Primarschullehrer/in Primarschullehrer Primarschullehrerin Erstellt mit Unterstützung des Europäischen Sozialfonds (ESF) April 2008 - Seite 1 Primarschullehrer/in INHALT 1. AUFGABEN UND TÄTIGKEITEN .......................................................................................................... 3 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. 2. AUFGABEN ............................................................................................................................................ 3 ARBEITSMÖGLICHKEITEN ........................................................................................................................ 4 TÄTIGKEITEN ......................................................................................................................................... 4 ARBEITSMITTEL UND OBJEKTE ................................................................................................................. 5 ANFORDERUNGEN ................................................................................................................................ 6 2.1. KÖRPERLICHE MERKMALE ...................................................................................................................... 6 2.2. PERSÖNLICHKEITSMERKMALE .................................................................................................................. 6 2.2.1. Nötige Fähigkeiten ........................................................................................................................ 6 2.2.2. Eigenschaften................................................................................................................................ 6 2.2.3. Interessen ..................................................................................................................................... 7 2.3. ARBEITSSITUATION ................................................................................................................................. 7 3. AUSBILDUNG / STUDIUM ...................................................................................................................... 8 3.1. AUSBILDUNGS- ODER STUDIENMÖGLICHKEITEN IN BELGIEN ....................................................................... 8 3.2. AUSBILDUNGS- ODER STUDIENMÖGLICHKEITEN IN DER DG ........................................................................ 8 3.2.1. Pädagogischer Hochschulunterricht ............................................................................................... 8 3.3. ANERKENNUNG UND GLEICHSTELLUNG DER DIPLOME................................................................................ 9 4. WEITERBILDUNG UND SPEZIALISIERUNG .....................................................................................10 4.1. WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEITEN IN BELGIEN .......................................................................................10 4.2. WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEITEN IN DER DEUTSCHSPRACHIGEN GEMEINSCHAFT ......................................10 5. VERDIENST ...........................................................................................................................................11 6. ARBEITSMARKT ..................................................................................................................................12 6.1. AKTUELLE SITUATION DES ARBEITSMARKTES UND BESCHÄFTIGUNGSAUSSICHTEN .....................................12 6.2. ENTWICKLUNG DES BERUFS...................................................................................................................13 6.3. MITTEL ZUR ARBEITSSUCHE ..................................................................................................................13 7. VERWANDTE BERUFE ........................................................................................................................14 8. SONSTIGE INFORMATIONSQUELLEN ..............................................................................................15 8.1. 