I. Das elektrische Feld 1. Ladung Q 2. Feldkraft Fel - Klasse!

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Felix Birk
I. Das elektrische Feld
1. Ladung Q
Einheit: 1 C (Coulomb)
Elektrische Ladungen werden nicht erschaffen oder vernichtet, sondern nur getrennt oder
neutralisiert. Gleichartig geladene Körper stoßen sich, verschieden geladene Körper ziehen sich an.
Die elektrische Ladung kann über den Ausschlag des Elektroskops nachgewiesen werden. Die
Ladungsart (+/-) kann durch eine Glimmlampe bestimmt werden:
_
+
Ladung kann influenziert werden, indem in einem neutralen Körper die Elektronen zu einer Seite hin
angezogen werden. (=elektrische Influenz)
Bei Teilchen wird q verwendet, bei bspw. Plattenkondensatoren Q.
Bei einem Elektron gilt ๐‘ž = ๐‘’ = 1,6 ∗ 10−19
2. Feldkraft Fel
Einheit: 1 N (Newton)
Ein Raum, in dem auf elektrisch geladene Körper Kräfte ausgeübt werden, heißt elektrisches Feld.
Jede Ladung ist von einem elektrischen Feld umgeben.
Dieses unsichtbare Feld veranschaulicht man mit Feldlinien. Eine positive Probeladung q+ erfährt
Kräfte in Richtung der Feldlinien.
๏‚ท Feldlinien beginnen beim positiven und enden an negativen Ladungen
๏‚ท sie stehen senkrecht zur Leiteroberfläche
๏‚ท je dichter die Feldlinien verlaufen, desto stärker ist das Feld
๏‚ท die Tangenten (Steigung) an Feldlinien geben in jedem Punkt des Feldes die Richtung der
Feldkraft an
๏‚ท Feldlinien schneiden sich nicht
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Es gibt 2 verschiedene Ansätze, Feldkraft zu messen/bestimmen:
Gewichtskraft
Auslenkung
Voraussetzung: horizontales, homogenes Feld
Voraussetzung: vertikales, homogenes Feld
๏‚ฎ Probekörper wird im elektrischen Feld über
Hebel auf einer Waage platziert: abnehmende
Gewichtskraft wird gemessen (|1g| ≈ 0,01N)
Im schwebenden Zustand gilt: ๐‘ญ๐’†๐’ = ๐‘ฎ
๏‚ฎ Probekörper wird an Pendel der Länge l
befestigt und in elektrisches Feld geführt. Dabei ist
s die Auslenkung.
Es gilt:
๐’Ž∗๐’ˆ
๐‘ญ๐’†๐’ =
∗๐’”
๐’
3. Feldstärke E
Einheit: 1 N/C (Newton pro Coulomb)
Im elektrischen Feld ist die elektrische Feldkraft proportional zur Probeladung q, d.h. je größer die
Ladung des Probekörpers, desto größer ist die auf ihn einwirkende Feldkraft.
๐น
Da ๐‘ž๐‘’๐‘™ = ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก gilt: ๐‘ญ๐’†๐’ ~๐’’
Diese Konstante wird als Feldstärke E bezeichnet. Es gilt: ๐‘ฌ =
๐‘ญ๐’†๐’
๐’’
4. Spannung U
Einheit: 1 J/C = 1V (Joule pro Coulomb = Volt)
Spannung entsteht, wenn man entgegengesetzt geladene Ladungen unter Energiezufuhr (Arbeit)
trennt. In einem homogenen elektrischen Feld eines Kondensators der Dicke d führt die Feldkraft Fel
während der Bewegung eines Probekörpers der Ladung q die Energie W zu.
๐‘พ
Es gilt: ๐‘พ = ๐‘ญ๐’†๐’ ∗ ๐’… = ๐ธ ∗ ๐‘‘ ∗ ๐‘ž → ๐‘Š~๐‘ž → ๐‘ผ = ๐’’ = ๐‘ฌ ∗ ๐’…
Allgemein gilt demnach im homogenen elektrischen Feld der Dicke/Breite d und einer angelegten
๐‘ผ
Spannung U: ๐‘ฌ =
๐’…
5. Potenzial ๏ช
Einheit: 1 V (Volt)
Das Potenzial ๏ช eines Punktes ist dessen Spannung gegen ein Bezugsniveau B ๏ช=0 (z.B. positive
Kondensatorplatte oder Erdung).
Die Spannung zwischen zwei Punkten P1 und P2 ist die Potenzialdifferenz ๏ชP1-๏ชP2.
Alle Punkte auf Äquipotenzialflächen haben das gleiche Potenzial. Man benötigt keine Energie, um
Ladungen auf ihnen zu verschieben.
Im homogenen elektrischen Feld gilt:
๏ช(๐ฑ) = ๐„ ∗ ๐ฑ
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6. Flächenladungsdichte ๏ณ
Einheit: 1 C/m2 (Coulomb pro Quadratmeter)
Je dichter die Ladungen auf der Platte, desto stärker ist das elektrische Feld. Eine Fläche A mit der
๐‘ธ
Ladung Q besitzt die Flächenladungsdichte ๏ณ = ๐‘จ
7. Feldkonstante ๏ฅ0
= 8,85 * 10-12C/Vm
Im homogenen Feld eines Plattenkondensators ist ๏ณ überall gleich und ist zu seiner elektrischen
Feldstärke proportional: Es gilt:
๏ณ
๏ณ~๐„ →
= ๐’Œ๐’๐’๐’”๐’•๐’‚๐’๐’• = ๏ฅ๐ŸŽ
โƒ—โƒ—
๐‘ฌ
8. Kapazität C
Einheit: 1 C/V = 1F (Coulomb pro Volt = Farad)
Die Ladung Q auf beiden Teilen des Kondensators sind zur angelegten Spannung U proportional: ๐~๐”
Der Quotient aus der Ladung und der Spannung ist für den Plattenkondensator eine charakteristische
๐‘ธ
Größe und heißt Kapazität C. ๐‚ = ๐‘ผ
9. Elektrizitätszahl ๏ฅr
Bsp.: Vakuum: 1fach; Luft: 1,0006fach; Wasser: 81fach
Die Elektrizitätszahl ๏ฅr ist der Zahlfaktor um den sich die Kapazität erhöht, wenn man den leeren Raum
zwischen den Platten eines Plattenkondensators vollständig mit einem Dielektrikum ausfüllt.
๐‘ช๐’Ž๐’Š๐’•
= ๐’Œ๐’๐’๐’”๐’•๐’‚๐’๐’• = ๐œบ๐’“ (Materialkonstante)
๐‘ช
๐’๐’‰๐’๐’†
Für die Kapazität eines Plattenkondensators gilt:
๐‘จ
๐‘ช = ๐œบ๐’“ ∗ ๐œบ๐ŸŽ ∗
๐’…
Wird das Dielektrikum in das Feld eingeschoben, so bilden sich im Dielektrikum Polarisationsladungen
QP. Ein Teil der von den Platten ausgehenden Feldlinien endet an diesen Ladungen.
10. Trennen der Kondensatorplatten
getrennte Spannungsquelle (Q = konstant)
Wird der Plattenabstand d verdoppelt, so
๐ด
halbiert sich nach ๐ถ = ๐œ€๐‘Ÿ ∗ ๐œ€0 ∗ 2๐‘‘ die
Kapazität, damit verdoppelt sich nach
1
๐‘ธ
๐ถ=๐‘ˆ
2
2๐‘ˆ
die Spannung U. Nach ๐ธโƒ— = 2๐‘‘ bleibt die
Feldstärke konstant.
angeschlossene Spannungsquelle (U = konstant)
Wird der Plattenabstand d verdoppelt, so halbiert
๐ด
sich nach ๐ถ = ๐œ€๐‘Ÿ ∗ ๐œ€0 ∗ 2๐‘‘ die Kapazität, damit
๐‘„
halbiert sich nach ๐ถ = ๐‘ผ die Ladungsmenge Q
๐‘ˆ
und nach ๐ธโƒ— = 2๐‘‘ halbiert sich auch die
Feldstärke.
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11. Ladungsenergie W
Die Energie eines Kondensators der Kapazität C und der angelegten Spannung U findet sich in der
Fläche unter der U-Q-Kurve (๐‘„~๐‘ˆ). Da die Kurve eine Ursprungsgerade ist, ist die Fläche
dreiecksförmig. Demnach gilt:
1
1
๐Ÿ
∗ ๐‘ˆ ∗ ๐‘„ → ∗ ๐‘ˆ ∗ ๐ถ ∗ ๐‘ˆ → ๐‘พ๐‘ช = ∗ ๐‘ช ∗ ๐‘ผ๐Ÿ
2
2
๐Ÿ
Die Energie sitzt nach Faradays Feldvorstellung nicht bei den Ladungen auf den Platten sondern
zwischen ihnen im Feld.
Die sog. Energiedichte ๏ฒ definiert sich über die Energie pro Volumen.
๐‘Š๐ถ =
Es gilt: ๐† =
๐‘พ๐‘ช
๐‘ฝ
๐Ÿ
โƒ—๐Ÿ
= ๐Ÿ ∗ ๐œบ๐ŸŽ ∗ ๐œบ๐’“ ∗ โƒ—๐‘ฌ
Zwischen den beiden Kondensatorplatten herrscht eine Anziehungskraft. Möchte man die Platten
1
voneinander trennen, benötigt man die Kraft ๐น = 2 ∗ ๐‘„ ∗ ๐ธโƒ—
Reihenschaltung
Kapazität
Für die Einzelkapazitäten gilt:
๐‘ธ๐Ÿ
๐‘ช๐Ÿ =
๐‘ผ
Für die Gesamtkapazität gilt:
๐‘ช๐’ˆ๐’†๐’” = ๐‘ช๐Ÿ + ๐‘ช๐Ÿ + ๐‘ช๐Ÿ‘
Für die Einzelkapazitäten gilt:
๐‘ธ
๐‘ช๐Ÿ =
๐‘ผ๐Ÿ
Für die Gesamtkapazität gilt:
๐Ÿ
๐Ÿ
๐Ÿ
๐Ÿ
=
+
+
๐‘ช๐’ˆ๐’†๐’” ๐‘ช๐Ÿ ๐‘ช๐Ÿ ๐‘ช๐Ÿ‘
An allen Kondensatoren liegt die gleiche
Spannung an! Hierbei gilt:
๐‘ธ๐’ˆ๐’†๐’”
๐‘ผ=
๐‘ช๐’ˆ๐’†๐’”
Für die Einzelspannungen gilt:
๐‘ธ๐Ÿ
๐‘ผ๐Ÿ =
๐‘ช๐Ÿ
Für die Gesamtspannung gilt:
๐‘ผ๐’ˆ๐’†๐’” = ๐‘ผ๐Ÿ + ๐‘ผ๐Ÿ + ๐‘ผ๐Ÿ‘
Skizze
Parallelschaltung
Spannung
12. Reihen- und Parallelschaltung von Kondensatoren
Ladung
Für die Einzelladungen gilt:
๐‘ธ๐Ÿ = ๐‘ช ๐Ÿ ∗ ๐‘ผ
An allen Kondensatoren ist die Ladung gleich
groß! Hierbei gilt:
Für die Gesamtladung gilt:
๐‘ธ = ๐‘ช๐’ˆ๐’†๐’” ∗ ๐‘ผ๐’ˆ๐’†๐’”
๐‘„๐‘”๐‘’๐‘  = ๐‘ช๐’ˆ๐’†๐’” ∗ ๐‘ˆ → ๐‘ผ ∗ (๐‘ช๐Ÿ + ๐‘ช๐Ÿ + ๐‘ช๐Ÿ‘ )
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13. Auf- und Entladen von Kondensatoren
Aufladen
Entladen
Beim Anlegen der Spannung verteilt sich diese
auf Widerstand und Kondensator. Es gilt:
Da beim Entladen eines Kondensators Spannung
abfällt, muss die Summe der beiden
Teilspannungen Null ergeben. Also gilt:
๐‘ผ๐’„ (๐’•) + ๐‘ผ๐‘น (๐’•) = ๐‘ผ๐ŸŽ =
๐‘ฐ(๐’•) =
๐‘ธ(๐’•)
+ ๐‘น ∗ ๐‘ฐ(๐’•)
๐‘ช
๐‘ผ๐‘น (๐’•)
๐‘น
๐‘ธ(๐’•) = ๐‘ช ∗ ๐‘ผ๐‘ช (๐’•)
๐‘ธ(๐’•)
+ ๐‘น ∗ ๐‘ฐ(๐’•)
๐‘ช
๐‘ผ๐‘น (๐’•)
๐‘ฐ(๐’•) = −
๐‘น
๐‘ผ๐’„ (๐’•) + ๐‘ผ๐‘น (๐’•) = ๐ŸŽ =
๐‘ธ(๐’•) = ๐‘ธ๐’Ž๐’‚๐’™ − ๐‘ช ∗ ๐‘ผ๐‘ช (๐’•)
Halbwertszeit:
Die Halbwertszeit definiert sich durch die vergangene Zeit bis die abfließende Ladung eines
Kondensators um die Hälfte abgenommen hat.
Es gilt: ๐‘ป๐‘ฏ = ๐ฅ๐ง(๐Ÿ) ∗ ๐‘น ∗ ๐‘ช ๏‚ฎ unabhängig der Ladung
14. Diode
Eine Diode leitet nur in eine Richtung, es gibt also
eine Sperr- und eine Durchlassrichtung.
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II. Das Magnetfeld
1. Basiswissen: Magnetfelder elektr. Leiter
Ein elektrischer Leiter ist von einem magnetischen Wirbelfeld umgeben. Bei Spulen ist dort Norden,
wo einem die Feldlinien in der Mitte nach der Linken-Hand-Regel entgegen kommen.
N
S
Die Linke-Hand-Regel:
Um die Richtung der magnetischen Feldlinien zu ermitteln,
nimmt man die Linke-Hand-Regel.
Daumen: Elektronenfluss (von Minus zu Plus)
gekrümmte Finger: Richtung der Feldlinien
2. Magnetische Flussdichte B Einheit: 1 T (Tesla)
Da sich F1 und F2 gegenseitig aufheben, wird
lediglich F untersucht und mit einem Kraftmesser
oder einer Waage bestimmt.
F1
F2
F
Untersucht wird die Kraft F in Abhängigkeit der Stromstärke der Prüfspule IPrüf sowie der wirksamen
Leiterlänge der Prüfspule s bei konstantem Magnetfeld.
Ergebnis: ๐น~๐ผ๐‘ƒ๐‘Ÿü๐‘“
und
๐น~๐‘ 
๏‚ฎ
๐น~๐ผ ∗ ๐‘  bzw.
๐น
๐ผ∗๐‘ 
= ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก
Erfährt ein Leiter der wirksamen Leiterlänge s, welcher vom Strom I durchflossen wird, einem Ort, an
welchem der Strom senkrecht zum Magnetfeld fließt, die Kraft F, so herrscht an dort die magnetische
๐‘ญ
Flussdichte ๐‘ฉ = ๐‘ฐ∗๐’”
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3. Kräfte auf stromdurchflossene Leiter
Die Linke-Hand-Regel (UVW-Regel):
Um die Kraftwirkung auf bewegte negative Ladungen (z.B.
stromdurchflossene Leiter, Elektronen, …) zu ermitteln,
nimmt man die Linke-Hand-Regel
Daumen: Elektronenfluss (Ursache)
Zeigefinger: Magnetfeld (Vermittler)
Mittelfinger: Kraft (Wirkung)
Für positive Ladungen (z.B. Protonen)
nimmt man die rechte Hand!
๐น
Aus ๐ต = ๐ผ∗๐‘  folgt die Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter ๐น = ๐ต ∗ ๐ผ ∗ ๐‘ 
Falls der Leiter nicht senkrecht zum Magnetfeld B ausgerichtet ist, gilt: ๐‘ญ = ๐‘ฉ ∗ ๐‘ฐ ∗ ๐’” ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ), wobei ๏ก
den Winkel zwischen dem Magnetfeld und dem Leiter meint. (normalerweise senkrecht also sin(90°)=1
4. Die Lorentzkraft Einheit: 1 N (Newton)
Herleitung:
๐น =๐ต∗๐‘ฐ∗๐‘  =
๐ต∗๐‘ธ∗๐‘ 
๐’•
=
๐ต∗๐’∗๐’†∗๐’”
๐’•
= ๐ต ∗ ๐‘› ∗ ๐‘’ ∗ ๐’— da n = 1 (1 Elektron) ๏‚ฎ ๐น = ๐ต ∗ ๐‘’ ∗ ๐‘ฃ
Bewegt sich ein Elektron mit der Geschwindigkeit v senkrecht zu den Feldlinien eines Magnetfeldes der
Flussdichte B, so erfährt es die Lorentzkraft ๐‘ญ๐‘ณ = ๐‘ฉ ∗ ๐’† ∗ ๐’—
Da die Lorentzkraft senkrecht zur Geschwindigkeit des Elektrons wirkt, wird am Elektron keine Arbeit
verrichtet (kein Abbremsen/Beschleunigen). Demnach wird das Elektron senkrecht zur
Bewegungsrichtung abgelenkt.
