Fakultät für Physik und Astronomie Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Diplomarbeit im Studiengang Physik vorgelegt von Stephan Middelkamp aus Ankum (2006) Rydbergatom in einem Bose-Einstein-Kondensat Die Diplomarbeit wurde von Stephan Middelkamp ausgeführt am Physikalisch-Chemischem Institut der Universität Heidelberg unter der Betreuung von Herrn Prof. Peter Schmelcher (November 2006) Abstract Rydbergatom in einem Bose-Einstein-Kondensat In dieser Diplomarbeit leite ich eine Möglichkeit ab, durch Spektroskopie eines elektronischen Übergangs von einem Atom in einem Bose-Einstein-Kondensat charakteristische Parameter des Bose-Einstein-Kondensates wie zum Beispiel die Teilchenzahl zu bestimmen. Hierfür habe ich ein hochangeregtes Rydbergatom innerhalb eines Bose-Einstein-Kondensates untersucht. Ausgegangen bin ich von einem Vielteilchenhamiltonoperator. Diesen habe ich durch Feldoperatoren ausgedrückt, die jeweils ein Atom in einem bestimmten elektronischen Zustand beschreiben. Die Bewegungsgleichungen für die Feldoperatoren ergaben sich aus der Heisenberggleichung. Unter Vernachlässigung der geringen Rückwirkung des angeregten Atoms auf das Kondensat lieÿen sich diese entkoppeln. Ich habe die stationären Lösungen dieser Gleichungen untersucht. Aus der Gleichung für die Grundzustandsatome ergab sich nach Einführung eines mittleren Feldes die Gross-Pitaevskii Gleichung, so dass die Dichte der Grundzustandsatome bestimmt werden konnte. Den Feldoperator, der ein elektronisch angeregtes Atom beschreibt, konnte ich durch ein klassisches Feld ersetzen, da ich davon ausgegangen bin, dass nur ein Atom elektronisch angeregt ist. Des Weiteren habe ich vorausgesetzt, dass sich der Schwerpunktszustand des Atoms durch die Anregung in einen Rydbergzustand nicht ändert. Die elektronischen Energien des Rydbergzustandes hängen von den Eigenschaften des Kondensates ab, so dass man durch Bestimmung dieser Energien Informationen über das Kondensat erhält. Rydberg Atom in a Bose-Einstein Condensate In this diploma thesis I present a new method of determening characteristic parameters of a Bose-Einstein condensate via spectroscopy of the electronic excitation levels of one of the condensate's atoms. I started with the many body Hamiltonian. This Hamiltonian could be expressed by eld operators. The eld operators describe atoms in dened electronic states. The equations of motion arose from the Heisenberg equation. They could be decoupled by neglecting the small impact of the exciting atom on the ground state. I was interested in stationary solutions of these equations of motion. After introducing a mean eld for the ground state the Gross-Pitaevskii equation appeared for the ground-state atoms with its well known solutions. I could replace the eld operator for an excited atom with a classical eld since I assumed that only one atom is in an excited state. I assumed additionally that the excitation to a Rydberg state doesn't change the center of mass state of the atom. Afterwards I could calculate the excited states and their energies. These energies depend on the properties of the condensate. Therefore one can gain information about the condensate by measuring an excitation spectrum of a single atom. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1.1 1.2 1.3 Bose-Einstein-Kondensation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rydbergatome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Überblick über die Arbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Hamiltonian 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 Vielteilchenhamiltonian . . . . . . . . . . . . . . . . . Relativkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vollständige Basis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Feldoperatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Transformation von Ein- und Mehrteilchenoperatoren Hamiltonian in 2. Quantisierung . . . . . . . . . . . . Bewegungsgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Näherungen 3.1 3.2 3.3 3.4 Kontaktpotenziale . . . . . Einzelnes angeregtes Atom Mean eld . . . . . . . . . Matrixgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1 2 4 7 7 9 11 13 14 16 19 23 23 28 30 35 4 Spektrale Eigenschaften in Kondensaten 39 5 Zusammenfassung und Ausblick 89 A Atomare Einheiten 93 4.1 4.2 4.3 5.1 5.2 Homogenes Kondensat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Isotrope harmonische Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axialsymmetrische harmonische Falle . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . i 40 48 65 89 92 ii INHALTSVERZEICHNIS B Wasserstowellenfunktionen 95 C Integrale 99 B.1 Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B.2 Matrixelement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 96 Kapitel 1 Einleitung 1.1 Bose-Einstein-Kondensation Die Bose-Einstein-Kondensation in einem idealen Gas wurde bereits 1925 von Einstein [1, 2] auf der Grundlage einer Veröentlichung von Bose [3] vorhergesagt. Die Bose-Einstein-Kondensation tritt bei Bosonen auf, wenn die thermische de-BroglieWellenlänge, die mit dem Impuls der Teilchen zusammenhängt, vergleichbar mit dem mittleren Teilchenabstand ist. Man spricht von Bose-Einstein-Kondensation wenn ein 1-Teilchen-Quantenzustand makroskopisch besetzt ist. Ein thermisches Gas mit N Atomen wird durch eine Dichtematrix beschrieben. Das Bose-Einstein-Kondensat (BEC) kann dagegen durch eine makroskopische Wellenfunktion mit einer globalen Phase beschrieben werden. Bereits 1938 wurde die Superuidität des üssigen Heliums unterhalb einer kritischen Temperatur von F. London mit der Bose-Einstein-Kondensation in Verbindung gebracht. Aufgrund der starken Wechselwirkung zwischen den Heliumatomen kommt allerdings beim Helium nur ein kleiner Kondensatsanteil (∼ 10%) zustande. Anstrengungen, mit Wasserstoatomen ein Bose-Einstein-Kondensat zu erzeugen, schlugen auf Grund der Rekombination der Atome zu Molekülen ebenfalls fehl. Die erste experimentelle Realisierung eines BEC gelang 1995 [4, 5] mit einem dünnen Gas aus schwach wechselwirkenden Natrium- bzw. Rubidiumatomen. Hierfür erhielten E. A. Cornell, C. E. Wiemann [6] und W. Ketterle [7] 2001 den Nobelpreis. Zur Erzeugung des BEC wurde ein zweistuges Verfahren verwendet, bei dem zuerst Methoden der Laserkühlung zur Anwendung kommen, um eine ultrakalte Atomwolke zu erzeugen. Diese wurde in eine magnetische Falle transferiert und evaporativ bis zur kritischen Temperatur heruntergekühlt. Bis heute ist die Bose-Einstein-Kondensation mit einer Vielzahl von Elementen gelungen u.a. mit mit 7 Li, 23 Na, 85 Rb, 87 Rb 133 Cs, 1 H, 41 K, 174 Yb, 3 He∗ und kürzlich auch mit dem dipolarem 52 Cr [8, 9]. Bose-Einstein-Kondensation von dipolaren Gasen ist zur Zeit ein Thema von groÿem Interesse [10, 11, 12]. Inzwischen 1 2 KAPITEL 1. EINLEITUNG ist es auch gelungen, ein Bose-Einstein-Kondensat von höchstangeregten Molekülen zu beobachten [13]. Bemerkt werden sollte noch, dass bei diesen tiefen Temperaturen der feste Zustand der natürliche ist, dass es sich beim BEC also um einen metastabilen Zustand handelt. Die heute realisierten Kondensate erreichen einen Kondensatsanteil von annähernd 100%. Heutige Gruppen beschäftigen sich unter anderem mit Anregungen aus dem Kondensat, wie z.B. helle und dunkle Solitonen [14, 15] und quantisierte Wirbel (Vortizes) [16]. Auÿerdem gibt es u.a. Untersuchungen zur Superuidität, dem Phasenübergang zwischen einem BEC-Zustand und einem BCS-Zustand, Spinorkondensaten [17] und Vierwellenmischung [18]. Für die Quanteninformationsverarbeitung sind insbesondere Experimente in periodischen Fallen interessant [19]. Hier lässt sich die Lokalisierung der einzelnen Atome über die Potenzialtiefe steuern. Ein Charakteristikum eines BEC ist die Wechselwirkung zwischen den Atomen. Diese wird häug, da s-Wellen-Streuung dominiert, durch ein Kontaktpotenzial angesetzt. Der Streuparameter lässt sich mit Hilfe von Magnetfeldern verändern, was zu den so genannten Feshbach-Resonanzen führt [20]. 1.2 Rydbergatome Rydbergatome, Atome mit einem Elektron in einem Zustand mit hoher Quantenzahl n, sind Atome mit ungewöhnlichen Proportionen. Sie sind extrem groÿ und die Anregungszustände haben eine lange Lebensdauer. Des Weiteren sind sie sensitiv für äuÿere Felder und haben extrem groÿe Polarisierbarkeiten. Rydbergatome spielen seit Beginn der quantitativen Spektroskopie von Atomen eine wichtige Rolle. Sie tauchen das erste Mal 1885 in der Balmer Serie für atomaren Wassersto auf [21]: λ= bn2 n2 − 4 (1.1) mit b = 3645, 5Å. Heute erkennt man (1.1) als die Wellenlänge von Übergängen des n = 2 Zustandes zu Zuständen mit höheren Hauptquantenzahl n. Während das Wasserstoatom auf Grund seiner einfachen Struktur das erste Atom war, das qualitativ verstanden wurde, spielten in der Atom-Spektroskopie auch andere Atome eine wichtige Rolle. So unterschieden Liveing and Deware die Spektrallinien in verschiedene Serien s (sharp), p (principal) und d (diuse) auf Grund von Spektroskopieversuchen mit Natrium Atomen. Eine entscheidende Entdeckung wurde von Hartley [22] gemacht, der in seinen Studien von Magnesium, Zink und Cadmium den Zusammenhang zwischen dem Frequenzunterschied zweier Zustände und der experimentell gemessenen Wellenlänge des Übergangs erkannte. Mit diesen Erkenntnissen gelang es Rydberg [23] einen allgemeinen Ausdruck für die Frequenzen von Übergängen zwischen verschiedenen Serien zu nden, zum Beispiel für den Übergang von der s zur p 1.2. RYDBERGATOME 3 Serie: Ry Ry − (1.2) (n − δs )2 (n − δp )2 Hierbei bezeichnet Ry die Rydbergkonstante und δs bzw. δp den Quantendefekt der sbzw. p-Serie. Bei dem Quantendefekt handelt es sich um einen empirischen Wert, der die Wechselwirkung des angeregten Elektrons mit anderen Elektronen des Atoms berücksichtigt. Dementsprechend ist der Quantendefekt für das Wasserstoatom Null, da dieses nur ein Elektron hat. Die Bedeutung der Quantenzahl n wurde nach Bohrs Beschreibung des Wasserstoatoms deutlich. Aus der Bohr'schen Theorie ergab sich für die Orbitalgröÿe r ∝ n2 und für die Bindungsenergie E ∝ n−2 . Das heisst Elektronen in einem Zustand mit groÿer Quantenzahl n sind in einem groÿen schwach gebundenen Orbital. Obwohl die daraus resultierende starke Abhängigkeit von äuÿeren Feldern eine der ersten Eigenschaften war, die untersucht wurden, ist