3.2. Prävention - Erziehungs-, Jugend

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Straße:
PLZ Ort
Telefon:
Telefax:
Pfarrhofgasse 1
93309 Kelheim
09441/67590
09441/675918
info@eb-
E-Mail:
kelheim.de
Homepage:
www.eb-
kelheim.de
Träger:
Katholische Jugendfürsorge
der Diözese Regensburg e.V.
Kurzzusammenfassung des Jahresberichtes 2010
1. Einzugsgebiet – Landkreis
Einwohner: Gesamt:
0-18 Jahre:
2. Personalausstattung
1 Magister der Psychologie
1 Dipl.-Psychologin
1 Dipl.-Psychologin
1 Dipl.-Sozialpädagoge
1 Verwaltungsangestellte
3. Fallzahlen
Betreute Fälle gesamt:
Neuaufnahmen:
Übernahmen:
116.269
22.603
Stand 31.12.2010
Stand 31.12.2010
Vollzeit
39,00 Std.
Teilzeit
35,00 Std.
Teilzeit
30,39 Std.
Teilzeit
32,42 Std.
Vollzeit
39,00 Std.
467 (- 13 Veränderung zum Vorjahr)
315 (- 20 Veränderung zum Vorjahr)
152 (- 7 Veränderung zum Vorjahr)
4. Beratungsgründe (Schwerpunkte nach Häufigkeit im Berichtsjahr)
Auffälligkeiten im Leistungsbereich beim Kind:
13,11 %
Belastende Einflüsse im familiären Umfeld:
35,29 %
Besondere Fragestellungen (z.B. Besuchsrecht):
21,54 %
Auffälligkeiten im Sozialverhalten des Kindes:
14,18 %
5. Präventive Arbeit
5.1 Prävention (Referate, Seminare, Fachberatungen):
Erreichte Teilnehmer:
843
Gremienarbeit, Vernetzung:
144 Std.
182,9 Std.
5.2 Zusammenarbeit mit den Schulen:
Beratung von einzelnen Lehrkräften und RektorInnen
Mitgestalten von Schulunterricht
Krisentermine an einzelnen Schulen für gemeinsame Gespräche von Lehrkraft,
RektorIn, Elternteil, ErziehungsberaterIn
Vorstellen der Erziehungsberatungsstelle an einzelnen Schulen und für Referendargruppen.
Mitarbeit im ReKit-Team (Kriseninterventionsteam für Schulen)
5.3 Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten:
Beratung von Erzieherinnen hinsichtlich einzelner Kinder
Verhaltensbeobachtungen im Kindergarten
Inhaltsverzeichnis
3
Dank
Einleitung
5
7
1.
2.
3.
4.
Allgemeine Angaben zur Beratungsstelle
10
Personelle Besetzung
11
Beschreibung des Leistungsspektrums
13
Klientenbezogene statistische Angaben
4.1. Allgemeine Angaben
15
4.2. Angaben zum Kind bzw. Jugendlichen
16
4.3. Angaben zur Familie
17
4.4. Anregung zur Anmeldung
18
5.
Gründe für die Inanspruchnahme der Beratungsstelle
19
6.
Angaben über geleistete Beratungsarbeit
6.1 Fallzuordnung nach dem SGB VIII
21
6.2. Fallentwicklung
22
6.3. Gesprächskontakte und Beratungssetting
22
6.4. Häufigkeit und Dauer der Beratung
23
6.5. Art des Abschlusses
23
6.6. Wartezeit
23
7.
Interne Qualifizierung und Qualitätssicherung
7.1. Koordinationskonferenz der LeiterInnen
24
7.2. Sekretärinnenfortbildung
24
7.3. Qualitätsmanagement
24
7.4. Workshops
24
7.5. Exerzitien
25
7.6. Fortbildungen
25
8.
Prävention/Multiplikatorenarbeit/Netzwerk
8.0. Einzelfallübergreifende Tätigkeiten
27
8.1. Vorträge
27
8.2. Elternkurs
27
8.3. Fachberatung/MultiplikatorInnenarbeit/
Fortbildung für Berufsgruppen
27
8.4. Vorstellung der EB
28
9.
Öffentlichkeits- und Gremienarbeit
9.1. Presse- und Medienarbeit
29
9.2. Gremien und Vernetzungsarbeit
29
9.3. Kontakte und Arbeitstreffen
29
9.4. Arbeitskreise
29
10. Nachrichten und Informationen
10.1. Arbeit mit Akuttraumatisierten
30
10.2. „Kursreihe für Eltern von kleinen und großen Kindern“
33
10.3. Figurenstellen – Eine Methode mit überraschenden Wirkungen
10.4. Aktuelles aus der „Schreibabyberatung“
36
10.5. Praktikum an der EB Kelheim
37
10.6. Praktikum an der EB Kelheim
38
35
Dank
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie vielseitig und fachlich differenziert die Themen in der Kinder- und Jugendhilfe sind, zeigt
ein Blick in die Broschüren der Fortbildungsanbieter für diesen Tätigkeitsbereich:
„Mobbing unter Schülern – Gewalt erkennen und handeln“, „Massive und chronische
Konflikte nach Trennung und Scheidung“, Erziehungsberatung „online“, „Therapeutisches
Arbeiten mit sexuell übergriffigen Jugendlichen“, „Bearbeitung von Traumata und Posttraumatischen Belastungsstörungen“, „Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern“,
„Gewährleistung des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung“, „AntiaggressivitätsVerhaltenstraining“, „Verstehen virtueller Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen“,
„Frühe Entwicklungs- und Erziehungsberatung für Eltern von Babys und Kleinkindern“, Umgang
mit Essstörungen, mit Formen von Autismus, mit delinquentem Verhalten etc. stehen auf dem
Programm der Institute.
Bei den mehr als 4500 Familien, Kindern und Jugendlichen, die 2010 in den zehn Erziehungsberatungsstellen der Katholischen Jugendfürsorge in Niederbayern und der Oberpfalz Hilfestellung suchten, findet sich genau diese Themenpalette, wie der vorliegende Jahresbericht
eindrucksvoll bestätigt. Ein gewaltiges Spektrum das von den Fachkräften in der täglichen
Arbeit zu bewältigen ist.
Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, ist die stetige Bereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, sich auf neue Themen und Herausforderungen einzustellen, unerlässlich.
Wer im Bereich der Beratungsdienste bestmögliche Hilfestellungen anbieten will, muss klar die
aktuellen Problemlagen von Kindern und Familien analysieren und mutig anpacken, innovative, fachlich durchdachte Interventionen ebenso wie präventive Wege beschreiten. Am Puls
und an den Nöten der Zeit „dran zu sein“ – das zeichnet die hervorragende Arbeit der Beratungsdienste aus.
Neben dem hohen Engagement aller MitarbeiterInnen in den Beratungsstellen ist dafür ein
vertrauensvolles Miteinander aller Kooperationspartner unerlässlich. Nur gemeinsam können
wir die o.g. Anforderungen bewältigen. Uns ist es daher ein Anliegen, dem Bistum Regensburg
hinsichtlich des Engagements für unsere Beratungsstelle, der Regierung des Bezirks Niederbayern und im Besonderen der Stadt und dem Landkreis Kelheim für die ideelle und finanzielle Unterstützung herzlich zu danken. Ein besonderer Dank richtet sich auch an das Bayerische
Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen – die bis 2013 verlängerte
Förderrichtlinie für die Erziehungsberatungsstellen, unterstreicht die Wertschätzung und Bedeutung dieser wichtigen Hilfeform, die von der Prävention über Beratung und Förderangeboten bis hin zu intensiv betreuenden und therapeutischen Maßnahmen reicht.
Unser Dank gilt den Kindern, Jugendlichen und Eltern für das Vertrauen, das sie uns im vergangenen Jahr entgegengebracht haben, ebenso allen Fachleuten aus dem Gesundheitswesen, aus Schulen, Kindergärten, den Jugendämtern, Heimen, Tagestätten, kirchlichen und
anderen Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis für die gute Zusammenarbeit zum Wohle
der Klienten.
Ein herzliches Vergelt’s Gott schließlich auch Frau Dr. Böhm und ihrem Team für die engagierte und höchst kompetente Arbeit, die täglich in der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle Kelheim geleistet wird.
Michael Eibl
Direktor der KJF Regensburg
Robert Gruber
Abteilung V / KJF Regensburg
Einleitung
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Jahresbericht informieren wir Sie über unsere Arbeit im abgelaufenen Jahr 2010. Im Folgenden werden einige Aspekte vorgestellt:
Nachfrage nach Beratung
Im Jahr 2010 wurden 467 Familien beraten, was geringfügig weniger ist als im
Jahr 2009 (480 Familien). Mit 3.409,3 gehaltenen Beratungs- und Therapiestunden ist auch ein kleiner Rückgang gegenüber 2009 (3.733,5 Stunden) zu verzeichnen. Jede Familie erhielt in 2010 im Durchschnitt 7,3 Stunden Beratung/Therapie.
Auf den ersten Blick könnte es so erscheinen, als wäre an der Beratungsstelle
in 2010 weniger Beratung und Therapie geleistet worden als im Vorjahr. Dies ist
jedoch nicht der Fall, viel mehr trifft das Gegenteil trifft: im Jahr 2010 gab es
für eine Ganztagsstelle eine Neubesetzung (genaueres siehe unten), da ein
bewährter und intensiv arbeitender Kollege in den Ruhestand verabschiedet
wurde. Außerdem war ein Kollege, der ebenfalls langjährig an der EB arbeitet,
über ein halbes Jahr im Krankenstand. Krankheitsvertretungen fingen diesen
Ausfall auf (genaueres siehe unten). Angesichts dieser Tatsachen, entspricht
es einer hohen Arbeitsleistung einerseits der verbliebenen Beraterinnen, andererseits der neu eingestiegenen Beraterinnen und Berater. Ich möchte an dieser Stelle meinem Team und auch den Krankheitsvertretungen, die mittlerweile nicht mehr zum Team gehören, nochmals meinen herzlichen Dank aussprechen; es wurde von allen wirklich intensive, gute Arbeit geleistet und jeder
und jede hat sich sehr für die Familien im Landkreis engagiert. Dankeschön!
Verabschiedung in den Ruhestand
Mit Ende Januar 2010 wurde der Diplom Psychologe Herr Franz Lehner in den
wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Herr Lehner wird der Stelle allerdings ehrenamtlich weiterhin zur Verfügung stehen. Er kümmert sich um die
Organisation der Therapie im Bereich der Teilleistungsstörung Legasthenie und
Dyskalkulie durch unsere FörderlehrerInnen und übernimmt auch weiterhin die
Beratung der Eltern in diesem Bereich. Außerdem bietet Herr Lehner zwei Entspannungsgruppen pro Woche an der Beratungsstelle an. Beides sind hochwertige und sehr wichtige Angebote für die Familien im Landkreis Kelheim. An
dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für das großzügige Angebot und alles
Gute für den Ruhestand an Herrn Lehner!
Am 31. März 2010 wurde die Sekretärin Frau Annemarie Sayer-Lugauer in den
wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sie war Mitarbeiterin an der Beratungsstelle seit 01. November 1985. Auch an Frau Sayer-Lugauer herzlichen