4.1. Die Braun‘sche Röhre
Durch den glühelektrischen
Effekt, bei dem eine Glühwendel
beheizt wird, werden durch eine
Heizspannung Elektronen
ausgegeben. Durch den negativ
geladenen Wehnelt-Zylinder
werden die Elektronen zu einem
Strahl gebündelt und zur Anode
hin beschleunigt. Der erzeugte
Elektronenstrahl kann durch
einen Magneten verschoben
werden, da die Elektronen durch
die Lorentzkraft abgelenkt
werden.
Wehnelt-Zylinder
Heizspannung
Kathode
Anode
Beschleunigungs
-spannung
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4.2. Der Hall-Effekt
d
h
Ein Leiterband mit der Dicke d und der Höhe h wird von einem Strom durchflossen. Wird das
Leiterband nun senkrecht von einem Magnetfeld B durchflossen, so wirkt auf die Elektronen die
Lorentzkraft FL, welche sie zum unteren Rand des Leiterbandes ablenkt. Durch den hier entstehenden
Überschuss an Elektronen ist eine negative Aufladung nachweisbar und damit eine Spannung – die
Hallspannung UH.
Durch die verschiedenen Aufladungen des oberen und unteren Randes des Leiterbandes entsteht ein
๐‘ผ
elektrisches Feld E der Stärke ๐‘ฌ = ๐’‰๐‘ฏ. Diese wird schließlich so groß, dass die Anziehungskraft Fel auf
die Elektronen die Lorentzkraft aufhebt und ein Kräftegleichgewicht entsteht. Folglich laufen die
Elektronen geradeaus durch.
Es gilt:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—๐’†๐’ → ๐‘ฉ ∗ ๐’† ∗ ๐’— = ๐‘ฌ ∗ ๐’† = ๐‘ผ๐‘ฏ ∗ ๐’† ๏‚ฎ ๐‘ผ๐‘ฏ = ๐‘ฉ ∗ ๐’— ∗ ๐’‰
๐‘ญ๐‘ณ = ๐‘ญ
๐’‰
5. Permeabilitätszahl und magnetische Feldkonstante
Die magnetische Flussdichte hängt noch von weiteren Faktoren ab wie der Erregerstromstärke, der
Windungsdichte der Spule sowie der Permeabilitätszahl (Füllung der Spule durch ferromagnetische
Stoffe)
๐’ (๐‘พ๐’Š๐’๐’…๐’–๐’๐’ˆ๐’”๐’›๐’‚๐’‰๐’)
๏‚ฎ ๐ต ~ ๐๐’“ ∗ ๐‘ฐ๐’†๐’“ ∗ ๐’ (๐‘ณä๐’๐’ˆ๐’† ๐’…๐’†๐’“ ๐‘บ๐’‘๐’–๐’๐’†) →
๐’
๏ƒž ๐‘ฉ = ๐๐ŸŽ ∗ ๐๐’“ ∗ ๐’ ∗ ๐‘ฐ๐’†๐’“
๐ต
๐‘›
๐‘™
๐œ‡๐‘Ÿ ∗๐ผ๐‘’๐‘Ÿ ∗
= ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก = ๐๐ŸŽ (magnetische Feldkonstante)
6. Energie des Magnetfeldes
Fließt durch eine Spule der Eigeninduktivität L der Strom I, so besitzt ihr Magnetfeld die Energie
๐Ÿ
๐‘พ๐’Ž๐’‚๐’ˆ = ∗ ๐‘ณ ∗ ๐‘ฐ๐Ÿ
๐Ÿ
7. Energiedichte im Magnetfeld
Es gilt:
๐†๐’Ž๐’‚๐’ˆ =
๐‘พ๐’Ž๐’‚๐’ˆ
๐‘ฝ
๐Ÿ
= ๐Ÿ∗๐
๐Ÿ
๐ŸŽ ∗๐๐’“
∗ ๐‘ฉ๐Ÿ in J/m3 (Joule pro Kubikmeter)
Zur Erinnerung:
๐‘พ๐‘ช ๐Ÿ
๐†๐‘ช =
= ∗ ๐œบ๐ŸŽ ∗ ๐œบ๐’“ ∗ ๐‘ฌ๐Ÿ
๐‘ฝ
๐Ÿ
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III. Bewegung von Teilchen
1
๐‘’
Bei der Beschleunigung von Elektronen gilt: ๐‘พ๐’†๐’ = ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ = ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ = 2 ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ 2 → ๐‘ฃ = √2 ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ˆ
1. Bewegung im homogenen B-Feld
1.1 Gerader Einschuss
Es gilt:
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—
๐‘ญ๐‘ณ ๏ž ๐’—๐’” und โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘ญ๐‘ณ ๏ž โƒ—๐‘ฉ
Da die Lorentzkraft senkrecht wirkt, verrichtet sie keine Arbeit am Elektron,
sondern lenkt es nur ab. Deshalb bleibt der Betrag der Geschwindigkeit vs
konstant. Es liegt eine Bewegung mit konstanter Bahngeschwindigkeit und
konstanter Kraft senkrecht zur Bewegungsrichtung vor. Das sind die
Kennzeichen einer Kreisbahn.
Die Lorentzkraft FL wirkt also als Zentripetalkraft FZ.
Es gilt: ๐‘ญ๐‘ณ = ๐‘ญ๐’ = ๐ต ∗ ๐‘’ ∗ ๐‘ฃ =
Für die Umlaufdauer T gilt:
๐Ÿ๐…๐’“
๐‘ป=
๐’—
๐‘š∗๐‘ฃ 2
๐‘Ÿ
Für die Geschwindigkeit gilt demnach:
๐Ÿ๐…๐’“
๐’—=
๐‘ป
2. Bewegung von Teilchen im homogenen E-Feld
Beim Beschleunigen/Abbremsen im E-Feld gilt: ๐‘ญ๐‘ฉ = ๐‘ญ๐’†๐’ → ๐‘š ∗ ๐‘Ž = ๐‘ฌ ∗ ๐‘’ → ๐‘Ž =
๐‘ผ
๐’…
๐‘’
∗๐‘š
2.1 Einschuss von Elektronen entgegen der Feldlinien (Beschleunigung)
Ein Elektron der Masse m und der Ladung e wird mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 entgegen der
Feldlinien in ein homogenes elektrisches Feld E eines Kondensators der Dicke d und einer angelegten
Spannung U eingeschossen und mit der Beschleunigung a zum Pluspol hin angezogen, demnach
beschleunigt und verlässt das E-Feld mit der Geschwindigkeit v1.
Für die Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Zeit gilt im E-Feld:
๐’—(๐’•) = ๐’—๐ŸŽ + ๐’‚ ∗ ๐’•
Für die zurückgelegte Strecke in Abhängigkeit der Zeit gilt im E-Feld:
๐Ÿ
๐’”(๐’•) = ๐’—๐ŸŽ ∗ ๐’• + ∗ ๐’‚ ∗ ๐’•๐Ÿ
๐Ÿ
Nach dem Energieerhaltungssatz gilt:
1
1
๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’๐’—๐’๐’“๐’‰๐’†๐’“ + ๐‘พ๐’†๐’ = ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’๐’๐’‚๐’„๐’‰๐’‰๐’†๐’“ → ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ0 2 + ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ = ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ1 2
2
2
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2.2 Einschuss von Elektronen in E-Feld-Richtung (Abbremsen)
Ein Elektron der Masse m und der Ladung e wird mit der Anfangsgeschwindigkeit v0 in Richtung der
Feldlinien in ein homogenes elektrisches Feld E eines Kondensators der Dicke d und einer angelegten
Spannung U eingeschossen, mit der Beschleunigung a abgebremst und verlässt das E-Feld mit der
Geschwindigkeit v1.
Für die Geschwindigkeit in Abhängigkeit der Zeit gilt im E-Feld:
๐’—(๐’•) = ๐’—๐ŸŽ − ๐’‚ ∗ ๐’•
Für die zurückgelegte Strecke in Abhängigkeit der Zeit gilt im E-Feld:
๐Ÿ
๐’”(๐’•) = ๐’—๐ŸŽ ∗ ๐’• − ∗ ๐’‚ ∗ ๐’•๐Ÿ
๐Ÿ
Nach dem Energieerhaltungssatz gilt:
1
1
๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’๐’—๐’๐’“๐’‰๐’†๐’“ = ๐‘พ๐’†๐’ + ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’๐’๐’‚๐’„๐’‰๐’‰๐’†๐’“ → ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ0 2 = ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ + ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ1 2
2
2
Sonderfall:
1
Das E-Feld ist so stark, dass das Elektron ganz abgebremst wird und umkehrt. (2 ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ0 2 ≤ ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ)
Für die Bremsdauer T gilt: ๐’—(๐‘ป) = ๐‘ฃ0 − ๐‘Ž ∗ ๐‘‡ = ๐ŸŽ → ๐‘ป =
1
Für den Bremsweg S gilt: ๐‘บ = ๐’”(๐‘ป) = ๐‘ฃ0 ∗ ๐‘‡ − 2 ∗ ๐‘Ž ∗ ๐‘‡
2
๐’—๐ŸŽ
๐’‚
3. Bewegung im kombinierten E- und B-Feld (Wien’scher Filter)
โƒ— ๏ž๐
โƒ— (vgl. Hall-Sonde)
Voraussetzung: ๐„
Ein Elektron der Anfangsgeschwindigkeit v0 wird in ein senkrechtes homogenes elektrisches Feld E
und ein senkrechtes homogenes Magnetfeld B eingeschossen. Die Lorentzkraft FL lenkt das Elektron (in
diesem Fall) nach unten und die elektrische Kraft Fel nach oben ab.
Wählt man die jeweiligen Parameter geeignet, so heben sich die Kräfte auf und das Elektron fliegt
geradlinig weiter. Dann gilt:
๐‘ฌ
๐‘ญ๐‘ณ = ๐‘ญ๐’†๐’ → ๐ต ∗ ๐‘ฃ ∗ ๐‘’ = ๐‘’ ∗ ๐ธ → ๐’— =
๐‘ฉ
Bei niedrigerer Geschwindigkeit verkleinert sich die Lorentzkraft und das Elektron wird mehr durch die
elektrische Kraft abgelenkt, also hier nach oben.
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IV. Elektromagnetische Induktion
1. Induktion durch Leiterbewegung
Wird ein Leiter der wirksamen Leiterlänge d (und der Windungszahl n) in einem Magnetfeld mit der
magnetischen Flussdichte B mit der Geschwindigkeit v senkrecht zu den Feldlinien bewegt, so werden
in ihm Ladungen getrennt, indem die Elektronen durch die Lorentzkraft zu einer Seite hin abgelenkt
werden. Durch den entstandenen Elektronenüberschuss entsteht hier der Minuspol und damit eine
Spannung zwischen den Leiterenden. Durch die verschieden geladenen Leiterenden entsteht im Leiter
ein elektrisches Feld, welches die Elektronen schließlich wieder in die entgegengesetzte Richtung
ablenkt. Die Ladungstrennung ist daher beendet, wenn FL = Fel.
Man spricht hierbei von elektromagnetischer Induktion und somit von einer induzierten Spannung Uind.
Es gilt:
๐‘ˆ
โƒ— ∗๐‘’∗๐‘ฃ = ๐‘’∗ →๐‘ˆ = ๐ต
โƒ— ∗๐‘ฃ∗๐‘‘
๐‘ญ๐‘ณ = ๐‘ญ๐’†๐’ = ๐ต
๐‘‘
Bei einer Spule mit n Windungen gilt dann:
โƒ— ∗ ๐’— ∗ ๐’ ∗ ๐’… (Vorzeichenwechsel bei Änderung der Bewegungs- oder B-Feld-Richtung)
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = โƒ—๐‘ฉ
FL
v
v
2. UVW-Regel:
Daumen: Bewegungsrichtung des Leiters (Ursache)
Zeigefinger: Magnetfeld/Richtung der Feldlinien (Vermittler)
Mittelfinger: Kraft/Richtung der Ablenkung ๏‚ฎ Minuspol (Wirkung)
Für positive Ladungen (z.B. Protonen)
nimmt man die rechte Hand!
Bei der Bewegung von Spulen gelten die allgemeinen Bewegungsgesetze.
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2. Induktion durch Flächenänderung
Eine stromdurchflossene Spule der wirksamen Leiterlänge d und der Windungszahl n wird mit der
Geschwindigkeit v senkrecht zu den Feldlinien in ein begrenztes homogenes Magnetfeld der
magnetischen Flussdichte B bewegt. Während der Zeit ๏„t wird di e Strecke ๏„s zurückgelegt.
Hieraus ergibt sich die Flächenänderung ๏„A.
Es gilt:
โˆ†๐‘ 
โˆ†๐‘  ∗ ๐‘‘
โˆ†๐ด
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ = ๐ต ∗ ๐‘ฃ ∗ ๐‘› ∗ ๐‘‘ → ๐‘› ∗ ๐ต ∗
∗๐‘‘ →๐‘›∗๐ต∗
→๐‘›∗๐ต∗
โˆ†๐‘ก
โˆ†๐‘ก
โˆ†๐‘ก
โˆ†๐‘จ๐’”
→ ๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = (−) ๐’ ∗ ๐‘ฉ ∗
โˆ†๐’•
Ist die wirksame Fläche nicht senkrecht zu den Feldlinien so gilt:
๐‘จ๐’” = ๐‘จ ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐œถ), wobei ๏ก den Winkel zwischen As und A meint.
Es wird nur dann Spannung induziert, wenn sich die Fläche ändert. (s. Abbildung)
Ist die zeitliche Änderung der wirksamen Leiterfläche As nicht konstant, so gilt allgemein:
ฬ‡
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… (๐’•) = −๐’ ∗ ๐‘ฉ ∗ ๐‘จ๐’” (๐’•)
Demnach entspricht die Ableitung der As-t-Kurve der induzierten Spannung Uind.
Sonderfall: Freier Fall
Wird ein Leiter bzw. eine Spule in ein begrenztes Magnetfeld senkrecht zu den Feldlinien fallen
gelassen, so gelten die Bewegungsgesetze:
๐Ÿ
๐’—(๐’•) = ๐’‚ ∗ ๐’•
und
๐’”(๐’•) = ๐Ÿ ∗ ๐’‚ ∗ ๐’•๐Ÿ
๐‘š
Für a gilt: ๐’‚ = ๐’ˆ = 9,81 ๐‘ 2
Nach dem Lenz’schen Gesetz wird die Spule, sofern ein Strom fließt, beim Fall abgebremst, da die Kraft
des stromdurchflossenen Leiters nach oben, also entgegen der Fallrichtung wirkt.
Nur wenn F = G gilt, bleibt die Geschwindigkeit konstant.
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3. Induktion durch B-Feld-Änderung
Eine Induktionsspule der Fläche AI, der Länge lI und der Windungszahl nI, welche mit einem
Spannungsmessgerät verbunden ist, wird in einer Feldspule der Fläche AF, der Länge lF, der
Windungszahl nF und der der Stromstärke Ier platziert. Nun wird der Erregerstrom der Feldspule linear
erhöht. Das Spannungsmessgerät zeigt eine Induktionsspannung Uind.
Es gilt:
Wenn ๐ผ๐‘’๐‘Ÿ ~๐‘ก dann gilt auch ๐ต๐น๐‘’๐‘™๐‘‘ ~๐‘ก
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐’Œ๐’๐’๐’”๐’•๐’‚๐’๐’•, wenn Ier und damit BFeld linear zunimmt.
Ändert sich das B-Feld nicht mehr, so ist ๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐ŸŽ.
Nimmt die magnetische Feldstärke ebenso linear ab, so wird dieselbe Spannung mit anderem
Vorzeichen gemessen.
โˆ†๐ต
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ ~
โˆ†๐‘ก
Die Induktionsspannung ist ebenso proportional zur Windungszahl nI und zur Querschnittsfläche AI.