8.2. 8.3. 8.4. 9. BERUFSBEZEICHNUNGEN UND -INFORMATION ..........................................................................................15 HINWEISE ZU LITERATUR UND MEDIEN ...................................................................................................15 INTERNET ............................................................................................................................................15 KONTAKTADRESSEN .............................................................................................................................15 QUELLEN ..............................................................................................................................................16 April 2008 - Seite 2 Primarschullehrer/in 1. Aufgaben und Tätigkeiten 1.1. Aufgaben Zur Zeit unserer Großeltern waren Lehrer/innen die Respektpersonen im Dorf, ihre Allgemeinbildung wurde selten von jemandem übertroffen. Heutzutage sind Lehrer/innen zwar nicht mehr die einzigen Personen, die den Kindern Zugang zu Wissen ermöglichen, sie verdienen jedoch immer noch die größte Hochachtung und Wertschätzung, da sie wesentlich zur Erziehung und Bildung der Kinder beitragen. Die Kinder haben mehr und mehr die Möglichkeit außerhalb der Schule zu lernen. Sie haben leicht Zugang zu Informationsmedien wie Fernseher und Internet und lernen zudem in außerschulischen Situationen. Die Aufgabe des Lehrers, der Lehrerin ist und bleibt es nach wie vor, den Kindern Erstwissen weiterzugeben, mit den Kindern Wissen zu erarbeiten, die Kenntnisse der Kinder aufzuarbeiten, das Interesse am Lernen zu wecken und wachzuhalten und eine Öffnung der Kinder für die Welt zu unterstützen. Primarschullehrer/innen sind kompetente Vermittler von Wissens- und Handlungserfahrungen, die Kinder so ausrüsten und stärken, dass sie als Erwachsene ihr Leben meistern und die Welt verantwortungsbewusst und mit Rücksicht auf andere mitgestalten können. Neben dem Vermitteln der Basiskenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen in teils lehrergesteuerten aber schülerzentrierten pädagogischen Situationen, regen sie die Schüler zum Nachdenken und Analysieren an. Um sie auf das Leben aber auch auf weiterführende Studien vorzubereiten, ermöglichen sie ihnen selbständiges Arbeiten und den Erwerb von Arbeitsmethoden. Zur Aufgabe der Primarschullehrer/innen gehören Erziehung und Bildung, sowie der Erwerb sozialer Kompetenzen und die Entwicklung der Persönlichkeit, um den Kindern die Möglichkeit zu bieten, bildungsmäßig an der Gesellschaft teilzunehmen und diese mit zu gestalten. Ihre Arbeit ist sehr anspruchsvoll, interessant und abwechslungsreich, nicht nur wegen der Vielfalt von Wissensgebieten, sondern auch, weil die Kinder, deren Leben und Interessen, sowie die vielfältigen Anforderungen ihrer Aufgaben die Primarschullehrer/innen immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Der Beruf „Primarschullehrer/in“ verlangt ein hohes persönliches und verantwortungsvolles Engagement, zu dem auch eine ständige Infragestellung und Anpassung der Unterrichtsmethoden und -angebote gehören. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenen reformpädagogischen Bewegungen haben einen erneuten Einzug in viele Schulen erlebt, natürlich in veränderter bzw. an unsere heutige Zeit angepasster Form. Zur Reformpädagogik gehören Angebote aus der Schulgestaltung von Freinet, Montessori, Decroly und Petersen. Es gibt auch besondere Schulmodelle wie die Waldorfschule. Diese Bestrebungen bringen auch eindeutig die Bedeutung der Pädagogik im Beruf zum Tragen. Um die Professionalität zu erhalten bzw. auszubauen, muss die Lehrkraft sich durch Selbststudium sowie durch regelmäßige Aus- und Weiterbildung einzeln und in Teams die neuen Erkenntnisse von Wissenschaft und Praxis aneignen. April 2008 - Seite 3 Primarschullehrer/in 1.2. Arbeitsmöglichkeiten Primarschullehrer/innen können in jeder Primarschule von der 1. bis zur 6. Klasse arbeiten. Primarschullehrer/innen haben auch die Möglichkeit, die ersten 2 Jahre des