Pensenarbeit

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Pensenarbeit
„Pflege bei Schlaganfall“
1) Das Krankheitsbild Schlaganfall und die Bedeutung der Vorsorge verstehen:
a) Schlaganfall und Zerebrovaskuläre Insuffizienz definieren können.
Schlaganfall = eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns, die zu einem anhaltenden
Ausfall von Funktionen des Zentralen Nervensystems führt, wird durch kritische Störungen
der Blutversorgung des Gehirns verursacht
80% ischämisch/
20% durch Gehirnblutung ausgelöst
Zerebrovaskuläre Insuffizienz = der Überbegriff für Hirngefäßerkrankungen, z.b. Insult
b) Die Risikofaktoren nennen können.
 Herzerkrankungen, (=Embolien durch Rhythmusstörungen)
 Arteriosklerose, Gefäßstenosen- bzw. Verschlüsse, Gefäßanomalien Thrombosen
 Hypertonie
 Gerinnungsstörungen (z.b. zu viele Erythrozyten)
 DM, (=Mikro-bzw. Makroangiopathien)
 Adipositas, Bewegungsmangel
 hormonelle Kontrazeptiva
 Hyperlipidämie
 Stress
 Rauchen, Alkohol
 vorhergegangener Insult
 genetische Disposition
 bei Männern häufiger
c) Die Ursachen für eine Hirnischämie beschreiben können.
hämodynamisch: (Hämodynamik = den Blutfluss in den Gefäßen betreffend)
Arteriosklerose, Gefäßstenosen, Gefäßverschlüsse, Gefäßanomalien
thromboembolisch: (durch Embolie) Ursache meist außerhalb des Gehirns
Herz
ulcerierende Gefäßplaques in gehirnversorgenden Gefäßen
Bein- und Beckenvenenthrombosen bei offenem Foramen ovale
d) Die Symptome der häufigsten Form des Schlaganfalls, dem Carotis-internaInfarkt, beschreiben können.
(= durch Carotisstenose oder ulceröse Carotisplaques)
 Taubheit im Gesicht, Arm oder Bein
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Lähmung im Gesicht, Arm oder Bein, meist halbseitenbetont
motorische Aphasie (Sprechstörung )
sensorische Aphasie
Schluckstörung
Plötzliche Verwirrtheit
Plötzlicher Schwindel
Plötzlicher Sehverlust
Starke Kopfschmerzen
Pupillendifferenz
sonst. plötzliche Verlust der normalen Gehirnfunktion
e) Die Warnzeichen: TIA und PRIND beschreiben können.
TIA (transitorisch ischämische Attacke)
= eine kurzzeitige, ischämische Attacke mit vollständiger Symptomrückbildung
(neurologische Ausfälle) innerhalb von spätestens 24h  bei neg. CT-Befund, die
Versorgung reicht noch für das Überleben der Zelle, es zeigen sich jedoch erste Symptome:
 Schwäche
 kurzzeitige Lähmungen
 Sprachstörungen
 Sehstörungen
 Sensibilitätsstörungen
 Hörstörungen
 Unfähigkeit zu schreiben, lesen, rechnen, usw.
PRIND (prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit)
Die Rückbildung der Symptome dauert länger als 24h, ist aber ebenfalls noch vollständig.
Die selben Symptome wie bei einer TIA treten auf.
f) Die diagnostischen Maßnahmen bei Schlaganfallsymptomen aufzählen und
begründen können.
Befragung:
Der Arzt erhebt zunächst die Krankenvorgeschichte (Anamnese) und erfragt die Entwicklung
der Symptome und die Risikofaktoren. Manche Patienten können zum Zeitpunkt der
Klinikeinlieferung keine Auskünfte geben, weil sie unter einer Sprachstörung oder
Bewusstseinsminderung leiden. In diesem Fall sind die Angaben der Angehörigen besonders
wichtig, die den Beginn des Schlaganfalls beobachtet haben.
Anschließend erfolgt eine neurologische Untersuchung. Eine Computer-Tomographie des
Kopfes (CCT = craniales CT) ist die wichtigste Untersuchung, um eine Gehirnblutung als
Ursache des Schlaganfalls auszuschließen.
Hirnblutungen sind unmittelbar nach ihrem Auftreten im CT erkennbar. Das ausgetretene Blut
sieht der Arzt als "dunklen Fleck". Die ersten Zeichen eines Hirninfarktes zeigen sich etwa
zwei Stunden nach dem Gefäßverschluss. Im CT lässt sich auch beurteilen, wie groß das
betroffene Hirnareal und wie gefährlich der Schlaganfall ist.
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Eine Alternative zum CT ist die Kernspin-Tomographie (MRT). Auch hier zeigt sich eine
fleckartige Veränderung im Gehirn. Schlaganfälle im Bereich des Hirnstamms
(Hirnstamminfarkt) können mit einem MRT besser beurteilt werden als mit einem CCT.
Wichtig sind in jedem Fall eine schnelle Diagnose und ein rascher Beginn der Behandlung.
Eine Doppler-Sonographie kann Verschlüsse und Verengungen der hinversorgenden