Es gilt also:
โˆ†๐ต
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ ~
∗ ๐‘›๐ผ ∗ ๐ด๐ผ →
= ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก = 1
โˆ†๐ต
โˆ†๐‘ก
โˆ†๐‘ก ∗ ๐‘›๐ผ ∗ ๐ด๐ผ
→ ๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = (1 ∗) ๐’๐‘ฐ ∗ ๐‘จ๐‘ฐ ∗
โˆ†๐‘ฉ
โˆ†๐’•
๐’
bzw. ๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐’๐‘ฐ ∗ ๐‘จ๐‘ฐ ∗ ๐๐ŸŽ ∗ ๐๐’“ ∗ ๐’ ∗
โˆ†๐‘ฐ๐’†๐’“
โˆ†๐’•
(bei linearem t)
Erfolgt die B-Feld-Änderung nicht linear, so gilt allgemein:
ฬ‡
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐’๐‘ฐ ∗ ๐‘จ๐‘ฐ ∗ ๐‘ฉ(๐’•)
Demnach entspricht die Ableitung der Ier- bzw. B-t-Kurve der induzierten Spannung Uind.
4. Allgemeines Induktionsgesetz
4.1. Magnetischer Fluss ษธ
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐‘› ∗ ๐ต ∗
โˆ†๐ด๐‘ 
ฬ‡
= ๐’ ∗ ๐‘ฉ ∗ ๐‘จ(๐’•)
โˆ†๐‘ก
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐‘› ∗ ๐ด๐‘  ∗
โˆ†๐ต
ฬ‡
= ๐’ ∗ ๐‘จ๐’” ∗ ๐‘ฉ(๐’•)
โˆ†๐‘ก
Die magnetische Flussdichte ist ein Maß dafür, wie viele Feldlinien pro Fläche verlaufen.
ษธ~๐‘ฉ und ษธ~๐‘จ ๏‚ฎ ษธ~๐‘จ ∗ ๐‘ฉ ๏ƒž ษธ = ๐‘จ ∗ ๐‘ฉ in Vs (Voltsekunde)
Die magnetische Flussdichte ist also das Produkt aus dem Betrag der Flussdichte B und der Fläche A s.
Bei gleichzeitiger Änderung von As und B gleichzeitig gilt:
ฬ‡ + ๐‘› ∗ ๐ด๐‘  ∗ ๐ต(๐‘ก)
ฬ‡ = ๐‘› ∗ (๐ต ∗ ๐ด(๐‘ก)
ฬ‡ + ๐ด ∗ ๐ต(๐‘ก)
ฬ‡ ) = ๐‘› ∗ (๐ด ∗ ฬ‡ ๐ต)
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ ๐‘”๐‘’๐‘  = ๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ ๐ด + ๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ ๐ต = ๐‘› ∗ ๐ต ∗ ๐ด(๐‘ก)
= ๐’ ∗ ษธฬ‡
Für das allgemeine Induktionsgesetz gilt also: ๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = −๐’ ∗ ษธฬ‡
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5. Selbstinduktion von Spulen/Eigeninduktivität L
Beim Ein- und Ausschaltvorgang einer Spule ändert sich das Magnetfeld der Spule, welches sich durch
die zunehmende bzw. abnehmende Stromstärke auf- bzw. abbaut.
Dieser sich ändernde Fluss kann nun nicht nur in einer anderen Spule eine Induktionsspannung
erzeugen, sondern auch in der felderzeugenden Spule selbst. Man nennt dies Selbstinduktion, die
erzeugte Spannung Selbstinduktionsspannung. Nach Lenz wirkt diese entgegen der Ursache, also dem
Anstieg bzw. Abfluss des Spulenstromes, und zögert diesen daher hinaus.
ฬ‡ ∗ ๐ด , da A = konstant
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ (๐‘ก) = −๐‘›๐ผ๐‘›๐‘‘๐‘ข๐‘˜๐‘ก๐‘–๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘๐‘ข๐‘™๐‘’ ∗ ษธฬ‡ = −๐‘›๐ผ ∗ ๐ต(๐‘ก)
๐‘›
ฬ‡ ∗ ๐ด = −๐‘›๐ผ ∗ ๐œ‡0 ∗ ๐œ‡๐‘Ÿ ∗ ๐น๐‘’๐‘™๐‘‘๐‘ ๐‘๐‘ข๐‘™๐‘’ ∗ ๐ผ๐‘’๐‘Ÿ (๐‘ก)
ฬ‡ ∗๐ด
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ (๐‘ก) = −๐‘› ∗ ๐ต(๐‘ก)
๐‘™๐น๐‘’๐‘™๐‘‘๐‘ ๐‘๐‘ข๐‘™๐‘’
Da Induktionsspule = Feldspule ๏‚ฎ nI = nF
๐’๐Ÿ
ฬ‡ = −๐‘ณ ∗ ๐ผ(๐‘ก)
ฬ‡
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ (๐‘ก) = −๐๐ŸŽ ∗ ๐๐’“ ∗
∗ ๐‘จ ∗ ๐ผ(๐‘ก)
๐’
Die Selbstinduktionsspannung ist zur Änderungsrate (Ableitung) der Stromstärke proportional.
๐‘ˆ (๐‘ก)
Es gilt also ๐‘–๐‘›๐‘‘
= ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก = ๐‘ณ
ฬ‡
๐ผ(๐‘ก)
Der Proportionalitätsfaktor L heißt Eigeninduktivität und hängt von den Spulendaten ab. Diese ist auf
den Spulen in der Einheit H (Henry) angegeben.
Für die Selbstinduktion gilt also:
ฬ‡
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… (๐’•) = −๐‘ณ ∗ ๐‘ฐ(๐’•)
5.1. Ein- und Ausschalten von Spulen
Einschalten einer Spule
Ausschalten einer Spule
ฬ‡
๐‘ˆ(๐‘ก) = ๐‘ˆ0 + ๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ = ๐‘… ∗ ๐ผ − ๐ฟ ∗ ๐ผ(๐‘ก)
๐ผ(๐‘ก) =
๐‘ˆ(๐‘ก)
๐‘…
๐‘…=
๐‘ˆ0
๐ผ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ
bei t = 0 gilt: ๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ = −๐‘ˆ0
Bei der Einschaltkurve entspricht die Steigung
der Tangente bei t = 0 der Eigeninduktivität L
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6. Erzeugung sinusförmiger Wechselspannung
In einem homogenen Magnetfeld rotiert eine
Leiterschleife (Spule) gleichförmig um eine
Achse, die senkrecht zu den Feldlinien steht.
In der Leiterschleife wird Spannung induziert,
deren zeitlicher Verlauf sinusförmig ist
๏‚ฎ Wechselspannung
Da in beiden senkrechten Teilstücken der
Leiterschleife Spannung induziert wird, gilt
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐‘ผ๐’Š๐’๐’…๐Ÿ + ๐‘ผ๐’Š๐’๐’…๐Ÿ
1. Herleitung:
๐‘ˆ๐‘–๐‘›๐‘‘ = ๐‘› ∗ ๐ต ∗ ๐‘ฃ๐‘  ∗ ๐‘‘ + ๐‘› ∗ ๐ต ∗ ๐‘ฃ๐‘  ∗ ๐‘‘
= ๐Ÿ๐’ ∗ ๐‘ฉ ∗ ๐’… ∗ ๐’— ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐œถ)
(bei einer Spule mit n Windungen)
๐œถ=๐Ž∗๐’•
→ ๐Ÿ๐’ ∗ ๐‘ฉ ∗ ๐’… ∗ ๐’— ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐Ž ∗ ๐’•) (für rechteckige Spule)
ฬ‚ ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐Ž ∗ ๐’•)
๐‘ผ๐’Š๐’๐’… = ๐‘ผ
Aus ๐Ž =
๐Ÿ๐…
๐‘ป
und ๐’— =
๐Ÿ๐…๐’“
๐‘ป
๐‘ฃ๐‘ 
= cos(๐›ผ) → ๐’—๐’” = ๐’— ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐œถ)
๐‘ฃ
Winkelgeschwindigkeit ๏ท:
In doppelter Zeit wird doppelter Winkel
โˆ†๐œถ
1
überstrichen ๏‚ฎ ๐‘ก~ ๐›ผ๏‚ฎ โˆ†๐’• = ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก = ๐Ž in ๐‘ 
(๏„๏ก im Bogenmaß)
Spezialfall: (vollständige Umdrehung)
โˆ†α = 360° = 2π und โˆ†t = T
๐Ÿ๐…
1
๏‚ฎ ๐Ž = ๐‘ป = ๐Ÿ๐… ∗ ๐’‡ (Frequenz f = ๐‘‡)
geht hervor: ๐’— = ๐Ž ∗ ๐’“ → ๐’“ =
๐’—
๐Ž
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Magnetfeldänderung
Flächenänderung
Leiterbewegung
7. Das Lenz’sche Gesetz
Bewegt man einen Leiter im B-Feld, so bewegen sich in ihm Elektronen, da sie durch die
Lorentzkraft FL abgelenkt werden. Somit liegt ein ‚stromdurchflossener Leiter‘ vor, welcher eine
Kraft ๐‘ญ = ๐‘ฉ ∗ ๐‘ฐ ∗ ๐’”๐’” entgegen der Bewegungsrichtung (1. UVW-Regel) erfährt.
Der Leiter wird also abgebremst. Um den Leiter weiterhin mit konstanter Geschwindigkeit zu
bewegen, muss eine Kraft aufgewendet werden, die gleich groß ist wie F.
Bewegt man einen Leiter im B-Feld, so bewegen sich in ihm Elektronen, da sie durch die
Lorentzkraft FL abgelenkt werden und sich im Kreis bewegen. Es entsteht wieder ein
stromdurchflossener Leiter, welcher von einem kreisförmigen zweiten Magnetfeld umgeben ist,
welches nach der Faustregel so gerichtet ist, dass es dem Anwachsen von ษธ (also hier der Fläche)
entgegenwirkt.
Beim Schließen des Schalters entsteht in der Spule ein Magnetfeld, welche die Elektronen im Ring
durch die Lorentzkraft ablenkt. Es entsteht ein Ringstrom. Um diesen entsteht ein zweites
Magnetfeld (gelb), welches nach der Faustregel dem ersten Magnetfeld und damit dem
Anwachsen von ษธ entgegenwirkt.
Lenz’sches Gesetz:
Der Induktionsstrom ist stets so gerichtet, dass er der Ursache des Induktionsvorgangs (Flächen- oder
B-Feld-Zunahme) entgegenwirkt, diesen also zu hemmen versucht. Daher ist das Vorzeichen der
Induktionsspannung negativ.
Aus diesem Grund stimmt der Energieerhaltungssatz, da Energie zugeführt werden müsste, um den
Induktionsvorgang fortzuführen.
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V. Schwingungen
1. Einführung und Begriffe
Entfernt sich ein Körper aus der Gleichgewichtslage um die Elongation s (max. Elongation ล =
Amplitude), so tritt eine Rückstellkraft FR auf, die ihn abbremst, zur Umkehr zwingt und ihn wieder zur
Gleichgewichtslage hin beschleunigt. Aufgrund seiner Trägheit bewegt er sich über die
Gleichgewichtslage hinaus und alles beginnt von vorne.
freie Schwingung = der Schwinger bestimmt seinen Rhythmus selbst
erzwungene Schwingung = Schwingung wird von außen herbeigeführt
gedämpfte Schwingung = durch Reibung und Widerstand klingt die Bewegung allmählich ab
ungedämpfte Schwingung = Idealfall (unendliche Schwingung)
harmonische Schwingung = Schwingung, bei der die Rückstellkraft proportional und entgegengesetzt
zur Elongation ist. Für kleine Winkel gilt ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) ≈ ๐œถ. Für harmonische Schwingungen gilt das lineare
Kraftgesetz.
2. Lineares Kraftgesetz (Richtgröße D)
๐น
Aus dem Hook’schen Gesetz für die Federhärte ๐ท = geht folgende Formel hervor:
๐‘ 
๐‘ญ๐‘น = −๐‘ซ ∗ ๐’” (D ist nun nicht mehr die Federhärte, sondern eine allgemeine Richtgröße, die je nach
Schwingung variieren kann). Die Richtgröße ist positiv, das Minus gibt nur an, dass die Rückstellkraft
entgegen der Auslenkung wirkt.
Beispiel 1
Es gilt:
๐น1 = −๐น2 und ๐‘ซ๐Ÿ = ๐‘ซ๐Ÿ
โƒ—๐Ÿ
๐‘ญ
โƒ—๐Ÿ
๐‘ญ
๐น๐‘… = ๐น1 + ๐น2 = 0๐‘
0
Es gilt:
๐‘ญ๐Ÿ ∗ = ๐‘ญ๐Ÿ − ๐‘ซ๐Ÿ ∗ ๐’” und ๐‘ญ๐Ÿ ∗ = ๐‘ญ๐Ÿ − ๐‘ซ๐Ÿ ∗ ๐’”
โƒ—๐‘ญ๐‘น
0
s
๐น๐‘… = ๐น1 ∗ + ๐น2 ∗ = ๐น1 − ๐ท1 ∗ ๐‘  + ๐น2 − ๐ท2 ∗ ๐‘ 
= ๐‘ญ๐Ÿ + ๐‘ญ๐Ÿ − ๐ท1 ∗ ๐‘  − ๐ท2 ∗ ๐‘  = ๐ŸŽ − (๐‘ซ๐Ÿ + ๐‘ซ๐Ÿ ) ∗ ๐‘ 
→ ๐‘ญ๐‘น = −๐ƒ ∗ ๐ฌ
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Beispiel 2
Es gilt:
๐น = −๐บ
โƒ—๐‘ญ๐‘น
๐น๐‘… = ๐น + ๐บ = 0๐‘
โƒ—∗
๐‘ญ
s
โƒ—โƒ— โฌš
๐‘ฎ
0
Es gilt:
๐น∗ = F − ๐‘ซ ∗ ๐’”
s
๐น๐‘… = ๐น ∗ + ๐บ = ๐น − ๐ท ∗ ๐‘  + ๐บ
โƒ— −๐ท ∗๐‘  = ๐ŸŽ−๐ท∗๐‘ 
= โƒ—๐‘ญ + โƒ—๐‘ฎ
→ ๐น๐‘… = −๐ƒ ∗ ๐ฌ
โƒ—๐‘ญโฌš
โƒ—โƒ— โฌš
๐‘ฎ
Beispiel 3
0
S1
๐น
๐น
๐‘  = ๐‘ 1 + ๐‘ 2
(๐ท = → ๐‘  = )
๐‘ 
๐ท
๐น
๐น
๐น
๐‘ =
+
=
|โˆถ๐น
๐ท1 ๐ท2 ๐ท
1
1
1
1
1
= =
+
→ ๐ท = ( + )−1
๐ท ๐ท1 ๐ท2
๐ท1 ๐ท2
→ ๐น๐‘… = −๐‘ซ ∗ ๐ฌ
S2
Beispiel 4
sin ๐›ผ =
๐›ผ
๐‘ 
๐›ผ
๐‘ 
๐‘ 
=
→
=
→๐›ผ = →๐’”=๐œถ∗๐’
360° 2๐œ‹๐‘™ 2๐œ‹ 2๐œ‹๐‘™
๐‘™
l
๐น๐‘…
๐‘š ∗ ๐‘” ∗ sin ๐›ผ
๐‘š ∗ ๐‘” ๐ฌ๐ข๐ง ๐œถ
= −๐ท = −
=−
∗
๐‘ 
๐›ผ∗๐‘™
๐‘™
๐œถ
โƒ—๐‘น
๐‘ญ
s
๐น๐‘…
→ ๐น๐‘… = ๐‘ฎ ∗ sin ๐›ผ = ๐’Ž ∗ ๐’ˆ ∗ sin ๐›ผ
๐บ
๐ฌ๐ข๐ง ๐œถ
โƒ—โƒ—
α ๐‘ฎ
๐œถ
≈ ๐Ÿ (für kleine Winkel)
→๐ท =
๐‘š∗๐‘”
๐‘™
→ ๐น๐‘… = −๐‘ซ ∗ ๐ฌ
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Beispiel 5
๐น๐‘… = −๐บ = −๐‘š ∗ ๐‘”
(๐œŒ =
๐‘š
)
๐‘‰
(๐‘‰ = ๐ด ∗ 2 ∗ ๐‘ )
= −๐† ∗ ๐‘จ ∗ ๐Ÿ ∗ ๐’ˆ ∗ ๐‘ 
→ ๐น๐‘… = −๐‘ซ ∗ ๐ฌ
โƒ—โƒ—
๐‘ฎ
3. Bewegungsgesetze
Man betrachtet eine harmonische Schwingung, die zum Zeitpunkt t=0s in positiver Richtung durch die
Gleichgewichtslage geht.