Sekundarunterrichts in der BOrientierung (berufsbildender Unterricht) zu betreuen. Sie haben die Möglichkeit, ihre Tätigkeit in verschiedenen Milieus auszuüben, auf dem Land, in der Stadt oder in sozial schwachen Gebieten. Die sozio-kulturellen Aspekte ihrer Arbeit ändern je nach Arbeitsort. Das Diplom befähigt Primarschullehrer/innen außer der Tätigkeit an Regelprimarschulen auch dazu an Sonderschulen zu arbeiten. Dort werden Kinder mit verschiedenen Beeinträchtigungen unterrichtet. Sie bedürfen einer besonderen Zuwendung und Aufmerksamkeit. Seit 1998 besteht für Sonderschüler auch die Möglichkeit in der Regelgrundschule integriert zu werden. Für jeden Schüler muss ein Projekt erstellt werden. Seitens des Ministeriums werden via Sonderschulen im Rahmen des Möglichen Fachkräfte zur Verfügung gestellt, um diese Schüler besonders zu unterstützen. Primarschullehrer/innen sind außerdem berechtigt, im Kindergarten zu unterrichten. Diesbezüglich bestehen jedoch gewisse Bedingungen, bzw. Einschränkungen: im Gemeinschaftsunterrichtswesen dürfen Primarschullehrer/innen im Kindergarten nur dann unterrichten, wenn keine Kindergärtner/innen zur Verfügung stehen. In diesem Falle dürfen sie in allen drei Kindergartenjahren unterrichten. im subventionierten Unterrichtswesen können entweder Kindergärtner/innen oder Primarschullehrer/innen eingestellt werden, wobei natürlich im Regelfall Kindergärtner/innen genommen werden. Auch muss sich die Gemeinde an die Regeln, die sie in Bezug auf die Einstellung von Lehrkräften bestimmt hat, halten. 1.3. Tätigkeiten Vorbereitung Planung des Unterrichts in Anwendung des Rahmenplanes Unterrichtsmaterial vorbereiten und erstellen Unterrichtsmaterial testen Unterrichtsmaterial und -methode bewerten und korrigieren Durchführung des Unterrichts Basiskompetenzen vermitteln Transversale Kompetenzen vermitteln Organisation von pädagogischen Aktivitäten Verbesserung von Schülerarbeiten Regelmäßige Bewertung der Schüler Hilfestellung leisten Erziehung und Bildung Eine Beziehung zum Kind aufbauen Betreuung und Aufsicht der Schüler Entwicklung sozialer Kompetenzen Sozialisierung der Schüler Entwicklungsprozess unterstützen April 2008 - Seite 4 Primarschullehrer/in Laut Grundlagendekret des Rates der DG vom 31. August 1998, Artikel 97, umfasst der offizielle Auftrag eines jeden Mitglieds des Lehrpersonals folgende 14 Aufgaben: 1.4. Den Unterrichtsauftrag, d.h. die Planung , Vorbereitung und Durchführung der Unterrichtsstunden und der anderen pädagogischen Aktivitäten in Anwendung des Rahmenplanes. Den Erziehungsauftrag, d.h. die regelmäßige und persönliche Betreuung des Schülers und die Entwicklung seines Verantwortungsbewusstseins. Die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen. Die Teilnahme an pädagogischen Konferenzen. Die Teilnahme an Personalversammlungen, Versammlungen des Klassenrates und Koordinationsversammlungen. Aufsichten und Vertretungen. Die Organisation von Elternkontakten und die Teilnahme an Elternsprechstunden. Das Mitwirken bei der internen und externen Evaluierung der Schule. Die Zusammenarbeit mit den Psycho-medizinisch-sozialen Zentren. Die Leitung einer Klasse und die Durchführung der damit verbundenen Verwaltungsaufgaben, wie das Verfassen von Berichten und Zeugnissen. Die Gestaltung eines Stoffverteilungsplanes. Die Führung eines Lehrertagebuches. Die Verbesserung von Schülerarbeiten und die regelmäßige Bewertung der Schüler. Die Aufgaben, die dazu beitragen, das Schulprojekt zu verwirklichen. Arbeitsmittel und Objekte Bücher und Fachzeitschriften Schreibmaterial : Tafel, Kreide, Stift, Papier,… Material zum Basteln, Spielen, Malen, Musizieren, zur Durchführung der Psychomotorik usw. PC und Internet April 2008 - Seite 5 Primarschullehrer/in 2. Anforderungen 2.1. Körperliche Merkmale Klares, verständliches Ausdrucksvermögen Widerstandsfähigkeit des Stimmapparats Gute Leistungsfähigkeit der Stimm- und Atemorgane Widerstandsfähige gesundheitliche Konstitution Gute Leistungsfähigkeit des Seh- und Hörvermögens (auch korrigiert) Starke Nerven 2.2. Persönlichkeitsmerkmale1 