1. bezeichnung des arzneimittels 2. qualitative und quantitative

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Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
FACHINFORMATION
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml Injektionslösung enthält: 30 mg Mepivacainhydrochlorid.
pH-Wert: 6,0 – 6,8
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: ca. 2,4 mg/ml Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Injektionslösung.
Klare, farblose Lösung.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Lokalanästhesie (Infiltrations- und Leitungsanästhesie) in der Zahnheilkunde.
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 4 Jahren
(ca. 20 kg Körpergewicht).
4.2
Dosierung und Art der Anwendung
Es sollte stets die kleinste Menge Lösung verwendet werden, die zu einer wirksamen Anästhesie führt.
Die Dosierung sollte dem Alter, dem Gewicht und dem allgemeinen Gesundheitszustand des
jeweiligen Patienten angepasst werden.
Dosierung:
Die empfohlenen Dosierungen sowie die nicht zu überschreitenden Maximaldosen für Erwachsene
und Kinder ab 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht) und älter (siehe 4.3) sind in der nachfolgenden
Tabelle zusammengefasst.
Empfohlene
therapeutische
Dosis
Empfohlene
Maximaldosis
Zylinderampullen
(1,8 ml)
mg Mepivacainhydrochlorid
Zylinderampullen
(1,8 ml)
mg Mepivacainhydrochlorid
ERWACHSENE
KINDER
20 kg Körpergewicht 40 kg Körpergewicht
1 Zylinderampulle
~ ¼ Zylinderampulle
~ ½ Zylinderampulle
54 mg
15 mg
30 mg
5,5 Zylinderampullen
~ 1 Zylinderampulle
~ 2 Zylinderampullen
300 mg
60 mg
120 mg
Kinder unter 4 Jahren:
Bei Kindern unter 4 Jahren darf Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor nicht angewendet werden (siehe
4.3).
Kinder ab 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht) und Jugendliche bis 18 Jahre:
Empfohlene therapeutische Dosis:
Die injizierte Menge richtet sich nach dem Alter und Gewicht des Kindes und dem Ausmaß des
Eingriffs. Die durchschnittliche Dosis beträgt 0,75 mg Mepivacainhydrochlorid / kg Körpergewicht =
0,025 ml Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor / kg Körpergewicht.
Fachinformation
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Empfohlene Maximaldosis:
3 mg Mepivacainhydrochlorid / kg (0,1 ml Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor / kg) Körpergewicht
sollen nicht überschritten werden.
Ältere Patienten (≥ 65 Jahre) und Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion:
Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion muss die Dosis
verringert werden. Es soll nur die Mindestmenge, die für eine ausreichende Anästhesie notwendig ist,
verabreicht werden.
Art der Anwendung:
Zur dentalen Anwendung.
Lokalinjektion (Infiltrations- und Leitungsanästhesie).
Nur zur Anästhesie in der Zahnheilkunde.
Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion sollte eine sorgfältige Aspirationskontrolle in mindestens
zwei Ebenen (Drehung der Nadel um 180°) durchgeführt werden, auch wenn bei einem negativen
Ergebnis einer solchen Kontrolle eine versehentliche und unbemerkte intravasale Injektion nicht sicher
ausgeschlossen werden kann.
Die Injektionsgeschwindigkeit sollte 1 ml pro Minute nicht überschreiten.
Schwere systemische Reaktionen als Ergebnis einer versehentlichen intravasalen Injektion können in
den meisten Fällen durch die Injektionstechnik vermieden werden: Nach der Aspirationskontrolle
sollte zunächst langsam 0,1-0,2 ml Lösung injiziert werden; mindestens 30 Sekunden bis zu einer
Minute später sollte dann die Injektion der restlichen Lösung erfolgen.
4.3






4.4
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen
Bestandteile.
Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Amidtyp.
Patienten, die an schweren Störungen des Reizbildungs- und Reizleitungssystems am Herzen
leiden und keinen Herzschrittmacher tragen.
Unkontrollierte Epilepsie.
Akute intermittierende Porphyrie.
Kinder unter 4 Jahren (ca. 20 kg Körpergewicht).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Warnhinweise
Der Patient sollte darauf hingewiesen werden, dass die Anästhesie das Verletzungsrisiko an Lippe,
Zunge, Schleimhaut und Gaumensegel erhöhen kann. Der Patient sollte nichts essen, solange die
Anästhesie noch nicht vollständig abgeklungen ist.
