Präsentation und Rhetorik

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Bildungsplan 2004
Allgemein bildendes
Gymnasium
Umsetzungsbeispiel für Deutsch
Klasse 10
PRÄSENTATION und RHETORIK
Ralf Büttner
Hans-Baldung-Gymnasium Schwäbisch Gmünd
Dezember 2005
LANDESINSTITUT FÜR SCHULENTWICKLUNG
Gymnasium
Präsentation und Rhetorik
Bei diesem Umsetzungsbeispiel handelt es sich um ein Basismodul zur Rhetorik. Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, strukturiert und frei vor anderen zu sprechen, Sachverhalte verständlich darzustellen und Meinungen überzeugend zu vertreten.
Diese Übungen eignen sich gut für Methodentage, deren Schwerpunkt das Kompetenztraining
ist. An diesen Tagen könnte man für eine ganze Jahrgangsstufe einen fächerübergreifenden
Basiskurs in Präsentation und Rhetorik durchführen.
(Nähere Informationen und Fortbildungen: Ralf Büttner - [email protected].)
Bezug zu den Bildungsstandards
Leitgedanken
- Dazu gehört der Ausbau der Gesprächsund Argumentationskompetenz in unterschiedlichen
Redesituationen.
- Sie erlernen die Grundlagen einer praxisbezogenen
Rhetorik sowie einer sachangemessenen und mediengerechten
Präsentation.
- Daneben kommt dem Fach Deutsch eine wichtige Funktion
bei der Vermittlung grundlegender Methodenkompetenzen zu.
Kompetenzen
Praktische Rhetorik
Die Schülerinnen und Schüler können
- Redebeiträge liefern und eine Rede gestalten;
- verschiedene Vortrags- und Präsentationstechniken
und -formen (Vortrag/Referat, auch Gruppenreferat,
Thesenpapier, computergesteuerte
Präsentation) funktional einsetzen. Sie achten
dabei auch auf Gestik, Mimik und Körpersprache;
- eine Präsentation mithilfe von Bewertungskriterien
beurteilen;
- bewusst und verantwortungsvoll Sprache gebrauchen:
Sie vertreten klar eigene Interessen und
respektieren auch die Gesprächspartner;
- auf die Argumente anderer eingehen und den
eigenen Standpunkt angemessen vertreten.
Argumentieren und Erörtern
Die Schülerinnen und Schüler können
- Techniken und Formen des Argumentierens und
Erörterns anwenden (Thesen, Argumente,
Belege, Beispiele, Schlussfolgerungen, Zitiertechniken);
- Sachverhalte und Probleme in größere
Zusammenhänge einordnen, eigene Standpunkte
klar und folgerichtig entwickeln und sich mit
fremden Sichtweisen und Argumentationen sachlich
und fair auseinander setzen;
- Argumentationsstrategien erkennen, darauf
reagieren und eigene Argumentationen entfalten.
Umsetzungsbeispiel für Deutsch – Klasse 10
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Präsentation und Rhetorik
Präsentation und Rhetorik in Klassenstufe 9/10
Übersicht
Anmerkungen
Stunde
1/2
3/4
5
fakultativ
5a
6/7
Material
Schwerpunkt
Aufwärmen – bewegen – Körpersprache –
Stehen vor anderen - Sprechchor
Sicherheit gewinnen
M1
Verständlichkeit Aufwärmen – Figurenvortrag
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Redehemmungen
überwinden
M2
Verständlichkeit: Zeichnungen verbal übermitteln
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Struktur – Pausen
Fachsprache
M3
Verständlichkeit: Tangram
-“M3
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Strukturiert reden vor anderen: 3 wichtige Wörter
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Kärtchen
M4
alternativ:
6/7
Strukturiert reden vor anderen:
„100 Wörter des Jahrhunderts“ –
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Kärtchen
8/9
Das informierende Kurzreferat von 2 Minuten;
Rückmeldung/Kritik/Bewertung
Methode „Halbe
Seite-Schlüsselbegriffe“
M5
M6
M7
Weitere Übungen und Module:
Debattieren (schlechtes/gutes Zuhören – Anknüpfen – Pingpongspiel – Jugend debattiert)
Stunde
Schwerpunkt
Anmerkungen
1/2
Begriffserläuterung nach Schulz von Thun
(„Miteinander reden“, Band II)
M8
M9
3/4
Pingpongspiel
M 10
Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“
Umsetzungsbeispiel für Deutsch – Klasse 10
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Präsentation und Rhetorik
1. und 2. Stunde
Im Vordergrund stehen Auflockerungsübungen, die bereit machen sollen für produktive
Sprechsituationen. Die Übungen, bekannt aus dem Theaterspielen und Improvisieren,
helfen, aus dem (Schul-)Alltag auszusteigen, sich körperlich und mental fit zu machen,
um sich in der Gruppe einfinden zu können. Das ermöglicht es, offener kritisieren und
Kritik annehmen zu können. Schülerinnen und Schülern leuchtet der Vergleich zum
Sport sofort ein, auch dort wird man sich vorbereiten, warm machen, im Training Standard-Situationen üben.1 Aus den folgenden Übungen sollten einige ausgewählt werden,
so dass bis zum Punkt 6 „Alle stehen im Kreis“ zwischen 45 und 60 Minuten vergangen
sind.
