Hôpital du Valais Spital Wallis Institut central (ICHV) Zentralinstitut (ZIWS) Stellungnahme des Zentralinstituts der Walliser Spitäler (ZIWS) zum Bericht «Audit Gesundheitsnetz Wallis, Zentralinstitut der Walliser Spitäler und Walliser Gesundheitsobservatorium» (März 2011) Der Stiftungsrat und die Direktion des ZIWS danken Staatsrat Maurice Tornay, Chef des DFIG, für die Möglichkeit, vom Bericht Kenntnis zu nehmen und stellen hier die ersten Überlegungen vor. Zuerst werden einige allgemeine Bemerkungen gemacht, danach die ZIWSbetreffenden Kapitel „Versorgungsqualität und nosokomiale Infektionen“ sowie „administrative und medizinische Organisation“ einzeln kommentiert. Eine Schlussfolgerung beendet diese erste Stellungnahme. 1. Allgemeine Bemerkungen Das ZIWS freut sich, dass die Auditoren es als „qualitativ hoch stehende Partnerstrukturen“ innerhalb des GNW erwähnen und dank dem Einsatz aller Mitarbeitenden als eine „erstrangige multidisziplinäre Plattform“. Mit den ZIWSLeistungen sind 82% der Befragten zufrieden oder sehr zufrieden, wie die von der FHF bei den GNW- Mitarbeitenden durchgeführte Zufriedenheitsumfrage zeigt. 2. Versorgungsqualität und nosokomiale Infektionen Im Bereich der Versorgungsqualität und der Überwachung und Prävention von nosokomialen Infektionen (im Pflegebereich erworbene Infektion) nimmt das ZIWS durch die Querschnittsaufgaben innerhalb des GNW eine zentrale Rolle ein. Diese Rolle wird von den Experten verschiedentlich erwähnt und anerkannt. „Die Bekämpfung nosokomialer Infektionen ist einer der Schwerpunkte für die Qualität in einem Spital. Die Beherrschung des Infektionsrisikos hängt sowohl von der Überwachung der wichtigsten Infektionen als auch von den Präventions- und Evaluationsbemühungen ab, für die es heute international gut definierte Vorgaben gibt.“ 2.1. Stärken Die Stärken des ZIWS werden im Bericht wie folgt beschrieben: - „Leistungsstarkes System zur Überwachung und Prävention gewisser nosokomialen Infektionen und postoperativer Wundinfektionen.“ Gemäss den Experten: „ das Überwachungssystem für postoperative Wundinfektionen scheint internationalen Standards zu entsprechen. Für die Anwender an den Standorten stimmt das Verhältnis von Aufwand und Ertrag.“ Es verfügt über eine leistungsstarke Logistik und stützt sich unter anderem auf elektronische Patientendossiers, die gemeinsam mit den GNW- Einrichtungen erstellt werden (mit Ausnahme des Spital Chablais, der über ein anderes System verfügt). Das ZIWS ist in der Schweiz ein Pionier bei der Entwicklung von multizentralen Überwachungssystemen von nosokomialen Infektionen, dieses System wird heute von SwissNoso auf schweizerischer Ebene angewandt. - Die Sterilisation der chirurgischen Instrumente an den verschiedenen Spitalstandorten entspricht den Prozessen und Protokollen, die von der Sterilisationsabteilung des ZIWS vorgegeben werden - „technisch hoch stehende Einrichtung“ (vor allem Labors und Apotheke) - mit einem Ende der 1990er Jahre eingeführten Qualitätsmanagement werden die internen Prozesse kontrolliert (ISO 9001 Zertifizierung und ISO 15189 Akkreditierung) - die geplante Abteilung für Transfusionsmedizin. 2.2. Verbesserungsvorschläge Das ZIWS schliesst sich den Verbesserungsvorschlägen der FHF an und wird diese zusammen mit der Generaldirektion und den Spitälern umsetzen. Die Vorschläge betreffen in erster Linie folgende Bereiche: - Sicherheit des Arzneimittelmanagements soll durch eine enge Zusammenarbeit des Pflegepersonal und der Apotheke verstärkt werden. Dies betrifft die Kontrolle der Medikamente, die Anschaffung durch die Apotheke bis zur Abgabe an die Patientinnen und Patienten. Die entsprechenden Verantwortlichkeiten zwischen den Pflegeabteilungen und der Apotheke müssen klar festgelegt werden. - Verschreibungsverhalten für Medikamente und Laboranalysen soll evaluiert werden, mit „Best Practice- Komitees“, die analysieren, ob die Verschreibungen aufgrund von Wirksamkeits- und Wirtschaftlichkeitskriterien angemessen sind. - Überwachungssystems der nosokomialen Infektionen auf weitere Infektionsarten ausweiten, besonders im Bereich der Intensivpflege - Es ist „für die medizinischen und pflegerischen Teams zu wenig sichtbar“, deshalb müssen die Resultate der Überwachungsmassnahmen im Bereich der nosokomialen Infektionen und ihre Verwendung