Institut für Mathematik Prof. A. Bovier / P. L. Ferrari WS 2008/09 8. Übungsblatt Wahrscheinlichkeitstheorie I 1. Hausaufgabe (4 Punkte) Seien X1 , . . . , Xn unabhängige und exponentialverteilte Zufallsvariablen mit Parameter λ > 0 und Zn := max Xi . (1) 1≤i≤n Zeigen Sie, dass die Folge ln n (2) λ in Verteilung gegen eine doppelexponentialverteilte Zufallsvariable Z konvergiert. Dabei ist die Verteilungsfunktion einer doppelexponentialverteilten Zufallsvariablen gegeben durch Qn := Zn − F (x) = exp(− exp(−λx)), x ∈ R. 2. Hausaufgabe (2 Punkte) −α Es sei Xn eine Folge von Bernoulli Zufallsvariablen mit P (X = 1) = 1 − P (X = 0) = n für α > 1. n n P∞ Es sei S = n=1 Xn . 1. Zeigen Sie dass E(S) < ∞. 2. Zeigen Sie, dass P(Xn = 1 für unendlich viele n) = 0. 3. Hausaufgabe (7 Punkte) Pn k Es sei Zn = P k=0 a Xk mit a ∈ (0, 1) eine Konstante und Xk unabhängige Bernoulli-1/2 Zufallsvaria∞ blen. Sei Z = k=0 ak Xk . 1. Zeige, dass für jedes ω ∈ Ω, lim Zn (ω) = Z(ω) < ∞ existiert. n→∞ 2. Sei a = 1/2. Zeige, dass Z gleichverteilt auf dem Intervall [0, 2] ist. 3. Sei nun a < 1/2. Zeige, dass es eine Cantormenge C ⊂ [0, 1/1 − a] gibt, so dass P (Z ∈ C) = 1. Seien nun Xk Gaussverteilt, Xk ∼ N (0, 1). (a) Was ist die Verteilung der Zufallsvariablen Zn ? Zeige, dass Zn in Verteilung konvergiert. Was ist die Grenzverteilung? (b) Zeige, dass Z(ω) für fast alle ω endlich ist und dass Z eine Zufallsvariable definiert. Zeige, dass die Verteilung von Z gerade die Grenzverteilung aus (a) ist. (c) Zeige, dass Z − Zn fast sicher nach null konvergiert. Bemerkung: Wenn Z und Zn , n ∈ N Zufallsvariablen sind und Z − Zn fast sicher nach null konvergiert, sagen wir auch ”Die Folge der Zufallsvariablen Zn konvergiert fast sicher gegen die Zufallsvariable Z”. 1 4. Hausaufgabe (7 Punkte) Es seien X, X1 , X2 , . . . reellwertige Zufallsvariablen. Zeigen Sie: P D 1. Aus Xn −→ X folgt Xn −→ X, d.h. Konvergenz in Wahrscheinlichkeit impliziert Konvergenz in Verteilung. D P 2. Ist X P -f.s. konstant, so gilt auch die Umkehrung: Xn −→ X impliziert Xn −→ X. P P 3. Aus (Xn − X)2 −→ 0 folgt Xn −→ X. Pn 4. Aus Xn −→ X f.s. folgt n−1 i=1 Xi −→ X f.s. Bemerkung: Wenn X und Xn , n ∈ N Zufallsvariablen sind und X − Xn in Wahrscheinlichkeit nach null konvergiert, sagen wir auch ”Die Folge der Zufallsvariablen Xn konvergiert in Wahrscheinlichkeit gegen die Zufallsvariable X”. Abgabe: 16.12.2008 2