Die Lehrkraft gibt Anweisungen, zunächst: „Tische und Stühle geräuscharm wegräumen, dann bitte im Kreis aufstellen.“
1. Gehen im Raum
- den Raum wahrnehmen, Luft spüren, Atem beachten
- ganz dünn werden, dick werden
- Gangarten: auf den Fersen, auf Innenrist, Außenrist, Zehen
- Tempo steigern von langsam bis schnell
- Körperhaltung (fröhlich, ängstlich, betrunken, geschäftig, zornig, traurig, entschlossen,
müde, verliebt, faul, blöde,...)
- in die Hände klatschen ist das vereinbarte Signal fürs EINFRIEREN (drei Sekunden);
weitergehen („normal“)
- Klatschen als Signal fürs Begrüßen: förmlich (Name und Schule, Hände schütteln)/möglichst viele Hände schütteln in kurzer Zeit/leichtes Drücken der Ohrläppchen/Eskimokuss
2. Akustik – Klangräume entstehen lassen beim Gehen
- Stimmbandknarren
- in angenehmer Tonhöhe in die Handflächen summen
- Crescendo und Decrescendo
- „Lasst gemeinsam das Klangbild x entstehen!“ (jeweils 1 Minute)
[x = im Supermarkt/Schlafsaal/Konzertsaal kurz vor Beginn des Konzerts/auf der Achterbahn/in der Gemäldegalerie/im Bahnhof/auf der Waldlichtung]
3. Pantomimische Partnerübungen
„Sucht im Gehen durch Blickkontakt einen Partner/eine Partnerin, bleibt dann voreinander stehen.“
- langes Tischtuch zusammenlegen
- schwere Kiste gemeinsam auf einen Tisch stellen
- Kind schaukeln
- Tischtennis spielen
- Medizinball hin- und herwerfen
- Spiegelübungen (ein Paar bildet abwechselnd Original und Spiegelbild/Wechsel der
Rollen): Nassrasur, Schminken, Zähne putzen, Grimassen schneiden
1
vgl. Wolfgang Mettenberger Tatort Theater, S. 10
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4. Vertrauen
Paare bilden: sich blind führen lassen (vertrauensvoll beide Hände in die des Gegenübers legen, ohne Kollision mit den anderen Paaren sich führen lassen, Wechsel).
Neue Paare bilden lassen: nebeneinander stehen, sich blind führen lassen, beide berühren sich nur an den Außenseiten der kleinen Finger bei herabhängenden Händen.
5. Begrüßungssätze
Kärtchen mit kurzen, witzigen Sätzen2 austeilen, umhergehen, Sätze auswendig lernen
(1 Minute Zeit) — auf Signal andere per Handschlag begrüßen und den eigenen Satz
sagen, den Satz des anderen anhören — Begrüßung des nächsten usw. Die Lautstärke im Raum zwingt zu lautem Reden und guter Artikulation. Da niemand denselben
Satz fünfzehnmal auf die gleiche Weise sagen wird, ergeben sich automatisch fünf wesentliche Sprechregeln: laut – leise – schnell – langsam – Pausen.
6. Alle stehen im Kreis
Beide Beine gleichmäßig belasten, gerade (selbstbewusst) stehen. Die folgende Übung
sollte genau nachgemacht werden: Genau einen (normalen) Schritt vortreten — Blickkontakt zu den anderen herstellen — den eigenen Namen sagen und einen Satz, der
mit der Veranstaltung, dem Tag etwas zu tun hat. „Ich heiße Ralf Büttner und freue
mich, dass sich Donald Duck für Schiller interessiert...“) — alle anderen applaudieren
— zurücktreten — nächste(r)
7. Sprechchöre
Lehrkraft spricht vor, alle sprechen nach (z.B. Jandl-Texte, Starckdeutsch3)
8. Nervositätsbekämpfung — Gang zum Redepult
Jede(r) zieht wieder ein Kärtchen mit klugen/unsinnigen Sätzen. Übung für alle
nacheinander:
Sich selbst auf seinem Platz sitzend beruhigen („Ich bin ganz ruhig...“) — Name wird
aufgerufen — Gang nach vorn — sich hinstellen (wie vorher geübt beim Stehen im
Kreis) — Begrüßungsritual („Meine Damen und Herren...“) — Zitat vortragen — Verabschiedungsritual („Ich danke Ihnen!“) — Applaus der anderen abwarten.
