Schneider Frédéric SS 2006 Ul. Piłsudskiego 13/12 69100 Słubice Polen [email protected] Austauschstudent Student n° 17515 Skizzieren Sie die deutschen Interessen innerhalb der Europäischen Union Deutschland und Europa- deutsche Politik im europäischen Kontext Leiter: Hr. Beichelt 1. Einführung 2. Die Interessen einer der Grundländer gestern und heute 2.1. Interessen in der Vergangenheit 2.1.1. Nach dem zweiten Weltkrieg: Einbindung in den westlichen Lager 2.1.2. Während des Kalten Krieges 2.1.3. Nach der Wiedervereinigung 2.2. Interessen im heutigen Europa 2.2.1. Die wirtschaftlichen Interessen 2.2.2. Die internationale Bühne 2.2.3. Andere Bereiche 3. Schluss 4. Literaturverzeichnis 1 Einführung Die Montanunion, der erste Vorgänger der Europäischen Union (EU), ist nach einer deutsch-französischen Initiative entstanden. In der Tat war Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg im Zentrum der Problematik der Europäischen Integration: man wollte die Bedrohung „Deutschland“ neutralisieren, ohne den Fehler, den man nach dem ersten Weltkrieg begehen hat, zu wiederholen. Der Versailler Vertrag wurde unterzeichnet in einem Klima von Hass und Groll; Deutschland hat einen unverhältnismäßig hohen Preis für die Niederlage bezahlt. Die Westeuropäer wollten also dieses Land im ihren Lager durch Organisationen wie NATO und die Europäische Gemeinschaft von Kohle und Stahl (EGKS) integrieren. Die Philosophie dieser Organisationen war: wir verzichten auf einem Teil unserer Souveränität, um ein friedensvolles Europa zu bauen. Das Ziel der Europäischen Gemeinschaft (EG) war aber nicht nur symbolisch und politisch: von dem Anfang an hatte sie eine starke wirtschaftliche Dimension. Der Binnenmarkt ist der Kern der Zusammenarbeit im Rahmen der EG. Man versucht die Barrieren, die die Mitgliedstaaten teilen, wie Zöller, Verkehrbegrenzungen, Rechtsunterschieden und Wandeln in Kurse zwischen europäischen Währungen allmählich zu verkleinern und abzuschaffen, um einen wirtschaftlichen Raum von Freiheit, Sicherheit und Gerechtigkeit zu schaffen, wo sich die Handelsbeziehungen zwischen den Staaten entwickeln. Daraus folgt, dass alle Mitglieder innerhalb der Union Vorteile und Interessen haben. Da die oben genannten von vielen Faktoren wie zum Beispiel die Geschichte und die Wirtschaftsentwicklung abhängen, sind sie nicht gleich für jeden Mitgliedstaat. August Pradetto erklärt, dass „there is no such thing as a generally accepted definition of the term „interests“ or „national interest” in foreign and international affairs”1. Er versucht trotzdem seine eigene Definition zu entwickeln: “Interest can be perceived as a correlation between an individual or collective actor and a material or non-material object he values”. Welche spezifische Interessen hat Deutschland innerhalb der EU? Welche Entwicklung haben sie erfahren? 2 Die Interessen einer der Grundländer gestern und heute 2.1 Interessen in der Vergangenheit 2.1.1 Nach dem zweiten Weltkrieg: Einbindung in der westlichen Lager Es lag in den Interessen Deutschlands, dass die nach dem Krieg entstandenen Lager der „Gewinner“ und der „Verlierer“ sich verändern. In diesem Kontext war die Bundesrepublik Deutschlands (BRD) ganz marginalisiert. Das einzige Mittel um diese Lage zu verändern war „eine Politik des übernationalen Zusammenschlusses“, die „für viele Politiker die beste Möglichkeit [zu sein] schien“2. Es kristallisierten sich zwei Lager, nämlich der westliche Block und der östliche kommunistische Block. Ein neutraler Staat dazwischen zu sein, war die