Köln, 14. Mai 2016 Parodontitis lebenslang behandeln Pressemeldung Therapie mit System Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die entsteht, wenn mehrere ungünstige Faktoren zusammenkommen. Risikofaktoren sind insbesondere eine unzureichende Mundhygiene, das Vorhandensein spezieller Allgemeinerkrankungen oftmals einhergehend mit einer reduzierten Abwehrlage des Körpers, eine genetische Disposition aber auch Rauchen, Übergewicht und Stress. Man kann allerdings einige der krankheitsauslösenden Faktoren bekämpfen und so zumindest das Voranschreiten der Zahnbetterkrankung deutlich beeinflussen. Ein zerstörter Zahnhalteapparat entwickelt sich auch nach erfolgreicher Parodontitisbehandlung im Prinzip nicht wieder neu. Operativ gibt es im Einzelfall Möglichkeiten, verlorengegangenen Knochen wieder aufzubauen und freiliegende Zahnhälse abzudecken. Die Erfolgsaussichten sind allerdings sehr unterschiedlich. Die wichtigste Therapie ist daher eine langfristig angelegte, systematische Behandlung. Ohne Beläge keine Parodontitis Jeder Parodontitis geht eine Zahnfleischentzündung voraus, ausgelöst von Bakterien im Zahnbelag. Hier setzt die Prävention aber auch die systematische Therapie der Erkrankung an: In einer ersten Mundhygiene-Phase reinigt eine speziell ausgebildete Prophylaxe-Assistentin das gesamte Gebiss. Doch Kontakt: proDente e.V. nicht nur das: Innerhalb mehrerer Mundhygiene-Termine be- Dr. Kerstin Albrecht Aachener Str. 1053-1055 50858 Köln Fax +49 170 99 742 Fon +49 170 99 740 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de kommt der Patient genaue Pflegehinweise für zu Hause an die Hand. Dazu gehört neben dem richtigen Gebrauch der Zahnbürste auch der Einsatz von Zahnseide und Zahnzwischenraumbürstchen sowie eine regelmäßige Zungenreinigung. Der Erfolg dieser Pflegebemühungen wird bei jedem neuen Reinigungstermin überprüft. Nach dieser ersten gründlichen Hygienephase, klingt die Zahnfleischentzündung meist rasch ab. Ein Indikator dafür ist die geringere Blutungsneigung des Zahnfleisches. Von oben nach unten Sind nach der ersten Therapiephase alle erreichbaren harten und weichen Beläge auf der Zahnoberfläche entfernt worden, ist ein wichtiger Schritt vollzogen. In einer weiteren Therapiephase gilt es, die Beläge und die Entzündung in den entstandenen Zahnfleischtaschen zu entfernen. Dazu verwendet der Zahnarzt Handinstrumente oder Ultraschallgeräte zusammen mit antibakteriellen Spüllösungen unter lokaler Betäubung. Erst danach klingt auch die tiefer liegende Entzündung ab. Das Zahnfleisch schwillt ab und geht soweit am Zahn zurück, wie auch der Knochen aufgrund der Parodontitis bereits an Höhe verloren hat. Dadurch ist mehr von der Zahnwurzel sichtbar und die Zähne erscheinen länger. Dennoch ist das wichtigste Ziel erreicht: Ein entzündungsfreies Gewebe. Gezielt aber selten: Antibiotika Antibiotika werden manchmal unterstützend während der Behandlung eingesetzt. Im Idealfall sollte dazu vorher ein Keimprofil erstellt werden, um ein bestimmtes Antibiotikum oder eine Kombination gezielt einzusetzen. Bei manchen aggressiven Verlaufsformen wird die erste Therapiephase abgekürzt und so rasch wie möglich unter Antibiotika-Einsatz das komplette Gebiss einschließlich der Wurzeloberflächen gereinigt. Fachleute nennen dieses Vorgehen Full-Mouth-Desinfektion. Der Antibiotika-Einsatz sollte allerdings auf die schweren und aggressiven Formen der Parodontitis beschränkt bleiben. Langfristig behandeln – Nachhaltiger Erfolg Nach dem Abklingen der Entzündung kontrolliert der Zahnarzt in regelmäßigen Abstanden den Zustand des Zahnfleisches und den des Zahnhalteapparates. Treten erneut Entzündungszeichen wie Zahnfleischbluten auf, müssen die Pflegebemühungen mit Unterstützung des zahnärztlichen Fachpersonals wieder intensiviert werden. Auf Reinigungs- und Kontrolltermine unter Umständen sogar alle drei Monate müssen sich Patienten nach einer Parodontitistherapie einstellen. Bleibt der Status quo über einen längeren Zeitraum stabil, können die Kontrollintervalle auch verlängert werden. Erst bei stabilen entzündungsfreien Verhältnissen ist es sinnvoll, an weitere Behandlungen wie Zahnersatz oder Implantate zu denken. Denn auch Implantate sind vor Parodontitis-Erregern nicht gefeit: Setzen sich Bakterien zwischen Knochen und Zahnimplantat, bildet sich auch hier ein größer werdender Spalt und das Implantat kann sich lockern. Risiko chronische Allgemeinerkrankungen Menschen mit chronischen Allgemeinerkrankungen haben grundsätzlich ein höheres Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel Diabetiker. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel schädigt kleinste Blutgefäße auch im Zahnfleisch. Die Abwehrlage wird so lokal geschwächt und schädliche Keime können sich leichter vermehren. Menschen mit transplantierten Organen müssen Medikamente nehmen, die das eigene Immunsystem unterdrücken. Dieser Umstand begünstigt ebenso das Parodontitisrisiko. Neuesten Studien zufolge haben auch Rheuma-Patienten ein erhöhtes Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken. Betroffene sollten sich vorsorglich bei ihrem Zahnarzt untersuchen lassen. Denn oft wirkt sich die Behandlung der Parodontitis wiederum günstig auf den Verlauf der vorliegenden Allgemeinerkrankung aus. 4.973 Zeichen, Belegexemplar erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich seit 1998 in der Initiative proDente e.V. Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ) Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD) Die Bundeszahnärztekamme (BZÄK) Warum diese Initiative? proDente hat sich zum Ziel gesetzt, fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten. proDente will den Wert gesunder und schöner Zähne darstellen. Vor allem die Aufklärungsarbeit von der Prophylaxe bis zur Prothetik steht dabei im Mittelpunkt. Für Zahnärzte und Zahntechniker präsentiert proDente ein umfangreiches Service-Angebot, um die Kommunikation mit den Patienten zu erleichtern. Aktivitäten proDente produziert wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial in verständlicher Aufmachung. Dazu zählen die Informationsbroschüre "Lust auf schöne Zähne" sowie insgesamt zehn Info-Blätter zu speziellen Gebieten der Zahnmedizin. Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Im Internet ist proDente mit einem Informationsportal präsent (www.prodente.de).