2.2.1. Nötige Fähigkeiten Geschicklichkeit Zuhören können Initiative ergreifen Verfügbar sein Teamarbeit Gute Auffassungsgabe und Lernfähigkeit Gutes Sprachverständnis und mündliches Ausdrucksvermögen Gute Wahrnehmungsgenauigkeit und -geschwindigkeit Pädagogische Befähigung Befähigung zum Planen und Organisieren Sich in Kinder hineinversetzen können Disziplinierende Fähigkeiten Konfliktfähigkeit Kritikfähigkeit 2.2.2. Eigenschaften Anpassungsvermögen Gründlichkeit Enthusiasmus Fantasie Dynamik Gerechtigkeit Verständnis Organisationstalent Toleranz Aufmerksamkeit Freundlichkeit Offenheit zeigen für die Interessen und Umgangsweisen der Schüler Fingerspitzengefühl im Umgang mit Kindern und Eltern Persönliche und fachliche Autorität Kreativität Viele der in diesem Kapitel genannten „Persönlichkeitsmerkmale“ können durchaus in der Ausbildung oder während der Berufsausübung erlernt werden. 1 April 2008 - Seite 6 Primarschullehrer/in Geduld Einfühlungsvermögen Durchsetzungsvermögen Einfallsreichtum Selbstkritisch sein (Fehler eingestehen) Humor und Menschlichkeit Nüchterne und realistische Sicht des Menschen in seinen Begrenztheiten, Schwächen und besonderen Begabungen Verständnis für die Nöte und Möglichkeiten des Einzelnen Überblick und rasches Reaktionsvermögen Festigkeit und Konsequenz Sein Leben in Verantwortung führen und Kindern Vorbild sein können Kontaktfähigkeit Ausgeglichenes Temperament Sicheres Auftreten Optimistische Grundhaltung Gesundes Selbstbewusstsein und Selbstbeherrschung Verantwortungsbewusstsein gegenüber Schülern und der gesamten Gesellschaft Psychologisches Gespür Führungsbegabung ohne Machtmissbrauch Stressresistenz 2.2.3. Interessen 2.3. Mit Kindern arbeiten Neigung zum Umgang mit Kindern Neigung zu pädagogisch-anleitender Tätigkeit Freude am Vermitteln von Wissen und Fertigkeiten Interesse an pädagogischen und psychologischen Sachverhalten Fachbezogene Interessen Vorliebe für selbstständige Arbeit Vielseitig interessiert sein Sich für die Lernprozesse, die Vorlieben, die Kommunikationsweisen der Kinder und deren unzähligen Fragen interessieren Arbeitssituation Primarschullehrer/innen geben 24 bis 26 Unterrichtsstunden pro Woche. Außerhalb des Unterrichts korrigieren sie die Arbeiten der Schüler und bereiten den Unterricht vor. Fachlehrer/innen für Leibeserziehung und Religions- oder Morallehrer/innen geben 24 bis 28 Stunden Unterricht pro Woche. Fünfzehn Minuten vor und nach dem Unterricht muss die Aufsicht der Schüler gewährt sein. Manchmal bieten die Schulen auch eine Aufsicht der Schüler nach der Schule an, damit diese dort bereits ihre Hausaufgaben erledigen können. April 2008 - Seite 7 Primarschullehrer/in 3. Ausbildung / Studium 3.1. Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in Belgien Informationen für die Französische Gemeinschaft erteilt der Service d’information sur les études et les professions (SIEP), Informationen im Internet finden Sie unter www.agers.cfwb.be (l’enseignement en communauté française). Informationen für die Flämische Gemeinschaft erteilt die Centrale voor Studie en Beroepsoriëntering (CSBO), Ninovesteenweg 339 1700 Bruxelles 02/414 74 3.2. Ausbildungs- oder Studienmöglichkeiten in der DG 3.2.1. Pädagogischer Hochschulunterricht Autonome Hochschule in der DG Monschauer Straße 26 4700 Eupen Tel.: 087/59 05 00 Internet : www.ahs-dg.be Email : [email protected] Zulassungsbedingungen Zur Erstausbildung im Studienbereich Lehramt wird der Student zugelassen, der folgende Bedingungen erfüllt: er ist Inhaber eines Abschlusszeugnisses der Oberstufe des Sekundarunterrichts oder eines Hochschulnachweises oder eines gleichgestellten Studiennachweises. Der Student weist bei der Einschreibung die gründliche Beherrschung der deutschen Sprache nach. Eine Aufnahmeprüfung in den Fächern Deutsch, Französisch, Mathematik und Naturwissenschaften wird durchgeführt, dabei werden die Grundkenntnisse in diesen Fächern überprüft. Dauer Drei Jahre Inhalt 1. Erwerb von beruflichem Grundwissen (510 Stunden): Deutsch als Unterrichtssprache, Französisch, Geschichte der