2
Beispiele (aus: Hanswilhelm Haefs Handbuch des nutzlosen Wissens, München 1989): Udmurte heißt auf
udmurtisch „Mensch auf der Wiese“./Alle Menschen haben im Durchschnitt weniger als zwei Augen./Da die
meisten Menschen im Bett sterben, empfiehlt es sich, dieses zu meiden./Die Sahara ist so groß wie die USA./Die
Verpackung von Cornflakes enthält mehr Nährstoffe als die Cornflakes in ihr./Abrakadabra war ursprünglich ein
magisches Wort zur Bekämpfung von Heuschnupfen./Nelsons Leichnam wurde in einem Fass Rum
konserviert./Im Durchschnitt enthält jeder Mensch zwei Moleküle des letzten Atems von Cäsar./Ein
Elefantenrüssel hat ein Fassungsvermögen von rund sechs Litern./Truthähne starren während schwerer
Regenfälle oft in den Himmel - und ertrinken./1830 wurde Ketchup in den USA als Medizin patentiert./Die
Einfuhr von Dudelsäcken in die USA ist zollfrei./In Uruguay sind Duelle legal, falls beide Teilnehmer
Blutspender sind./Im 19. Jahrhundert wurden in Großbritannien erfolglose Selbstmörder gehenkt./König
Ludwig XIV., der Sonnenkönig, hat dreimal im Leben gebadet./Wenn im alten Ägypten einem Arzt der Patient
während einer Operation starb, wurden ihm beide Hände abgehackt./Wenn man errötet, erröten auch die
Magenwände./Der Ire Roger Breshnihan erfand den Schienbeinschutz für Baseballspieler./Ich hasse die
Wirklichkeit, aber sie ist der einzige Ort, wo man ein anständiges Steak bekommt./Die Werke Shakespeares sind
gar nicht von ihm, sondern von einem anderen Schriftsteller gleichen Namens.
3
Bewährt haben sich Jandl-Texte wie »Tohuwabohu«, »ode auf n«, zu finden in: Ernst Jandl Laut und Luise,
Stuttgart 1980 bzw. Ernst Jandl Sprechblasen, Stuttgart 1979 oder Texte wie »Heigchpfiddulidallitey«,
»Grafftgefahrrgezoign«, »Bür«, zu finden in Matthias Koeppel Starckdeutsch, Berlin 1975 und 1983.
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Mit den Übungen 1-8 werden in der Regel die ersten beiden Stunden gefüllt sein.
Diese Sequenz hat sich in den letzten Jahren im Unterricht bewährt. Sie geben auch
den Unsicheren, wenig Selbstsicheren die Möglichkeit, in und dann vor der Gruppe in
kleinen Übungen ihre Auftretenssicherheit zu erhöhen. Jedes Mal lässt sich die Erfahrung Keith Johnstones, dem Leiter der Dramaturgie am Royal Court Theatre, bestätigen: „Deine Phantasie ist nicht impotent, solange du nicht tot bist; du bist nur eingefroren.“4 Rhetorische Kompetenzen lassen sich auftauen. Auch in der Schule.
Für weitere Stunden (Ergänzung, Vertiefung)
9. Partnerweise einander vorstellen (Zeitbedarf: etwa 45 Minuten)
Vorbereitung: 10 Minuten - Vorgabe: kleiner Fragenkatalog als Hilfe (kann gemeinsam
erstellt werden, z.B.: 1. Name, Wohnort, 2. Lieblingsfächer, 3. Hobby, 4. etwas Positives zur Person). Paarweise vor die Gruppe treten, einander vorstellen (jeweils 1 Minute). Als Hilfe erlaubt: Stichwörter auf Kärtchen.
10. Gruppen-Inszenierung: Jandl-Texte präsentieren (Zeitbedarf: etwa 45 Min.)
Textvorschläge: „die tassen“, „Chanson“, „Eulen“, „wasser“, „fünfter sein“, „auf dem
land“.5
Jede Vierergruppe hat 15 Minuten Zeit, den ihr zugeteilten Jandl-Text einzuüben, um
diesen dann den anderen zu präsentieren. Alles ist erlaubt (stammeln, singen, leiern,
alle im Chor, dialogisch, sitzend, stehend, liegend,...).
4
5
Keith Johnstone Improvisation und Theater, Berlin 1993, S. 9
Ernst Jandl Laut und Luise bzw. Sprechblasen
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3. und 4. Stunde: Figurenvortrag
Aufwärmen (10 Minuten, Übungen aus 1-4 auswählen)
Stehen im Kreis: Zungenbrecher
Übung 6 nun mit vorgegebenem Zungenbrecher; Ziel sagen: nicht nervös werden,
Situation überwältigt mich nicht. Ich bestimme mein Sprechtempo selbst, wenn ich
Fehler mache, dann mache ich sie eben.