schlechteste mögliche Lösung. Mit der Gründung der EGKS wurde die BRD im Westeuropa integriert und nicht mehr als ein Feind, sondern als ein Verbündeter angesehen. Die potentielle Gefahr könnte jetzt aus Sowjetunion kommen, ebenso für die BRD wie für die anderen Staaten Westeuropas. Der Berlin-Blockade, die so genannte Deutschland-Note von 1952, der Prager-Putsch und der Korea-Krieg waren bedeutende Signale, die zeigten, dass die BRD von der Sowjetunion bedroht war. Tatsäschlich war es so, dass es einerseits die USSR gab, die die BRD in der Warschauer Pakt einbinden wollte und anderseits die BRD, die die DDR in der EG integrieren wollte. Adenauer Meinung nach „[erschien] der Weg in die EG mit der beste Dienst, den wir den Deutschen in der Sowjetzone erweisen konnten“3. Die EG war also ein doppelter Instrument für die BRD: ein Schützer vor der Integration in der kommunistischen Welt und ein Mittel für die Verbindung der DDR im westlichen Europa. 1 Pradetto, 2001, S. 33 Bamgart, 1997, S. 13 3 Bamgart, 1997, S. 18 2 2.1.2 Während des Kalten Krieges Mit der progressiven Integration innerhalb der EG wurde die BRD immer mehr mit dem Westeuropa verbunden und es war immer schwieriger für die USSR die BRD zu beeinflussen. Die Verteidigung gegen die kommunistische Gefahr und die Erkennung, dass die BRD keine Bedrohung für den Frieden war, waren aber nicht mehr die Hauptzwecke der deutschen Europapolitik. Die wirtschaftliche Dimension hat eine große Bedeutung erreicht und es hat die deutschen Interessen gedient. Die Handelszusammenarbeit hat zu dem Wirtschaftswunder Deutschlands beigetragen. Die BRD war nicht mehr eine Waise, die die EG angenommen hat, sondern ein Leiter der Gemeinschaft. „Germany was viewed primarily as a mediator and an aid in securing British entry”4: diese Aussage stammt von einem Britischen Akademiker, dass die Tatsache bestätigt. 2.1.3 Nach der Wiedervereinigung Die Deutschen waren selbstverständlich die Hauptakteure ihrer Wiedervereinigung, aber sie gewonnen von der Stütze der ganzen EG, was sehr hilfreich war. Natürlich, man hatte Angst von einem vereinten Deutschland: „Wielka Brytania i Francja [obawiały się] odejścia RFN od polityki integracji zachodnioeuropejskiej oraz dążenia do odgrywania mocarstwowej roli w Europie“ 5( „Großbritannien und Frankreich furchten ein Abgehen der BRD von der Politik der westeuropäischer Integration und das Streben nach einer Großmacht in Europa“). Die Gemeinschaft hat aber die Länder der ehemaligen DDR herzlich empfangen und hat zu der Einbindung dieser Gebiete in der BRD beigetragen. Auf der Frage „Was kann ein vereintes Deutschland von der EG erwarten?“ antwortet Leon Brittan „[die] Sicherung des wirtschaftlichen und sozialen Fortschritts durch gemeinsames Handeln (…)[und die] Förderung einer harmonischen Entwicklung der Volkswirtschaften“6. Es heißt, dass Deutschland von der Gemeinschaft die Erfüllung ihrer Ziele, die im Präambel zum Vertrag von Rom beschrieben sind, einfach erwartete. Eine der Prinzipien, der die EG benutzt hat, um es zu erreichen, war der Kampf gegen den wirtschaftlichen Ungleichheit zwischen verschieden Regionen Europas durch die Solidarität. Die neuen Bundesländer der DDR gehörten in dem Moment der Wiedervereinigung selbstverständlich zu den ärmsten Gebieten der EG. Aus diesem 4 Jopp, Schneider, Schmalz, 2002, S. 21 Cziomer, 2005, S. 93 6 Brittan (1991), S. 100 5 Grund kriegten diese Länder hohe Beihilfen von der EG und dann von der EU, und diese Tendenz wird nicht schwächer. Als ein Beispiel kann man die Tatsache erwähnen, dass diese Bundesländer 22,3 Milliarden Euro Strukturfonds in den Jahren 1994-1996 und 29,7 Milliarden Euro in den Jahren 2000-2006 erhielten. 