D:\75900659.doc 1 Gliederung der Vorlesung: „Experimentalpysik in zwei Semestern“ 1 Wintersemester J. Ihringer, 19.1.2004 1.1 Grundlagen zur Mechanik und Elektrizitätslehre Mechanik (Physik elektrisch neutraler Teilchen) Physikalische Grundgrößen Zeit, Länge, Temperatur, Stoffmenge Masse Elektrizitätslehre (Physik unter explizitem Einfluss der Ladung) Strom Beleuchtungsstärke Ladungen sind immer mit Massen verbunden Begriffe zur Bewegung eines Massenpunktes Weg, Geschwindigkeit, Beschleunigung, auch auf Kreisbahnen Die fundamentalen Wechselwirkungen zwischen Massen und/oder Ladungen Gravitations- , Elektromag.-Kraft, starke u. schwache Wechselw. zwischen Kernbausteinen Eigenschaften der Massen Eigenschaften der Ladungen Es gibt eine kleinste Ladung, die 2 „Elementarladung“ e, Ladungen können Masse ist Energie konvertierbar: E m c „positiv“ oder „negativ“ sein Zur Beschleunigung einer Masse ist eine zur „trägen Masse“ proportionale Kraft erforderlich, Newtonsche Gesetze, Zentrifugalkraft Wechselwirkung zwischen Massen: Wechselwirkung zwischen Ladungen Gravitationsgesetz.: Die immer anziehende Coulombgesetz: Die, nach Vorzeichen der Kraft ist proportional zu den „schweren Ladungen, anziehende oder abstoßende Kraft Massen“ ist proportional zu den Ladungen Wechselwirkung zwischen Gravitations- und Trägheitsgesetz Geradlinige Bewegung: Fallbeschleunigung, Wurfparabeln, Bewegung auf einer Kreisbahn: Kepler Gesetze Wechselwirkung zwischen Coulomb- und Trägheitsgesetz Klassisches Bild der Elektronenbahnen um den Kern (vgl. mit Praktikums Versuch: e/m Bestimmung) D:\75900659.doc 2 Feldstärke Quotient: Zähler: Kraft auf einen Körper, Nenner: Masse oder Ladung des Körpers Elektrisches Feld, erzeugt durch Ladungen oder sich zeitlich ändernde magnetische Felder Magnetisches Feld, erzeugt durch bewegte Gravitationsfeld, erzeugt durch Massen Ladungen oder sich zeitlich ändernde elektrische Felder Werden im magnetischen Feld Ladungen bewegt, dann wirkt auf sie die Lorentzkraft Energie Überführungsarbeit zwischen zwei Punkten mit Feldstärken Potentielle Energie Bewegte Massen zeigen „kinetische“ Energie Energie zum Aufbau elektrischer und magnetischer Feldern Ein mechanisches System stellt sich so ein, dass die potentielle Energie minimal wird Leistung ist Energie / Zeit Potential Quotient: Zähler: Überführungsarbeit zwischen zwei Punkten mit Feldstärken (in konservativen Felder), Nenner: überführte Masse oder Ladung Elektrisches Potential: Überführungsarbeit / Gravitationspotential: Überführungsarbeit / überführte Ladung („Probeladung“) überführte Masse (vgl. Höhenangabe im Gravitationsfeld) Potentialdifferenz: Elektrische Spannung Leistung Produkt aus Spannung und Stromstärke 1.2 Erhaltungssätze Definition des Schwerpunkts analog zum Mittelwert einer beliebigen Verteilung Masse und Schwerpunkt genügen zur Beschreibung von Translationsbewegungen Definition des Trägheitsmoments analog zur Varianz einer beliebigen Verteilung Rotationsbewegungen: Trägheitsmoment bezüglich einer Drehachse 1.2.1 Energieerhaltung Bei physikalischen Vorgängen in einem abgeschlossenen System bleibt die Summe aller Energien konstant 1.2.2 Impulserhaltung Bewegte Massen tragen einen Impuls, Impuls als zeitliches Integral der Kraft Bei physikalischen Vorgängen in einem abgeschlossenen System bleibt die Summe aller Impulse konstant D:\75900659.doc 3 1.2.3 Drehimpulserhaltung Der Drehimpuls eines Körpers steht senkrecht zur Geschwindigkeit und dem Ortsvektor vom Beobachter zum Körper (Vektorprodukt beider Größen) Bei physikalischen Vorgängen in einem abgeschlossenen System bleibt die Summe aller Drehimpulse konstant 1.3 Schwingungen Modellsysteme zur Erzeugung von Schwingungen Elektrischer