[„Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.“/“Es klapperten die
Klapperschlangen, bis ihre Klappern schlapper klangen.“/“Der Cottbusser Postkutscher
putzt den Cottbusser Postkutschkasten.“]
Figurenvortrag
(nach Frank Hielscher „Jugend debattiert“, Fortbildung am 1. Okt. 2003)
Jeder überlegt sich einen (einfachen) Gegenstand, den er, ohne dass es die anderen
sehen, für sich auf ein Blatt Papier zeichnet. Das kann auch vorher als Hausaufgabe
aufgegeben werden.
In Einzelauftritten zeichnet nun jeder seinen Gegenstand vor den anderen in die Luft.
Die anderen zeichnen sofort mit.
Analyse
Was ist angekommen: Vergleich mit der Vorlage.
Was war klar, gut verständlich?
Was hat zu Missverständnissen und Unklarheiten geführt?
Woran lag es, dass etwas nicht verstanden worden ist?
Wie war der Auftritt (Anfang – Kontakt – Schluss)
Verbesserungsvorschläge sammeln
(Pausen machen, wiederholen, Tempo reduzieren, klare Bewegungen, definierte
Stopps, klare Konturen, direkter Weg, Übertreibungen, Kontakt zum Publikum...)
Liste anlegen mit diesen Vorschlägen nach dem Schema:
Vorschlag
Pausen
Wiederholung
Übertreibung
...
| Funktion
| Gliederung
| Kontakt (Gefahr: Langeweile)
| Feinheiten
Variante für Fortgeschrittene
Drei Gegenstände zeichnen, die miteinander in Verbindung stehen
z.B.
Blume – Blatt – Baum
Tannenbaum – Lärche – Laubbaum
Löffel – Gabel – Messer
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5. Stunde: Zeichnungen verbal übermitteln
Ziele
- Du-Orientierung lernen
- Bedeutung einer Vorinformation – Struktur
- Wiederholungen
- Gefühl für das Tempo entwickeln
1. Ein Schüler wird gebeten, in der Rolle des Erklärenden (als Lehrkraft) die Klasse
nur durch verbale Äußerungen dazu zu bringen, eine bestimmte Zeichnung, die
dem Erklärenden vorgegeben wird oder die er selbst entworfen hat, möglichst
fehlerfrei auf einem DIN A4-Blatt anzufertigen .
Der Referent darf schauen, was die Zuhörer zeichnen.
Die Zeichnenden dürfen nicht nachfragen.
Wenn der Referent seine Erklärungen beendet hat, geht er herum, zeigt seine
Vorlage, schaut sich die Zeichnungen der Mitschüler an.
Auswertungsgespräch:
Wichtig: Der Referent darf zunächst nichts sagen. Bitte die Kritik mit stoischer
Ruhe anhören. (Die Kritik ist eine Prüfung, sie ist kein Verriss!)
Wie ging der Erklärende vor?
Was war verständlich – besonders gut verständlich? Woran lag das?
Ab wann wusste ich, was es werden soll?
Was war gut? Warum?
Was kann besser gemacht werden?
Was ist nicht beachtet oder vergessen worden?
Welche Vorgehensweise verspricht Erfolg?
Zusatz:
Welche Unsicherheitssignale waren zu erkennen?
Wie wirken Befindlichkeitsäußerungen?
2. Erneute Versuche und Reflexion
3. Partnerarbeit: Der Erklärende steht hinter dem Zeichnenden, anschließend Wechsel der Rollen. Auch hier ist die „telefonische Übermittlung“ möglich und reizvoll.
Der Erklärende darf nicht zuschauen.
4. Lehrkraft erklärt anhand der Folien (Verständlichkeit, Verständlichmacher), was
wichtig ist für die Erhöhung der Verständlichkeit.
Gut geeignet sind die Vorlagen aus: SIEGWART BERTHOLD: Reden lernen.
Übungen für die Sekundarstufe I und II. Frankfurt am Main 11993 [Cornelsen
Scriptor (ISBN 3 -5 89-21 046-x).
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5a. Stunde: Tangram (fakultativ)
(kann auch durch eine weitere Stunde Zeichenanweisung ersetzt werden)
Tangram
(Idee von Frank Hielscher, Fortbildung „Jugend debattiert“, 2. 10. 2003)
Dreiergruppen bilden lassen
A erklärt
B zeichnet
C beobachtet, gibt Rückmeldung
A und B sitzen Rücken an Rücken
A hat vor sich die Lösungsfigur, B die Tangram-Teile
A erklärt nun, wie die Teile gelegt werden müssen.
