In der Schule Demokratie üben Artikel 3, 6 und 100 der Verfassung der Islamischen Republik Iran sehen vor, dass das Volk durch Wahlen direkt an der Bestimmung seines politischen, sozialen und wirtschaftlichen Schicksals beteiligt werden soll. Nach der Verfassung ist die Volksbeteiligung ein Weg, um dem Land zu Fortschritt zu verhelfen. Volksbeteiligung und Einübung der Demokratie gibt es auf verschiedenen Ebenen im System der Islamischen Republik Iran. Ein Beispiel für diese Volksbeteiligung und Übernahme von Verantwortung können wir auch auf einer niedrigeren Ebene bei den Wahlen der Mitglieder des Schülerrats an Schulen sehen. Schulen werden ebenso wie andere Säulen des Systems der Islamischen Republik Iran durch Volksbeteiligung verwaltet. Auf dieser Grundlage haben die Schulen der Islamischen Republik Iran 3 Wahlgremien: 1. den Rat zur Wahl von Direktoren und Lehrern, dessen Mitglieder von den Lehrern gewählt werden; 2. den Eltern- und Erzieherverein, dessen Mitglieder von den Eltern der Schüler gewählt werden; 3. den Schülerrat, in dem die Schüler ihre Vertreter wählen, die mit den anderen Räten und Vereinen der Schule in Verbindung stehen, um den anderen Wahlversammlungen ihre Beschwerden und Ansichten zu übermitteln. Kürzlich übten die Schüler der Schule der Islamischen Republik Iran in Berlin die Demokratie, indem sie den Schülerrat wählten. Über diese Wahl wollen wir hier auszugsweise berichten. Kinder – sowohl Jungen als auch Mädchen – mit verschiedenen Neigungen und Ansichten erklärten sich bereit Verantwortung zu übernehmen und versuchten, durch Anmeldung im Schülerrat das, was sie für ihr Recht hielten, einzufordern. Schüler verschiedener Altersgruppen – zwischen 8 und 17 Jahren – nahmen an den Wahlen teil. Alle wussten, dass sie sich auf einen umfassenden Wahlkampf vorbereiten und um das Wohl der Schule und der Schüler bemüht sein mussten. Die Kandidaten begannen, für sich zu werben. Ihre Werbung war eine Nachahmung der Werbung der Erwachsenen und in der Tat eine Demokratieübung – eine Übung, bei der sie das umsetzten, was sie aus den verschiedenen Wahlen, die in all den Jahren in der Islamischen Republik Iran abgehalten worden sind, gelernt haben. Sie begannen ihren Wahlkampf zum Beispiel mit dem Versprechen, die Unterrichtsstunden zu reduzieren, die Pausen - auch die Mittagspause - zu verlängern, mehr Ausflüge zu veranstalten und eine freundliche Atmosphäre in der Schule zu schaffen. Einige Schüler wählten Wahlparolen aus, wie zum Beispiel - Gute Schüler wählen eine gute Schule. Ein Plan der Direktoren von morgen. Wählt mich, damit unsere Schule zur besten Schule wird. Wählt mich, damit Eure Träume verwirklicht werden. Den Beschwerden der Schüler wird nachgegangen. Alle Möglichkeiten für die Sicherheit der Schule sollen vollständig geprüft werden... Ich hoffe, dass wir uns bei den Wahlurnen sehen. Zu den übrigen Initiativen der Schüler gehörten die Anfertigung von Wahlplakaten, auf denen der eigene Name und die Wahlversprechen standen. Viele Kandidaten versuchten, ihren Freunden ihre Fähigkeiten zu zeigen, um so genügend Stimmen für den Einzug in den Schülerrat zu erhalten. Meist verwendeten die Schüler bei ihrer Wahlwerbung die Fahne der Islamischen Republik Iran, um ihre Liebe zum Vaterland und ihre Glauben auszudrücken. Sie veranstalteten die Wahlen mit reinem Herzen und mit so großer Begeisterung, wie wir es bei den Wahlen in westlichen Ländern kaum erleben. Zu den übrigen Schülerinitiativen gehörte auch die Veranstaltung eines Duells der Kandidaten vor der Wahl. Dabei sprach jeder der Kandidaten über sein Programm und seine Ziele, und sie kritisierten sich gegenseitig. Dieses Wahlduell war auf seine Art sehr interessant. Alle Kinder glaubten, der von ihnen bevorzugte Kandidat würde für ihre Rechte eintreten und ihre Anliegen vorbringen. Nach einer Woche Wahlwerbung war Wahltag. Die Wahlen begannen mit unbeschreiblich großer Begeisterung. Die Kinder kamen alle zusammen und warfen ihre Stimmzettel in die Wahlurnen. Das Aufsichtskomitee überprüfte die Auszählung der Stimmen. Als Schülervertreter wurden Schüler gewählt, die am mutigsten Verantwortung auf sich nahmen, am besten reden konnten und bewiesen hatten, dass sie sich für die Rechte der anderen einsetzen konnten. Die Wahlen zeigten, dass die Kinder bei dieser Übung gut gelernt haben, was Demokratie ist. Sie unterzogen das, was sich seit Jahren in der Islamischen Republik Iran abspielt, bei ihren Wahlen erneut einer Prüfung. Der Schülerrat konnte einige der Forderungen der Schüler verwirklichen. Es gelang ihnen durchzusetzen, dass ein Kasten für Kritik und Vorschläge angebracht wird, die Pausen – auch die Mittagspause – verlängert werden und die Schule mehr Programme neben dem Unterricht veranstaltet.