1. Was ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor und wofür wird es

Werbung
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Wirkstoff: Mepivacainhydrochlorid
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.




Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es
kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
1.
Was ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor und wofür wird es angewendet?
Was sollten Sie vor der Anwendung von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor beachten?
Wie ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor aufzubewahren?
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor und wofür wird es
angewendet?
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor enthält den Wirkstoff Mepivacainhydrochlorid und ist angezeigt
zur Lokalanästhesie (Infiltrations- und Leitungsanästhesie) in der Zahnheilkunde.
Es ist besonders geeignet für Patienten, bei denen ein gefäßverengender Zusatz kontraindiziert ist.
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren
(ca. 20 kg Körpergewicht).
2.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Scandonest 3% ohne
Vasokonstriktor beachten?
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor darf nicht angewendet werden,
1.
2.
3.
4.
5.
wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff Mepivacainhydrochlorid oder gegen einen der in
Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor, oder
gegen andere Lokalanästhetika vom Säureamidtyp sind,
wenn Sie an schweren Störungen des Reizbildungs- und Reizleitungssystems am Herzen leiden
und keinen Herzschrittmacher tragen,
wenn Sie an unkontrollierter Epilepsie leiden,
wenn Sie an einer erblichen Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffes leiden (Porphyrie),
bei Kindern unter 4 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitten sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor sie
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor anwenden, besonders

bei Nieren- und Lebererkrankungen

bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre)

bei schwerem oder unbehandeltem Bluthochdruck
1/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen







bei schwerer Blutarmut
bei schweren Herzerkrankungen
bei Kreislaufschwäche
bei Patienten mit beeinträchtigtem Gesundheitszustand
bei erheblichen Störungen der Blutgerinnung
bei Herzrhythmusstörungen (AV-Block II. und III. Grades);
bei Verdacht auf maligne Hyperthermie.
Vor der Anwendung des Lokalanästhetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur
Wiederbelebung (z.B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die
Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind.
Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:

Es sollte ein Vorgespräch mit dem Patienten stattfinden, um Informationen über dessen
Krankheitsgeschichte sowie über laufende Therapien zu erhalten.

Es ist unumgänglich, durch Aspirationsprobe sicherzustellen, dass die Injektionskanüle nicht in
ein Gefäß eingedrungen ist.

Im Fall eines Allergierisikos ist eine Testinjektion von 5 bis 10% der Dosis zu verabreichen.