Vorher muss ausgemacht werden, ob B nachfragen darf oder nicht.
C beobachtet, was warum klappt, was nicht.
Gemeinsam Verbesserungsvorschläge überlegen.
Nun wird durchgewechselt.
Mir fallen folgende Varianten dazu ein (aus den Erfahrungen mit der Zeichnungsanweisung)
Alle habe Tangram-Teile dabei (Hausaufgabe).
A steht vorn, B und C beobachten den Prozess, alle anderen legen die Teilchen.
A darf schauen.
Die anderen dürfen nachfragen oder dürfen nicht nachfragen.
Dann erst die Dreiergruppen bilden lassen.
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6. und 7. Stunde: Drei wichtige Wörter präsentieren
Die drei wichtigsten Wörter der letzten drei Jahre
Aufgabe:
Überlege dir, welches die drei wichtigsten Wörter der letzten drei Jahre FÜR DICH
waren.
Schreibe jedes Wort gut leserlich (Druckbuchstaben) auf ein Kärtchen.
Nun hast du 3 Minuten Zeit, dir einen kurzen Vortrag zu überlegen.
Dieser Vortrag soll so aussehen:
1. Begrüßungssatz: Meine Damen und Herren!
2. Ich habe folgende Wörter ausgewählt: W1, W2, W3.
3. Begründung:
● W 1 habe ich gewählt, weil…
● W 2 habe ich gewählt, weil…
● W 3 habe ich gewählt, weil…
4. Wiederholung:
Diese drei Wörter sind für mich wichtig, wenn ich die letzten drei Jahre überdenke.
5. Schluss-Satz: Vielen Dank (oder etwas Pfiffigeres)!
Vorversprachlichung am Platz mit dem Partner ist sinnvoll.
Reihenfolge auslosen oder der Eigeninitiative überlassen.
Der Vortrag soll höchstens 2 Minuten dauern.
Nach dem Schluss-Signal darf noch ein Abschluss-Satz gesagt werden.
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Alternative: 6. und 7. Stunde: 100 Wörter des Jahrhunderts (M 6)
Aufgabe:
Wähle drei Kärtchen aus, die für dich von großer/größter Bedeutung sind für das 20.
Jahrhundert.
Du hast 3 Minuten Zeit, dir zu überlegen, was du von vorn sagen wirst:
1. Begrüßungssatz: Meine Damen und Herren!
2. Ich habe folgende Wörter/Begriffe ausgewählt:
W1, W2, W3.
3. Begründung:
 W1 habe ich gewählt, weil…
 W2 habe ich gewählt, weil…
 W3 habe ich gewählt, weil…
4. Wiederholung: Ich denke, dass diese drei Wörter unverzichtbar sind, wenn man
das 20. Jh. charakterisieren soll.
5. Schluss-Satz: Vielen Dank! (Oder etwas Pfiffigeres)
Vorversprachlichung am Platz mit Partner ist sinnvoll.
Reihenfolge auslosen oder der Eigeninitiative überlassen.
Auswertung:
Was war gut? Warum?
Techniken: Wörter verband etwas – Oberbegriffe/Aspekte genannt (erhöht Verständlichkeit)
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M6
100 Wörter des Jahrhunderts
Aids Antibiotikum Apartheid Atombombe
Autobahn Automatisierung Beat Beton Bikini Blockwart Bolschewismus Camping
Comics Computer Demokratisierung Demonstration Demoskopie Deportation Design Doping Dritte Welt Drogen
Eiserner Vorhang Emanzipation Energiekrise
Entsorgung Faschismus Fernsehen Film
Fließband Flugzeug Freizeit Friedensbewegung Führer Fundamentalismus Gen Globalisierung Holocaust Image Inflation Information Jeans Jugendstil Kalter Krieg
Kaugummi Klimakatastrophe Kommunikation
Konzentrationslager Kreditkarte Kugelschreiber Luftkrieg Mafia Manipulation Massenmedien Molotow-Cocktail Mondlandung Oktoberrevolution Panzer Perestroika Pille
Planwirtschaft Pop Psychoanalyse Radar
Radio Reißverschluss Relativitätstheorie
Rock’n’Roll Satellit Säuberung Schauprozess Schreibtischtäter Schwarzarbeit
Schwarzer Freitag schwul Selbstverwirklichung Sex Single
Soziale Marktwirtschaft Sport Sputnik Star
Stau Sterbehilfe Stress Terrorismus
U-Boot Umweltschutz Urknall Verdrängung
Vitamin Völkerbund Völkermord Volkswagen
Währungsreform Weltkrieg Wende Werbung
Wiedervereinigung Wolkenkratzer
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8. und 9. Stunde: Das informierende Kurzreferat:
Methodische Anmerkungen zum Training „Kurzreferate“
Ziele:
Zeitgefühl entwickeln für 2 Minuten
Methode Halbe-Seite-Schlüsselbegriffe: Die untere Hälfte eines DIN-A4-Blattes bleibt
frei. Auf der oberen Hälfte steht der ausformulierte Referat-Text. Unten notiert man
Schlüsselwörter. Das Blatt wird auf DIN-A5-Format gefaltet, der Referent schaut nur
auf die Hälfte mit den Schlüsselwörtern. Falls er den Faden verlieren sollte, darf er
kurz das Blatt wenden, den Faden wieder aufnehmen, Blatt zurückdrehen.
