Konzeption Kindergarten Levis 2014/2015 Im Zusammenspiel aller verantwortlichen Personen im Kindergarten ist es laut Kindergartengesetz erforderlich, eine Konzeption zu erstellen. Diese ist gebunden an: allgemein rechtliche Grundlagen das Kindergartengesetz den Kindergarten- Bildungs- und Erziehungsplan die Vorgaben des Kindergartenerhalters die im Team gemeinsam vereinbarten Konzeptionsschwerpunkte Durch konzeptionelle und methodische Überlegungen des Teams wird es möglich das pädagogische Handeln zu definieren, zu begründen und nach außen hin transparent zu machen. Entscheidungen in diesem Prozess werden im Team gemeinsam überlegt und dadurch auch gemeinsam getragen. Das ist eine Herausforderung für das gesamte Team, die pädagogische Qualität und Teamentwicklung gewährleistet. In der vorliegenden Konzeption wird zur leichteren Lesbarkeit der feminine Begriff Kindergartenpädagogin verwendet. Natürlich sollen sich auch männliche Kindergartenpädagogen angesprochen fühlen. 1 PÄDAGOGISCHE STRUKTURQUALITÄT ................................................................... 4 1.1 Erhalter: Stadt Feldkirch................................................................................ 5 1.2 Politische Referentin, Vizebürgermeisterin STR Erika Burtscher ........................ 5 1.2.1 Koordinatorin für Kinderbetreuung ............................................................ 5 Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 1 1.3 Politische Zuständigkeit: ............................................................................... 5 Land Vorarlberg, Landesrätin Dr. Bernadette Mennel, Landhaus, 6900 Bregenz ............ 5 1.3.1 Kindergarteninspektorin ............................................................................ 6 1.4 Personal ...................................................................................................... 6 1.4.1 Erreichbarkeit........................................................................................... 7 1.5 Anmeldung .................................................................................................. 7 1.5.1 Aufnahmekriterien.................................................................................... 8 1.6 Öffnungszeiten / Kosten ............................................................................... 8 1.6.1 Bring- und Abholformen ............................................................................ 9 1.7 Ferienzeiten................................................................................................. 9 1.8 Unsere Kindergartengruppen ........................................................................ 9 1.9 Zeitliche Rahmenbedingungen / Tagesablauf ................................................ 10 1.10 Räume / Spezielle Nutzung / Regeln ............................................................. 11 1.10.1 1.11 2 Turnsaal ............................................................................................. 11 Gesundheit und Hygiene ............................................................................. 12 PÄDAGOGISCHE ORIENTIERUNGSQUALITÄT ......................................................... 14 2.1 Aufgabe der Einrichtung ............................................................................. 15 2.2 Pädagogischer Ansatz ................................................................................. 15 2.3 Bild vom Kind ............................................................................................. 17 2.4 Bildungs- und Erziehungsziele ...................................................................... 17 2.5 Pädagogische Schwerpunkte ....................................................................... 20 2.6 Rollenverständnis und Funktion ................................................................... 20 2.7 Beobachtung / Dokumentation / Reflexion ................................................... 20 Jahresplanung mit Projekten und Festen ...................................................... 21 Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 2 3 Langzeitplanung ......................................................................................... 21 Wochenplanung ......................................................................................... 21 Tagesplanung............................................................................................. 21 Reflexion ................................................................................................... 21 PÄDAGOGISCHE PROZESSQUALITÄT .................................................................... 21 3.1 Tagesablauf ............................................................................................... 21 3.1.1 Flexible Eingangsphase ............................................................................ 22 3.1.2 Freispiel ................................................................................................. 22 3.1.3 Morgenkreis ........................................................................................... 