Name: Seite: 1 Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) Hochschule für Technik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) Dozent: R. Burkhardt Klasse: Systemtechnik Büro: 4.517 Semester: 2 Datum: FS 2008 1. Aufgabe Auf eine Masse (m = 20kg, v(0) = 0 m ) wirkt die Antriebskraft: ⎧s 0N x < 0m ⎪ ⎪ ⎪ ⎪ 250N 0m ≤ x < 10m ⎨ 450N − x ∗ 20 N 10m ≤ x < 20m FAntrieb = m ⎪ N ⎪ ⎪ 100N − x ∗ 2.5 m 20m ≤ x < 40m ⎪ ⎩ 0N x ≥ 40m (a) Erstelle ein SIMULINK-Modell um die Bewegung der Masse unter berücksichtigung von Gleitreikg 2 bung1 (μ = 0.25) und Luftreibung (cw = 0.8, ρ = 1.29 m 3 und A = 1m ) zu untersuchen. Lösung: • Modell: 1 Gleitreibung: Die Gleitreibung ist bei Bewegung konstant F = μ F (F ist die Normalkraft der Unterlage auf den R N G N bewegten Gegenstand - entsricht häufig betragsmässig der Gewichtskraft)) und entgegen der Bewegung gerichtet. Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 2 • Graphen: • Bewegung: • Kräfte: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 3 (b) Bestimme die maximale Geschwindigkeit und die maximale Beschleunigung, die der Körper erreicht. Lösung: Siehe auch entsprechendes Steuerungsskript (s_serie3_aufgabe1.m): m vmax = 13.67 s m amax = 12.5 2 s (c) Nach welcher Zeit und in welcher Entfernung zum Startpunkt kommt der Körper zum stehen? Lösung: Siehe auch entsprechendes Steuerungsskript (s_serie3_aufgabe1.m): xmax = 44.33m tmax = 6.38s (d) Welche Arbeit2 verrichten die drei Kräfte einzeln und gesamthaft? Skizziere zudem den zeitlichen Verlauf der geleisteten Arbeit und erkläre kurz mit Worten den Sachverhalt. Lösung: • Arbeit: → − → − dW = F ◦ ds − → t t− t− → → − → ds W (t) = dW = F ◦ ds = F ◦ dt = dt 0 0 0 t 0 − → − → F ◦ v dt • Modell: Der Integrator ’’Integrator2’’ bestimmt die zeitabhängigen Arbeitsfunktionen! • Graphen: 2. Aufgabe Ein Masse (m = 1kg) sei am einen Ende einer horizontalen Feder3 (k = 100 N m ) angebracht. Auf der anderen Seite der Feder sei ein Motor, welcher das zweite Ende in horizontaler Richtung auslenken kann: xM = x sin (ωt) (dabei bezeichnet x = 0.5m die Amplitude (maximale Auslenkung) und ω die Kreisfrequenz der Schwingung (ω = 2πf )). Zum Startzeitpunkt sei die Feder entspannt und die Masse in Ruhe. 2 Arbeit (verwende einen weiteren Integrator beim Modellieren): → − → − dW = F ◦ ds send W dW = sstar 3 Federkraft: Die (Rückstell-) Kraft der Feder ist direkt proportional zur Federauslenkung: FF = −k∆x Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 4 xM x M (a) Erstelle ein SIMULINK-Modell um die Bewegung der Masse zu untersuchen (mit Einfluss von Gleitreibung4 (μ = 0.3)). Lösung: (b) Bestimme den zeitlichen Verlauf der Auslenkung der Masse für ω 1 = 1.5 1s , ω 2 = 8.5 1s , ω 3 = 10 1s , ω 4 = 11.5 1s und ω 5 = 20 1s . Erkläre die gefundenen Resultate kurz. Lösung: 4 Systemtechnik Beachte die Richtung der Gleitreibung! Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 5 3. Aufgabe Gegeben sei die folgende Anordnung: x0 x Auf einem Tisch liegt ein Seil (mSeil = 1.5kg, lSeil = 2m). Zwischen dem Seil und der Tischoberfläche wirken Reibungskräfte5 (μgleit = 0.15, μhaf t = 0.2). (a) Bestimme alle Kräfte, welche auf das Seil einwirken und stelle die Bewegungsgleichung auf. Lösung: Grundsätzlich wirken die folgenden drei Kräfte: • Gewichtskraft des Seils: Bei der Gewichtskraft des Seils unterteilen wir das Seil in eine liegende Hälfte mit der Länge lliegend = lSeil − x und in eine hängende Hälfte mit lhängend = x. Das −x Seil liegende Seilstück hat die Masse mliegend = mlSeil lliegend = mSeil lSeil lSeil und es wirkt somit die Kraft Gliegend = mliegend g auf die Tischoberfläche. Das hängende Seilstück hat die Masse Seil mhängend = mlSeil x und somit wirkt die Kraft Ghängend = mhängend g in x-Richtung. • Normalkraft: Da der Tisch das Seil (nur den liegenden Teil des Seils) halten muss wirken die Normalkraft N = −Gliegend auf das Seil. Somit heben sich diese beiden Kräfte gegenseitig auf. • Reibungskraft: Hier müssen wir zwischen Haftreibung Rhaf t ≤ N μhaf t und Gleitreibung Rgleit = N μgleit unterscheiden. Beide Kräfte hemmen die Bewegung und wirken daher in negative x-Richtung. Bewegungsgleichung: Fres = Ghängend − R = mSeil aSeil aSeil = x = = 1 mSeil lSeil − x xg − mSeil gμ mSeil lSeil lSeil g lSeil − x x− gμ lSeil lSeil g (1 + μ) x − gμ lSeil (b) Wie gross darf x0 (Anfangslänge des herunterhängenden Seilstücks) maximal sein, dass das Seil noch nicht vom Tisch gleitet? Lösung: Damit dass Seil auf dem Tisch liegen bleibt, muss die Haftreibung grösser als die Gewichtskraft des 5 Haftreibungskraft: Die Haftreibungskraft ist eine Zwangskraft (Kraft definiert sich an den Gegebenheiten): FHaf t ≤ FN μhaf t D.h. wenn die Masse sich nicht bewegt und die angreifende Kraft F < FN μhaf t kleiner der maximalen Haftreibung ist, ist die Haftreibung gleich der angreifenden Kraft aber dieser entgegengesetzt! Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 6 hängenden Seilstücks sein: Ghängend = Rhaf t,max mSeil lSeil − x xg = mSeil gμhaf t lSeil lSeil x = (lSeil − x) μhaf t x 1 + μhaf t = lSeil μhaf t 1 x = lSeil μhaf t 1 + μhaf t 1 = 2m ∗ 0.2 = 0.33333m 1 + 0.2 (c) Erstelle ein Modell um die Bewegungsgleichung numerisch zu lösen (x0 = 0.5m). Erzeuge die Graphen x (t), v (t) und bestimme die Zeit bis das Seil ganz vom Tisch gerutscht ist. Lösung: • Modell: • Graphen: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 7 • Zeit bis das Seil vom Tisch gerutscht ist: tf all = 1.127 (d) Bestimme die Reibungsarbeit. Lösung: Die Reibungsarbeit kann man auf mehrere Arten bestimmen: • Energiesatz: Wir haben eine bestimmte Anfangsenergie Estart = mliegend gh + mhängend g h − x0 2 und eine bestimmte Endenergie lSeil 1 2 + mSeil vend 2 2 Da wir Reibungsverluste haben, ist die Energie am Anfang grösser als die Energie am Ende. Die Differenz der Energien entspricht gerade den Reibungsverlusten: = Estart − Eend x0 lSeil 1 2 = mliegend gh + mhängend g h − − mSeil g h − − mSeil vend 2 2 2 mSeil x0 lSeil 1 lSeil − x0 2 = mSeil gh + x0 g h − − mSeil g h − − mSeil vend lSeil lSeil 2 2 2 2 gl2 − vend lSeil − gx20 = mSeil Seil 2lSeil Die Endgeschwindigkeit beträgt (mittels Simulation) vend ≈ 4.1 m s und somit erhält man: 2 2 glSeil − vend lSeil − gx20 ∆WRe ibung = mSeil 2lSeil Eend = mSeil g h − ∆WRe ibung 2 (2m) − 9.81 sm2 (0.5m)2 9.81 sm2 (2m)2 − 4.1 m s = 1.5kg 2 (2m) = 1.19J • Mit einem Energiebehälter: Das Modell kann mit einem zusätzlichen Behälter ausgestattet werden, welcher die einzelnen Verluste mSeil lliegend gμgleit ds dW = F ds = lSeil ds mSeil = lliegend gμgleit dt lSeil dt v = mSeil (lseil − x) gμgleit vdt lSeil aufintegriert • Graph für (kummulierte) Reibungsarbeit: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 8 4. Aufgabe Gegeben sei ein Fadenpendel: ϕ l m (a) Bestimme alle Kräfte, die auf die Masse einwirken (mit und ohne Luftwiderstand), und stelle die Bewegungsgleichung auf. Lösung: Auf den Massenpunkt wirken die folgenden drei Kräfte: • Gewichtskraft: G = mg wirkt immer nach unten. • Seilkraft: Die Gewichtskraft kann in