dies bis heute ein Interesse der aktuellen Forschung. Schon relativ schwache elektrische Felder verändern das Energiespektrum von Rydbergatomen oder ionisieren diese sogar. Die Gröÿe der Rydbergatome führt auÿerdem zu einem groÿen geometrischen Wirkungsquerschnitt σ ∝ n4 . Dies macht sie zu idealen Kandidaten für die Messung von den Auswirkungen von Stöÿen auf die Energieniveaus. Hierfür betrachtet man ein dichtes Gas aus Edelgasatomen im Grundzustand, indem sich ein Rydbergatom bendet. Die Wechselwirkung der Edelgasatome mit dem Rydbergatom führt zu einer Verschiebung der Energiezustände des Rydbergatoms und zu einer Verbreiterung dieser. Die Entwicklung des einstellbaren Farbstoasers [24] machte es möglich, viele Atome in einen denierten Rydbergzustand anzuregen. Dadurch wurde die systematische Untersuchung von Lebenszeiten, Wirkungsquerschnitten und Energieunterschieden von Rydbergzuständen möglich. Ein sehr aktives Forschungsgebiet heutzutage sind ultrakalte Rydberggase [25]. Hierfür werden zuerst Atome in einer Falle gefangen. Anschlieÿend werden sie mit Methoden der Laserkühlung heruntergekühlt und mit einem Laser in einen Rydbergzustand angeregt. Die thermische Energie der Atome ist so gering, dass die dadurch hervorgerufene Bewegung von einer Längenskala ist, die kleiner als der mittlere Abstand der Atome ist. Typischerweise bewegen sich die Atome in einer Mikrosekunde nur auf einer Strecke von 3% des mittleren Abstandes zwischen zwei Atomen. Damit kann das Gas als statisch betrachtet werden und wird auch als frozen Rydberg Gas bezeichnet. Dadurch lässt sich sehr gut die Fernwechselwirkung zwischen den Rydbergatomen untersuchen. Diese Wechselwirkung rührt von dem groÿen Abstand von Kern und Elektron und der daraus resultierenden Polarisierbarkeit und dem dadurch entstehendem Dipolmoment. Die Wechselwirkung zwischen den Rydbergatomen kann über externe Felder und über die Auswahl des Rydbergzustandes kontrolliert werden. Damit lieÿen sich neue Vielteilcheneekte nachweisen [26, 27]. Eines der interessanten Resultate der Untersuchung der Wechselwirkung war die Entdeckung des Dipolblockademechanisνs,p = 4 KAPITEL 1. EINLEITUNG mus [28]. Bei diesem Eekt wird das Anregungsspektrums eines Atoms durch ein benachbartes Rydbergatom so stark verschoben, dass der Anregungslaser nicht mehr resonant ist. Dadurch ist es möglich in einem bestimmten Bereich genau ein Rydbergatom anzuregen. Andere Autoren sagten langreichweitige Rydbergmoleküle voraus [29], deren Verhalten in Magnetfeldern theoretisch untersucht wurde [30]. 1.3 Überblick über die Arbeit In dieser Arbeit betrachte ich ein BEC, in dem ein Atom zu einem Rydbergatom angeregt wird und kombiniere dadurch die eben genannten Forschungsbereiche. Bisher wurde lediglich ein Ion innerhalb eines BEC betrachtet [31]. Dies führt zur Bildung von mesoskopischen ionischen Molekülen. Im Falle des Rydbergatoms im BEC kann man sich als Erstes die unterschiedlichen Energien der Systeme anschauen, um ein Gefühl für das System zu bekommen. Ich werde in dieser Arbeit alle Angaben, wenn nichts anderes angegeben ist, in atomaren Einheiten machen. Eine Tabelle zur Umrechnung von atomaren Einheiten in das SI System bendet sich im Anhang. Das chemische Potenzial, also die Energie pro Teilchen, eines BEC liegt in der Gröÿenordnung von µ ∼ 10−11 a.u., während die Anregungsenergie zu einem Rydbergzustand bei E ∼ 1a.u. liegt, d.h. im System ist ein Energieunterschied von 11 Gröÿenordnungen. Dieses System kann nur realisiert werden wegen der relativ langen Lebensdauer von hochangeregten Rydbergzuständen [32]. Eine elektromagnetische Abregung des Rydbergzustandes führt in den meisten Fällen zu einer Zerstörung des Kondensates. Ich werde in dieser Arbeit zeigen, dass die Wechselwirkung des BEC mit dem Rydbergatom zu einer Energieverschiebung der Energieniveaus des Rydbergatoms führt, die vom Zustand des Rydbergatoms abhängt. Des Weiteren hängt der Betrag der Energieverschiebung noch von charakteristischen Parametern des BEC ab. Durch Messung dieser Energieverschiebung ist es deshalb möglich, Informationen über das Kondensat wie zum Beispiel die Teilchenzahl oder das chemische Potenzial zu erhalten. Ich werde mich auf hochangeregte Hochdrehimpulszustände beschränken. Für diese lässt sich die Wechselwirkung eines Rydbergatoms mit einem neutralem Atom aufspalten in die Wechselwirkung des ionischen Kerns mit dem neutralem Atom und dem Rydbergelektron mit dem neutralem Atom [33]. Des Weiteren sind die ungestörten elektronischen Energieniveaus dieser Zustände in guter Näherung identisch mit denen von Wasserstoatomen. Eine Methode der experimentellen Erzeugung dieser Zustände ist in [34] beschrieben. Nach diesen einleitenden Bemerkungen gebe ich eine kurze Übersicht über die Gliederung der Arbeit und den Inhalt der einzelnen Kapitel. 1.3. ÜBERBLICK ÜBER DIE ARBEIT 5 Kapitel 2 In diesem Kapitel drücke ich den Vielteilchenhamiltonoperator durch Feldoperatoren aus. Auÿerdem bestimme ich die Bewegungsgleichungen der Zustände. Kapitel 3 Hier führe ich Kontaktpotenziale für die Wechselwirkungen ein. Ich vernachlässige die Rückwirkung des elektronisch angeregten Atoms auf die Grundzustandsatome, so dass die Bewegungsgleichungen aus dem vorigen Kapitel entkoppeln. Des Weiteren führe ich eine makroskopische Wellenfunktion für den Grundzustand ein, mit der sich die Grundzustandsdichte bestimmen lässt. Den Feldoperator, der ein angeregtes Atom erzeugt, ersetze ich ebenfalls durch eine 1-Teilchen Wellenfunktion. Auÿerdem nehme ich an, dass die Anregung in den Rydbergzustand nach dem Ausschalten der Falle erfolgt und der Schwerpunktszustand sich durch die Anregung nicht ändert. Kapitel 4 In diesem Kapitel berechne ich die Energieverschiebung der Rydbergzustände für verschiedene Fallenpotenziale. Zuerst betrachte ich einen räumlich unendlich ausgedehnten Potenzialkasten. Im zweiten Teil betrachte eine isotrope harmonische Falle und im dritten Teil eine axialsymmetrische harmonische Falle. 6 KAPITEL 1. EINLEITUNG Kapitel 2 Hamiltonian In diesem Kapitel werde ich einen Hamiltonoperator in zweiter Quantisierung zur Beschreibung von Rydbergatomen und ihrer Wechselwirkung mit Grundzustandsatomen in einer Falle aufstellen. Von diesem ausgehend, werde ich dann die entsprechenden Bewegungsgleichungen bestimmen. Die Atome werden als ein Valenzelektron und ein punktförmiges Ion modelliert, bestehend aus dem Atomkern und weiteren Elektronen auf abgeschlossenen Schalen. Hierbei wird zwischen angeregten und nicht angeregten Valenzelektronen unterschieden. Ich gehe davon aus, dass nur ein Atom elektronisch angeregt ist. Ausgangspunkt ist ein Mehrteilchenhamiltonoperator mit den entsprechenden Wechselwirkungen. 2.1 Vielteilchenhamiltonian Der Mehrteilchenhamiltonoperator in erster Quantisierung lautet: H = ~t2 X P t 2M + X p ~2t t 2m + X ~ t) + V e (~rt − R t X ~ t , ~rt ) V T (R t X 1 X 0 AA ~ ~ t )P 0 + ~s − R ~ t )P 1 + Pst V (Rs − R Pst1 V IA (R st st 2 s,t s,t s6=t + X ~ s , ~rs , R ~ t )Pst1 Pst1 V eA (R (2.1) s,t Die ersten beide Terme beschreiben die kinetische Energie der Ionen und der Valenz~ s bezeichnet den Ort des s-ten Ions und ~rs den Ort des s-ten Valenzelekelektronen. R e trons. V beschreibt die intraatomare Wechselwirkung, die vom Relativabstand des Valenzelektrons und des Ions abhängt. α bezeichnet den elektronischen Zustand des Valenzelektrons. |αi = |0i bezeichnet dementsprechend den elektronischen Grundzu7 8 KAPITEL 2. HAMILTONIAN stand. Die Projektionsoperatoren deniere ich folgendermaÿen: Pst0 = |α = 0ihα = 0|s ⊗ |α = 0ihα = 0|t Pst1 = |α 6= 0ihα 6= 0|s ⊗ |α = 0ihα = 0|t (2.2) (2.3) Diese sorgen dafür, dass Wechselwirkungspotentiale nur zwischen den korrekten Zuständen auftreten. Der Projektionsoperator (2.2) gibt nur einen Beitrag, wenn Teilchen s und Teilchen t im elektronischen Grundzustand sind. V AA gibt das vollständige Wechselwirkungspotential zwischen zwei Atomen im Grundzustand an. Dieses beinhaltet die Wechselwirkung der beiden Ionen, der beiden Valenzelektronen und die jeweilige Wechselwirkung zwischen Ion und Valenzelektron des Wechselwirkungspartners. Der Faktor einhalb tritt auf um Doppelzählungen zu vermeiden. s 6= t verhindert die Wechselwirkung eines Atoms mit sich selbst. Bei den anderen Potenzialen ist dies nicht nötig, da sie nicht symmetrisch unter Vertauschung der Teilchen sind und so keine Doppelzählungen und keine Selbstwechselwirkung vorkommen können. V eA gibt die Wechselwirkung eines angeregten Elektrons mit einem Grundzustandsatom an. Dies beinhaltet die Wechselwirkung zwischen angeregtem Elektron und Elektron im Grundzustand und die Wechselwirkung zwischen dem Ion und dem angeregten Elektron. V IA beschreibt die Wechselwirkung eines Ions mit einem Grundzustandsatom. Dies beinhaltet dementsprechend die Wechselwirkung zwischen Ion und einem Elektron im Grundzustand und die Wechselwirkung zweier Ionen. Beide geben wegen dem Projektionsoperator (2.3) nur Beiträge, wenn ein Atom elektronisch angeregt ist und das andere sich im elektronischem Grundzustand bendet. Hier geht die Näherung ein, dass sich die Wechselwirkung zwischen einem angeregten Atom und einem Grundzustandsatom aufspalten lässt in die Wechselwirkung zwischen dem angeregten Elektron und dem Grundzustandsatom und die Wechselwirkung zwischen dem Ion und dem Grundzustandsatom. Für hochangeregte Hochdrehimpulszustände (n, l >> 1) ist diese Näherung gut, wie in [33] dargelegt wird, da dann die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des angeregten Elektrons in Kernnähe klein ist. Genau genommen hängen die eben aufgezählten Wechselwirkungspotentiale nicht vom Ort des Ions R, sondern vom Schwerpunkt des Atoms ab. Diese sind aber, wie im folgenden gezeigt wird, näherungsweise gleich. V T gibt das Fallenpotenzial an. Dieses ist ~ ~r)|. Hierbei setzt sich µ in der adiabatischen Näherung von der Form V T ∝ |µ||B(R, im allgemeinem aus der Summe des elektronischen Bahndrehimpulses, des Kernspins und des elektronischen Eigendrehimpulses zusammen. Die elektronisch angeregten und die Grundzustandsatome spüren unterschiedliche Fallenpotenziale. Im allgemeinen Fall koppelt V T die Schwerpunktsbewegung und die inneren Freiheitsgrade. 