Erziehungslast

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Einführung:
-
Ergebnisse stützen sich auf mehr als zehnjährige Forschung
bestehend aus drei Untersuchungen
→ Klischee der krankmachenden Schule entkräftet
1. Körperliche Reifen und Beschwerdebilder bei Kinder und Jugendlichen
im Schulalter
Körperbeschwerden als Warnsignal der Psyche des Kindes
- eine Vielzahl an Schülern der 7.-9. Klasse leidet unter körperlichen Beschwerden, die auch oft nach der Pubertät nicht abklingen und ohne
Behandlung chronisch werden
Körperbeschwerden im Licht der zwischenmenschlichen Kommunikation
- wichtig für die Einschätzung der Beschwerden von Kindern ist die
Beurteilung der psychischen Eigenschaften und der Persönlichkeit
des Kindes durch den Erwachsenen: Deutungsmöglichkeiten
a, Man nimmt an, dass diese Beschwerden eine physiologische Ursache haben,
und zwar eine Störung, die gefunden werden soll, damit das Kind geheilt
werden kann
b, Man nimmt an, dass die Beschwerden völlig oder fast völlig vorgetäuscht
werden und die rechte Ursache eine Unlust, keine Schulmotivation oder
Faulheit des Kindes darstellt
→ treffen beide Interpretationen nicht zu, was häufig der Fall ist, wirken sie sich
negativ auf das Kind aus
- in der Entwicklung gibt es gefährdete und weniger gefährdete Zeiträume
→ Pubertät extrem gefährdeter Abschnitt ( Reihe von psychischen und physischen Wandlungen erhöhen Anfälligkeit)
2. Familie und Schule als Störungsquelle des Wohlbefindens bei
Kindern, Jugendlichen und deren Lehrern
Jugendliche mit Körperbeschwerden und ihre Eltern
- Grundhypothese: „Negative Einstellungen gegenüber dem Kind können
Störungen von dessen körperlichen Wohlbefinden hervorrufen“
Literatur:
Negative Bewertung und Ablehnung des Kindes von seinen Eltern
→ Mütter manipulieren, dominieren, hindern Kinder an freier Entfaltung;
Überfürsorglichkeit und/oder offene Ablehnung
→ Väter keine klaren, einheitlichen Verhaltensweisen ( auch weniger untersucht)
Negatives Familienklima
→ negatives Familienklima Faktor für psychosomatische Störungen
Freiraumeinschränkung
→ Während der Pubertät fordern Jugendliche mehr Freiraum, ein Teil der
Eltern ist aber nicht dazu in der Lage; stärker vertreten bei Eltern psychosomatisch kranker Kinder
Eigene Untersuchung
- Schlussfolgerung:
 Mütter und Väter beurteilen Kinder gleich (alle drei Bereiche)
 Geschlecht für Beantwortung der Eltern nicht bedeutend (nur bei Freiraum),
trotzdem bei Mädchen ein Zusammenhang zwischen elterlicher Einstellung
und Körperbeschwerden feststellbar ( Ablehnung, Familienklima 14-15 J.;
Freiraum 10-11 J.)
 Mädchen reagieren mehr auf Beurteilung der Väter
Eigene Untersuchung
- Schlussfolgerung:
 Mütter und Väter beurteilen Kinder gleich (alle drei Bereiche)
 Geschlecht für Beantwortung der Eltern nicht bedeutend (nur bei Freiraum),
trotzdem bei Mädchen ein Zusammenhang zwischen elterlicher Einstellung
und Körperbeschwerden feststellbar ( Ablehnung, Familienklima 14-15 J.;
Freiraum 10-11 J.)
