Spielbericht vom 13. Punktspiel, Sonntag, 20.10.2013 SV Oberlindhart I - TSV Bayerbach I 1:2 (1:1) >>Drei Mal ins Tor getroffen und dann verdient verloren<< >>Das ist zuwenig<< Am Kirtasonntag (Allerweltskirta muss hier betont werden, denn der Oberlindharter Kirta findet ja erst nächste Woche statt. Dies ist auch bemerkenswert, denn 1866 wurde in Bayern der erwähnte „Allerweltskirta“ auf den dritten Oktobersonntag terminiert, nur wenige renitente Gemeinden, darunter auch die der störrischen Oberlindharter, widersetzten sich diesem Erlass und hielten an ihrem traditionellen Termin fest) war wieder einmal alles für ein Fußballfest bereitet: ein hervorragender Braten zuvor (unter den Zuschauern waren einige Glückliche mit Verwandtschaft außerhalb unserer Flur, z. B. in der Hallertau, die dieses Privileg sehr genossen haben), ein hervorragender Rasen, ein hervorragendes Wetter. Fehlte nur noch eine hervorragend motivierte Mannschaft. Die Überschrift dieses Berichtes scheint wenig Konsistenz aufzuweisen, irritiert möglicherweise sogar, trifft aber trotzdem zu. Offenbar war irgendetwas doch nicht so hervorragend. Der Gegner war schlagbar, wäre man genauso aufgetreten wie vor Wochenfrist gegen Altheim. War man aber nicht. Das Spiel gegen den Tabellenelften zeigte uns vieles. Leider vieles zum Abgewöhnen. Wir erlebten die wohl schwächste Saisonleistung. Man könnte jetzt anführen, dass man viele Stammspieler ersetzen musste, dass der Schiedsrichter wohl nach einer halben Stunde eine rote Karte für den Bayerbacher Keeper hätte zeigen müssen. Könnte man. Hätte er. Diesen Fehler werden wir aber nicht machen. Denn das war nicht ausschlaggebend, zumindest nicht unsere Verletzungsmisere, hinsichtlich des Kartenspiels könnte man diskutieren. Vielleicht heißt eine Mannschaft (Achtung: Ein Verstoß gegen das Monster „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ ist nicht geplant; sollte es einer sein, ist es mir auch scheißegal) deswegen Mannschaft, weil es im Kampfsport, und Fußball ist eine Kampfsportart, eine der schönsten, die es gibt, erforderlich ist wie ein Mann aufzutreten, das heißt in diesem Fall den Gegner zu bekämpfen bis man die Oberhand gewonnen hat, den Sieg zu erzwingen, den Kontrahenten solange zu attackieren, bis man ihn am Boden hat, zu übermannen eben. Eine Mannschaft hat das am Sonntag getan, jeder kann jetzt raten, welche es war. In diesem Zusammenhang noch was: Die gesamte Mannschaft muss fighten und den Erfolg wollen, kämpfen wie ein Mann eben. Alle! Alle zusammen! In der Stadionzeitung war zum Match gegen Bayerbach im Vorbericht, dem einige unserer Akteure offenbar nur geringe Beachtung geschenkt haben, Folgendes zu lesen: „Nur bei hundertprozentiger Disziplin, Konzentration, Einsatz- und Laufbereitschaft sowie absolutem Siegeswillen ist ein Erfolg möglich!“ Der Satz war nicht einfach so hingeschmiert, der Schreiber scheint sich schon was gedacht zu haben, vielleicht wollte er einfach darauf hinweisen, dass man keinen Gegner unterschätzen sollte. Die Notizen zum Spiel sind schnell erzählt. Die Begegnung begann schleppend, und als die einheimischen Anhänger nach einer Viertelstunde glaubten, dass der SVO sich akklimatisiert hätte, knallte es auch schon. Treffer durch die Heimmannschaft. Bedauerlicherweise ins eigene Netz. Ein Eigentor schießt keiner gern. Es kommt aber darauf an, wie man auf so etwas reagiert. Doch was dann