Patienten mit maligner Hyperthermie in der Anamnese:
In der Vergangenheit wurde vermutet, dass Lokalanästhetika vom Amid-Typ (z.B. Mepivacain,
Bupivacain, Etidocain, Lidocain, Articain und Prilocain) eine maligne Hyperthermie-Reaktion in
Patienten, die zu maligner Hyperthermie neigen, auslösen; Lokalanästhetika vom Ester-Typ (z.B.
Procain) wurden für diese Patienten empfohlen. Publizierte Tierstudien zeigten jedoch, dass Tiere, die
zu maligner Hyperthermie neigen auf hohe Dosen von Lokalanästhetika vom Amid-Typ nicht
reagierten. Die Verwendung von Lokalanästhetika vom Säureamidtyp für Patienten mit einer
Veranlagung zu maligner Hyperthermie hat sich als sicher erwiesen. Allerdings gibt es keine Garantie
dafür, dass die Nervenblockade während des operativen Eingriffs das Auftreten von maligner
Hyperthermie verhindert. Es ist auch schwer die Notwendigkeit zusätzlicher Allgemeinanästhesie
vorherzusehen. Daher sollte ein Standardprotokoll zum Umgang mit maligner Hyperthermie
vorhanden sein. Das Eintreten einer solchen Nebenwirkung kann auf den vorhandenen Daten nicht
abgeschätzt werden. Daher ist die Häufigkeit nicht bekannt (siehe 4.8).
Lokalanästhetika nicht in infiziertes Gebiet injizieren.
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Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Zahnärztliche Lokalanästhetika enthalten hohe Konzentrationen von arzneilich wirksamen
Bestandteilen. Dies bedeutet, dass eine schnelle Injektion unter hohem Druck, selbst von geringen
Mengen, zu Komplikationen führen kann (siehe 4.9). Dieses Risiko ist nach einer versehentlichen
intravasalen Injektion besonders hoch, da es zu einem Rückfluss des injizierten Arzneimittels kommen
kann. Eine intraarterielle Injektion in der Kopf- und Nackengegend führt dazu, dass höhere
Arzneimittelkonzentrationen in das Gehirn gelangen, als dies bei einer intravenösen Injektion der Fall
ist. Zur Verringerung des Risikos einer intravasalen Injektion wird eine sorgfältige
Aspirationskontrolle vor der Injektion empfohlen (siehe 4.2).
Im Falle einer intraneuralen Injektion besteht aufgrund des hohen Drucks die Gefahr, dass das
Arzneimittel am Nerv entlang wieder zurückfließt. Zur Vermeidung einer intraneuralen Injektion und
zur Vorbeugung von Nervenschädigungen im Zusammenhang mit Nervenblockaden sollte die Nadel
im Falle einer Parästhesie während der Injektion geringfügig zurückgezogen werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit AV-Block II. und III. Grades, da Lokalanästhetika Störungen
des Reizbildungs- und Reizleitungssystems am Herzen hervorrufen können.
Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen auch ältere Patienten und Patienten mit schwerem oder
unbehandeltem Bluthochdruck, schwer herzkranke Patienten, Patienten mit schwerer Anämie,
schweren Leberstörungen, schweren Nierenfunktionsstörungen, Kreislaufschwäche oder Patienten,
deren allgemeiner Gesundheitszustand beeinträchtigt ist.
Die Anwendung von Mepivacain erfordert:
 Ein Vorgespräch mit dem Patienten, um Informationen über dessen Krankheitsgeschichte sowie
über laufende Therapien zu erhalten.
 Eine Testinjektion von 5 bis 10% der Dosis im Fall eines Allergierisikos.
 Eine langsame Injektion mit sorgfältiger wiederholter Aspirationskontrolle zur Vermeidung von
versehentlichen intravasalen Injektionen (siehe 4.2).
 Gesprächskontakt mit dem Patienten.
 Das Vorhandensein einer angemessenen Notfallausrüstung (insbesondere einer Sauerstoffquelle)
sowie krampflösender Arzneimittel (Benzodiazepine oder Barbiturate), Myorelaxantien, Atropin
sowie Vasopressoren oder Adrenalin für schwere allergische oder anaphylaktische Reaktionen.