Schwingkreis aus Kondensator Federpendel und Spule Bauteile und ihre Eigenschaften: Kondensator (Kapazität): Spannung Mechanische Feder (Federkonstante): Kraft proportional zur Aufladung Q , proportional zur Auslenkung x Spule (Induktivität): Spannung proportional Trägheitsgesetz (Masse): Kraft proportional zur Änderung des Stroms Q zur Beschleunigung x Bewegung im viskosen Medium (Reibung): Kraft proportional zur Geschwindigkeit x Widerstand (Ohmscher Widerstand): Spannung proportional zum Strom Q Schwingungen Def.: Frequenz, Periode, Amplitude, Gedämpfte Schwingung Ausblick: Schwingungen zur Schallerzeugung in Instrumenten, zwischen Bausteinen der Moleküle und der atomaren Gitter (El. Mag. Schwingungen auf unterschiedlichen Skalen) Erzwungene Schwingung: Resonanz, Phasenlage zwischen Antrieb und Oszillator Wellen Def.: Wellenlänge, Ausbreitungsgeschwind., Welle-Teilchen Dualismus, p k , E h Gekoppelte Pendel (Doppelpendel) Eigenschwingungen mit unterschiedlicher Zwei induktiv gekoppelte Schwingkreise Frequenz und Symmetrie (Schwebungen) Mikroskopisch es Bild der Schwingungen in Festkörpern: Teilchen schwingen als gekoppeltes System (Phononen) D:\75900659.doc 4 1.4 Aufbau der Materie, Aggregatszustände und ihre statischen Eigenschaften Aggregatszustände Wechselwirkung zwischen Teilchen: Bindungsarten. Gleichgewicht zwischen Bindungskräften und thermischer Bewegung, d. h. Ordnung und Unordnung Festkörper (Mechanik deformierbarer Medien) Elastizität, Hookesches Gesetz, Spannung, Dehnung, Scherung, Physikalische Eigenschaften Flüssigkeiten und Gase: Hydro- und Aerostatik Def: Druck, Dichte, Kompressibilität, Viskosität Flüssigkeiten: Druck, Auftrieb, Hydrostatisches Paradoxon, Oberflächenspannung, Kapillarwirkung Gas: Dichte (Normalbedingungen) ca. 1/1000 der Flüssigkeit oder des Festkörpers Allg. Gasgleichung, Druck, Auftrieb, barometrische Höhenformel 1.5 Dynamische Eigenschaften D’Alembertsches Prinzip Das d’Alembertsche Prinzip berücksichtigt in der Kräftesumme die Trägheitskraft. Letztere enthält die zweite Ableitung des Ortes nach der Zeit x , dadurch wird die Kräftesumme zur Bewegungsgleichung. 1.5.1 Bewegung ohne Reibungskräfte Bewegung von Gasen und Flüssigkeiten: Hydro- und Aerodynamik Volumenstromdichte, Kontinuitätsgleichung, Bernoulli-Gesetz Bewegung von Festkörpern (Mechanik starrer Körper) Kräftegleichgewicht, Zerlegung von Vektoren (Kräfteparallelogramm), Hebelgesetze Rotationsbewegungen: Drehimpuls und Drehmoment, Corioliskraft, Kreisel: Präzession 1.5.2 Bewegung mit Berücksichtigung der Reibungskräfte Reibung zwischen festen Körpern Def. der Normal- und Hangabtriebskraft Reibungskräfte proportional zur Normalkraft, unabhängig von der Geschwindigkeit Reibung in Flüssigkeiten und Gasen Laminare Strömung, Newtonsche Flüssigkeit, Viskosität Reibungskräfte proportional zur Geschwindigkeit, Stokessches Gesetz Hagen-Poiseuillesches Gesetz, Grenzschicht, Reynoldsche Zahl D:\75900659.doc 5 Physik des Schalls Druckwellen, physiologische Empfindung des Schalls, Schallmessung 1.6 Wärmelehre, Wärmeleitung Wärmelehre Zustandsgleichung idealer und realer Gase Erster Hauptsatz der Wärmelehre, Wärmemenge und Energie Zweiter Hauptsatz der Wärmelehre, Entropiebegriffe nach Clausius und Boltzmann Mikroskopisches Bild der Orte und Bewegung der Teilchen : Verteilungen (Poisson-, Gauss-, Maxwell-Verteilung) Phasenumwandlungen Wärmeleitung Transport in Abhängigkeit vom Temperaturgradienten 1.7 Diffusion, Lösungen, Osmose Diffusion Ficksches Gesetz Lösungen Wassermoleküle sind Dipole: Hydration, Van’t Hoffsches Gesetz, osmotischer Druck, Gefrierpunkterniedrigung, Siedepunkterhöhung Skripten zur Vorlesung: http://www.uni-tuebingen.de/uni/pki/skripten/skripten.html