Blutgefäße als mögliche Ursache des Schlaganfalls aufdecken. Außerdem lässt sich das
Ausmaß der Arteriosklerose feststellen.
Je nach Schlaganfalltyp folgen weitere Untersuchungen, beispielsweise die Darstellung der
Blutgefäße im Gehirn (Angiographie, MR-Angiographie oder CT-Angiographie). Engstellen,
Gefäßverschlüsse, Gefäßlecks oder Gefäßmissbildungen werden damit sichtbar.
Routinemäßig wird ein EKG durchgeführt, um Herzrhythmusstörungen (z.B.
Vorhofflimmern) als Auslöser einer Gehirnembolie auszuschließen. Eine
Ultraschalluntersuchung des Herzens (Herzecho) zeigt, ob Blutgerinnsel im Herzen eine
mögliche Emboliequelle sind.
Eine Blutuntersuchung hilft mögliche Risikofaktoren aufzudecken. Dazu zählen
beispielsweise Blutgerinnungsstörungen, hohe Blutcholesterin- oder hohe Blutzuckerwerte.
BZ – Wert bestimmen, da ein hypoglykämisches Koma zu Bewusstlosigkeit und Zeichen
einer Hemiparese führen kann.
g) Die Erstmaßnahmen auf Verdacht auf akuten Schlaganfall nennen können!
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Unverzüglich den Arzt rufen!
Vitalzeichen kontrollieren
Eng sitzende Kleidung lockern
Oberkörper hoch lagern
Patienten beruhigen
nichts zu essen oder zu trinken geben (Pat. könne sich verschlucken)
ev. Zahnprothesen entfernen
bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage
bei Aussetzen der Atmung Wiederbelebungsmaßnahmen
den Zeitpunkt der ersten Symptome merken
Blutabnahme und Zugang vorbereiten
EKG, CT, Röntgen veranlassen
h) Die Basistherapie bei gesicherter Diagnose beschreiben können.
An erster Stelle steht die Sicherung der Vitalfunktionen.
Die Vitalfunktionen des Körpers werden überwacht und stabilisiert. Das ist die Basis und das
erste Ziel der Akutbehandlung.
Dazu gehören neben Herz-Kreislauf-Funktion und Atmung auch die Nierenfunktion, die
Hirnfunktion, die Temperatur, das Wasser-Elektrolyt-Gleichgewicht und der Säuren-BasenHaushalt.
Jede Maßnahme muss dem Erreichen der Behandlungsziele gelten.
Weitere Behandlungsziele sind:
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die Wiedereröffnung von Gefäßverschlüssen,
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die Verhinderung von früh auftretenden Rückfällen bzw. weiteren Schlaganfällen und
die Vermeidung oder Verringerung von sekundären Nervenschäden.
Lyse-Therapie
Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto günstiger ist die Prognose!
Eine direkte Einflussnahme auf einen ischämischen Schlaganfall bietet bisher nur die LyseTherapie. Die Heparin-Therapie dient der Vorbeugung von Embolien.
Basistherapie
Lebensrettende Maßnahmen noch vor Notfall-CT.
Noch bevor ein Notfall-Computertomogramm angefertigt wird, muss mit der Basistherapie
begonnen werden. Die Basistherapie sichert das erste Therapieprinzip, die Stabilisierung der
Vitalfunktionen. Dazu werden, je nach Situation folgende Maßnahmen notwendig:
Atmung kontrollieren und sichern
Die Atmung wird kontrolliert und die Sauerstoffzufuhr sichergestellt. Dazu wird
möglicherweise eine Sauerstoffmaske angelegt, oder der Betroffene wird intubiert. Die
Kohlendioxidproduktion und das Atemminutenvolumen werden angepasst und normalisiert.
Das ist wichtig, damit der Körper wieder eine ausreichende Sauerstoffversorgung erhält.
Blutdruck kontrollieren und normalisieren
Der Blutdruck wird kontrolliert und normalisiert. Dabei gibt es aber auch Einschränkungen.
Eine Blutdrucksenkung wird wegen der ev. schlechtern Hirndurchblutung nicht empfohlen,
wenn der Blutdruck bis 220 mm/hg systolisch oder 120 mm/Hg diastolisch ist. Ausnahme ist
das Vorliegen einer, durch Hochdruck hervorgerufenen, Organkomplikation.
Wird ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie) festgestellt, so kann man den Blutdruck steigern,
indem das Blutvolumen erhöht wird. Möglich ist außerdem die Gabe von
blutdrucksteigernden Medikamenten.
Flüssigkeitshaushalt ausgleichen
Ein Flüssigkeitsmangel kann durch Infusion oder Magensonde ausgeglichen werden.
Blutzuckerwerte normalisieren
Die Blutzuckerwerte werden kontrolliert. Ziel ist es, eine Über- oder Unterzuckerung zu
verhindern, bzw. zu beseitigen. Als Werte werden empfohlen: (Max. 160 Pflege Heute)