 Mädchen reagieren mehr auf Beurteilung der Väter
3. Körperliche Antworten auf schulische Anforderungen:
Ansätze zu einem Verständnis für die Entstehung von KörperBeschwerden in der Schule
- Versuch der Nachweisbarkeit von physiologischen Reaktionen aufgrund
von körperlichen und seelischen Beschwerden
 erste Forschungen zur „Überbürdungsfrage“ Ende des 19.Jahrhunderts
Eigene Untersuchung
körperliche Reaktionen: Herztätigkeit und Muskelspannung im Nacken
- Fragestellungen: Haben solche Schüler, die viele körperliche BeSchwerden berichten und generell unter Leistungsängsten in der Schule leiden, auch höhere Werte in den
physiologischen Reaktionen des Herzens und der
Muskelspannung?
Bilden sich schulische Ereignisse in der Herztätigkeit und
in der Muskelspannung des Kopfes und Nackens ab?
- Probanden: 18 Schüler, eingeteilt in 2 Gruppen:- viele Beschwerden
- wenige Beschwerden
- Zeitraum: 1 Schulwoche ( 4 Tage ausgewertet wg. Eingewöhnung) zu
einem repräsentativen Schultag ausgewertet
- Untersuchung:
1. Der Verlauf der Herztätigkeit und der Muskelspannung des Nackens, bei
Zwei unterschiedlichen Schülergruppen während eines ganzen Tages
- ängstliche Schüler den ganzen Tag mehr Muskelspannung, keine großen
Schwankungen; bei nichtängstlichen Schülern flexibler Verlauf
2. Die Unterscheidung der beiden Schülergruppen in einer Normalstunde und
Einer Teststunde
 stabile Gruppe passt sich physiologisch der Situation an, Risikogruppe
bleibt relativ starr
3.Der Einfluss von Schulsituationen auf physiologische Reaktionen der Schule
- Ergebnisse: - Herztätigkeit bei allen Schülern in den Schulsituationen erhöht
- Muskelspannung nur bei Risikogruppe höher (am höchsten bei
direktem Kontakt mit Lehrer und Schreiben)
- Schlussfolgerung:
- nicht nur grobe Veranstaltungswechsel ( Stunde/Pause; Naormalstunde/
Teststunde), sondern auch kleine Einflüsse werden unterschiedlich aufgenommen
- Persönlichkeit des Schülers entscheidende Rolle; allerdings korrelieren
Körperprozesse und deren Ausdruck negativ
4.Der Einfluss des Schultyps auf körperliches und psychisches
Wohlbefinden bei Jugendlichen
 Schwarzer 1981: Individuen bewerten sich durch Vergleichsprozesse
mit der Bezugsgruppe
- Bezugsgruppenwechsel bei Wechsel von 4. in 5. Klasse:
- verschiedene Bezugsgruppen auch Unterschiede in Normen/
Wertvorstellungen/Geschlechtsspezifisches Verhalten
Eigene Untersuchung
- 400 Schüler der 5.,6. und 7. Klassen aller drei Schultypen;
-
Fragen: Variieren die körperlichen Beschwerden in Abhängigkeit vom
Schultyp?
Sind auch körperliche Beschwerden beim Wechsel der BezugsGruppe betroffen?
- Ergebnisse: - hohe Belastung der Hauptschüler
- Jungen der 5. Klasse leiden überwiegend an Körperbeschwerden,
Mädchen an psychischen Beschwerden
- mit steigendem Bildungsniveau verringert sich die Geschlechtsdifferenz bei psychischer Belastung
- schichtspezifische Variationen im Verhalten häufiger bei Mädchen
- psychische Belastung bei Mädchen von Schulform abhängig
- Jungen generell mehr Körperbeschwerden
- Mädchen im Gymnasium geringste Körperbeschwerden
- Mädchen in der Hauptschule wesentlich mehr Bescherden
-Schlussfolgerung:
- Ursache der Beschwerden können nicht allein auf biologische Veränderungen
in der Pubertät zurückgeführt werden, Umwelteinflüsse und soziale Faktoren
spielen auch wichtige Rolle Beschwerden können also durch Veränderung
der Umwelteinflüsse verbessert werden
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