Eröffnungssatz und Schluss-Satz dürfen ausformuliert sein.
Vorbereitung:
Jede(r) erhält einen Text, der entweder 1 halbe DIN-A4-Seite oder zwei halbe DINA4-Seiten umfasst. Eine Mischung aus den verschiedenen thematischen Bereichen
ist für den Anfang gut geeignet. Das P.M.-Magazin „Fragen und Antworten“ ist sehr
gut als Vorlage geeignet. Es erscheint mittlerweile monaltich.
Vorbereitungszeit: 15 Minuten
Ablauf:
1. Partnerarbeit
Man hält sein Kurzreferat der Nachbarin oder dem Nachbarn, hört sich deren bzw.
dessen Kurzreferat an, stoppt die zwei Minuten. Nach zwei Minuten muss dann der
Schluss-Satz gesagt werden.
2. Am Redepult
Anschließend kommt jeder nach vorn ans Redepult, hält das Kurzreferat.
Die Lehrkraft stoppt mit. Nach zwei Minuten erfolgt ein Zeichen (akustisches Signal),
danach darf nur noch der vorbereitete Schluss-Satz gesagt werden.
3. Auswertung: wann
Alle präsentieren nacheinander, danach erfolgt die Auswertung.
Variante: nach jeweils fünf (oder n IN ) Präsentationen wird unterbrochen,
ausgewertet.
Auswertungsgespräch:
Was war gut? Warum?
Was kann, was muss besser gemacht werden?
Was ist nicht beachtet, was vergessen worden?
Was war verständlich, was besonders gut verständlich? Woran lag das?
Welche Präsentation verspricht eine gute Bewertung?
Welche Unsicherheitssignale waren zu erkennen?
Wie wirken Befindlichkeitsäußerungen?
Die nächste Übung:
neue Texte oder gleich Fachspezifisches.
Rückmeldung zur UE:
Was war gut?
Was hat mir nichts gebracht?
Was wünsche ich mir noch?
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Präsentation und Rhetorik
Zusatzmodul: Debattieren
Stunde 1 und 2:
Aufwärmübungen (10 bis 15 Minuten)
Im Zentrum steht die
Begriffserläuterung als Argumentations- und Präsentationsübung nach der Methode der wachsenden Gruppengröße. Hier hat sich das Werte- und Entwicklungsquadrat nach Schulz von Thun6 hervorragend bewährt. Zu einem vorgegebenen Begriff wie
z.B. „Sparsamkeit“ sind drei andere Begriffe zu finden. Zu viert bilden sie das Werteund Entwicklungsquadrat nach genau vorgegebenen Kriterien7. Für jede Gruppe gibt es
die Aufforderung zur Einigung, abweichende Vorstellungen dürfen natürlich auch vertreten werden. Jeder konstruiert sein Quadrat zunächst allein, gleicht sein Ergebnis mit
dem Partner ab, um dann in der Schlussredaktion möglichst ein Ergebnis zu bestimmen, das dann von einem Gruppenmitglied an der Tafel oder dem Tageslichtschreiber
präsentiert werden muss. Die vermeintliche Einfachheit des Verfahrens hat es in sich;
die erlebte Dynamik des Klärungsprozesses belegt die Berechtigung der Bezeichnung
„Entwicklungsquadrat“. Die abschließende Präsentation, in der das Gruppenergebnis
(evtl. mit Sondervoten, alternativen Formulierungen) dargelegt wird, ist gleichzeitig eine
sehr gute Übung im Sprechen vor anderen nach einer selbst gewählten Struktur.
Den Abschluss der Doppelstunde könnten wiederum Sprechübungen bilden.
6
Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden. Band 1: Störungen und Klärungen. Reinbek bei Hamburg
1981, Band 2: Stile, Werte und Persönlichkeitsentwicklung, Reinbek bei Hamburg 1989, Band 3: Das »innere
Team« und situationsgerechte Kommunikation, Reinbek bei Hamburg 1998; das „Werte- und
Entwicklungsquadrat“ findet man im Band 2, S. 38 ff.