2.2 Interessen im heutigen Europa 2.2.1 Die wirtschaftlichen Interessen „Kluczowe znaczenie dla Niemiec mają (…) powiązania i współpraca gospodarcza w ramach UE”7. Deutschland ist in der Mitte der Europäischen Union und die Mehrheit seiner Haupthandelspartner sind auch ihre Mitglieder, was heißt, dass die Angehörigkeit Deutschlands zu der EU einen großen Einfluss auf seine wirtschaftliche Entwicklung hat. So können die deutschen Unternehmer leichter in anderen Staaten Europas investieren, ausländische Arbeiter einstellen und nach europäischen Staaten exportieren. Bereits vor der Osterweiterung hatte Deutschland ein Handelsüberschuss von 53 Milliarden Euro innerhalb der EU (in 2000). Die Osterweiterung hat die wirtschaftlichen Vorteile Deutschlands wegen der Angehörigkeit der EU erweitert. „Deutschland profitiert in besonderem Maße von dieser Entwicklung, da es enge wirtschaftliche Verflechtungen mit den europäischen Mitgliedstaaten aufweist“ stellt der Bericht über der Außenpolitik des deutschen Auswärtigen Amts fest8. Wegen dieser Erweiterung ist der Außenhandel Deutschlands mit den Staaten, die der Union beigetreten haben, nach Schätzungen um 20% gestiegen. Die Dynamik dieser Zusammenarbeit hat den Wachstum des BSP Deutschlands von 0,3-0,5% verursacht. Neue Arbeitsplätze sind entstanden. Es bedeutet, dass von dem wirtschaftlichen Standpunkt Deutschland dank der Angehörigkeit zur EU größere Vorteile als Nachteile erreicht hat, obwohl es der größte Nettozahler der Union ist. Es liegt im Interesse Deutschlands, dass sich die ärmeren Regionen der EU besser entwickeln, so dass sie stärkere wirtschaftliche Partner sein können. Es ist wichtig, weil der Absorptionspotential der Länder von Ost- und Mitteeuropa der Export Deutschlands aus diesem Grund erweitert wird. 7 8 Cziomer (2005), S. 95 Auswärtiges Amt (2005), S. 142 2.2.2 Die internationale Bühne „Die Stärkung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) und die Schaffung einer europäischen Verteidigungsidentität“9 gehören zu den Hauptprioritäten der EU. In der Tat liegt in einer Welt, wo die Sicherheitsprobleme und die Wirtschaft immer mehr globalisiert sind, eine gemeinsame Politik auf der internationalen Bühne in Interessen der ganzen Union. Die Stimme einer Gemeinschaft, in welcher 450 000 000 Bürger wohnen und deren BSP der größte der Welt ist (fast 30% der BSP der Welt), wird immer mehr hörbar als ein Staat von 80 Millionen Einwohner. Aus diesem Grund hat die EU eine gemeinsame Vertretung im Rahmen von internationalen Organisationen wie die Welthandelsorganisation (WTO). Außerdem spricht man von einer Triade in der internationalen Wirtschaftswissenschaft. Sie besteht aus den Vereinigten Staaten, Japan (und bald China) und der Europäischen Union. Es bedeutet, dass es ein Gleichgewicht zwischen drei Mächte gibt und die EU soll alles machen, um den statu quo zu schützen. Man befürchtet eine potentielle Hegemonie Chinas in der Zukunft und die EU wird solch einen Fall zu verhindern versuchen. Im Interesse Deutschlands liegt eine starke Position Europas in der Welt, umso mehr, dass die BRD eine zentrale Rolle in der EU spielt. Es ist die größte wirtschaftliche Macht und der am meisten bevölkerte Staat der EU. Daraus folgt, dass die Vertreter Deutschlands am meisten zu sagen haben und dass seine Stimme am meisten die Position der EU beeinflusst. Es heißt, dass Deutschland die größte Macht der größten internationalen Union bildet, obwohl es nur 1,2% der Weltbevölkerung vertritt. Es ist nicht bedeutungslos. 