von unserer Seite kam, oder eher nicht kam, das mutete zumindest sehr befremdlich an. Es kam wenig. Zu wenig. Man hatte nicht das Gefühl, dass der Gastgeber in Rückstand lag, im Gegenteil! Unter anderem war zu beobachten, dass die Gäste das Spiel dominierten! Wir hatten teilweise Probleme, die Mittellinie zu überqueren! Wieso? Neben den bereits angesprochenen Defiziten kamen noch andere Negativpunkte hinzu. Besonders auffällig war, was wir nach einem Abstoß/Abschlag fabrizierten. Wir haben den Ball sehr, sehr oft verloren. Das heißt, der Vorteil, den der Abstoß gewährt, den Ballbesitz (hinter Ballbesitz steckt eine doch relativ banale Weisheit: Um ein Tor erzielen zu können, brauchen wir den Ball. Wenn wir den Ball haben, kann ihn der Gegner nicht haben. Und das heißt, dann können die anderen kein Tor erzielen!), haben wir auf geradezu grob fahrlässige Weise preisgegeben, denn sobald die Kugel runterkam, hatten sich meistens die Bayerbacher das Leder erkämpft, jaja, erkämpft, denen ist auch nichts in den Schoß gefallen. Und was fast noch mehr nervte, waren unsere Pässe, ach was Pässe, Scheißabspiele (Tschuldigung, aber da hilft nur noch eine Anleihe aus der Fäkalsprache) waren das, zum Haare raufen im Spiel nach vorne und eigentlich tödliche Ballverluste in der eigenen Hälfte. Da hatten wir auch noch Glück, eine andere Mannschaft mit torgefährlicheren Spieler hätte uns wahrscheinlich viel früher erledigt, abgeschossen, nur die Gäste trafen die Kiste einfach nicht, aber das hatten wir ihnen ja dann auch noch abgenommen. Das ist aber schon das Einzige, das man denen vorwerfen kann. Denn die wollten den Sieg und so sind sie auch aufgetreten! Aufregung gab es dann in der 29. Minute, als Daniel Lichtinger – er war vorher schon sehr hart genommen worden – „durch“ ist und dann vom Torwart, der zudem - auch nicht unbedingt so ganz überraschend - keinen mehr hinter sich hatte, mit einem Foul Marke „superbrutal“ von den Beinen geholt wurde. Daniel musste vom Feld geführt werden und konnte erst nach fünfminütiger Behandlungspause zurück auf den Platz, aber er war so angeschlagen, dass er nach der Pause auf geben musste. Klare Rote Karte. Dachten alle. Zwei Voraussetzungen lagen ganz eindeutig vor: Unser Stürmer ist durch und ihm wird durch die Aktion eine klare Torchance genommen. Das ist das Eine. Das Andere: die Brutalität des Einsteigens hätte alleine für dunkelrot gereicht. Was SR Meier, der ansonsten eine gute Leistung zeigte, geritten hatte, hier nur Gelb zu zeigen, darüber kann nur gemutmaßt werden. Vielleicht ist er auch einfach nur Dortmund-Fan (dazu würden wir uns jetzt einen Kommentar ersparen). Hier darf mal etwas zu den Unparteiischen geäußert werden. Die Schiedsrichter haben auch die Aufgabe, bestimmte Spieler vor Fouls zu schützen. Der Autor hat grds. eine hohe Meinung von unseren Referees und großen Respekt vor ihrer Leistung, aber mal ehrlich, wenn man ein Brutalofoul genauso ahndet wie z. B. das mürrische Abwinken eines Spielers, der eine Fehlentscheidung vermutet, nämlich beide Aktionen mit Gelb, stimmt da wirklich noch das Verhältnis? Um einem Missverständnis vorzubeugen, Meier hat wirklich gut gepfiffen. Bis aufxUnd damit Schluss mit diesem Thema. Vor der Pause hatten wir, vor Daniel Zischs Glanzpunkt, noch zwei Szenen. Nach 34 Minuten kommt Stefan Englbrecht in aussichtsreichster Position nicht an den Ball, vier Minuten später