Bericht Nr. 2

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STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2008 /2009
Gastuniversität: University of Cincinnati, Ohio, Vereinigte Staaten von Amerika
Aufenthaltsdauer:
von 14. September 2008 bis 13. Juni 2009
Abb.: Mainstreet at UC (University of Cincinnati)
1.
Stadt, Land und Leute
Die Stadt, in der ich neun Monate gelebt habe, liegt ganz im Süden von
Ohio und reicht bis in die benachbarten Bundesstaaten Kentucky und
Indiana. Cincinnati oder auch genannt die „Königin des Westens“ hat in
etwa 300.000 EinwohnerInnen, wobei im Großraum ungefähr zwei
Millionen EinwohnerInnen leben. Für amerikanische Verhältnisse gilt
„Cincy“ jedoch als eine etwas kleinere Stadt.
Das Land ist uuunglaublich groß!!! Du realisierst Amerikas wahre Größe
erst, wenn du einmal selbst dort warst oder für einige Zeit dort gelebt hast.
Alles ist hier riesig … Gebäude, Autos, Inventar, Parks, Städte, Mahlzeiten,
sogar die Leute selbst.
Der Kontinent Nordamerika ist so unbeschreiblich groß, dass du z.B. von
Cincinnati nach Las Vegas mit dem Flugzeug mind. 5 Stunden fliegst oder
beispielsweise von Cincy nach Washington, D.C. 10 Stunden mit dem Auto
fährst. Allerdings sind lange Strecken mit dem Auto zu bewältigen für die
AmerikanerInnen ein Klax. Ganz Amerika fährt Auto! „Drive-In and Drive
Thru“ heißt die Devise. Die AmerikanerInnen leben ja schon fast zum Teil
in Ihren heiß geliebten Trucks und Vans. Sogar die Industrie hat sich auf
Ihre mobile Lebensweise eingestellt mit den unzähligen Drive-In-Kinos und
Drive-Thru-Schnellrestaurants.
Die Leute in Nordamerika sind im Verhältnis zu Österreich sehr
gastfreundlich und wollen dir in jeder bedenklichen Situation weiterhelfen.
Sie sind wirklich sehr offen für andere Kulturen und Völker. Es wird hier
sogar als sehr positiv angesehen, wenn du aus einer anderen Kultur
kommst, eine andere Sprache sprichst oder ausländische Wurzeln in
deiner Familie hast.
2.
Soziale Integration
Das Auslandsbüro an der University of Cincinnati (am College of Business
genauer gesagt) ist wirklich sehr an den „international students“
interessiert.
Die
Korrespondentin
für
International
Programs
Ms.
Brewsaugh Lora ist mit Abstand die hilfreichste Person in diesem Büro. Sie
hilft den internationalen StudentenInnen auf Schritt und Tritt weiter, sie
kümmert sich zum die Zuteilung von „Buddies“, gibt Ratschläge für
Unterkunft und geht sogar mit dir Möbel einkaufen, wenn es nötig ist.
Ein so genanntes BuddyProgram teilt den internationalen Studierenden
eine(n) amerikanische(n) StudentIn zu, der/die den Neulingen die
Universität, die Stadt oder die Umgebung zeigt.
An der offiziellen Orientation der UC hast du die Möglichkeit, an diversen
Veranstaltungen wie „International Coffeehour“, eine Stadtrundfahrt, das
Eröffnungsspiel im Football etc. teilzunehmen, um so deine ersten
Kontakte zu knüpfen. Ebenfalls wird vom InternationalStudyAbroad-Büro
ein Friendshipprogram angeboten, bei diesem die Frischlinge mit
amerikanischen Familien „gematchet“ werden. Meine Erfahrung mit diesem
Friendshipprogram war eher enttäuschend als hilfreich.
Ich, persönlich, würde jedem sehr empfehlen, Gebrauch von den obrigen
und einmaligen Chancen zu machen und sich auch bei verschiedenen
Studentengruppen anzumelden.
Das „Student Activities Board“ bietet über 200 Studentengruppen an, die
sich laufend treffen und Events planen. Ich war beispielsweise Mitglied in
sieben verschiedenen Gruppen, hatte meine eigene Radioshow, hab
Reiten gelernt, bin am CCM (College of Conservatory Music) tanzen
gewesen und war an der Planung diverser Trips nach Chicago bzw. nach
Washington, D.C. oder Tanzabende für und mit StudentenInnen beteiligt.
3.
