Der Antibiotika-Einsatz muss überdacht werden - Westpfalz

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Zur Sache: Neues Bürogebäude entsteht
heimbolanden noch KKK. 2005 war
Iezzi dann erstmals länger in der
Kleinen Residenz, plante von hier
aus ein neues Werk in Polen und Der Kran steht und ist unübersehbaute das dort dann auf. 2009 zog es bar, die Arbeiten laufen: Auf dem
ihn zurück nach Brasilien, wo er Gelände von Borg Warner wird derebenfalls ein neues Werk aufbaute. zeit fleißig gewerkelt. Das EntwickNun ging es wieder in die Pfalz. Eine lungszentrum des Unternehmens
Entscheidung, die er 13
mit seiner Fa- wird ein neues Bürogebäude erhalSeite:
milie zusammen traf. „Diesmal wer- ten. „Wir wollen die Container losRessort:
de ich wohl länger Stadt
hier bleiben“, werden“, sagt Vice President und
sagt Iezzi, der in seiner Freizeit ger- Aufsichtsratsmitglied
Wolfgang
Seitentitel:
STADT
ne den Tennisschläger schwingt.
Schneider. Auf dem Gelände wird
Die Wahl auf den Wohnort
Mainz ein Gebäude entstehen, das rund
Gattung:
Tageszeitung
fiel unter anderem deswegen, weil 150 Mitarbeitern Platz bietet.
DIE RHEINPFALZ - Donnersberger Rundschau vom 23.10.2015
„Der Antibiotika-Einsatz muss überdacht werden“
INTERVIEW: „Multiresistente Erreger“ Thema bei Infotag an der Berufsbildenden Schule – Professor Stachon sieht positive Entwicklungen
ROCKENHAUSEN. Um multiresistente Erreger (MER) und den Umgang damit in der Pflege geht es
am kommenden Montag ab 14 Uhr
bei einem Infotag im Filmsaal der
Berufsbildenden Schule Rockenhausen. Jutta Glaser-Heuser sprach
im Vorfeld darüber mit Prof. Dr.
Axel Stachon, Chefarzt des Instituts für Labormedizin am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern.
Prof. Stachon, was
genau versteht man
unter multiresistenten Erregern?
„Multiresistente
Erreger“ ist die Bezeichnung für verschiedene bakterielle Erreger, die unempfindlich gegen
mehrere
unterschiedliche Antibiotika sind.
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„Wenn alles klappt, wird es 2016 fertig sein“, berichtet Schneider.
In dem Gebäude sollen dann auch
Schulungs- und Besprechungsräume entstehen. Wenn es um das Thema „Design for Value“,
also die WeiJahrgang:
terentwicklung des optimalen DeNummer:
signs eines Turboladers
geht, sollen
hier abteilungsübergreifend die
Auflage:
Köpfe rauchen.
Bei dem Gebäude
handelt es sich
Reichweite:
um eine weitere millionenschwere
der Geschäftsführer.
Schwer zu kommentieren sei dagegen das, was sich derzeit bei
Investition in den Standort Kirch- Volkswagen
abspielt,
erzählt
heimbolanden. „Rund 220 Millio- Schneider mit Blick auf den Skandal
nen Euro sind hier in den Standort in um manipulierte Abgaswerte bei
den vergangenen zehn Jahren ge- Dieselmotoren. Borg Warner stattet
steckt worden“, berichtet der 59- Dieselmotoren von VW mit TurbolaJährige.
2015Überwiegend in Maschinen dern aus. „Im Moment sehen wir
und neue Anlagen.
keine Volumenreduktion, aber das
246eine Zufahrt zum Gelände oh- ist immer ein Punkt, der sich kurzUm
ne Umleitungen während der Bau- fristig ändern kann“, berichtet Ar10.085
9.349
(verkauft)
9.443
arbeiten
an (gedruckt)
der Ziegelhütte
herzunaldo Iezzi.
Und(verbreitet)
Wolfgang Schneistellen,
zudem eine Einfahrt der ergänzt: „Wir beobachten das
0,03wurde
(in Mio.)
an der Kaiserstraße asphaltiert. (ssl) alles. Bisher ist es Business as usual.“
Prof. Axel
Stachon.
Und was sind Krankenhauskeime?
FOTO: VIEW Der Begriff ist irreführend, da es Keime, die ausschließlich in Krankenhäusern vorkommen, nicht gibt.
Häufig werden mit diesem medizinisch nicht korrekten Begriff Keime
bezeichnet, die für Krankenhauspatienten unter bestimmten Umständen gefährlich werden können. Der
Begriff ist umgangssprachlich, und
im Grunde ist er falsch.
Das heißt, dass diese Keime nicht automatisch gefährlich sind?