Pädagogik, interkulturelle Pädagogik, Einführung in die Förderpädagogik, pädagogische Soziologie und Geschichte der Institution Schule, Deontologie und Schulgesetzgebung, allgemeine Psychologie, Entwicklungspsychologie, Theorie des Lernens, Philosophie und Religionskunde, Informations- und Kommunikationstechnologie April 2008 - Seite 8 Primarschullehrer/in 2. Wissenschaftliche Forschungshaltung und Vorgehensweise ( 90 Stunden): Einführung in wissenschaftliches Arbeiten, Methodengrundkenntnisse und Methodenreflexion, Studienabschlussarbeit, Portfolio 3. Fachliche/überfachliche und didaktische Ausbildung ( 990 Stunden): Fachliches und überfachliches Grundwissen, einschließlich der erkenntnistheoretischen Aspekte in den Stoffgebieten Deutsch Mathematik Geschichte und Bürgerkunde Naturwissenschaften/ Umwelt/Gesundheitsförderung Geographie Musik Kunst Sport Medien Fachdidaktik der oben erwähnten Stoffgebiete einschließlich der Metakognition des Einsatzes der Medien und der Informations- und Kommunikationstechnologie, Allgemeine Didaktik 4. Professionelle Identität (225 Stunden): Pädagogik der Gegenwart, vergleichende Erziehungswissenschaft, soziale Kommunikation, philosophische Anthropologie, Philosophie des Lernens, Evaluation 5. Unterrichtskompetenzen – reflektierende Verbindung Theorie und Praxis ( 600 Stunden): Laboratorien zur reflektierenden Verbindung Theorie-Praxis, Praktika in den Schulen 6. Wahlfächer( 150 Stunden) Kunsterziehung (Aufbaukurs), Musikerziehung(Aufbaukurs), Sport (Aufbaukurs), Förderpädagogik, Medienpädagogik, Katholischer Religionsunterricht und Fachdidaktik, Nichtkonfessionelle Sittenlehre und Fachdidaktik, Französisch (Zusatzkurs) und Fachdidaktik, Englisch. 3.3. Anerkennung und Gleichstellung der Diplome Das Diplom ist in ganz Belgien für alle Schulnetze anerkannt (mit den gesetzlichen sprachlichen Einschränkungen). Das Diplom befähigt, in deutscher Sprache zu unterrichten. Für andere Länder der Europäischen Gemeinschaft ist das Diplom ein Abschluss im Sinne der Europäischen Richtlinie 89/48. April 2008 - Seite 9 Primarschullehrer/in 4. Weiterbildung und Spezialisierung 4.1. Weiterbildungsmöglichkeiten in Belgien In der Französischen Gemeinschaft sind folgende Spezialisierungen oder Weiterbildungen möglich : Maître de religion Maître de morale Maître de cours spéciaux Maître de cours artistiques Maître de seconde langue Instituteur primaire en chef ou directeur d’une école primaire autonome Directeur d’un internat pour enfants dont les parents n’ont pas de résidence fixe Directeur d’un institut médico-pédagogique Inspecteur de l’enseignement primaire Inspecteur de religion dans l’enseignement primaire Inspecteur de morale dans l’enseignement primaire Inspecteur de cours spéciaux dans l’enseignement primaire Weitere Informationen für die Französische Gemeinschaft erteilt der Service d’information sur les études et les professions (SIEP), Informationen für die Flämische Gemeinschaft erteilt die Centrale voor Studie en Beroepsoriëntering (CSBO), Ninovesteenweg 339 1700 Bruxelles 02/414 74 4.2. Weiterbildungsmöglichkeiten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Der Fachbereich Pädagogik des Ministeriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt den Lehrern und Lehrerinnen jedes Jahr die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Weiterbildungen einzuschreiben Das diesbezügliche Angebot wird halbjährlich im Juni und November in einem Pädagogischen Weiterbildungshandbuch veröffentlicht, das im Ministerium erhältlich ist und das allen Personalmitgliedern des Unterrichtswesens kostenlos zugestellt wird. Weitere Informationen erteilt das Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Tel.: 087/59 63 67. April 2008 - Seite 10 Primarschullehrer/in 5. Verdienst Gehaltstabelle Primarschullehrer/in (Februar 2008) Dienstjahre 0 1 2 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 Jahresbruttogehalt (nicht indexiert) 16.514,35 17.066,30 17.618,25 18.170,20 19.075,50 19.997,68 20.920,88 21.844,08 22.767,28 23.690,48 24.613,68 25.536,88 26.460,08 27.383,28 