Unterkunft
Viele StudentenInnen von der JKU Linz entscheiden sich speziell für
Cincinnati für eine Wohnung in der Nähe des Campus. Ich wohne aber in
einem neuen Studentenheim, dem Stratford Heights, das erst kürzlich
erbaut wurde. Im Vergleich zu Österreich sind die Studentenheime viel zu
überteuert, dennoch liegt es beispielsweise sehr, sehr nahe am Campus,
eigentlich fast direkt am Campus und ist in einer sehr ansprechenden
Gegend
angesiedelt.
Das
Stratford
Heights
hat
viele,
einzelne
RetailHäuser, was so viel heißt wie Einzelhäuser, die nur von 20-30
StudentenInnen bewohnt werden. Angefangt vom International Student
House über das Valentine House bis hin zum Center of Community
Engagement findest du hier alles.
Ich würde jedem/jeder dieses Studentenheim wärmstens empfehlen, weil
es dort einfach am sichersten ist und du so viele Kontakte knüpfen kannst.
Cincinnati weist - wie fast jede größere US-Stadt - eine hohe
Kriminalitätsrate auf. Wohngegenden in Richtung Stratford Ave, Digby Ave
oder auch Ludow Ave. zählen zu sehr guten.
Nähere Infos kannst du unter http://www.stratfordheights.com/ nachlesen.
Abb.: „Stratford Heigths by night“
4.
Kosten
Ein
Auslandsaufenthalt
in
diesem
Zeitrahmen
ist
natürlich
sehr
kostenintensiv. Das solltest du vorher bedenken! Da speziell am Anfang
mehr Kosten anfallen (sei es unerwartete oder Kosten für Möbel, Radio,
TV, Lebensmittel), plane für den Beginn etwas mehr ein.
Metro (=öffentliches Verkehrsmittel): steht den UC-StudentenInnen pro
quarter um 10 Dollar zur Verfügung. Alles was du dafür brauchst, ist dich
online anzumelden und du bekommst deine Fahrkarte, die 10 Wochen lang
gilt und dich durch ganz Cincy bringt. Busse kommen leider immer
verspätet. Die Busfahrt selber dauert meist total lang, weil alles in den
Staaten sooo weit weg ist. Einmal hab ich zwei Stunden gebraucht, um in
eine Shopping Mall zu kommen.
Deshalb empfehle ich, dass du dir ein Auto anschaffst. Da ich keines hier
zur Verfügung habe, ist einiges schwerer zu erledigen (Besorgung von
Lebensmittel, Transport zum Flughafen, etc.). Viele Einkaufszentren und
Vergnügungsparks wie z.B. „Kings Island“ sind in den Suburbs angesiedelt.
Schulbücher: Versuch deine Bücher schon im Vorhinein im Internet über
www.half.com, www.amazon.com oder www.ebay.com zu bestellen. Hier
kannst du dieselben Bücher günstiger erwerben und sparst dir damit viel
Geld. Die meisten Unterrichtsmaterialen sind hier nämlich unverschämt
teuer. Ich hatte Glück und hab mir einige meiner Bücher von
amerikanischen StudentenInnen ausgeborgt, die ich schon in Linz kennen
lernen durfte.
Handy: Am Tag der Orientation wird UCmobile und Cincinnatibell
vorgestellt – die amerikanischen Handyanbieter. Ich zahle $39,99 im Monat
(plus tax) und kann unbegrenzt in alle Netze innerhalb der USA
telefonieren und so viele SMS schreiben, wie ich möchte. Das ist total
praktisch, weil ich so Kontakte zu meinen amerikanischen FreundenInnen
besser pflegen kann als über Facebook.com. Allerdings bin ich mir sicher,
dass du mit ein wenig Recherche günstigere Handytarife finden kannst.
Reisen: Reisen kostet viel Geld und Zeit! Angefangt vom Hotel über
Transport, Essen, Eintritte, und so weiter.
Deshalb
organisieren
manche
Studentengruppen
auch
Trips
zu
nahegelegenen Städten. Da solltest du dich im Vorfeld erkundigen. Auch
mit internationalen StudentenInnen zu reisen ist immer sehr lustig.
Während meines Auslandsjahres war ich 2x in New York, 2x in Chicago,
Pittsburgh, Washington, D.C., Las Vegas, San Francisco, Santa Barbara,
Los Angeles, Miami & Key West, Toronto und den Niagara Falls. Ein Jahr
voller spannender Reisen, das ich nie in meinem Leben vergessen werde.