22 3.1.4 Geleitete Aktivität................................................................................... 23 3.1.5 Jause ..................................................................................................... 23 3.1.6 Gestaltung der Erholungsphasen .............................................................. 23 3.1.7 Zusammenspiel der Gruppen (Wechsel, Zusammenlegung) ........................ 24 3.2 Andere Faktoren, die die Prozesse bei uns wesentlich beeinflussen: ............... 24 3.3 Gestaltung von Übergängen ........................................................................ 25 3.3.1 Eingewöhnungsphase ............................................................................. 25 3.3.2 Schuleintritt ........................................................................................... 25 3.4 schriftliche Dokumentation ......................................................................... 26 3.4.1 Team ..................................................................................................... 26 4 3.5 Fortbildungen ............................................................................................ 27 3.6 Einarbeitung neuer Personen auf Grundlage der Konzeption .......................... 28 3.7 Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung pädagogischer Qualität.............. 28 3.8 Bildungspartnerschaft mit den Eltern ........................................................... 28 BEILAGEN ............................................................ Error! Bookmark not defined. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 3 1 PÄDAGOGISCHE STRUKTURQUALITÄT Strukturqualität bezieht sich auf jene Rahmenbedingungen, die in der Praxis vorgegeben und größtenteils politisch geregelt und sind. Es sind dies soziale Merkmale (Gruppengröße, Altersdurchmischung) und räumlich materielle Merkmale (Räumlichkeiten und deren Nutzung). Strukturelle Bedingungen üben einen bedeutenden Einfluss auf die Qualität pädagogischer Prozesse aus und müssen daher so gestaltet sein, dass das Wohlbefinden des Personals gewährleistet ist, damit die individuelle Entwicklung und Bildung von Kindern bestmöglich unterstützt werden kann. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 4 1.1 Erhalter: Stadt Feldkirch 1.2 Politische Referentin, Vizebürgermeisterin STR Erika Burtscher Amt der Stadt Feldkirch, Schmiedgasse 1-3, 6800 Feldkirch 1.2.1 Koordinatorin für Kinderbetreuung Die Zuständigkeit der Koordinatorin liegt in den gesamten Belangen der Kinderbetreuung und Kindergärten der Stadt Feldkirch bei Astrid Hubmann, Tel: 05522/304 1262 Mail-Adresse: [email protected] 1.3 Politische Zuständigkeit: Land Vorarlberg, Landesrätin Dr. Bernadette Mennel, Landhaus, 6900 Bregenz Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 5 1.3.1 Kindergarteninspektorin Der Kindergarteninspektorin obliegen insbesondere die pädagogische Aufsicht der Kindergärten und die fachlichen Beratungen der Kindergartenpädagoginnen. Ihre Aufgaben führt sie als Organ der Bezirkshauptmannschaft aus. Margot Thoma, Tel. 05574 / 511 22115 Mail- Adresse: [email protected] Homepage, www.vorarlberg.at 1.4 Personal Dominik Burtscher Kindergartenpädagoge, Kindergartenleiter Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 6 Anne Schmid Kindergartenpädagogin, Gruppenleiterin Fröschle Katharina Berchtold Kindergartenpädagogin, Gruppenleiterin Regenbogengruppe Zoé Amann Kindergartenpädagogin Conny Wolf Sonderkindergärtnerin Renate Jäger-Ludescher Kindergartenpädagogin, Sprachförderin Kornelia Aberer Kindergartenpädagogin, Sprachförderin Uta Rauch Kindergartenassistentin Bettina Lins Kindergartenassistentin 1.4.1 Erreichbarkeit Damit wir mit „unseren“ Kindern möglichst ungestört arbeiten können, ersuchen wir Sie folgende Telefonzeiten einzuhalten. Wir sind gerne telefonisch für Sie erreichbar von: 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr und von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr. 13.30 Uhr- 14.00 Uhr und von 16.30Uhr-17.00 Uhr Telefonnummer: 05522/76054 Kontakt ist jederzeit per Mail möglich: [email protected] 1.5 Anmeldung Die Kinder können zum vorgegebenen Termin, der durch die Medien bekannt gegeben wird, im Kindergarten angemeldet werden. Ein Anmeldeformular wird den Eltern seitens der Stadt Feldkirch im Vorhinein zugeschickt. In der Beilage findet sich ein solches Exemplar. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 7 1.5.1 Aufnahmekriterien Genauere Angaben finden Sie im Kindergartengesetz, http://voris.vorarlberg.at/VorisDownload/3/3100.pdf Den Kindergarten besuchen dürfen Kinder, die das 3. Lebensjahr zum Stichtag (31.08.) bereits vollendet und den Wohnsitz in der Stadt Feldkirch haben. Das letzte Kindergartenjahr ist seit September 2010 verpflichtend. Die Kinder dürfen dann nicht unentschuldigt fehlen. Außerordentliche Fehlzeiten (Urlaub, u.a.) müssen im Vorhinein bekannt gegeben werden und dürfen nicht länger als drei Wochen dauern. Bei Kindern mit Sprachförderbedarf besteht schon mit vier Jahren Besuchspflicht. 