Es soll immer die niedrigst mögliche Dosis angewendet werden, um hohe Plasmakonzentrationen und
schwere Nebenwirkungen zu vermeiden. Wiederholte Anwendung von Scandonest 3% ohne
Vasokonstriktor kann aufgrund der Akkumulation des Wirkstoffes bzw. seiner Metaboliten zu
erhöhten Plasmakonzentrationen von Mepivacain führen.
Die Toleranz erhöhter Plasmakonzentrationen variiert abhängig vom Zustand des Patienten.
Geschwächte, ältere oder kranke Patienten und Kinder sollten eine ihrem Alter und
Gesundheitszustand angepasste, geringere Dosis erhalten.
Kreislauf und Atmung sowie der Bewusstseinszustand des Patienten sollten bei jeder Lokalanästhesie
überwacht werden.
Anzeichen einer Kreislaufdepression kann eine vasovagale Reaktion sein, vor allem, wenn sich der
Patient in aufrechter Position befindet.
Besondere Vorsicht ist bei einer Entzündung oder Sepsis an der Injektionsstelle geboten. Eine
Injektion in stark durchblutete Gebiete, besonders wenn diese entzündet oder traumatisiert sind, kann
in einer verminderten Wirkung und einer erhöhtem Absorption resultieren.
Bei Patienten mit Hypoxie, Hyperkaliämie und Acidose soll die Dosis reduziert werden.
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Die Spritzen dürfen auf keinen Fall in irgendeine Lösung eingetaucht werden. Injektionslösung nicht
in derselben Spritze mit anderen Produkten mischen.
Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder solche, die Antikoagulantien einnehmen, sollten einer
besonderen Beobachtung unterliegen (INR-Monitoring).
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d.h. es ist nahezu
„natriumfrei“.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Aufgrund eines additiven Effekts der toxischen Wirkungen ist bei gleichzeitiger Anwendung von
Mepivacain und Arzneimitteln, die eine ähnliche Struktur wie Lokalanästhetika aufweisen (z.B.
Klasse-IB-Antiarrhythmika) Vorsicht geboten.
Eine längere oder Dauerbehandlung mit Antiarrhythmika, Psychopharmaka oder Antikonvulsiva,
sowie Alkoholkonsum, können die Sensibilität für Anästhetika verringern. Eine Erhöhung der
Anästhesiedosis oder einfach ein verlängertes Warten auf den Wirkungseintritt vor dem Eingriff sollte
in diesen Fällen ausreichend sein.
Gleichzeitige Verabreichung von ZNS-Depressiva kann eine Wirkungsverstärkung verursachen, daher
ist bei der Dosierung besondere Vorsicht geboten.
Lokalanästhetika können bei bestimmten Desinfektionslösungen Schwermetallionen freisetzen. Wenn
diese Art von Desinfektionsmitteln verwendet werden, sollten vor der Anwendung des Anästhetikums
besondere Maßnahmen getroffen werden. Die freigesetzten Ionen können lokale Irritationen,
Schwellungen und Ödeme hervorrufen.
Die Anwendung von Heparin, nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln (Dextran)
kann die Blutungsneigung nach der Lokalanästhetikagabe erhöhen.
4.6
Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Es ist bekannt, dass Mepivacain die Plazenta passiert. Als Vorsichtsmaßnahme ist daher empfohlen
das Produkt während der Schwangerschaft nicht anzuwenden. Daten über eine begrenzte Anzahl von
exponierten Schwangerschaften lassen nicht auf Nebenwirkungen von Mepivacain auf die
Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fötus/Neugeborenen schließen. Bisher sind keine
einschlägigen epidemiologischen Daten verfügbar. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht
bekannt. Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor sollte daher während der Schwangerschaft nur bei
zwingender Indikation angewendet werden.
Stillzeit:
Da Lokalanästhetika nur in geringem Maße in die Muttermilch sekretiert werden, ist es
unwahrscheinlich, dass eine einzelne Anwendung von Mepivacain in der Stillzeit einen negativen
Einfluss auf das gestillte Kind hat. Allerdings könnte es angebracht sein ein alternatives Produkt in
Erwägung zu ziehen, insbesondere dann wenn es sich bei dem Säugling um ein Neugeborenes oder ein
Frühgeborenes handelt. Es wird daher stillenden Müttern empfohlen, nach Anästhesie mit dem
Produkt das Stillen für 10 Stunden auszusetzen.