Eine unbeschreibliche Erfahrung – so ein Auslandsaufenthalt!!
Lebensmittel: Lebensmittel aus ökologischem Anbau sind wirklich im
Vergleich zu Fertiggerichten und Aufwärmprodukten sehr teuer. Obst und
Gemüse schmecken sehr lecker und sind in etwa gleichteuer/-günstig wie
in Österreich.
Auffallend ist, dass die AmerikanerInnen nichts kochen können und wollen.
Darum ist Ausgehen, um zu dinieren, sehr beliebt. Da die Portionen viel zu
groß sind, nimmt sich fast jeder die Hälfte in einer so genannten
„Doggybag“ mit nachhause. Das ist in den USA ganz normal und kein(e)
KellnerIn ist einem böse für diese ungewöhnliche Manier! Aja, Trinkgeld
gibt man in der Regel zwischen 11 % (bei mäßiger Bedienung) und 19%
(bei sehr zufriedenstellender Bedienung).
Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in €):
Monatliche Gesamtausgabe (inkl. Quartier):
780 €
davon Unterbringung:
561 € pro Monat
davon Verpflegung:
120 € pro Monat
davon
erforderliche
Auslandskranken-
60 € pro Monat
/Unfallversicherung (freiwillig!)
davon Sonstiges: Handy
39 € pro Monat
Nicht monatlich anfallende Kosten:
medizinische Vorsorge, Krankenversicherung:
336 € pro quarter
Visum:
200 € einmalig
Reisekosten für einmalige An- u. Abreise:
2 x 900 €
Einschreibegebühr(en) für das Studentenheim:
193 €
Sonstiges Erwähnenswertes:
- FitnessStudio „RecCenter-Membership“
- Kosten für Schulbücher
- Kosten für günstige InternationalCalls
5.
30 € pro quarter
50–150 € pro quarter
13 € gelegentlich
Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.)
Amerika hat ganz strenge Einreisebestimmungen. Darum musst du dir in
Wien auf der amerikanischen Botschaft ein J-1-Visum besorgen. Du darfst
mit diesem nach Ende des Studiums noch einen Monat lang in den Staaten
bleiben, z.B. um zu reisen bzw. um das Land zu erkunden. Rechne ein bis
zwei Monate im Vorhinein ein, um dir einen Termin auszumachen. Der
Anruf ist sehr teuer, darum ein Tipp: Überlege dir deine Fragen vorher!
In Punkto Versicherung schreibt die University of Cincinnati eine
verpflichtende Krankenversicherung für international Students vor. Sie
kostet pro quarter US-$ 434. Das ist zwar sehr teuer, aber sie schützt dich
während deines gesamten Aufenthalts dort, sogar über die Winterferien.
Ich, persönlich, habe mir noch eine Zusatzversicherung von der Wiener
Städtischen geleistet, um alle Eventualitäten auszuschalten. Diese kostet
leider zusätzlich 60 € im Monat. Sie wäre aber eigentlich nicht notwendig
und würde ich jetzt auch keinem StudentenIn unbedingt ans Herz legen,
der/die sich für die University of Cincinnati interessiert. Die UCHealthInsurance ist ausreichend und du kannst dir Medikamente gratis von
der Krankenstation direkt am Campus holen. Ebenfalls kannst du auch,
falls du krank wirst, zum DoktorIn auf der Uni schauen. Sie betreuen dich
und behandeln dich, alles inklusive. Um auf Nummer sicher zu gehen:
Nimm Dir einen großen Vorrat an Medikamenten mit! US-amerikanische
Medizin ist wiederum anders und wirkt auf unseren Körper anders ein, als
wir annehmen.
Beim Check-In der Universität hast du einen TuberkuloseTest zu
absolvieren. Die ÄrzteInnen impfen dich dreimal, in der Woche einmal, und
überprüfen so deine Werte. Das machen sie mit allen internationalen
StudentenInnen, also nicht schrecken lassen!
6.
Beschreibung der Gastuniversität
Unbeschreiblich! Wenn du das nicht selbst gesehen hast, dann kannst du
dir das gar nicht vorstellen. Wer nicht dort war, hat keine Ahnung!