für Diabetiker weniger als 200mg/100ml,

für Nichtdiabetiker 120mg/100ml.
Körpertemperatur senken
Wichtig ist auch die Kontrolle der Körpertemperatur. Die Körpertemperatur kann mit Hilfe
von Wadenwickeln gesenkt werden. Liegt die Temperatur über 37,5 - 28° C, wird die Gabe
von fiebersenkenden Medikamenten (Antipyretika) empfohlen.
Behandlung von Komplikationen
Epileptische Anfälle behandeln
Als Folge eines Schlaganfalls können akute Komplikationen auftreten, z. B. ein Hirnödem
oder epileptische Anfälle. Bei epileptischen Anfällen wird eine entkrampfende Medikation z.
B. mit Carbamazepin, bzw. Phenytoin empfohlen.
Ein Hirnödem vergrößert die Folgen eines Schlaganfalls
Ein Hirnödem ist eine Schwellung des Hirngewebes. Durch den entstehenden Druck wird die
Sauerstoffversorgung des Hirngewebes weiter erschwert. Die Folgen eines Schlaganfalls
werden weiter vergrößert. Deshalb ist eine sofortige Behandlung notwendig, um die
Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. An dieser Stelle setzt auch die Forschung nach
Neuroprotektiva an. Neuroprotektiva sollen das Gehirngewebe in der Umgebung eines
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Schlaganfalls schützen.
Die derzeitigen Therapiemöglichkeiten eines Hirnödems sind:

Hochlagerung des Oberkörpers in eine 30° Lage.

Bei Verschlechterung des Computertomogramms empfohlene Osmotherapie

THAM-Puffer, Hyper-HAES zur Senkung des Hirndrucks.

Druckentlastung durch Operation.
Unterstützende Therapie
Die unterstützende Therapie beginnt sofort
Die unterstützende Behandlung ist für einen Schlaganfallbetroffenen sehr wichtig, weil sie die
Folgeschäden um ein Vielfaches reduzieren kann. Deshalb sollte sie immer sofort begonnen
werden.
Vorbeugende Maßnahmen gehören zu einer fachgerechten Behandlung. Wichtig ist eine
frühe neurophysiologische, medizinische und physikalische Frühmobilisation. Außerdem
sollten unbedingt vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung von Thrombosen getroffen
werden, z. B. durch Kompressionsstrümpfe. Auch bei Hirnblutungen kann eine
niedrigdosierte Heparintherapie eine tiefe Beinvenenthrombose verhindern. Sind
Komplikationen in Form von Infektionen aufgetreten, so sollte eine Antibiotikatherapie
durchgeführt werden.
i) Die Schulterkomplikationen und das Pusher-Syndrom beschreiben können.
Die Hemiplegie kann zu unterschiedlichen Problemen der stärker betroffenen Schulter führen.
Subluxierte Schulter: Durch die schlaffe oder spastische Lähmung verändert sich der
Muskeltonus des Schultergürtels und dadurch kann die Schulter subluxieren (aus dem Gelenk
heraus "rutschen"). Dies ist in der Regel nicht schmerzhaft und nicht weiter schlimm, wenn
die Richtlinien des Bobath-Konzeptes eingehalten werden. Dadurch können auch eventuelle
Schulterkomplikationen vermieden werden.
Wichtige Grundsätze:

Den Arm einer subluxierten Schulter erst dann Bewegen, wenn die Schulter in der
Gelenkpfanne in Neutrale Position gebracht wurde.

Den stärker betroffenen Arm in alle Bewegungsabläufe einbeziehen und den Patienten
auch dazu anleiten.

Wenn der Arm "in Aufrechter Haltung" nach unten hängt, so führt die Schwerkraft
dazu, dass der Arm aus dem Gelenk gleitet. Dies kann vermieden werden, indem dem
Patienten im Sitzen der Arm gestützt wird, durch ein Kissen oder ähnliches.

Durch diese subluxierte und/oder traumatisierte Schulter kann es zu einer schmerzhaften
Schulter kommen.

Dies kann dazu führen, dass der Patient Pflegemaßnahmen nur teilweise oder sogar gar
nicht mehr zulässt.

Deshalb sollten hier auch einige Dinge beachtet werden:

Schmerzmitteilungen des Patienten ernst nehmen.
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



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Bei der Lagerung beachten, dass das Gewicht des Patienten nicht allein auf dem stärker
betroffenen Arm lastet.
Bei allen Maßnahmen darauf achten, dass kein Zug am stärker betroffenen Arm
und/oder der Schulter ausgeübt wird.
Den Arm beim Transfer oder der Mobilisation nicht auf die Schulter des
Pflegepersonals legen, um somit ein plötzliches herunter Fallen des Arms zu vermeiden.
Den Patienten so früh und oft wie möglich drauf hinweisen, wie er selber mit der
Schulter umgehen sollte, ihm das Handling erklären und ihn dazu Anleiten.
Die schmerzhafte Schulter: Wird das Schultergelenk traumatisiert, kommt es zur
Ödembildung in der Gelenkkapsel. Der Betroffene verspürt zunächst nur bei bestimmten
Bewegungen oder beim Herabhängenlassen des Arms ein Ziehen. Bei anhaltender Belastung
kommt es zu immer stärkeren Schmerzen, später auch in Ruhe. Betroffene lehnen in dieser
Situation aus Angst vor Schmerzen oft Pflegemaßnahmen und Therapien ab. Der Auslöser für
solche Traumatisierungen ist ein falsches Handling seitens der Pflegekräfte, Angehörige und
des Patienten selbst.
Die schmerzhafte Schulter kann sowohl beim schlaffen als auch beim spastischen
Muskeltonus auftreten.
Pusher-Syndrom: Einige Patienten, die nach einem Schlaganfall eine Hemiparese erlitten
haben, drücken sich aktiv mit den nicht gelähmten Extremitäten zur paretischen Seite, so dass
sie das Gleichgewicht verlieren und zu dieser Seite fallen. Dem Versuch, die schräge
Körperhaltung passiv durch Aufrichten des Körpers zu korrigieren, wird massiver Widerstand
entgegengesetzt, meist wird der Körper um etwa 20° zur ipsiläsionalen (betroffenen) Seite
geneigt. Dieses aktive Drücken der Patienten führte zur Bezeichnung des Störungsbildes als
sog. "Pusher-Syndrom". Neuere Untersuchungen zur Ursache dieser Symptomatik ergaben,
dass Pusher-Patienten ihren Körper dann als "aufrecht" orientiert empfinden, wenn er objektiv
zur nichtgelähmten Seite gekippt ist.
Der Patient kann keine komplexen Handlungen ausführen (Chaos-Syndrom), deshalb ist er
nicht in der Lage selbstständig eine Körperpflege durch zu führen.
Pflegemaßnahmen beim Pusher Syndrom:

Zuerst wird der Patient auf der besseren Seite "abgeholt", deshalb werden am Anfang
die meisten Pflegemaßnahmen von der rechten Seite aus ausgeführt.

Orientierung der weniger betroffenen Seite geben.

Tiefe Transfers über die weniger betroffene Seite.

keine langen Erklärungen, sondern Teilsequenzen mitteilen und immer wieder einüben,
patientennah arbeiten, geführte Bewegungsabläufe, non-verbales Arbeiten.

Störungen vermeiden, Radio und Fernseher etc. abstellen, andere Gespräche während
der Anleitesituatuion vermeiden
j) Worauf hat das Pflegepersonal bei einem Schlaganfallpatienten zu achten
Die Arbeit der Pflege steht unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe". Der Grundgedanke ist,
dass der Patient seine Genesung am besten unterstützt, indem er trotz Behinderung so
selbständig wie möglich seine Aktivitäten plant, durchführt oder steuert. Den Pflegekräften
kommt eine weitere Aufgabe zu. Die akuten Befindlichkeiten der Patienten werden
dokumentiert und dem gesamten Therapeutenteam als wichtige Information zur Verfügung
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gestellt. Besonders wichtig sind auch entsprechende pflegerische Maßnahmen zur
Vermeidung von Komplikationen und Sekundärschäden. Zusätzlich zur Mithilfe bei den
therapeutischen Maßnahmen kommt vor allem der Krankenbeobachtung den notwendigen
Prophylaxen und der besonderen Pflege nach dem Bobath-Konzept große Bedeutung zu.
k) Eine Patienteninformation bezüglich: Sekundärprophylaxe und
Vorbeugung gestalten können.
Menschen, die einmal einen Schlaganfall erlitten haben, werden in der Regel zeitlebens als
Risikopatienten behandelt. Auch wenn der Ausgangspunkt des Schlaganfalls beseitigt wurde,
werden diese Patienten über viele Jahre hinweg auf Medikamente zur Reduktion der
Risikofaktoren angewiesen sein. Eines der ärztlichen Ziele in der Schlaganfall-Nachsorge
wird immer die Behandlung der Grunderkrankung – häufig Bluthochdruck und
Fettstoffwechselstörungen – sein.
Zu den am häufigsten verordneten Wirkstoffen zählen neben entwässernden Substanzen
(Diuretika) und Hemmstoffen blutdrucksteigernder Enzyme (ACE-Inhibitoren) vor allem
auch die Calzium-Antagonisten. Diese senken die Blutdruckwerte in erster Linie durch
Weitstellen der Gefäße. Zur Reduktion kritischer Blutfett-Spiegel wird sehr häufig auf die
Cholesterin-senkenden Statine sowie auf die Wirkstoffgruppe der Fibrate zurückgegriffen.
Welches dieser Medikamente Ihr Arzt für Sie auswählt, wird ganz von Ihrem individuellen
Fall abhängen. Häufig wählt der Arzt auch eine Kombination verschiedener Medikamente
aus, die sich in ihren Wirkungen gut ergänzen. Bei vielen Schlaganfall-Patienten zielt die so
genannte Sekundärprohylaxe über die Therapie der Basiserkrankung hinaus auch darauf ab,
die Entstehung von Blutgerinnseln (Thromben) in den Gefäßen direkt zu verhindern,
vorhandene Thromben aufzulösen und die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Zu
diesem Zweck werden heute vor allem Präparate aus zwei verschiedenen Wirkstoffgruppen
verschrieben:
Thrombozytenfunktionshemmer
Medikamente aus dieser Gruppe hemmen die Aktivität der Blutplättchen (Thrombozyten), die
bei der Blutgerinnselbildung eine zentrale Rolle spielen. Der bekannteste Thrombozytenfunktionshemmer ist die auch als Schmerzmittel eingesetzte Acetylsalicylsäure (ASS).
Die Medikamente werden so dosiert, dass innerhalb der Gefäße keine Gerinnsel mehr
entstehen, die Blutgerinnung z. B. nach Verletzungen aber weiterhin möglich ist. Da sich die