Dank für die geleistete Arbeit und die Flexibilität sich an immer wieder neue
Team- und Arbeitsstrukturen anzupassen und alles Gute für den Ruhestand!
Neueinstellung und Erhöhung der Arbeitszeit
Ab 01. Februar 2010 wurde an der Beratungsstelle Magister der Psychologie
Bernd Rattenberger ganztags eingestellt. Von Anfang an hat er engagiert an
der Beratungsstelle mitgearbeitet, so dass trotz des Personalwechsels und des
Krankenstandes an der Stelle fast keine Lücken hinsichtlich der geleisteten Beratungsarbeit entstand. Er konnte bereits vorher Berufserfahrung in einem Kinderheim sammeln. An der Beratungsstelle bringt er sich mit seinem Wissen in
systemischer Familientherapie (das Familienstellen stellt er selbst in einem Artikel auf der Seite 35 vor) ein, das er in Fortbildungen noch weiter vervollkommnet. Außerdem hat Herr Rattenberger eine Fortbildung im Bereich der Trennungs- und Scheidungsberatung begonnen. Herzlich Willkommen Herr Rattenberger!
Die Sekretärin Frau Roswitha Brock hat ihre Arbeitszeit auf eine Vollzeitstelle
erhöht. Sie ist damit alleine für die Verwaltungsarbeiten, die Anmeldungen
von Ratsuchenden und die Informationsweitergabe bei Nachfragen am Telefon an der Beratungsstelle zuständig. Das Arbeitsfeld ist vielschichtig, umfangreich und vielen Veränderungen unterworfen. Die meisten Ratsuchenden haben als ersten Eindruck von der Beratungsstelle den Kontakt mit der Sekretärin.
Diese wichtige Aufgabe nahm und nimmt Frau Brock immer freundlich und
ausgeglichen wahr. Vielen Dank Frau Brock!
Krankheitsvertretungen
Die Arbeitsstunden des erkrankten Kollegen wurden auf zwei Personen aufgeteilt. Zum einen Teil vertrat Herr Franz Lehner, als frisch im Ruhestand befindlicher aber eigentlich noch sehr stark in der Arbeit der Erziehungsberatungsstelle steckender, den erkrankten Kollegen. Die zweite Person war die Diplom Sozialpädagogin Frau Claudia Lieblich. Sie hatte bereits früher an einer anderen
Erziehungsberatungsstelle der Katholischen Jugendfürsorge Erfahrungen in der
Beratungsarbeit über mehrere Jahre gemacht und konnte so von Anfang an
effektiv einsteigen. Beide Krankheitsvertretungen engagierten sich sehr intensiv an der Stelle, übernahmen von der ersten Stunde an in der Warteliste befindliche, vorangemeldete Familien und konnten so schnell eine gute Unterstützung für die Beratungsstelle darstellen. Durch die engagierte Arbeit dieser
zwei Krankheitsvertretungen und die Arbeit des übrigen Teams konnte fast
vollständig verhindert werden, dass durch die Krankheit des Beraters Lücken
entstanden. Nochmals ganz herzlichen Dank an die beiden Krankheitsvertretungen!
Arbeit mit Akuttraumatisierten
Im Artikel auf Seite 30 wird dargestellt, was im abgelaufenen Jahr an Arbeit
mit akuttraumatisierten Menschen und MultiplikatorInnen geleistet wurde. Dieser Artikel widmet sich im Besonderen der Prävention von Traumatisierung und
zwar der Einschätzung von Bedrohungslagen, insbesondere dem Amoklauf.
Doch lassen Sie sich von dem Artikel überraschen!
Kursreihe für Eltern von kleinen und großen Kindern
Frau Diplom Psychologin Hable stellt im Artikel auf Seite 33 einen Erziehungskurs dar. Dieser Kurs befähigt Menschen, die Kinder erziehen, diese zu verstehen und mit ihnen umzugehen.
Figurenstellen – Eine Methode mit überraschenden Wirkungen
In dem Artikel auf Seite 35 zeigt Magister der Psychologie Herr Rattenberger
auf, was unter dem „Familienstellen“ zu verstehen ist, und wie effizient sich
damit arbeiten lässt.
Aktuelles aus der Schreibabyberatung
Im Artikel auf Seite 36 erfahren Sie von Herrn Diplom Sozialpädagogen Sicklinger wie die Nachfrage nach dem Angebot der Beratungsstelle zu Regulationsstörungen aussieht und wie vernetzt die Stelle mittlerweile ist, Sie können
auch nachlesen in wie weit Fortbildung oder Supervision für den Berater stattgefunden hat.
Praktikantin und Praktikant
Von Erfahrungen aus ihrem Praktikum berichtet Frau Katharina Glaser (Stud.
Psychologie) in ihrem Artikel auf Seite 37 und Herr Thomas Wenzlow (Stud. Erziehungswissenschaften) in seinem Artikel auf Seite 38.
Dank
Am Ende des abgelaufenen Jahres, möchte ich mich auch im Namen meines
Teams, ganz herzlich bei den Kindern, Jugendlichen und Eltern für das Vertrauen bedanken, das sie uns entgegen gebracht haben. Ebenso danke ich
unserem Träger, der Katholischen Jugendfürsorge für die Diözese Regensburg,
Stadt und Landkreis Kelheim, dem Bayerischen Staatsministerium für Arbeitund Sozialordnung Familie und Frauen und der Regierung des Bezirks Niederbayern für die finanzielle Unterstützung.
Aber auch für die sehr konstruktive Zusammenarbeit im abgelaufenen Jahr
möchte ich mich bei unserem Träger und dem Kreisjugendamt Kelheim, und
bei allen Ärzten, Schulen, Kindergärten, Heimen, kirchlichen und anderen Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis Kelheim bedanken.
Dr. Birgit Böhm
Leiterin der Beratungsstelle
1. Allgemeine Angaben zur Beratungsstelle
Die Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle Kelheim ist eine unabhängige Einrichtung der Jugendhilfe. Sie steht allen zur Verfügung, die im Bereich der
Erziehung auf Fragen und Schwierigkeiten stoßen. Die Inanspruchnahme beruht
auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit. Die Beratung ist kostenfrei und unterliegt der
Schweigepflicht. Spenden werden gerne angenommen.
Anschrift:
Erziehungs-, Jugend- und
Familienberatungsstelle
Pfarrhofgasse 1
93309 K e l h e i m
Telefon:
Telefax:
09441/67590
09441/675918
E-Mail:
Homepage:
[email protected]
www.eb-kelheim.de
Träger:
Katholische Jugendfürsorge
der Diözese Regensburg e.V.
Orleansstraße 2a
93055 R e g e n s b u r g
Direktor Michael Eibl
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag
8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
13.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Freitag
8.00 Uhr bis 13.00 Uhr
Die Anmeldung kann telefonisch, schriftlich oder persönlich vorgenommen werden. Für
Ratsuchende in Krisensituationen sind wir bestrebt, Sofort-Termine zur Verfügung zu stellen. Soweit notwendig, werden Termine auch in die Abendstunden verlegt.
Wartezeiten können bis zu 8 Wochen auftreten.
Einzugsgebiet:
Stadt und Landkreis Kelheim
EinwohnerInnen
Anzahl der Kinder bis 18 Jahren:
116.269 (Stand 31.12.10)
22.603 (Stand 31.12.10)
2. Personelle Besetzung
Hauptamtliche MitarbeiterInnen:
Dr. Böhm, Birgit
Diplom-Psychologin
30,39 Std.
Psychologische Psychotherapeutin
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Leiterin der Beratungsstelle
Hable, Brigitta
Diplom-Psychologin
35,00 Std.
Psychologische Psychotherapeutin
Erziehungs- und Familienberaterin (bke)
Lehner, Franz
Diplom-Psychologe
39,00 Std.
Psychologischer Psychotherapeut
(bis 31.01.2010, anschließend Ruhestand)
Rattenberger, Bernd
Mag. rer. nat. Psychologie
(seit 01.02.2010)
39,00 Std.
Sicklinger, Reinhold
Diplom-Sozialpädagoge (FH)
32,42 Std.
Brock, Roswitha
Verwaltungsangestellte
seit 01.04.2010
29,38 Std.
39,00 Std.
Sayer-Lugauer, Annemarie
Verwaltungsangestellte
9,12 Std.
(bis 31.03.2010, anschließend Ruhestand)
Nebenamtliche MitarbeiterInnen:
Lehner, Franz
Dipl.-Psychologe
Psychologischer Psychotherapeut
Heinz, Angela
Volksschullehrerin
Ludwig, Wolfgang
HS-Lehrer, Schuljugendberater
Honorarkräfte (Umgangsbegleitungen):
Mathes, Julia
Stud. Pädagogik
Wartlsteiner, Silvia
Dipl.-Psychologin
3,00 Std.
3,00 Std.
nach Bedarf
nach Bedarf
Krankheitsvertretungen
Lieblich, Claudia
Dipl.-Sozialpädagogin
ab 02.03. – 05.05.2010
und 15.06. – 31.07.2010
je 14 Std./Woche
Lehner , Franz
Dipl.-Psychologe
ab 08.03. – 05.05.2010
und 09.06. – 31.07.2010
je 14 Std./Woche
PraktikantInnen
Glaser, Katharina
Stud. Psychologie
Röder, Vera
Wenzlow, Thomas
13.09. – 15.10.2010
19.04. – 09.06.2010
Stud. Pädagogik
09.08. – 10.09.2010
Unsere Räume:
In der Beratungsstelle stehen vier Beratungsräume, ein Sekretariat, fünf Funktionsräume,
ein Gruppenraum, eine Küche und ein Wartezimmer zur Verfügung.
3. Beschreibung des Leistungsspektrums
Die hauptsächlichen Aufgaben der Erziehungsberatungsstelle sind im Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz - KJHG) mit §28 (Erziehungsberatung), §17 (Beratung in Fragen der Partnerschaft und bei Trennung und Scheidung), §16 (Allgemeine Förderung der Erziehung in der Familie), §18 (Beratung
Alleinerziehender), §35a (Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und
Jugendliche) und §41 (Hilfe für junge Volljährige) beschrieben.
Um diesen Aufgaben gerecht zu werden hält die Erziehungsberatungsstelle folgende Leistungen vor:
3.1. Einzelfallbezogene Hilfen
Diagnostische Orientierung
Diagnostische Prozesse finden auf mehreren Ebenen statt:
 Anamnese und Exploration (Abklärung des Problemhintergrundes im Erstgespräch mit den Eltern, Exploration und Verhaltensbeobachtung bei den Kindern und Jugendlichen)
 Psychologische Testdiagnostik (Durchführung wissenschaftlich fundierter, psychologischer Testverfahren in Abhängigkeit von Problemstellungen und Notwendigkeit)
 Ganzheitliche Diagnostik (Betrachtung von Problemen und Auffälligkeiten im
System der Familienbeziehungen und des sozialen Umfeldes)
 Prozessdiagnostik (Diagnostik bezüglich der erlebten Problemsituation, der Erwartungen und Ziele sowie des Beratungsverlaufs geschieht fortwährend zusammen mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern)
Beratungs-, Behandlungs- und Therapieangebote
Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
Beratung und psychotherapeutische Angebote (auch ohne Einbeziehung der
Eltern) in ihren altersspezifischen Anliegen, z.B.:




Spieltherapie und (sozial-)pädagogische Spielbetreuung
Einzelberatung, Gesprächstherapie
Übende Verfahren (Entspannungstechniken; verhaltenstherapeutische Programme)
Spezielle Förderprogramme (z. B.: bei Lese-Rechtschreibschwäche)
Angebote für Eltern und Familien
 Beratungsgespräche zu konkreten Erziehungsfragen
 Begleitende Elternberatung bei Therapie des Kindes
 Psychotherapeutische Verfahren für Elternteile in Krisen-, Konflikt- und Belastungssituationen zur (Wieder-)Erlangung persönlicher und elterlicher Kompetenz
 Familienberatung, systemische Familien- und Paartherapie
 Trennungs- und Scheidungsberatung
 Themenbezogene Elterngruppen (z. B. Pflege- und Adoptiveltern)
Angebote für weitere am Erziehungsprozess beteiligte Personen
Fallbezogene und allgemeine Beratungsangebote für LehrerInnen, ErzieherInnen
und andere mit Erziehung befasste Personen.
Einzelfallbezogene Kooperation und Netzwerkarbeit mit anderen Einrichtungen
Zusammenarbeit mit Hilfseinrichtungen, die mit den betreuten Kindern oder Familien Kontakt haben (Schulen, Kindertagesstätten, ÄrztInnen, Frühförderung, Kliniken, Heime, etc.)
3.2. Prävention
 Fachliche Information der Öffentlichkeit zu Fragen der Erziehung und Entwicklung von Kindern (Medienarbeit, Vorträge und Informationsschriften, Elternarbeit in Schulen und Kindertagesstätten)
 Wissensvermittlung und Praxisanleitung für Berufsgruppen, die mit Kindern und
Familien arbeiten
 Themenbezogene Gruppen mit Eltern, Kindern und Jugendlichen
3.3. Öffentlichkeits- und Gremienarbeit
Die Beratungsstelle beteiligt sich an der Arbeit in Fachkommissionen und Entscheidungsgremien sowohl trägerintern, als auch im Landkreis Kelheim (z. B.: Jugendhilfeausschuss und psychosoziale Arbeitsgemeinschaft).
Zusammen mit anderen Einrichtungen wirkt die Erziehungsberatung auf eine Vernetzung und Weiterentwicklung der Hilfsangebote für Kinder, Jugendliche und
Eltern im Landkreis Kelheim hin.
4. Klientenbezogene statistische Angaben
4.1. Allgemeine Angaben
Jede Familie auch mit mehreren Kindern, zählt grundsätzlich als ein Fall. Die beteiligten Personen werden ebenfalls erfasst: Beteiligt ist eine Person wenn zumindest ein Telefongespräch stattgefunden hat. Hier ist eine Aufteilung in Familienmitglieder und andere kontaktierte Personen (LehrerInnen, Jugendämter, ÄrztInnen o. ä.) sinnvoll.
Abschlusskriterium: Ein Fall ist abgeschlossen, wenn ein Abschlussgespräch stattgefunden hat. Meldet sich die Familie danach wieder an, ist konsequent von einer Neuaufnahme auszugehen. Erscheint eine Familie nicht mehr und ist ein Abschlussgespräch nicht möglich, ist spätestens nach einem halben Jahr der Fall
abzuschließen. Um statistische Ungenauigkeiten zu vermeiden, ist spätestens zum
Jahresende darauf zu achten „ruhende Fälle“ abzuschließen. Hierzu bietet sich
an, jeden Klienten 2 Wochen nach dem letzten nicht wahrgenommenen Termin
brieflich um Auskunft über weiteren Beratungsbedarf zu befragen.
Abschlussdatum: Als Abschlussdatum gilt der letzte Beratungstermin eines Klienten (siehe „Klientenbezogene Tätigkeiten/Sitzungen").