Unglaublich
imposanter,
rieeeesiger
Campus,
ein
sehr
großes
Footballstadium, ein Baseballstadium, ein Fußballspielplatz, mehrere
Tennisplätze, ein Kino, drei Mensen, fünf Studentenheime (viel größer als
das
Raabheim),
ein
unglaublich
tolles
Fitnesscenter
mit
drei
SwimmingPools, einem speziellen Massagebereich und faszinierend vielen
Fitnessgeräten, Kletterwände, eine Radiostation, ein Supermarkt, mehrere
Schnellrestaurants, ein großer Buch-Elektroladen, eigene Shuttlebusse für
den Campus, die dich von A nach B bringen, und das meiste für
StudentenInnen gratis! Aus meiner Sicht ist das Campusleben eines der
faszinierendsten Dinge des Studiums, die dir das Studieren schmackhaft
macht. Meistens sind so viele Aktivitäten und Events an einem Abend, das
du gar nicht weißt, auf welches du zuerst gehen solltest bzw. was du
machen sollst.
Abb.: Eröffnungsspiel der Footballsaison (pures Entertainment!)
Abb.: RecCenter (Fitnessbereich) und Aquatics Pool
Die meiste Zeit wirst du höchstwahrscheinlich im College of Business
verbringen, weil dort alle wirtschaftlichen Kurse gehalten werden.
Allerdings hatte ich z.B. meinen Spanischunterricht in anderen Gebäuden
(Zimmerhall, RievschlHall). Versuch viele, unterschiedliche Kurse in
diversen Locations zu nehmen. Du bekommst viel mehr zu sehen und
lernst die unterschiedlichsten Leute kennen. Ich habe beispielsweise auch
Stunden am weltberühmten College of Conservatory Music, dessen
AbsolventenInnen am Broadway in NewYork auftreten, genommen. Das
DAAP, College of Design, Art, Architecture and Planning, ist eines meiner
Lieblingscollege, da die StudentenInnen total zugänglich sind und sich
immer über internationale StudentenInnen freuen.
7.
Anmelde- und Einschreibformalitäten
Erst mal den ganzen Berg an Formularen in Österreich bewältigt, ist der
Großteil schon geschafft. Lass‘ dich nicht von diesen Anmelde- bzw.
Einschreibformalitäten abschrecken. Wenn du einmal vor Ort an deiner
neuen Uni bist, geht alles von alleine.
An der University of Cincinnati musst du dich über die Internetplattform
„OneStop“ für die Kurse anmelden. (http://www.onestop.uc.edu) Sie ist zu
vergleichen mit unserem Kusss-System.
8.
Studienjahreinteilung
Die meisten Studienjahre in den USA, wie z.B. Ohio, sind unterteilt in drei
„quarter“. Ein quarter besteht aus 10 Wochen, wobei in der 5. Woche meist
die midterm exams stattfinden und in der letzten die finals.
Orientierung:
Vorbereitender Sprachkurs:
Beginn/Ende LV-Zeit 1. Semester/Term:
16 September 2008
keiner
24 September – 13
Dezember 2008
Beginn/Ende LV-Zeit 2. Semester/Term:
05 Jänner – 21 März
2009
Beginn/Ende LV-Zeit 3. Term:
30 März – 13 Juni 2009
Von obigen Daten abweichende Prüfungszeiten:
Final exams sind immer
Ein quarter = 10 Wochen
entweder in der 10. oder
11. Woche eines
quarters
Ferien:
13 Dez. – 04 Jänner 09
22 – 29 März 2009
Amerikanische Feiertage: USA hat ganz wenig 11 Nov. 08
Feriertage bzw. Ferien. Die Leute sind sehr 20 Nov. 08
arbeitsorientiert. Ein Beispiel: der Durchschnitt der
14 Jän. 09
Beschäftigten hat nur 2 – 3 Wochen Urlaub im
25 Mai 09
Jahr.
9.
Einführungswoche bzw. –veranstaltungen
Es gibt eine Orientierung, die vom International Office ausgeht. Diese hat
bei mir einen Tag lang gedauert (angeblich wurde es geändert auf einen
halben Tag). Zusätzlich gibt es auch noch eine kurze Orientierung, die das
College of Business organisiert.
Diese
Orientierungslehrveranstaltungen
werden
für
alle
AuslandsstudentenInnen in der ersten Studienwoche gehalten. Die
MitarbeiterInnen vom International Office stellen wichtige Informationen,
Regelungen, die man am Campus bzw. in der Stadt einhalten sollte,
diverse, organisatorische Abläufe und wichtige Infos zum Thema Visum
vor.
Auch die ehemalige Rektorin Dr. Nancy Zimpher (UC hat nun eine(n)
neue(n) RektorIn?!!) hat sich persönlich vorgestellt und mich sogar einmal
in ihrem Büro willkommen geheißen.