1.6 Öffnungszeiten / Kosten Genauere Angaben – siehe Beilage – Strukturqualität 1 Modul A 08.00 bis 12.00 Uhr € 31,50/Monat Modul B 07.00 bis 12.30 Uhr € 43,30/Monat Modul C 12.30 bis 13.30 Uhr € 5,18 Monatsbeitrag bei 1 Tag/Woche zzgl. Essensbeitrag €25,90 Monatsbeitrag bei 5 Tagen/Woche zzgl. Essensbeitrag Modul D 13.30 bis 17.00 Uhr € 5,50 Monatsbeitrag bei 1 Tag/Woche €27,50 Monatsbeitrag bei 5 Tagen/Woche Essensbeitrag €3,80/Mittagessen Materialbeitrag €5,20/Monat Das letzte Kindergartenjahr (Modul A+B) ist kostenlos. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 8 1.6.1 Bring- und Abholformen Wir ersuchen Sie, sich an diesen Zeiten zu orientieren. Je klarer die Strukturen sind, umso größer wird der Freiraum für die Kinder. Dies trägt wesentlich zum Wohlbefinden und zur Sicherheit der Kinder bei. Vormittag: Kernzeit von 09.00 bis 11.30 Uhr Flexible Bringzeit: 7.00 – 9.00 Uhr Flexible Abholzeit: 11.30-12.30 Uhr Nachmittag: Kernzeit von 14.00 bis 16.30 Uhr Flexible Bringzeit: 13.30 – 14.00 Uhr Flexible Abholzeit: 16.30-17.00 Uhr 1.7 Ferienzeiten Der Kindergarten hat täglich, ausgenommen am Samstag und Sonntag geöffnet. Wichtige Termine und geschlossene Tage (Ferien und Feiertage) sind und werden im Eingangsbereich angeschlagen und durch Elternbriefe kommuniziert. 1.8 Unsere Kindergartengruppen Mehr über die Gruppengrößen und die gesetzlichen Anforderungen an eine Kindergartengruppe finden sich im Kindergartengesetz, §14, in der Beilage Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 9 Gruppe unten: Fröschle Gruppengröße: 20 Kinder 3jährige: 4 4jährige: 5 5jährige: 11 Zuständige: Anne Schmid, Zoé Amann Gruppe oben: Regenbogengruppe Gruppengröße: 19 Kinder 3jährige: 5 4jährige: 7 5jährige: 7 Zuständige: Katharina Berchtold, Uta Rauch 1.9 Zeitliche Rahmenbedingungen / Tagesablauf 07.00 – 08.00 Uhr: Gruppenübergreifendes Freispiel 08.00 – 09.00 Uhr: Freispielzeit, Werkarbeiten, Freispiel im Turnsaal, Sprachförderung, Sandspiel, Einzelförderung... 09.00 – 09.15 Uhr: Morgenkreis 10.30 – 11.15 Uhr: Geleitete Aktivität In der Fröschlegruppe findet kein Morgenkreis, sondern ein Abschlusskreis um 11.00 Uhr statt Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 10 In den Zeiten dazwischen: Freispielzeit, Werkarbeiten, Freispiel im Turnsaal, Sprachförderung, Sandspiel, Einzelförderung... 1.10 Räume / Spezielle Nutzung / Regeln 2 Gruppenräume, 2 Nebenräume, Turnraum, Malatelier, Büro, Küche, WC für Kinder, WC für Personal, Gang, Garderobe , Keller, Lagerraum 1.10.1 Turnsaal Jede Gruppe hat wöchentlich eine Turneinheit. Dabei werden die Gruppen zumeist nach Alter getrennt, um die Schwierigkeiten dem Entwicklungsstand anpassen zu können. Dazwischen dürfen die Kinder während der Freispielzeit alleine oder in kleinen Gruppen nach vorheriger Absprache mit dem Personal den Turnraum flexibel nutzen. Auch an Nachmittagen wird der Turnraum oft für motorische Angebote genutzt 1.10.2.Integratives Sandspiel: Es handelt sich hierbei um eine Arbeitsform, in der die Kinder einzeln begleitet werden. Sie gestalten in einem speziellen Sandkasten Bilder (Szenen), die anschließend ganz genau beschrieben und fotografiert werden. Die Kinder dürfen zum Gestalten aus vielen verschiedenen Figuren und Gegenständen genau diejenigen aussuchen und verwenden, die sie in diesem Zeitpunkt ansprechen. Die BetreuerIn ist als eine stille BegleiterIn anwesend. Diese Tätigkeit hilft den Kindern innere Spannungen und Erlebnisse zu verarbeiten, unbewusste Hemmungen zu lösen, setzt Energien für einen ganzheitlichen Heilungs- und Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 11 Entwicklungsprozess frei. Schlussendlich können sie dadurch immer besser den Alltag bewältigen. 1.11 Gesundheit und Hygiene Sauberkeit und Hygiene sind im Sinne der Gesunderhaltung der Kinder und des Personals wesentliche Grundvoraussetzungen im Kindergartenbetrieb. Kranke Kinder gehören nicht in den Kindergarten, sie brauchen Ruhe und Betreuung zu Hause. Ansteckende Krankheiten sind von den Eltern dringend im Kindergarten zu melden, dies ist zum Schutze aller Kinder erforderlich. Im Kindergarten werden keine Medikamente verabreicht. In besonderen Fällen werden Kindergartenpädagoginnen, die den Kurs „Pflegerische Hilfstätigkeiten“ besucht haben vom Arzt unterwiesen. Nach den Turneinheiten darf jeweils eine Kleingruppe zum Zähneputzen mit in die Sanitärräume kommen. Jedes Kind hat bei uns eine Zahnbürste im Kindergarten. Besonders die Kinder, bei denen wir beobachten, dass die Mundhygiene nicht immer gewährleistet ist, dürfen dann unter Anleitung das Zähneputzen erlernen. Regelmäßiges Händewaschen ist bei uns sehr wichtig. Nicht zuletzt, um die Ansteckungsgefahr zu mindern. Besonders nach dem Besuch der Toilette halten wir die Kinder immer wieder zum Händewaschen an. Auch auf das Spülen und das Sitzen beim Urinieren ist uns sehr wichtig. 