Schäden und Engstellen in den Gefäßen kaum zurückentwickeln, müssen
Thrombozytenfunktionshemmer meist dauerhaft eingenommen werden.
Gerinnungshemmer
Gerinnungshemmer unterdrücken ebenfalls die Gerinnselbildung innerhalb der Gefäße.
Allerdings wirken sie nicht auf die Blutplättchen, sondern direkt auf den chemischen Ablauf
der Blutgerinnung ein. Gerinnungshemmer kommen oft bei Herzrhythmusstörungen zum
Einsatz, damit sich in den Herzkammern keine Blutgerinnsel bilden, die ins Gehirn
verschleppt werden können.
Ob sich ein Schlaganfall wiederholt oder nicht, hat jeder Patient unabhängig vom
eingeschlagenen Therapieweg zum Teil auch selbst mit in der Hand. Je konsequenter dieser
alle Risiken (zum Beispiel Rauchen) meidet und seine Kreislaufgesundheit (etwa durch
Bewegung) fördert, desto größer werden im Regelfall die Erfolgsaussichten der
Sekundärprophylaxe sein
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Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?
Die Vorbeugung setzt natürlich bei den Risikofaktoren an.
Ein durch Bewegung und eine ausgewogene, gesundheitsbewusste Ernährung geprägter
Lebensstil kann sich positiv auf Gewicht, Blutdruck, Blutfette und den Blutzucker
auswirken.
Ebenso senkt der Verzicht auf das Rauchen das Schlaganfall-Risiko.
Studien haben gezeigt, dass bereits durch eine geringe Senkung des Blutdrucks das
allgemeine Schlaganfall-Risiko der Bevölkerung deutlich verringert werden könnte.
Außerdem sollten die relevanten medizinischen Werte, wie Blutdruck, Cholesterin und
Blutzucker regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
Ferner erhöhen übermäßiger Alkoholkonsum, starkes Übergewicht und Bewegungsmangel
das Risiko eines Schlaganfalls.
Reichen lebensstilbezogene Maßnahmen nicht aus, kann das Risiko durch eine ärztlich
verordnete und kontrollierte Prophylaxe vermindert werden. Hier gilt: Medikamentöse
Maßnahmen und ein aktiver gesundheitsfördernder Lebensstil ergänzen sich positiv.
Wichtigster nicht beeinflussbarer Risikofaktor ist das Alter- mit steigendem Lebensalter
nimmt das Schlaganfall-Risiko zu. Als Faustregel gilt: Das Schlaganfall-Risiko verdoppelt
sich ab dem 50. Lebensjahr jedes Jahrzehnt. Aber: Auch junge Menschen, sogar Kinder,
können von einem Schlaganfall betroffen sein – er ist keine reine „Alterskrankheit“. Die
Kontrolle und Reduktion der Risikofaktoren sollte in jedem Lebensalter ernst genommen
werden, ist aber insbesondere für ältere Menschen ein wichtiges Werkzeug zur Verhinderung
von Schlaganfällen.
Warnsignale ernst nehmen! Sofort den Arzt aufsuchen!
Hier besteht die große Chance, Schlimmeres zu verhüten. Man muss die Warnzeichen
allerdings ernst nehmen. Sie sind nicht immer stark ausgeprägt und nach kurzer Zeit schon
wieder vorbei. Man könnte glauben, es habe sich um eine vorübergehende Schwäche
gehandelt. Aber es droht große Gefahr! Sehen Sie Warnsignale wie einen Notfall! Informieren
Sie sofort Ihren Arzt oder einen Notarzt, wenn Sie folgende Anzeichen an sich bemerken:
Die Warnsignale

Plötzliche Muskelschwäche oder Taubheitsgefühl in Gesicht, Armen oder Beinen.

Sehstörungen:
Kurzzeitige Erblindung eines Auges – manchmal wie ein Vorhang, der sich senkt.
Doppelbilder (man sieht alles doppelt).
Verschwommenes Sehen.

Hörstörungen

Schwerhörigkeit.

Taubheit.

Schwindelgefühl.

Gangunsicherheit, man eckt selbst in der vertrauten Wohnung an oder stürzt plötzlich
ohne ersichtlichen Grund.

Sprech- und Sprachstörungen

Plötzliche Unfähigkeit zu sprechen. .~ Undeutliche Aussprache.

Man versteht nicht, was gesagt wird.

