von links: Herr Dr. Auer, Herr Dr. Elgas, Frau Dr. Kraus, Frau Dr. Ley

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von links: Herr Dr. Auer, Herr Dr. Elgas, Frau Dr. Kraus, Frau Dr. Ley und Herr Dezernent Seiser
Auftaktveranstaltung des MRE-Netzwerks Ortenau
Am Mittwochabend den 23.07.2014 fanden sich im großen Sitzungssaal des Landratsamts über 100
Gäste ein, um an der Gründung des MRE-Netzwerkes Ortenau in Form einer
Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen.
Bereits Monate zuvor nahm das Gesundheitsamt Ortenaukreis unter der Leitung von Frau Dr. Evelyn
Kraus, Zahnärztin und Koordinatorin des Netzwerkes, die Arbeit auf.
Mit Hilfe einer Lenkungsgruppe wurde das Netzwerk aufgebaut.
Zu den Mitgliedern der Lenkungsgruppe gehören: Kliniken im Kreis, das Klinikum Ortenau, die
Ärzteschaft im Ortenaukreis, die Arbeitsgemeinschaften Pflege im Ortenaukreis, die Transportdienste
im Ortenaukreis, die Krankenkassen vertreten durch die AOK, Kliniken aus dem Reha-Bereich,
Ambulante Pflegedienste und Alten- und Pflegeheime.
Erste Ergebnisse erzielte die Gruppe durch den Entwurf eines Überleitbogens. Dieser soll einen
nahtlosen Übergang bei der Versorgung und Sanierung der Patienten gewährleisten, indem er die
wichtigsten Daten und Informationen zum Erreger und die bereits erfolgten Maßnahmen erfasst. Der
Überleitbogen soll beim Wechsel des Patienten, insbesondere von einer stationären zu einer
ambulanten Versorgung, mitgegeben werden. Ziel ist es, den Überleitbogen im gesamten
Ortenaukreis geltend zu machen, um einen einheitlichen Standard zwischen den medizinischen
Einrichtungen zu gewährleisten.
Um dieses Dokument und die Idee des Netzwerkes vorzustellen, wurde zur Auftaktveranstaltung
eingeladen.
Nach einem herzlichen Grußwort vom Gesundheitsdezernenten des Landratsamtes Herrn Franz
Seiser, folgten drei außerordentlich lebendige Fachvorträge. Zunächst referierten Herr Dr. Dieter
Auer und Herr Dr. Michael Elgas vom Klinikum Offenburg über zunehmende Antibiotikaresistenzen,
multiresistente Erreger und deren Auswirkungen auf die Therapie.
Herr Dr. Auer gab in seinem einleitenden Vortrag einen Überblick über Bakterien, deren Verbreitung
und der daraus resultierenden Folgen. Durch eine Infektion mit Multiresistenten Erregern kann es zu
Harnwegsinfektionen, Pneumonien, Wundinfektionen oder einer Sepsis kommen. Bakterielle
Resistenzen sind proportional zum Antibiotikaverbrauch.
Mit seiner abwechslungsreichen Präsentation, stellt er die Einhaltung von Hygienemaßnahmen, um
Übertragungen von Keimen zu verhindern, in den Mittelpunkt seines Vortrags. Besondere Bedeutung
kommt dabei den Händen zu, insbesondere der Händedesinfektion.
Herr Dr. Michael Elgas informierte über die Wirkungsweisen von Antibiotika. Oftmals werden
Breitbandantibiotika verschrieben, die nicht nur die krankheitsauslösenden Bakterien angreifen
sondern auch die guten bzw. harmlosen. Jedes Antibiotikum führt damit auch zu einer Veränderung
im menschlichen Mikrobiom. Durch die Antibiotikatherapie selbst können sich krankmachende
Erreger ausbreiten.
Darüber hinaus erklärte er verschiedene Übertragungswege, wie ein Mensch Träger eines MRE Keims
werden kann. Infektionsquelle kann der direkte Kontakt zu Tieren sein, aber auch indirekt über
Dünger oder rohes Fleisch kann eine Übertragung stattfinden. Außerdem können gesunde Menschen
die Keime aufgrund von fehlenden Hygienemaßnahmen übertragen. Multiresistente Erreger stellen
im Gegensatz zu gesunden Menschen, besonders für chronisch Kranke oder immunschwache
Personen, eine Gefahrenquelle dar. Eine dadurch hervorgerufene Infektion kann schwerwiegende
Folgen haben. Der bekannteste Vertreter der multiresistenten Erreger ist der Methicillinresistente
Staphyloccocus aureus (MRSA).
Den vorletzten Vortrag hielt Frau Dr. Friederike Ley, Koordinatorin des MRE-Netzwerkes, vom
Gesundheitsamt in Karlsruhe.
Sie bot den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Einblick in die Struktur ihres Netzwerkes. Außerdem
erläuterte sie die zu bewältigenden Aufgaben und die zukünftigen Ziele, die es zu erreichen gilt. Diese
sind die Verringerung der Zahl von MRE Infektionen und dass alle Betroffenen den
gleichen Zugang zu Anschlussheilbehandlungen erfahren.
Schließlich ergriff Frau Dr. Kraus das Wort. Sie stellte die bereits erwähnten
Lenkungsgruppenmitglieder namentlich vor, die als Entscheidungsorgan des Netzwerkes agieren.
Neben diesen bilden die Arbeitsgruppen „Mindeststandards“ und „Informationsweitergabe“ das
Kommunikationsforum des Netzwerkes.
Für weitere Fragen standen die Lenkungsgruppenmitglieder auch nach der Veranstaltung für die
Anwesenden zur Verfügung.
Bevor Frau Dr. Kraus alle Zuhörerinnen und Zuhörer zum anschließenden Sektempfang einlud,
bedankte sie sich noch bei den Referenten und übergab ihnen Präsente.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und das MRE-Netzwerk freut sich auf weitere Mitglieder!
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