Gesamtzahl der angemeldeten Familien:

davon Neuaufnahmen und Beendigungen: 315

übernommen aus dem Vorjahr:
152
 Verteilung der Fälle auf das Einzugsgebiet:
Stadt
Land
Sonstiges
Gesamt
Häufigkeit
77
377
13
467
467
Prozent
16,5
80,7
2,8
100,0
Darüber hinaus wurden 10 Familien in einem größeren zeitlichen Umfang (pro Telefonberatung etwa 45 Minuten bis 1,5 Stunden) telefonisch beraten. Sie erschienen nie an der Beratungsstelle und sind daher auch in obigen Zahlen nicht enthalten.
Daneben fanden weitere Telefonberatungen statt, die allerdings im Einzelfall
nicht so ausführlich waren und bei denen keine statistischen Daten erhoben wurden. Sie nahmen insgesamt 106 Stunden in Anspruch. 58 Familien hatten sich angemeldet und sind nie gekommen (bei Angebot des Ersttermins angegeben, es
sei keine Beratung mehr nötig; oder zum Ersttermin nicht erschienen).
4.2.
Angaben zum Kind bzw. Jugendlichen
4.2.1. Geschlecht und Alter
unter 3
3 bis unter 6
6 bis unter 9
9 bis unter 12
12 bis unter 15
15 bis unter 18
18 bis unter 21
21 bis unter 24
24 bis unter 27
älter als 27
Gesamt
Geschlecht
Männlich
Weiblich
22
12
24
19
51
34
57
36
50
44
27
43
16
19
5
3
2
0
1
2
255
212
Gesamt
34
43
85
93
94
70
35
8
2
3
467
4.2.2. Migration
ja
nein
Gesamt
Geschlecht
Männlich Weiblich
25
18
230
194
255
212
Gesamt
43
424
467
4.2.3. Schulbildung/Beruf
Kleinkinder zu Hause
Kinderkrippe
Kindergarten
Grundschule
Förderschule/DiaFö
Hauptschule
Realschule/Wirtschaftsschule
Gymnasium/FOS
Berufs(fach)schule in Ausbildung
(Fach)-Hochschule
berufstätig
arbeitslos
Sonstiges
keine Angaben/unbekannt
Gesamt
Häufigkeit
35
1
72
128
33
75
32
34
19
2
13
5
17
1
467
Prozent
7,5
0,2
15,4
27,4
7,0
16,1
6,9
7,3
4,1
0,4
2,8
1,1
3,6
0,2
100,0
4.2.4. Anzahl der Geschwister
1 Geschwister
2 Geschwister
3 Geschwister
4 Geschwister
5 Geschwister
6 Geschwister
7 Geschwister
keine Geschwister
Gesamt
4.3.
Häufigkeit
211
111
38
6
8
2
1
90
467
Prozent
45,2
23,8
8,1
1,3
1,7
0,4
0,2
19,3
100,0
Angaben zur Familie
4.3.1. Familiensituation
Im Haushalt der Eltern/eines Elternteils
In einer Verwandtenfamilie
In der eigenen Wohnung
In einer Pflegefamilie
In einem Heim oder betreuten Wohnen
Gesamt
Häufigkeit
415
4
6
23
19
467
4.3.2. Erwerbssituation der Familie
erwerbstätig ganztags
erwerbstätig halbtags/Teilzeit
stundenweise/regelmäßig
Gelegenheitsarbeiten
nicht erwerbstätig/arbeitslos
nicht erwerbstätig/Hausfrau/-mann
nicht erwerbstätig/berentet
Erziehungsurlaub
Sonstiges
keine Angaben/unbekannt
Gesamt
Mutter
69
119
61
4
18
123
2
30
16
25
467
Vater
373
1
1
0
23
0
4
0
17
48
467
Prozent
88,9
0,9
1,3
4,9
4,0
100,0
4.4. Anregung zur Anmeldung
Eigeninitiative
Bekannte/Verwandte
Kindertagesstätte
Schule
Ausbildungsstätte
Jugendamt/Jugendhilfeeinrichtung
niedergel. TherapeutIn
Ärzte/Kliniken/Heilpraktiker
andere soz. Dienste
Gericht/RA/Sachverst.
Seelsorger
Öffentlichkeitsarbeit
Sonstiges
MONA
Gesamt
Häufigkeit
140
20
21
34
2
137
2
40
41
12
1
7
4
6
467
Prozent
30,0
4,3
4,5
7,3
0,4
29,3
0,4
8,5
8,8
2,6
0,2
1,5
0,9
1,3
100,0
5. Gründe für die Inanspruchnahme der Beratungsstelle
Fragestellungen in der Erziehungsberatung
1. Symptome beim Kind
1.1. Auffälligkeiten im Körperbereich des Kindes
Nennungen
42
1.2.
- Körperliche Probleme
- Psychosomatische Probleme
- Essstörungen
- Einnässen/Einkoten
- Suchtmittelmissbrauch/-abhängigkeit
Auffälligkeiten im Leistungsbereich beim Kind
16
6
7
4
9
123
1.3.
- Aufmerksamkeitsstörungen/Hyperaktivität
- Wahrnehmungs- und Teilleistungsstörungen
- Arbeits- und Leistungsstörungen
- Entwicklungsrückstände
- Hochbegabung
Auffälligkeiten im Gefühlsbereich des Kindes
26
29
53
14
1
69
1.4.
- Emotionale Labilität
- Ängste
- Selbstmanipulatives und zwanghaftes Verhalten
Auffälligkeiten in Kommunikation, Interaktion und Sprache
33
27
9
133
- Auffälligkeiten innerhalb der Familie
- Auffälligkeiten außerhalb der Familie
- Dissoziales Verhalten, Verwahrlosungstendenzen
1.5.
1.6.
Auffälligkeiten im Sprechverhalten/in der Sprachentwicklung
64
42
27
2
- Probleme in der Sprachentwicklung/im Sprechverhalten
- Sprach- und Sprech- und Stimmstörungen
Auffälligkeiten im sexuellen Bereich
1
- Auffälligkeiten im sexuellen Erleben
- Auffälligkeiten im sexuellen Verhalten
3
1
1
4
2. Äußere Faktoren
2.1. Belastende Einflüsse im familiären Umfeld
331
2.2.
- Probleme innerhalb der Familie
- Verlusterlebnisse
- Besondere Belastungen in der Familie
- Gewalt und Vernachlässigung
Belastende Erfahrungen außerhalb der Familie
119
119
52
41
32
2.3.
- Gewalterfahrungen außerhalb der Familie
- Andere Einwirkungen äußerer Faktoren
Besondere Fragestellungen
10
22
202
- Allgemeine und familienrechtliche Fragen
- Fragestellungen in Zusammenhang mit Trennung und
Scheidung
- Andere besondere Fragestellungen
110
71
21
6. Angaben über geleistete Beratungsarbeit
6.1 Fallzuordnung nach dem SGB VIII
§§ SGBVIII
§16
§17
§18
§28
mit §16
mit §17
mit §18
mit§ 35a
§ 35 a
§41
Anzahl der Familien
70
48
23
220
46
28
17
3
4
8
Prozent
15,0
10,3
4,9
47,1
9,9
6,0
3,6
0,6
0,9
1,7
In Anlehnung an die Empfehlung der LAG Bayern soll jeder Einzelfall genau einer der folgenden
Möglichkeiten zugeordnet werden. Dabei soll die Hauptsymptomatik bei der Einteilung zum Tragen kommen. Die Kombinationen sollen nur angegeben werden, wenn tatsächlich beide Beratungsinhalte zum Tragen kamen (z.B. nacheinander oder parallel, wenn verschiedene Kinder betroffen sind).
§16 SGB VIII:
Rein informatorische Beratung in allgemeinen Fragen der Erziehung und Entwicklung von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Einzelfall. Nur allgemeiner erzieherischer Bedarf des Elternteiles und keine Symptome im Hinblick auf ein spezifisches Kind vorhanden.
§17 SGB VIII:
Beratung in Fragen der Elternverantwortung bei Partnerschaft, Trennung und Scheidung;
Entwicklung eines einvernehmlichen Konzepts zur Wahrnehmung der elterlichen Sorge unter angemessener Beteiligung der Kinder oder Jugendlichen.
Symptome bei den Kindern und Jugendlichen stehen nicht im Vordergrund.
§18 SGB VIII:
Beratung und Unterstützung von Alleinerziehenden; Beratung von Kindern und Jugendlichen
und/oder des Elternteils, bei dem die Kinder nicht den Lebensmittelpunkt haben, bei der Ausübung des Umgangsrechts, sowie Anbahnung des Umgangs und Umgangsbegleitung. Symptome
bei den Kindern und Jugendlichen stehen nicht im Vordergrund.
§28 SGB VIII:
Beratung von Kindern, Jugendlichen, Eltern und anderen Erziehungsberechtigten, wenn eine dem
Wohl des Kindes oder des Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist. Die
Symptomatik des Kindes und/oder der erzieherische Bedarf der Eltern stehen im Vordergrund.
§35a SGB VIII:
Diagnostische Maßnahmen zur Klärung der Frage einer möglichen seelischen Behinderung. Beratung und Behandlung von Kindern und Jugendlichen bei vorhandener oder drohender seelischer
Behinderung.
§41 SGB VIII:
Beratung junger Volljähriger in Fragen der Persönlichkeitsentwicklung und Hilfestellung bei einer
eigenverantwortlichen Lebensführung.
§28 in Kombination mit §16
§28 in Kombination mit §17
§28 in Kombination mit §18
§28 in Kombination mit §35a
6.2. Fallzahlenentwicklung
700
600
500
400
300
200
100
0
335
315
152
2010
588
531
480
467
515
406
327
346
185
145
2009
2008
182
2007
188
2006
6.3. Gesprächskontakte und Beratungssetting
Fallbezogene Leistungen
bezogen auf das Beratungssetting
Diagnostik, Beratung und Therapie mit
Kindern, Jugendlichen, jungen Erw. einzeln
Elternteil, Erziehungsberechtigtem einzeln
Eltern gemeinsam, (Teil-)Familien
Sonstiges
anderes Setting
Gruppenberatung, -therapie mit
Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen
Eltern
Beratungsstunden
Prozent
3.230,21
94,75
1.306,98
1.217,13
509,50
181,95
14,65
38,34
35,70
14,94
5,34
0,43
15,9
0,47
6,75
9,15
0,20
0,27
Fallbezogene Netzwerkarbeit mit
110,21
3,23
7,76
8,55
65,15
7,15
21,60
0,23
0,25
1,91
0,21
0,63
52,95
1,55
52,95
1,55
3409,27
100,00
Kindergärten
Schulen
Jugendämtern, Jugendhilfeeinrichtungen
Ärzte, Kliniken
andere soz. Dienste, Rechtsinstanzen
Sonstige fallbezogene Tätigkeiten
Schriftliche Arbeiten (Befundberichte, Briefe)
Gesamte Beratungsleistungen
6.4. Häufigkeit und Dauer der Beratung
Häufigkeit der Sitzungen
abgeschlossene Fälle
Anzahl
Prozent
0 – 3 Sitzungen
133
39,1
4 – 10 Sitzungen
11 – 20 Sitzungen
> 20 Sitzungen
109
48
50
32,1
14,1
14,7
Dauer der Beratung
abgeschlossene Fälle
Anzahl
Prozent
0 – 3 Monate
134
39,5
4 – 6 Monate
67
19,7
7 – 12 Monate
13 – 20 Monate
> 20 Monate
85
29
25
25,0
8,5
7,3
6.5. Art des Abschlusses
Art des Abschlusses
Ende gemäß Beratungszielen
Ende durch den Sorgeberechtigten
Ende durch den Minderjährigen
Anzahl
131
96
2
Prozent
38,5
28,2
0,60
Weiterverweisung
6
1,8
Sonstige Gründe
21
6,2
Letzter Kontakt > 6 Monate zurück
84
24,7
6.6. Wartezeit
Zeit von Anmeldung bis Erstgespräch
bis zu 14 Tage
bis zu 4 Wochen
bis zu 8 Wochen
mehr als 8 Wochen
Fälle
Anzahl
Prozent
159
93
140
75
34,0
19,9
30,0
16,1
7. Interne Qualifizierung und Qualitätssicherung
7.1. Koordinationskonferenzen der LeiterInnen
Die LeiterInnen der 10 Erziehungsberatungsstellen in der Trägerschaft der Kath.
Jugendfürsorge trafen sich in Regensburg (19. Januar 2010) und in Straubing (26.
Oktober 2010), um fachliche und organisatorische Belange der Beratungsstellen
zu besprechen.
Die diesjährige LeiterInnenfahrt führte nach München (04. – 06. Juli 2010).
7. 2. Sekretärinnentreffen
In Cham (13. Juli 2010) fand das Sekretärinnentreffen statt.
Es wurden aktuelle Infos von den EB´s ausgetauscht. In Rollenspielen wurde der
Umgang mit schwierigen Klienten geübt.
7.3. Qualitätsmanagement
Herr Sicklinger vertritt als Qualitätsbeauftragter im Qualitätsmanagement-Prozeß
das Team der Beratungsstelle.
7.4. Workshops
Im Rahmen der Koordination der 10 Beratungsstellen in der Trägerschaft der Katholischen Jugendfürsorge werden fortlaufend Workshops angeboten, um fachli-
chen Erfahrungsaustausch und kollegiale Supervision zu gewährleisten. MitarbeiterInnen unserer Stelle nahmen teil an:

„Themenzentriertes Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen“
22. Februar 2010
Brigitta Hable

„Live-Supervision“
04. März 2010
Bernd Rattenberger

„Arbeit mit Akuttraumatisierten“
29. April 2010
Dr. Birgit Böhm / Vera Röder

„Die Bindungstheorie und ihre Anwendung in der Praxis der Erziehungsberatung“
10. Juni 2010
Brigitta Hable / Bernd Rattenberger

„Arbeit mit Akuttraumatisierten“
07. Oktober 2010
Dr. Birgit Böhm / Katharina Glaser

„Hochstrittige Familien“
19. Oktober 2010

Bernd Rattenberger
„Die Bindungstheorie und ihre Anwendung in der Praxis der Erziehungsberatung“
25. November 2010
Dr. Birgit Böhm / Brigitta Hable /
Reinhold Sicklinger
7.5. Exerzitien
Roswitha Brock
18. – 22. April 2010
Lichtspuren in Raum – Klang –
Farbe, Meran
Dr. Birgit Böhm
21. – 23. April 2010
Besinnungstage für leitende
MitarbeiterInnen
Brigitta Hable
31. August bis 05. September 2010
Kontemplationskurs
Oase Steinerskirchen
7.6. Fortbildungen
Durch die Teilnahme an Fortbildungen waren die MitarbeiterInnen bemüht, ihre
fachliche Kompetenz weiter zu entwickeln:

„Verhaltenstherapie von Borderline“
CIP München
16. Januar 2010
Brigitta Hable

„Aufbaukurs – Posttraumaische Stressbewältigung Gruppenintervention“
DG PTSB Fürstenfeldbruck
13. – 14. Februar 2010
Dr. Birgit Böhm

„Hochstrittige Familien“
Fachtagung im Haus Hemma
16. März 2010
Dr. Birgit Böhm /
Bernd Rattenberger

„McCulloughs neuer Ansatz der Depressionstheorie“
CIP München
01. – 02. Mai 2010
Brigitta Hable

„Familienaufstellung mit Figuren in der Einzel- und Paarberatung“
28. – 30. Mai 2010
Bernd Rattenberger

„Gefühle und Schemata aus der Kindheit entdecken und bearbeiten“
CIP München
10. Juli 2010
Brigitta Hable

„Infoveranstaltung Sozialpsychiatrischer Dienst Kelheim“
Caritasverband Kelheim
14. Juli 2010
Bernd Rattenberger