Schluckstörungen.
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
Bislang nicht gekannter, plötzlich einsetzender Kopfschmerz.
Der Arzt wird Sie gründlich untersuchen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
l) Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen zur Einnahme von Thrombo-Ass
und Marcoumar nennen können!
Thrombo-Ass
Vor einer geplanten Operation ist der thrombozytenaggregationshemmende Effekt der
Acetylsalicylsäure zu berücksichtigen. Die zusätzliche Einnahme anderer Salicylate oder
nichtsteroidaler Antiphlogistika/Antirheumatika ist zu vermeiden. Wird ASS in größeren
Mengen über mehrere Jahre eingenommen, sind Nierenschädigungen nicht auszuschließen.
Die Nierenfunktion ist regelmäßig zu überprüfen. Bei Kindern und Jugendlichen wurden in
Einzelfällen lebensbedrohliche Komplikationen (Reye-Syndrom) beobachtet. Bei lang
andauerndem Erbrechen, Austrocknung, Bewußtseinstrübung und Krämpfen ist eine sofortige
Intensivbehandlung erforderlich. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme
bestimmter Arzneimittel ist allerdings nicht erwiesen. Vorsicht ist geboten bei bekannter
Überempfindlichkeit gegen andere, nichtsteroidale Analgetika/Antirheumatika oder andere
allergene Stoffe, Asthma bronchiale, genetisch bedingtem Glukose-6-PhosphatDehydrogenase-Mangel (hämolytische Anämie), gastrointestinalen Beschwerden (z.B.
Gastritis), Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen, chronischen oder rezidivierenden
Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden. Eine Thrombo ASS 30 mg-Filmtablette enthält
80 mg Lactose. Diese Menge ist wahrscheinlich nicht ausreichend um LactoseUnverträglichkeitsreaktionen auszulösen.
Marcoumar
Intramuskuläre Injektionen müssen während der Antikoagulantientherapie unterbleiben, da
hierbei Blutungen beziehungsweise Hämatome auftreten können. Subkutane Injektionen sind
weniger riskant; gegen intravenöse Injektionen bestehen keine Bedenken. Patienten und
Patientinnen, die ambulant mit Marcoumar behandelt werden, tragen zweckmäßigerweise für
den Notfall stets Vitamin K1 mit sich, dazu entsprechende Anwendungsvorschriften und eine
Bestätigung des Arztes oder der Ärztin, wonach der Träger unter Antikoagulantientherapie
steht.
Nach Operation an Lunge, Genitalorganen, Magen und Gallenwegen ist wegen der erhöhten
fibrinolytischen Aktivität eine engmaschige Kontrolle vorzunehmen.
Bei diagnostischen und therapeutischen Eingriffen, wo eine Verkürzung der
Thromboplastinzeit unumgänglich ist (z.B. Angiographie, Lumbalpunktion, kleinere
operative Eingriffe, Zahnextraktionen etc.) sollte dies unter engmaschiger Kontrolle
geschehen.
Bei Krankheiten oder Zuständen, bei denen die Proteinbindung von Phenprocoumon
herabgesetzt sein kann, z.B. Diabetes mellitus, Thyreotoxikose, Tumoren,
Nierenerkrankungen, Infektionen und Entzündungen, ist eine strenge ärztliche Überwachung
erforderlich. Bei eingeschränkter Leberfunktion ist besondere Vorsicht geboten wegen einer
möglichen Beeinträchtigung der Bildung von Gerinnungsfaktoren oder der unter Umständen
zugrunde liegenden Thrombozytenfunktionsstörung.
Die Leberfunktion von Patienten und Patientinnen, die unter einer Langzeitbehandlung mit
Marcoumar stehen, sollte überwacht werden (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Bei Resorptionsstörungen im Magen-Darm-Trakt kann die gerinnungshemmende Wirkung
von Marcoumar verändert sein.
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Bei schwerer Herzinsuffizienz muss sehr vorsichtig dosiert werden, da die Aktivierbarkeit
bzw. Gamma-Carboxylierung der Gerinnungsfaktoren bei Vorliegen einer Stauungsleber
eingeschränkt sein kann. Wird die Leberstauung jedoch aufgehoben, kann eine
Dosissteigerung notwendig sein. Bei einem bekannten oder vermuteten Mangel an Protein C
oder Protein S ist Vorsicht geboten.
Bei hohem gewohnheitsmässigem Alkoholkonsum kann die gerinnungshemmende Wirkung
herabgesetzt sein, doch ist bei Leberinsuffizienz auch eine Verstärkung der
gerinnungshemmenden Wirkung möglich.
Bei senilen Patienten und Patientinnen, Alkoholikern, Patienten und Patientinnen mit
psychischen Erkrankungen sind engmaschige Kontrollen erforderlich.
Es wurde berichtet, dass die Wirkung von oralen Antikoagulantien durch gleichzeitige
Behandlung mit Hypericum-Präparaten abgeschwächt werden kann (Risiko der
ungenügenden Antikoagulation)
2. Das Bobath-Konzept verstehen!
a) Die physiologischen Grundlagen des Konzepts beschreiben können!
Das Konzept beruht auf der Annahme der „Umorganisationsfähigkeit“ des Gehirns, das heißt,
dass gesunde Hirnregionen die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführten Aufgaben
neu lernen und übernehmen können. Häufig sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht
die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern Verbindungswege unterbrochen, die durch
konsequente Förderung und Stimulation des Patienten von Seiten aller betreuenden Personen
neu gebahnt werden können. Insbesondere nach einem Schlaganfall bei halbseitig gelähmten
Menschen (Hemiplegikern) kann das Konzept gute Erfolge in der Rehabilitation erzielen. Es
muss jedoch kritisch angemerkt werden, dass das Bobath-Prinzip im Gegensatz zu anderen
Therapien, wie zum Beispiel der Forced Use Therapy (FUT) bisher nicht durch
wissenschaftliche Studien als signifikant wirksam eingestuft werden konnte.
Hemiplegiker neigen häufig dazu, ihre gelähmte (mehr betroffene) Seite zu vernachlässigen,
bis hin zur völligen Leugnung und dafür ihre Einschränkungen um so mehr mit ihrer
beweglichen (weniger betroffenen) Hälfte zu kompensieren. Solche einseitigen Bewegungen
helfen dem Patienten jedoch nur vordergründig, da die mehr betroffene Seite nicht die
Möglichkeit erhält, neue Informationen zu empfangen und zu verarbeiten. Das Gehirn kommt
also gar nicht in Verlegenheit, sich umzustrukturieren. Stattdessen besteht auf Grund