7
Friedemann Schulz von Thun Miteinander reden. Band 2, S. 39
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Methode „wachsende Gruppengröße“
1. Stufe
(4 Minuten) allein
3 Argumente + 3 Beispiele,
auf jedes Kärtchen ein Argument + dazu passendes Beispiel
2. Stufe
(5 Minuten)
Partnerarbeit bzw. Dreiergruppe:
Sucht die besten drei Argumente heraus.
3. Stufe
(6 Minuten)
„Endredaktion“:
Entscheidet euch wiederum für die drei besten Argumente.

Die Lehrkraft wird eine Person aus eurer Gruppe auswählen,
die vom Redepult aus vorträgt.

Höchstens vier DIN-A7-Kärtchen sind als Stichwortkärtchen
erlaubt

Der Schluss-Satz sollte wohlüberlegt sein!

Frage an die Klasse, den Kurs: Methode verstanden?

Kärtchen werden oder sind bereits ausgeteilt: Leserlich
schreiben – ein anderer sollte es auch lesen können –
Druckbuchstaben – ideal zwei Stichwörter, auf jeden Fall
wenig schreiben
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Präsentation und Rhetorik
Stunde 3 und 4: „Pingpong“
Argumentationsübungen sollten nun im Vordergrund stehen. Um einfache Analysekriterien zu haben, genügt es zunächst, das seit der Antike bekannte Rede-Dreieck oder
Dreieck der Rhetorik (Ich/Redner - Es/Thema - Du/Publikum) und die drei Faktoren
Sachwissen, Glaubwürdigkeit und Interesse vorzustellen.
Vor der folgenden Übung sollten zunächst die Methode »Wachsende Gruppengröße«
und die Zielsetzung erläutert werden. Grundsätzlich gilt für alle Übungen: Die Transparenz ist in Methode und Zielsetzung zu wahren, um gewonnenes Vertrauen und erarbeitete Sicherheit nicht aufs Spiel zu setzen.
Eine Gruppenarbeit nach dem Verfahren „wachsende Gruppengröße“ hat im Schulalltag große Vorteile gegenüber herkömmlicher Gruppenarbeit. Es leuchtet ein, dass es
sinnvoller ist, zunächst allein nachzudenken, um sich dann zu zweit, abschließend zu
viert oder zu fünft zu einigen auf ein Ergebnis. Überdies wird erst in der Schlussredaktion durch Losentscheid bestimmt, wer als Vertreter der Gruppe das Erarbeitete präsentieren darf bzw. muss. Damit werden Ärger und Frustration über weniger mitarbeitende Gruppenmitglieder zumindest minimiert.
Die Ziele der Übung bestehen darin,
- eine größere Auftretenssicherheit zu bekommen, indem bisher elementarisierte Teilfertigkeiten zu einer größeren Einheit zusammengebracht werden;
- strukturiert nach der Kärtchenmethode zu sprechen und eine einfache Fünf-PunkteGliederung anzuwenden;
- das eigenverantwortliche Arbeiten im Team zu trainieren.
Meinung vertreten vor der Klasse - Methode "Pingpong"
Die Klasse wird halbiert: „Ihr werdet nachher dafür sein, ihr dagegen. Das Thema sage
ich euch nachher. Ihr sollt dann – unter Zeitdruck – drei Argumente und drei dazu passende Beispiele finden, welche die von dir zu vertretende Meinung stützen.“
Die Lehrkraft teilt die Klasse oder den Kurs in Vierer- bzw. Fünfergruppen je nach Anzahl der Schülerinnen und Schüler ein und erklärt die Methode.
Wachsende Gruppengröße: 1. Stufe (4 Minuten): Jeder arbeitet allein
2. Stufe (5 Minuten): zu zweit bzw. zu dritt. Sucht aus
euren sechs Argumenten und sechs Beispielen die
jeweils drei besten heraus!
3. Stufe (6 Minuten): zu viert bzw. zu fünft. Vergleicht
eure Argumente, wählt wiederum die drei besten und
die dazu gehörigen Beispiele aus!
Aus jeder Gruppe wird nun jemand durchs Los bestimmt, muss als Vertreter der
Gruppe ans Redepult. Höchstens 4 DIN-A7-Kärtchen sind als Stichwortkärtchen
erlaubt. Maxime: Der Schluss-Satz sollte wohlüberlegt sein!
Nun das Thema: „Ihr müsst Pro, ihr Kontra vertreten.“8
8
Der oft vorgebrachte Einwand, man wolle nicht eine Meinung vertreten, hinter der man nicht stehe, kann
entkräftet werden durch den Hinweis, dass auch im Sport (Fußball) Standardsituationen trainiert würden. Eine
Standardsituation im Alltag ist sicher die, dass jemand eine andere Meinung hat als man selbst. Und dann ist es
sinnvoll, sich mögliche Argumente vor einer Diskussion zu überlegen. Bevor man z.B. sich mit einer Lehrkraft
Umsetzungsbeispiel für Deutsch – Klasse 10
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Präsentation und Rhetorik
Während die Arbeit in Gruppen läuft, erfolgt der Tafelanschrieb als Gedächtnisstütze
oder es wird eine Folie aufgelegt:
Schema:
 Begrüßungsritual: "Meine Damen, meine Herren!"