„Familienaufstellung mit Figuren in der Einzel- und Paarberatung“
16. – 18. Juli 2010
Bernd Rattenberger

„Fachtag für Sekretärinnen“ Outlook, wiko
BBW Abensberg
6.
Oktober 2010
Roswitha Brock

„Amok“ Ursachen erkennen, Warnsignale verstehen, Katastrophen verhindern
IBP Regensburg
20. Oktober 2010
Dr. Birgit Böhm

Regionaler Fachtag 2010 „Beratungsangebote für Eltern mit Schreibabys,
Nürnberg
21. Oktober 2010
Reinhold Sicklinger

„Familienaufstellung mit Figuren in der Einzel- und Paarberatung“
22. – 24. Oktober 2010
Bernd Rattenberger

ReKIT „Einschätzung von Bedrohungslagen“
Staatliche Schulberatung Niederbayern, Landshut
25. Oktober 2010
Dr. Birgit Böhm


„KIB“ Kinder im Blick
München
24. – 26. November 2010
Bernd Rattenberger
2. Fachtagung Notfallpsychologie
BDP Sektion Klinische Psychologie
Potsdam
27. – 28. November 2010
Dr. Birgit Böhm
8. Prävention/Multiplikatorenarbeit/Netzwerk
8.0. Einzelfallübergreifende Tätigkeiten
Im Folgenden sind eine Reihe von Tätigkeiten dargestellt, die fallübergreifend
ausgeführt werden.
Im Einzelnen sind dies:
 Originäre präventive Tätigkeiten (Referate, Seminare, Fachberatungen)
sowie Gremienarbeit
 Weiterentwicklung fachlicher Standards (Fortbildungen, Workshops, Fachtagungen)
 Erbringen struktureller Qualitätsstandards (Teamarbeit, Qualitätsentwicklung, Leitungstätigkeiten, Dienstfahrten)
 Kürzere Telefonberatungen, bei denen der Indexpatient nicht statistisch
nachvollziehbar ist
Nicht erfasst sind weitere Tätigkeiten wie Materialpflege, allgemeine Verwaltung und EDV-Verarbeitung, Post, Hausmeisterarbeiten, Selbstversorgung und
Hygiene.

8.1. Vorträge
Erziehungsberatung: Auf der Suche nach der Super Nanny?
Mentorat Regensburg
27. April 2010
Brigitta Hable
Vorstellung der „Schreibabyambulanz“
Hebammen und Kinderärzte vom Landkreis Kelheim
08. Dezember 2010
Dr. Birgit Böhm / Reinhold Sicklinger

8.2. Elternkurs (Fortsetzung vom Jahr 2009)
15. Januar, 29. Januar und 26. Februar 2010 Brigitta Hable
8.3. Fachberatung/MultiplikatorInnenarbeit/Fortbildungen für Berufsgruppen
 Supervision für >MONA<, Neustadt
24. März 2010
Dr. Birgit Böhm

„Trauma und Traumabewältigung“ (1. Teil)
Berufsbildungswerk Abensberg
18. Mai 2010
Dr. Birgit Böhm

Supervision für >MONA<, Neustadt
30. Juni 2010

Dr. Birgit Böhm
Sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche
Bundeswehr, Weltenburg
29. Juli 2010
Brigitta Hable

Traumafolgestörungen und der Umgang damit
Cabrinihaus Offenstetten
13. Oktober 2010
Dr. Birgit Böhm

Traumafolgestörungen und der Umgang damit (2. Teil, 1. Teil 18.05.2010)
Berufsbildungswerk Abensberg
23. November 2010
Dr. Birgit Böhm
8.4. Vorstellung der EB
 Schulsozialarbeiter (26. Januar 2010)

Junge Liste Kelheim (10. Februar 2010)

Volkshochschule Kelheim (11. Februar 2010)

Mobiler Dienst Kelheim (11. März 2010)
9. Öffentlichkeits- und Gremienarbeit
9.1. Presse- und Medienarbeit
„Von Freudentaumel und Sinnkrisen“, Zeugnistag
Mittelbayerische Zeitung
30. Juli 2010
Wöchentliche Anzeigen im Terminkalender der örtlichen Zeitungen.
9.2. Gremien und Vernetzungsarbeit
Die BeraterInnen wirkten in folgenden Fachgremien mit:




Kreisjugendhilfeausschuss des Landratsamtes Kelheim (24. März 2010,
24. November 2010)
LVkE-Treffen
Cabrini Regionalkonferenz (16. Juli 2010)
Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi) Kelheim (17. März 2010)
9.3. Kontakte und Arbeitstreffen mit:
 Jugendamt Kelheim (13. Juli 2010, 19. Oktober 2010)
 ReKit-Treffen GS Mainburg (11. Februar 2010)
 Schulsozialarbeiter (26. Januar 2010)
9.4. Arbeitskreise
 Arbeitskreis „Pastorale“
08. März 2010