asymmetrischer Bewegungen eher die Gefahr, schmerzhafte Spastiken zu entwickeln.
Das Hauptprinzip des Bobath-Konzepts bezieht dagegen die mehr betroffene Körperseite
immer wieder in Alltagsbewegungen ein, indem sie sensorisch stimuliert wird, um sie in ihren
Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu halten.
Physiologische Grundlagen:
Unterstützungsfläche: Die Unterstützungsfläche ist mit der Kontaktfläche zwischen Körper
und Umwelt identisch. Beim Gehen ist die Unterstützungsfläche die Kontaktfläche der Füße
zum Boden, beim Liegen die Körperfläche, die Kontakt zu Matratze und Kopfkissen hat. Je
größer die Unterstützungsfläche ist, desto weniger Haltungstonus ist notwendig.
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Soll ein Patient entspannen und zur Ruhe kommen, soll man ihm eine größtmögliche
Unterstützungsfläche bieten, da so der Haltungstonus eher reduziert wird.
Schwerkraft: Die Rolle der Schwerkraft ist vor allem dann von Bedeutung, wenn es um die
Wahl der Ausgangspositionen für Pflegeaktivitäten geht. Obwohl das Trinken im Bett in
halbhoher Rückenlage dieselbe Bewegung ist wie das Trinken in aufrechter Sitzhaltung,
werden durch die Schwerkraft und die Ausgangsposition unterschiedliche Muskelgruppen
beansprucht.
Schlüsselpunkte: Schlüsselpunkte sind Körperzonen mit einer hohen Dichte von
Propriorezeptoren, die für die Wahrnehmung und Kontrolle der gegenwärtigen Lage des
Körpers im Raum zuständig sind. Die Schlüsselpunkte beeinflussen den Haltungstonus und
bahnen Bewegungen an. Der zentrale Schlüsselpunkt ist das Schlüsselbein, die proximalen
Schlüsselpunkte sind die beiden Schulterregionen und Beckenhälften, die distalen
Schlüsselpunkte sind Füße und Hände.
Die Stimulation von Schlüsselpunkten kann sowohl normale als auch abnormale Bewegungen
einleiten. So kann ein Reiz in der Handinnenfläche zu einer Spastik der Hand führen, die
wiederum eine Spastik des Ellenbogens provozieren kann. Deshalb ist ein Dauerreiz, den z.B.
eine Binde in der Hand eines Schlaganfallpatienten auslöst, nicht sinnvoll.
Die linke motorische Hirnrinde gibt Impulse für bewusste Bewegungen der rechten
Körperseite, die rechte Hirnhälfte für Bewegungen der linken. Die Planung selbst einseitiger
Bewegungen erfordert jedoch das Zusammenspiel beider Hirnhälften. Deshalb können
Bewegungsabläufe in der weniger betroffenen Körperseite beeinträchtigt sein, auch wenn
diese nicht gelähmt ist.
Mobilität und Stabilität sind gegensätzliche Zustände, die sich jedoch wechselseitig
bedingen. Beim Gehen müssen z.B. Rumpf und Standbein ausreichende Stabilität geben,
damit das Spielbein mobil ist – also einen Schritt machen kann. Da bei einer schweren
Hemiplegie das stärker betroffene Bein und die stärker betroffene Rumpfseite keine
ausreichende Stabilität geben können, ist auch das weniger betroffene Spielbein nicht in der
Lage, einen Schritt durchzuführen.
Das Gehirn speichert Bewegungen als zusammengesetzte Information ab, wobei Motorik und
Sensorik eine funktionelle Einheit bilden. So wird verständlich, dass ein Kranker mit
Wahrnehmungsstörungen auch Schwierigkeiten hat, sich normal zu bewegen.
Das menschliche Gehirn ist nicht vollständig ausgenutzt und auch beim Erwachsenen noch
innerhalb gewisser Grenzen „flexibel“. Verloren gegangene Funktionen können zum Teil
außerhalb der geschädigten Bereiche neu „angesiedelt“ oder „geweckt“ werden. (Plastizität
des Gehirns)
Das Gehirn ist lebenslang lernfähig. Es lernt die Bewegungsmuster, die der Patient mit der
größten Motivation am häufigsten durchführt, normale und auch abnormale Bewegungen.
Bekommt der Schlaganfallpatient von Seiten der Pflegenden zum Einüben einer normalen
Bewegung keine professionelle Hilfe, wird er lernen, sich mit der Spastizität soweit es
möglich ist zu bewegen. Werden ihm aber Bewegungsalternativen angeboten, die sich
angenehmer und effektiver „anfühlen und erweisen“, wird er diese Alternativen in seine
Bewegungsabläufe integrieren.
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Unter der Vorstellung, dass sich Gehirnstrukturen unter anderem durch neue synaptische
Verbindungen reorganisieren, sollte der Patient also möglichst häufig und gezielt die
normalen Bewegungsabläufe trainieren. Das Gehirn läuft ansonsten Gefahr, spastische
Bewegungsmuster als „normal“ zu erlernen und anzuwenden. Wie schnell und erfolgreich der
Betroffene lernt, hängt vom Ausmaß und Lokalisation der Schädigung und von seinem
Allgemeinzustand ab.
b) Die Therapiegrundlagen (inkl. Raumgestaltung) des Konzepts beschreiben
können.
Wahrnehmungsförderung:
 Sehr wichtig  auf die stärker betroffene Seite lagern.
 regelmäßiger Lagerungswechsel
 Transfers über die betroffene Seite,
 Bewegung unter Integration beider Körperseiten.
Neglectbehandlung: Den Pat. provozieren, die betroffene Seite und die Raumhälfte der
betroffenen Seite stärker wahrzunehmen.
Aktivierende Pflege: Bewegungsabläufe gemeinsam gestalten; eigene Handlungsschritte
erklären, präzise Bewegungsaufträge erteilen, Patientenaktivität spüren
Raumgestaltung
Die Raumgestaltung ist ein aktives Behandlungskonzept des Neglect-Phänomens: Bett und
Stuhl des Patienten stehen so im Raum, dass die stärker betroffene Seite des Patienten zum
Geschehen hin liegt, d.h. zur Tür und zum Zimmer. Auch der Nachttisch steht auf der stärker
betroffenen Seite, ebenso wie jeder Kontakt über diese Seite erfolgen soll. Dadurch, dass sich
dort alles „Interessante“ abspielt, wird der Patient motiviert, den Kopf zur stärker betroffenen
Seite zu drehen.
Bei einem sehr ausgeprägten Neglect ist der Patient hierzu allerdings noch nicht in der Lage.
Dann wird er auf seiner weniger betroffenen Seite gewissermaßen abgeholt und die
Orientierung Schritt für Schritt auf seine stärker betroffene Seite gelenkt.
c) Die Maßnahmen zur Unterstützung bei folgenden ATLs beschreiben können:




sich waschen und kleiden
Essen und trinken,
kommunizieren
ausscheiden
siehe Pflege Heute Seite 1272 – 1275
3) Empfehlungen für Betroffene und Angehörige für zu Hause geben
können!
Nach einem Schlaganfall können Probleme beim Sprechen, Sehen oder in der Koordination
von Bewegungen auftreten. Beginnen sie langsam damit, verloren gegangene Funktionen
Pensenarbeit Ferdi, Flo, Nikolaus, Franz
Seite 13
wieder einzuüben. Manche Dinge müssen Sie sehr oft wiederholen, bevor sie sie wieder
beherrschen. Konzentrieren sie sich immer auf eine Aufgabe.
Bemühen sie sich um ihre schwächere Seite.
Wenn sie ein Bein oder einen Arm gar nicht spüren, versuchen sie trotzdem, diese bewusst zu
bewegen und auf beiden Seiten eine natürliche Körperhaltung einzunehmen.
Familie und Freunde können sie unterstützen, indem sie sich auf ihre schwächere Seite setzen,
von dort mit ihnen sprechen und ihnen Dinge reichen!
Widmen sie bei der Körperpflege Ihrer schwächeren Seite besonders viel Aufmerksamkeit.
Achten sie auf dieser Seite auf kleine Verletzungen und Hautreizungen, die sie
möglicherweise gar nicht spüren.
Wegen der Empfindungsstörungen ist das Verletzungsrisiko auf ihrer schwächeren Seite
nämlich besonders hoch. Achten sie darauf, dass sie regelmäßig – alle ein bis zwei Stunden –
Ihre Sitz- oder Liegeposition verändern, um ein Wundliegen zu vermeiden.
Probleme mit der Blasenkontrolle sind zu Beginn nach einem Schlaganfall sehr häufig,
bessern sich aber meist, wenn sie wieder aktiver werden. Tragen sie ev. Einlagen, gehen sie
regelmäßig und häufig zur Toilette, auch wenn sie keinen Harndrang verspüren und
begrenzen sie die Flüssigkeitszufuhr am späten Abend. Duschen ist meist weniger gefährlich
als Baden. Fällt Ihnen das Stehen in der Dusche schwer, stellen sie einen Stuhl hinein, damit
er nicht wegrutscht befestigen sie an seinen Füßen Saugnäpfe.
Es gibt auch spezielle Sitzgelegenheiten für Dusche und Bad zu kaufen.
Klettern sie mit der schwächeren Körperhälfte voraus in die Dusche oder Wanne, verlassen
sie sie mit der stärkeren Seite voraus. Tragen sie Kleidung und Schuhe, die einfach aus- und
anzuziehen sind. Klettverschlüsse sind oft am besten geeignet. Wenn sie Schwierigkeiten mit
dem Kauen und Schlucken haben, nehmen sie beim Essen nur kleine Mengen in den Mund.
Achten sie nach jedem Bissen darauf, dass in der schwächeren Mundhälfte keine Essensreste
zurückbleiben. Bevorzugen sie weiche Speisen oder zerkleinern sie Nahrungsmittel vor dem
Essen.
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