Fertilität:
Es gibt bisher keine relevanten Daten, die eine Beeinträchtigung der Fertilität in Tieren durch
Mepivacain belegen. Eine Wirkung auf die Fertilität beim Menschen ist unbekannt.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor hat geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit
und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Konzentrationsfähigkeit und das
Reaktionsvermögen können eingeschränkt sein. Dadurch kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am
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Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder z.B. zu Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt
werden. Dies gilt im verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8
Nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils:
Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Mepivacain entsprechen weitgehend denen
anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen
betreffen das Nerven- und das Herz-Kreislaufsystem. Ernste Nebenwirkungen sind generell
systemischer Natur.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Die aufgeführten Nebenwirkungen sind durch aktuelle Meldungen und aus der Literatur bekannt. Die
Häufigkeitsangaben erfolgen nach folgender Klassifizierung: Selten (≥1/10,000 - <1/1,000), Nicht
bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Blutes und
des Lymphsystems
Selten
Erkrankungen des
Immunsystems
Selten
Erkrankungen des
Nervensystems
Selten
Fachinformation

Methämoglobinämie


Anaphylaktoide und anaphylaktische Reaktionen.
Angioödem (Ödem an Zunge, Mund, Lippen, Kehle,
Periorbita, etc),
 Urtikaria
 Pruritus,
 Ausschlag / Eruption, Erythem
A.
ZNS Exposition durch erhöhte Konzentrationen des
Anästhetikums im Blut, welches das Gehirn, das Kleinhirn und
den Hirnstamm umspült, durch direkte Wirkung auf
regulatorische Zentren und kraniale Nervenzellkörper:
Die resultierenden Nebenwirkungen äußern sich in Erregung und /
oder Depression. Sie sind dosis-abhängig und begleitet von
folgenden Symptomen und Anzeichen mit zunehmender Schwere.
Die anfänglichen Symptome sind:
 Unruhe (z.B., Nervosität, Aufgeregtheit, Angst);
 Verwirrtheit;
 Euphorische Stimmung;
 Taubheitsgefühl in Lippen und Zunge, periorale
Parästhesie;
 Schläfrigkeit (Somnolenz), Gähnen;
 Sprechstörungen (z.B. Dysarthrie, unzusammenhängendes
Sprechen, Logorrhoe);
 Schwindel
(z.B.,
Benommenheit,
Vertigo,
Gleichgewichtsstörungen);
 Kopfschmerzen;
 Nystagmus;
 Tinnitus, Hyperakusis;
 Unscharfes Sehen, Diplopie, Miosis.
Diese frühen Anzeichen sollten nicht als Manifestation von
neurotischem Verhalten interpretiert werden. Folgende Symptome
können folgen:
 Beeinträchtigung der Sehkraft,
 Tremor,
 Muskelzucken,
und stellen die schwersten Anzeichen dar, die dem Beginn
vorangehen von:
 Bewusstlosigkeit, Synkope und
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 Krämpfe (einschließlich generalisierte).
Krämpfe können gefolgt sein von
 ZNS Depression und Koma,
 Hypoxie und Hyperkapnie,
und schließlich Progession zu
 Atemwegsdepression und Atemstillstand.
Während exzitatorische Wirkungen vorübergehend auftreten oder
ausbleiben können, ist Depression eine erste Manifestation einer
Nebenwirkung, die sich zunächst als
 Schläfrigkeit
äußert und übergeht in
 Bewusstlosigkeit und Atemstillstand.
B. Wirkungen auf das periphere Nervensystem verursacht
durch übermäßig erhöhte Konzentration des Anästhetikums im
Plasma:
Das anästhetische Molekül kann aus dem systemischen
Blutkreislauf in den synaptischen Spalt diffundieren und
unerwünschte Wirkungen in den kardiologischen, vaskulären und
gastrointestinalen Zentren verursachen.