28.306,48 29.229,68 Jahresbruttogehalt (indexiert) 23.585,79 24.374,08 25.162,38 25.950,67 27.243,62 28.560,68 29.879,20 31.197,71 32.516,22 33.834,74 35.153,25 36.471,77 37.790,28 39.108,80 40.427,31 41.745,82 Die Beträge werden mit dem jeweils aktuellen Index multipliziert Derzeitiger Index (Februar 2008): 1,4282 Zuzüglich werden Urlaubsgeld sowie eine Jahresendprämie (Weihnachtsgeld) gezahlt. Daneben hat man ggf. Anrecht auf Fahrtgeld für die Fahrt zwischen zwei Schulniederlassungen sowie auf eine Prämie für das Betreuen von Praktikanten. April 2008 - Seite 11 Primarschullehrer/in 6. Arbeitsmarkt 6.1. Aktuelle Situation des Arbeitsmarktes und Beschäftigungsaussichten Die Grafik zeigt deutlich, dass die Schülerzahlen in den Primarschulen seit 2001/2002 stetig sinken. Diese Entwicklung geht mit der demographischen Entwicklung einher und wird voraussichtlich auch weiterhin anhalten. Da die Zahlen auch im Kindergarten weiterhin sinken, kann voraussichtlich nicht mit einer Wende dieser Tendenz gerechnet werden. Der zukünftige Bedarf an Primarschullehrer(innen) wird voraussichtlich relativ zum jetzigen Bedarf nicht ansteigen. 6200 6100 6000 5900 5800 5700 5600 5500 5400 19 20 20 20 20 20 20 20 20 99 00 01 02 03 04 05 06 07 -2 -0 -0 -0 -0 -0 -0 -0 -0 00 1 2 3 4 5 6 7 8 0 Die nachstehende Grafik zeigt die Alterspyramide der Primarschullehrer(innen). Insgesamt sind im Schuljahr 2007-2008 rund 590 Personen in den Primarschulen beschäftigt. Der Großteil der Primarschullehrer (jeweils 111 Lehrer) ist zwischen 30 und 35 Jahren und zwischen 46-50 Jahren alt. Dies bedeutet, dass in naher Zukunft sich aus dieser Alterskonstellation kein überdurchschnittlicher Bedarf an Lehrkräften im Primarschulwesen entwickelt. Dies ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass mehr Lehrkräfte unter 25 Jahren im Lehrerberuf stehen, als Lehrkräfte ihre Karriere in den nächsten Jahren beenden werden. Primarschule 120 100 80 60 40 20 0 <25 25-29 30-35 36-40 41-45 46-50 51-55 56-60 >60 April 2008 - Seite 12 Primarschullehrer/in 6.2. Entwicklung des Berufs Früher hatten die Lehrer/innen das Monopol, den Kindern Zugang zu Wissen und Kenntnissen zu ermöglichen. Zwar lernen die Kinder heutzutage vermehrt außerhalb der Schule, durch Medien wie Fernseher und Internet sowie in außerschulischen Situationen, doch behalten die Primarschullehrer/innen ihre wichtige Aufgabe als bedeutendste Vermittler zwischen dem Kind und den Aufgaben, die es in der Schule zu bewältigen hat, bzw. als Fachmann in Sachen Unterricht für 6 - 12jährige Kinder. Lehrer/innen haben die Aufgabe, den Kindern Erstwissen zu vermitteln, die Kenntnisse der Kinder zu koordinieren, das Interesse am Lernen zu wecken und wachzuhalten und eine Öffnung der Kinder für die Welt zu unterstützen. Der traditionelle Unterricht ist durch verschiedene neue Ideen reformiert worden (siehe auch Kapitel „Aufgaben“ S. 3). Der Beruf des Primarschullehrers, der Primarschullehrerin entwickelt sich mit unserer Gesellschaft. Da wir mehr und mehr zu einer heterogenen Gesellschaft werden, werden auch die Lehrer/innen mit diesem Thema konfrontiert. Sie unterrichten Schüler verschiedener Herkunft, Begabungen, Nationalitäten, Religionen und Kulturen. Dies bedeutet zugleich Reichtum und Herausforderung. Lehrer/innen leisten auch mehr und mehr Erziehungsarbeit, da oft Mutter und Vater berufstätig sind. Auch in der Primarschule halten die neuen Technologien ihren Einzug. Viele Schulen bringen den Kindern bereits im frühen Alter den Umgang mit PC und Internet bei. 6.3. Mittel zur Arbeitssuche Bewerbung beim Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Abteilung Unterricht und Ausbildung Arbeitsamt der DG Schulisches Praktikum Persönliche Kontakte Innerhalb der Schule Stellenanzeigen der Presse Internet SELOR Spontane Bewerbung April 2008 - Seite 13 Primarschullehrer/in 7. Verwandte Berufe Erzieher/in Fachlehrer/in für Leibeserziehung Fachlehrer/in für nicht konfessionelle Sittenlehre Fachlehrer/in für katholische Religion Fachlehrer/in für die Zweitsprache (Französisch/Deutsch) Kindergärtner/in