1.12. Besonderheiten: 1.12.1. Unser Kindergarten und seine Umgebung Unser Kindergarten ist von drei Seiten von einer Südtirolersiedlung umgeben. An der vierten Seite sind wir durch die Jugendherberge begrenzt. Das ergibt in der unmittelbaren Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 12 Umgebung eine sehr ruhige Verkehrssituation. So können wir den Parkplatz gut für Aktivitäten wie Roller- und Fahrradfahren nutzen. Gleich hinter der Jugendherberge ist die Reichsstraße, eine vielbefahrene Durchzugsstraße, die für Kinder im Kindergartenalter sehr gefährlich ist. Ganz in unserer Nähe befinden sich der Ardetzenberg und der Amberg mit Klettergarten, Wald, vielen Spazierwegen, Wassertrete, Wildpark, unserem Waldplatz, ...Diese Möglichkeiten nutzen wir oft für Ausflüge und unseren wöchentlichen Ausflugstag. Auch die Innenstadt und der Bahnhof sind sehr schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, was wir regelmäßig für Ausflüge und Exkursionen in Anspruch nehmen. 1.12.2. Mittagsbetreuung und Nachmittagsbetreuung Viele der Eltern unserer Kinder sind berufstätig. So wird das Angebot des Moduls C und D gerne in Anspruch genommen. Hier bekommen die Kinder bei uns ein warmes Mittagessen, das tiefgekühlt zu uns geliefert und von uns erwärmt wird. Salat und frische Speisen bereiten wir selber zu. Ans Mittagessen anschließend, folgt das Zähneputzen und die Ruhezeit, die bis 13.30 Uhr dauert. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 13 Am Nachmittag werden verschiedene Aktivitäten je nach Befindlichkeit der Kinder und Wetterlage unternommen. Dabei werden vorzugsweise Aktivitäten im Freien mit starkem Naturbezug gewählt. 1.12.3. Besonderheiten der Kinderstruktur: Was unseren Kindergarten sehr auszeichnet, ist die Vielschichtigkeit an Herkunftsnationen. Im Jahr 2014/2015 haben 66% der Kinder eine andere Muttersprache als Deutsch. Das beeinflusst natürlich unsere pädagogische Arbeit sehr stark. Auf der einen Seite kommt dem Bereich Sprachförderung eine sehr wichtige Rolle zu, beschränkt sich aber nicht nur auf die Sprachfördereinheiten. Auf der anderen Seite versuchen wir die Kinder auch in anderen Bereichen zu fördern, um eventuelle durch fehlende verbale Möglichkeiten auftretende Defizite auszugleichen. Aber nicht nur die Sprache ist eine Besonderheit. Mit der unterschiedlichen Sprache kommen auch viele unterschiedliche Kulturen und Religionen in unseren Kindergarten. Dies äußert sich beispielsweise alleine dadurch, dass nur ein kleiner Teil unserer Kinder auch wirklich Weihnachten feiert. Trotzdem versuchen wir allen Kindern, wenn auch religiös neutral, die traditionellen Feste im Jahreskreis ihrer (zum Teil neuen) Heimat näher zu bringen. 2 PÄDAGOGISCHE ORIENTIERUNGSQUALITÄT Ziel der Orientierungsqualität ist es, die persönlichen Vorstellungen, Werte und Überzeugungen des Kindergartenteams in Einklang zu bringen (ihre individuelle Auffassung über das Bild vom Kind, über Bildung und Entwicklung von Kindern usw.). Gemeinsam werden die pädagogischen Ziele und Normen, sowie das Verständnis der pädagogischen Qualität und die Aufgaben, die der Kindergarten zu erfüllen hat, erarbeitet. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 14 2.1 Aufgabe der Einrichtung Die Aufgabe unserer Einrichtung ist die Bildung, Erziehung und Betreuung der uns anvertrauten Kinder unter Berücksichtigung der frühkindlichen Lernformen (Spielen, Arbeiten, Gestalten, Erfinden, Experimentieren und Forschen). Folgende Punkte sind dabei für uns von besonderer Bedeutung: Wir wollen mit unserer pädagogischen und organisatorischen Arbeit die Eltern und die Familie unterstützen und ergänzen. Wir sehen die Eltern als Partner und versuchen, soweit es die Rahmenbedingungen erlauben, individuelle Lösungen zu finden. Wir beobachten die Kinder und deren Entwicklungstand und sind dazu verpflichtet, die Eltern darüber zu informieren. Ebenso liegt uns das Wohl und der Schutz der Kinder und deren Rechte am Herzen und wir sind dazu verpflichtet Mängel und Auffälligkeiten an zuständige Stellen weiterzugeben. Mit unserer Arbeit bereiten wir das Kind auf spätere Lebensphasen vor und geben ihm/ihr das Rüstzeug für die Herausforderungen für Schule und viele andere Bereiche des späteren Lebens mit. So muss sich das Kind in vielen Fällen erstmals in einer anderen Sozialform als der Familie behaupten und zurechtfinden. Die Angebote sind, im Gegensatz zur Schule, nicht als Unterricht zu gestalten, sondern sollen kindgemäß, dem Entwicklungsstand angepasst, spielerisch und die Neugier fördernd erfahren werden. Hauptlernform im Kindergarten ist das Spiel. 2.2 Pädagogischer Ansatz Bei unserer Arbeit steht das Kind mit seinen Wünschen und Bedürfnissen im Mittelpunkt. Gegenstand des Lernens ist das alltägliche Leben. Aus unseren Beobachtungen der Gruppe als gesamtes sowie des einzelnen Kindes leiten wir künftige Angebote ab, damit sie am Entwicklungsstand, den Entwicklungsbedürfnissen und am Interesse der Kinder anknüpfen. Weiter ist die ganzheitliche Sicht und Annahme des Kindes wichtiger Bestandteil unseres pädagogischen Handelns. Das Kind soll mit all seinen Stärken und seinem Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 15 Entwicklungspotential erkannt werden und die bei uns seinen eigenen Lern- und Lebensrhythmus leben können. Folgende konkrete Punkte sind uns in der pädagogischen Arbeit besonders wichtig: Flexible, veränderbare Abläufe von Tages-, Wochen- und Jahresplanung, die wir aufgrund von aktuellen