Bezirksfrauenrat Essen 1870 Frauen können erstmals in der Geschichte wählen (im US-Bundesstaat Wyoming am 6. September). 1878 In einer Novelle zur Gewerbeordnung wird der Mutterschutz erstmalig geregelt (Beschäftigungsverbot für die Dauer von drei Wochen nach der Niederkunft, unbezahlt). Frauengeschichte Deutschlands Seit 1910 gehen jedes Jahr am 8. März die Frauen auf die Straße um für ihre Rechte zu kämpfen. Es geht um gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt, verstärkten Kampf gegen Diskriminierung. 1882 Gründung der ersten Kranken- und Sterbekasse für Frauen und Mädchen. 1889 Gründungskongreß der »II. Internationale« in Paris; Ausrufung des 8-Stunden-Tages. Beschluß über die Gleichberechtigung der Frau (Auf Antrag von Emma Ihrer und Clara Zetkin). Gründung des »Verbandes weiblicher Angestellten« e.V. am 19. Mai in Berlin (einzige deutsche Frauengewerkschaft). 1789 - 1793 Im Zuge der Französischen Revolution bilden sich erste Frauenclubs. Sie fordern volle Bürgerrechte für Frauen, die Gleichstellung von Mann und Frau und das Frauenstimmrecht. 1891 1850 »Politischen Vereinen ist die Aufnahme von Frauenspersonen, Schülern, Lehrlingen verboten. Auch dürfen solche Personen nicht an Veranstaltungen und Sitzungen teilnehmen, bei denen politische Gegenstände behandelt werden.« (§ 8 des Vereinsgesetzes, gültig bis 1908) 1865 In Leipzig gründen Luise Otto-Peters und andere Frauen den (bürgerlichen) »Allgemeinen Deutschen Frauenverein«. Sie fordern die Erschließung aller Bildungsmöglichkeiten für Frauen, Recht und Anspruch auf Arbeit und Art und das Recht der freien Berufswahl. August Bebel fordert die Gründung von Arbeiterinnenvereinen und die Zulassung der Frauen zu allen Berufen. 1900 1901 Erstes Arbeiterinnenschutzgesetz im Reichstag; Frauenarbeit unter Tage wird verboten, der 11-Stunden-Tag für Frauen sowie vier Wochen bezahlte Ruhepause nach der Entbindung werden eingeführt. Am 12. März wird in einer Reichstagssitzung die Zulassung von Frauen zum Universitätsstudium verweigert. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) tritt in Kraft. Mit seinen Regelungen zu Ehe und Familie verankert es die Rechtsstellung der Frau im Sinne der patriarchalischen Tradition, d.h. dem Ehemann kommt das Entscheidungsrecht in allen Fragen des Ehe- und Familienlebens zu. Baden ist das erste Land in Deutschland, in dem Mädchen höhere Jungenschulen besuchen und sich an Hochschulen unter den gleichen Bedingungen wie Männer immatrikulieren können. 1908 Das neue Reichsvereinsgesetz läßt Frauen zu politischen Vereinen zu. 1910 26./ 27. August Internationale Frauenkonferenz in Kopenhagen: Gründung des »Internationalen Frauentag« durch Clara Zetkin (1857 - 1933). Sie setzte sich für einen Achtstundentag, gleichen Lohn für gleiche Arbeit, Urlaub für Schwangere und die Gleichstellung der Frau im Arbeitsschutzgesetz ein. 1911 19. März In Deutschland feiert man zum ersten Mal den »Internationalen Frauentag« 1913 An allen Hochschulen in Deutschland studieren 3.900 Studentinnen, das sind 4,3% aller Studierenden. 1918 Frauen erhalten am 30. November das aktive und passive Wahlrecht, verankert in Art. 109 Abs. 2 der Weimarer Verfassung vom 01.08.1919: »Männer und Frauen haben grundsätzlich dieselben Rechte und Pflichten«. 1919 - 1920 Demobilmachungsverordnungen weisen die Unternehmer an, zur Integration der Soldaten in die Wirtschaft Frauen nach einer DringlichkeitsBedürftigkeits-Reihenfolge zu entlassen. 