Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Konzept: Hunde im Kindergarten Einleitung: Kinder in Tagesstätten erleben und leben Selbständigkeit. Sie sind bei der Planung, Durchführung und Organisation von Projekten bereits von Anfang an beteiligt. Natur und Tiere im engeren Sinn sind dabei ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Die Idee Tiere in die Einrichtung zu integrieren, geht dabei von den Kindern aus. Sie erzählen von eigenen Tieren oder vom Kontakt zu Tieren im Urlaub, bei Verwandten usw. Viele schildern ihre Erlebnisse so interessant, dass andere Kinder animiert werden über eigene Erfahrungen zu sprechen. Der Wunsch nach einem Gruppentier bzw. mit Tieren agieren zu können wird erörtert, auch wie die Umsetzung aussehen könnte. Schnell stellt sich die Frage nach welchem Tier /Tierart. Der pädagogische Einsatz von Tieren in einer Tagesstätte fällt unter dem Begriff AAA: „Animal Assisted Aktivities“ = Tiergeschützte Aktivität /Pädagogik. Der pädagogische und therapeutische Einsatz von Tieren hat sich bereits seit Jahrhunderten bewährt. Allerdings gibt es erst seit kurzer Zeit auch Forschungen und begleitete wissenschaftliche Untersuchungen auf diesem Gebiet. Ausschlaggebend hierfür war der Kinderpsychotherapeut Boris M. Levison. Soll der Wunsch der Kinder nach Tieren (Hund) umgesetzt werden, muss sich das gesamte pädagogische Team der Einrichtung damit auseinander setzen. Im Vordergrund steht dabei. Dass die Kinder mit einem Tier/Hund nicht nur spielen, sondern vor allem, den richtigen Umgang mit ihm spielerisch lernen. Ängste abbauen, Gefahr erkennen, erkennen das es sich um ein individuelles Lebewesen usw. handelt. Abschließend ist noch das Berliner Bildungsprogramm zu nennen. Umweltbildungund erziehung im Elementarbereich nimmt traditionell ihren Ausgang von der Naturbegegnung, von Erlebnissen mit Tieren und Pflanzen. Es ist somit oftmals nicht nur möglich, sondern sogar erwünscht, dass Tagesstätten verschiedene Arten von Tierbegegnungen anbieten. „Kinder, die ohne Erlebnisse mit Tieren aufwachsen, fehlen in ihrer Entwicklung existentielle Erlebnisse und Erfahrungen.“ (1996 Bergler) Zitat von Prof. Dr. Reinhold Bergler, Direktor des Psychologischen Instituts der Universität Bonn. 1 Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Ansprechpartner: Leitung: Sabine Dittert Rechtsgrundlagen §36 Infektionsschutzgesetz : 2 Die Tierhaltung in Gemeinschaftseinrichtungen stellt immer ein hygienisches Risiko dar. Pädagogische Vorteile müssen gegenüber gesundheitlichen Aspekten (Infektionen, Tierhaarallergien) genau abgewogen werden. Die Haltung von Tieren muss mit Sorgeberechtigten und dem Hausarzt abgesprochen und eventuelle Allergien der Kinder berücksichtigt werden. Tiere müssen artgerecht gehalten werden. Tiere, die in Freigehegen zu halten sind, sind zu bevorzugen. Die Verantwortung für die Tierpflege muss klar geregelt sein. Dem Personal kommt hierbei die Überwachungsaufgabe zu. Tiere sollten nicht in Gruppen-, Eß-, Schlaf- und anderen Gemeinschaftsräumen untergebracht werden. Hunde, Katzen und Vögel sollten nicht ausschließlich in geschlossenen Räumen gehalten werden. Räume mit Tieren müssen regelmäßig intensiv gelüftet werden. Im Raum ist feucht wischbarer Fußbodenbelag erforderlich (Verzicht auf Teppichböden). Futter und Pflegeutensilien (Streu, Stroh, Reinigungsgeräte) sind separat zu lagern. Die Tiere sind vor Aufnahme, bei Auffälligkeiten oder bei Bedarf (z. B. Impfung) tierärztlich zu untersuchen. Nach dem Umgang mit Tieren ist auf eine gründliche Händehygiene zu achten. Bei der Planung und Umsetzung der Tierhaltung ist ein enger Kontakt mit dem zuständigen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sowie dem Gesundheitsamt dringend zu empfehlen. Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Zugangsbeschränkungen für die Tiere: (Welche Räume dürfen auf keinem Fall von Tieren betreten werden?) Küche Sanitäre Anlagen Schlafräume Zimmer, in denen sich allergische Kinder befinden beziehungsweise Kinder, die nicht mit den Tieren in Kontakt kommen möchten Anforderungen an das Personal (Was müssen die Mitarbeiter über die Tiere wissen?) Futterregeln Reinigung Reinigung und Desinfektion (Wie sieht die Reinigung und die Desinfektion von Verunreinigungen aus?) Reinigung und Desinfektion von Flächen: Hausinterne Regeln (Welche zusätzliche Regeln im Umgang mit den Hunden gibt es?) Mit den Eltern der teilnehmenden Kinder muss im Vorfeld geklärt werden, ob ihr Kind möglicherweise eine Allergie auf Tierhaare hat. Die Besuchshunde müssen Schutzimpfungen gegen die fünf Infektionskrankheiten Tollwut, H.C.C., Leptospirose und Parvovirose erhalten haben. Regelmäßige Entwurmung der Hunde/Katzen und auf Parasitenbefall untersucht werden. Eine Haftpflichtversicherung muss vorliegen. Im Weiteren ist zu sagen, dass selbst das Robert Koch Institut in Zusammenarbeit mit dem statistischen Bundesamt den Kontakt zu Heimtieren ausdrücklich empfiehlt. Ängste von Eltern der beteiligten Kinder können dadurch minimiert werden: „Das Risiko der Übertragung von viralen, bakteriellen, mykotischen oder parasitären Zoonosenerregern von Heimtieren auf Menschen kann durch die Einhaltung hygienischer Maßnahmen sowie durch tierärztliche Überwachung, verbunden mit bestimmten Impfungen der Tiere, erheblich reduziert werden.“ (Robert Koch- Institut, 2008). 3 Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Mitarbeiterschulung gemäß §36 Infektionsschutzgesetz (Welche Krankheiten können durch Tiere übertragen werden?) Zoonosenerreger Tollwut Fuchsbandwurm 4 Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Liebe Eltern! Wir wollen ab sofort mit unserem Tierbesuchsprojekt beginnen. Bitte teilen Sie uns dazu mit, ob Ihr Kind daran teilnehmen darf und ob es eine Allergie auf Tierhaare hat. Sollte Ihr Kind eine Allergie haben und trotzdem teilnehmen dürfen, bitten wir um ein Notfallmedikament oder die Anwesenheit der Eltern. Bitte teilen Sie uns Ihre Anmerkungen schriftlich auf diesem Dokument mit. (Begegnungen mit anderen Tieren, Ängste, usw.) Mein Kind_____________________________________________________ hat eine/ keine Allergie. Folgendes ist zu beachten:________________________________________ ____________________________________________________________ Unterschrift der Eltern:_______________________________________________________ Mit freundlichen Grüßen S. Dittert 5 Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15 in 12099 Berlin Erlernen eines sicheren Umgangs mit Hunden in einer Kindertagesstätte I _________________________________________ Theoretische Vorbereitung auf die Besuchsdienst –Hunde Hundebesuche und ihre I einzelnen Lernschritte _____________________________________ I Allgemeine Beteiligung der Tagesstätte I Unterthema: Lebewesen Hund Sinne des Hundes Fell Laufen Füreinander da sein 1. Einheit Haustiere allgemein I 2. Einheit Einführung: Das Lebewesen Hund I 3.Einheit Der Wolf als Vorfahre Des Hundes/ Aufgaben des Hundes I 4.Einheit Regeln und Wünsche für die Hundebesuche 1. Hundebesuch Gegenseitige Kontaktaufnahme I 2. Hundebesuch Kommunikationsmittel des Hundes I 3.Hundebesuch Verhalten bei möglichen Übergriffen eines Hundes I 4. Hundebesuch Zutrauen mit einem Hund zu arbeiten Kath. Kindertagesstätte Herz Jesu, Templerzeile 15, 12099 Berlin Sabine Dittert, Berlin im Januar 2010 6