Beobachtungen treffen und sich immer am Wohl der Kinder orientieren. So kann es auch zu Tagen kommen, an denen wir keine Angebote im Kreis durchführen, da wir beobachten, dass die Kinder die Regeln und Bräuche im Freispiel wieder neu erlernen und beachten müssen. Oder wir spüren, dass die Kinder das Bedürfnis haben, längere Zeit diese individuelle Möglichkeit des Lernens auskosten zu wollen. Unsere Arbeit orientiert sich am „Ist-Zustand“ und am „Soll-Zustand“ der Kinder und der Gruppe. Als Ausgangspunkt unserer Planungen dient der „Soll-Zustand“. Daraus und aus dem aktuellen „Ist-Zustand“ entwickeln wir unsere Planungen und die dazugehörigen Angebote, Inhalte und Methoden. Wir verstehen das Kind dabei als unseren Partner, den wir mit seinen Bedürfnissen und Wünschen berücksichtigen. So schaffen wir eine lernfreudige Umgebung, in der sich die Kinder gerne aufhalten. Die pädagogische Arbeit soll eine Balance zwischen selbstständigen, selbst gesteuerten Lernprozessen der Kinder und vielfältigen Bildungsangeboten der PädagogInnen bilden. Die Montessori-Pädagogik ist in unserem Kindergarten als zusätzlich ergänzender Ansatz präsent. Zoé Amann befindet sich derzeit in Ausbildung zur MontessoriPädagogin und wird diese im Jahr 2015 beenden. Verschiedene Angebote aus dieser Richtung können die Kinder bereits jetzt nutzen. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 16 2.3 Bild vom Kind Kinder sind einzigartige Wesen, die wir auf ihrem Weg ein Stück begleiten dürfen. Wir helfen dem Kind, seine Tätigkeiten Schritt für Schritt selbstständiger auszuführen. In der aktiven Auseinandersetzung mit dem Gegenüber entwickelt das Kind immer mehr Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz. Kinder lernen mit allen Sinnen – nur ganzheitliche Erfahrungen werden verinnerlicht. Kinder sind von Natur aus bereit zu lernen. Dies äußert sich durch ihr Interesse, ihre Neugier und ihre Lebendigkeit. In der Praxis bedeutet dies, dass die Kinder in einer geborgenen und kindgerechten Atmosphäre den Alltag erleben, der ihnen zur Entwicklung und Stärkung ihrer Persönlichkeit dient. So leisten wir einen erheblichen Beitrag zu einer gesunden Entwicklung des Menschen und damit der Gesellschaft von morgen. 2.4 Bildungs- und Erziehungsziele Der Bildungs- und Erziehungsplan des Vorarlberger Kindergartengesetzes bildet das Grundgerüst unserer pädagogischen Arbeit. Ziel ist dabei die ganzheitliche Förderung aller Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für das weitere Leben nötig sind. Besonders hervorheben möchten wir dabei: Sozialverhalten Sensibilisierung für zwischenmenschliche Beziehungen, Eingehen auf Probleme anderer und Hilfsbereitschaft bei der Lösungsfindung Friedliches harmonisches Beisammensein Schulung der Wahrnehmung: Den Jahreskreis bewusst erleben und mit allen Sinnen genießen Motorische Fähigkeiten Fein- und Grobmotorik werden so oft es geht gefördert und deren Entwicklung damit unterstützt Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 17 Sprache Die Sprache nimmt in unserem Kindergarten einen besonderen Stellenwert ein. Der Großteil der Kinder hat eine andere Erstsprache als Deutsch. So wird bei uns die Sprachförderung sehr intensiv und nicht nur in den Sprachfördereinheiten betrieben. Zu diesem Thema hat das gesamte Kindergartenteam im letzten Jahr eine 2 tägige Fortbildung absolviert. Im Anschluss daran wurden wir an einem Nachmittag speziell auf unsere Einrichtung und die damit verbundenen Eigenheiten geschult und gecoacht. In diesem Kindergartenjahr werden wir vermehrt Menschen von Außerhalb (Eltern, Großeltern, Schüler, ...) einladen um ihre Sprache in unseren Kindergarten zu bringen. Sprachförderung In unserer Einrichtung werden von zwei Pädagoginnen die Sprachfördereinheiten realisiert. Diese werden integrativ in der Gesamtgruppe oder in Kleingruppen von 2-5 Kindern abgehalten. Dabei werden gezielt die Kinder mit Verständnis- und Verständigungsproblemen spielerisch gefördert. Es gibt eine eigene Leiterin der Sprachförderung und eigene Teamsitzungen der Sprachförderinnen. So findet ein reger Austausch, Informationsweitergabe und die damit verbundene Entwicklung statt. Zu Beginn des Kindergartenjahres kommt es bei jedem Sprachförderkind zu einer Sprachstandsfeststellung. Hier werden die sprachlichen Stärken und Schwächen der Kinder überprüft. Infolgedessen können die Kinder gezielt und individuell gefördert werden. Die Sprachfördereinheiten folgen dem Programm „Bildung 3000“, haben genaue Strukturen und es gibt Wochen- und Monatspläne, denen alle Sprachförderinnen in Feldkirchs Kindergärten folgen. Die Kinder erhalten während des Jahres immer wieder Materialien aus verschiedenen Themenbereichen, mit denen sie zu Hause weiterarbeiten können. Faltbüchlein, Arbeitsblätter, Spiele aus der Sprachförderung, Kopien mit Informationen für die Eltern, werden in einer Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 18 eigens für die Sprachförderung besorgten Mappe abgelegt. Diese Mappe nehmen die Kinder mit nach Hause und bringen sie wöchentlich mit, um sie weiter zu ergänzen. Auch mit den Eltern werden Gespräche abgehalten, um