April 2008 - Seite 14 Primarschullehrer/in 8. Sonstige Informationsquellen 8.1. Berufsbezeichnungen und -information Berufsbezeichnung Instituteur(trice) primaire Kleuterleider – onderwijzer Enseignant(e) des écoles F Fachlehrer an D allgemeinbildenden Schulen NL Leerkracht basisonderwijs L Dokumentation Internetadressen ROME BIZ-Mappen http://vdab.be http://www.onisep.fr http://berufenet.arbeitsamt.de B 8.2. http://werk.net Hinweise zu Literatur und Medien Input TV : Arbeit, Beruf und Weiterbildung Sendung 24 vom 26.09.00 Regionales Berufsbild : Lehrer 8.3. Internet www.bildungsserverdg.be Bildungsserver der Deutschsprachigen Gemeinschaft http://www.unterrichtsverwaltung.be/ Unterrichtswesen der DG – Verwaltungsserver 8.4. Kontaktadressen Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Abteilung Unterricht und Ausbildung Gospertstraße 1 4700 Eupen Tel.: +32 (0)87 596 300 E-Mail: [email protected] Autonome Hochschule in der DG Monschauer Straße 26 4700 Eupen Tel.: + 32 (0)87 59 05 00 Internet : www.ahs-dg.be Email : [email protected] April 2008 - Seite 15 Primarschullehrer/in 9. Quellen Plus tard je serai : Instituteur primaire In : La Nouvelle Gazette ; 05/09/01 Devenir enseignant : Le métier change, la formation aussi / Ministère de la Communauté française: Administration de l’Enseignement et de la Recherche scientifique: Service Orientation et Informations générales sur les Etudes Bruxelles : Ministère de la Communauté française, 2001 Lehrprogramm der Autonomen Hochschule in der DG, Eupen Schuljahr 2006/2007 Internet : www.ahs-dg.be Stellenbeschreibung und Arbeitszeit im Regelgrundschulwesen / Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft URL : http://www.dglive.be/chapter05/regelgrundschulwesen/arbeitszeit.htm Eupen : Ministerium der DG, 2001 Fassung vom 9. April 2002 Kleuterleider – onderwijzer / VDAB http://cobra.vdab.be/cobra/Cobra?event=algemeneFiche Brussel : VDAB, 2001 Fassung vom 11. April 2001 Communiqué de Presse : Les études d’instituteur(trice) primaire dans la liste des études qui préparent à des professions en pénurie / Jean-Marc Nollet Bruxelles : Cabinet du Ministre de l’Enfance, 2001 Schriftenreihe des Ministerium der DG, Band 3: „Unterricht und Ausbildung in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens“ Eupen, März 2007 Dekret: Artikel 97 - Lehrpersonal aus dem Grundlagendekret vom 31. August 1998 Gehaltstabelle Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Februar 2008 April 2008 - Seite 16 Primarschullehrer/in Berufsbezeichnungen : Erasme [Datenbank] / Forem Version 2.19 VDAB : Samen sterk in werk : Vind een beroep / VDAB Brussel : VDAB, 2001 URL : http://vdab.be/cobra/ Fassung vom 21. November 2001 ROME: Dictionnaire des emplois/métiers tertiaires / ANPE Direction des statistiques, de l’évaluation et de la recherche Frankreich : ANPE, 1995 Beruf aktuell: Ausgabe 2001/2002 / Bundesanstalt für Arbeit Bad Homburg : Wirtschaftsdienst Gesellschaft für Medien und Kommunikation, 2001 Werk.nl /Centrum voor werk en inkomen URL:http://www.werk.nl Fassung vom 15. November 2001 Berufskundliche Kurzbeschreibungen „ LehrerIn an Grund- und Hauptschulen“ ( Primar- und Sekundarschule I)/ Bundesanstalt für Arbeit, Mai 1995 Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): Grundwerk ausbildungs- und berufskundlicher Information, DV Ausgabe, Nr. 873b02, Stand März 1999 Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): abi Berufswahl-Magazin, Heft 2, 1987 (S. 21-23) Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.): Blätter zur Berufskunde 3 – III A 01, November 1997 (S. 4 -11, 14, 15) An der Zusammenstellung dieser Berufsinformation nahmen teil : Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Abteilung Unterricht und Ausbildung Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind unter Beachtung aller bekannt gewordenen Daten zusammengestellt. Eine Gewähr für Vollständigkeit und Richtigkeit kann – auch wegen der sich gegenwärtig schnell vollziehenden Strukturwandlungen in Beruf und Berufsausbildung – nicht übernommen werden. April 2008 - Seite 17