Dr. Birgit Böhm
Arbeitskreis „PSAG“
12. März 2010
Brigitta Hable
Arbeitskreis „Jugendkriminalität“
19. Oktober 2010
Dr. Birgit Böhm
10.1. Arbeit mit Akuttraumatisierten
Auch im Jahr 2010 gab es im Landkreis Kelheim eine Reihe von traumatischen
Ereignissen (Todesfälle, Suizid oder Suizidversuch, schwerste Erkrankungen
usw.), von denen Eltern, Kinder und Jugendliche betroffen waren. Die Beratungsstelle arbeitete mit den betroffenen Familien, dem sozialen Umfeld dieser Familien (etwa Großmutter bzw. Onkel des Kindes) und den professionellen
Unterstützungspersonen dieser Familien (MitarbeiterInnen von >MONA<, MitarbeiterInnen der Polizei, LehrerInnen oder Erzieherinnen und anderen Personen). Ebenso wurde mit Menschengruppen, die von einem Ereignis traumatisiert waren, gearbeitet. Für die Krisenintervention nahmen sich TherapeutInnen der Beratungsstelle kurzfristig Zeit.
Wie in den Vorjahren fanden Einzel- und Gruppensupervisionen für >MONA<
(Mobile Organisation Notfallseelsorge und Anschlussdienste) statt; außerdem
wurde >MONA< von der Beratungsstelle unterstützt bei der Suche und Auswahl von neuen MitarbeiterInnen. Darüber hinaus wurde eine ganz- und eine
halbtägige Fortbildung für Fachpersonen von Einrichtungen der Jugendhilfe
aus dem Landkreis gehalten zum Thema „Arbeit mit Akuttraumatisierten“.
In Bereich der Prävention von Traumatisierungen beschäftigte sich die Autorin
dieses Artikels mit der Einschätzung von Bedrohungslagen. Hinsichtlich Bedrohung stand der Amoklauf im Vordergrund. Es geht darum eine Bedrohung
 zu erkennen
 einzuschätzen
 zu entschärfen.
Der potentielle Täter leidet unter großen Selbstwertproblemen und hat meist
Zugang zu Waffen. Er ist vielfach nicht sozial angebunden, isoliert und ausgegrenzt. Jugendliche und Erwachsene, auf die diese Kriterien zutreffen, sind
zahlreich; nicht jeder wird zum Amokläufer. Wie sieht der Weg zur Gewalt aus?
Jeder Mensch ist zur Tötung eines anderen Menschen in der Lage. Zielgerichtete Gewalt ist als Endpunkt eines doch längeren Weges zu sehen. Allerdings
gibt es Krisensignale; Gewalt ist das Ergebnis einer allmählichen Verengung
der Alternativen. Die Eröffnung zusätzlicher Alternativen kann möglicherweise
helfen Gewalt zu verhindern.
Man kann davon ausgehen, dass alle Menschen logisch handeln. Daher ist es
wichtig zu versuchen, die Sichtweise der betreffenden Person nachzuvollziehen, auch wenn diese befremdlich erscheint. Es gibt auf dem doch längeren
Weg zur Gewalt eine Reihe von Ansatzpunkten zu Prävention und Intervention. Den Weg zur Gewalt, kann man in Form einer Pyramide darstellen:
Ebenen
IV. Letzter Tatentschluss
III. Vorbereitung
II. Realisierungsphantasien
(speziell für die Person)
I. Gewaltphantasien
Tat
Finales kritisches Ereignis
Soz. Rückzug
Hoffnungslosigkeit; Ausweglosigkeit
Zunehmendes Gefühl
der Instabilität und Ausgegrenztheit
Selbstwertprobleme
KränkungserfahrungSelbst
Abschiedshandlungen, Privatrituale, Probehandlungen
Waffenbeschaffung und Konstruktion
Kleidung
Vorübung
Andeutungen über
Tathergang, Racheäußerungen, Todeslisten
Gewaltphantasien als Flucht zur
Selbstwertstabilisierung; Konsum
von Gewaltmedien
Bei der Pyramide ist wichtig zu analysieren, auf welcher Stufe der potentielle
Täter möglicherweise bereits steht. Eventuell war er zu einem früheren Zeitpunkt bereits ein oder zwei Stufen höher, als er zum aktuellen Analysezeitpunkt
ist. Hier muss man sich bewusst machen, dass ein Weg der bereits früher gegangen wurde (eben zu der höheren Stufe) beim zweiten Mal sehr viel schneller gegangen werden kann als von einer anderen Person, die noch nie auf
dieser Stufe war. Die Pyramide soll sensibilisieren ganz genau hinzuschauen;
sie stellt ein System zur Mustererkennung dar.
Um einen potentiellen Täter entsprechend einschätzen zu können, ist es wichtig, möglichst viele Informationen über ihn zu haben. Ein wichtiger Aspekt in
diesem Bereich sind Computerspiele; was spielt die betreffende Person und
vor allem wie intensiv spielt sie es? Potentielle Täter spielen von Gewaltspielen
immer und immer wieder nur bestimmte Ausschnitte; sie können diese Ausschnitte auch schon auswendig. Es ist auch mittlerweile möglich, sich im Internet seinen eigenen Film selbst zusammen zu stellen. So kann jemand etwa
seine eigene Schule mit genau den Räumen und Gängen die die Schule hat,
als Film in das Internet stellen. Er kann auch Personen darin herumlaufen lassen, nach seinem gut dünken und sich selbst als Täterperson entsprechend
durchgehen und eingreifen lassen. Potentielle Täter identifizieren sich mit bestimmten Tätern aus Videofilmen oder auch mit bestimmten Elementen aus
diesen Filmen. Es gibt einen hohen Nachahmungseffekt.
Der potentielle Täter leidet unter großen Selbstwertproblemen. Wichtig im Vorfeld und damit unbedingt im Kopf zu behalten ist, dass die soziale Umgebung,
eigentlich in jedem Fall über lange Zeitstrecken hinweg (die Perspektive ist
durchaus über Jahre) immer wieder Gesichtspunkte mitbekommt, die auf die
anwachsende Bedrohung hinweisen. Es ist ein langer Zeitraum gegeben, in
denen immer wieder Interventionen möglich sind. Hier ist es notwendig – im
wahrsten Sinne des Wortes Not wendend – dass die Menschen, die über eine
solche Person in ihrem Umfeld Informationen haben, wissen, wie sie mit den
Informationen am besten umgehen, was sie von den Informationen ernst
nehmen sollten und wohin sie sie gegebenenfalls weitermelden sollten.
Ein potentieller Amokläufer hat narzisstische Größenphantasien: er kämpft
gegen ein unmenschliches System; er will ein Held sein, er will unsterblich werden, die Medien sind seine Bühne.
Da in den letzten Jahren das Thema Amokdrohung und Amoklauf immer wieder aktuell ist, ist es sicherlich ganz gut, dieses Wissen zur Einschätzung von
Bedrohungslagen im Hinterkopf zu haben.
Dr. Birgit Böhm
Dipl.-Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
10.2. „Kursreihe für Eltern von kleinen und großen Kindern“
Mit Kindern gut zu Recht zu kommen, wenn sie gut gelaunt sind, ist meist nicht
schwierig. Was aber tun, wenn das Kind wütend oder trotzig, ängstlich oder
traurig ist?
Der amerikanische Wissenschaftlicher John Gottman hat aufgrund seiner Forschungsergebnisse das sogenannte „Emotionstraining“ entwickelt. Dabei hilft
der Erwachsene dem Kind in seiner schwierigen Situation, indem er sich in das
Kind einfühlt, falls nötig Grenzen setzt und dem Kind bei der Problemlösung
behilflich ist. Mit Hilfe dieses Emotionstrainings hatten die Kinder bessere Ergebnisse als die Vergleichsgruppen in folgenden Bereichen:
1. Emotionales Wohlbefinden (die Kinder konnten z. B. ihre eigenen Gefühlszustände besser regulieren und zeigten weniger Verhaltensstörungen).
2. Soziale Kompetenz (die Kinder konnten sich besser in andere Menschen hineinversetzen und kamen besser mit ihren Kameraden aus).
3. Schulische Leistung (die Kinder konnten sich besser konzentrieren und
leisteten in schulischen Situationen, die intellektuelle Fähigkeiten er
fordern, mehr).
4. Körperliches Empfinden (die Kinder litten weniger unter Stress und
weniger oft unter Infektionskrankheiten).
Nachdem sich das Emotionstraining in der Einzelberatung als sehr hilfreich erwiesen hatte, entstand der Gedanke, das Emotionstraining auch in einem
Kurs für mehrere Personen anzubieten. Neben dem (modifizierten) Emotionstraining habe ich noch andere wiederkehrende Themen aus der Erziehungsberatung in das Programm des Elternkurses aufgenommen, wie z. B. systemische Aspekte des Verhaltens der Kinder.
Die Kursreihe für Eltern wurde dann aber eigentlich ein „Mütter- und Großmütterkurs“, denn neben Müttern nahmen noch zwei Großmütter, aber keine Väter daran teil! Es fanden sechs 2-stündige Kurstreffen statt, die aus theoretischen Einheiten, Rollenspielen, Selbsterfahrungsübungen und Austausch bestanden.
Zwischen den Teilnehmerinnen entstand eine sehr offene Atmosphäre, in der
sie auch heikle Themen ansprachen (die Kinder einer Frau lebten in Pflegefamilien und die Mutter durfte ihre Kinder nur stundenweise sehen). Die Verschwiegenheit war untereinander zu Beginn des Kurses vereinbart worden.
Am Ende des Kurses wurde ein Fragebogen verteilt, um Rückmeldungen über
Zeitdauer, Inhalt, Umsetzbarkeit und Atmosphäre des Kurses zu unterhalten. Es
gab positive Rückmeldungen:
Alle Frauen schätzten den Inhalt des Kurses als hilfreich ein. Sie beschrieben
Veränderungen im Umgang mit dem Kind/Enkelkind, z. B. dass sie mehr auf
Emotionen des Kindes eingegangen seien, dass der Draht zwischen
Kind/Enkelkind und Erwachsener viel besser geworden sei oder auch, dass die
Kinder viel ausgeglichener geworden seien.
Brigitta Hable
Dipl.-Psychologin
Psychologische Psychotherapeutin