herauszufinden inwieweit sie den Spracherwerb zu Hause unterstützen können. Elternabende, Eltern-Kind-Sprachfördereinheiten und ein gemeinsamer Büchereibesuch ergänzen die Sprachförderung ebenfalls. Musikalische Erziehung Die musikalische Erziehung wird bei uns besonders beim Singen und im Morgenkreis gelebt. Diese schlägt sich aber auch im Turnsaal bei motorischen Übungen, die Taktgefühl und Rhythmus erfordern nieder. Religiöse Erziehung Die religiöse Erziehung spielt bei uns eine untergeordnete Rolle. Ein Großteil der Kinder ist aus religiöser Sicht islamisch geprägt. Trotzdem bringen wir die großen Feste des Christentums in den Kindergarten und feiern diese auch in einem möglichst religionsneutralen Rahmen. Alle Eigenschaften, die das Christentum als positiv darstellt, (z.B. Helfen, Teilen, Nächstenliebe,...) finden sich auch in den anderen großen Weltreligionen wider. Daher begehen wir diese Feste auch mit den Kindern die keine christliche Religionszugehörigkeit aufweisen. Naturkenntnis Wir legen viel Wert auf Bewegung im Freien. Wir wissen, dass damit nicht nur die Naturkenntnis gefördert wird, sondern viele, viele andere Fähigkeiten, die ein Kind wachsen lassen. Daher haben wir einmal in der Woche unseren Ausflugtag und nutzen den Spielplatz während der Freispielzeit so oft wie möglich. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 19 2.5 Pädagogische Schwerpunkte Ein sich selbst ergebender pädagogischer Schwerpunkt in unserem Kindergarten ist die kulturelle Vielfalt. Diesem versuchen wir besonders im alltäglichen Umgang miteinander gerecht zu werden. Wir schätzen die Vorteile der kulturellen Vielfalt und berücksichtigen die Traditionen und Bräuche dieser Familien. Dabei entstehen mitunter Spannungen und Probleme. Die Lösungswege und das Eingehen auf diese Probleme erfordern Verständnis und Hilfsbereitschaft. Dadurch lernen die Kinder Toleranz und Akzeptanz anderen Kulturen gegenüber und einen rücksichtsvollen Umgang miteinander. So tragen wir aktiv zu einem friedvollen Miteinander bei, was den Kindern soziale Kompetenzen für das gesamte Leben garantiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die sprachliche Vielfalt in unserer Einrichtung. Wir schätzen diese und fördern sie, indem wir den Kindern Wertschätzung gegenüber ihrer Erstsprache vermitteln. Hierbei sehen wir einen Weg, die Mehrsprachigkeit den Kindern als etwas sehr wertvolles entgegenzubringen, die für das spätere Leben vorteilhaft und schließlich sogar wirtschaftliche Vorteile für jedes Kind bringen kann. 2.6 Rollenverständnis und Funktion Wir verstehen uns als Begleiter kindlicher Entwicklungs- und Bildungsprozesse in einer prägenden Lebensphase. Wir fördern die Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes und bieten ihnen gegebenenfalls die Unterstützung, in ein eigenständiges Spiel mit anderen Kindern zu finden. Aber auch den Eltern stehen wir im Bedarfsfall beratend zur Verfügung. So wollen wir nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie beim Übergang in die neue Lebensphase unterstützen und so möglichst positive Erfahrungen schaffen. 2.7 Beobachtung / Dokumentation / Reflexion Aus unseren Beobachtungen der Kinder in den unterschiedlichsten Situationen leiten wir den Ansatz für unsere tägliche Arbeit ab. Die Beobachtung ist somit Grundlage dafür, das Kind an seinem jeweiligen Entwicklungsstand abzuholen und zu fördern. Als eine für alle Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 20 verbindliche Beobachtungs- und Dokumentationshilfe dient uns der „Vorarlberger Beobachtungsbogen“, nach Barth. siehe Beilage - Orientierungsqualität 2 Über die weitere schriftliche Dokumentation der Beobachtungen entscheidet jede/r PädagogIn selbstständig. Diese ist aber verpflichtend. 3 Jahresplanung mit Projekten und Festen Langzeitplanung Wochenplanung Tagesplanung Reflexion PÄDAGOGISCHE PROZESSQUALITÄT Prozessqualität bezieht sich auf die Gesamtheit der Erfahrungen und Interaktionen der Kinder mit ihrer räumlichen, sozialen und kulturellen Umwelt in der Einrichtung. Die Prozessqualität ist die „gelebte Pädagogik in der Einrichtung“ und hängt eng mit den Bedingungen der Struktur- und Orientierungsqualität zusammen. Folgende Faktoren beeinflussen die Prozessqualität in erheblichem Maße: 3.1 Tagesablauf Im Kindergarten ist eine gewisse Regelmäßigkeit im Tagesablauf eine Hilfe für die Orientierung der Kinder. Regelmäßigkeit gibt Sicherheit. Sicherheit gibt Vertrauen. Vertrauen gibt Selbstvertrauen. Ebenso sollten aber auch zeitliche Freiräume enthalten sein. Bei der Planung des Tagesablaufes ist zu beachten, dass sich Phasen der Aufmerksamkeit mit Phasen der Entspannung abwechseln. Der Tagesablauf hängt bei uns Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 21 auch mit dem Angebot an Räumlichkeiten zusammen. So finden die Turntage für die beiden Gruppen an verschiedenen Tagen statt. 3.1.1 Flexible Eingangsphase Eine persönliche Begrüßung des Kindes und der Eltern ist ein wichtiges Ritual, um positiv in den Tag zu starten. Besonders zur Informationsweitergabe von beiden Seiten ist das bewusste „Abgeben“ der Kinder wichtig. 