3.1. Elongation s(t)
Die Elongation in Abhängigkeit der Zeit kann als Sinus-Funktion beschrieben werden. Die maximale
Auslenkung nennt man ล.
Es gilt: ๐‘  = ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐›ผ)
๐œถ
Da ๐›ผ~๐‘ก gilt ๐’• = ๐’Œ๐’๐’๐’”๐’•๐’‚๐’๐’• = ๐Ž, also ๐›ผ = ๐œ” ∗ ๐‘ก
Für eine Umdrehung gilt also ๐Ž =
Daraus folgt:
๐’”(๐’•) = ๐’”ฬ‚ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐Ž๐’•)
๐Ÿ๐…
๐‘ป
= ๐Ÿ๐… ∗ ๐’‡
3.2. Geschwindigkeit v(t)
Die Geschwindigkeit ist die Ableitung der Strecke (Elongation).
Also gilt:
ฬ‡ = ๐œ” ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ cos(๐œ”๐‘ก) Da ๐Ž ∗ ๐’”ฬ‚ = ๐’—
ฬ‚ gilt also:
๐’—(๐’•) = ๐’”(๐’•)
ฬ‚ ∗ ๐œ๐จ๐ฌ(๐Ž๐’•)
๐’—(๐’•) = ๐’—
In der Gleichgewichtslage (s=0) ist die Geschwindigkeit maximal!
3.3. Beschleunigung a(t)
Die Beschleunigung ist die Ableitung der Geschwindigkeit bzw. die zweite Ableitung der Strecke
(Elongation).
Also gilt:
ฬ‡ = ๐’”(๐’•)
ฬˆ = −๐œ”2 ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก) Da ๐Ž๐Ÿ ∗ ๐’”ฬ‚ = ๐’‚
ฬ‚ gilt also:
๐’‚(๐’•) = ๐’—(๐’•)
ฬ‚ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐Ž๐’•)
๐’‚(๐’•) = −๐’‚
In der Gleichgewichtslage (s=0) ist Beschleunigung minimal und bei der max. Elongation maximal!
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4. Differenzialgleichung
Es gelten das lineare Kraftgesetz sowie die Newton‘sche Grundgleichung:
ฬˆ , ๐‘ (๐‘ก) = ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐‘ ๐‘–๐‘›(๐œ”๐‘ก))
๐น๐‘… = −๐‘ซ ∗ ๐’”(๐’•) = ๐’Ž ∗ ๐’‚(๐’•)
(๐‘Ž(๐‘ก) = ๐‘ (๐‘ก)
2
−๐ท ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐‘ ๐‘– ๐‘›(๐œ”๐‘ก) = ๐‘š ∗ −๐œ” ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
(Kürzen)
๐‘ซ
−๐ท ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก) = ๐‘š ∗ −๐œ”2 ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก) ๏‚ฎ ๐‘ซ = ๐’Ž ∗ ๐Ž๐Ÿ ๏‚ฎ ๐Ž = √๐’Ž
5. Periodendauer T
Es gelten ๐œ” =
2๐œ‹
๐‘‡
๐ท
und ๐œ” = √๐‘š ๏‚ฎ
๐œ”=
2๐œ‹
๐‘‡
๐ท
๐’Ž
= √๐‘š ๏‚ฎ ๐‘ป = ๐Ÿ๐…√ ๐‘ซ
6. Energie bei mechanischen Schwingungen
Bei der Auslenkung eines Körpers aus der Gleichgewichtslage benötigt man eine zunehmende Kraft,
verrichtet also Arbeit und erhöht damit die Energie des Systems.
Für diese Kraft gilt: ๐น = ๐น๐‘… = ๐ท ∗ ๐‘ 
๐‘ 
๐‘ 
1
Die Energie entspricht dem Integral dieser Funktion, also โˆ†๐‘Š = ∫0 (๐ท ∗ ๐‘ฅ)๐‘‘๐‘ฅ = [๐ท ∗ 2 ∗ ๐‘ฅ 2 ]
0
๐Ÿ
→ ๐‘พ๐‘ฌ๐’๐’๐’๐’ˆ = ∗ ๐‘ซ ∗ ๐’”๐Ÿ
๐Ÿ
Solche Energien, die allein durch die momentane Stellung des Systems gegeben sind, nennt man
potenzielle Energie (= Elongationsenergie). Hierzu gehören Lage- und Spannungsenergien.
6.1. Energieerhaltung
Während einer Schwingung herrschen zwei Energien: Elongations- und kinetische Energie.
Für die Gesamtenergie gilt:
1
1
๐‘พ๐’ˆ๐’†๐’” = ๐‘พ๐‘ฌ๐’๐’๐’๐’ˆ (๐’•) + ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ (๐’•) = ∗ ๐ท ∗ ๐‘  2 + ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ 2
2
2
In der Gleichgewichtslage gilt:
๐‘Š๐ธ๐‘™๐‘œ๐‘›๐‘” = 0
1
๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› = ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃฬ‚ 2
2
In der maximalen Auslenkung gilt:
๐‘Š๐ธ๐‘™๐‘œ๐‘›๐‘” =
๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› = 0
1
∗ ๐ท ∗ ๐‘ ฬ‚ 2
2
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7. Der elektromagnetische Schwingkreis
Ein geschlossener Stromkreis, den man durch Parallelschaltung eines Kondensators mit einer Spule
erhält, nennt man Schwingkreis.
Zunächst ist der Kondensator vollständig aufgeladen. Es herrscht ein elektrisches Feld zwischen den
Kondensatorplatten. Die Spannung UC ist maximal. Die gesamte Energie des Schwingkreises ist im
elektrischen Feld gespeichert. (t=0)
Nun entlädt sich der Kondensator und die elektrische Feldenergie führt dazu, dass ein Strom I durch die
Spule fließt. Der Strom erzeugt in der Spule ein Magnetfeld. Ist der Kondensator vollständig entladen,
so wird die Spannung UC = 0V und die Stromstärke I erreicht ihren Maximalwert. Dabei wurde die
gesamte elektrische Feldenergie des Kondensators in die magnetische Feldenergie der Spule
umgewandelt. (t=1/4T)
Der Strom beginnt nachzulassen, wodurch sich auch der magnetische Fluss in der Spule verringert.
Nach der Lenz‘schen Regel fließt ein Induktionsstrom, welcher der Ursache entgegenwirkt. Das heißt,
dass dieser Induktionsstrom noch eine Weile in die gleiche Richtung fließt wie der anfängliche Strom.
Der Strom- und damit Ladungsfluss bewirkt, dass der Kondensator nun mit umgekehrter Polung
aufgeladen wird. Ist die Stromstärke I auf 0 abgesunken, so erreicht die Spannung U am Kondensator
ihren Maximalwert, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen. Die magnetische Feldenergie wurde nun
vollständig in elektrische Feldenergie umgewandelt. (t=1/2T)
Der Prozess vollzieht sich danach in umgekehrter Richtung. Nach der Zeit t=3/4T hat sich wieder ein
(maximales) Magnetfeld aufgebaut, jedoch in entgegengesetzter Richtung im Vergleich zum Zeitpunkt
t=1/4T. Zum Zeitpunkt t=T (also nach einer vollen Periode) stellt sich die Ausgangssituation (t=0) ein.
7.1. Strom-Spannungs-Verlauf
Skizziert man den Verlauf der Spannung U(t)
und der Stromstärke I(t), so bekommt man
folgendes Bild. Eine Phasenverschiebung von
π/2 zwischen U(t) und I(t) ist deutlich
erkennbar.
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8. Elektromagnetische Schwingung - Vergleich
mechanische Schwingung
elektromagnetische Schwingung
๐‘„(๐‘ก)
ฬ‡
= −๐ฟ ∗ ๐ผ(๐‘ก)
๐ถ
๐‘ธ(๐’•)
ฬˆ
→
= −๐‘ณ ∗ ๐‘ธ(๐’•)
๐‘ช
๐‘ˆ๐ถ (๐‘ก) =
๐น๐‘… (๐‘ก) = −๐ท ∗ ๐‘ (๐‘ก) = ๐‘š ∗ ๐‘Ž(๐‘ก)
ฬˆ
→ −๐‘ซ ∗ ๐’”(๐’•) = ๐’Ž ∗ ๐’”(๐’•)
s(t) (Elongation)
Q(t) (Ladung)
m (Masse)
L (Eigeninduktivität)
1
D (Richtgröße)
๐ถ
๐‘„(๐‘ก) = ๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
ฬ‡ = ๐œ” ∗ ๐‘„ฬ‚ ∗ cos(๐œ”๐‘ก)
๐‘„(๐‘ก)
ฬˆ = −๐œ”2 ∗ ๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐‘„(๐‘ก)
๐‘ (๐‘ก) = ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
ฬ‡ = ๐œ” ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ cos(๐œ”๐‘ก)
๐‘ (๐‘ก)
ฬˆ
๐‘ (๐‘ก) = −๐œ”2 ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
= ๐‘ณ ∗ ๐œ”2 ∗ ๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐‘ช
๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
= ๐‘ณ ∗ ๐œ”2 ∗ ๐‘„ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐‘ช
2
−๐ท ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐‘ ๐‘– ๐‘›(๐œ”๐‘ก) = ๐‘š ∗ −๐œ” ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
−๐ท ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐‘ ๐‘– ๐‘›(๐œ”๐‘ก) = ๐‘š ∗ −๐œ”2 ∗ ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐ท
→ ๐ท = ๐‘š ∗ ๐œ”2 ๏‚ฎ ๐œ” = √๐‘š
๐œ”=
2๐œ‹
๐‘‡
๐ท
๐’Ž
= √๐‘š ๏‚ฎ ๐‘ป = ๐Ÿ๐…√ ๐‘ซ
๐‘ฃฬ‚ = ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐œ”
๐‘Žฬ‚ = ๐‘ ฬ‚ ∗ ๐œ”2 = ๐‘ฃฬ‚ ∗ ๐œ”
๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› =
1
1
∗ ๐ท ∗ (๐‘ (๐‘ก))2
2
๐‘Š๐‘”๐‘’๐‘  = ๐‘Š๐ธ๐‘™๐‘œ๐‘›๐‘” (๐‘ก) + ๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› (๐‘ก)
1
→ ๐ถ = ๐ฟ ∗ ๐œ”2 ๏‚ฎ ๐œ” = √๐ฟ∗๐ถ
๐œ”=
2๐œ‹
๐‘‡
1
= √๐ฟ∗๐ถ ๏‚ฎ ๐‘ป = ๐Ÿ๐…√๐‘ณ ∗ ๐‘ช
(Thomson’sche Schwinggleichung)
๐ผฬ‚ = ๐‘„ฬ‚ ∗ ๐œ”
1
∗ ๐‘š ∗ (๐‘ฃ(๐‘ก))2
2
๐‘Š๐ธ๐‘™๐‘œ๐‘›๐‘” =
(Kehrwert der Kapazität)
๐‘Š๐‘š๐‘Ž๐‘” =
๐‘Š๐‘’๐‘™ =
๐‘„ฬ‚ = ๐‘„(0)
๐‘„ฬ‚
ฬ‚=
๐‘ˆ
๐ถ
ฬ‚
(๐‘ก)
๐‘ˆ๐ถ
= ๐‘ˆ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
1
∗ ๐ฟ ∗ (๐ผ(๐‘ก))2
2
1 1
1
2
∗ ∗ (๐‘„(๐‘ก)) = ∗ ๐ถ ∗ (๐‘ˆ๐ถ (๐‘ก))2
2 ๐ถ
2
๐‘Š๐‘”๐‘’๐‘  = ๐‘Š๐‘’๐‘™ (๐‘ก) + ๐‘Š๐‘š๐‘Ž๐‘” (๐‘ก)
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VI. Wellen
1. Einführung und Begriffe
Eine vom Erreger (periodische Anregung) wegwandernde Störung heißt fortschreitende Welle. Die
Ausbreitung mechanischer Wellen erfordert einen Träger, in dem sich schwingungsfähige Teilchen
befinden. Die Welle (Störung) wandert, nicht die Teilchen des Trägers. Alle Teilchen führen zu
verschiedenen Zeitpunkten angeregt harmonische Schwingungen gleicher Frequenz und Amplitude
quer zum Träger aus.
Man unterscheidet zwei Geschwindigkeiten:
c: Geschwindigkeit, mit der sich die Welle ausbreitet (Ausbreitungsgeschwindigkeit)
u: Geschwindigkeit der Teilchen (Schnelle)
Man unterscheidet auch zwei Typen von Wellen:
Querwelle: ๐’„ ⊥ ๐’– (Tranversalwelle)
Längswelle: ๐’„ โˆฅ ๐’– (Longitudinalwelle)
2. Ausbreitungsgeschwindigkeit c
Es gilt: ๐’„ =
๐‘พ๐’†๐’ˆ
๐’๐’†๐’Š๐’•
=
๐’™
๐šซ๐’•
๐€
→ =๐€∗๐’‡
๐‘ป
Auf ein und demselben Träger ist c konstant d.h. unabhängig der Frequenz f. c hängt nur vom
Wellenträger ab. Verdoppelt man also die Frequenz, so halbiert sich die Wellenlänge.
3. Wellenlänge λ
Die Wellenlänge beschreibt den Abstand zweier benachbarter Teilchen, die in derselben Phase
schwingen.
Aus ๐‘ = ๐œ† ∗ ๐‘“ folgt ๐€ =
๐’„
๐’‡
4. Wellengleichung
Die Wellengleichung beschreibt die Elongation eines beliebigen Teilchens am Ort x zum Zeitpunkt t.
Herleitung:
Das erste Teilchen der Welle (x = 0) schwingt harmonisch mit ๐‘ (๐‘ก) = ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐œ”๐‘ก)
๐’™
Ein Teilchen an der Stelle x wird erst Δt später von der Welle erreicht: ๐’„ = โˆ†๐’• → โˆ†๐’• =
๐‘ (๐‘ก; ๐‘ฅ) = ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(๐Ž(๐‘ก − โˆ†๐’•)) → ๐‘ (๐‘ก) = ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(
๐’•
๐’™
๐’„
๐Ÿ๐…
๐’™
๐‘ก
๐‘ฅ
(๐‘ก − )) → ๐‘ ฬ‚ ∗ sin(2๐œ‹ ( −
))
๐‘ป
๐’„
๐‘‡ ๐’„∗๐‘ป
๐’™
→ ๐’”(๐’•; ๐’™) = ๐’”ฬ‚ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐Ÿ๐… (๐‘ป − ๐€))
Für x = konstant liefert die Gleichung ein Zeit-Elongations-Gesetz eines Teilchens.
Für t = konstant liefert die Gleichung ein Momentbild der Welle.
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5. Gangunterschied δ vs. Phasenverschiebung ฯ•
Man kann die Sinusschwingung einer Welle auch als
Projektion einer Kreisbewegung verstehen. Der Winkel
Der Gangunterschied δ meint den Abstand
der Kreisbewegung wird dann als Phase ฯ• der Welle
zweier phasengleicher Punkte zweier Wellen. bezeichnet. Die Phasenverschiebung gibt an, wie viele
Meist wird δ als Vielfaches von λ angegeben. Phasen zwei Wellen zueinander verschoben sind. Bei
Wellen verschiedener Frequenz oder Geschwindigkeit
kann die Phasenverschiebung variieren.
Bild: ฯ• = konstant = 90° = π/2
Zusammenhang:
๐›…
๐›—
๐’•
=
=
๐€ ๐Ÿ๐… ๐‘ป
Zeit t
Phasenverschiebung
φ
3
๐‘‡
12
4
๐‘‡
12
5
๐‘‡
12
6
๐‘‡
12
7
๐‘‡
12
8
๐‘‡
12
3
๐œ‹
6
4
๐œ‹
6
5
๐œ‹
6
6
๐œ‹
6
7
๐œ‹
6
8
๐œ‹
6
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6. Überlagerung und Interferenz
6.1. Überlagerung zweier gleichlaufenden Wellen gleicher Frequenz
Interferenz = Überlagerung von Wellen mit derselben Wellenlänge
Die resultierende Elongation ist immer die Summe der
Einzelelongationen.
