Während einer Unterrichtseinheit im Fach Biologie zum Thema "Menschen halten Tiere" im 5. Schuljahr wurden auch die verschiedenen Aspekte des Leidens der Tiere in Menschenhand - in der industriellen Tierhaltung genau wie aus falsch verstandener Tierliebe bei Heimtieren - zum Thema. Das machte einen Teil der Schüler sehr betroffen. Sie wollten gerne etwas gegen das Leid der Tiere unternehmen und so haben wir beschlossen, eine „Schüler für Tiere“ -Gruppe zu gründen. Die Kinder möchten sich für Tiere einsetzen, weil Tiere ihnen wichtig sind und sie sich nicht selber helfen können. Das Hauptinteresse meiner Schüler gilt den Haustieren, vor allem denen, die im Tierheim leben. Sie wünschen sich, dass alle Haustiere ein liebevolles Zuhause finden und möchten die Arbeit des Tierschutzvereins Delmenhorst mit dem Tierschutzhof unterstützen. Daher werden wir den Tierschutzhof nach den Osterferien besuchen und uns erkundigen, wie wir helfen können. Ich freue mich auf diesen Besuch und bin gespannt wie sich die Gruppe entwickeln wird. Ich halte die Jugendarbeit im Tierschutz für so wichtig, weil interessierte Kinder mit ihren Fragen zum Umgang des Menschen mit den Tieren in der Schule fast völlig alleingelassen werden. Zwar kommen Themen wie Massentierhaltung oder Naturzerstörung im Lehrplan vor, aber welche Möglichkeiten es gibt, sich zu engagieren, erfahren die Schüler meist nicht. Dieses Defizit führt dazu, dass die Kinder - aus reinem Selbstschutz - das allgemein übliche Verhalten übernehmen, wenn es um Tierquälerei geht: Wegschauen und verdrängen, obwohl doch der Wunsch nach Veränderung so groß ist. Hier anzusetzen, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Engagement zu fördern, sensibilisiert die Kinder und stärkt gleichzeitig ihr Selbstbewusstsein und macht ihnen hoffentlich Mut, gegen den Strom zu schwimmen und sich auch als Jugendliche und Erwachsene für einen fürsorglichen und gewaltfreien Umgang mit Tieren einzusetzen. Carin (Gruppenleiterin)