Abb.:
mit
der
ehemaligen
Rektorin Dr. Nancy Zimpher
An die Orientierungslehrveranstaltung denk ich gerne zurück, weil wir
sogar Spiele gemacht haben, um uns näher kennen zu lernen.
Vergünstigte Tickets für zahlreiche Freizeitaktivitäten, wie z.B. eine
Stadtrundfahrt, ein Footballgame, eine Movienight wurden angeboten, um
sich so mit der neuen Universität und deren Leuten vertraut zu machen
beziehungsweise andere StudentenInnen kennen zu lernen.
10.
Kursangebot und besuchte Kurse (kurze Beschreibung und evtl.
Bewertung)
Das Kursangebot an dieser Universität ist gigantisch. Es gibt so viel zu
erkunden, so viel Interessantes und so vieles, dass die JKU nicht anbieten
könnte. Am liebsten hätte ich alles einmal ausprobiert!
Da die meisten von uns, „JKUlern“, Wirtschaftswissenschaften studieren,
liegt der Schwerpunkt auf wirtschaftlichen Fächern.
Dennoch besteht die Möglichkeit, Kurse an anderen Colleges zu belegen
(zwecks Interesses, Freizeitbeschäftigung oder auch zur Anrechnung).
Wenn es nur irgendwie geht, schau, dass du Kurse auch außerhalb dem
College of Business bekommst. Und verbrauche alle deine Credithours!
D.h. du kannst offiziell bis zu max. 18 credithours für deine Kurse
aufbrauchen. Falls du aber Kurse im Ausmaß von 15 oder 16 credits
machst, überleg dir, ob du noch in einen oder zwei andere Kurse gehen
möchtest, die dir nicht angerechnet werden (wie z.B. einen Tanzkurs, einen
Malkurs oder Kochkurs).
Ich bin gerade mitten im Wiwi-Studium, im dritten Jahr, und kann mir zum
Glück total viel anrechnen lassen. Insgesamt belege ich in diesem
Auslandsjahr 12 Kurse, d.h. pro quarter besuche ich vier Kurse, die
allerdings so viel zählen, als würde ich 24 Kurse im Jahr absolvieren.
Ein Kurs wird mit 3 oder 4 credithours gewichtet. Die BusinessKurse am
College of Business haben seit 2008 alle 4 credithours.
In den ersten beiden quartern habe ich 15credithours verbraucht und im
letzten habe ich 16 credithours benötigt. Ich habe aber zusätzlich „Audit“Kurse (d.h. ich kann teilnehmen, bekomme aber keine Note) gemacht.
Diese waren z.B. Modern Dance Techniques im CCM, Weight Control oder
Group Health Fitness.
Im „fall quarter“ (dem ersten von drei) habe ich folgende Kurse absolviert:
1)08A_15SPAN251002: (08A) COMP AND CONV (002)
Composición y Conversation SPANISCH (3 credit hours)
It is a course taught in Spanish. We did Grammar review, writing and speaking
practice. The sequence is a prereq. to courses at 300 level every Monday,
Wednesday and Friday for 50 minutes.
Ein toller Kurs mit einer sehr, sehr lieben Professorin aus Argentinien. Obwohl du
immer etwas für die nächste Lehrstunde vorzubereiten hast, ist der Kurs halb so wild
wie er am Anfang scheint. Ganz toll finde ich, dass wir in diesem Kurs über Kunst in
Lateinamerika gelernt haben und berühmte Gemälde von mexikanischen Künstlern
durch besprochen haben.
2) 08A_22INTB380901: (08A) GLOBAL BUS ENV (901)
Global Business Environment (4 credit hours)
Introductory course in international business. Provides an overview of financial,
economic, marketing, management, accounting and operations issues related to
doing business in a global environment. Also covers trade policy and international
institutions involved in global business.
Ein etwas anspruchsvollerer Kurs mit einer Professorin aus Indien (du merkst schon:
hier in den Staaten ist alles Multikulti).
Du lernst wirklich viel über das gegenwärtige, globale Marketing und über
verschiedene Managementstrategien in Zusammenhang mit Globalisierung und
Internationalisierung. Die Professorin hat uns im Vergleich zu anderen Kursen viel
abverlangt. Was ich persönlich sehr interessant fand, war, alle Länder der Welt
nochmals auswendig lernen zu müssen.
