Ausbildungsplan Bienenw

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AUSBILDUNGS- UND PRÜFUNGSPLAN FÜR DIE AUSBILDUNG ZUM
FACHARBEITER/IN BIENENWIRTSCHAFT
Erster Teil:
Ausbildungsplan zum Facharbeiter/in Bienenwirtschaft
Für die Ausbildung zum/r Imkerfacharbeiter/in werden folgende Kenntnisse und Fertigkeiten in den
Arbeitsgebieten der Imkerei unter Berücksichtigung des Produktionsgebietes des Prüfungswerbers
verlangt:
I. LEBEN DER BIENE
Kenntnisse:
1. K ö r p e r b a u der B i e n e :
 Die äußeren Organe:
Chitinpanzer, Stachelapparat, Beine , Flügel, Anhänge des Kopfes;
 Die inneren Organe:
Drüsen, Verdauung, Atmung.
2. B i e n e n v o l k :
Die drei Bienenwesen - Königin - Drohne - Arbeitsbiene - ihre Entwicklung und Funktionen,
Steuerungsmechanismen und Populationsdynamik; Bienenrassen.
3. B a u und B e u t e :
Rähmchen- und Wabenbau; Nestordnung;
Beutenbau und Gestaltung, Baustoffe für Beuten.
4. L e b e n s b e d ü r f n i s s e der B i e n e :
 Die Luftbedürfnisse:
Winter- und Sommerflugloch;
Vorsorge bei Wanderung;
 Der Wärmehaushalt:
Brutnesttemperatur, Wärmehaushalt im Winter;
Luftfeuchtigkeit, Honig-, Pollen- und Wasserbedarf während der Winterruhe und der
Vegetationszeit.
5. B e s t ä u b u n g s t ä t i g k e i t der B i e n e :
Funktion der Biene im Haushalt der Natur.
6. B i e n e n w e i d e
II. BIENENPFLEGE IM JAHRESABLAUF
Kenntnisse:
1. Vorbereitung auf den W i n t e r und die W i n t e r r u h e :
Die Sommerreizfütterung;
Die Herbstrevision;
Die Winterauffütterung;
Die Winterverpackung;
Vorsorge für ungestörte Winterruhe;
Die Stockwindel;
Kontrollmaßnahmen während des Winters.
2. A u s w i n t e r u n g :
Vorbereitung des Reinigungsfluges;
Vorsorge für ein schneefreies Flugfeld;
Stockwindelentnahme (Windelsprache);
Probeentnahme zur Bienenuntersuchung;
Einsenden von Bienen- und Wabenproben.
3. Der R e i n i g u n g s f l u g :
Fluglochbeobachtung;
Einengen, Erweitern und Bauerneuern bei den Völkern.
4. A r b e i t e n nach Einstellung des Reinigungsfluges
Frühjahrsentwicklung;
Unterstützen der Lebensbedürfnisse der Biene;
Tränke;
Pollenersatz;
Wärmeverpackung;
Weiteres Einengen des Volkes nach Bedarf;
Die Brutnesterweiterung mit Futterwabe, Leerwabe oder Mittelwand;
Die Frühjahrsreizfütterung;
Die Freigabe des Honigraumes;
Das Umsetzen im Magazinbetrieb;
Erkennen und Behandeln weiselloser Völker.
5. S c h w a r m z e i t :
Schwarmfördernde Umstände;
Schwarmverhinderung;
Pflege des Schwarms: Vorschwarm, Nachtschwärme, Hungerschwarm.
6. H a u p t t r a c h t z e i t :
Wanderung mit Bienenvölkern;
Nah- und Fernwanderung;
Zeitpunkt der Wanderung;
Aufstellung von Wandervölkern;
Erforderliche Wanderpapiere;
Kennzeichnung des Wanderstandes;
Tränke und deren Instandhaltung;
Ernte und Schleuderung.
Fertigkeiten:




Zubereiten verschiedener Futterteige;
Pflegliche Maßnahmen bei der Frühjahrsentwicklung;
Völkervereinigung;
Verstärkungsbetrieb, Zwischenablegerbildung, Totalfegling.
III. BIENENKRANKHEITEN UND BIENENSCHÄDLINGE
Kenntnisse:
1. B i e n e n k r a n k h e i t e n :
Krankheitssymptone bei den wichtigsten Bienenkrankheiten und gesundheitliche Störungen
(Nosema, Milbe, Maikrankheit, Mischinfektion, Brutkrankheiten, Malphigamöbeninfektion,
Ruhr); Heilbehandlung erkrankter Völker; Anzeigepflichtige Bienenkrankheiten und
Brutkrankheiten.
2. B i e n e n s c h ä d l i n g e :
Speckkäfer, Wachsmotte, Bienenlaus, Spitzmaus;
Die Lebensbedingungen verschiedener Mitbewohner im Bienenvolk;
Maßnahme zur Freihaltung von schädlichen Mitbewohnern im Bienenvolk;
Maßnahmen zum Fernhalten von Ruhestörern im allgemeinen und während der Winterruhe im
speziellen.
3. V e r g i f t u n g e n :
Die Insektizide im Pflanzenschutz;
Verhütung von Bienenvergiftungen bei Spritzungen;
Erkennen von Spritzschäden am Bienenvolk;
Einsendung von Bienenproben zur Feststellung von Bienenvergiftungen.
IV. BIENENPRODUKTE
Kenntnisse:
1. H o n i g :
Die Gewinnung des Honigs;
Herrichten der Gerätschaften und Gefäße;
Ernte des Honigs - Honigsorten;
Möglichkeiten zur Feststellung der Reife;
Entdeckeln und Schleudern (verschiedene Schleudern);
Reinigung des Honigs von Fremdkörpern;
Die Aufbewahrung des Honigs;
Verflüssigung des kristallisierten Honigs.
2. W a c h s :
Entstehung des Wachses;
Verwendung des Wachses durch die Biene;
Verwendung des Wachses in der Wirtschaft.
3. B i e n e n g i f t :
Verhaltensmaßnahmen bei Bienenstichen; Sicherheitsvorkehrungen (Schutzanzug).
4. P o l l e n , G e l e e R o y a l und K i t t h a r z :
Fertigkeiten:
 Durchführung der verschiedenen Arten bei der Honiggewinnung; Wabenlagerung und
Konservierung.
V. BETRIEBSWIRTSCHAFT UND MARKTKUNDE
Kenntnisse:
Betriebswirtschaft:
Produktionsgrundlagen eines landw. Betriebes
Grundbesitzverhältnisse
Grundbuchsauszug, Einheitswertbescheid, Flächenausstattung des Betriebes,
Selbstbewirtschaftete Fläche, Gesamtfläche, landwirtschaftliche Nutzfläche, reduzierte
landwirtschaftliche Nutzfläche
Betriebserfolg:
Rohertrag, Aufwand, Deckungsbeitrag, landwirtschaftliches Einkommen, Gesamteinkommen,
Reinertrag, einfache Formen betriebswirtschaftlicher Aufzeichnungen
Wichtige Steuern und Versicherungen in der Land- und Forstwirtschaft
Marktkunde:
der
Überblick über Marktmechanismen
Absatzformen im landwirtschaftlichen Bereich
Überblick über die Agrarmarktordnung: Gesetzliche Bestimmungen zur Marktbeeinflussung in
pflanzlichen und tierischen Produktion
Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermarktung, Produktqualität, Warenpräsentation,
Verkaufsverhalten
VI. POLITISCHE BILDUNG
Kenntnisse:
1. Standeskunde:
Aufgaben und Bedeutung der Land- und Forstwirtschaft
Stellung der Land- und Forstwirtschaft in der Gesamtwirtschaft
Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten in der Land- und Forstwirtschaft
Landwirtschaftliche Organisationen und Ihre wichtigsten Aufgaben:
 Landwirtschaftskammer
 Landarbeiterkammer
 Freie Berufsvertretungen
 Genossenschaften
 Jugendorganisationen
Rechte und Pflichten des Lehrlings bzw. Prüfungswerbers
2. Staatsbürgerkunde:
Lebensformen der Gemeinschaft
Rechte und Pflichten des Staatsbürgers
Die Gemeinde und ihre Aufgaben
Gesetzgebung und Vollziehung der Länder und des Bundes
Umgang mit den Behörden
Die wichtigsten überstaatlichen Organisationen
3. Persönlichkeitsbildung:
 Persönlichkeitsentfaltung:
Entfaltung der Selbständigkeit, Erkennen und Pflege bäuerliche Werte,
Kommunikation
 Familie:
Zusammenleben von Generationen, Partnerschaft, Sinnfrage des Lebens,
Rollenbilder in der
Familie
 Medienkunde:
Arten von Medien, Umgang mit Medien
VII. SCHRIFTVERKEHR
Kenntnisse:








Privater und beruflicher Schriftverkehr (Lebenslauf, Anträge und Gesuche)
Schriftverkehr mit Ämtern, Behörden und Versicherungen
Ausfüllen von Drucksorten und Formularen - Zahlungsverkehr
Geschäftsbriefe - Warenschriftverkehr
Ausfüllen von Formularen in der Agrarförderung und Agrarstatistik
Belegsammlung, Dokumente
Führung von Arbeitsheft und einfachen betrieblichen Aufzeichnungen
Fachaufsätze
VIII. F A C H R E C H N E N
Kenntnisse:




Einfache Bruch-, Prozent- und Schlussrechnungen
Einfache Flächen- und Raumberechnungen
Zins- und Zinseszinsrechnung
Anwendung praktischer Beispiele aus den Fachgegenständen
Zweiter Teil:
Prüfungsplan für die Ausbildung zum Facharbeiter/in
Bienenwirtschaft
(Imkerfacharbeiter/in)
Prüfungsgegenstände
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
Leben der Biene
Bienenpflege im Jahresablauf
Bienenkrankheiten und Bienenschädlinge
Bienenprodukte
Betriebswirtschaft und Marktkunde
Politische Bildung
Schriftverkehr
Fachrechnen
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