C. Direkte lokale / örtliche Stimulierung von efferenten
Neuronen, entweder präganglionär (ganglionische Rezeptoren)
in der submandibulären Region, oder postganglionär (Rezeptor
des Erfolgsorgans):
 Parästhesie von Mund, Lippen, Zunge, Zahnfleisch etc
 Periorale Empfindungslosigkeit (Lippen, Zunge, etc)
 Hypoästhesie von Mund, Lippen, Zunge, Zahnfleisch, etc;
 Dysästhesie einschließlich der lokalen Empfindung von
Hitze oder Kälte, Dysgeusie (einschließlich metallischer
Geschmack), etc;
 Örtliches Muskelzucken ;
 Lokale / örtliche Hypäremie;
 Lokale / örtliche Blässe.
Herzerkrankungen
Selten
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D. Wirkungen auf Reflexe:
Erbrechen und vasovagale Reflexe können peripher ausgelöst
werden durch lokale Anästhetika oder durch mechanische
Stimulierung, gefolgt von cholinergen Wirkungen, z.B.:
 Gefäßerweiterung,
 Mydriasis,
 Blässe,
 Übelkeit, Erbrechen
 Hypersalivation,
 Perspiration.
Kardiale Toxizität kann am ZNS oder direkt (kardiale
elektrophysiologische Toxizität) hervorgerufen werden.
 Herzstillstand
 Reizbildungs- und Reizleitungsstörung (AV Block)
 Arrhythmie
(ventrikuläre
Extrasystole
und
Kammerflimmern),
 Kardiovaskuläre Störung
 Kardiovaskuläre Depression,
 Myokardiale Depression
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Gefässerkrankungen
Selten
Erkrankungen der Atemwege,
des Brustraums und
Mediastinums
Nicht bekannt
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Nicht bekannt
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Nicht bekannt





Tachykardie, Bradykardie
Kreislaufkollaps.
Hypotonie,
Gefässerweiterung.
Respiratorische Depression, von Bradypnoe bis Apnoe
(Atemstillstand).



Schwellung von Zunge, Lippen, Zahnfleisch.
Übelkeit, Erbrechen
Ulzeration des Zahnfleischs, gingivale Verschorfung



Nekrose an der Injektionsstelle.
Schwellung in Kopf- und Halsumgebung.
Hyperthermie
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie
ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung an
das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen anzuzeigen (Details siehe unten).
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9
Überdosierung
Toxizität:
Unerwünschte toxische Wirkungen können bei Blutplasmakonzentrationen von 5-6 mg/l oder darüber
auftreten, Krämpfe bei 10 mg/l oder darüber. Solche übermäßigen Blutplasmakonzentrationen können
durch eine versehentliche intravasale Injektion oder aber durch einen geschwächten
Gesundheitszustand des Patienten verursacht werden.
Fälle von Überdosierung sind nur begrenzt aufgetreten. Bei intravenöser Anwendung von 300 mg bei
einem 8 Jahre alten Patienten (ungefähr 25 kg Körpergewicht) kam es zu Krämpfen.
Symptome:
Zu einer relativen Überdosierung kommt es, wenn ein Lokalanästhetikum versehentlich intravasal
injiziert wird (wenn z.B. versehentlich eine kleine Arterie in der oberen Körperhälfte anpunktiert wird
und der Wirkstoff durch Rückfluss in das Gehirn gelangt). In diesem Fall treten möglicherweise von
Krämpfen begleitete ZNS-Symptome auf, und dies sogar nach Anwendung von normalerweise nicht
als toxisch anzusehenden Dosen. Eine absolute Überdosierung ist hauptsächlich durch das Auftreten
von zentralnervösen und kardiovaskulären Symptomen gekennzeichnet.
Toxische Reaktionen im ZNS treten stufenweise auf, mit Symptomen und Reaktionen von
zunehmender Schwere. Die anfänglichen Symptome sind Unruhe, Vergiftungsgefühl, Taubheitsgefühl
in der Lippe und in der Zunge, Parästhesien im Mundbereich, Schwindel, Seh- und Hörstörungen,
Ohrensausen. Treten diese Symptome während der Injektion auf, müssen sie als ein Warnsignal
angesehen und die Injektion sofort unterbrochen werden. Sprachstörungen, Muskelsteifheit und –
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zuckungen sind schwerwiegendere Symptome und Vorboten von generalisierten Krampfanfällen.