2.2. RELATIVKOORDINATEN 9 2.2 Relativkoordinaten Der Hamiltonoperator lässt sich durch Einführen von Relativkoordinaten vereinfamM chen. Diese deniere ich mit der reduzierten Masse µ = m+M wie üblich. ~ ~rrel = ~r − R ~ ~ S = m~r + M R R M +m µ~ µ = ~r + R M m ~ ≈ R (2.4) (2.5) (2.6) (2.7) Der Schwerpunkt des Atoms entspricht in etwa dem Schwerpunkt des Kerns, da bei typischen Atomsorten, mit denen Experimente zur Bose-Einstein-Kondensation durch= 1836 · 87 = 159732 und typische geführt werden, wie zum Beispiel Rb87 gilt M m Ausdehnungen eines Rydbergatoms rmax ∼ 1000a.u. betragen. Daraus folgt, dass µ ≈ m und M + m ≈ M ist. Die Ableitungen transformieren sich unter den Koordinatentransformation (2.4) und (2.5) folgendermaÿen: ~S d d d~rrel d dR = + ~S d~r d~r d~rrel d~r dR d µ d = + ~S d~rrel M dR ~S d d d~rrel d dR = + ~ ~ d~rrel ~ dR ~S dR dR dR d µ d = − + ~S d~rrel m dR (2.8) (2.9) (2.10) (2.11) Damit gilt für die Transformation der Operatoren der kinetischen Energie aus (2.1): p~2 P~ 2 + 2m 2M 1 d2 1 d2 = − − ~2 2m d~r2 2M dR 2 1³ d 1 1 d2 µ2 µ2 = − ( + ) + ( + ) 2 ~ S2 mM 2 M m2 2 d~rrel m M dR d d µ2 µ ´ +2 ( − ) ~ S mM d~rrel dR Mm 1 ³ M + m d2 µ2 (M + m) d2 ´ = − + 2 ~ S2 2 M m d~rrel m2 M 2 dR = − 1 ³ 1 d2 1 d2 ´ + 2 ~ S2 2 µ d~rrel M + m dR (2.12) (2.13) (2.14) (2.15) (2.16) 10 KAPITEL 2. HAMILTONIAN p~2rel P~S2 + 2µ 2(M + m) p~2 P~ 2 ≈ rel + S 2m 2M (2.17) = (2.18) Führt man die Koordinatentransformation durch, ergibt sich aus (2.1) der Hamiltonoperator: H = ~2 XP S,t t 2M + Xp ~2rel,t t 2m + X V e (~rrel ) + t X ~ S,t , ~rrel ) V T (R t X 1 X 0 AA ~ ~ S,t )Pst0 + ~ S,s − R ~ S,t )Pst1 + Pst V (RS,s − R Pst1 V IA (R 2 s,t s,t + X ~ S,s , ~rrel,s , R ~ S,t )Pst1 Pst1 V eA (R (2.19) s,t In Zukunft werde ich die Indices rel und S unterdrücken: ~r bezeichnet im folgen~ den Schwerpunkt den den Relativabstand zwischen Valenzelektron und Kern und R des gesamten Atoms, der allerdings näherungsweise der Schwerpunkt des Ions ist. Auÿerdem deniere ich p~2 e e H = V (~r) + (2.20) 2m H e bezeichnet damit den gesamten intraatomaren Hamiltonoperator. Da bei Rydbergatomen ein einzelnes Elektron hoch angeregt ist und die restlichen Elektronen sich auf abgeschlossenen Schalen benden, wird die Kernladung durch die anderen Elektronen abgeschirmt. Dadurch spürt das Valenzelektron eine eektive Kernladung von annähernd eins. Deshalb sind die Wasserstowellenfunktion in guter Näherung Eigenfunktionen und die Energiezustände können wie beim Wasserstomodell berechnet werden [21]. Sie müssen nur über den sogenannten zustandsabhängigen Quantendefekt δnl , der die Abweichung vom Wasserstoatom angibt,korrigiert werden. En = − 1 2(n + δnl )2 (2.21) Für hochangeregte Hochdrehimpulszustände (n, l >> 1) ist der Quantendefekt klein, da dann die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des angeregten Elektrons in Kernnähe klein ist, so dass das Modell der Abschirmung der Kernladung durch die nicht angeregten Elektronen gut ist. Ich werde mich auf solche hochangeregten Hochdrehimpulszustände konzentrieren. Deshalb werde ich im folgenden den Quantendefekt nicht mehr berücksichtigen. 2.3. VOLLSTÄNDIGE BASIS 11 2.3 Vollständige Basis Die Eigenfunktionen des Vielteilchenhamiltonoperator (2.19) können nicht direkt gefunden werden. Sie lassen sich allerdings nach einer vollständigen Basis entwickeln. Eine sinnvolle Basis für die Beschreibung des Problems lässt sich durch Lösung des wechselwirkungsfreien Einteilchenproblems nden, bei dem die elektronische und die Schwerpunktskoordinate separieren. Die Mehrteilchenbasisfunktion ist dann das Produkt der Einteilchenfunktionen, und die Lösung des gesamten Problems lässt sich als Superposition der Mehrteilchenbasisfunktionen darstellen. Der Einteilchenhamiltonoperator des Atoms lautet: H = H CM + H e (2.22) Hierbei bezeichnet H CM einen Operator, der nur auf die Schwerpunktskoordinate wirkt. Dieser enthält den Operator der kinetischen Energie für die Schwerpunktskoordinate und die Teile des Fallenpotenzials, die nur von der Schwerpunktskoordinate abhängen. ~ ~r) = Eiα uαi (R, ~ ~r) Huαi (R, (2.23) Dieses Problem lässt sich separieren in das Problem der Schwerpunktsbewegung und des elektronischen Hamiltonians, der vom Relativabstand Kern Elektron abhängt. ~ α (~r) uαi = φi (R)χ (2.24) Mit einem lateinischen Index werden auch in Zukunft die Schwerpunktswellenfunktionen durchnummeriert, während ich die intraatomaren Anregungen mit einem griechischen Index versehe. Die Eigenfunktionen des elektronischen Teils von (2.24) genügen der folgenden Eigenwertgleichung. H e χα (~r) = Eαe χα (~r) (2.25) Bei diesen handelt es sich, wie oben erläutert, um die Wasserstowellenfunktionen. Für den vom Schwerpunkt abhängenden Teil der Eigenfunktion ergibt sich die folgende Dierentialgleichung. ~ = Es φi (R) ~ H CM φi (R) (2.26) ~ soll es sich um einen vollständigen, quadratintegrablen, orthonormierten Bei φi (R) Satz von Wellenfunktionen handeln. Das heisst es gilt: Z ~ j (R) ~ = δij ~ ?i (R)φ dRφ X i ~ i (R ~ 0 ) = δ(R ~ −R ~ 0) φ?i (R)φ (2.27) (2.28) 12 KAPITEL 2. HAMILTONIAN Die n-Teilchenbasiswellenfunktion soll eine unter Vertauschung identischer Teilchen ~ ~r) symmetrische Kombination von einem Produkt aus n-Einteilchenbasisfunktionen uαi (R, sein. ~ 1 , ~r1 , . . . , R ~ n , ~rn ) Φn0 ,n1 ,n0 ,n1 ,... (R (2.29) X 1 ~ k , ~rk ) ~ 1 , ~r1 ) . . . u0 (R √ P u00 (R 0 0 0 0 n! n0 n1 n2 . . . P ermut ~ k+1 , ~rk+1 ) . . . u01 (R ~ k+j , ~rk+j ) . . . u0l (R ~ n−1 , ~rn−1 )uαi (R ~ n , ~rn ) u01 (R (2.30) (n) 0 = q 0 1 1 1 Hierbei ist P der Permutationsoperator. Dieser sorgt für das Auftreten sämtlicher Permutationen von denselben Basiszuständen. n ist die Gesamtteilchenzahl und nαi ist die Anzahl der Teilchen im Zustand |i, αi, der durch die Wellenfunktion uαi be~ k , ~rk ) ist die Wellenfunktion des k -ten Teilchens, welches sich im schrieben wird. uαi (R Zustand |i, α > bendet. Nur ein Teilchen bendet sich im Zustand |i, α 6= 0 >, da nur ein Atom elektronisch angeregt ist. Auf diesen Zustandsraum, ausgedrückt in der Besetzungszahldarstellung, lassen sich jetzt Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren denieren. Wenn man auf den nTeilchenzustand einen Vernichtungsopertor cαi wirken lässt, wird ein Teilchen aus dem Zustand mit Energieniveau Eiα vernichtet und aus der n-Teilchen Wellenfunktion wird eine (n − 1) -Teilchen Wellenfunktion. Dementsprechend kreiert der Erzeuger α cα† i ein weiteres Teilchen im Zustand |i, αi mit der Energie Ei und führt die n-Teilchen Wellenfunktion in eine (n + 1) -Teilchen Wellenfunktion über. In der Besetzungszahldarstellung ergibt sich mit korrekter Normierung: α cα† i | . . . , ni , . . .i = cαi | . . . , nαi , . . .i = q q nαi + 1| . . . , nαi + 1, . . .i nαi | . . . , nαi − 1, . . .i (2.31) (2.32) Des Weiteren gilt für den Vernichter: cαi |0i = 0 (2.33) Erzeuger und Vernichter des selben Zustandes hintereinander angewandt ergibt. q γ cαi cα† nαi + 1cαi | . . . , nαi + 1, . . .i i | . . . , nk , . . .i = = (nαi + 1)| . . . , nαi , . . .i (2.34) (2.35) γ α cα† i ci | . . . , nk , . . .i = (2.36) q α nαi cα† i | . . . , ni − 1, . . .i = (nαi )| . . . , nαi , . . .i (2.37) Für Operatoren auf unterschiedliche Zustände i 6= j ergibt sich γ cβj cα† i | . . . , nk , . . .i = q nαi + 1cβj | . . . , nαi + 1, . . .i (2.38) 2.4. FELDOPERATOREN 13 = β γ cα† i cj | . . . , nk , . . .i = = q q + 1 nβj | . . . , nαi + 1, . . . , nβj − 1 . . .i q nαi (2.39) β nβj cα† i | . . . , nj − 1, . . .i (2.40) nαi + 1 nβj | . . . , nαi + 1, . . . , nβj − 1 . . .i (2.41) q q Daraus folgen die Kommutatorrelationen für die Erzeuger und Vernichter. [cαi , cβ† j ] = δij δαβ β† [cα† i , cj ] = (2.42) [cαi , cβj ] =0 (2.43) Der Teilchenzahloperator wird wie folgt deniert N̂ = X α† X α† c cα i,α i,α ni = i i n̂αi |n00 , n01 , n10 , n11 , n21 , . . . , nαi , . . .i = nαi | . . . , nαi , . . .i (2.44) (2.45) Für die Gesamtteilchenzahl n gilt X N̂ | . . . , nαi , . . .i = nαi | . . . , nαi , . . . > (2.46) i,α = n| . . . , nαi , . . .i (2.47) Damit lässt sich ein beliebiger n-Teilchenzustand in der Besetzungsdarstellung erzeugen. 1 n00 1† n10 0† n01 (2.48) | . . . , nαi , . . .i = q (c0† 0 ) (c0 ) (c1 ) . . . |0i 0 1 1 n0 !n0 !n1 ! . . . Als Randbedingung muss gelten X nαi = n (2.49) i,α 2.4 Feldoperatoren Durch Entwicklung der Erzeuger und Vernichter mit Hilfe des vollständigen Funktionensatzes φi lassen sich Feldoperatoren denieren. ~ = Ψ̂α (R) X ~ α φi (R)c i (2.50) ~ α† φ?i (R)c i (2.51) i ~ = Ψ̂†α (R) X i ~ ein Atom am Ort R ~ im Die Feldoperatoren lassen sich so interpretieren, dass Ψ̂†α (R) elektronischen Zustand |αi erzeugt. 14 KAPITEL 2. HAMILTONIAN Für die Feldoperatoren ergeben sich unter Ausnutzung der Vollständigkeitsrelation der Basisfunktionen folgende Kommutatorrelationen. X ~ Ψ̂† (R ~ 0 )] = [Ψ̂α (R), β ~ ?j (R ~ 0 )[cαi , cβ† φi (R)φ j ] (2.52) ~ ?i (R ~ 0 )δαβ φi (R)φ (2.53) i,j X = i 2.5 ~ −R ~ 0 )δαβ = δ(R (2.54) ~ Ψ̂† (R ~ 0 )] = 0 [Ψ̂†α (R), β ~ Ψ̂β (R ~ 0 )] = 0 [Ψ̂α (R), (2.55) (2.56) Transformation von Ein- und Mehrteilchenoperatoren Um den Hamiltonoperator (2.19) durch die Feldoperatoren auszudrücken, müssen die einzelnen Summanden durch Erzeugungs- und Vernichtungsoperatoren dargestellt werden. Hierbei habe ich mich an [35] orientiert. Für einen Einteilchenoperator ergibt sich durch einfügen eines vollständigen Basissatzes H = X (2.57) ht t = ˆ X X hiα|h|jβi|iαit hjβ|t i,α,j,β (2.58) t Diesen Operator lässt man nun auf einen beliebigen vollständig symmetrischen Zustand | . . . , nαi , . . .i wirken und drückt ihn durch Erzeuger und Vernichter aus. Hierbei betrachten wir zuerst den Fall (i, α) 6= (j, β). X hiα|h|jβi|iαit hjβ|t | . . . , nαi , . . .i (2.59) t X 1 X √ P |k1 γ1 i1 . . . |kn γn in (2.60) hiα|h|jβi|iαit hjβ|t n00 n10 n11 . . . n! t P ermut X X 1 1 √ = q P hiα|h|jβi|iαit hjβ|t |k1 γ1 i1 . . . |kn γn in (2.61) n00 n10 n11 . . . n! P ermut t = ˆ q 1 Wenn man voraussetzt, dass der Zustand |jβi nβj fach besetzt ist, ergeben sich nβj Terme in denen |jβi durch |iαi ersetzt wird. Des Weiteren muss die Änderung der 2.5. TRANSFORMATION VON EIN- UND MEHRTEILCHENOPERATOREN 15 Normierung beachtet werden. X X 1 √ P hiα|h|jβi|iαit hjβ|t |k1 γ1 i1 . . . |kn γn in (2.62) n00 n10 n11 . . . n! P ermut t q 1 = nβj nαi q | . . . , nαi + 1, . . . , nβj − 1, . . .i (2.63) nβj 1 q β β α = cα† i cj | . . . , ni , . . . , nj , . . .i (2.64) Für (i, α) = (j, β) ergibt sich X hiα|h|iαi|iαit hiα|t | . . . , nαi , . . .i t X X 1 √ hiα|h|iαi|iαit hiα|t |k1 γ1 i1 . . . |kn