mal eine wirklich gelungene Stafette, als Andy Hohenester steil den rechten Flügel runter spielt, Daniel Zisch auf seinen Namensvetter Lichtinger gibt und der sofort auf Martin Rauch weiterleitet. Fumo scheitert mit seinem Drehschuss am guten Gäste-Goalie. Danach leisten wir uns wieder einen der zahlreichen Aussetzer in der Defensive, Lukas Dobmeier kann retten. Aber die Fans haben in diesem Match schon länger ein ungutes Gefühl, diese Nachlässigkeiten (und damit färben wir den Horror in unserer Hälfte noch schön) gehen normal ins Auge. In der 45. Minute geht nichts ins Auge, nein es geht ins Tor, dieses Mal in das richtige! Wie das aber funktionierte, keine Ahnung. Der Berichterstatter war in der Schule in Physik keine große Leuchte, er würde aber behaupten, dass dieser Treffer, der jetzt fiel, dass dieses Tor allen physikalischen Gesetzen zum Trotz fiel. Ein Phantomtor (Kleiner Einschub zu Phantomtor: wie Kiessling, falls er überhaupt noch für eine solche Aufgabe in Frage kommen sollte, nach seinem doch sehr fragwürdigen Verhalten im Anschluss an dieses „Phantomtor“ Jugendlichen Begriffe wie „Fair Play“ oder „Sportsmanship“ erklären will, wird sein Problem bleiben). Daniel Zisch war kurz vor der Torauslinie und feuerte aus unmöglichem Winkel eine Granate ab, und plötzlich war der Ball im Kasten. Zappelte im Netz. Das war ein Schmankerl, ein richtiges Schmankerl, ein richtiges Kirtaschmankerl. Eine Befreiung! Schlagartig hellten sich die Mienen der geplagten Heim-Tifosi auf. Jetzt war für alle klar, dass wir die anderen packen würden, das Tor so kurz vor der Pause musste uns den vollen Schub geben, ans Limit pushen. Denen würden wir es jetzt zeigen, uns für die Blamage im Rückspiel der letzten Saison revanchieren, rächen. War völlig klar. War aber wohl nur ein Wunschtraum der heimischen Zuschauer. Wer im zweiten Abschnitt richtig reinhielt und ackerte bis zur Selbstaufgabe, immer wieder anrannte, die absolut bessere Mannschaft stellte (leider können wir keinen anderen Befund mitteilen), egal ob man auf Spielanteile, Ballbesitz, Einsatz, Härte, Kampfgeist, herausgespielte Torchancen abstellt, es waren die Bayerbacher. Selbst die Berufsoptimisten in der Oberlindharter Anhängerschaft äußerten bereits eine Viertelstunde (!) vor Schluss Sätze wie diese: „Heute wäre ich um ein Unentschieden zu Tode froh“, „Hoffentlich bringen wir den Punkt über die Zeit“, „Vielleicht reichts, verdient hätten es die Anderen.“ Es reichte nicht. Wie gesagt, Eigentore (in der Nachspielzeit taten wir den Gästen auch diesen Gefallen noch) schießt keiner gerne. Das ist auch kein Vorwurf an die unglücklichen Schützen. Der Vorwurf geht an die gesamte Truppe. Wer sich so anstellt, braucht sich nicht zu wundern, dass die Partie dann durch sowas entschieden wird. Man könnte es auch anders sagen. Dass man sich selbst richtet. Jetzt haben wir auch diese Saison unser Schxspiel gehabt. Wenn wir öfter solche Katastrophen vorführen, werden wir bald so viele Anhänger haben, wie Tebartz-van Elst. Nicht mehr viele. Aber selten was Schlechtes, in dem nicht auch was Gutes steckt: Daraus sollten wir lernen. Müssen wir lernen. Wer es jetzt noch nicht kapiert hat, um was es zu allererst beim Fußball geht, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen! SV Oberlindhart II - TSV Bayerbach II 0:4 (0:2) >>Die waren zu stark<< Die Bayerbacher Zweite war an diesem Tag zu stark für uns.