3) 08A_22INTB571001: (08A) INTERNATIONAL MKTG (001)
International Marketing (4 credit hours)
Marketing in the global marketplace. Effects of culture on marketing decision making.
Ein super Kurs mit einem ganz netten Professor aus Griechenland. Ein sehr
engagierter Lehrer, der etwas von seinem Tun versteht. Mir gefiel ganz besonders,
dass wir Live-Videokonferenzen mit Finnland hatten. Weiters hatten wir einige
Gruppenarbeiten, mussten uns selbstständig Cases durchlesen und im Unterricht
dazu Stellung nehmen.
4) 08A_22MGMT401001: (08A) LDSHP & PERS DVLPT (001)
Leadership and Personal Development (4 credit hours)
Course designed to assist students to both explore concepts of leadership as well as
to assess and develop their own skills.
Ein interessanter Kurs, bei diesem man hauptsächlich beschäftigt ist, die eigenen
Führungsqualitäten zu erforschen und „leadership rolls“ zu entwerfen, um die
Persönlichkeit in Hinblick auf Führung zu stärken. In diesem Kurs habe ich ein paar
Papers schreiben müssen und wir wurden fast jede Woche zu einem Kapitel im Buch
abgefragt. Die Professorin Dr. Masterson war auch ausgesprochen freundlich.
Im „winter quarter“ (dem zweiten) habe ich folgende Kurse absolviert:
1) 08A_22INTB525: (08A) INT ACCT & FIN MGMT (001):
International Accounting and Financial Management (4 credits)
Identify and explain accounting and financial controls necessary to be an
effective global manager.
Ein sehr, sehr netter amerikanischer Professor (Mr. Taylor Keith). Jede Stunde
ist ein Assignment, also eine Hausübung abzugeben. Das tolle daran: es wird
in Gruppen gearbeitet. Das Final exam war auch okay.
2) 08A_22INTB530: (08A) MGMT OF CULT DIFFER (001):
Management of Cultural Differences (4 credits)
Students will do extensive reading and review of the literature on managing
multi-cultural environments. Students will present analyses of cross-cultural
management issues; assessments of business practices in other cultures; and
development of cross cultural training principles.
Diesen Kurs habe ich beim Herrn Prof. Dr. Gales absolviert. Er ist auch ein
sehr freundlicher, engagierter Lehrer. Ich habe den Kurs zusammen mit
Graduates belegt, d.h. mit jenen StudentenInnen, die bereits den MBA
machen. Der Kurs war sehr, sehr zeitintensiv, weil wir viel Literatur von der
Harvard Business School zu lesen hatten. Im Normalfall müssen aber die
Linzer StudentenInnen den Kurs im Undergraduate-Level belegen.
3) 15SPAN251002: (08A) COMP AND CONV 2 (002):
Composición y Conversation SPANISCH (3 credit hours)
La profesora de mi clase español es Señiora Kowalski Cristina. Ella es la
profesora misma que ha dado clases antes y muy, muy simpatica. Tuvimos
que escribir dos examenes, seís pruebas, cinco diaríos, dos composiciones y
muchas presentaciones pequeñas. Pero es muy facil si estudias.
4) 08A_22MKTG480 MARKETING RESEARCH (001): (4 credits)
Methods of gathering, analyzing and reporting of information used to solve
marketing management problems.
Marketing-Kurse waren mit Abstand die schwersten, die ich an der UC
belegte. Marketing Research war für mich nicht gerade ein einfacher Kurs –
trotz Büffelei. Wichtig: Es kommt auch immer auf den Professor drauf an, wie
er seine Exams gestaltet. Ich hatte Dr. Fritz Russ, der sein midterm so
aufbaute, dass 30% Theorie geprüft wurde und der Rest nur Fragen über die
Assignments waren.
Im „spring quarter“ (dem letzten) habe ich folgende Kurse absolviert:
1) 08A_22MKTG572 BUSINESS MARKETING (001): (4 credits)
Business-to-Business Marketing
Discusses the marketing of goods and services to businesses,
governments, institutions and nonprofit organizations for use in
producing consumer goods and services. Focus is given to the special
character of the business market and the interfacing between the
buyer's and the seller's organization.
Anfangs härter als man denkt. Wir hatten in diesem Kurs drei exams,
die allesamt schaffbar sind. Die Prüfungsvorlagen helfen Dir Dich auf
den jeweiligen Test vorzubereiten. Wiederum muss man hier in
Gruppen arbeiten und einen Case präsentieren, einen anderen „for
statement“ und einen „against statement“ debattieren. Nicht zu
vergessen:
Case
study
written
report,
attendance
und
class
participation fließen in die Note mit ein – ein Prinzip, das in vielen
Kursen Gang und Gebe ist!