1934 - 1935 Erwerbseinschränkungen für verheiratete Frauen. Verfügung eines Numerus clausus für Studentinnen. 1937 Das Gesetz über die Beschränkung der Frauenarbeit wird wieder gelockert. Als Folge der Aufrüstung werden Frauen zur Arbeit in Munitionsfabriken verpflichtet. 1961 1933 – 1945 Nationalistische Herrschaft / »Drittes Reich«. Das passive Wahlrecht wird den Frauen genommen und die Möglichkeit zur Zulassung zur Habilitation an Hochschulen und Universitäten. Verbote bestimmte Berufe zu ergreifen. Gleichschaltung der Frauenverbände. Massive Propagierung der Mutterschaft. 1945 Mai Kriegsende / Kapitulation Deutschlands - Ende der nationalistischen Diktatur. 1946 In der Sowjetischbesetzten Zone Deutschlands wird der »Internationale Frauentag« wieder aufgenommen. 1949 23. Mai Das Grundgesetz (GG -die Verfassung) der Bundesrepublik Deutschland wird verkündet. Gleichberechtigung von Frau und Mann in Artikel 3, Absatz 2. 1949 7. Oktober Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Die Verfassung der DDR wird verabschiedet. 1952 Verabschiedung des Mutterschutzgesetzes 1954 Verabschiedung Beamtinnen 1958 Gesetz über die Gleichberechtigung von Frau und Mann auf dem Gebiet des Bürgerlichen Rechts ändert das des Mutterschutz für Familienrecht. Die Vorschriften treten am 1. Juli in der BRD in Kraft. 13. August - Beginn des Mauerbaus und Sperrung der Grenzen. 1972 Annemarie Renger wird die erste Frau Bundestagspräsidentin in der BRD. 1976 Gesetzliche Einführung der Indikationsregel in der BRD (Abbruch der Schwangerschaft ist unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr strafbar.) 1961 Erstmalig wird eine Frau, Elisabeth Schwarzhaupt Bundesministerin in der BRD 1962 Die Antibaby- Pille kommt in der BRD auf den Markt. 1977 Die feministische Zeitung »Emma« wird gegründet. 1965 Gesetz zur Änderung Mutterschutzgesetzes und Reichversicherungsordnung. 1989 9. November - Fall der Mauer zwischen der BRD und der DDR. 1990 1968 Verlängerung der Schutzfristen im Mutterschutzgesetz. Eine Studentin wirft einem Theoretiker der Studentenbewegung eine Tomate ins Gesicht. Weil die männlichen Kommilitonen sich weigern über Kinderbetreuung zu diskutieren. Dieses Ereignis wird als Beginn der »Neuen Frauenbewegung« bewertet. Gründung des Unabhängigen Frauenverbandes -UFV- in Berlin. 1990 3. Oktober - Die DDR tritt der BRD bei »Tag der Einheit« des der 1970 Gesetz über die rechtliche Stellung der nichtehelicher Kinder tritt in Kraft. 1971 3. Juni »Selbstbezichtigungskampagne« von 374 Frauen in der Zeitschrift »Stern« »Ich habe abgetrieben« Aktion gegen § 218 GG. 1972 Gesetzliche Einführung der Fristenregelung in der DDR. (Jede Frau in der DDR kann über die Unterbrechung der Schwangerschaft in den ersten 12 Wochen selbst entscheiden.) Die Kosten eines Abbruchs zahlt die Krankenkasse. Die Antibaby-Pille wird kostenlos abgegeben. Sexuelle Gewalt in der Ehe ist erst seit den 90er Jahren in der Bundesrepublik strafbar geworden. 1994 Frauen-Streik-Tag, mehr als eine Million Frauen protestierten bundesweit gegen Diskriminierung. 1995 Gesamtdeutsche Regelung von Aufklärung, Verhütung und Abbruch einer Schwangerschaft durch das: »Schwangeren und Familienhilfeänderungsgesetz« 2001 1. Januar Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes erlaubt es auch Frauen, Dienst an der Waffe zu leisten. Das Grundgesetz der BRD, § 12 wird geändert. 2005 Angela Merkel wird die erste Bundeskanzlerin in Deutschland.