Diese Symptome dürfen nicht als neurotisches Verhalten missverstanden werden. Bewusstlosigkeit
und tonisch-klonische Krämpfe können folgen und zwischen wenigen Sekunden und mehreren
Minuten andauern. Aufgrund erhöhter Muskelaktivität und ungenügender Beatmung treten während
der Krämpfe rasch Sauerstoffmangel und Hyperkapnie auf. Bei schweren Fällen kann es sogar zu
Atemstillstand kommen. Azidose verschlimmert die toxischen Wirkungen von Lokalanästhetika.
Die Wiederherstellung des Patienten hängt vom Metabolismus des Lokalanästhetikums und der
Rückverteilung aus dem Zentralnervensystem ab. Sofern nicht sehr große Mengen des Arzneimittels
injiziert wurden, tritt eine Normalisierung rasch ein.
Kardiovaskuläre Wirkungen sind in der Regel ernstere Situationen. Hohe systemische
Lokalanästhetikakonzentrationen können Blutdruckabfall, Bradykardie, Herzrhythmusstörungen und
Herzstillstand verursachen. Vor dem Auftreten dieser Wirkungen kommt es gewöhnlich zu
Symptomen einer ZNS-Intoxikation, es sei denn, der Patient hat eine Allgemeinanästhesie verabreicht
bekommen oder starke Beruhigungsmittel, wie z.B. Benzodiazepine oder Barbiturate, eingenommen.
Es sollte jedoch erwähnt werden, dass zentrale Nervenblockaden häufig selbst eine sympathische
Blockade verursachen, infolge dessen es zu Blutdruckabfall und möglicherweise zu einer Bradykardie
kommen kann.
Therapie:
 Sofortige Unterbrechung der Zufuhr von Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor.
 Freihalten der Atemwege.
 Zusätzlich Sauerstoff zuführen; falls notwendig mit reinem Sauerstoff assistiert oder
kontrolliert beatmen (zunächst über Maske und mit Beatmungsbeutel, dann erst über einen
Trachealtubus). Die Sauerstofftherapie darf nicht bereits bei Abklingen der Symptome,
sondern erst dann abgesetzt werden, wenn alle Vitalfunktionen zur Norm zurückgekehrt sind.
 Sorgfältige Kontrolle von Blutdruck, Puls und Pupillenweite.
Weitere mögliche Gegenmaßnahmen sind:
 Bei einem akuten und bedrohlichen Blutdruckabfall soll sofort der Kopf tief gelagert und ein
Alpha-Sympathomimetikum langsam intravenös injiziert werden (z.B. 10 bis 20 Tropfen einer
Lösung von 1 mg Isoprenalin in 200 ml Glucoselösung 5%).
 Zusätzlich ist eine Volumensubstitution vorzunehmen (z.B. mit kristalloiden Lösungen).
 Bei erhöhtem Vagotonus (Bradykardie) wird Atropin (0,5 bis 1,0 mg i.v.) verabreicht.
 Bei Verdacht auf Herzstillstand sind die erforderlichen Maßnahmen durchzuführen.
 Konvulsionen werden mit Diazepam 5 bis 10 mg i.v. behandelt; dabei werden die Dosen
fraktioniert bis zum Zeitpunkt der sicheren Kontrolle verabreicht.
 Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass in vielen Fällen bei Anzeichen von Krämpfen die
obligate Sauerstoffbeatmung zur Behandlung ausreicht.
 Bei anhaltenden Krämpfen werden Thiopental-Natrium (250 mg) und ein kurzwirksames
Muskelrelaxans verabreicht, und nach Intubation wird mit 100% Sauerstoff beatmet.
 Die Krampfschwellendosis kann beim Menschen individuell unterschiedlich sein. Als
Untergrenze werden 5 µg/ml Blutplasma angegeben.
Für den Notfall sind bereitzuhalten:
Immer, wenn ein Lokalanästhetikum verabreicht wird, muss folgende Notfallausrüstung vorhanden
sein:
 Wiederbelebungsgerät zur unterstützenden oder kontrollierten Beatmung mit Sauerstoff
(100%; über Maske oder Beutel).
 Vasopressorische Substanzen (intravenös) bei akutem Blutdruckabfall.
 Atropin (0,5 - 1,0 mg i.v.)
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
Antikonvulsiva: Benzodiazepine, z.B. Diazepam (5 - 10 mg/kg i.v.).
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Lokalanästhetika, Amide
ATC-Code: N01BB03
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor enthält Mepivacain, ein Lokalanästhetikum vom Amidtyp.