Gesprächskontakt mit dem Patienten.
Die Anästhesie kann das Verletzungsrisiko an Lippe, Zunge, Schleimhaut und Gaumen erhöhen. Sie
sollten nichts essen, solange die Anästhesie noch nicht vollständig abgeklungen ist.
Zahnärztliche Lokalanästhetika enthalten hohe Konzentrationen von arzneilich wirksamen
Bestandteilen. Dies bedeutet, dass eine schnelle Injektion unter hohem Druck, selbst von geringen
Mengen, zu Komplikationen führen kann. Dieses Risiko ist nach einer versehentlichen Injektion in ein
Gefäß besonders hoch, da es zu einem Rückfluss des verabreichten Arzneimittels kommen kann.
Eine Injektion in eine Arterie in der Kopf- und Nackengegend führt dazu, dass höhere
Arzneimittelkonzentrationen in das Gehirn gelangen, als dies bei einer intravenösen Injektion der Fall
ist. Zur Verringerung des Risikos einer Injektion in ein Gefäß wird eine sorgfältige Aspirationskontrolle
vor der Injektion empfohlen.
Es soll immer die niedrigste mögliche Dosis angewendet werden, um hohe Plasmakonzentrationen
und schwere Nebenwirkungen zu vermeiden. Wiederholte Anwendung von Scandonest 3% ohne
Vasokonstriktor kann aufgrund der Anreicherung des Wirkstoffes bzw. seiner Abbauprodukte zu
erhöhten Plasmakonzentrationen von Mepivacain führen.
Die Toleranz erhöhter Plasmakonzentrationen variiert abhängig vom Zustand des Patienten.
Geschwächte, ältere oder kranke Patienten und Kinder sollten eine ihrem Alter und
Gesundheitszustand angepasste, geringere Dosis erhalten.
Kreislauf und Atmung sowie der Bewusstseinszustand des Patienten sollten bei jeder Lokalanästhesie
überwacht werden.
Anzeichen einer Kreislaufdepression können eine vasovagale Reaktion sein, vor allem, wenn sich der
Patient in aufrechter Position befindet.
Im Falle einer intraneuralen Injektion besteht aufgrund des hohen Drucks die Gefahr, dass das
Arzneimittel am Nerv entlang wieder zurückfließt. Zur Vermeidung einer intraneuralen Injektion und
zur Vorbeugung von Nervenschädigungen im Zusammenhang mit Nervenblockaden sollte die Nadel
im Falle einer Parästhesie während der Injektion geringfügig zurückgezogen werden.
Besondere Vorsicht ist bei einer Entzündung oder Sepsis an der Injektionsstelle geboten. Eine
Injektion in stark durchblutete Gebiete, besonders wenn diese entzündet oder traumatisiert sind, kann
in einer verminderten Wirkung und einer erhöhten Absorption resultieren.
Bei Patienten mit Sauerstoffmangel, erhöhtem Kaliumspiegel und Störung des Säure-BasenHaushalts (Azidose) soll die Dosis reduziert werden.
Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder solche, die Gerinnungshemmer einnehmen, sollten einer
besonderen Beobachtung unterliegen (INR-Monitoring).
2/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Patienten mit Verdacht auf maligne Hyperthermie in der Anamnese:
Viele Arzneimittel, die für die Anästhesie verwendet werden, haben das Potential familiär bedingte
maligne Hyperthermie auszulösen. Die Verwendung von Lokalanästhetika vom Säureamidtyp für
Patienten mit einer Veranlagung zu maligner Hyperthermie hat sich als sicher erwiesen. Allerdings gibt
es keine Garantie dafür, dass die Nervenblockade während des operativen Eingriffs das Auftreten von
maligner Hyperthermie verhindert. Es ist auch schwer die Notwendigkeit zusätzlicher
Allgemeinanästhesie vorherzusehen. Daher sollte ein Standardprotokoll zum Umgang mit maligner
Hyperthermie vorhanden sein.
Die Spritzen zur Anwendung von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor dürfen auf keinen Fall in
irgendeine Lösung eingetaucht werden.
Injektionslösung nicht in derselben Spritze mit anderen Produkten mischen.
Anwendung von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor zusammen mit anderen
Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel
einzunehmen/anzuwenden.
Aufgrund eines additiven Effekts der toxischen Wirkungen ist bei gleichzeitiger Anwendung von
Mepivacain und Arzneimitteln, die eine ähnliche Struktur wie Lokalanästhetika aufweisen (z.B. KlasseIB-Antiarrhythmika) Vorsicht geboten.
Eine längere oder Dauerbehandlung mit Arzneimitteln gegen Herzrhythmusstörungen
(Antiarrhythmika), Arzneimitteln zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Psychopharmaka) oder
Arzneimitteln gegen Epilepsie (Antikonvulsiva), sowie Alkoholkonsum, können die Sensibilität für
Anästhetika verringern. Eine Erhöhung der Anästhesiedosis oder einfach ein verlängertes Warten auf
den Wirkungseintritt vor dem Eingriff sollte in diesen Fällen ausreichend sein.
Gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, die das Zentralnervensystem dämpfen, kann eine
Wirkungsverstärkung verursachen, daher ist bei der Dosierung besondere Vorsicht geboten.
Lokalanästhetika können bei bestimmten Desinfektionslösungen Schwermetallionen freisetzen. Wenn
diese Art von Desinfektionsmitteln verwendet werden, sollten vor der Anwendung des Anästhetikums
besondere Maßnahmen getroffen werden. Die freigesetzten Ionen können lokale Irritationen,
Schwellungen und Ödeme hervorrufen.
Die Anwendung von Arzneimitteln zur Hemmung der Blutgerinnung (Heparin), Entzündungshemmern
(nichtsteroidalen Antirheumatika) oder Plasmaersatzmitteln (Dextran) kann die Blutungsneigung nach
der Lokalanästhetikagabe erhöhen.
Anwendung von Scandonest 3% ohne
Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
Vasokonstriktor
zusammen
mit
Sie dürfen erst wieder essen, wenn die örtliche Gefühllosigkeit / Betäubung verschwunden ist.
Im Zusammenwirken mit Alkohol können die Konzentrationsfähigkeit und das Reaktionsvermögen in
verstärktem Maße eingeschränkt sein (siehe „Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen“).
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder
beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt
oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Daten über eine begrenzte Anzahl von exponierten Schwangerschaften lassen nicht auf
Nebenwirkungen von Mepivacain auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des
Fötus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar.
Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor sollte
daher während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation angewendet werden.
Stillzeit:
Mepivacain geht nur in geringem Maße in die Muttermilch über. Es wird aber empfohlen bei
Anwendung von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor in der Stillzeit das Stillen nach der Anwendung
für 10 Stunden auszusetzen.
3/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Zeugungs-/Gebärfähigkeit:
Eine Wirkung auf die Zeugungs-/Gebärfähigkeit beim Menschen ist unbekannt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:
Achtung:
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit
beeinträchtigen.
Der Zahnarzt muss im Einzelfall entscheiden, ob Sie aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder
Maschinen bedienen dürfen.
Im Rahmen verschiedener unerwünschter Wirkungen können die Konzentrationsfähigkeit und das
Reaktionsvermögen eingeschränkt sein. Dadurch kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am
Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder z.B. zu Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt
werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor enthält Natrium.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
3.
Wie ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor anzuwenden?
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor ist ausschließlich für die Zahnmedizin und zur alleinigen
Anwendung durch den Zahnarzt bestimmt.
Es sollte stets die kleinste Menge Lösung verwendet werden, die zu einer wirksamen Anästhesie führt.
Die Dosierung sollte dem Alter, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand des
jeweiligen Patienten angepasst werden.
Dosierung:
Die empfohlenen Dosierungen sowie die nicht zu überschreitenden Maximaldosen für Erwachsene
und Kinder ab 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht) und älter sind in der nachfolgenden Tabelle
zusammengefasst.
ERWACHSENE
Empfohlene
therapeutisc
he Dosis
Empfohlene
Maximaldosi
s
Zylinderampullen
(1,8 ml)
mg Mepivacainhydrochlorid
Zylinderampullen
(1,8 ml)
mg Mepivacainhydrochlorid
1 Zylinderampulle
KINDER
20 kg
40 kg
Körpergewicht
Körpergewicht
~¼
~½
Zylinderampulle
Zylinderampulle
54 mg
15 mg
30 mg
5,5
Zylinderampullen
~ 1 Zylinderampull
e
~2
Zylinderampullen
300 mg
60 mg
120 mg
Kinder unter 4 Jahren:
Bei Kindern unter 4 Jahren darf Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor nicht angewendet werden.
Kinder ab 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht) und Jugendliche bis 18 Jahre:
Empfohlene therapeutische Dosis:
Die injizierte Menge richtet sich nach dem Alter und Gewicht des Kindes und dem Ausmaß des
Eingriffs.
Die durchschnittliche Dosis beträgt 0,75 mg Mepivacainhydrochlorid / kg Körpergewicht = 0,025 ml
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor / kg Körpergewicht.
Empfohlene Maximaldosis:
3 mg Mepivacainhydrochlorid / kg (0,1 ml Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor / kg) Körpergewicht
sollen nicht überschritten werden.
4/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Ältere Patienten (≥ 65 Jahre) und Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion muss die Dosis
verringert werden. Es soll nur die Mindestmenge, die für eine ausreichende Anästhesie notwendig ist,
verabreicht werden.
Art der Anwendung:
Zur dentalen Anwendung.
Lokalinjektion (Infiltrations- und Leitungsanästhesie).
Nur zur Anästhesie in der Zahnheilkunde.
Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion sollte eine sorgfältige Aspirationskontrolle in mindestens
zwei Ebenen (Drehung der Nadel um 180°) durchgeführt werden, auch wenn bei einem negativen
Ergebnis einer solchen Kontrolle eine versehentliche und unbemerkte intravasale Injektion nicht sicher
ausgeschlossen werden kann.
Die Injektionsgeschwindigkeit sollte 1 ml pro Minute nicht überschreiten.
Schwere systemische Reaktionen als Ergebnis einer versehentlichen intravasalen Injektion können in
den meisten Fällen durch die Injektionstechnik vermieden werden: Nach der Aspirationskontrolle sollte
zunächst langsam 0,1-0,2 ml Lösung injiziert werden; mindestens 30 Sekunden bis zu einer Minute
später sollte dann die Injektion der restlichen Lösung erfolgen.
Wenn Sie eine größere Menge Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor angewendet
haben, als Sie sollten
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor wird Ihnen ausschließlich von Ihrem Zahnarzt verabreicht.
Daher ist es nicht wahrscheinlich, dass Sie zu viel Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor erhalten.
Falls Ihnen zu viel Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor verabreicht wurde, wird Ihr Arzt alle
notwendigen Maßnahmen treffen.
Im Falle einer Überdosierung mit Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor können folgende
Erscheinungen auftreten: zentrale (das zentrale Nervensystem betreffend), respiratorische (das
Atemsystem betreffend) und kardiovaskuläre (das Herz-Kreislaufsystem betreffend) Symptome (vgl.
Nebenwirkungen) als Zeichen einer Intoxikation (Vergiftung).
Der Arzt muss bei Auftreten einer Überdosierung, bei ersten Nebenwirkungs- und
Vergiftungsanzeichen, wie z.B. Zittern oder Schwindel, die Anwendung unterbrechen und mit
Gegenmaßnahmen beginnen.
Hinweis für das medizinische Fachpersonal:
Weitere Informationen zur Überdosierung finden Sie am Ende der Gebrauchsinformation.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt,
Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor
entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Die am häufigsten
auftretenden Nebenwirkungen betreffen das Nerven- und das Herz-Kreislaufsystem. Ernste
Nebenwirkungen sind generell systemischer Natur.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten:
mehr als 1 von 10 Behandelten
weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten
weniger als 1 von 10 000 Behandelten
5/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000
Behandelten):
Störungen des Nervensystems:
Wenn das zentrale Nervensystem betroffen ist:












Unruhe (z.B. Nervosität, Aufgeregtheit, Angst); Verwirrtheit; Euphorische Stimmung;
Taubheitsgefühl von Lippen und Zunge, periorale Parästhesie (Kribbeln im Mundbereich);
Schläfrigkeit (Somnolenz), Gähnen;
Sprechstörungen (z.B. Dysarthrie, unzusammenhängendes Sprechen, Logorrhoe);
Schwindel (z.B., Benommenheit, Taumel, Gleichgewichtsstörungen);
Kopfschmerzen;
Nystagmus (Augenzittern);
Tinnitus, Hyperakusis (Geräuschempfindlichkeit);
Unscharfes Sehen, Diplopie, Miosis (Verengung der Pupillen); Beeinträchtigung der Sehkraft;
Zittern (Tremor), Muskelzucken;
Bewusstlosigkeit, Kreislaufkollaps (Synkope);
Krämpfe (einschließlich generalisierte), ZNS Depression und Koma, Hypoxie
(Sauerstoffmangel) und Hyperkapnie (erhöhter Kohlenstoffdioxidgehalt im Blut),
Atemwegsdepression (verminderte Atmung) und Atemstillstand.
Wenn das periphere Nervensystem betroffen ist:








Lähmung (Parästhesie) von Mund, Lippen, Zunge, Zahnfleisch etc.;
Empfindungslosigkeit in der Mundregion (Lippen, Zunge etc.);
Hypoästhesie (Verminderung der Druck- und Berührungssensibilität) von Mund, Lippen,
Zunge, Zahnfleisch, etc;
Dysästhesie (Empfindungsstörung einschließlich der lokalen Empfindung von Hitze und
Kälte), Dysgeusie (Geschmacksstörung, einschließlich metallischer Geschmack etc.);
örtliches Muskelzucken;
örtliche Hyperämie (übermäßige Durchblutung);
örtliche Blässe;
Wirkungen auf Reflexe: Gefäßerweiterung, Mydriasis (Erweiterung der Pupille), Blässe,
Übelkeit, Erbrechen, vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation), Schwitzen (Perspiration).
Funktionsstörungen des Herzens:







Herzstillstand;
Reizbildungs- und Reizleitungsstörungen (AV-Block);
Arrhythmie (Herzrhythmusstörungen: ventrikuläre Extrasystole und Kammerflimmern);
Kardiovaskuläre Störung (Störung des Herz-Kreislaufsystems); Kardiovaskuläre Depression
(Beeinträchtigung des Herz-Kreislaufsystems);
Verschlechterung der kardialen Funktion und Herzversagen;
Myokardiale Depression (verminderte Funktion des Herzmuskels);
Tachykardie (beschleunigte Herztätigkeit), Bradykardie (verlangsamte Herztätigkeit).
Störungen des Immunsystems:





Allergische Reaktionen (anaphylaktische und anaphylaktoide)
Angioödem (Flüssigkeitsansammlungen an Zunge, Mund, Lippen, Kehle, Periorbita, etc.)
Urtikaria (Nesselsucht)
Pruritus (Juckreiz)
Ausschlag / Eruption, Erythem (Hautrötung)
Blut:

Methämoglobinämie (erhöhte Konzentration von Methämoglobin im Blut)
Gefäße:



Kreislaufkollaps;
Hypotonie (niedriger Blutdruck);
Gefässerweiterung
6/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Nebenwirkungen deren Häufigkeit anhand der Daten nicht abgeschätzt werden kann
(nicht bekannt):
Atmung:

Respiratorische Depression (verminderte Atmung), von Bradypnoe (verlangsamte Atmung) bis
Apnoe (Atemstillstand).
Verdauungsapparat:



Schwellungen der Zunge, Lippen, Zahnfleisch;
Übelkeit, Erbrechen;
Ulzeration (Geschwürbildung) und Verschorfung des Zahnfleischs.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:



Nekrose an der Injektionsstelle;
Schwellung an Kopf- und Halsumgebung;
Hyperthermie.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Zahnarzt/Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage
angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
(Details siehe unten) anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass
mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
5.
Wie ist Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor aufzubewahren?
Nicht über 25°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Die Zylinderampullen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett/Umkarton nach “Verwendbar bis“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des angegebenen Monats.
Die Zylinderampullen sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Lösungen sind
zu verwerfen.
6.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor enthält
Der Wirkstoff ist:
Mepivacainhydrochlorid
1 ml Injektionslösung enthält:
30 mg Mepivacainhydrochlorid
Die sonstigen Bestandteile sind:
Natriumhydrochlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke
7/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Wie Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor aussieht und Inhalt der Packung:
Klare, farblose Injektionslösung
Packung mit 50 Zylinderampullen à 1,8 ml Injektionslösung
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer:
Septodont GmbH
Felix-Wankel-Str. 9
D-53859 Niederkassel-Mondorf
Tel.: 0049-228-97 12 60
Fax: 0049-228-97 12 66 6
Hersteller
Septodont
58, rue du Pont de Créteil
F-94100 Saint-Maur-des Fossés
Tel.: 0033-1-49 76 70 00
Fax: 0033-1-48 85 54 01
Z.Nr.: 17.525
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2014.
Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Toxizität:
Unerwünschte toxische Wirkungen können bei Blutplasmakonzentrationen von 5-6 mg/l oder darüber
auftreten, Krämpfe bei 10 mg/l oder darüber. Solche übermäßigen Blutplasmakonzentrationen können
durch eine versehentliche intravasale Injektion oder aber durch einen geschwächten
Gesundheitszustand des Patienten verursacht werden.
Fälle von Überdosierung sind nur begrenzt aufgetreten. Bei intravenöser Anwendung von 300 mg bei
einem 8 Jahre alten Patienten (ungefähr 25 kg Körpergewicht) kam es zu Krämpfen.
Symptome:
Zu einer relativen Überdosierung kommt es, wenn ein Lokalanästhetikum versehentlich intravasal
injiziert wird (wenn z.B. versehentlich eine kleine Arterie in der oberen Körperhälfte anpunktiert wird
und der Wirkstoff durch Rückfluss in das Gehirn gelangt). In diesem Fall treten möglicherweise von
Krämpfen begleitete ZNS-Symptome auf, und dies sogar nach Anwendung von normalerweise nicht
als toxisch anzusehenden Dosen. Eine absolute Überdosierung ist hauptsächlich durch das Auftreten
von zentralnervösen und kardiovaskulären Symptomen gekennzeichnet.
Toxische Reaktionen im ZNS treten stufenweise auf, mit Symptomen und Reaktionen von
zunehmender Schwere. Die anfänglichen Symptome sind Unruhe, Vergiftungsgefühl, Taubheitsgefühl
in der Lippe und in der Zunge, Parästhesien im Mundbereich, Schwindel, Seh- und Hörstörungen,
Ohrensausen. Treten diese Symptome während der Injektion auf, müssen sie als ein Warnsignal
angesehen und die Injektion sofort unterbrochen werden. Sprachstörungen, Muskelsteifheit und –
zuckungen sind schwerwiegendere Symptome und Vorboten von generalisierten Krampfanfällen.
Diese Symptome dürfen nicht als neurotisches Verhalten missverstanden werden. Bewusstlosigkeit
und tonisch-klonische Krämpfe können folgen und zwischen wenigen Sekunden und mehreren
Minuten andauern. Aufgrund erhöhter Muskelaktivität und ungenügender Beatmung treten während
der Krämpfe rasch Sauerstoffmangel und Hyperkapnie auf. Bei schweren Fällen kann es sogar zu
Atemstillstand kommen. Azidose verschlimmert die toxischen Wirkungen von Lokalanästhetika.
8/9
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
Die Wiederherstellung des Patienten hängt vom Metabolismus des Lokalanästhetikums und der
Rückverteilung aus dem Zentralnervensystem ab. Sofern nicht sehr große Mengen des Arzneimittels
injiziert wurden, tritt eine Normalisierung rasch ein.
Kardiovaskuläre Wirkungen sind in der Regel ernstere Situationen. Hohe systemische
Lokalanästhetikakonzentrationen können Blutdruckabfall, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen und
Herzstillstand verursachen. Vor dem Auftreten dieser Wirkungen kommt es gewöhnlich zu Symptomen
einer ZNS-Intoxikation, es sei denn, der Patient hat eine Allgemeinanästhesie verabreicht bekommen
oder starke Beruhigungsmittel, wie z.B. Benzodiazepine oder Barbiturate, eingenommen. Es sollte
jedoch erwähnt werden, dass zentrale Nervenblockaden häufig selbst eine sympathische Blockade
verursachen, infolge dessen es zu Blutdruckabfall und möglicherweise zu einer Bradykardie kommen
kann.
Therapie:




Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor.
Freihalten der Atemwege.
Zusätzlich Sauerstoff zuführen; falls notwendig mit reinem Sauerstoff assistiert oder
kontrolliert beatmen (zunächst über Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst über einen
Trachealtubus). Die Sauerstofftherapie darf nicht bereits bei Abklingen der Symptome,
sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.
Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.
Weitere mögliche Gegenmaßnahmen sind:








Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall soll sofort der Kopf tief gelagert und ein
Alpha-Sympathomimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 10 bis 20 Tropfen einer
Lösung von 1 mg Isoprenalin in 200 ml Glucoselösung 5%).
Zusätzlich ist eine Volumensubstitution vorzunehmen (z.B. mit kristalloiden Lösungen).
Bei erhöhtem Vagotonus (Bradykardie) wird Atropin (0,5 bis 1,0 mg i.v.) verabreicht.
Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
Konvulsionen werden mit Diazepam 5 bis 10 mg i.v. behandelt; dabei werden die Dosen
fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht.
Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass in vielen Fällen bei Anzeichen von Krämpfen die
obligate Sauerstoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.
Bei anhaltenden Krämpfen werden Thiopental-Natrium (250 mg) und ein kurzwirksames
Muskelrelaxans verabreicht, und nach Intubation wird mit 100% Sauerstoff beatmet.
Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell unterschiedlich sein. Als
Untergrenze werden 5 µg/ml Blutplasma angegeben.
Für den Notfall sind bereitzuhalten:
Immer, wenn ein Lokalanästhetikum verabreicht wird, muss folgende Notfallausrüstung vorhanden
sein:
 Wiederbelebungsgerät zur unterstützenden oder kontrollierten Beatmung mit Sauerstoff
(100%; über Maske oder Beutel).
 Vasopressorische Substanzen (intravenös) bei akutem Blutdruckabfall.
 Atropin (0,5 - 1,0 mg i.v.)
 Antikonvulsiva: Benzodiazepine, z.B. Diazepam (5 - 10 mg/kg i.v.).
9/9
Herunterladen