UNIV.-PROF. DR. KARL CRAILSHEIM Institut für Zoologie, Universität Graz Bienen fliegen schon & Wespen starten demnächst 5. Mai 2015 – Die Bienen fliegen wieder. Zwar mussten die Imker zum Teil empfindliche Bienenverluste durch einen Milbenbefall im Vorjahr hinnehmen, sind aber bemüht, den Normalbestand aufrecht zu erhalten – was üblicherweise gelingt. Somit wird es heuer in etwa gleich viele Bienen geben wie im Vorjahr. Im Gegensatz zu den Honigbienen, die den gesamten Staat überwintern, starten die Wespen erst jetzt mit der Gründung ihrer Kolonien. Bienenstiche sind daher bereits im Frühjahr häufig, Wespenstiche erst später im Jahr (Spätsommer/Herbst). Für Allergiker ist es wichtig zu wissen, wie man einen Stich vermeiden kann und – falls man doch gestochen wird – von welchem Insekt. Temperaturen und die Sonnenstunden nehmen stetig zu. Bienen und bald auch Wespen sind daher wieder unterwegs und sammeln eifrig Blütenpollen. Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen und auch Ameisen gehören alle zur Insektenordnung der „Hautflügler“ (oder Hymenoptera) und sind somit verwandt. Doch nur die Gruppe der Bienen/Hummeln sowie Wespen/Hornissen sind für Allergiker relevant. Gefährliche Biene? Weltweit ist die Honigbiene einer der wichtigsten Allergieauslöser. Die Biene verfügt über einen Wehrstachel, den sie nur benutzt, wenn sie oder das Volk in Bedrängnis gerät. Außerhalb ihres Nestes ist die Biene nicht aggressiv. Doch sticht sie zu, bleibt der Stachel mitsamt der Giftblase hängen und kann auch nach dem Stich noch Gift einspritzen. Die abgegebene Giftmenge ist dabei beträchtlich – etwa zehn Mal soviel wie bei einem Wespenstich. Nach einem Bienenstich ist es daher wichtig, den Stachel möglichst rasch zu entfernen, um zu verhindern, dass der gesamte Inhalt der Giftblase in den Körper des Menschen gelangt. Wespe kann aggressiv werden Im Gegensatz zu den Bienen, die den gesamten Staat überwintern, beginnen die Wespen erst jetzt mit der Gründung ihres Staates. Die Larven der Wespen benötigen Fleisch zum Wachsen. Das ist der Grund, warum Wespen sich im Spätsommer und Herbst nur allzu gern an unseren Tischen bei Fleischspeisen bedienen und, wenn sie dabei in Bedrängnis geraten, auch aggressiv werden können. Hummel & Hornisse – friedfertiger als ihr Ruf Die friedliebende Hummel ist eine enge Verwandte der Honigbiene und außerhalb ihres Nestes nicht aggressiv. Stiche sind daher sehr selten. Am ehesten kommt es bei Bienengift-Allergikern zu Kreuzreaktionen aufgrund der Ähnlichkeit des Giftes. Vergleichbar ist die Situation auch mit den Hornissen, sie sind weniger aggressiv als ihre kleinen Verwandten, die Wespen, und stechen daher auch seltener. Stiche vermeiden Um einen Stich zu vermeiden, sollte man den Insekten so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Hektische Bewegungen, wenn Bienen oder Wespen in der Nähe sind, sollte man besser unterlassen. Essen im Freien, wie z.B. Picknick, ist nicht nur für uns Menschen ein Genuss, sondern auch für die Insekten ver- bzw. anlockend. Nahrungsmittel also gut abdecken und nie direkt aus Flaschen oder Dosen trinken. Auch auf das Barfußgehen in einer Wiese sollten Allergiker unbedingt verzichten, denn hier sammeln Bienen ihren Nektar. Weitere Tipps finden Sie im factsheet „Stichvermeidung“ bzw. auf www.initiative-insektengift.at Kontakt für Journalisten-Rückfragen: Univ.-Prof. Dr. Karl Crailsheim Institut für Zoologie Universität Graz T: 0316 / 380 - 5006 E: [email protected] © UNI Graz Text und Foto in Printqualität gibt’s bei Elisabeth Leeb, T: 0699/1 424 77 79, E: [email protected] und auf www.initiative-insektengift.at (für Medien)