2) 08A_22MKTG MARKETING STRATEGY (001): (4 credits)
Mit Abstand der schwerste Kurs, den ich in Amerika belegt habe. Er war
sooo zeitintensiv und aufwendig. Noch hinzu kam, dass der Professor
aus Spanien, Dr. Arroniz, wirklich sehr streng ist. Er benotet auch
streng und gibt sehr schwere Exams. Ich bin wirklich froh, dass ich
diesen Kurs hinter mir habe. Vor jeder Session mussten wir einen
Case, der mind. 10-20, wenn nicht 30 Seiten lang war, gelesen haben.
Dr. Arroniz gab im quarter 4 Überraschungstests. Die Lecture war so
aufgebaut, dass er eine Stunde lang vortrug und dann die case
discussion
gehalten
wurde.
Bei
dieser
konnte
man
sich
Mitarbeitspunkte holen. Ohne diese war es schwer, den Kurs zu
schaffen. Die Präsentationen am Ende des quarters waren lustig, aber
die meisten Studis waren unter Zeitdruck. Wir hatten einen short case
report, einen case report und eine Präsentation abzugeben innerhalb
einer Woche. Was ich total ärgerlich fand: Einmal konnte ich
krankheitsbedingt nicht in die LVA gehen und Dr. Arroniz gab glei zwei
quizzes, die ich nicht wiederholen durfte. 
3) 08A_22INTB535 VIRTUAL TEAMS (001):
Managing Cross-Cutlural Virtual Teams (4 credits)
Ein sehr interessanter Kurs mit Professor Dr. Gales. In diesem Kurs
wurden die US-StudentenInnen mit Austauschstudis, die gerade an der
JKU waren und Linzer StudentenInnen, gepaart. Mithilfe der Bildung
von Virtual Teams mussten wir Gruppenarbeiten abgeben und
selbständig koordinieren, was wer bis wann macht. Ich habe sehr viel
gelehrt in diesem Kurs, bei welchem auch Professor Dr. Glaser
assistierte. Weiters bin ich mir sicher, dass mir dieser Kurs später im
Berufsleben weiterhelfen kann.
4) 08A_22INTB450 INT MGMT (001):
International Management (4 credits)
So ein netter, herausragender Professor. Ich denke, dieser war mein
Lieblingsprofessor an der UC. Professor Jie Li aus China war sehr
fleißig und engagiert. Er war immer interessiert, was wir, Studierenden,
von seinen Lehrmethoden halten und hat sogar unter dem quarter seine
Strategie auf Basis der Feedbackbögen, die er uns ausfüllen ließ,
geändert. Die sechs quizzes, die angekündigt am Anfang der Stunde
abgehalten wurden, waren leicht. Du musst halt das Kapitel zuvor
gelesen haben und vorbereitet in die Stunde kommen. Die zwei Exams
waren auch ganz fair. Den Lehrinhalt hab ich persönlich total
interessant gefunden. Es war auch immer sehr spannend, Eindrücke
von China über die Wirtschaft, Kultur und Sitten aus der Sicht des
Professors erzählt und erklärt zu bekommen.
11.
Credits-Verteilung bezogen auf Kurse, „study workload“ pro
Semester
An der University of Cincinnati ist ein ganz anderes System, was den
Unterricht und die Lehrmethoden angeht, vorherrschend. Du hast um
einiges mehr Arbeiten, Projekte, Kurztests, Zwischentests oder Essays.
Aber alles halb so wild! Diese Papers sind dann schon Teil deiner Note und
du hast dann schon das meiste geschafft. Also lass dich von dem Syllabus
nicht abschrecken! Die Prüfungen sind – aus meiner Sicht – viel leichter als
die der JKU, dafür musst du halt immer mitlernen und ambitioniert sein,
dich auf die nächste Stunde vorzubereiten. Ein lieber Freund von mir aus
Frankreich sagte mal: „If you work, you will succeed, even if the work is not
good enough.” Das heißt, die Bemühungen und das Engagement stehen
im Vordergrund.
12.
Benotungssystem
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass sich die Noten aus mehreren
Arbeiten und Klausuren zusammensetzen. D.h. du hast nicht eine einzige
Prüfung, von der alles abhängt, sondern Gruppenarbeiten und Aufsätze
werden
bewertet
und
am
Ende
aufsummiert.