Welle 1
Welle 2
Resultierende Welle
Sonderfälle:
1) Sind die Wellen gleichphasig (๐‹ = ๐ŸŽ, ๐Ÿ๐…, ๐Ÿ’๐…, … ๐’Œ ∗ ๐Ÿ๐… ) so addieren ist die Amplitude maximal.
Für den Gangunterschied gilt dann: ๐›… = ๐ŸŽ, ๐›Œ, ๐Ÿ๐›Œ, … ๐’Œ ∗ ๐€ ; ๐‘˜๐œ–โ„•)
→ konstruktive Interferenz
2) Sind die Wellen gegenphasig (๐‹ = ๐…, ๐Ÿ‘๐…, ๐Ÿ“๐…, … (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ) ∗ ๐…) so löschen sich die Wellen aus.
๐€ ๐Ÿ‘
๐Ÿ“
๐€
Für den Gangunterschied gilt dann: ๐›… = ๐Ÿ , ๐Ÿ ๐›Œ, ๐Ÿ ๐›Œ, … (๐Ÿ๐ค − ๐Ÿ) ∗ ๐Ÿ ; kฯตโ„•)
→ destruktive Interferenz
Zeichnerische Bestimmung (Zeigermodell)
Welle 1
Welle 2
Resultierende Amplitude
๐œ‘
Länge entspricht der
Amplitude
Es gilt:
δ
φ
๐›…
=
→ ๐‹ = ∗ ๐Ÿ‘๐Ÿ”๐ŸŽ°
๐œ† 360°
๐€
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6.2. Interferenz zweier entgegenlaufender Wellen
Zwei gleichphasige Wellen laufen sich entgegen. Man beobachtet Stellen des Trägers (k1, k2, k3, …), die
๐œ†
zu keinem Zeitpunkt ausgelenkt werden. Sie heißen Bewegungsknoten. Ihr gegenseitiger Abstand ist 2
Zwischen zwei Knoten schwingen die Teilchen gleichphasig, jedoch mit verschiedenen Amplituden. Die
Stellen maximaler Amplitude heißen Bewegungsbäuche. Benachbarte Bäuche schwingen gegenphasig.
Die entsenden resultierende Welle heißt stehende Welle. Im Gegensatz zur fortschreitenden Welle
wandert ihr räumliches Bild nicht weiter, sondern es „steht“.
7. Reflexion
7.1. Reflexion an einem festen Ende
Bei der Reflexion am festen Ende werden die Richtungen der Auslenkung und der Schnelle umgekehrt.
Es liegt Phasensprung von π (180°) vor. Ein Wellenberg läuft also als Wellental und umgekehrt zurück.
Die zurücklaufende Welle interferiert mit der kommenden Welle.
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7.2. Reflexion an einem losen Ende
Bei der Reflexion am losen Ende werden die Richtungen der Auslenkung und der Schnelle nicht
umgekehrt. Es liegt kein Phasensprung vor. Ein Wellenberg bleibt ein Wellenberg und umgekehrt. Die
zurücklaufende Welle interferiert mit der kommenden Welle.
7.3. Zeichentricks für Momentbilder
Beispiel: (geg: l = 10m, c = 2,5m/s Auslenkung nach oben
Zeichne das Momentbild nach t = 6s)
1) Nach x = c * t läuft die Welle 15m weit.
2) Man zeichnet einen 15m langen Wellenträger und beginnt, die Welle rückwärts zu zeichnen. Man
beginnt in diesem Fall mit einem Wellenberg.
3) Man zeichnet das Ende bei 10m ein.
4) Beim losen Ende wird das Ende als
Beim festen Ende wird punktgespiegelt.
Spiegelachse betrachtet und der
Anderes gesagt wird die Welle einmal „nach
überstehende Teil wird achsengespiegelt.
oben“ geklappt und dann achsengespiegelt.
s
s
x
x
5) resultierende Welle einzeichnen durch Amplitudenaddition
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8. Transversale Eigenschwingungen
Nur bei bestimmten Frequenzen bildet ein Wellenträger aufgrund von Reflexionen eine stehende
Welle. Diese nennt man Eigenfrequenzen, die Schwingungsform Eigenschwingung.
Hierbei wächst die Amplitude immer mehr (= Resonanz). Würden keine Energieverluste durch Reibung
auftreten, so würde es zu einer Resonanzkatastrophe führen.
k = 1 : 1. harmonische Schwingung/Grundschwingung
k = 2 : 2. harmonische Schwingung/Oberschwingung
k = 3 : 3. harmonische Schwingung/2. Oberschwingung
…
Hierbei müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Zwei feste Enden:
๐Ÿ
๐’ = ๐€๐’Œ ∗ ๐’Œ
๐Ÿ
Zwei lose Enden:
๐’‡๐’Œ =
๐’„
๐Ÿ๐’
∗๐’Œ
Ein festes und ein loses Ende:
๐Ÿ
๐’ = ๐€๐’Œ ∗ (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ)
๐’‡๐’Œ =
๐Ÿ’
๐’„
๐Ÿ’๐’
∗ (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ)
Für alle gilt ๐’‡๐’Œ = ๐’‡๐Ÿ ∗ ๐’Œ
9. Mehrdimensionale Wellen (Wasserwellen)
9.1. Einführung
Ein periodisch in die Wasseroberfläche eintauchender Stift erzeugt kreisförmige Wellenfronten.
1) Die Ausbreitung der Welle erfolgt allseits in
Richtung der Wellennormale
๐€
2) Die Wellenfronten sind konzentrische Kreise
3) Der Abstand zweier benachbarter
Täler/Berge ist λ
4) Es gilt wie bei der mechanischen
Welle: c = λ * f
Wellental
Wellenberg
E
Wellennormale
5) Verdoppelt man f, so halbiert sich λ
Die Ausbreitungsgeschwindigkeit c bleibt gleich
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9.2. Interferenz von mehrdimensionalen Wellen
Der Abstand zweier Erreger heißt g.
Man beobachtet Minima (Auslöschung) und Maxima (Verstärkung).
Gangunterschied:
1.Max 1.Min 0.Max 1.Min 1.Max
r1
r2
δ
Es gilt: ๐œน = ๐’“๐Ÿ − ๐’“๐Ÿ ≤ ๐’ˆ
Für Maxima gilt:
๐›ฟ = 0, ๐œ†, 2๐œ†, 3๐œ†,
๐œน = ๐’Œ ∗ ๐€ (inkl. k = 0)
Δ๐œ‘ = 0, 2๐œ‹, 4๐œ‹, 6๐œ‹, …
๐šซ๐‹ = ๐’Œ ∗ ๐Ÿ๐… (inkl. k = 0)
Für Minima gilt:
1 3 5
๐›ฟ = ๐œ†, ๐œ†, ๐œ†,
2 2 2
Δ๐œ‘ = ๐œ‹, 3๐œ‹, 5๐œ‹, …
๐€
∗ (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ)
๐Ÿ
๐šซ๐‹ = ๐… ∗ (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ)
๐œน=
Anzahl der Maxima und Minima
Vergrößert man den Abstand g oder die Frequenz, so beobachtet man eine Zunahme der Anzahl der
Maxima und Minima.
Für Maxima gilt:
๐›ฟ≤๐‘”
=๐‘˜∗๐œ†≤๐‘”
๐’ˆ
→๐’Œ≤
๐€
Für Minima gilt:
Rechenbeispiel:
๐›ฟ≤๐‘”
= (2๐‘˜ − 1) ∗ ๐œ† ≤ ๐‘”
๐’ˆ ๐Ÿ
→๐’Œ≤ +
๐€ ๐Ÿ
6๐‘๐‘š
= 3,16 → ๐‘˜ = 3
1,9๐‘๐‘š
→ 7 Maxima (0., 2x 1., 2x 2., 2x 3.)
Bei Minima ohne 0.
๐‘˜≤
Sonderfall bei Gegenphasigkeit:
Schwingen die beiden Erreger gegenphasig, so ist folgendermaßen vorzugehen:
Bestimmung der Maxima und Minima:
1) Bestimmung des Gangunterschiedes bei
Gleichphasigkeit
๐œ†
2) Jeweils 2 addieren
Anzahl der Maxima und Minima:
1) Berechnung der Anzahl bei Gleichphasigkeit
2) Maxima wird zu Minima und umgekehrt
9.3. Kohärenz mehrdimensionaler Wellen
Zwei Erreger, die ein gleichbleibendes Interferenzmuster erzeugen, heißen kohärent. Dazu müssen sie
mit gleicher Frequenz und konstanter Phasendifferenz schwingen.
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9.4. Das Huygen’sche Prinzip (Der Spalt)
Eine ebene Welle trifft auf ein gerades Hindernis mit einer
kleinen Öffnung (Spalt). Die Welle erfährt am Spalt eine
Richtungsänderung. Man spricht von einer Beugung. Die
Welle wird also am Spalt gebeugt.
Die Welle nach dem Spalt heißt Elementarwelle.
Bei Doppelspaltversuchen erzeugt man aus einer Welle des
Senders zwei gleichphasige Elementarwellen, die genau so
miteinander interferieren, wie die Wellen von zwei realen
kohärenten Sendern.
Huygen’sches Prinzip:
Für alle Wellenarten gilt: Jede Stelle einer Wellenfront
kann als Ausgangspunkt einer Elementarwelle
aufgefasst werden.
9.5. Geometrische Berechnung des Gangunterschieds
a) Für große Wellenlängen (bis Mikrowellen)
d
P
M (0.Max.)
r2
a
r1
E1
g
E2
2
1
1 2
2
2
√
√
๐œน = ๐’“๐Ÿ − ๐’“๐Ÿ = ๐‘Ž + ( ๐‘” + ๐‘‘) − ๐‘Ž + (๐‘‘ − ๐‘”)
2
2
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b) Für kleine Wellenlängen (ab Mikrowellen)
d
P
M (0.Max.)
a
r2
r1
α
δ
α
E1
g
E2
Ist a >> g, entarten die Hyperbeln zu Geraden, die durch die Mitte von E1 und E2 gehen. α kennzeichnet
die Richtung der Interferenzstreifen. Der Kreis um P (---) kann als Gerade angenähert werden, sodass ein
rechtwinkliges Dreieck entsteht. Hier gilt:
๐œน
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) =
๐’ˆ
๐’…
๐ญ๐š๐ง(๐œถ) =
๐’‚
Winkel αk für Maxima:
๐€
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐’Œ ) = ๐’Œ ∗ < ๐Ÿ
๐’ˆ
βk für Minima:
๐ฌ๐ข๐ง(๐œท๐’Œ ) = (๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ) ∗
๐€
<๐Ÿ
๐Ÿ๐’ˆ
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VII. Optik
1. Spektrum elektromagnetischer Strahlung
2. Gesetze der geometrischen Optik
2.1. Grunderscheinung Licht
Licht kann als Welle betrachtet werden. Das für uns sichtbare Licht liegt im Bereich λ = 380nm (violett)
und λ = 750nm (rot). Licht breitet sich geradlinig aus und kann gestreut, reflektiert und gebrochen
werden. Der Lichtweg ist umkehrbar. Da sich Wellenlänge und Lichtgeschwindigkeit in
unterschiedlichen Medien verändern, nimmt man gerne die Frequenz als Charakteristika für eine Farbe.
2.2. Brechungsgesetze
Es gilt:
๐ธ๐‘–๐‘›๐‘“๐‘Ž๐‘™๐‘™๐‘ ๐‘ค๐‘–๐‘›๐‘˜๐‘’๐‘™ ๐›ผ > ๐ต๐‘Ÿ๐‘’๐‘โ„Ž๐‘ข๐‘›๐‘”๐‘ ๐‘ค๐‘–๐‘›๐‘˜๐‘’๐‘™ ๐›ฝ
๐’‚
= ๐‘˜๐‘œ๐‘›๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘ก
๐’ƒ
a
sin(๐›ผ) =
optisch dünn
optisch dicht
๐’‚
๐’“
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐‘ฝ๐’‚๐’Œ๐’–๐’–๐’Ž )
๐ฌ๐ข๐ง(๐œท๐‘ด๐’†๐’…๐’Š๐’–๐’Ž )
๐’ƒ
und sin(๐›ฝ) = ๐’“
=
๐’‚
๐’“
๐’ƒ
๐’“
๐’‚
๐’„
= ๐’ƒ = ๐’ (Brechungszahl) = ๐’„ ๐ŸŽ ≥ 1
๐‘ด
Allgemein gilt bei 2 Medien nach Huygens:
b
Allgemein gilt:
๐‘0
๐‘๐‘†๐‘ก๐‘œ๐‘“๐‘“ =
๐‘›
๐œ†0
๐œ†๐‘†๐‘ก๐‘œ๐‘“๐‘“ =
๐‘›
๐‘0
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐Ÿ ) ๐‘1 ๐‘›1 ๐’๐Ÿ
= = ๐‘ =
0
๐ฌ๐ข๐ง(๐œท๐Ÿ ) ๐‘2
๐’๐Ÿ
๐‘›2
Grenzwinkel βGrenz:
Beim optisch dichteren Medium gibt es einen Grenzwinkel βGrenz,
der nicht überschritten werden kann:
sin(๐›ผ)๐‘‰๐‘Ž๐‘˜๐‘ข๐‘ข๐‘š
= ๐‘› mit αVakuum = 90° (maximaler Einfallswinkel)
sin(๐›ฝ)
๐‘€๐‘’๐‘‘๐‘–๐‘ข๐‘š
→ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œท๐‘ฎ๐’“๐’†๐’๐’›) =
sin(๐›ผ) ๐Ÿ
=
๐‘›
๐’
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2.2.1.
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Totalreflexion
Beim Übergang von optisch dichteren ins optisch dünnere Medium und Überschreitung des
Grenzwinkels tritt Totalreflexion auf. Es gilt Einfallswinkel = Ausfallswinkel
2.2.2.
Lichtgeschwindigkeit
In Abhängigkeit des Mediums variiert die Lichtgeschwindigkeit c. Im Vakuum ist sie maximal. Bei
zunehmender optischer Dichte nimmt die Lichtgeschwindigkeit ab.
๐‘š
In der Luft bzw. Vakuum gilt: ๐‘0 ≈ 3 ∗ 108 ๐‘ 
Für die Brechungszahl gilt:
2.2.3.
๐’„๐ŸŽ
๐’„๐‘ด๐’†๐’…๐’Š๐’–๐’Ž
=๐’
Optische Weglänge
Für die Lichtgeschwindigkeit gilt:
c0 (Vakuum) > cM (Medium)
๐‘‘
d
Licht
๐‘0 = ๐‘ก
0
δ
n
๐‘‘
๐‘‘
๐‘€
๐‘€
> ๐‘๐‘€ = ๐‘ก → ๐‘ก๐‘€ = ๐‘
Für die in derselben Zeit zurückgelegte Strecke im Vakuum gilt:
๐’”๐‘ฝ๐’‚๐’Œ๐’–๐’–๐’Ž = ๐‘0 ∗
๐‘‘
๐‘0
=
∗๐‘‘ =๐’∗๐’…
๐‘๐‘€ ๐‘๐‘€
→ ๐œน = ๐’”๐‘ฝ๐’‚๐’Œ๐’–๐’–๐’Ž − ๐’…
2.3. Prisma/Dispersion
Licht verschiedener Frequenzen (polychromatisch)
hat im Vakuum und praktisch auch in Luft die
gleiche Ausbreitungsgeschwindigkeit. In optisch
dichteren Medien ist sie kleiner und hängt
zusätzlich von der Farbe/Frequenz ab. Trifft weißes
Licht auf die Grenzfläche zweier optisch
unterschiedlich dichten Stoffen, so wird es
gebrochen. Wegen der von der Farbe abhängigen
Ausbreitungsgeschwindigkeit im Medium werden
verschiedene Farben aber unterschiedlich stark
gebrochen. Dies nennt man Dispersion. So
entsteht ein Spektrum.
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3. Beugung von monochromatischem Licht am Doppelspalt
Licht wird als Welle betrachtet. Trifft die Wellenfront auf den Doppelspalt mit dem Spaltmittenabstand
g, so werden die Wellen gebeugt und es entstehen nach Huygens Elementarwellen. Diese interferieren.
