Vortrag_Bodem - IZZ-ON

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17. IZZ-presseforum am 1. Juli 2011 in Heidelberg, Ort: UniversitätsKlinikum
Heidelberg, Kopfklinik, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 He idelberg
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Vermeidung von Komplikationen im Rahmen der
zahnärztlichen Behandlung – welche Möglichkeiten der
Risikominimierung gibt es?
(Es gilt das gesprochene Wort)
Dr. Jens Bodem
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
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Die
intravenöse
Bisphosphonat-Gabe
ist
der
Hauptrisikofaktor für die Entwicklung einer Bisphosphonatinduzierten Kiefernekrose (BRONJ). Die Inzidenz nach
intravenöser Applikation beträgt circa 0,8 bis 12 Prozent.
Grundsätzlich wird zwischen substanzabhängigen, lokalen
und systemischen Risikofaktoren unterschieden.
Substanzabhängige Risikofaktoren
Tumorpatienten, die eine intravenöse BisphosphonatTherapie (BP-Therapie) erhalten, haben ein 2,7- bis 4,2-fach
erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer BRONJ im Vergleich
zu Patienten, die keine intravenöse Therapie erhalten. Mit
zunehmender Therapiedauer steigt das Risiko einer BRONJ.
Lokale Risikofaktoren
Tumorpatienten, die sich bei laufender BP-Therapie
dentoalveolären Eingriffen unterziehen, haben ein 5- bis 21fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer BRONJ im
Gegensatz zu Patienten, die i.v. mit Bisphosphonaten
therapiert werden und sich keiner operativen Therapie
unterziehen.
Die BRONJ tritt im Unterkiefer doppelt so häufig wie im
Oberkiefer auf und hier vor allem in ossären Regionen, die
lediglich von einer dünnen Schleimhautschicht bedeckt sind.
Substanzunabhängige demographische und systemische
Risikofaktoren
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko einer BRONJ. Weiße
Patienten haben ein höheres Risiko, eine BRONJ zu
entwickeln als schwarze Patienten. Der Nikotinabusus erhöht
das Risiko einer BRONJ. Das Geschlecht sowie die Art der
malignen Grunderkrankung ist nicht mit einem statistisch
erhöhten Risiko assoziiert.
Prophylaxemaßnahmen zur Vermeidung einer BRONJ
Die optimale Prophylaxe von Risikopatienten beginnt primär
mit der ausführlichen Beratung und Sensibilisierung des
jeweiligen Patienten für das Risiko einer BRONJ vor Beginn
einer BP-Therapie. Im Rahmen der Erstvorstellung sollte eine
eingehende Mundhygieneinstruktion stattfinden und zudem
die Überprüfung des Zahnersatzes auf Druckstellen, das
Glätten scharfer Knochenkanten, die Sanierung potentieller
Entzündungsprozesse
im
Kiefer
und
restaurative
Behandlungen an erhaltungswürdigen Zähnen erfolgen. Des
Weiteren sollten vor Beginn einer BP-Therapie bei Patienten
mit relevantem Risikoprofil Zähne mit nicht in absehbarer Zeit
sanierbaren parodontalen Schäden entfernt werden. Das
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Intervall zwischen Zahnsanierung und Beginn der BP-Therapie
sollte mindestens 14 Tage betragen.
Für die langfristige erfolgreiche Prävention der BRONJ ist die
Eingliederung
des
Patienten
in
regelmäßige
Kontrolluntersuchungen essentiell.
Prävention der BRONJ während einer Bisphonat-Therapie
Patienten unter BP-Therapie sollten sich grundsätzlich
regelmäßig alle 3 Monate zur Kontrolle vorstellen. Im Rahmen
dieses
Recalls
sollte
erneut
eine
eingehende
Mundhygieneinstruktion und Sensibilisierung der Patienten
stattfinden.
Bei
Therapienotwendigkeiten
sollte
minimalinvasiven konservativen Therapien der Vorzug
gegenüber operativen Therapien gegeben werden. Falls
dentoalveoläre operative Eingriffe notwendig sind, sollten
hierbei atraumatische Operationstechniken eingesetzt
werden und eine systemische antibiotische Prophylaxe bis
zum Abschluss der primären Wundheilung durchgeführt
werden.
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Curriculum vitae
Name:
Vorname:
Akademischer Grad:
Geboren:
Familienstand:
Abitur:
Bodem
Jens
Dr. med.
05.07.1979 in Heidelberg
Verheiratet
17.6.1998 Kurfürst-Friedrich-Gymnasium
in Heidelberg
Universitärer Werdegang:
 1998/ 99 bis 2001 Studium der Zahnmedizin an der RuprechtKarls-Universität Heidelberg
 2001/02 bis 2005 Studium der Medizin an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg
 22.11.2005 Staatsexamen der Humanmedizin an der RuprechtKarls-Universität Heidelberg
 01/2006 – 06/2006 Assistenzarzt in der Abteilung für Kardiologie,
Pulmonologie, Angiologie des Universitätsklinikums Heidelberg Prof. Dr. H. A. Katus
 2006-2009 Studium der Zahnmedizin an der Ruprecht-KarlsUniversität Heidelberg
 05.10.2009 Staatsexamen der Zahnmedizin an der RuprechtKarls-Universität Heidelberg
 Seit 01.11.2009 Assistenzarzt in der Klinik und Poliklinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums
Heidelberg – Prof. Dr. Dr. J. Hoffmann
Promotionsfach:
Chirurgie (Frank-Starling-Mechanismus bei extremer
rechtsventrikulärer Ausflusstraktobstruktion: Untersuchung des
isolierten rechtsventrikulären menschlichen Myokards)
Derzeitige Anstellung:
Assistenzarzt in der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg – Prof. Dr.
Dr. J. Hoffmann
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Eigene Publikationen / Abstracts:
1. Transplant Proc. 2002 Sep; 34 (6): 2185-91. The positive
staircase (forcefrequency relationship) and the Frank-Starling
mechanism are altered in atrial myocardium of patients in endstage heart failure transplanted for dilative cardiomyopathy.
N. Kayhan, J.P. Bodem, C.F. Vahl, S. Hagl
2. Zeitschrift für Herz-, Thorax und Gefäßchirurgie 2004, 18 (3), 123132, Der Frank-Starling-Mechanismus in dem Myokard von
Patienten mit einer angeborenen extremen rechtsventrikulären
Ausflusstraktobstruktion. J. P. Bodem, N. Kayhan, S. Hagl, C.F.
Vahl
3. Zeitschrift für Kardiologie 2004, 93: Suppl. 3
V61- Frank-Starling-Mechanismus und intrazelluläre
Signaltransduktion von vier Patienten mit Bland-White-GarlandSyndrom (BWG).
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