3.1.2 Freispiel In der Freispielzeit können die Kinder selbst eine Tätigkeit wählen und ihren spontanen Spielbedürfnissen nachgehen. Die Kindergartenpädagogin beobachtet die Kinder und setzt, wenn nötig, einzelne Impulse in den Bereichen. In dieser Zeit findet auch Einzelförderung, Sprachförderung Werkarbeiten, Malatelier, Sandspiel oder Begabtenförderung statt. Kinder haben auch die Möglichkeit „nichts“ zu tun. Spielbereiche: Puppenecke, Bauecke, Mal- und Werkbereich, Turnsaal, Spieltische, Nebenräume usw. 3.1.3 Morgenkreis Um ca. 09.00 findet der Morgenkreis statt. Hier begrüßen sich die Kinder gegenseitig, es wird nachgeschaut, wer alles da ist und ein kurzes Begrüßungslied gesungen. Diesen Teil des Tagesablaufs halten wir bewusst kurz, damit viel Zeit für das selbstbestimmte Spielen und Lernen übrig bleibt. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 22 3.1.4 Geleitete Aktivität Im Rahmen des vorschulischen Bildungsprozesses ist eine ganzheitliche, ausgewogene und geschlechtergerechte Förderung der Kinder zu beachten. Die verschiedenen Bildungsbereiche, die unsere Arbeit umfassen, stehen im Kindergartenbildungs- und Erziehungsplan. In unserem Kindergarten versuchen wir verstärkt nach dem Leitsatz „Qualität statt Quantität“ zu arbeiten. Der eines einzelnen Thema, das in all seinen Facetten ausgekostet werden kann ist mehr wert, als von vielem nur ein wenig, unvollständiges. 3.1.5 Jause In unserem Kindergarten findet die gleitende Jause großen Anklang. Die Kinder dürfen dabei in einem bestimmten Zeitkorridor (ca. 08.00-11.00) selbst bestimmen, wann, mit wem und wie viel sie essen möchten. Das ermöglicht ihnen ein Stück Selbstständigkeit. Die individuellen Gewohnheiten und Gegebenheiten können dadurch ohne großen Aufwand berücksichtigt werden. Das eine Kind ist ohne Frühstück im Kindergarten, während das andere erst spät gefrühstückt hat und zu einem ganz anderen Zeitpunkt Hunger bekommt. 3.1.6 Gestaltung der Erholungsphasen Nach einer längeren Zeit der Aufmerksamkeit folgt meistens eine Erholungsphase. Manche Kinder ziehen sich in den Kuschelbereich zurück, manche reden gerne mit den Freunden, andere suchen sich vielleicht ein Spiel, welches keine Anstrengung fordert. Gestaltung der Mittagszeiten (Schlafen, Kuscheln usw.): In der Zeit von 12.30-13.30 ist bei uns die Ruhezeit. Jedes Kind bekommt seine eigene Matratze und darf sich selber einen Platz im Gruppenraum suchen. Kein Kind muss schlafen, sie sollen sich nur alleine beschäftigen und dürfen sich dazu auch ruhige Spiele aussuchen. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 23 Zwanglose Bewegungspause In diesem Schuljahr neu eingeführt haben wir das Freispiel im Turnsaal. Dabei dürfen sich jeweils 2-4 Kinder im Turnsaal für eine Gewisse Zeit (Sanduhr) im Turnsaal mit vorher ausgesuchten Materialien austoben. Dies können wir aus dem unteren Gruppenraum gut beobachten. Somit ist die Sicherheit gewährleistet. 3.1.7 Zusammenspiel der Gruppen (Wechsel, Zusammenlegung) Sogenannte Sammelgruppen haben wir am Morgen von 07.00-08.00 und größtenteils an den Nachmittagen. Wenn es die Kinderzahl erfordert und es das Personal (zwei PädagogInnen) erlaubt, werden die Gruppen auch geteilt. 3.2 Andere Faktoren, die die Prozesse bei uns wesentlich beeinflussen: Teammitglieder Geographische Lage Öffnungszeiten Gruppengrößen: In unserem Kindergarten versuchen wir, die Gruppengrößen unter 20 Kinder zu halten Anteil der Kinder mit anderer Erstsprache als Deutsch Vielfalt der Herkunftsfamilien Eltern und deren Erwartungen (s. Bildungspartnerschaft mit Eltern) Elternbeteiligung- und Elternmitarbeit Jahresthema, Monatsthema, ... Spiel- und Bildungsmaterialen Gruppenstruktur (Geschlechteraufteilung, Altersstruktur, ...) Externe Fachkräfte Fortbildungen Kindergartengesetz Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 24 3.3 Gestaltung von Übergängen 3.3.1 Eingewöhnungsphase Am Kindergartenbeginn findet für die meisten Kinder und Eltern ein erstes Loslösen statt. Dieser große Schritt soll sehr behutsam und mit genügend Zeit erfolgen. Gestaltung der Eingewöhnungsphase 1. Kindergartenwoche Beilage der Stadt Feldkirch: „Die ersten Tage im Kindergarten“ - siehe Beilage – Prozessqualität 3 3.3.2 Schuleintritt Der Übergang vom Kindergarten zur Schule stellt eine große Herausforderung dar. Dieser wird von den Kindern und Eltern ganz unterschiedlich gemeistert. Eine Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Schule auf kontinuierlicher Basis verstärkt den Bezugsrahmen. Dieses aufeinander Zugehen und voneinander Lernen kann auf unterschiedlichste Art und Weise gestaltet werden. Seit dem letzten Schuljahr werden sogenannte Clustertreffen zwischen Kindergarten und Schule durchgeführt, in denen beraten wird, wie der Übergang zur Schule für die Kinder fließender gestaltet werden kann. Dabei wurden bereits viele Ideen gesammelt und einige bereits realisiert. Dieser Prozess ist aber noch lange nicht abgeschlossen und erdordert von allen Beteiligten die Bereitschaft zur Veränderung, welche durch eine stark verbessertet Prozessqualität belohnt wird. Folgende Maßnahmen wurden bereits im letzten Jahr gemacht: Turneinheit der Kindergartenkinder gemeinsam mit einer Schulklasse in der Schule Gemeinsamer Elternabend von Kindergarten- und Schulkindeltern in der VS Levis Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 25 Die Kindergartenkinder besuchten an einem Vormittag die Volksschule und durften eine Schulstunde miterleben und mit dem Direktor das gesamte Schulgebäude und besonders die Bücherei besichtigen. Vom Kindergartenpersonal wurden die Kinder spielerisch mit Materialien der Schule vertraut gemacht (Heft, Lineal, Schultafel,...) 