Punktesammelsystem ermittelt sich deine Note.
Die Noten reichen von:
A
Excellent … … … Sehr gut
AB+
Good … … … Gut
B
Befriedigend
BC
Genügend
F
Failed … … … Nicht bestanden
Keine Sorge ein F hat fast noch keiner gekriegt!
Über
dieses
13.
Akademische Beratung/Betreuung
Angefangt von den ProfessorenInnen an der Universität bis hin zu den
Austauschkorrespondentinnen;
hier
ist
jeder
gewillt,
den
AustauschstudentenInnen zu helfen. Sie haben ein offenes Ohr für deine
Problemchen. Es ist außerordentlich bemerkenswert, dass Ms. Brewsaugh
für einen immer da ist. Sie ist eine großartige Hilfe – immer und zu jeder
Zeit! Ich bin wirklich dankbar, dass meine Gastuni mir eine so nette
Advisorin zugeteilt hat. Die AuslandsstudentenInnen haben großes Glück
mit ihr und es ist eine Freude, mit Ms. Brewsaugh zusammenzuarbeiten.
Leider ist sie nach Seattle gezogen. Ihren Posten erhält jetzt ein(e) andere,
aber ich bin mir sicher, diese Person wird genauso unterstützend sein.
Auch mit den LehrernInnen kannst du reden, falls du Schwierigkeiten in
einem ihrer Kurse hast. Und das ist nicht nur so dahin gesagt! Sie sind
ganz informell und freuen sich sogar, wenn sie konstruktives Feedback von
ihren
StudentenInnen
bekommen.
Eine
Eigenschaft,
die
uns,
EuropäerInnen, vielleicht auch gut tun würde?!
14.
Resümee
Ich habe noch nie in meinem ganzen Leben sooo vieles erlebt und
gesehen wie in diesem Jahr! Mir sind so viel positive Dinge passiert, die ich
sonst, wenn ich zuhause in Österreich geblieben wäre, nicht erfahren hätte
können.
Du siehst alles aus einer ganz, neuen Perspektive. Du merkst endlich, wie
global die Erde ist! Wie unterschiedlich die Menschen sein können. Du
lernst andere Kulturen zu verstehen, nicht nur jene in den USA. Du hast
am Ende deiner Reise Freundschaften auf der ganzen Welt.
Eines steht fest, so ein Auslandsjahr nimmt gravierenden Einfluss auf dein
Leben. Deine Persönlichkeit und dein Charakter verändern sich, weil du
dich auf eine für dich neue Umwelt einstellen wirst. Am Ende stellt sich
heraus, dass so ein Auslandsjahr nur Vorteile für einen hat, sowohl
charakterlich, als auch karrieretechnisch.
Mit Sicherheit verändert sich deine Heimatstadt ein wenig, während du weg
bist. Aber es wird alles Großteils beim Gewohnten bleiben… but YOU,
YOU will never be the same! 
15.
Tipps und was du sonst noch unbedingt wissen solltest
Mach so viele Reisen, wie du nur kannst! Behalte dabei natürlich immer
deine Kosten im Überblick, aber es ist ganz wichtig, so viele Eindrücke wie
nur möglich zu sammeln. Nimm alles Positive für dich mit und sei offen für
Neues und Veränderungen. Die AmerikanerInnen sind – würd ich meinen –
in Vielem flexibler und sehen die Dinge nicht so eng wie wir,
EuropäerInnen.
Auch wenn es manchmal schwer ist, zieh es durch und mach dein Ding!
Aller Anfang ist schwer, zumindest war es meiner. Im Nachhinein wird sich
alles lohnen und du wirst zurückblicken und dir denken: Das habe ich
geschafft! Ein Auslandsaufenthalt in diesem Ausmaß hat nur Vorteile für
dich. Du beherrschst fast perfekt Englisch, bekommst einen ganz anderen
Blickwinkel und bist definitiv deinen StudienkollegenInnen um einiges
voraus, was sich positiv auf deine Berufskarriere auswirkt.
Zum krönenden Abschluss möchte ich hinzufügen: Alleine, dass du diesen
Bericht hier liest, zeigt, dass du Interesse an einem Auslandsstudium hast
und sicher der/die Richtige für diese grandiose University of Cincinnati bist.
Du bist fast schon mit einem Fuß in den Vereinigten Staaten von Amerika.
CONGRATULATIONS!
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