Datum: Thema: Referenten: 30. Jänner 2006 Diagnose Krebs – was tun? Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg, Klinische Abteilung für Onkologie Dipl.-Psych. Elisabeth Andritsch, Klinische Abteilung für Onkologie HÄUFIGKEIT 1. Vorsorge - Früherkennung Primäre Prävention: Verhinderung der Tumorentstehung Krebs – Vorläuferzelle Risikofaktoren Ernährung 30% Andere 40% Rauchen 30% Harvard Report 1996 Risikofaktor Rauchen Ernährung/Übergewicht Sitzender Lebensstil Berufliche Faktoren Familiäre Vorgeschichte Infektiöse Agenzien Alkohol Sozioökonomischer Status Schadstoffbelastung der Umwelt Ionisierende/UV-Strahlung Zuordnung Krebstodesfälle zu Risikofaktoren (%) 30 30 5 5 5 5 3 3 2 2 Risikofaktoren Genetische Risikofaktoren (sind für ca. 5 % der Krebserkrankungen verantwortlich) Erworbene Risikofaktoren (180 000 Amerikaner starben 2004 an einer Krebserkrankung, die durch das Rauchen hervorgerufen wurde – American Cancer Society) Rauchen: Jeder 2. Raucher stirbt frühzeitig an den Folgen seines Zigarettenkonsums 1-14 Zigaretten/Tag 8 faches Risiko für Lungenkrebs 15-24 Zigaretten/Tag 13 faches Risiko >25 Zigaretten/Tag 25 faches Risiko Risiko nähert sich nach 10 Jahren Abstinenz dem Risiko von Nichtrauchern an Hoher Fettkonsum bzw. Fleischkonsum: Dickdarmkarzinom Mammakarzinom Prostatakarzinom Arbeitsstoffe/Umwelt: Aromatische Amine Arsen Asbest Holzstaub Ionisierende Strahlung Nitrosamine UV-Licht Blasenkarzinom Bronchialkarzinom, Hauttumore Bronchialkarzinom, Mesotheliome Nasennebenhöhlen-Tumoren Leukämien, div. Solide Tumoren Ösophaguskarzinom Hauttumore, Melanom Sekundäre Prävention: Tumorfrüherkennung Vorsorgeuntersuchung: Hautkrebs (Melanom) Lungenkrebs Darmkrebs Brustkrebs Gebärmutterkrebs Prostatakrebs 2. Diagnose Gewebstyp Tumorstadium Individuelle Faktoren (weitere Erkrankungen, Alter, etc.) Entscheiden über Behandlungsart durch Spezialisten! 3. Behandlung Operation Bestrahlung Medikamentöse Behandlung o gegen Tumor gerichtet (CT, HT, IT) o gegen Symptome gerichtet ganzheitliche Betreuung Was ist Chemotherapie? Medikamente, die Krebswachstum hemmen (sollen) Medikamente, die aber den ganzen Organismus beeinflussen dadurch auch gesunde Körperanteile, besonders sog. Wechselgewebe beeinflussen Meist intravenös, seltener peroral Als Monotherapie oder als Polychemotherapie Hormontherapie Neuigkeiten: Bsp. Mammakarzinom (Nachbehandlung) Aromatasehemmer wirksam Hormontherapie länger als 5 Jahre Neue Substanzen Andere Substanzen Gegen Gefäßneubildung gerichtet Gegen Tyrosinkinase gerichtet Gegen Wachstumsfaktor Rezeptor (EGF) gerichtet Gegen HER2/neu Rezeptor gerichtet Avastin ® Glivec ® Erbitux ® Herceptin ® Die Angiogenese ist für die frühe Entwicklungsphase lebensnotwendig. Die Angiogenese verliert an Bedeutung im Erwachsenenalter. Krebserkrankungen sind vermeidbar! ... sind oft heilbar! ... sind oft auch im unheilbaren Stadium gut behandelbar! www.onkologie-graz.at