γn in (2.65) P t n00 n10 n11 . . . n! P ermut 1 = ˆ q = nαi | . . . , nαi + 1, . . . , nβj − 1, . . . > (2.66) = β α α cα† i ci | . . . , n i , . . . , n j , . . . (2.67) > Zusammengefasst ergibt dies H= X t X ht = ˆ β hiα|h|jβicα† i cj (2.68) i,α,j,β Für einen Wechselwirkungsoperator folgt analog X ~ s , ~rs , R ~ t , ~rt )= V (R ˆ s,t X X β† γ δ ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )|kγ, lδicα† hiα, jβ|V (R, i cj ck cl i,j,k,l α,β,γ,δ Falls der Wechselwirkungsoperator Projektionsoperatoren enthält gilt H = X ~ s , ~rs , R ~ t , ~rt )P 0 Pst0 V (R st s,t = X X X ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )P 0 |kγ, lδi|iαis |jβit hiα|s hjβ|t hiα, jβ|Pst0 V (R, st s,t i,j,k,l α,β,γ,δ = X X X ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )| hiα, jβ||α = 0is hα = 0|s |α = 0it hα = 0|t V (R, s,t i,j,k,l α,β,γ,δ |α = 0is hα = 0|s |α = 0it hα = 0|t |kγ, lδi|iαis |jβit hiα|s hjβ|t ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )|k0, l0i|i0is |j0it hi0|s hj0|t = hi0, j0|V (R, X X s,t i,j,k,l = ˆ X i,j,k,l 0† 0 0 ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )|k0, l0ic0† hi0, j0|V (R, i cj ck cl (2.69) 16 KAPITEL 2. HAMILTONIAN analog folgert man X H = ~ s , ~rs , R ~ t , ~rt )Pst1 Pst1 V (R (2.70) s,t X X = ˆ α† 0 β ~ ~r, R ~ 0 , ~r0 )|k0, lβic0† hi0, jα|V (R, i cj ck cl (2.71) i,j,k,l α,β6=0 2.6 Hamiltonian in 2. Quantisierung In diesem Abschnitt werde ich alle Terme des Hamiltonoperators nach obigem Schema mit dem Formalismus der 2.Quantisierung ausdrücken. Um die Terme durch die Feldoperatoren darstellen zu können, füge ich für die Relativ- und Schwerpunktskoordinaten jeweils zwei vollständige orthonormale Funktionensätze in der Ortsraumdarstellung ein und nutze deren Orthogonalität aus. ~2 X P t Hkin = t X = ˆ (2.72) 2M hiα| i,α,j,β X Z = P~ 2 β |jβicα† i cj 2M ~ dR Z Z d~r ~0 dR (2.73) Z ~ rihR~ ~ r| d~r0 hiα|Ri|~ i,α,j,β P~ 2 ~ 0 0 |R ~r i 2M β ~ 0 |h~r0 |jβicα† hR i cj (2.74) Der Transformationskoezient ist gerade die Ortsraumwellenfunktion: ~ ri = φ? (R)χ ~ ? (~r) hiα|Ri|~ i α (2.75) Für die Relativkoordinaten lege ich mich auf die Wasserstowellenfunktionen fest, da diese Eigenfunktionen von H e sind. X Z Hkin = ~ dR Z Z d~r i,α,j,β ~0 dR Z ~2 ~ ? (~r)hR~ ~ r | P |R ~ 0~r0 i d~r0 φ?i (R)χ α 2M β ~ 0 )cα† χβ (~r0 )φj (R i cj (2.76) Unter Verwendung des Impulsoperators in der Ortsdarstellung ergibt sich: Hkin = X Z i,α,j,β ~ dR Z ~ ? (~r) d~rφ?i (R)χ α P~ 2 β ~ α† χβ (~r)φj (R)c i cj 2M (2.77) 2.6. HAMILTONIAN IN 2. QUANTISIERUNG 17 Jetzt kann ich die Dention der Feldoperatoren (2.50) einsetzen. XZ Hkin = ~ dR Z ~ ?α (~r) d~rΨ̂†α (R)χ α,β P~ 2 ~ χβ (~r)Ψ̂β (R) 2M (2.78) In diesem Fall ist es möglich die Integration der Relativkoordinate auszuführen, da P~ nur auf die Schwerpunktswellenfunktion wirkt. XZ Hkin = α ~2 ~ Ψ̂† (R) ~ P Ψ̂α (R) ~ dR α 2M (2.79) Die anderen Summanden des Hamiltonoperators (2.19) lassen sich ebenfalls nach diesem Schema transformieren. He = X H e (~rt ) t = ˆ X β hiα|H e (~r)|jβicα† i cj i,α,j,β = X Z ~ dR i,α,j,β = XZ ~ dR Z Z β ~ ? (~r)H e (~r)χβ (~r)φj (R)c ~ α† d~rφ?i (R)χ i cj α ~ ?α (~r)H e (~r)χβ (~r)Ψ̂β (R) ~ d~rΨ̂†α (R)χ α,β = XZ ~ ~ Ψ̂†α (R)E ~ αe Ψ̂α (R) dR α (2.80) Hier habe ich ausgenutzt, dass χα (~r) Eigenfunktion zu H e mit Eigenwert Eαe ist. HT = X ~ t , ~rt ) V T (R t = ˆ X β ~ ~r)|jβicα† hiα|V T (R, i cj i,α,j,β = XZ ~ dR Z ~ ?α (~r)V T (R, ~ ~r)χβ (~r)Ψ̂β (R) ~ d~rΨ̂†α (R)χ α,β 1 X 0 AA ~ ~ t )Pst0 P V (Rs − R 2 s,t st 1 X 0† 0 0 ~ −R ~ 0 )|k0, l0ic0† = ˆ hi0, j0|V AA (R i cj cl ck 2 i,j,k,l HAA = (2.81) 18 KAPITEL 2. HAMILTONIAN Z Z 1 X Z ~Z ~ 0 d~r0 φ? (R)χ ~ ? (~r)φ? (R)χ ~ ? (~r0 ) dR d~r dR i 0 j 0 2 i,j,k,l = 0† 0 0 ~ −R ~ 0 )χ0 (~r)χ0 (~r0 )φk (R)φ ~ l (R ~ 0 )c0† V AA (R i cj cl ck 1 Z ~ Z ~ 0 † ~ † ~ 0 AA ~ ~ 0 ~ Ψ̂0 (R ~ 0) = dR dR Ψ̂0 (R)Ψ̂0 (R )V (R − R )Ψ̂0 (R) 2 HIA = X (2.82) ~s − R ~ t )P 1 Pst1 V IA (R st s,t X X = ˆ 0† β 0 ~ −R ~ 0 )|kβ, l0icα† hiα, j0|V IA (R i cj ck cl i,j,k,l α,β6=0 X Z X = ~ dR Z Z d~r ~0 dR Z ~ ? (R ~ 0 )χ? (~r)χ? (~r0 ) d~r0 φ?i (R)φ j α 0 i,j,k,l, α,β6=0 0† β 0 ~ −R ~ 0 )χβ (~r)χ0 (~r0 )φk (R)φ ~ l (R ~ 0 )cα† V IA (R i cj ck cl = XZ Z ~ dR ~ 0 )V IA (R ~ −R ~ 0 )Ψ̂α (R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0) ~ 0 Ψ̂† (R) ~ Ψ̂†0 (R dR α (2.83) α6=0 HeA = X ~ s , ~rs , R ~ t )P 1 Pst1 V eA (R st s,t X X = ˆ 0† β 0 ~ ~r, R ~ 0 )|kβ, l0icα† hiα, j0|V eA (R, i cj ck cl i,j,k,l α,β6=0 X Z X = ~ dR Z Z d~r ~0 dR Z ~ ?j (R ~ 0 )χ?α (~r)χ?0 (~r0 ) d~r0 φ?i (R)φ i,j,k,l, α,β6=0 0† β 0 ~ ~r, R ~ 0 )χβ (~r)χ0 (~r0 )φk (R)φ ~ l (R ~ 0 )cα† V eA (R, i cj ck cl X Z = ~ dR Z Z d~r ~ 0) ~ 0 Ψ̂† (R) ~ Ψ̂†0 (R dR α α,β6=0 ~ ~r, R ~ 0 )χβ (~r)Ψ̂β (R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0) χ?α (~r)V eA (R, (2.84) Bei diesem Term kann ich die Relativkoordinate nicht ausintegrieren, so dass eine Kopplung zwischen Schwerpunkts- und Relativkoordinate von unterschiedlichen Atomen zu Stande kommt. Der gesamte Hamiltonoperator ergibt sich zu: H = XZ α + ~ Ψ̂† (R) ~ dR α XZ ~ dR Z P~ 2 ~ Ψ̂α (R) 2M ~ α (~r)V T (R, ~ ~r)χβ (~r)Ψ̂β (R) ~ d~rΨ̂†α (R)χ α,β + XZ α ~ Ψ̂† (R)E ~ e Ψ̂α (R) ~ dR α α 2.7. BEWEGUNGSGLEICHUNGEN 19 1 Z ~ Z ~ 0 † ~ † ~ 0 AA ~ ~ 0 ~ Ψ̂0 (R ~ 0) dR dR Ψ̂0 (R)Ψ̂0 (R )V (R − R )Ψ̂0 (R) 2 Z Z X ~ ~ 0 Ψ̂†α (R) ~ Ψ̂†0 (R ~ 0 )V IA (R ~ −R ~ 0 )Ψ̂α (R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0) + dR dR + α6=0 + X Z ~ dR Z Z d~r ~ 0) ~ 0 Ψ̂† (R) ~ Ψ̂†0 (R dR α α,β6=0 ~ ~r, R ~ 0 )χβ (~r)Ψ̂β (R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0) χ?α (~r)V eA (R, (2.85) 2.7 Bewegungsgleichungen In diesem Abschnitt werde ich die Bewegungsgleichungen aufstellen. Dies ist am einfachsten im Heisenbergbild. Die Feldoperatoren werden nun zeitabhängig. Die Zeitentwicklung der Operatoren ist in diesem Fall durch die Heisenberggleichung gegeben. ~ t) = [Ψ̂α (R, ~ t), H] i∂t Ψ̂α (R, (2.86) Für festes t genügen die Feldoperatoren den selben kanonischen Kommutatorrelationen (2.54) wie im Schrödingerbild. Im weiteren schreibe ich der Kürze halber ~ t) ≡ Ψ̂(R) ~ , wobei das Zeitargument gleich sein soll. Dieses gilt auch für die Ψ̂(R, ~ 0 integriert wird, kann ich den Kommutator ins Erzeuger und Vernichter. Da über R Integral hineinziehen. 1 X Z ~0 ~ ~ Ψ̂† 0 (R ~ 0 )∆Ψ̂β (R ~ 0 )] [Ψ̂α (R), Hkin ] = − dR [Ψ̂α (R), α 2M α0 1 ~ ∆Ψ̂α (R) = − 2M ~ He ] = [Ψ̂α (R), = XZ ~ 0 [Ψ̂α (R), ~ Ψ̂† 0 (R ~ 0 )Eαe Ψ̂α0 (R ~ 0 )] dR α α0 ~ Eαe Ψ̂α (R) (2.87) (2.88) (2.89) (2.90) Für das Fallenpotenzial unterscheide ich jetzt die Wirkung auf das elektronisch angeregte Atom und auf ein Grundzustandsatom. Im ersten Fall hängt das Potenzial vom Relativabstand des angeregten Elektrons und des Kerns und vom Ort des Kerns ab und führt dadurch zu einer Kopplung beider Bewegungen. Für den letzteren Fall hängt das Potenzial in guter Näherung nur vom Ort des Kerns ab, da der Relativabstand Elektron Kern für ein Elektron im Grundzustand klein ist. ~ HT ] = [Ψ̂α6=0 (R), XZ α0 ,β ~0 dR Z ~ Ψ̂† 0 (R ~ 0 )χ? 0 (~r0 ) d~r0 [Ψ̂α (R), α α 20 KAPITEL 2. HAMILTONIAN ~ 0 , ~r0 )χβ (~r0 )Ψ̂β (R ~ 0 )] V T (R XZ = ~ ~r0 )χβ (~r0 )Ψ̂β (R) ~ dr0 χ?α (~r0 )V T (R, (2.91) (2.92) β XZ ~ HT ] = [Ψ̂0 (R), ~0 dR Z ~ Ψ̂† 0 (R ~ 0 )χ? 0 (~r0 ) d~r0 [Ψ̂0 (R), α α α0 ,β ~ 0 )χβ (~r0 )Ψ̂β (R ~ 0 )] V T (R XZ = ~ 0 )V T (R ~ 0 )Ψ̂α0 (R ~ 0 )] ~ 0 [Ψ̂0 (R), ~ Ψ̂† 0 (R dR α (2.93) (2.94) α0 ~ Ψ̂0 (R) ~ = V T (R) (2.95) 1 Z ~ 0 Z ~ 00 ~ ~ Ψ̂†0 (R ~ 0 )Ψ̂†0 (R ~ 00 ) [Ψ̂0 (R), HAA ] = dR dR [Ψ̂0 (R), 2 ~0 − R ~ 00 )Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 )] V AA (R Z Z 1 ~ 0 )δ(R ~ −R ~ 00 ) ~ 0 dR ~ 00 V AA (R ~0 − R ~ 00 ){Ψ̂†0 (R = dR 2 ~ 00 )}Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 ) ~ −R ~ 0 )Ψ̂†0 (R +δ(R Z ~ 0 )V AA (R ~ 0 − R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ ~ 0 Ψ̂†0 (R dR = (2.96) (2.97) (2.98) ~ 0 − R) ~ beschreibt die Wechselwirkung zweier ununterscheidbarer Das Potenzial V AA (R ~ −R ~ 0) = Teilchen, deshalb kann ich in (2.97) ein symmetrisches Potenzial V AA (R AA ~ 0 ~ voraussetzen. V (R − R) ~ HAA ] = 0 [Ψ̂α6=0 (R), XZ ~ HIA ] = [Ψ̂0 (R), ~0 dR Z (2.99) ~ 00 [Ψ̂0 (R), ~ Ψ̂† (R ~ 0 )Ψ̂†0 (R ~ 00 ) dR β β6=0 ~0 − R ~ 00 )Ψ̂β (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 )] V IA (R XZ = ~ 0 Ψ̂† (R ~ 0 )V IA (R ~ 0 − R) ~ Ψ̂β (R ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ dR β (2.100) (2.101) β6=0 ~ HIA ] = [Ψ̂α6=0 (R), XZ ~0 dR Z ~ 00 [Ψ̂α6=0 (R), ~ Ψ̂† (R ~ 0 )Ψ̂†0 (R ~ 00 ) dR β β6=0 ~0 − R ~ 00 )Ψ̂β (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 )] V IA (R Z = ~ 0 )V IA (R ~ −R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂α (R) ~ ~ 0 Ψ̂†0 (R dR (2.102) (2.103) 2.7. BEWEGUNGSGLEICHUNGEN ~ HeA ] = [Ψ̂0 (R), X Z 21 ~0 dR Z Z d~r0 ~ 00 [Ψ̂0 (R), ~ Ψ̂† (R ~ 0 )Ψ̂†0 (R ~ 00 ) dR β β,γ6=0 ~ 0 , ~r0 , R ~ 00 )χγ (~r0 )Ψ̂γ (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 )] χ?β (~r0 )V eA (R = X Z ~0 dR Z (2.104) ~ 0 )χ? (~r0 )V eA (R ~ 0 , ~r0 , R) ~ d~r0 Ψ̂†β (R β β,γ6=0 ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ χγ (~r0 )Ψ̂γ (R ~ HeA ] = [Ψ̂α6=0 (R), X Z ~0 dR Z Z d~r 0 (2.105) ~ 00 [Ψ̂α6=0 (R), ~ Ψ̂† (R ~ 0 )Ψ̂†0 (R ~ 00 ) dR β β,γ6=0 ~ 0 , ~r0 , R ~ 00 )χγ (~r0 )Ψ̂γ (R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 00 )] χ?β (~r0 )V eA (R = XZ ~0 dR Z (2.106) ~ 0 )χ? (~r0 )V eA (R, ~ ~r0 , R ~ 0) d~r0 Ψ̂†0 (R α γ6=0 ~ 0 )Ψ̂γ (R) ~ χγ (~r0 )Ψ̂0 (R (2.107) Damit ergibt sich folgende Dierentialgleichung für den Feldoperator des Grundzustandes: ~ = i∂t Ψ̂0 (R) 1 ~ + V T (R) ~ Ψ̂0 (R) ~ ~ + E0e Ψ̂0 (R) ∆Ψ̂0 (R) 2M Z ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ ~ 0 V AA (R ~ 0 − R) ~ Ψ̂†0 (R + dR − + XZ ~ 0 Ψ̂† (R ~ 0 )V IA (R ~ 0 − R) ~ Ψ̂β (R ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ dR β β6=0 + X Z ~0 dR Z ~ 0 )χ? (~r0 )V eA (R ~ 0 , ~r0 , R)χ ~ γ (~r0 )Ψ̂γ (R ~ 0 )Ψ̂0 (R) ~ (2.108) d~r0 Ψ̂†β (R β β,γ6=0 Für einen angeregten Zustand gilt: ~ ~ = − 1 ∆Ψ̂α (R) ~ + Eαe Ψ̂α (R) i∂t Ψ̂α (R) 2MZ X ~ ~r0 )χβ (~r0 )Ψ̂β (R) ~ dr0 χ? (~r0 )V T (R, + α β Z + + ~ 0 Ψ̂†0 (R ~ 0 )V IA (R ~ −R ~ 0 )Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂α (R) ~ dR XZ ~0 dR Z ~ 0 )χ?