Aktiengesellschaft für Dienstleistungen in der Schweineproduktion Geschäftsbereich SGD-SSP Literaturrecherche Der Verlauf der klassischen Schweinepest: Ein Infektionsversuch mit dem aktuellen Schweinepest-Virusisolat aus Nordrhein-Westfalen (Kreis Borken) K. Depner et al. Tierärztliche Umschau 62, 2007, 192-195 Um verlässliche Daten über die Krankheitsformen der Klassischen Schweinepest (KSP) mit dem Virusisolat aus dem abgelaufenen Seuchengeschehen in Nordrhein-Westfalen (Seuchenherd Borken) zu generieren, wurde am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) ein Infektionsversuch durchgeführt. Für den Versuch wurden je vier Absatzferkel, Läuferschweine und Zuchtsauen oronasal mit dem Originalisolat inokuliert. Ausgehend von den Versuchsdaten kann geschlussfolgert werden, dass sich das KSP-Virusisolat aus NRW bezüglich Virulenz nicht von anderen Genotypen, die in früheren Seuchenzügen in Deutschland isoliert wurden, unterscheidet. Es konnten alle bisher bekannten und im Schrifttum beschriebenen klinischen Bilder und Krankheitsverläufe der postnatalen KSPVirusinfektion (akut-letal, akut-transient, chronisch) reproduzier werden. Das Isolat kann als mittelgradig-virulent eingestuft werden. Absetzferkel: Drei von vier Absetzferkeln zeigten nach sechs bis neun Tagen einen Anstieg der Körpertemperatur auf über 41°C, teilweise Durchfall und verminderte Futteraufnahme. Ein Ferkel starb in der zweiten Infektionswoche, die beiden anderen wurden aufgrund der Schwere der Erkrankung getötet. Bereits vier Tage nach Infektion konnten bei den drei Ferkeln KSP-Viren nachgewiesen werden. Der Krankheitsverlauf entspricht der akut-letalen Form der KSP. Das vierte Absetzferkel entwickelte die chronische Form der KSP, welche durch einen protrahierten Verlauf gekennzeichnet ist. Es kam abwechselnd zu Phasen klinischer Besserung, gefolgt von erneuten Krankheitsschüben mit rekurrierendem Fieber. Durchfall, Entwicklungsrückstände, sowie hämorrhagische und zentralnervöse Symptome traten zunehmend von der dritten Infektionswoche an auf. Auch dieses Tier wurde eingeschläfert und es konnten ab dem vierten Tag nach erfolgter Infektion KSP-Viren nachgewiesen werden. Läuferschweine: Alle Tiere dieser Gruppe zeigten einen akut-letalen Verlauf. Acht bis 11 Tage nach der Infektion stieg die Körpertemperatur auf über 41°C an, die Jager zeigten Durchfall, Husten und die typischen Ohrverfärbungen und zentralnervösen Störungen. Der Virusnachweis gelang ebenfalls ab dem vierten Tag. Alle Tiere mussten euthanasiert werden. Zuchtsauen: Da in dieser Gruppe ein Tier zwei Wochen nach Versuchsbeginn bei der Blutentnahme verendete, konnte der Infektionsverlauf nur bei den verbliebenen Sauen gewertet werden. Diese drei Tiere durchliefen die akut-transiente Form der KSP. Bei einer Sau wurde während der zweiten und dritten Infektionswoche immer wieder Fieber festgestellt. Die anderen beiden Tiere hatten kein Fieber. Virus konnte ab dem vierten und siebten Tag nachgewiesen werden. Ersteller : Riccarda Ursprung Datum : 30.06.2007 Seite 1 von 1