Bei einem Gangunterschied von einem ganzzahlig Vielfachen von der Wellenlänge kommt es zu
konstruktiver Interferenz, auf dem Schirm mit dem Abstand a beobachtet man Intensitätsmaxima, bei
einem ganzzahligen Vielfachen von der halben Wellenlänge kommt es zu destruktiver Interferenz, auf
dem Schirm sind Intensitätsminima zu beobachten. Zu sehen sind dunkle und helle Streifen auf dem
Schirm.
a
r2
g
α
α
r1
δ
Winkel zum k. Maximum:
๐’Œ∗๐€
)
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ
=
≤๐Ÿ
๐’Œ
P
๐’ˆ
Winkel zum k. Minimum:
(๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ) ∗ ๐€
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐’Œ ) =
≤๐Ÿ
๐Ÿ๐’ˆ
d
Abstand d von der Mitte:
๐’…
๐ญ๐š๐ง(๐œถ๐’Œ ) =
๐’‚
M (0.Max.)
Näherung:
Abstand zwischen zwei Maxima:
Beim Doppelspalt darf bei
Aus ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) ≈ ๐ญ๐š๐ง(๐œถ) folgt für das
kleinen Winkeln folgende
1. Maximum:
Näherung gemacht werden:
1∗๐œ† ๐‘‘
๐€∗๐’‚
= → ๐šซ๐’… =
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) ≈ ๐ญ๐š๐ง(๐œถ)
๐‘”
๐‘Ž
๐’ˆ
Dieser Wert gilt auch für die anderen Abstände, z.B.
zwischen zwei Minima.
4. Beugung von monochromatischem Licht am Gitter
Nachteile des Doppelspalts:
๏‚ท Durch zwei Spalte kommt wenig Licht, daher lichtschwache Interferenzmuster
๏‚ท Maxima und Minima sind nicht scharf, d.h. die Intensität geht nur allmählich von maximalem zu
minimalem Wert
→ beide Nachteile können durch einen Vielfachspalt (optisches Gitter) beseitigt werden
Hinter jedem Spalt mit dem Spaltabstand g (Gitterkonstante) bildet sich eine Elementarwelle. Die
Wellen werden gebeugt und interferieren.
Für den Gangunterschied sowie die Ablenkwinkel gelten dieselben Gesetze wie beim Doppelspalt.
ABER: Die Näherung des Doppelspalts sin(๐›ผ) ≈ tan(๐›ผ) geht hier nicht mehr!
Die Maxima des Gitters sind im Vergleich zum Doppelspalt heller und schärfer. Der Abstand Δd sowie
der Winkel zwischen zwei Maxima hängt jedoch nur vom Spaltabstand bzw. der Gitterkonstante g ab
und ändert sich bei zunehmender Spaltzahl daher nicht.
Hierbei gilt, je kleiner g desto größer Δd. Je größer die Spaltzahl, desto schärfer und heller werden die
Hauptmaxima. Die Helligkeit der Nebenmaxima nimmt immer mehr ab.
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4.1. Der n-fach Spalt
Beim Vielfachspalt (Gitter) entstehen Hauptmaxima und
Hauptminima, aber auch Nebenmaxima und Nebenminima. Für
deren Anzahl gilt beim n-fach Spalt:
n-2 Nebenmaxima und n-1 Nebenminima
4.2. Das Zeigermodell (Lage der Minima)
Es gilt:
Welle 1
Welle 2
๐›…
๐›—
๐‹
Resultierende ๐€ = ๐Ÿ‘๐Ÿ”๐ŸŽ° → ๐›… = ๐Ÿ‘๐Ÿ”๐ŸŽ° ∗ ๐€
Intensität
๐œ‘
Beispiel 4-fach-Spalt:
๐‹ = 0° (0. Hauptmaximum)
δ=
๐‘œ°
∗๐œ† = 0
360°
๐‹ = 90° (1. Nebenminimum)
δ=
90°
๐œ†
∗๐œ† =
360°
4
๐‹ = 180° (2.
Nebenminimum)
δ=
180°
๐œ†
∗๐œ† = 2
360°
4
๐‹ = 270° (3.
Nebenminimum)
δ=
270°
๐œ†
∗๐œ† = 3
360°
4
๐‹ = 360° (1. Hauptmaximum)
δ=
360°
๐œ†
∗๐œ† = 4 = ๐œ†
360°
4
Allgemein gilt für die Position der Minima beim n-fach Spalt:
๐›…=
๐Ÿ‘๐Ÿ”๐ŸŽ°
๐’
๐’Œ∗
๐Ÿ‘๐Ÿ”๐ŸŽ°
∗๐€
(๐‘˜ = 1, 2, 3, … , ๐‘› − 1)
๐œน
Dies setzt man in ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) = ๐’ˆ ein.
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5. Beugung von polychromatischem Licht (Spektralanalyse)
Bei der Beugung und Interferenz von polychromatischem Licht beobachtet man verschiedene
Spektrallinien auf dem Schirm (das Licht wird in die einzelnen Farbbestandteile zerlegt, welche je nach
Wellenlänge an einer anderen Position konstruktiv interferieren)
Solche sog. Lichtspektren sind charakteristisch für lichtaussendende Atome/Elemente
(Spektrenanalyse)
5.1. Sonderfall Glühlicht/Sonnenlicht
Verwendet man weißes Glühlicht, so lagern sich die einzelnen farbigen Spaltbilder so aneinander, dass
ein kontinuierliches Spektrum entsteht. Mit zunehmender Ordnung überlappen die Maxima.
0.
1.
2.
3.
4.
5.
rot (größter Abstand Δd
zwischen den Maxima, da
größte Wellenlänge)
violett (kleinster Abstand Δd,
da kleinste Wellenlänge)
Berechnung der Überschneidung:
Musteraufgabe:
geg: weißes Licht (λ = 400 - 780nm), g = 5*10-6
a = 5m
1) Ab welcher Ordnung überlappen sich die Spektren?
Test 1: 1. und 2. Ordnung
1 ∗ ๐œ†๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก 1 ∗ 780 ∗ 10−9 ๐‘š
sin(๐›ผ1 ) =
=
→ ๐›ผ1 = 8,97°
๐‘”
5 ∗ 10−6 ๐‘š
2 ∗ ๐œ†๐‘ฃ๐‘–๐‘œ๐‘™๐‘’๐‘ก๐‘ก 2 ∗ 400 ∗ 10−9 ๐‘š
sin(๐›ผ2 ) =
=
→ ๐›ผ2 = 9,21°
๐‘”
5 ∗ 10−6 ๐‘š
Folglich überlappen sich das Spektrum 1. und 2. Ordnung nicht
Test 2: 2. und 3. Ordnung
2 ∗ ๐œ†๐‘Ÿ๐‘œ๐‘ก 2 ∗ 780 ∗ 10−9 ๐‘š
sin(๐›ผ2 ) =
=
→ ๐›ผ2 = 18,18°
๐‘”
5 ∗ 10−6 ๐‘š
3 ∗ ๐œ†๐‘ฃ๐‘–๐‘œ๐‘™๐‘’๐‘ก๐‘ก 3 ∗ 400 ∗ 10−9 ๐‘š
sin(๐›ผ3 ) =
=
→ ๐›ผ3 = 13,89°
๐‘”
5 ∗ 10−6 ๐‘š
Da der Winkel vom Ende des 2. Spektrums größer als der des Beginns des 3. ist, überlappen sich folglich
das 2. und 3. Spektrum.
2) Ab welcher Wellenlänge der 2. Ordnung findet eine Überlappung statt?
2 ∗ ๐œ†๐‘ฅ 3 ∗ ๐œ†๐‘ฃ๐‘–๐‘œ๐‘™๐‘’๐‘ก๐‘ก
3 ∗ 400 ∗ 10−9 ๐‘š
)
)
sin(๐›ผ2 = sin(๐›ผ3 →
=
→ ๐œ†๐‘ฅ =
= 600๐‘›๐‘š
๐‘”
๐‘”
2
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6. Beugung am Einzelspalt
Auch am Einzelspalt ist ein Interferenzmuster zu beobachten. Man
stellt sich zwischen den Kanten des Spaltes eine Wellenfront vor,
welche nach Huygens als viele dicht liegende Elementarwellen
betrachtet werden kann. Diese Elementarwellen interferieren.
Je kleiner die Spaltgröße l, desto größer ist Δd.
Der Einzelspalt der Breite l steht in großer Entfernung a vor
einem Schirm. Auf den Einzelspalt trifft eine ebene
Wellenfront mit der Wellenlänge λ. Nach Huygens besteht
diese Wellenfront aus vielen einzelnen dicht liegenden
Elementarwellen (hier exemplarisch 12).
Bei α = 0° liegt das 1. Maximum vor, da sich alle Zeiger
addieren.
Vergrößert man den Beobachtungswinkel, so beträgt der
Gangunterschied zwischen dem 1. Und dem 12. Strahl
irgendwann λ. Teilt man alle Elementarwellen in zwei
Bündel, so finden sich nun immer Paare, welche den
๐œ†
gegenseitigen Gangunterschied 2 haben und sich somit
gegenseitig auslöschen (hier 1. und 7., 2. und 8., 3. und 9.,
usw.)
Es liegt das 1. Minimum vor.
Vergrößert man den Beobachtungswinkel weiterhin, so
kommt man an einen Punkt, bei dem der Gangunterschied
๐œ†
zwischen dem 1. und 12. Strahl 3 2 beträgt. Teilt man alle
Elementarwellen in 3 Bündel auf, so löschen sich der lila und
grün hinterlegte Bereich gegenseitig aus, die restlichen
Strahlen addieren sich zum 1. Maximum.
Bei weiterer Steigerung des Beobachtungswinkels beträgt
der Gangunterschied zwischen dem 1. und 12. Strahl
irgendwann 2λ. Stellt man sich nun 4 Bündel, so löschen sich
jeweils 2 Bündel gegenseitig aus (hier lila und rosa,
dunkelgrün und hellgrün), da sich in den jeweiligen Bündeln
๐œ†
immer ein Paar mit dem Gangunterschied 2 findet.
Es liegt das 2. Minimum vor.
Winkel zum k. Maximum:
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐’Œ ) =
(๐Ÿ๐’Œ − ๐Ÿ) ∗ ๐€
≤๐Ÿ
๐Ÿ๐’
Winkel zum k. Minimum:
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐’Œ ) =
๐’Œ∗๐€
≤๐Ÿ
๐’
Abstand d von der Mitte:
๐ญ๐š๐ง(๐œถ๐’Œ ) =
๐’…
๐’‚
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6.1. Einfluss der Spaltgröße beim Gitter und Doppelspalt
Das Interferenzmuster des Doppelspalts ist in das
Einzelspaltinterferenzmuster eingebettet. Die Anzahl
der vom Doppelspalt erzeugten Interferenzmuster, die
innerhalb der hellen Interferenzmitte des Einzelspalts
liegen, ist abhängig von g und l.
Dort wo der Einzelspalt ein Interferenzminimum
aufweist fällt ein Maximum des Doppelspalts weg.
Berechnung des wegfallenden Maximums des Doppelspalts:
1. Minimum des Einzelspalts:
sin(๐›ผ1 ) =
Bedingung für Maximum des Doppelspalts:
1∗๐œ†
๐‘™
sin(๐›ฝ๐‘˜ ) =
๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ๐Ÿ ) =
๐‘˜∗๐œ†
๐‘”
๐Ÿ∗๐€
๐’Œ∗๐€
๐‘”
= ๐ฌ๐ข๐ง(๐œท๐’Œ ) =
→๐‘˜=
๐’
๐’ˆ
๐‘™
Beweis, dass jedes a. Maximum des Doppelspalts wegfällt:
1. Minimum des Einzelspalts:
sin(๐›ผ1 ) =
a. Maximum des Doppelspalts:
1∗๐œ†
๐‘™
1)
sin(๐›ฝ๐‘Ž ) =
sin(๐›ผ1 ) =
1∗๐œ†
๐‘™
Bedingung Minimum des Einzelspalts:
sin(๐›ผ๐‘› ) =
= sin(๐›ฝ๐‘Ž ) =
๐‘Ž∗๐œ†
๐‘”
→๐’=
1) in 2)
๐’ˆ
๐’‚
๐’‚
sin(๐›ฝ๐‘˜ ) =
sin(๐›ผ๐‘› ) =
๐’
๐’ˆ
Bedingung für Maximum des Doppelspalts:
๐‘›∗๐œ†
๐‘™
2)
=
๐’Œ
๐’ˆ
๐‘Ž∗๐œ†
๐‘”
๐‘›∗๐œ†
๐‘™
= sin(๐›ผ๐‘˜ ) =
๐‘˜∗๐œ†
๐‘”
→
๐’
๐’
๐‘˜∗๐œ†
๐‘”
๐’Œ
=๐’ˆ
→ ๐‘˜ = ๐‘Ž๐‘› (d.h. jedes a. Maximum fällt weg)
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7. Bragg-Reflexion
Problem: Um auch bei kleineren Wellenlängen (größeren
Frequenzen) Interferenzmuster zu beobachten, muss die
Spaltbreite verkleinert werden. Dies stößt jedoch
irgendwann an seine Grenzen.
→ Lösung: Man nimmt Kristalle für Interferenzversuche,
da ihre gleichmäßige atomare Struktur derer eines Gitters
ähnelt. Die Strahlen werden an der Elektronenhülle der
Atome reflektiert und es entsteht ein Gangunterschied.
Bragg-Gleichung:
α sei der Einstrahlwinkel, d der Netzebenenabstand.
α
α
α
d
α
δ
s
s
Für Maxima gilt demnach:
๐’Œ∗๐€
๐’Œ ∗ ๐€ = ๐Ÿ๐’… ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) → ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) = ๐Ÿ๐’…
(k = 1, 2, 3, …)
Die Winkel α, bei denen Maxima auftreten, heißen BraggWinkel oder Glanzwinkel.
Beobachtet man Bragg-Reflexion auf einem Schirm, so
muss beachtet werden, dass der Kreiswinkel das Doppelte
des Auftrittswinkels ist. Bei einem Abstand von L und
einem Radius von r gilt demnach:
๐’“
๐ญ๐š๐ง(๐Ÿ๐œถ) =
๐‘ณ
α
α
α
α
Im rechtwinkligen Dreieck gilt
๐‘ 
sin(๐›ผ) = → ๐‘  = sin(๐›ผ) ∗ ๐‘‘
๐‘‘
Der Gangunterschied beträgt ๐œน = ๐Ÿ๐’” = ๐Ÿ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) ∗ ๐’…
8. Mach Zehnder Interferometer
Ein Lichtstrahl trifft auf einen Strahlteiler und wird in
zwei Strähle โ‘  und โ‘ก aufgeteilt. Detektor 1 erfasst
ein Maximum, Detektor 2 ein Minimum.
Erklärung:
โ‘ก
โ‘ 
D1: โ‘ : Spiegel (Phasensprung π) + Spiegel (π) = 2π
โ‘ก: Spiegel (π) + Spiegel (π) = 2π
→ Phasendifferenz = 0 → konstruktive Interferenz
D2: โ‘ : Spiegel (π) = π
โ‘ก: Spiegel (π ) + Spiegel (π ) + Spiegel (kein
Phasensprung, da von optisch dicht in optisch dünn) = 2π
→ Phasendifferenz = π → destruktive Interferenz
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VIII. Quantenphysik
1. Der Photoeffekt
1.1. Hallwachs-Versuch (1888)
Ein Elektroskop wird negativ geladen und mit einer Aluminiumplatte verbunden. Bestrahlt man die
Metallplatte nun mit dem Licht einer Kohlebogenlampe so ist zu beobachten, dass die negative
Aufladung der Aluminiumplatte zurückgeht. Schiebt man eine Glasplatte zwischen Lichtquelle und
Metallplatte, so ist kein Effekt zu beobachten, ebenso, wenn man die Platte positiv auflädt.
1) Die vom Licht mitgeführte Energie setzt aus Metallen Elektronen frei.
2) Eine Glasplatte lässt keine UV-Strahlung hindurch – die Beobachtung funktioniert also offensichtlich
nur mit bestimmten Wellenlängen bzw. Frequenzen (Grenzfrequenz fGr). Je größer die Frequenz,
desto größer ist die kinetische Energie der aus gelösten Elektronen (Photoelektronen).
3) Die kin. Energie der Photoelektronen hängt nicht von der Intensität ab. Bei der richtigen Frequenz
ist jedoch die Anzahl der herausgelösten Elektronen proportional zur Intensität.
4) Auch bei einer positiven Aufladung werden Elektronen herausgelöst, diese werden jedoch wieder
angezogen und fliegen zurück.