α (~r0 )V eA (R, ~ ~r0 , R ~ 0) d~r0 Ψ̂†0 (R γ6=0 ~ 0 )Ψ̂γ (R) ~ χγ (~r0 )Ψ̂0 (R (2.109) 22 KAPITEL 2. HAMILTONIAN Kapitel 3 Näherungen In diesem Kapitel nehme ich Näherungen vor, um die Dierentialgleichungen (2.108) und (2.109) zu vereinfachen. Zuerst nehme ich an, dass sich die Potenziale durch Kontaktwechselwirkungen modellieren lassen. Für den Feldoperator, der ein elektronisch angeregtes Atom erzeugt, führe ich dann eine klassische Wellenfunktion ein. Dies ist möglich, da nach Voraussetzung nur ein Atom elektronisch angeregt ist. Unter der Voraussetzung, dass sich alle Grundzustandsatome im selben Schwerpunktszustand benden, kann der Feldoperator, der ein Grundzustandsatom erzeugt durch ein mittleres Feld ersetzt werden. Als weitere Näherung vernachlässige ich die Auswirkungen des elektronisch angeregten Atoms auf die Grundzustandsatome, so dass die Dierentialgleichungen entkoppeln. Die Dierentialgleichung für den Grundzustand ergibt sich dann als die Gross-Pitaevskii Gleichung, die ich innerhalb der Thomas-Fermi Näherung löse. 3.1 Kontaktpotenziale Ich nehme an, dass zwei Grundzustandsatome nur durch ein Kontaktpotenzial mit der Kopplungskonstanten g wechselwirken. Für kalte und dünne Gase sind nur Zweikörperstreuprozesse bei kleinen Energien relevant. Diese können durch einen Parameter charakterisiert werden, die energieunabhängige s-Wellen Streulänge [36]. Die Streulänge kann als energieunabhängig gewählt werden, da es sich um die Streuung zwischen ultrakalten Atomen handelt und somit die Relativgeschwindigkeit der Atome zueinander klein ist. Das heisst das Potenzial ist unabhängig von den Details des Streuprozesses. Die Kopplungskonstante ergibt sich aus der s-Wellen Streulänge a0 a . Für den Wert der s-Wellen Streulänge habe ich den Wert über die Relation g = 4π M 0 der Triplett Streuung aT = 98, 98a.u. aus [37] verwendet. Es handelt sich um Triplett Streuung, da die Atome innerhalb einer Falle alle denselben Spinzustand haben. ~ −R ~ 0 ) = gδ(R ~ −R ~ 0) V AA (R 23 (3.1) 24 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN Ich setze für das Potenzial zwischen Ion und Grundzustandsatom ebenfalls ein Kontaktpotenzial mit einer energieunabhängigen Kopplungskonstante γ an, da auch hier die s-Wellen Streuung dominiert und die Relativgeschwindigkeit der Streuer zueinander klein ist. ~ −R ~ 0 ) = γδ(R ~ −R ~ 0) V IA (R (3.2) Für das Potenzial zwischen angeregtem Elektron und Grundzustandsatom gehe ich ebenfalls von einem Kontaktpotenzial aus [29]. Die kinetische Energie des Elektrons ist aber im Allgemeinen nicht klein. Über die klassische Beziehung e Ekin (r) = − 1 1 + 2 2n r (3.3) lässt sich die kinetische Energie des Elektrons durch den Relativabstand zwischen Elektron und Ion ausdrücken. Deshalb lasse ich eine Abhängigkeit des Streuparameters vom Relativabstand des Elektrons zum Kern zu, da von diesem die relative Geschwindigkeit der Streuer zueinander abhängt. ~ ~r, R ~ 0 ) = Γ(|~r|)δ(R ~ + ~r − R ~ 0) V eA (R, (3.4) Zur Bestimmung der Kopplungskonstanten habe ich die Daten für den s-wave Phase shift δ0T (k) dargestellt in Abbildung 3.1 aus [38] verwendet. Die Relation zwischen Abbildung 3.1: phase shift in Abhängigkeit der kinetischen Energie des Rydbergelektrons 3.1. KONTAKTPOTENZIALE 25 phase shift und Kopplungskonstante ist Γ(R) = 2πAT [k(R)] (3.5) tan(δ0T (k)) (3.6) = −2π k Es stehen die numerischen Daten entsprechend Abbildung 3.1 zur Verfügung. Diese decken den Energiebereich 1.65971 · 10−3 eV < Ekin < 0.235107eV bzw. in atomaren Einheiten 6.10188 · 10−5 a.u. < Ekin < 0.00864364a.u.. Zur Bestimmung des Impulses des Elektrons habe ich die klassische Beziehung verwendet. 1 Ekin = k 2 (3.7) 2 Als zusätzlichen Punkt habe ich AT (0) = −16.05 eingefügt. Dieser ergibt sich aus der Kopplungskonstanten für die Wechselwirkung eines ruhenden Elektrons mit einem Atom. Damit erhält man eine Abhängigkeit der Kopplungskonstante von der kinetischen Energie des Elektrons, die ich in Abbildung 3.2 dargestellt habe. Ich benötige 20 Kopplungskonstante Γ [a.u.] 0 -20 -40 -60 -80 -100 -120 0 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.006 0.007 0.008 0.009 kinetische Energie des Elektrons [a.u.] Abbildung 3.2: Kopplungskonstante der Elektron-Atom Streuung in Abhängigkeit von der kinetischen Energie des Elektrons aber eine Abhängigkeit der Kopplungskonstanten vom Relativabstand Elektron Kern. Über die klassische Beziehung 1 1 (3.8) Ekin = − 2 + 2n R 26 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN erhält man für jede Hauptquantenzahl n eine solche für einen Bereich Rmin ≤ R ≤ Rmax . Hierbei ist Rmin gegeben durch Rmin = E max1+ 1 mit der maximalen kinekin 2n2 max tische Energie Ekin aus den Daten aus [29] und Rmax durch Rmax = 2n2 , da für R > Rmax die klassische kinetische Energie negativ würde. Für n = 30 und n = 50 habe ich den Verlauf der Kopplungskonstante in Abhängigkeit des Relativabstandes Elektron Kern in Abbildung 3.3 aufgetragen. Für Relativabstände bis R ∼ 400 ist 20 n = 30 n = 50 Kopplungskonstante Γ [a.u.] 0 -20 -40 -60 -80 -100 -120 0 1000 2000 3000 4000 5000 Abstand des Elektrons vom Kern [a.u.] Abbildung 3.3: Kopplungskonstante der Elektron-Atom Streuung in Abhängigkeit vom Abstand des Elektrons vom Kern die Kopplungskonstante für n = 30 und n = 50 positiv. Für den n = 30 Zustand nimmt ihr Wert für gröÿere Abstände vom Kern dann schnell ab bis zu dem Abstand R = 1800 bei dem das Elektron sich klassisch in Ruhe bendet. Für den n = 50 Zustand wird die Kopplungskonstante langsamer kleiner als für den n = 30 Zustand, fällt aber immer noch streng monoton auf Γ = −100, 85 bei R = 5000 den Wert für Ekin = 0. Für klassisch negative kinetische Energien, also für R > 2n2 bin ich von einer konstanten Kopplungskonstante von Γ = −100, 85 ausgegangen, der Kopplungskonstante für Ekin = 0. Diese Daten habe ich mit einem Spline interpoliert. Für R < Rmin = E max1+ 1 < 116a.u., mit der maximalen gegebenen kinetischen Enerkin 2n2 gie aus der Referenz, habe ich die Kopplungskonstante Null gesetzt. Für hochangeregte Hochdrehimpulszustände ist dies erlaubt, da die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des angeregten Elektrons in Kernnähe klein ist. Ein Maÿ für die Wahrscheinlich- 3.1. KONTAKTPOTENZIALE n 15 15 15 20 20 20 l 0 12 14 0 15 19 27 R Rmin 2 drr2 Rn,l 0, 0404912 0, 00534221 5, 27948 · 10−6 0, 020655 2, 08325 · 10−5 2, 50206 · 10−13 0 n 30 30 30 50 50 50 l 0 15 29 0 20 49 R Rmin 2 drr2 Rn,l 0, 00631685 0, 000147378 4, 91145 · 10−35 0, 0013852 6, 40655 · 10−11 1, 94385 · 10−96 0 Tabelle 3.1: Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons in Kernnähe keit, dass sich ein Elektron des Wasserstoatoms in einem Bereich bis Rmin aufhält R 2 ist 0Rmin drr2 Rn,l mit dem Radialteil der Wasserstowellenfunktionen Rn,l (r). In Tabelle 3.1 habe ich diese für verschiedene Zustände des Wasserstoatoms berechnet. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit ist für alle betrachteten Fälle viel kleiner als eins. Da sich Rydbergatome in hochangeregten Hochdrehimpulszuständen näherungsweise wie Wasserstoatome beschreiben lassen, ist die Gröÿenordnung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit in Kernnähe bei einem Rydbergatom und einem Wasserstoatom gleich. Mit Hilfe der δ -Funktionen lassen sich die Integrale auswerten und die Dierentialgleichungen vereinfachen sich deutlich. ~ = i∂t Ψ̂0 (R) ³ − + X † 1 ~ Ψ̂0 (R) ~ +γ ~ Ψ̂β (R) ~ ~ + g Ψ̂†0 (R) Ψ̂β (R) ∆ + E0e + V T (R) 2M β6=0 X Z ~ 0 Γ(|R ~ −R ~ 0 |)Ψ̂† (R ~ 0 )χ?β (R ~ −R ~ 0) dR β β,γ6=0 ´ ~ ~ −R ~ 0 )Ψ̂γ (R ~ 0 ) Ψ̂0 (R) χγ (R (3.9) Für einen angeregten Zustand gilt: ~ = i∂t Ψ̂α (R) ³ ´ 1 ~ Ψ̂0 (R) ~ Ψ̂α (R) ~ ∆ + Eαe + γ Ψ̂†0 (R) 2M XZ ~ ~r0 )χβ (~r0 )Ψ̂β (R) ~ dr0 χ?α (~r0 )V T (R, + − β + XZ ~ 0 − R) ~ ~ 0 Γ(|R ~ 0 − R|) ~ Ψ̂†0 (R ~ 0 )χ? (R dR α γ6=0 ~ 0 − R) ~ Ψ̂0 (R ~ 0 )Ψ̂γ (R) ~ χγ (R (3.10) Diese gekoppelten Dierentialgleichungen lassen sich nur unter groÿem Aufwand lösen. Deshalb werde ich in Zukunft davon ausgehen, dass zuerst Grundzustandsatome 28 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN in einer Falle gefangen werden. Diese werden dann bis unterhalb ihrer kritischen Temperatur heruntergekühlt, so dass sie kondensieren und ein Schwerpunktszustand makroskopisch besetzt ist. Anschlieÿend wird das Fallenpotenzial ausgeschaltet und direkt im Anschluss ein Atom in einen Rydbergzustand angeregt. Der Vorteil hierbei ist, dass in (3.10) das Fallenpotenzial nicht mehr berücksichtigt werden muss. Dieses ist für ein Rydbergatom kompliziert und koppelt die Relativ- und die Schwerpunktskoordinate [39]. Der Ort der Anregung innerhalb der Atomwolke soll unbestimmt sein. Dies kann durch defokussieren eines Laserstrahls erreicht werden, so dass dieser die gesamte Atomwolke erfasst. Auch wenn vom Laser nur einzelne Photonen abgestrahlt werden, kann der genaue Ort, wo die Photonen auf die Atomwolke auftreen, nicht vorhergesagt werden. Es ist lediglich die Wahrscheinlichkeitsverteilung bekannt. Da die Atome nur wenig kinetische Energie haben, ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Atomwolke trotz ausgeschalteter Falle klein, so dass ich davon ausgehe, dass sich die Dichteverteilung der Grundzustandsatome sich auf der Zeitskala der atomaren Anregung in den Rydbergzustand nicht ändert. Dieser Rydbergzustand soll beschrieben werden. Er spürt kein Fallenpotenzial mehr, welches die Schwerpunkts- und Relativkoordinate koppeln würde, da die Falle vor seiner Erzeugung ausgeschaltet wurde. 3.2 Einzelnes angeregtes Atom In diesem Abschnitt betrachte ich die Dierentialgleichung (3.10) für den elektronisch angeregten Teil für den ich das Fallenpotenzial, wie oben erläutert, weglasse. Ich werde zeigen, dass die Dierentialgleichung für den Feldoperator für den Fall, dass nur ein Atom angeregt ist, ebenfalls für eine klassische Wellenfunktion gilt. Einen ~ 1 lokalisierten 1-Teilchen Zustand im Orbital α erhält man zum Zeitpunkt t am Ort R durch 1-faches Anwenden des Feldoperators auf das Vakuum. ~ 1 α; ti = Ψ̂† (R ~ 1 , t)|0i |R α (3.11) Dieser Zustand ist der Einteilchenbasiszustand ohne Wechselwirkungen. Mit physikalischem Zustand meine ich im folgenden den Zustand der Lösung der Dierentialgleichung (3.10) ist. Also der Zustand, der tatsächlich beschrieben werden soll. Da es sich bei diesem nach Voraussetzung um einen Einteilchen Zustand handelt, lässt er sich als Superposition der Einteilchenbasiszustände (3.11) darstellen. |0, . . . , 0, 1j , 0, . . .i = X α biα j |0, . . . , 0, 1i , 0, . . .i (3.12) α† biα j ci |0i (3.13) i,α = X i,α = c̃†j |0i (3.14) 3.2. EINZELNES ANGEREGTES ATOM 29 j nummeriert die physikalischen Zustände durch. c̃†j erzeugt ein Teilchen im physikalischem Zustand j . Die biα j geben die entsprechenden Entwicklungskoezienten der Entwicklung des physikalischen Zustands nach den Einteilchenbasisfunktionen an. Diese sind zu bestimmen. Der Transformationskoezient zwischen dem Fockraum~ ~r) zur Zeit t lokalisierten Basiszustandes ist gerade zustand und einem am Ort (R, die aus der Quantenmechanik bekannte Ortsraumwellenfunktion. Das Zeitargument im Bra-Vektor bedeutet nur, dass der lokalisierte Zustand zum Zeitpunkt t erzeugt wird. Der Zustand selber ist im Heisenbergbild nicht zeitabhängig. Im Ket-Vektor tritt keine Zeitargument auf, da es sich um einen Fockraumzustand handelt. ~ ~r, t) = hR, ~ ~r; t| . . . , 1j , . . .i Θj (R, (3.15) Da keine explizite Zeitabhängigkeit im Hamiltonoperator vorliegt, hängt dieser Zustand im Schrödingerbild nur über eine reine Phase von der Zeit ab. ~ ~r, t) = Θj (R, ~ ~r)e−i²j t Θj (R, (3.16) Für den zeitunabhängigen Teil gilt dann mit dem Feldoperator, der auch bezüglich der Relativkoordinate in den Ortsraum entwickelt ist. ~ ~r) = Ψ̂† (R, X ~ ?