in den Spitälern besser kommuniziert werden - Intensivierung von Best Practice- Ansätzen im Bereich der Prävention von nosokomialen Infektionen. Beispielsweise Beobachtungsstudien durchführen für Händehygiene, Patientenvorbereitung in der Chirurgie oder beim Legen von Venenkathetern. - Für den Umgang mit Zytostatika angesichts der Entwicklung der Sicherheitsnormen in diesem Bereich eine zentralisierte Abteilung schaffen (geplantes Projekt ist in Erarbeitung) - ZIWS- Qualitätssysteme besser in diejenigen der Spitalstandorte integrieren, vor allem um die von den Labors gemeldeten Vorfälle auf den Spitalabteilungen weiterzuverfolgen. Wie diese Verbesserungsmassnahmen umgesetzt werden, hängt selbstverständlich davon ab, wie viele Mittel zur Verfügung stehen. 3. Administrative und medizinische Organisation des GNW Status des Zentralinstituts Das ZIWS ist gemäss den gesetzlichen Bestimmungen über die Krankenanstalten eine Stiftung mit anerkanntem öffentlichem Nutzen und seit 2008 ins GNW integriert. Gemäss den Autoren „kann das ZIWS mit Recht Stolz sein über seinen Erfolg“. Es pflegt seine Besonderheit und möchte eine gewisse Differenzierung innerhalb der allgemeinen Organisation behalten. Gemäss ihnen „stellt das Wettbewerbsumfeld in dem das ZIWS im Gegensatz zum GNW steht, die Kundenvielfältigkeit und seine kommerzielle Tätigkeit Argumente dar, wieso es trotz öffentlichem Status eine gewisse Differenzierung beibehält“. Je nach dem wie stark das ZIWS ins GNW integriert werden soll, müsste es neu organisiert werden, damit es im Rahmen einer Departementslogik einem Querschnittsdepartement entspricht, das in erster Linie den Spitälern zur Verfügung steht. Eine solche Integration lässt sich hingegen zum heutigen Zeitpunkt nicht realisieren. Sie bedarf einer Gesetzesänderung, die von einem juristischen Gutachten als schwierig und komplex angesehen wurde und vom Stiftungsrat heute nicht erwünscht wird. Dafür bräuchte es gemäss den Auditoren eine „sehr ausgereifte“ Analyse. Wir sind der Meinung, dass die Schlüsselfunktion des ZIWS im Walliser Gesundheitssystem und darüber hinaus besser gesichert ist, wenn der Verwaltungsrat des GNW dem ZIWS- Stiftungsrat entsprechen würde. Eine dahingehende Statutenänderung wird im Moment überprüft. Damit werden die Synergien mit den verschiedenen Partnern wie den Spitälern, dem Walliser Gesundheitsobservatorium, den Alters- und Pflegeheimen, den Sozialmedizinischen Zentren, den freiberuflichen Ärzten, den Gesundheitsbehörden und dem künftigen Spital Riviera-Chablais garantiert. Das ZIWS entwickelt sich seit mehr als dreissig Jahren stets weiter und stellt gemäss den Auditoren zur Zufriedenheit der Benutzer einen „unbestrittenen Erfolg“ dar. Wir sind überzeugt, dass eine radikale Änderung dieses Betriebs keinen spürbaren Nutzenzuwachs bringt, aber grosse Risiken birgt. 4. Schlussfolgerung Das ZIWS nimmt die von der FHF aufgeworfenen Stärken und die Verbesserungsmöglichkeiten zur Kenntnis. Es wird als „erstrangige multidisziplinäre Plattform“ zitiert. Es verfügt gemäss den Auditoren über ein leistungsstarkes Dispositiv für die Prävention und die Überwachung von nosokomialen Infektionen und postoperativen Wundinfektionen, ein funktionierendes Qualitätsmanagement und ein hoch stehendes technisches Niveau. Diese Stärken verdankt es dem Einsatz, der Motivation und der Verfügbarkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bei denen wir uns herzlich für die gute Qualität ihrer Arbeit bedanken. Der Stiftungsrat und die Direktion des ZIWS sind sich bewusst, dass es Verbesserungsmöglichkeiten gibt, seien diese allgemein oder sehr spezifisch, beispielsweise im Bereich des Personalmanagements oder bei der stärkeren Einbindung der medizinischen und pflegerischen Akteure in den Entscheidungsprozess. Das ZIWS beteiligt sich aktiv an der Koordination zwischen der Generaldirektion des GNW, der Ärzteschaft und der Pflege in den Spitälern. Der Stiftungsrat wird betreffend die Statuten die beste Lösung suchen, mit der das hohe Niveau der Leistungen aufrechterhalten wird, die ihm vom Audit der FHF bescheinigt wurde und die Besonderheiten erlauben es dem ZIWS seine verschiedenen Aufgaben zur Zufriedenheit aller Beteiligten auszuführen. Sitten, 5. April F. Mariétan Präsident Prof. Nicolas Troillet Direktor Christian Willa Admin. Direktor