GVEE-Aktuell Juli 2016 GVEE

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GVEE‒Aktuell
Religionsunterricht in der Vielfalt.
Begegnung zwischen Christentum
und Islam in der Schule
Deutscher Katecheten-Verein (dkv) und Gemeinschaft und
Gesamtverband evangelischer Erzieherinnen und Erzieher (GVEE) in Kooperation
mit dem evangelischen und katholischen Schulreferat Nürnberg
27. bis 28. Oktober 2016
Edith-Stein-Haus Weisendorf
Zur 2. Gemeinsamen Tagung hatten GVEE und dkv in Kooperation mit dem evangelischen
und katholischen Schulreferat Nürnberg christliche und islamische Religionslehrerinnen und
Religionslehrer eingeladen: Zum Kennenlernen, zum Austausch über die unterschiedlichen
Konzepte von Religionsunterricht und zur Suche nach praktischen
Kooperationsmöglichkeiten in der Schule.
Nach der Begrüßung durch die beiden Vorsitzenden Dr. Ursula Leipziger und Dr. Hans
Schmid führten die beiden Referenten Amin Rochdi und Dr. Werner Haußmann uns aus
islamischer bzw. christlicher Perspektive in das Thema ein: Sie stellten uns jeweils
gemeinsame, aber auch spezifische Herausforderungen des islamischen bzw. christlichen
Religionsunterrichtes vor. Es wurde deutlich, dass viele Fragestellungen beiden Religionen
gemeinsam sind – z.B. ob wir Glauben vermitteln können und wollen - lieber Zeugen sein
wollen oder eher Wissen über die Religion zur Verfügung stellen wollen. Von daher
ermunterten uns die Referenten unser eigenes religiöses und fachdidaktisches
Selbstverständnis zu reflektieren – und zwar jeweils „im Angesicht des anderen“. Hierbei galt
es „den anderen“ differenziert zu sehen – sowohl innerhalb der eigenen Konfession als auch
innerhalb der beiden Konfessionen sowie innerhalb der Religionen. Weil wir dazu viele
Anmerkungen und Fragen hatten, auf die die beiden Referenten gekonnt und erhellend
eingingen, konnten am Ende nur noch ein Ausblick auf die Perspektivität von Materialien
zum christlichen und islamischen RU gegeben werden - und die Aufgabe formuliert werden
die Religion als Ressource zu sehen im Sinne der Perspektive einer religionssensiblen
Schulkultur.
Die Materialien wurden nach dem Abendessen vorgestellt – aus islamischer Sicht von Herrn
Rochdi, aus christlicher Sicht von Herrn Dr. Haußmann, der zugleich zum
Entstehungsprozess des islamischen Relibuches Saphir berichtete; es gab einen Büchertisch
des katholischen Schulreferates, zusammengestellt von Herrn Ohlwerter, Medienlisten der
evangelischen und katholischen Medienzentrale zum Mitnehmen; eine Gruppe setzte sich mit
dem Film „Religion auf der Grenze“ auseinander. Das Thema trieb uns so um, dass wir auch
bei dem gemütlichen Beisammensein immer wieder auf Fragen und Anregungen
zurückkamen.
Am Freitagvormittag konnten wir Prof. Leimgruber begrüßen, der schon am Abend vorher
angereist war und für Fragen zur Verfügung stand. Sein Vortrag zum Thema „Multireligiöse
Feiern“ gab nach einem historischen Überblick einen Einblick in drei mögliche Modelle für
religiöse Feiern: die ökumenische Gastfreundschaft, die multireligiöse Feier und die
interreligiöse Feier. Prof. Leimgruber berichtete uns lebendig über viele verschiedene
gelungene Beispiele, wies auf Grenzen hin und gab ganz praktische Tipps für die
Durchführung einer solchen Feier. In anschließenden Gesprächskreisen tauschten wir uns
über unsere eigenen Erfahrungen mit solchen Feiern aus, wobei wir auf tolle Möglichkeiten
stießen, aber auch auf Ängste. Sehr ermutigend war dann für alle der die Tagung
abschließende multireligiöse Ausklang.
Den RU als Ressource zu sehen in einer religionssensiblen Schulkultur und religiöse Feiern
als unsere Aufgabe für die Zukunft wahrzunehmen – und gemeinsam mit evangelischen,
katholischen und islamischen Religionslehrkräften diesen Weg zu gehen, das ist aus meiner
Sicht das Fazit dieser Tagung.
Ursula Leipziger
GVEE e.V., Landesgeschäftsstelle, Egidienplatz 37, 90403 Nürnberg
Tel: 0911 - 2141253, E-Mail: [email protected]
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