Diese Keime können schon zu einer
Infektion führen. Multiresistente Erreger führen jedoch nicht zu anderen Infektionen als Keime, die diese
Resistenz nicht aufweisen. Bei einer
Infektion ist diese dann jedoch
schwerer zu behandeln. Nehmen
wir den bekanntesten, den MRSA,
das ist eine Staphylokokkenart. Damit sind etliche Menschen besiedelt, ohne erkrankt zu sein. Die Betroffenen merken davon nichts. Sie
tragen diesen Erreger auf der Haut,
weil sie aber gesund sind und keine
Wunden haben, schadet er ihnen
nicht. Kommt ein Träger aber ins
Krankenhaus, beispielsweise als
Notfall, dann kann er diesen MRSAErreger an andere Patienten übertragen, die nach einer Operation
dann daran erkranken können. Man
weiß, dass mehr als die Hälfte aller
infizierten MRSA-Patienten den Erreger selbst mitgebracht haben.
MRSA – das hat wohl jeder schon mal
gehört. Ist das der gefährlichste Erreger?
Nein, nicht mehr. Gerade bei MRSA
haben wir bundesweit und hier am
Klinikum deutliche Fortschritte gemacht. Seit 2010 sind die Zahlen da
rückläufig, wir stehen sogar besser
da, als die meisten anderen Krankenhäuser. Bei diesem Erreger ist
der große Vorteil, dass er sich durch
eine „Sanierung“ bekämpfen lässt.
eine besondere Herausforderung
für Kliniken. Aber auch hier bin ich
vorsichtig optimistisch. Die aktuellen deutschlandweiten Zahlen weisen auf eine Stabilisierung der Situation hin. Vor einigen Jahren wies die
Entwicklung noch in Richtung stark
ansteigender Resistenzen.
Und was ist zu tun, wenn eine solche
Infektion entdeckt wird?
Eine Infektion mit einem multiresistenten Erreger bedeutet, dass der
Patient zielgerichtet behandelt und
isoliert werden muss. Zur Verhinderung der Ausbreitung des Keims
sind Hygienemaßnahmen von zentraler Bedeutung.
Mikroskopische Darstellung von
Staphylococcus aureus-Bakterien.
FOTO: DPA
Das heißt, es müssen spezielle Waschungen und Spülung durchgeführt werden, die den Patienten davon befreien. Mehr Probleme bereiten uns mittlerweile die sogenannten multiresistenten gramnegativen
Keime. Einige davon sind gegen fast
alle Antibiotikagruppen resistent.
Sie können ganz unterschiedliche
Infektionen verursachen, wie Lungenentzündungen oder auch Blutvergiftungen. Infizierte Patienten
mit diesen Keimen zu behandeln
und zu isolieren, das ist nach wie vor
Was wäre das beispielsweise?
Der wichtigste Baustein ist die Händehygiene. Hier kann jeder mitwirken. So stehen bei uns in jedem Eingangsbereich Spender zur Händedesinfektion, und alle Klinikbesucher sind gehalten, diese zu nutzen.
Zu ihrem eigenen Schutz und auch
zum Schutz der Patienten, denn sie
können Träger eines Keims sein, ohne das zu wissen. Aber natürlich gibt
es auch zahlreiche andere Maßnahmen. Das fängt bei der Bodenreinigung an und geht bis zu den Krankenhaushygienikern und Hygienefachkräften. So haben wir in jeder
Abteilung und Klinik einen speziell
ausgebildeten Hygienebeauftragten
Arzt. Das ist durchaus mehr, als in
den Leitlinien empfohlen.
Wie lässt sich nach Ihrer Meinung
das Problem langfristig in den Griff
bekommen?
Der Antibiotikaeinsatz muss überdacht werden, und zwar bei Mensch
und Tier. Wenn die multiresistenten
Erreger in der Tiermast quasi „angezüchtet“ werden, wird es für uns als
Mediziner schwierig sein, das Problem in den Griff zu bekommen. Außerdem muss man darüber nachdenken, wie man in dieser Hinsicht
den Übergang vom ambulanten in
den stationären Bereich verbessern
kann. Daran arbeiten wir aktuell gemeinsam mit anderen Partnern der
Krankenversorgung in einem Pilotprojekt zum Entlassungsmanagement, das durch das Land gefördert
wird.
INFO
Am Montag geht es bei einem Infotag
von „Job aktiv“ und Gesundheitsamt ab
14 Uhr im Filmsaal der Berufsbildenden
Schule Rockenhausen um „Multiresistente Erreger (MRE) in der Pflege“. Die
Veranstaltung ist für alle Interessierten
offen. Prof. Dr. Axel Stachon, Ärztlicher
Direktor und Chefarzt des Instituts für Labormedizin am Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern, gibt einen Überblick über
die aktuelle Situation in Deutschland. Dr.
Christiane Steinebrei, Amtsärztin im Gesundheitsamt Kaiserslautern, stellt das
MRE-Netzwerk Pfalz vor. Hygieneinspektorin Christa Blätz vom Gesundheitsamt
Donnersbergkreis berichtet über Maßnahmen in der Pflege.
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© PMG Presse-Monitor GmbH
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26.10.2015
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