α (~r)cα† φ?i (R)χ i (3.17) i,α ~ ~r). Dieser erzeugt ein Teilchen am Ort (R, ~ ~r) = hR, ~ ~r| . . . , 1j , . . .i Θj (R, ~ ~r)c̃†j |0i = h0|Ψ̂(R, = h0| = X X (3.18) β† ~ α (~r)cα bkβ φi (R)χ i j ck |0i i,k,α,β ~ biα r) j φi (R)χα (~ (3.19) i,α Dies ist die Entwicklung des physikalischen Zustandes nach den Basisfunktionen. Für den zeitabhängigen Zustand lässt sich jetzt schreiben: ~ ~r, t) = Θj (R, X ~ r)e−i²j t biα j φi (R)χα (~ i,α = e−i²j t X ~ biα r) j φi (R)χα (~ (3.20) i,α ~ zur Zeit t lokalisierten BasiszuUm die Amplitude für den im Zustand α am Ort R standes zu bekommen, projiziere ich den Fockraumzustand auf den Ortsraum. 30 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN ~ t) = hRα; ~ t|0, . . . , 1j , 0, . . .i ψjα (R, ~ t)c̃†j |0i = h0|Ψ̂α (R, X = β† ~ α (t)bkβ h0|φi (R)c j ck |0i i i,k,β X = β† ~ α e−i²j t bkβ h0|φi (R)c j ck |0i i i,k,β X = −i²j t ~ iα φi (R)b j e (3.21) i Diese Wellenfunktion erfüllt ebenfalls die Dierentialgleichung (3.10), wie ich im folgenden zeigen werde. Hαγ bezeichnet den Hamiltonoperator für einen angeregten Zustand, der durch Koezientenvergleich von (3.22) und (3.10) deniert ist. ~ t) = Hαγ Ψ̂γ (R, ~ t) i∂t Ψ̂α (R, (3.22) Ich starte wieder im Heisenbergbild und transformiere die Zeitabhängigkeit im letzten Schritt auf die Zustände. ~ t) = i∂t hRα; ~ t|0, . . . , 1j , 0, . . .i i∂t ψjα (R, ~ t)|0, . . . , 1j , 0, . . .i = h0|i∂t Ψ̂α (R, = h0| = X X ~ t)|0, . . . , 1j , 0, . . .i Hαγ Ψ̂γ (R, γ ~ γi e−i²j t cβ† bkβ Hαγ h0|φi (R)c k j |0i β,γ,i,k = X −i²j t ~ iγ Hαγ φi (R)b j e i,γ = X γ 3.3 ~ t) Hαγ ψjγ (R, (3.23) Mean eld Im letzten Abschnitt konnte ich zeigen, dass eine klassische Wellenfunktion dieselbe Dierentialgleichung erfüllt wie der Feldoperator, der ein elektronisch angeregtes Atom erzeugt, wenn nur ein Atom elektronisch angeregt ist. In diesem Abschnitt betrachte ich den Grundzustand. Dieser soll mit n Teilchen besetzt sein, so dass obige Argumentation nicht möglich ist. Hierbei soll n makroskopisch sein. Für groÿe Teilchenzahlen lässt sich für den Grundzustand ein mittleres Feld (mean-eld ) einführen, welches der Dierentialgleichung (3.9) mit den eektiven Potenzialen genügt. n-faches 3.3. MEAN FIELD 31 anwenden des Feldoperators für ein Grundzustandsatom auf das Vakuum liefert einen n-Teilchen Zustand aus Grundzustandsatomen. n Y ~ i , t)|0i = |R ~ 1 0, R ~ 2 0, . . . , R ~ n , 0; ti Ψ̂†0 (R (3.24) i=1 Ich gehe davon aus, dass der Grundzustand vollständig in den Schwerpunktszustand mit der geringsten Energie kondensiert ist. Endliche Teilchenzahlen und Randeekte auf Grund der endlichen Ausdehnung der Atomwolke führen lediglich zu einer Beset1 zung proportional zu n− 3 von anderen Zuständen und können für n > 104 vollständig vernachlässigt werden [40]. Für kleinere Teilchenzahlen führen die Randeekte auch lediglich zu kleinen Korrekturen, die ich im folgenden nicht berücksichtigen werden. ~ beschrieben werden. Dann Der kondensierte Zustand soll durch die Funktion φ0 (R) ergibt sich für die Entwicklung des Feldoperators. ~ = Ψ̂0 (R) X ~ 0i φi (R)c (3.25) i ~ 0 ≈ φ0 (R)c 0 (3.26) Da alle Grundzustandsatome im energetisch niedrigsten Schwerpunktszustand sind und sich im elektronischen Grundzustand benden, führt dies zu einer Besetzung von n Teilchen in dem physikalischen Grundzustand. 0 |n0 , 0, . . .i = b00 0 |n0 , 0, . . .i 0† n = b00 0 (c0 ) |0i (3.27) (3.28) Die Ortsraumwellenfunktion ergibt sich wieder als Transformationskoezient zwischen Fockraumzustand und Ortsraumzustand. ~ 1 , ~r1 , . . . , R ~ n , ~rn , t) = hR ~ 1~r1 , R ~ 2~r2 , . . . , R ~ n , ~rn , t|n0 , 0, . . .i Θ0 (R (3.29) Da keine explizite Zeitabhängigkeit im Hamiltonoperator vorliegt, hängt auch dieser stationäre Zustand im Schrödingerbild nur über einer reine Phase von der Zeit ab. ~ 1 , ~r1 , . . . , R ~ n , ~rn , t) = Θ0 (R ~ 1 , ~r1 , . . . , R ~ n , ~rn , t)e−i²0 t Θ0 (R (3.30) Für den zeitunabhgänigen Teil ergibt sich dann: ~ 1 , ~r1 , . . . , R ~ n , ~rn ) = hR ~ 1~r1 , R ~ 2~r2 , . . . , R ~ n , ~rn |n0 , 0, . . .i Θ0 (R = h0| = h0| = b00 0 n Y i=1 n Y i=1 n Y i=1 ~ i , ~ri )(c̃†0 )n |0i Ψ̂0 (R 0† n ~ i )χ0 (~ri )c00 b00 φ0 (R 0 (c0 ) |0i ~ i )χ0 (~ri ) φ0 (R (3.31) 32 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN ~ 1, . . . , R ~ n , t) gilt: Für die Amplitude des Grundzustandes ψ00 (R ~ 1, . . . , R ~ n , t) = hR ~ 1 0, R ~ 2 0, . . . , R ~ n , 0|n0 , 0, . . .i ψ00 (R = h0| = h0| n Y ~ i )(c̃†0 )n |0i Ψ̂0 (R i=1 n Y n ~ i )c0 (t)b00 (c0† φ0 (R 0 ) |0i 0 0 i=1 = b00 0 (t) n Y ~ i) φ0 (R (3.32) i=1 Das heisst der Grundzustand kann durch eine Einteilchenwellenfunktion beschrieben ~ t) in Gleichung (3.9) durch ein mittwerden. Deshalb darf ich den Operator Ψ̂0 (R, ~ t) ersetzen [40]. Abbildung 3.4 aus [41] zeigt, dass die Vorhersagen leres Feld ψ(R, der mean-eld Theorie für groÿe Teilchenzahlen gut mit den experimentellen Daten übereinstimmen. Auÿerdem ersetze ich noch, wie im letzten Abschnitt gezeigt, den ~ t) für den angeregten Zustand durch das Feld ψjα (R, ~ t). Damit ergibt Operator Ψα (R, sich (3.9) zu: ~ = i∂t ψ(R) ³ − + X β? 1 ~ + g|ψ(R, ~ t)|2 + γ ~ t)ψjβ (R, ~ t) ∆ + E0e + V T (R) ψj (R, 2M β6=0 X Z ~ 0 Γ(|R ~ −R ~ 0 |)ψjβ? (R ~ 0 , t)χ? (R ~ −R ~ 0) dR β β,γ6=0 ´ ~ −R ~ 0 )ψjγ (R ~ 0 ) ψ(R, ~ t) χγ (R (3.33) Um die Energie des Grundzustandes zu erhalten, setze ich für die Zeitentwicklung an: ~ t) = ψ(R)e ~ −iµt ψ(R, (3.34) Hier bezeichnet µ das chemische Potenzial, welches die Energie pro Teilchen angibt. ~ ist reel und auf die Teilchenzahl normiert R dRψ( ~ R) ~ = n. Damit ergibt sich ψ(R) folgende Dierentialgleichung: ~ = µψ(R) ³ − + X β? 1 ~ + gψ(R) ~ 2+γ ~ iβ (R) ~ ψi (R)ψ ∆ + E0e + V T (R) 2M β6=0,i X Z β,γ6=0,i ~ 0 Γ(|R ~ 0 − R|)ψ ~ iβ? (R ~ 0 , t)χ? (R ~ −R ~ 0) dR β ´ ~ −R ~ 0 )ψiγ (R ~ 0 ) ψ(R) ~ χγ (R (3.35) ~ und anschlieÿendem Die Energie erhält man durch multiplizieren von links mit ψ(R) Integrieren über den ganzen Raum. Dadurch lassen sich die Energiebeiträge der Wechselwirkungsterme abschätzten, wenn man noch ausnutzt, dass der angeregt Zustand 3.3. MEAN FIELD 33 Abbildung 3.4: Die experimentellen Daten stellen die gemessene Dichteverteilung von 80000 Natrium Atomen in einer axialsymmetrischen harmonischen Falle in Abhängigkeit von der axialen Koordinate dar. Die durchgezogen Linie sind die Vorhersagen der mean-eld Theorie für wechselwirkende Atome. Die gestrichelte Linie ist die Vorhersage für nicht wechselwirkende Atome. nur einfach besetzt ist und deshalb durch eine klassische Wellenfunktion beschrieben werden kann, wie ich im letzten Abschnitt gezeigt habe. Z EAA = g ~ R) ~ 4 dRψ( ∼ gn2 EIA = γ XZ (3.36) ~ ~ α (R) ~ R) ~ 2 ψ α? (R)ψ dRψ( j j α6=0 ∼ γn EeA = X Z ~ dR Z (3.37) ~ ~ 0 − R|)ρ( ~ ~ + ~r, t)ψ α? (R) d~rΓ(|R R j α,β6=0 ~ β (~r − R) ~ ~ ?α (~r − R)χ ψjβ (R)χ 34 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN ≈ Γ XZ ~ dR Z ~ + ~r, t)ψjα? (R)ψ ~ jα (R)χ ~ ?α (~r − R)χ ~ α (~r − R) ~ d~rρ(R α6=0 (3.38) ∼ Γn Man sieht, dass man EIA und EeA für groÿe Teilchenzahlen im Vergleich zu EAA vernachlässigen kann. Dies liegt an der geringeren Anzahl der Wechselwirkungsmöglichkeiten. Für ein elektronisch angeregtes Teilchen und n Teilchen im elektronischen Grundzustand gibt es n(n−1) Möglichkeiten, dass zwei Grundzustandsatome wechsel2 wirken, aber nur n Möglichkeiten der Wechselwirkung zwischen einem elektronisch angeregten Atom und einem Grundzustandsatom. Diese Betrachtungen bezogen sich auf den Energiebeitrag für das gesamte Kondensat. Dies schlieÿt keine lokale Störung der Kondensatswellenfunktion aus. So ist in [42] dargelegt, dass ein Ion in einem Kondensat durch Polarisierung benachbarter Atome die Dichteverteilung lokal beeinussen kann und die Phase der Kondensatswellenfunktion sogar zerstören kann. Die Ursache hierfür ist allerdings die Ladung des Ions. In Falle eines Rydbergatoms kompensieren sich die Störungen des ionischen Kerns und des angeregten Elektrons auf Grund der entgegengesetzten Ladungen jedoch in etwa, so dass keine groÿe Störung der Kondensatswellenfunktion zu erwarten ist. Es ist üblich die normierte Wellenfunktion des Kondensates einzuführen. ~ = √1 ψ(R) ~ φ0 (R) (3.39) n Auÿerdem führe ich die Dichtefunktion für die Grundzustandsatome ein. ~ = ψ(R) ~ 2 ρ(R) (3.40) In Zukunft setze ich das Nullniveau für die elektronische Energie auf die Energie des elektronischen Grundzustandes. Damit ergibt sich für den Grundzustand die GrossPitaevskii Gleichung. ³ ´ 1 ~ + gρ(R) ~ φ0 (R) ~ ∆ + V T (R) (3.41) 2M Eine analytische Lösung der Gross-Pitaevskii Gleichung ist im allgemeinem nicht mög~ = 1 M (ω1 x2 +ω2 y 2 + lich. Für den Fall einer harmonischen Fallenkonguration V T (R) 2 2 ω3 z ) lassen sich jedoch zwei Grenzfälle sehr einfach analytisch lösen [36]. Der Fall starker und der Fall schwacher Wechselwirkung zwischen den Atomen. Der √ Fall starker Wechselwirkung ist gegeben wenn für alle Fallenfrequenzen gilt na0 M ωi >> 1. Hierbei bezeichnet a0 die s-Wellen Streulänge. √ Dementsprechend ist der Fall schwacher Wechselwirkung charakterisiert durch na0 M ωi ¿ 1. Für den Fall schwacher Wechselwirkung zwischen den Teilchen setzt man eine Gauÿfunktion mit Variationsparametern als Lösung an. Diese ist eine exakte Lösung für den Fall ohne Wechselwirkung. Anschlieÿend variiert man die erhaltene Energie bezüglich der Parameter. ~ = µφ0 (R) − 3.4. MATRIXGLEICHUNG 35 Für den Fall starker Wechselwirkung kann man den Beitrag der kinetischen Energie vernachlässigen. Man spricht dann auch von der Thomas Fermi Näherung. Diesen Fall werde ich im folgenden betrachten, da er für groÿe Teilchenzahlen gegeben ist. Bei einer Fallenfrequenz von ω = 100M Hz ergibt sich als Forderung für die Teilchenzahl für Rubidiumatome n À 160. ³ ~ = µφ0 (R) ´ ~ + gρ(R) ~ φ0 (R) ~ V T (R) (3.42) Damit ergibt sich für die Dichteverteilung ~ = ρ(R) ~ µ − V T (R) ~ 02 − R ~ 2) Θ(R g (3.43) ~ 0 ergibt sich aus der Randbedingung V T (R ~ 0 ) = µ. Die Abschneidefrequenz R 3.4 Matrixgleichung Zusammengefasst kann ich in der Dierentialgleichung für den angeregten Zustand ~ durchfüh(3.10) das Fallenpotenzial rausstreichen, die Ersetzung von Ψ̂α durch ψjα (R) ren und die Denition der Grundzustandsdichte (3.40) einsetzen und erhalte damit: ~ ²j ψjα (R) = XZ γ6=0 ³ ~ ~ 0 χ? (R ~ 0 ) − 1 ∆ + E e + γρ(R) dR α α 2M ´ ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R) ~ χγ (R ~ 0 )ψjγ (R) ~ +Γ(|R (3.44) (3.45) ~ nach eiUm diese Dierentialgleichung zu lösen, entwickle ich die Funktion ψjα (R) P ~ = i φi (R)b ~ iα . Dies ist mit jedem vollständigen nem vollständigen Basissatz ψjα (R) j ~ die WellengleiBasissatz möglich. Ich wähle den Basissatz so, dass die Funktion φ0 (R) chung des Kondensates ist, die durch Gleichung (3.42) bestimmt wird. Die anderen ~ sein. Basisfunktionen sollen orthogonal zueinander und orthogonal zu φ0 (R) ²j X i ~ iα = φi (R)b j X Z γ6=0,i ³ ~ 0 ) − 1 ∆ + E e + γρ(R) ~ ~ 0 χ? (R dR α α 2M ´ ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R) ~ χγ (R ~ 0 )φi (R)b ~ i,γ +Γ(|R j (3.46) Jetzt kann ich ausnutzen, dass die Anregung in den Rydbergzustand sofort nach dem Ausschalten der Falle erfolgt. Deshalb kann man davon ausgehen, dass zum Zeitpunkt der Anregung sich noch alle Atome im selben Schwerpunktszustand, wie vor 36 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN dem Ausschalten der Falle benden. Des Weiteren vernachlässige ich den Rückstoÿ des Photons, das das Valenzelektron in den Rydbergzustand anregt, auf den Schwerpunkt. Der Impulsübertrag auf den Schwerpunkt ist auf Grund der, im Vergleich zum Elektron, groÿen Masse des Ions vernachlässigbar. Unter diesen Voraussetzungen kann ich davon ausgehen, dass der Schwerpunktszustand sich näherungsweise bei der Anregung nicht ändert. Dies lässt sich dadurch ausdrücken, dass der Koezient des Grundzustandes die Entwicklung des Schwerpunktszustandes dominiert und ich die anderen Koezienten vernachlässigen kann. ~ = ψjα (R) X ~ iα φi (R)b j (3.47) i ~ 0α ≈ φ0 (R)b j (3.48) ~ keine Eigenfunktion des Zu beachten ist, dass die Schwerpunktswellenfunktion φ0 (R) Hamiltonoperators ist. Durch diese Näherung erhalte ich aber ein eektives Potenzial für das angeregte Elektron, wie ich im folgenden noch erläutern werde. In Zukunft ~ anstatt φ0 (R) ~ und bα statt schreibe ich deswegen aus Gründen der Übersicht φ(R) j b0α . Desweiteren vernachlässige ich den Beitrag der kinetischen Energie des Schwerj punktes, da dieser viel kleiner als die Wechselwirkungsbeiträge ist. ~ α = ²j φ(R)b j XZ ³ ~ 0 χ? (R ~ 0 ) E e + γρ(R) ~ dR α α γ6=0 ´ ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R) ~ χγ (R ~ 0 )φ(R)b ~ γj +Γ(|R (3.49) ~ und anschlieÿender Die Energien erhalte ich durch Multiplizieren von links mit φ(R) Integration über den Raum. Z ²j Z ~ R)φ( ~ R)b ~ α = dRφ( j XZ ~ R) ~ dRφ( γ6=0 ³ ~ 0 χ? (R ~ 0 ) E e + γρ(R) ~ dR α α ´ ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R) ~ χγ (R ~ 0 )φ(R)b ~ γj +Γ(|R (3.50) Ausnutzen der Normierung ergibt: ²j bαj = XZ ~ dR Z ³ ~ ~ 0 ) Eαe + γρ(R) ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R dR γ6=0 ´ ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R) ~ χγ (R ~ 0 )φ(R)b ~ γj +Γ(|R (3.51) Dieses lässt sich als Matrixgleichung darstellen. ²j bαj = X γ6=0 Hαγ bγj (3.52) 3.4. MATRIXGLEICHUNG Z Hαγ = 37 ~ dR Z ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R ~ 0 )(Eαe dR ~ + Γ(|R ~ 0 |)ρ(R ~ 0 + R))χ ~ ~0 ~ +γρ(R) γ (R )φ(R) (3.53) Diese Matrix lässt sich als ein eektives Potenzial ~ 0) = V (R Z e ~ R)(E ~ ~ ~0 ~0 ~ ~ dRφ( α + γρ(R) + Γ(|R |)ρ(R + R))φ(R) (3.54) auassen, das nach den Wasserstowellenfunktionen entwickelt ist. Die Eigenvektoren der Matrix geben einem dann die Entwicklung des elektronischen Zustandes nach den Wasserstowellenfunktionen an. Durch die Näherung (3.48) haben alle physikalischen Zustände dieselbe Abhängigkeit von der Schwerpunktskoordinate. 38 KAPITEL 3. NÄHERUNGEN Kapitel 4 Spektrale Eigenschaften in Kondensaten In diesem Kapitel werde ich die Matrix (3.53) für verschiedene Fallenpotenziale und damit verschiedene Dichteverteilungen diagonalisieren. Aus den Eigenvektoren ergeben sich dann die gesuchten Zustände mit den durch die Eigenwerte gegebenen Energien. Als Erstes betrachte ich den Fall eines räumlich unendlich ausgedehnten 3D-Potenzialkastens. Dies führt zu einer homogenen Dichteverteilung der Grundzustandsatome, die zu einer vom Drehimpuls des Rydbergzustandes abhängigen Energieverschiebung führt, die proportional zur Dichte der Grundzustandsatome ist. Als Nächstes betrachte ich eine isotrope harmonische Falle. Die daraus resultierende Energieverschiebung hängt ebenfalls vom Drehimpuls des Zustandes ab. Auÿerdem hängt die Energieverschiebung quadratisch von der Fallenfrequenz und linear vom chemischem Potenzial ab. In beiden Fällen sind die Fallenpotenziale rotationssymmetrisch, was zu einer (2l+1)-fachen Entartung der Energien führt, da die Eigenwerte unabhängig von der magnetischen Quantenzahl m sind, die die Projektion des Drehimpulses auf die z -Achse ist. Für den Fall einer axialsymmetrischen harmonischen Falle wird die m Entartung für betragsmäÿig unterschiedliche m aufgehoben. Dadurch sind die Energien für m 6= 0 2-fach entartet und die Energien der m = 0 Zustände sind nicht entartet. Auÿerdem mischen für diesen Fall die verschiedenen Drehimpulszustände einer n Mannigfaltigkeit, so dass l keine gute Quantenzahl mehr ist. Das Ausmaÿ der Mischung kann über die Dierenz der axialen und der longitudinalen Fallenfrequenz variiert werden. Das Mischungsverhältnis steigt mit steigender Dierenz. Für den Fall, dass die longitudinale mit der axialen Fallenfrequenz übereinstimmt, erhält man den Grenzfall der isotropen harmonischen Falle. 39 40 4.1 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Homogenes Kondensat In diesem Kapitel betrachte ich einen Potenzialkasten der Form ~ = V0 − V0 Θ(R ~2 − R ~ 2) V T (R) 0 (4.1) mit V0 > 0. Ich betrachte den Grenzfall V0 → ∞, so dass die Wellenfunktion am Rand verschwindet. Auf der Längenskala der healing length ξ geht die Dichte der Kondensatsatome dann von Null auf eine konstante Dichte über. Hierbei ist die healing length gegeben durch: s 1 ξ= (4.2) 8πρ0 aT aT bezeichnet hierbei die s-Wellen Streulänge und ρ0 die Dichte der Grundzustandsatome. Die healing length hängt nicht von der räumlichen Ausdehnung des Poten~ 0| → ∞ zialkastens ab. Für den räumlich unendlich ausgedehnten Potenzialkasten |R wird der Randbereich beliebig klein im Vergleich zu dem Bereich mit konstanter Dichte. Damit kann die Dichte für den gesamten Bereich mit verschwindenden Potenzial näherungsweise als konstant angenommen werden. µ ~2 ~2 Θ(R0 − R ) g ~2 − R ~ 2) = ρ0 Θ(R 0 ~ = ρ(R) (4.3) (4.4) Die Wellenfunktion ist die auf eins normierte Wurzel der Dichtefunktion. Wenn ich von n Teilchen im elektronischen Grundzustand ausgehe, ergibt sich damit: ~ = φ(R) r ρ n (4.5) Damit ergibt sich die Matrix (3.53) zu: Z Hαγ = ~ dR Z ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R ~ 0 )(Ene + ρ0 Θ(R ~ 02 − R ~ 2 )γ dR ~ 2 − (R ~ +R ~ 0 )2 )Γ(|R ~ 0 |))χγ (R ~ 0 )φ(R) ~ +ρ0 Θ(R 0 (4.6) ~ 0 | viel gröÿer als die typische AusdehDie Wasserstowellenfunktionen gehen für |R nung des Atoms, dass sie beschreiben gegen Null. Für n = 30 liegen die typischen Ausdehnungen eines Rydbergatoms bei Rmax ∼ 0.05µm. Ich gehe jetzt davon aus, dass die Ausdehnung der Falle sehr viel gröÿer als die Ausdehnung des Rydbergatoms ist. Dann kann ich davon ausgehen, dass das Rydbergatom sich vollständig in der Falle bendet und sich das Argument der letzten Θ Funktion aus (4.6) vereinfachen lässt. 4.1. HOMOGENES KONDENSAT Z ~ dR Hαγ ≈ Z 41 ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R ~ 0 )(Ene + ρ0 Θ(R ~ 02 − R ~ 2 )γ dR ~2 − R ~ 2 )Γ(|R ~ 0 |))χγ (R ~ 0 )φ(R) ~ +ρ0 Θ(R 0 (4.7) Der Fall, dass ein Atom am Fallenrand angeregt wird und sich das angeregte Elektron teilweise auÿerhalb der Atomwolke der Grundzustandsatome bendet, kann in dieser Näherung nicht beschrieben werden. Einsetzen der Schwerpunktswellenfunktion führt zu: Z Z γ ~ ~ 0 χ? (R ~ 0 ) ρ0 Θ(R ~ 2 )(E e + ρ0 Θ(R ~2 − R ~ 2 )γ ~2 − R Hα = dR dR α 0 n 0 n ~2 − R ~ 2 )Γ(|R ~ 0 |))χγ (R ~ 0) +ρ0 Θ(R (4.8) 0 Jede Potenz der Θ Funktion ist identisch mit der Θ Funktion. Deshalb kann man für die Matrix schreiben: Z Hαγ = Z ~ 0 χ? (R ~ 0 ) ρ0 Θ(R ~2 − R ~ 2 )(E e + ρ0 γ dR α 0 n n ~ 0 |))χγ (R ~ 0) +ρ0 Γ(|R ~ dR (4.9) Jetzt kann die Normierung der Dichte auf die Teilchenzahl ausgenutzt werden. Z Hαγ = ~ 0 χ? (R ~ 0 )(E e + ρ0 γ + ρ0 Γ(|R ~ 0 |))χγ (R ~ 0) dR α n (4.10) Nach Einführung von Kugelkoordinaten und Einsetzen der Wasserstowellenfunktionen χn,l,m = Rn,l (R)Yl,m (θ, φ), die ich mit Hilfe der Quantenzahlen n, l, m mit den üblichen Bedeutungen abzähle, ergibt sich die folgende Matrix: 0 0 n,l ,m Hn,l,m = Z ∞ 0 dR0 R02 Z 2π 0 dφ0 Z 1 −1 ? d cos θ0 Rn,l (R0 )Yl,m (θ0 , φ0 )(Ene + ρ0 γ ~ 0 |))Rn,l0 (R0 )Yl0 ,m0 (θ0 , φ0 ) +ρ0 Γ(|R (4.11) Das Mischen von Zuständen mit unterschiedlicher Hauptquantenzahl n habe ich nicht zugelassen, da der Energieunterschied verschiedener n-Zustände viel gröÿer ist als die hier betrachteten Energieverschiebungen und somit vernachlässigt werden kann wie in Tabelle 4.2 deutlich wird. Die Matrixelemente sind winkelunabhängig, so dass sich die Orthonormierung der Kugelächenfunktionen ausnutzen lässt und sich eine Diagonalmatrix ergibt. Unter Ausnutzung der Normierung des Radialteils der Wasserstowellenfunktionen ergeben sich die Matrixelemente zu: n,l,m Hn,l,m = − Z 1 ~ 0 |)Rn,l (R0 ) dR0 R02 Rn,l (R0 )Γ(|R + γρ + ρ 0 0 2n2 (4.12) 42 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Da die Matrix diagonal ist, lassen sich die Eigenwerte direkt ablesen. Nur der letzte Summand führt zu einer zustandsabhängigen