3.4 schriftliche Dokumentation Hier geht es um die Dokumentation der pädagogischen Arbeit. Wir sind verpflichtet verschiedene Arten der Planung (Tages-,Wochen-,Langzeit-, Jahresplanung) schriftlich festzuhalten. Diese müssen jederzeit für alle Teammitglieder zugänglich sein und bei einer Inspektion durch die Kindergarteninspektorin bereitliegen. Sinn der schriftlichen Dokumentation ist die Strukturierung unserer Arbeit und die dadurch erreichte Vorbereitung. Jedoch sollten wir nicht nur die geplanten Aktivitäten schriftlich festhalten. Ein weiterer großer und wichtiger Teil ist die Dokumentation unserer Beobachtungen bei der Gesamtgruppe und auch bei einzelnen Kindern. Nur so können wir Entwicklungsfortschritte und Entwicklungsdefizite bewusst festhalten. Und bei Bedarf bereithalten. Die schriftliche Dokumentation stellt einen wichtigen Eckpfeiler der pädagogischen Qualität in unserem Kindergarten dar! 3.4.1 Team Wer übernimmt was und in welcher Form? Die Teamarbeit ist eine sehr wichtige Grundlage unserer Arbeit. Nur durch eine gute Zusammenarbeit im Team können die Stärken jedes Einzelnen zum Tragen kommen und kreative Prozesse stattfinden. Sie bietet Lernmöglichkeiten und eine verbesserte Arbeitsatmosphäre. Ebenso wichtig sind eine positive Kommunikation und Kooperation, welche das Verständnis füreinander fördern. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 26 Eine gemeinsame Planung und Reflexion sind in einem Team förderlich, ebenso wie eine genaue Aufgabenverteilung und deren gelegentliche Kontrolle. Das „Miteinander“ ist ganz besonders wichtig und überträgt sich sehr wohl auf die Kinder und Eltern. Auch in der Gruppe werden gemeinsame Regeln und Vereinbarungen mit den Kindern getroffen. 3.5 Fortbildungen Die Fortbildungen stellen eine persönliche Bereicherung dar und prägen im Wesentlichen die berufliche Zufriedenheit. Diese richten sich nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Für Kindergartenassistentinnen ist ein Tag/Jahr an Fortbildung, für PädagogInnen 4 Tage/Jahr vorgeschrieben. 3.5.1.Besuchte Fortbildungen: Leiterschulung Interkulturelles Kompetenztraining Türkisch für Erzieher Lehrgang frühe sprachliche Förderung Grenzen setzen im Kindergarten Menschenwürde und Scham Fördern ohne zu überfordern Meistern Sie schwierige Situationen Mentale Wege zur inneren Kraftinsel Pflegerische Hilfstätigkeiten Grundkurs Filzen Kindernotfallkurs Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 27 3.6 Einarbeitung neuer Personen auf Grundlage der Konzeption Neue Teammitglieder stoßen meist am Beginn eines Kindergartenjahres zu uns. Hier besteht eine gute Möglichkeit zur Einarbeitung und zum kennen lernen des neuen Arbeitsumfeldes. Die vorliegende Konzeption gibt auch unter dem Jahr für neue Arbeitskräfte bei uns im Kindergarten einen Leitfaden über die Arbeitsweise in unserem Hause und trägt damit zu einer hohen Qualität und deren Sicherung bei. 3.7 Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung pädagogischer Qualität Fachgespräche mit Kolleginnen KES- Qualitäts-Überprüfung (Kindergarten-Einschätz-Skala) Reflexion der Arbeit Elterngespräche und Rückmeldungen der Eltern, des Erhalters und externer Personen Zuhilfenahme von speziellen Institutionen Referenten, Therapeuten, IFS, AKS, BAKIP, Facharbeiter für Integration, andere Kindergärten, kulturelle Einrichtungen, Schule usw. Fortbildungen Reflexionen, Evaluationen Regelmäßige Teamsitzungen mit organisatorischem- und Weiterbildungsinhalt Fachbibliothek im Kindergarten 3.8 Bildungspartnerschaft mit den Eltern Die Familie ist für das Kind das erste und bedeutsamste soziale Netzwerk. Im Kindergarten wird es möglich, das eigene Verhalten mit dem Verhalten anderer zu vergleichen und möglicherweise zu ändern. Das Kind kann auch seine eigenen Werte und Verhaltensweisen in die Gruppe einbringen. Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 28 Deshalb sind die Eltern ein wichtiger Teil unserer Arbeit mit den Kindern. Durch den Einblick, durch Mithilfe und gemeinsame Aktivitäten soll ein bereicherndes Miteinander von Kindergarten und Elternhaus entstehen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten diesen Kontakt zu pflegen. Elterninformation (Infowand, Kindergartenzeitung, Broschüre, Homepage usw.) Elternabende, Elterngespräche Teilnahme am Gruppengeschehen (Besuchstage, Kochen mit Kindern usw.) Feste, Ausflüge Ein verbindlicher Leitfaden des Personals des Kindergarten Levis zur Sicherung der Qualität in der Arbeit mit und am Kind. Das Beste für die Arbeit, das Beste für den Menschen. 29