1.2. Fotozelle
Die Fotozelle macht sich den Fotoeffekt zur Funktionsgrundlage. Trifft Licht auf ein mit Cäsium
beschichtetes Metall (Fotokathode), so werden hieraus Elektronen gelöst. Diese werden von der
ringförmigen Anode abgeführt. Es entsteht die Photospannung UPh. Verbindet man nun Kathode und
Anode so findet ein Elektronenaustausch statt – es fließt Photostrom IPh.
Wird eine Fotozelle mit polychromatischem Licht beleuchtet, so stimmt die maximale kinetische
Energie der Elektronen mit der Energie, welche die energiereichsten Photonen auf sie übertragen,
überein. Entscheidend ist also die größte Frequenz.
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1.3. Bestimmung der kin. Energie der Elektronen (Gegenfeldmethode)
Die kinetische Energie der Elektronen ermöglicht diesen
sogar, gegen ein elektrisches Feld anzulaufen.
Nun wird ein elektrisches Feld erzeugt (Gegenspannung),
welches der Bewegung der Elektronen entgegenwirkt. Diese
Gegenspannung wird solange erhöht bis keine Elektronen
mehr an der Ringanode ankommen. Nun kann die
Geschwindigkeit der schnellsten Elektronen (bzw. mit der
größten Energie) bestimmt werden. Die Geschwindigkeiten
bzw. die Energien der Elektronen differieren, da manche
Elektronen aus tieferen Schichten ausgelöst werden
und/oder durch Stöße Energie abgegeben.
Nun gilt:
๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ ๐’Ž๐’‚๐’™ = ๐‘พ๐’†๐’ →
1
๐‘’
∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ 2 = ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ → ๐‘ฃ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ = √2 ∗ ∗ ๐‘ˆ
2
๐‘š
1.4. Das Planck’sche Wirkungsquantum
Lässt man verschieden farbiges Licht auf die Fotokathode fallen, so erhält man unterschiedliche
kinetische Energien der Fotoelektronen. Trägt man die Messwerte in ein Diagramm erhält man
folgendes Schaubild. Bei verschiedenem Kathodenmaterial verschiebt sich die Gerade entlang der xAchse.
fGr
b
Allgemeine Geradengleichung: ๐‘ฆ = ๐‘š๐‘ฅ + ๐‘
Die Steigung der Geraden im f-Wkin-Diagramm
wird als Planck’sches Wirkungsquantum h
bezeichnet und beträgt 6,626 ∗ 10−34 ๐ฝ๐‘ 
bzw. 4,136 ∗ 10−15 ๐‘’๐‘‰๐‘ 
Steigung: โ„Ž =
hier: ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ ๐’Ž๐’‚๐’™ = ๐’‰๐’‡ − ๐’ƒ
Energie eines
Photons
Energie zum
Auslösen eines
Elektrons
โˆ†๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘›
โˆ†๐‘“
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2. Photonen
Eigenschaften:
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
๏‚ท
erste Theorie um 1900 von Max Plank, später Deutung von Albert Einstein
Photonen bewegen sich mit konstanter Geschwindigkeit = Lichtgeschwindigkeit c
Energie- oder Impulsänderungen rufen eine Änderung der Frequenz bzw. Wellenlänge hervor, da
die Geschwindigkeit konstant bleibt (bei Energie-/Impulsabnahme wird Frequenz kleiner und
Wellenlänge größer) → Farbveränderung
können nur als Ganzes erzeugt oder absorbiert werden
sind nicht teilbar → kleinste Energieportion (Lichtquanten)
im monochromatischen Licht haben sie die Energie ๐‘Š๐‘ƒโ„Ž = โ„Ž ∗ ๐‘“
mit zunehmender Frequenz bzw. abnehmender Wellenlänge werden Photonen schwerer
Photonen kann keine Bahn zugeordnet werden. Ihre Bewegung ist unbekannt.
2.1. Energie eines Photons/Deutung des Photoeffekts
Die Energie eines Photons beträgt ๐‘พ๐‘ท๐’‰ = ๐’‰ ∗ ๐’‡ und ist daher abhängig von der Frequenz, jedoch
unabhängig der Intensität. Bei gleicher Frequenz führt eine höhere Intensität zu einer größeren Anzahl
an ausgelösten Elektronen, deren Energie bleibt jedoch gleich.
Beim Photoeffekt überträgt das Photon diese Energie auf ein Elektron und wird in kinetische Energie
umgewandelt. Es wird jedoch beobachtet, dass nicht die gesamte Energie des Photons in kinetische
Energie des Elektrons umgewandelt wird, denn es wird ebenso Energie benötigt, um das Elektron aus
dem Metall herauszulösen (Austritts-/Ablösearbeit WA). Diese hängt vom Material ab.
Daraus folgt:
๐‘พ๐‘ท๐’‰ = ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ ๐’Ž๐’‚๐’™ + ๐‘พ๐‘จ → โ„Ž ∗ ๐‘“ =
1
∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ๐‘š๐‘Ž๐‘ฅ 2 + ๐‘Š๐ด
2
2.2. Grenzfrequenz
Es gibt eine Grenzfrequenz fGr, bei der die Photonenenergie gerade ausreicht, um ein Elektron
herauszulösen, nicht jedoch, um dieses zu beschleunigen. Unterhalb dieser Grenzfrequenz ist kein
Photoeffekt zu beobachten. Diese hängt vom Material ab. Im f-Wkin-Diagramm entspricht sie dem
๐‘Š
Schnittpunkt mit der x-Achse. Es gilt: ๐‘พ๐’Œ๐’Š๐’ = ๐ŸŽ → โ„Ž ∗ ๐‘“๐บ๐‘Ÿ๐‘’๐‘›๐‘ง − ๐‘Š๐ด = 0 → ๐‘“๐บ๐‘Ÿ๐‘’๐‘›๐‘ง = โ„Ž๐ด
2.3. Anzahl von Photonen
Beispiel: Ein Laser der Wellenlänge λ = 630nm hat die Leistung P = 0,5mW. Wie viele Elektronen sendet
er pro Sekunde aus?
Lösung: ๐ฟ๐‘’๐‘–๐‘ ๐‘ก๐‘ข๐‘›๐‘” ๐‘ƒ =
๐ด๐‘Ÿ๐‘๐‘’๐‘–๐‘ก/๐ธ๐‘›๐‘’๐‘Ÿ๐‘”๐‘–๐‘’
๐‘๐‘’๐‘–๐‘ก
=
๐‘Š
๐‘ก
=
๐‘›∗๐‘Š๐‘ƒโ„Ž
๐‘ก
=
๐‘›∗โ„Ž∗๐‘“
๐‘ก
=
๐‘›∗โ„Ž∗๐‘
๐‘ก∗๐œ†
= 0,5๐‘š๐‘Š
0,5 ∗ 10−3 ∗ ๐‘ก ∗ ๐œ† 0,5 ∗ 10−3 ∗ 1 ∗ 630 ∗ 10−9
1
15
→๐‘›=
=
=
1,58
∗
10
โ„Ž∗๐‘
6,626 ∗ 10−34 ∗ 3 ∗ 108
๐‘ 
2.4. Masse von Photonen
Nach Albert Einstein gilt: ๐‘พ = ๐’Ž ∗ ๐’„๐Ÿ .
โ„Ž∗๐‘“
โ„Ž∗๐‘
โ„Ž
Daraus folgt für Photonen: ๐‘Š = ๐’Ž ∗ ๐’„๐Ÿ = ๐’‰ ∗ ๐’‡ → ๐‘š = ๐‘ 2 = ๐‘ 2 ∗๐œ† = ๐‘∗๐œ†
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2.5. Impuls von Photonen
โ„Ž
๐’‰
โ„Ž∗๐‘“
โƒ— =๐’Ž∗๐’—
โƒ— → โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐’‘
๐‘๐‘ƒโ„Ž = ๐‘š๐‘ƒโ„Ž ∗ ๐‘ = ๐‘∗๐œ† ∗ ๐‘ = ๐€ bzw.
Für mehrere Photonen der Anzahl n gilt dann: ๐‘ =
Kraft:
๐‘ญ=
๐‘
๐‘›∗โ„Ž
๐œ†
bzw.
๐‘›∗โ„Ž∗๐‘“
๐‘
โƒ—
๐šซ๐’‘
๐‘› ∗ โ„Ž ∗ ๐‘“ ๐‘› ∗ ๐‘Š๐‘ƒโ„Ž
=
=
๐šซ๐’•
Δ๐‘ก ∗ ๐‘
Δ๐‘ก ∗ ๐‘
2.5.1.
Strahlungsdruck
๐‘ญ
๐‘› ∗ ๐‘Š๐‘ƒโ„Ž
๐‘›∗โ„Ž∗๐‘“
๐’‘ = → ๐‘๐‘ƒโ„Ž =
=
๐‘จ
Δ๐‘ก ∗ ๐‘ ∗ ๐ด Δ๐‘ก ∗ ๐‘ ∗ ๐ด
2.5.2.
Strahlungskonstante σ: (Leistung pro Fläche)
๐ˆ=
๐‘ท ๐‘› ∗ ๐‘Š๐‘ƒโ„Ž ๐‘› ∗ โ„Ž ∗ ๐‘“
=
=
=๐’‘∗๐’„
๐‘จ
๐‘ก∗๐ด
๐‘ก∗๐ด
Compton-Effekt
Beim Compton-Effekt stoßen Photonen auf freie Elektronen, um deren teilchenartiges Impulsverhalten
nachzuweisen. Demnach müsste bei Photonen bei Stoßprozessen der Energie- und
Impulserhaltungssatz gelten, die Photonen müssten also Energie verlieren und demnach ihre Frequenz
ändern. Um eine maximale Energieübertragung zu gewährleisten, sollte das Masseverhältnis der
Stoßpartner 1:1 betragen. Compton wählt hierzu Photonen mit etwa derselben Masse wie Elektronen.
Die entsprechende Wellenlänge wird Compton-Wellenlänge λC genannt.
โ„Ž
๐’‰
๐’Ž๐‘ท๐’‰ = ๐’Ž๐’†− → ๐‘∗๐œ† = ๐‘š๐‘’ − → ๐€๐’„ = ๐’„∗๐’Ž
๐‘
๐’†−
= 2,43๐‘๐‘š (Röntgenstrahlen)
Im Versuch werden Röntgenstrahlen auf einen Graphitblock (enthält freie Elektronen) geschossen. Man
beobachtet, dass die freien Elektronen von den Röntgenphotonen unter einem Winkel α zwischen 0°
und 90° weggestoßen werden. Es treten also meist nicht zentrale Stöße auf. Wird ein freies Elektro
unter einem Winkel α nach „unten“ gestoßen, so findet man zugleich ein neues Photon mit kleinerer
Frequenz bzw. größerer Wellenlänge, das nach „oben“ unter dem Winkel β auftaucht.
Für die Änderung der Wellenlänge des Photons gilt:
โˆ†๐€ = ๐€๐’„ ∗ (๐Ÿ − ๐œ๐จ๐ฌ ๐œท)
Da das Photon nach dem Stoß Energie verliert und damit die Wellenlänge größer wird, gilt ๐œ†′ = ๐œ† + Δ๐œ†
Mit zunehmendem Streuwinkel β steigt Δλ. Bei β = 90° gilt Δλ = λC. Die Wellenlängenänderungen sind
so minimal, dass sie bei sichtbarem Licht nicht bemerkbar sind. (z.B. 600nm + 2,43pm ≈ 600nm)
Für den Energieerhaltungssatz gilt:
′
๐‘Š๐‘ƒโ„Ž + ๐‘Š๐‘’ − = ๐‘Š๐‘ƒโ„Ž
+ ๐‘Š๐‘’′−
→ โ„Ž ∗ ๐‘“ + ๐‘š๐‘’ − ∗ ๐‘ 2 = โ„Ž ∗ ๐‘“′ + ๐‘š๐‘’ − ′ ∗ ๐‘ 2
Für den Impulserhaltungssatz gilt:
′
๐‘๐‘ƒโ„Ž + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘๐‘’ − = โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘๐‘ƒโ„Ž + โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—โƒ—
๐‘๐‘’ −
′
Wichtig! Der Elektronenimpuls kann
nur zeichnerisch oder mit dem CosinusSatz ermittelt werden.
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3. Röntgenstrahlung/Umkehrung des Photoeffekts
Unter bestimmten Umständen kann der Photoeffekt umgekehrt werden. In der Theorie sollte also,
wenn man Elektronen auf ein Metall schießt, Licht entstehen. In der Realität funktioniert dies jedoch
nicht mit sichtbarem Licht, sondern mit kleineren Wellenlängen bzw. größeren Frequenzen.
Treffen sehr schnelle Elektronen auf eine Metallanode so entsteht eine elektromagnetische Strahlung –
Röntgenstrahlung. Hierbei wird eine sehr große Beschleunigungsspannung benötigt (20 – 50kV).
1
Die Elektronen besitzen vor dem Aufprall die Energie ๐‘Š๐‘’๐‘™ = ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ = ๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› = 2 ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ฃ 2 .
Diese wird in thermische Energie und Röntgenstrahlung umgewandelt.
๐‘พ๐’†๐’ = ๐‘พ๐‘ท๐’‰ + ๐‘พ๐‘พä๐’“๐’Ž๐’† → ๐‘’ ∗ ๐‘ˆ = โ„Ž ∗ ๐‘“ + ๐‘Š๐‘Šä๐‘Ÿ๐‘š๐‘’
Da die Elektronen beim Aufprall stark abgebremst werden, spricht man auch von
Röntgenbremsstrahlung.
3.1. Spektrum von Röntgenstrahlung
Je mehr kinetische Energie (abhängig der
Beschleunigungsspannung) beim Aufprall auf die Anode in
Photonenenergie umgesetzt wird, desto höher ist entstehende
Strahlung. Die meisten Elektronen verwenden ihre Energie
stufenweise zur Erzeugung kleinerer Photonen mit kleinerer
Frequenz. (kontinuierliches Spektrum).
Ein Elektron kann jedoch seine gesamte Energie in einem
einmaligen Bremsvorgang abgeben und in Photonenenergie
umwandeln.
๐‘
๐’† ∗ ๐‘ผ = ๐’‰ ∗ ๐’‡๐’Ž๐’‚๐’™ = โ„Ž ∗
๐œ†๐‘š๐‘–๐‘›
So entsteht die kurzwellige Grenze λmin im Röntgenspektrum (Schnittpunkt mit x-Achse im Diagramm):
๐’‰∗๐’„
๐€๐’Ž๐’Š๐’ = ๐’†∗๐‘ผ
Das Anodenmaterial spielt für λmin keine Rolle, da die Austrittsarbeit im Vergleich zur kinetischen
Energie der Elektronen unbedeutend ist.
Daraus folgt eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Plank’schen Konstante h:
๐’‰=
๐€๐’Ž๐’Š๐’ ∗๐’†∗๐‘ผ
๐’„
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4. Dualismus: Wellentheorie vs. Photonentheorie
4.1. Widersprüche
Wellenmodell
Teilchenmodell
Einfluss der Intensität des Lichts auf die Energie der Photoelektronen
Größere Intensität → größere Amplitude → stärkere
Schwingung → höhere Energieanregung der
Photoelektronen
Tatsächlich: kinetische Energie der
Photoelektronen unabhängig der
Intensität
Existenz einer Grenzfrequenz für den Photoeffekt
๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› = 0 → โ„Ž ∗ ๐‘“๐บ๐‘Ÿ๐‘’๐‘›๐‘ง − ๐‘Š๐ด = 0
๐‘Š๐ด
→ ๐‘“๐บ๐‘Ÿ๐‘’๐‘›๐‘ง =
โ„Ž
Man erwartet eine Mindestintensität
4.2. Welle oder Teilchen? – ein sinnloser Wettstreit?
Modelle sind Schöpfung des menschlichen Geistes. Deshalb ist die Frage, ob das Licht eine
Wellenerscheinung oder ein korpuskularer Vorgang ist, überhaupt keine sinnvolle Fragestellung. Es gibt
keinen Wettstreit zwischen Wellen- und Teilchenmodell, weil das Licht weder eine Welle noch ein
Teilchen ist, sondern ein „Etwas“, das sich der anschaulichen Beschreibung durch ein (!) Modell entzieht.
Das Licht ist wie eine Münze, die eine Vorderseite und eine Rückseite hat. Licht zeigt uns bei Beugung,
Brechung, Interferenz seine Wellenseite; bei der Wechselwirkung mit Materie (Photoeffekt, ComptonEffekt, …) zeigt es uns seine Teilchenseite.