 Thema: "Ich vertrete folgende Meinung: ..."
 Arg. 1+ Bsp.1 – Arg. 2 + Bsp. 2 – Arg. 3 + Bsp. 3
 Schlussfolgerung: "Deswegen fordere/rufe ich Sie auf..."
 Verabschiedungsritual: "Ich danke Ihnen"; besser: pfiffiger Schlusssatz
Applaus (der eigenen Gruppe) abwarten
Ablauf – von der Lehrkraft zuvor ausgelost:
Ping = erster Beitrag Pro
Pong = erster Beitrag Kontra
Ping = zweiter Beitrag Pro usw.
Kurze Auswertung: rhetorisch und inhaltlich Die Lehrkraft hier ist nur Moderator, sammelt die Eindrücke, strukturiert sie. Damit werden bereits Kriterien für die Referatbewertung bewusst gemacht und erarbeitet: Welcher Beitrag war eher ich-/du/sachorientiert? Weitere Kriterien, die nach den vier Leistungsstufen „sehr gut“, „gut“,
„kann verbessert werden“, „muss verbessert werden“ beurteilt werden können: Blickkontakt, Lautstärke, Sprechtempo, Mimik, Haltung, Artikulation, Pausen, Gestik.
Themenbeispiel: Abschaffung der Anwesenheitspflicht in der Oberstufe oder
kursbezogenes Pro-/Kontrathema
ein
Sprechen nach einer Vorlage:
Beispiele: Verrätselung9 — Imitation einer gelungenen (kurzen) Rede — Loriots
Bundestagsrede10
Schlusskreis (alle stehen): Sprechübungen
Stunde 5 und 6:
„Pingpong“ mit einem neuen Thema; neue Bedingung: jede und jeder muss sich auf
mindestens ein Argument des Vorredners beziehen: „Herr/Frau X hat behauptet, dass
das so sei... Das ist falsch./Das stimmt nicht. Es ist vielmehr so, weil...“
Die Analyse- und - Bewertungskriterien werden wiederholt und gefestigt.
Ein Arbeitsblatt mit Kriterien kann hier eingesetzt werden.11
über die mündliche Note unterhält, sollte man sich überlegen, wie die Lehrkraft argumentieren könnte.
9
Ulrich Friedrich Müller Steckbriefe. Ein biographisches Ratespiel mit 250 Aufgaben. München 1990; Tratschke
fragt: Wer war's? Neue Geschichtsrätsel aus dem ZEITmagazin, Hamburg 1998; René Zey Gesucht wird...
Berühmte Frauen in Rategeschichten, Reinbek bei Hamburg 1992; Signe Seiler Natur-Rätsel, Frankfurt am
Main 1999
10
Loriots Dramatische Werke, Zürich 1981, S. 171/172. Die Rede eignet sich hervorragend, um
Strukturierungen vornehmen zu lassen. Vorbereitungszeit: fünf Minuten. An geeigneten Redestellen soll dem
Publikum, das die eigene Fraktion bildet, ein Beifallsimpuls gegeben werden - z.B. durch dezentes Abspreizen
des kleinen Fingers der linken oder rechten Hand. An welchen Stellen hätte ich gern Applaus? Wie betone ich?
Umsetzungsbeispiel für Deutsch – Klasse 10
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Gymnasium
Präsentation und Rhetorik
Vertiefung: Wie sieht eine gute Argumentation aus?
Vorgegeben wird eine Musterargumentation, z.B. „Werbung manipuliert“12; eine
Gegenargumentation muss erstellt werden.
11
Da es sehr viele Bewertungsbögen gibt, sei lediglich auf die hilfreichen Kriterien von „Jugend debattiert“
hingewiesen:
Sachkenntnis: Was hat der Redner gesagt?
Ausdrucksvermögen: Wie hat er es gesagt?
Gesprächsfähigkeit: Hat er zugehört und das Gehörte berücksichtigt?
Überzeugungskraft: Waren seine Beiträge überzeugend? Bewertet wird in Punkten (0-5).
(vgl. http://www.jugend-debattiert.ghst.de )
12
s. Helmut Erwert/Karl-Josef Weiß/Manfred Burbiel Sprache und Text. Ein Lehr- und Arbeitsbuch für den
Deutschunterricht der Sekundarstufe II, Bad Homburg vor der Höhe 1986, S. 56
Umsetzungsbeispiel für Deutsch – Klasse 10
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