Erziehungs- und Familienberaterin (bke)
10.3. Figurenstellen – Eine Methode mit überraschenden Wirkungen
Ein junger Mann kommt in die Beratung, weil er Schwierigkeiten hat den Tod
eines Verwandten zu verarbeiten. Nach kurzem Vorgespräch kann er bereits
äußern, dass er wütend auf seinen plötzlich verstorbenen Onkel ist, weil dieser
nie zum Arzt gegangen ist, also nicht auf sich acht gegeben hat. Zudem ist er
wütend auf das Schicksal, weil sein Onkel so früh sterben musste.
Ich schlage ihm vor, je eine Playmobilfigur für sich und für seinen Onkel zu stellen.
Der junge Mann legt die Figur seines Onkels hin („er ist ja tot“) und stellt die Figur, die ihn selbst verkörpert in einigem Abstand mit dem Rücken zu seinem
Onkel. Das Gefühl seiner Verzweiflung wird dabei deutlich spürbar, das also ist
die gegenwärtige Situation.
Nach einiger Zeit hole ich seine Erlaubnis ein, seine Position zu verändern. Ich
nehme seine Figur, drehe sie um und stelle sie vor den liegenden Onkel. Ich
schlage ihm vor zu sagen „Ich bin wütend, dass du dich einfach aus dem
Staub gemacht hast“ und „hättest du besser auf dich aufgepasst, wärst du
noch da“. Auf diese Weise kann der junge Mann seine Wut und Verzweiflung
deutlich zum Ausdruck bringen. Daraufhin wird es leichter für ihn, eine andere
Wahrheit auszusprechen: „Du fehlst mir, lieber Onkel.“ Bei diesem Satz rollen
ihm Tränen übers Gesicht. „Es ist Schade, dass du so früh gehen musstest“.
Zu seiner Figur stelle ich nun die übrige Familie hinzu, so dass die ganze Familie
den Verstorbenen betrachtet. Dieses Bild erleichtert den jungen Mann, er
steht mit seiner Trauer nicht allein. Schließlich sage ich ihm, es könne ein heilsames Bild für ihn sein, wenn er sich vorstelle, dass sein Onkel als seelische Unterstützung für ihn wirkt. Ich stelle ihm die Figur seines Onkels als Unterstützung
hinter seine Figur, der Onkel stärkt ihm also den Rücken. Dieses Bild tut ihm
sehr gut.
In den folgenden Wochen schaffte es der junge Mann mit dem Tod seines
Onkels mehr in Frieden zu kommen. Nach seiner Aussage und den Angaben
seiner Mutter war er entlastet.
In vielen Fällen ist es möglich durch solche Bilder die gegenwärtige Situation
klar zu machen, um danach eine Möglichkeit zu erarbeiten, wie die Geschichte des jeweiligen Menschen weiter gehen kann. Zunächst sprach der
junge Mann seine Gefühle aus, was er sich sonst wohl nicht erlaubte, weil
man auf einen Toten nicht wütend sein darf. Danach bekam er eine Möglichkeit eine andere Sichtweise zu erfahren, was ihm hilfreich war.
Diese Arbeit ist nicht mit dem Verstand zu leisten, sie kann über Bilder und das
Zulassen von Gefühlen seine Wirkung entfalten. Gibt der Klient seine Erlaubnis
und lässt sich darauf ein, besteht die Möglichkeit das innere Bild zu verändern.
So entsteht eine hilfreiche neue Perspektive.
Bernd Rattenberger
Mag. rer. nat. Psychologie
10.4. Aktuelles aus der „Schreibabyberatung“
Im Oktober 2010 fand in Nürnberg der regionale Fachtag für „Beratungsangebote für Eltern mit Schreibabys“ statt. Es kamen MitarbeiterInnen aus den
fünfzig Beratungsstandorten in Bayern. Es wurde u. a. über die verschiedenen
Formen der Zusammenarbeit mit anderen Diensten an den Standorten diskutiert. Die Auswertung eines im Sommers 2010 durchgeführten Fragebogens
durch die Schreibabyambulanzen erbrachte zum Teil sehr interessante Ergebnisse. Sehr häufig wurde die Inanspruchnahme des Beratungsangebots von
Ärzten, Hebammen und auch über eigene Initiative angeregt und durchgeführt.
Wir haben Anfang Dezember 2010 die Hebammen und die Kinderärzte des
Landkreises Kelheim zu uns an die Beratungsstelle eingeladen. Im Rahmen eines Vortrags und mit dem Beispiel einer videogestützten Eltern-, Kleinkindberatung informierten wir über das Behandlungskonzept für Eltern von
Säuglingen und Kleinkindern mit Regulationsstörungen, in Anlehnung an das
Model der „Sprechstunde für Schreibabys des Münchner Kinderzentrums an
der Ludwigs-Maximilians-Universität München. Am Beispiel einer Fütterstörung
wurde das Vorgehen der videounterstützten Beratung demonstriert und mit
den Teilnehmern diskutiert.
Im bereits erwähnten Fragebogen ergab die Auswertung über die Häufigkeit
der Symptome, dass Fütterstörungen mit 4 % einen noch sehr geringen Anteil
als Beratungsanlass einnehmen. Mit 47 % waren die Ein- und Durchschlafstörungen am häufigsten der Grund das Beratungsangebot in Anspruch zu nehmen. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die wir 2010 gemacht haben.
Das frühkindliche Schreien war mit 26 % bei der Auswertung der zweit häufigste genannte Grund. Gefolgt von Trotz-, Eigensinn- und aggressiven Verhalten
der Kinder (19 %). Ängste und Schüchternheit waren in 4 % der Fälle der Beratungsanlass.
Die Auswertung unserer Beratungen 2010 was die Beratungsdauer angeht,
deckt sich mit den Ergebnissen der anderen Standorte. In 58 % der Fälle, so
das Ergebnis, wäre mit ein bis drei Termine das Beratungsziel erreicht worden.
Das ist sehr erfreulich, und wurde bereits durch die Erfahrungen des Kinderzentrums in München bestätigt, dass mit zeitnaher Beratungsunterstützung
oftmals effektiv geholfen werden kann.
Für das Jahr 2011 haben wir uns vorgenommen, neben der aktuellen Arbeit
weiter auch in der Vernetzung der Interdisziplinären Kooperationspartner im
Bereich „frühe Hilfen“ zu arbeiten.
Reinhold Sicklinger
Dipl.-Sozialpädagoge (FH)
10.5. Praktikum in der EB Kelheim
An einem sonnigen Herbstvormittag kam ich ins Sekretariat der Erziehungsberatungsstelle in der Pfarrhofgasse 1 und wurde schon einmal mit einem „Ja,
dann müssen Sie Frau Glaser sein. Schön, dass Sie uns gleich gefunden haben.“ begrüßt. Dieser freundliche Empfang, gleich zu Beginn, zeigt wie nett
ich vom ersten Tag an in das Team aufgenommen wurde.
Ich habe fünf sehr abwechslungsreiche Wochen erlebt. Angefangen von den
Beratungsgesprächen, bei denen ich mitprotokollierte und so den Behandlungsverlauf mitverfolgen konnte. Dadurch lernte ich verschiedene therapeutische Herangehensweisen kennen: verhaltens-, gesprächstherapeutische
und systemische Intervention.
Sehr interessant fand ich auch die Gespräche und den fachlichen Austausch.
Außerdem war ich bei Spielterminen dabei und konnte Einblick in Außensprechstunden, die Anwendung von IQ-Tests in der Praxis der EB und die Organisation einer solchen Beratungsstelle und die Zusammenarbeit im Team
gewinnen – alles Praktische, was im Studium in dieser Form nicht vermittelt
wird. Auch an einem Traumaworkshop mit BeraterInnen mehrerer Erziehungsberatungsstellen konnte ich teilnehmen, was sehr spannend war.
Ich danke dem ganzen Team der EB-Kelheim für die schöne Zeit, die Mühe
und die Geduld, welche sie für meine Fragen hatten.
Katharina Glaser
Stud. Psychologie
10.6. Praktikum an der EB Kelheim
Mein Name ist Thomas Wenzlow, ich komme aus Kelheim und studiere im 5.
Semester Erziehungswissenschaften an der Universität Regensburg. Ich durfte
vom 09.08.2010-10.09.2010 den ersten Teil meines Pflichtpraktikums in der Erziehungsberatungsstelle Kelheim ableisten.
Während dieser Zeit erhielt ich Einblick in die tägliche Praxis der Beratungsstelle, in den Gesprächen bei denen ich dabei war konnte ich mein theoretisches Wissen in der Praxis anwenden. Dieser Einblick in die Praxis gab mir neue
Motivation für mein Studium. Das Studium erscheint mir immer noch viel zu
theoretisch aber nun habe ich die Gewissheit dass das theoretische Wissen,
das ich mir bereits angeeignet habe und auch jenes was noch auf mich wartet, einen praktischen Wert hat.
Mein ursprünglicher Antrieb das Studium der Erziehungswissenschaften zu beginnen, waren meine Erfahrungen die ich während des Zivildienstes im Berufsbildungswerkes Abensberg gemacht hatte. Ich wollte die dort lebenden und
arbeitenden Jugendlichen unbedingt unterstützen. Ich hatte etwas gefunden
wofür ich mich begeistern konnte. Nach fast drei Jahren Studium liegt mein
letzter Kontakt mit dem BBW ebenfalls solange zurück. Die Begeisterung für
die Arbeit mit Jugendlichen ist ungebrochen, aber mir fehlte der tägliche
Umgang mit den Jugendlichen. Dieser Umgang war es, der mich für die Arbeit mit Jugendlichen begeisterte und der mich zu meinem Studium motivierte. Durch das Praktikum in der EB Kelheim konnte ich diese Begeisterung wieder auftanken.
Voller neuer Eindrücke und hoch motiviert starte ich nun wieder in mein Studium. Ich weiß ich bin immer noch auf dem richtigen Weg und werde am Ende
erfolgreich sein.
Für die Erfahrungen die ich machen durfte möchte ich mich herzlichst bei den
MitarbeiterInnen der Beratungsstelle bedanken.
Thomas Wenzlow
Stud. Pädagogik
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