2.2.3 Andere Bereiche Die EU will ein Raum der Freiheit, der Sicherheit und der Gerechtigkeit schaffen. Das Ziel der Union ist, damit der Verkehrsfreiheit der Personen eine schlüssige Politik begleitet. Der Aktionsplan besteht aus folgenden Punkten: Intensivierung der Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Terrorismus und der grenzüberschreitenden Kriminalität, Verbesserung der Gewährleistung der Grundrechte und des Zugangs zur Justiz, effektive Kontrolle der Außengrenzen der EU und Beseitigung rechtlicher und gerichtlicher Hindernisse10. Es dient die deutschen Interessen, weil es Deutschland beim Kampf gegen die illegale Immigration (die sehr hoch in diesem Staat ist) helfen wird. Es 9 Giering (1998/1999), S. 23 um mehr Details darüber : Auswärtiges Amt (2005), S. 149-151 10 wird auch zur Zerschlagen internationale Kriminalitätsnetzwerke beitragen, die aus Russland durch Deutschland und Polen nach Westeuropa Drogen schmuggeln. Es garantiert die Grundrechte Deutschen in anderen Staaten der EU. Die Tatsache, dass die drei Länder zu der EU gehören, wirkt auf die Beziehungen mit Frankreich und Polen (der zwei größeren Nachbarn Deutschlands). Die Geschichte dieser Beziehungen wurde bis zum zweiten Weltkrieg von Kriegen und anderen Konflikten ausgeprägt. Mit Frankreich haben sie eine andere Richtung bereits in den 50 Jahren genommen und seit zwei Jahren ist es auch mit Polen der Fall: der Weg der Zusammenarbeit durch der EU. 3 Schluss Die Europäische Integration hat immer einen spezifischen Sinn für Deutschland gehabt, er hat sich aber progressiv verändert. Am Anfang ging es um als ein Verbündeter und nicht als ein Feind in Westeuropa angesehen zu sein. Dann war die EG als ein Mittel für die Wirtschaftsentwicklung und für die Verteidigung gegen die Sowjetunion benutzt. Später hat es eine positive Rolle in der Wiedervereinigung Deutschlands gespielt. Jetzt hilft die EU Deutschland bei seinen Wirtschaftsproblemen, sie vertritt es in verschiedenen internationalen Organisationen und einigt mit ihren Nachbarn. 4 Literaturverzeichnis Auswärtiges Amt, Deutsche Außenpolitik 2004/2005 Baumgart, Wienfried, Adenauers Europapolitik in Europa in der Politik der Unionsparteien (S.13-36), Böhlau, 1997 Brittan, Leon, Was die Gemeinschaft von einem Vereinten Deutschland erwartet in Das Vereinte Deutschland in einem freien Europa (S. 95-104), Deutscher Instituts-Verlag Cziomer, Erhard, Polityka Zagraniczna Niemiec, Politeja, Fundacja promocji wiedzy o polityce, 2005 Fritsch-Bournazel, Renata, Europa und die deutsche Einheit, Aktuell, 1991 Giering, Claus, Europa im Wandel. Perspektiven deutscher Europapolitik, in WeltTrends Nr. 21, Winter 1998/99 Jopp, Mathias, Schneider, Heinrich, Uwe, Schmalz, Germany’s European Policy: Perceptions in Key Partner Countries, Europa Union Verlag, 2002 Laurres, Klaus, Germany since unification. The Domestic and External Consequences, MacMillan press ltd, 1998 Pradetto, August, Interessen und „nationale Interessen“ in der Außen- und internationalen Politik in Deutsche Interessen in der sicherheitspolitischen Kommunikation, Tagungsband zum 7. Strausberger Symposium, 2000 Schmitz, Kurt, Deutsche Einheit und Europäische Integration, Verlag neue Gesellschaft GmbH, 1998 Waberski, Alexander, Deutschland und Europa im pazifistischen Zeitalter, Snayder Verlag, 1997 Von Weizsäcker, Richard, Es geht um Deutschland in Europa, Olzog Vertrag, 1986