Tutorium vom 16.04.2012 Wiederholung 1. Zufallsexperiment: Ein Experiment heißt Zufallsexperiment, falls folgende Bedingungen erfüllt sind: • Die Menge der möglichen Ausgänge ist vorher bekannt. • Das Experiment ist beliebig oft unter den selben Bedingungen durchführbar. • Es ist nicht voraussagbar, welches der möglichen Ausgänge des Experiments eintritt. 2. Endlicher Ereignisraum: Ein endlicher Ereignisraum Ω = {ω1 , ω2 , ..., ωn }ist eine nichtleere Menge. (Ω ist die Menge aller möglichen Ausgänge des Zufallsexperiments) 3. Elementarereignis: Ein Element ω ∈ Ω nennen wir Elementarereignis. (Ein möglicher Ausgang des Zufallsexperiments) 4. Ereignis: Eine Teilmenge A ⊆ Ω nennen wir Ereignis. Zwei wichtige Teilmengen sind: • A = Ω (Sicheres Ereignis) • A = ∅ (Unmögliches Ereignis) 5. Wahrscheinlichkeit: Die Wahrscheinlichkeit eines Elementarereignisses ist eine Abbildung p : Ω → [0, 1] (Das heißt wir nehmen ein Element ω ∈ Ω und ordnem diesem Element eine Zahl zwischen 0 und 1 zu (0 und 1 sind erlaubt)). Hierbei müssen wir noch zusätzlich fordern, dass die Summe aller Elementarereignisse 1 ist, d.h. X p(ω) = 1. ω∈Ω Sei A ⊆ Ω ein Ereignis. Dann ist die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses definiert über: X P (A) = p(ω). ω∈A Es soll zusätzlich gelten, dass die Wahrscheinlichkeit des unmöglichen Ereignisses 0 sein soll, also: P (∅) = 0 1 2 Wir betrachten nun ein kurzes Beispiel: Es werden zwei faire Würfel geworfen. (Mit Fair ist gemeint, dass die Wahrscheinlichkeit für jede Zahl gleich ist) Ereignisraum: Ω = {1, 2, 3, 4, 5, 6}2 = {(a, b)|a, b ∈ {1, 2, 3, 4, 5, 6}} = {(1, 1), (1, 2), (1, 3), (1, 4), (1, 5), (1, 6), (2, 1), (2, 2), (2, 3), (2, 4), (2, 5), (2, 6), (3, 1), (3, 2), (3, 3), (3, 4), (3, 5), (3, 6), (4, 1), (4, 2), (4, 3), (4, 4), (4, 5), (4, 6), (5, 1), (5, 2), (5, 3), (5, 4), (5, 5), (5, 6), (6, 1), (6, 2), (6, 3), (6, 4), (6, 5), (6, 6)} Elementarereignis: Ein Elementarereignis ist ein geordnetes Paar ω = (a, b), wobei a, b ∈ {1, 2, 3, 4, 5, 6}. Somit entspricht ω einer Paarung zweier Zahlen, die gewürfelt wurden. Also Beispielsweise ω = (1, 3), d.h. es wurde mit dem ersten Würfel eine 1 und mit dem zweiten Würfel eine 3 gewürfelt. Ereignis: Ein Ereignis ist eine Menge von geordneten Paaren, also z.B. • Es erscheint zweimal die gleiche Zahl: A = {(a, a)|a ∈ {1, 2, 3, 4, 5, 6}} = {(1, 1), (2, 2), (3, 3), (4, 4), (5, 5), (6, 6)} • Die Summe der geworfenen Zahlen ist gleich 10: B = {(a, b) ∈ Ω|a + b = 10} = {(4, 6), (5, 5), (6, 4)} Wahrscheinlichkeiten: Da die Wahrhscheinlichkeit jedes Elementarereignisses gleich ist, liegt hier eine sog. Gleichverteilung vor. Die Anzahl der Elemente in Ω beträgt 36, also: p(ω) = 1 1 = |Ω| 36 ∀ω ∈ Ω. Die Wahrscheinlichkeit der obigen Ereignisse A und B berechnet sich wie folgt: P (A) = X p(ω) = ω∈A und P (B) = X ω∈B p(ω) = |A| 6 1 = = 36 36 6 |B| 3 1 = = . 36 36 12 (Im Tutorium werden noch einige Aufgaben gemeinsam bearbeitet, die nicht online gestellt werden.)