Deshalb: Da beide Modelle unerlässlich sind, kann unsere Aufgabe nicht eine Entscheidung zwischen
ihnen, sondern nur die Vereinigung der beiden Modelle sein.
4.3. Klassisches Teilchen vs. klassische Welle
Klassisches Teilchen (z.B. Kanonekugel)
Bei klassischen Teilchen erhält man die
Gesamtzahl/Intensität durch Addition der
einzelnen Anzahlen.
Klassisches Welle (z.B. Wasserwelle)
Bei klassischen Wellen erhält man die
Gesamtamplitude durch Addition der
Einzelamplituden unter Berücksichtigung der
Phasendifferenz. → Interferenzmuster
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5. Photoneninterferenz
5.1. Taylor-Experiment
Taylor schießt nur noch einzelne Photonen auf einen Doppelspalt. Dies
gelingt ihm durch eine sehr geringe Intensität. Auf dem Fotopapier
hinter dem Doppelspalt sind die Photonen als schwarze Punkte
erkennbar. Nach monatelanger Belichtungszeit zeigt sich das bekannte
Interferenzmuster, wie man es bei hoher Intensität und kurzer
Belichtungszeit am Doppelspalt kennt. Das Intensitätsmuster liefert ein
Maß für die Auftreffwahrscheinlichkeit einzelner Photonen. Wo es
letztendlich auftritt, kann nicht vorhergesagt werden.
5.2. Die Wahrscheinlichkeitsamplitude Ψ
Mit der Wahrscheinlichkeitsamplitude Ψ soll nicht mehr die Amplitude der Lichtwelle, sondern die
Auftreffwahrscheinlichkeit von Photonen für einen bestimmten Punkt bezeichnet werden.
Für jeden möglichen Pfad (Doppelspalt → 2 Pfade) gibt es einen rotierenden Ψ-Zeiger
Der Betrag von Ψ (|๐šฟ|) sei die Länge des Zeigers. |๐šฟ|๐Ÿ gibt die Antreffwahrscheinlichkeit für Photonen
(Quantenobjekte) an. (Dichte der Photonentreffer)
Ψ1
Ψ2
Ψres
hohe Auftreffwahrscheinlichkeit
→ Maximum
geringe Auftreffwahrscheinlichkeit
→ Minimum
5.3. Die „Welcher-Weg-Frage“ (Knallertest)
โ‘ก
โ‘ 
In die Strahlengänge eines Mach-Zehnder-Interferometers
werden Glaskugeln platziert. Füllt man diese Kugeln mit Gas,
so explodieren diese bereits bei der Berührung eines
einzelnen Photons. Nun wird die Intensität so weit
gedrosselt, dass nur einzelne Photonen das System
passieren.
Das Ergebnis mit leeren Glaskugeln entspricht der Erwartung
beim Mach-Zehnder-Interferometer – D1 zeigt ein Maximum,
D2 ein Minimum.
Wird nun jedoch die Glaskugeln bei Strahl โ‘  mit Gas gefüllt,
so treffen Photonen auch in D2 auf.
Das liegt daran, dass nun nicht mehr beide Pfade gleichberechtigt sind. Explodiert die Gaskugel, so kann
man mit Gewissheit sagen, dass das Photon Pfad โ‘  gegangen ist. Bleibt die Gaskugel jedoch
unversehrt, so ist das Photon Pfad โ‘ก gegangen. Im Strahlteiler vor den Detektoren hat es nun die
50:50 Chance zwischen D1 und D2.
Interferenz tritt nur auf, wenn die „Welcher-Weg-Frage“ unbeantwortet ist (Wellenverhalten). Ist sie
beantwortbar (Knallertest, Polarisationsfilter, …) so tritt keine Interferenz auf (Teilchenverhalten).
Teilchen- und Wellenmodell widersprechen sich in der klassischen Physik, ergänzen sich jedoch in der
Quantenphysik → Komplementaritätsprinzip
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6. Materiewelle (de Broglie-Wellenlänge)
Zu jedem bewegten Teilchen gehört eine Welle mit einer Wellenlänge (de Broglie-Wellenlänge).
โ„Ž
Quanten haben den Impuls ๐‘ = ๐œ† und die Energie ๐‘Š = โ„Ž ∗ ๐‘“
→๐€=
๐’‰
โ„Ž
=
๐’‘ ๐‘š∗๐‘ฃ
Bsp.: Elektronen
๐‘’
Bei der Beschleunigung gilt: ๐‘Š๐‘’๐‘™ = ๐‘Š๐‘˜๐‘–๐‘› → ๐‘ฃ = √2 ∗ ๐‘š ∗ ๐‘ˆ
โ„Ž
Einsetzen: ๐œ† = ๐‘ =
โ„Ž
๐‘’
๐‘š∗√2∗ ∗๐‘ˆ
๐‘š
=
โ„Ž
๐‘’
√๐‘š2 ∗√2∗ ∗๐‘ˆ
๐‘š
=
โ„Ž
๐‘’
√๐‘š2 ∗2∗ ∗๐‘ˆ
๐‘š
=
โ„Ž
√๐‘š∗2∗๐‘’∗๐‘ˆ
= 17,4๐‘๐‘š
6.1. Elektroneninterferenz
Elektronen werden beschleunigt
und auf Graphitpulver (viele kleine
Graphitkristallite) geschossen
(Debye-Scherer-Verfahren). Nur an
manchen Kristallen tritt BraggReflexion auf (Glanzwinkel wird
getroffen). Räumlich gesehen
bilden die Interferenzmaxima einer
bestimmten Ordnung einen Kegelmantel – auf dem Beobachtungsschirm als Kreise erkennbar
(Interferenzringe).
Zur Berechnung gelten die Regeln der Bragg-Reflexion.
Die Interferenzringe können durch ein magnetisches Feld nach der linken-Hand-Regel
verschoben bzw. verzerrt werden. (Beweis, dass es sich um Elektroneninterferenz handelt)
Jönsson-Experiment (1960):
Analog zum Taylor-Experiment schießt Jönsson einzelne
Elektronen auf einen Doppelspalt. Auch erkennt man bei
geringer Elektronenzahl bzw. kurzer „Belichtungszeit“ noch
nichts, während sich mit der Zeit das Interferenzmuster
aufbaut.
Die Wellennatur (Beugung und Interferenz) kann auch für andere Teilchen (Elektronen, Neutronen,
Protonen, Moleküle, Fullerene) experimentell bestätigt werden. Je größer die Masse, desto kleiner die
Wellenlänge und somit gilt auch mehr die Strahlungsoptik und die übliche Bahnbewegung der
klassischen Physik. Im Bereich der makroskopischen Erfahrung sind Masse und Geschwindigkeit so
groß, dass Wellenphänomene nicht erkennbar sind.
Der Auftreffort ist rein zufällig. Auch eine Bahnangabe ist nicht möglich. Die Materiewelle ist eine
Wahrscheinlichkeitswelle, gibt also nur Möglichkeiten an, die einem Quantenobjekt offenstehen.
|Ψ|2 ist hierbei die Auftreffwahrscheinlichkeit eines Teilchens an einer bestimmten Stelle.
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7. Heisenberg’sche Unschärferelation
Klassische Physik:
Heisenberg:
Es wird angenommen, dass alle physikalischen
Größen grundsätzlich mit unbegrenzter
Genauigkeit messbar sind. Nur die technische
Unzulänglichkeit der Messmethoden führt zu
Messfehlern.
Es ist grundsätzlich unmöglich, alle
physikalischen Größen zur selben Zeit
genau zu messen. Vielmehr beeinflusst
das Messverfahren die Eigenschaften
eines Teilchens.
vs.
1. Unschärferelation Herleitung (Beispiel Interferenz am Einzelspalt):
Die Quanten bewegen sich mit einem „scharfen“
โ„Ž
Impuls ๐‘ = ๐œ† auf den Spalt zu. Da der Spalt im
Vergleich zum Quant recht groß ist, spricht man
innerhalb des Spalts der Breite b von einer
Lokalisationsunsicherheit von Δ๐‘ฅ = ๐‘.
Als näherungsweise Abweichung für die seitliche
Beugung nimmt man beispielsweise das 1.
๐œ†
๐œ†
Minimum. Hier gilt: sin(๐›ผ1 ) = ๐‘ → Δ๐‘ฅ
Für die Impulse gilt: sin(๐›ผ1 ) =
Δ๐‘
๐‘
๐œ†
Δ๐‘
๐œ†
Δ๐‘
=
→
=
→ โˆ†๐’™ ∗ โˆ†๐’‘ = ๐’‰ → โˆ†๐‘ฅ ∗ ๐‘š ∗ โˆ†๐‘ฃ๐‘ฅ = โ„Ž
โ„Ž
Δ๐‘ฅ
๐‘
Δ๐‘ฅ
๐œ†
Strebt einer der beiden Werte gegen Null, so strebt der andere gegen Unendlich. So ist es unmöglich
beide Werte (Ort und Impuls) gleichzeitig genau zu bestimmen.
→
Für die Unschärfe am Auftreffort Δs gilt demnach: โˆ†๐‘  = โˆ†๐‘ก ∗ โˆ†๐‘ฃ๐‘ฅ =
๐ด๐‘๐‘ ๐‘ก๐‘Ž๐‘›๐‘‘ ๐‘Ž
๐‘ฃ
∗ โˆ†๐‘ฃ๐‘ฅ
2. Unschärferelation
Außer der oben angegebenen Unschärferelation für Ort und Impuls gelten noch weitere Relationen
ähnlichen Typs. Eine weitere Unschärferelation besteht zwischen der Dauern (Zeit Δt) und der Energie
ΔE eines Vorgangs. Es gilt: โˆ†๐’• ∗ โˆ†๐‘ฌ = ๐’‰
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IX. Sonstiges
1. Schiefe Ebene
In der schiefen Ebene wirkt die Hangabtriebskraft FH als
Beschleunigungkraft FB.
Es gilt:
๐‘ญ๐‘ฏ = ๐‘ญ๐‘ฉ = ๐‘ฎ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ) = ๐‘š ∗ ๐‘Ž → ๐‘š ∗ ๐‘” ∗ sin(๐›ผ) = ๐‘š ∗ ๐‘Ž
๏‚ฎ ๐’‚ = ๐’ˆ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ)
Für die Geschwindigkeit gilt: ๐’— = ๐‘ก ∗ ๐‘Ž = ๐’• ∗ ๐’ˆ ∗ ๐ฌ๐ข๐ง(๐œถ)
2. Fehlerrechnung
bei ๐ด =
๐‘ฅ 1 ∗๐‘ฆ −2
๐‘ง −3
gilt:
โˆ†๐‘จ
๐‘จ
=๐Ÿ∗
โˆ†๐’™
๐’™
+๐Ÿ∗
โˆ†๐’š
๐’š
+๐Ÿ‘∗
โˆ†๐’›
๐’›
= ๐‘ง. ๐ต. 1 ∗ 3% + 2 ∗ 2% + 3 ∗ 1% = 10%
3. Relativistische Masse
Kein Körper kann sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit c
bewegen. Das liegt daran, dass die Masse bei zunehmender
Geschwindigkeit exponentiell zunimmt. Irgendwann ist die
Masse unendlich groß. Man bräuchte also unendlich viel
Energie, um sie zu beschleunigen. Die von der
Geschwindigkeit abhängende Masse nennt man
relativistische Masse mrel. m0 bezeichnet die Ruhemasse.
Dann gilt:
๐’Ž๐ŸŽ
๐’Ž๐’“๐’†๐’ =
๐Ÿ
√๐Ÿ − (๐’—)
๐’„
Die relativistische Masse muss jedoch erst bei Geschwindigkeiten > 0,1c berücksichtigt werden.
4. Bewegungsgesetze
๐’”
๐’—(๐’•) =
๐’•
๐’—
๐’‚(๐’•) =
๐’•
gleichmäßig beschleunigt:
๐’”(๐’•) =
๐Ÿ
1
∗ ๐’— ∗ ๐’• = ∗ ๐‘Ž ∗ ๐‘ก2
๐Ÿ
2
Gewichtskraft
Auftriebskraft
โƒ—๐‘ญ = ๐’Ž ∗ ๐’ˆ
โƒ—๐‘ญ = ๐† ∗ ๐‘ฝ ∗ ๐’ˆ
5. Kräfte
Beschleunigungskraft
Spannkraft
โƒ—๐‘ญ = ๐’Ž ∗ ๐’‚
โƒ—๐‘ญ = ๐‘ซ ∗ ๐’”
Zentripetalkraft
โƒ—๐‘ญ =
๐’Ž ∗ ๐’—๐Ÿ
๐’“
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6. Sinus-/Cosinus-Satz
Sinus-Satz:
Cosinus-Satz:
๐‘Ž sin(๐›ผ)
=
๐‘ sin(๐›ฝ)
๐‘Ž2 = ๐‘ 2 + ๐‘ 2 − 2๐‘๐‘ ∗ cos(๐›ผ)
7. Impulse
Der Impuls p ist eine Eigenschaft, die ein bewegter Körper hat. Er ist das Produkt aus Masse und
Geschwindigkeit. Befindet sich ein Körper im Ruhezustand, so ist der Impuls = 0.
โƒ— =๐’Ž∗๐’—
โƒ—
๐’‘
Impulse können von einem auf einen anderen Körper übertragen werden. Besonders viel Energie wird
übertragen, wenn das Masseverhältnis der beiden Stoßpartner 1:1 beträgt.
Der Impuls vor und nach einem Stoß bleibt erhalten, solange man die Richtung berücksichtigt und
keine äußere Kraft einwirkt.
โƒ— ๐‘ฎ๐’†๐’” (๐’—๐’๐’“๐’‰๐’†๐’“) = ๐’‘
โƒ— ๐‘ฎ๐’†๐’” ′(๐’๐’‚๐’„๐’‰๐’‰๐’†๐’“)
๐’‘
7.1. Der Kraftstoß (Impulsänderung)
Der Impuls eines Körpers ändert sich, wenn eine Kraft ausgeübt wird.
โƒ—
Je größer die Kraft und je länger diese wirkt, desto größer ist die Impulsänderung โˆ†๐ฉ
โƒ— = ๐‘ญ ∗ โˆ†๐’• = ๐พ๐‘Ÿ๐‘Ž๐‘“๐‘ก๐‘ ๐‘ก๐‘œß
โˆ†๐’‘
Anderes herum gilt für die Kraft, die eine Impulsänderung verursacht: ๐‘ญ =
โƒ—
โˆ†๐’‘
โˆ†๐’•
Man unterscheidet 2 Arten von Stößen:
elastische Stöße
unelastische Stöße
mechanische Energie bleibt erhalten
mechanische Energie wird in Wärmeenergie
umgewandelt ๏‚ฎ Verformungsenergie
Impuls bleibt erhalten
Impuls bleibt erhalten
๏‚ฎ es findet keine bleibende Verformung der
Stoßpartner statt
๏‚ฎ es findet eine Verformung statt
vollkommen unelastische Stöße
๏‚ฎ Stoßpartner verhaken sich und bewegen sich
gemeinsam mit derselben Geschwindigkeit in
dieselbe Richtung
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8. Entropie S
Es gibt „höherwertigere“ und „niederwertigere“ Energieformen. Wärme ist eine solche
„niederwertigere“ Energieform. Bei einer Umwandlung von Energie in Wärmeenergie wird daher von
Energieentwertung gesprochen, dabei wird Entropie S erzeugt. Entropie kann konstant bleiben, jedoch
niemals abnehmen also vernichtet werden. Entropie kann durch Wärme von einem Körper auf einen
anderen übertragen werden. Mechanische Arbeit oder elektrische Energie überträgt keine Entropie.
Es gilt:
โˆ†๐–
Änderung der Energie
๐‰
โˆ†๐’ =
=
= ๐‘ง. ๐ต. 1
๐“
Temperatur (๐ข๐ง ๐Š๐ž๐ฅ๐ฏ๐ข๐ง)
๐Š
20° C = 293K
K = ϑ + 273
ϑ = K - 273
Demnach ist bei hoher Temperatur die Entropieübertragung geringer.
Irreversibel vs. reversibel
Geht in ein System genauso viel Entropie hinein wie hinausgeht, dann laufen in diesem System nur
Vorgänge ab, welche keine Entropie erzeugen, es handelt sich um einen reversiblen (umkehrbaren)
Vorgang, kann also in beide Richtungen ablaufen.
In der Natur finden sich jedoch fast ausschließlich irreversible Vorgänge, bei denen Entropie erzeugt
wird. Diese Vorgänge können wie die Zeit nur in eine Richtung ablaufen.
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