Mepivacain verursacht eine reversible Blockade der Nervenimpulse aufgrund seiner Wirkung auf den
Ionentransport durch die Zellmembran. Mepivacain verfügt über einen schnellen Wirkungseintritt,
eine hohe Anästhesiehäufigkeit und eine geringe Toxizität.
Bei peripheren Nervenblockaden erfolgt der Wirkungseintritt nach 2-4 Minuten. Die Wirkdauer hängt
von der Vaskularisierung des Gewebes und der Diffusion in die Blutbahn ab.
Die Anästhesiewirkung wird mit Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor schnell erreicht, sie dauert bei
einer Infiltrationsanästhesie 20-30 Minuten, bei einer Leitungsanästhesie 1-2 Stunden. Da kein
Vasokonstriktor vorhanden ist, kann der pH-Wert der Lösung nahe dem neutralen Bereich gehalten
werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Absorption von Lokalanästhetika hängt von den physikochemischen Eigenschaften (z.B.
Fettlöslichkeit), den pharmakologischen Eigenschaften (z.B. der vasodilatorischen Wirkung) sowie
von der Vaskularisierung der Injektionsstelle ab.
Die Bioverfügbarkeit am Eingriffsort liegt bei 100%.
Die maximale Plasmakonzentration von Mepivacain ist nach ungefähr 30-60 Minuten erreicht.
Die Plasmaproteinbindung von Mepivacain liegt bei 60-78% (hauptsächlich mit Alpha-1-SäureGlykoprotein).
Die Mepivacainverteilung erstreckt sich auf alle Körpergewebe. Leber, Lunge, Herz und Gehirn
erreichen maximale Mepivacainkonzentrationen. Mepivacain passiert die Plazentaschranke durch
einfache Diffusion.
Das Verhältnis der Plasmakonzentrationen bei Mutter und Fötus liegt bei 0.4-0.8.
Die Plasmahalbwertszeit liegt bei Erwachsenen bei 2-3 Stunden und bei Neugeborenen bei 9 Stunden.
Die Amid-Clearance hängt von der Durchblutung der Leber ab. Patienten, die an einer Leberkrankheit
oder an Urämie leiden, haben eine verlängerte Plasmahalbwertszeit.
Die Metabolisierung findet größtenteils durch Oxidierung in der Leber statt. Die Metaboliten werden
hauptsächlich über die Galle ausgeschieden, zu 99% in glucuronidierter Form. Die Metaboliten
werden dann reabsorbiert und durch den Urin ausgeschieden. Der pH-Wert des Urins beeinflusst die
Ausscheidung der Metaboliten.
Bei Erwachsenen werden nur 3-5% des Mepivacains in unveränderter Form ausgeschieden, bei
Neugeborenen ungefähr 40%.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Tierstudien haben eine gute Verträglichkeit von Mepivacain gezeigt.
Mutagenitätsstudien haben gezeigt, dass Mepivacain im In-vitro-Ames-Test (Reverse Mutation Assay)
und im Mikronukleustest an Mäusen keine mutagenen Wirkungen hat.
Wie bei allen anderen Lokalanästhetika vom Amidtyp können hohe Dosen des arzneilich wirksamen
Bestandteils toxische Wirkungen im Zentralnerven- und im kardiovaskulären System verursachen
(siehe 4.8).
Fachinformation
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Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor - Zylinderampullen
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
6.2
Inkompatibilitäten
Scandonest 3% ohne Vasokonstriktor darf nicht mit anderen injizierbaren Arzneimitteln vermischt
werden.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Die Zylinderampullen sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verbrauchte Lösungen sind
zu verwerfen.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Die Zylinderampullen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Mit Gummistopfen und Gummidichtung
Glaszylinderampullen (Glas Typ I).
(beides
Gummi
Typ I) verschlossene
1,8-ml-
Packungsgröße: 50 x 1,8 ml Injektionslösung
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Septodont GmbH
Felix-Wankel-Str. 9
D-53859 Niederkassel-Mondorf
8.
ZULASSUNGSNUMMER
Z.Nr.: 17.525
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 15. März 1984
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 07. September 2012
10.
STAND DER INFORMATION
Juni 2014
REZEPTPFLICHT / APOTHEKENPFLICHT
RP, apothekenpflichtig
Fachinformation
10/10
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