eine radiale Gradial = G cos (ϕ) und eine tangentiale Komponente Gtan gential = G sin (ϕ) zerlegen. Die Seilkraft muss: • im Stillstand gerade die radiale Komponente der Gewichtskraft aufheben. Somit gilt für die Seilkraft: FSeil = mg cos (ϕ) • wenn sich die Masse bewegt, muss die Seilkraft einerseits die radiale Komponente der Gewichtskraft neutralisieren und zudem noch die Bahnrichtung verändern (Zentripedalkraft). Somit gilt: v2 FSeil = mg cos (ϕ) + m l • Reibungskraft: Für die Reibungskraft gilt: 1 FLuf treibung = cw σAv2 2 Diese Kraft wirkt der Bewegung (Geschwindigkeit) entgegen. Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 9 Die resultierende Kraft beträgt somit: −−→ v2 0 Fres = + mg cos (ϕ) + m −mg l • Bewegungsgleichung: • Zweidimensionale Bewegung: ⎛ ⎝ 2 − mg cos (ϕ) + m vl −mg + mg cos (ϕ) + − sin (ϕ) cos (ϕ) sin (ϕ) + 12 cw σAv 2 cos (ϕ) 2 m vl cos (ϕ) + 1 2 2 cw σAv cos (ϕ) sin (ϕ) −−→ − → Fres = m a ⎞ sin (ϕ) • Eindimensionale Bewegung: Fres,Bahn = maBahn 1 2 −mg sin (ϕ) − cw σAvBahn = maBahn 2 aBahn 1 + cw σAv2 2 ⎠ = m x y 1 2 cw σAvBahn 2m xBahn 1 2 = −g sin − cw σAvBahn l 2m = −g sin (ϕ) − (b) Erstelle das entsprechende Modell (m = 2kg, l = 1m, ϕ (0s) = ϕ0 = Lösung: π 4, A = 10cm2 , cw = 0.5). (c) Erzeuge die folgenden Graphen: • ϕ (t) • x (t), y (t) und y (x) • Ekin (t), Epot (t) und Eges (t) Lösung: • x (t), y (t) und ϕ (t): Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 10 • Bahnkurve y (x): • Ekin (t), Epot (t) und Eges (t): 5. Aufgabe Ein dünner Stab (mstab = 2kg, L = 1m) ist in der Mitte an einer vertikal angebrachten Schiene befestigt und Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 11 kann daran gleiten (μgleit = 0.2). Der Besfestigungspunkt sei mit einerr Feder (k = 500 N m , lruhe = 1m) gegen oben fest verbunden. Zudem kann sich der Stab um den Aufhängungspunkt frei drehen. Zum Startzeitpunkt befindet sich die Anordnung in Ruhe und der Stab ist horizontal ausgerichtet. Nun wird am rechten Ende des Stabes eine Masse (m = 5kg) angebracht. y x ms S ϕ m (a) Bestimme alle Kräfte und Momente (bezüglich des Drehpunktes). Lösung: • Translation (Kräfte auf die Stabmitte): −→ FG = (m + mS ) g −→ FF = −kx 1 0 1 0 • Rotation (Momente bezüglich S): M = mg sin (ϕ) (b) Erstelle ein SIMULINK-Modell um die Bewegung des Systems zu untersuchen (Translation des Schwerpunktes und Rotation um den Schwerpunkt). Lösung: (c) Skizziere den zeitlichen Verlauf für Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 12 • die Position des Schwerpunktes, • und den Winkel ϕ sowie die Bahnkurve die das rechte Stabende durchfährt. Lösung: • Schwerpunkt: • Winkel: • Bahnkurve: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 13 6. Aufgabe In einem vertikal stehenden quadratischen Rahmen ist ein Massenpunkt (m = 10kg) mit vier identischen Federn (k = 1kN/m, Ruhelänge der Federn l0 = 0.5m) befestigt: (a) Erstelle ein Simulink-Modell um die Bewegung der Masse zu beschreiben (Anfangsbedingungen: x (0) = 0.2, y (0) = 0.3, vx (0) = vy (0) = 0). Lösung: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 14 (b) Skizziere die Bahnkurve, auf welcher sich die Masse bewegt. Lösung: • Bahnkurve: • Position (Koordinaten): Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 15 • Geschwindigkeit: • Beschleunigung: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008 Name: Seite: 16 (c) Skizziere die Graphen für kinetische, potentielle, Federenergie und Gesamtenergie. Lösung: Systemtechnik Lösung Übungsserie 3 (Modellieren mechanischer Probleme) FS 2008