Energieverschiebung innerhalb einer nMannigfaltigkeit. Deshalb werde ich mich im folgenden auf diesen konzentrieren. Mit der numerisch interpolierten Kopplungskonstante Γ(R) habe ich folgendes Integral mit Hilfe einer Gauÿ'schen Quadratur berechnet. Γ̄n,l = Z ∞ 0 2 (R0 ) dR0 R02 Γ(R0 )Rn,l (4.13) Abbildung 4.1 zeigt die Veränderung der Energieverschiebung des Rydbergzustandes -1e-10 n=20 n=30 n=40 n=50 -2e-10 -3e-10 ∆ ER [a.u.] -4e-10 -5e-10 -6e-10 -7e-10 -8e-10 -9e-10 -1e-09 -1.1e-09 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Drehimpulsquantenzahl l Abbildung 4.1: Änderung der Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Drehimpulsquantenzahl l für verschiedene Hauptquantenzahlen n für den Fall des homogenen Kondensates mit einer Teilchenzahldichte ρ = 1.5 · 10−11 =10 ˆ 14 cm1 3 ∆E R mit dem Drehimpuls für verschiedene Hauptquantenzahlen. Die Energieverschiebung ist für alle Zustände negativ. Dies liegt daran, dass die Kopplungskonstante der Elektron-Atom Streuung negativ ist für Abstände, bei denen die betrachteten Zustände die gröÿte Aufenthaltswahrscheinlichkeit haben, wie durch den Vergleich von Tabelle 4.1 mit Abbildung 3.3 deutlich wird. Eine negative Kopplungskonstante führt zu einer attraktiven Wechselwirkung. Diese führt wiederum zu einer negativen Bindungsenergie. Der Betrag der Energieverschiebung wird gröÿer mit fallender Drehimpulsquantenzahl. Die Zustandsabhängigkeit der Energieverschiebung hat ihre Ursache in der Abhängigkeit der Elektron-Atom Kopplungskonstante vom Relativabstand von Elektron 4.1. HOMOGENES KONDENSAT n 30 30 30 30 30 30 30 30 l 0 29 0 29 0 29 0 29 R0 100 100 400 400 1000 1000 1400 1400 R1 400 400 1000 1000 1400 1400 1800 1800 43 n 50 50 50 50 50 50 50 50 PR0 ,R1 0, 04 0, 00 0, 17 0, 77 0, 19 0, 23 0, 52 0, 00 l 0 49 0 49 0 49 0 49 R0 100 100 2000 2000 3000 3000 4000 4000 R1 2000 2000 3000 3000 4000 4000 5000 5000 PR0 ,R1 0, 11 0, 01 0, 13 0, 95 0, 22 0, 03 0, 47 0, 00 Tabelle 4.1: Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons und Kern. Deshalb kann man den qualitativen Verlauf der zustandsabhängigen Energieverschiebung verstehen, wenn man sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des angeregten Elektrons für die verschiedenen Zustände für bestimmte Abstände vom Kern anschaut. Diese lässt sich folgendermaÿen berechnen: PR0 ,R1 = Z R1 R0 2 dRR2 Rn,l (4.14) PR0 ,R1 gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass sich ein Elektron, das im Zustand Rn,l ist, in dem Abstandsbereich vom Kern zwischen R0 und R1 bendet. In Tabelle 4.1 habe ich sie für einige Bereiche angegeben. Für den n = 30 Zustand ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit in dem Bereich mit positiver Kopplungskonstante 100 < R < 400 (vgl. Abbildung 3.3) sowohl für den l = 0 als auch für den l = 29 Zustand klein, so dass dieser Bereich zu keinem nennenswerten Beitrag zur Energieverschiebung liefert. Für den Bereich von 400 < R < 1000 ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für den l = 0 Zustand jedoch viel kleiner als für den l = 29 Zustand. Dementsprechend ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit für R > 1000 für den l = 0 Zustand gröÿer als für den l = 29 Zustand. Da der Betrag der Kopplungskonstante für R > 400 streng monoton wächst, führt die gröÿere Aufenthaltswahrscheinlichkeit des l = 0 Zustandes bei gröÿeren Abständen vom Kern zu einer gröÿeren Energieverschiebung für den l = 0 Zustand als für den l = 29 Zustand. Für den n = 50 Zustand lässt sich die Abnahme der Energieverschiebung mit steigendem Drehimpuls analog erklären. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons im l = 49 Zustand ist am gröÿten für den Bereich 2000 < R < 3000 und verschwindet für gröÿere Abstände vom Kern, während der l = 0 Zustand für Abstände R > 4000 eine merkliche Aufenthaltswahrscheinlichkeit hat. Da der Betrag der Kopplungskonstante für den n = 50 Zustand im Bereich 2000 < R < 3000 kleiner ist als für R > 4000, ist die resultierende Energieverschiebung für den l = 0 Zustand gröÿer. Für dazwischenliegende Drehimpulszustände ist die Argumentation dieselbe. 44 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN In Abbildung 4.1 ist auÿerdem noch eine Zunahme des Betrages der Energieverschiebung mit steigender Hauptquantenzahl n zu erkennen. Die Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Hauptquantenzahl für unterschiedliche Drehimpulse habe ich in Abbildung 4.2 dargestellt. Diese lässt sich ebenfalls durch Vergleich der Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons mit dem ortsabhängigen Verlauf der Kopplungskonstante verstehen. Hier ist allerdings zu beachten, dass sich die Ortsabhängigkeit der Kopplungskonstante für unterschiedliche Hauptquantenzahlen unterscheidet. Eine grobe Abschätzung erhält man, wenn man die Aufenthaltswahrscheinlichkeiten für eine Kopplungskonstante von Γ < −40 vergleicht. Dies bedeutet für den n = 30 l = 0 Zustand einen Abstand des Elektrons vom Kern von R > 1000, der mit einer Wahrscheinlichkeit von P1000,∞ ≈ 0.72 auftritt. Für den n = 50 l = 0 Zustand muss sich das Elektron in einem Bereich R > 2000 aufhalten, was mit einer Wahrscheinlichkeit von P1000,∞ ≈ 0.82 der Fall ist. Diese gröÿere Aufenthaltswahrscheinlichkeit bei einer betragsmäÿig gröÿeren Kopplungskonstante führt zu einer gröÿeren Energieverschiebung. In Tabelle 4.2 habe ich die zustandsabhängige Energieverschiebung des Rydberg-1e-10 l=20 l=30 l=40 -2e-10 -3e-10 ∆ ER [a.u.] -4e-10 -5e-10 -6e-10 -7e-10 -8e-10 -9e-10 -1e-09 20 25 30 35 40 45 50 Hauptquantenzahl n Abbildung 4.2: Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n für verschiedene Drehimpulsquantenzahlen l für den Fall des homogenen Kondensates mit einer Teilchenzahldichte ρ = 1.5 · 10−11 =10 ˆ 14 cm1 3 zustandes ∆E R = ρ0 · Γ̄n,l nochmals für ausgesuchte Zustände bei einer Dichte von ρ0 = 1014 cm1 3 = 1, 5 · 10−11 a.u. aufgeführt und mit der Energieverschiebungen auf 4.1. HOMOGENES KONDENSAT 45 Grund der Spin-Bahn Kopplung und der durch spontane Emission verursachten Breite des Rydbergzustandes verglichen. Hier habe ich mich auf hochangeregte Hochdrehimpulszustände beschränkt, da für Niederdrehimpulszustände einige der gemachten Näherungen nicht zulässig sind wie zum Beispiel, dass die Wasserstowellenfunktionen Eigenfunktionen des intraatomaren Hamiltonoperators des Rydbergatoms sind oder, dass sich die Wechselwirkung zwischen einem Rydbergatom und einem Grundzustandsatom aufspalten lässt in die Wechselwirkung des angeregten Elektrons mit dem Grundzustandsatom und die Wechselwirkung des Ions mit dem Grundzustandsatom. Die Energieverschiebung auf Grund der Spin-Bahn Kopplung lässt sich folgendermaÿen berechnen: α2 3 n ∆En,l,j=l± 1 = 4 ( − )) (4.15) 2 2n 4 j + 12 Im folgenden betrachte ich nur den Fall, dass Spin und Drehimpuls gleich gerichtet sind, also j = l + 12 , da für den Vergleich nur die Gröÿenordnung von Interesse ist und für groÿe Drehimpulsquantenzahlen der Unterschied klein ist. Weiterhin habe ich noch die, durch spontane Emission verursachte, Breite ∆E spon des Rydbergzustandes berechnet. Für Zustände mit l = n − 1 sind nur Übergänge n → (n − 1) und l → (l − 1) erlaubt, wenn man nur Übergänge mit |∆l| = 1 erlaubt. Die hieraus resultierende Energieverschiebung ∆E spon habe ich mit (4.16) aus [43] berechnet. 2 α n2n+1 (n − 1)2n−2 ∆E spon = ( )5 c2 3 n (n − 12 )4n−1 (4.16) Für Zustände mit l < n − 1 habe ich die Einsteinkoezienten der spontanen Emission mit (4.17) für den Übergang n → n0 , l → l ± 1 numerisch berechnet. Zwei-Photonen Übergänge habe ich wiederum vernachlässigt. An0 l0 ,nl = 4ωn3 0 ,n lmax |hn0 l0 |r|nli|2 3c2 2l + 1 (4.17) Für den Energieunterschied der betrachteten Niveaus habe ich nur unterschiedliche Hauptquantenzahlen berücksichtigt ωn0 ,n = 2n102 − 2n1 2 . Die Breite des Zustandes ∆E spon habe ich durch Summation über alle erlaubten n0 erhalten. Eine Verbreiterung des Rydbergzustandes line broadening durch die Wechselwirkung des Rydbergatoms mit den Grundzustandsatomen tritt nicht merklich auf. Die Verbreiterung der Linie hängt von der stoÿinduzierten Phasenverschiebung ab [21]. Diese ist aber für Niederenergiestreuung klein, wie in Abbildung 3.1 dargestellt ist, was zu keiner merklichen Linienverbreiterung führt. Rydbergatome in einem Gas aus kalten Grundzustandsatomen, die nicht kondensiert sind, erfahren ebenfalls eine Energieverschiebung der Zustände durch die Stöÿe 46 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN n 79 79 79 79 79 51 51 51 51 40 40 40 30 30 20 20 l 78 61 40 30 20 50 30 20 10 39 30 20 29 20 19 15 ∆E R [a.u.] −6, 2832 · 10−10 −10, 5570 · 10−10 −11, 4630 · 10−10 −11, 780 · 10−10 −12, 0160 · 10−10 −7, 360 · 10−10 −9, 1778 · 10−10 −9, 9878 · 10−10 −10, 5230 · 10−10 −5, 86512 · 10−10 −7, 0680 · 10−10 −8, 3315 · 10−10 −3, 9924 · 10−10 −5, 8723 · 10−10 −1, 4386 · 10−10 −2, 8841 · 10−10 ∆En,l,j=l+ 1 [a.u.] 2 −1, 70986 · 10−13 −3, 58519 · 10−13 −8, 04885 · 10−13 −1, 23 · 10−12 −2, 05997 · 10−12 −9, 84438 · 10−13 −3, 52492 · 10−12 −6, 6098 · 10−12 −1, 53035 · 10−11 −2, 60153 · 10−12 −5, 62266 · 10−12 −1, 20166 · 10−11 −8, 22212 · 10−12 −2, 23172 · 10−11 −4, 16245 · 10−11 −8, 3249 · 10−11 ∆E spon [a.u.] 8, 53195 · 10−17 2, 40962 · 10−15 3, 30403 · 10−16 6, 51115 · 10−16 1, 27604 · 10−15 7, 66281 · 10−16 2, 145 · 10−15 4, 86155 · 10−15 1, 90644 · 10−14 2, 5961 · 10−15 4, 38755 · 10−15 9, 93363 · 10−15 1, 10335 · 10−14 2, 31504 · 10−14 8, 52398 · 10−14 1, 35845 · 10−13 Tabelle 4.2: Energieverschiebung des Rydbergzustandes auf Grund verschiedener Effekte mit den Grundzustandsatomen, den pressure shift [21]. Wenn man hier ebenfalls annimmt, dass sich das Streupotential aufspalten lässt in die Ion-Atom Streuung und die Elektron-Atom Streuung und sich beide als Kontaktpotenziale modellieren lassen, erhält man dieselbe Energieverschiebung. Das heisst für den Fall des homogenen Kondensates spielt es für die Energieverschiebung keine Rolle, ob die Grundzustandsatome kondensiert sind oder nicht. Dies ist leicht verständlich, da in beiden Fällen die Dichte der Grundzustandsatome als konstant angenommen wurde und in beiden Fällen nur s-Wellen Streuung berücksichtigt wurde. Für endliche Fallenpotenziale wurde beobachtet, dass sich die Dichteverteilung der Atomwolke mit der Temperatur ändert [7]. Für Temperaturen oberhalb der kritischen Kondensationstemperatur, ist die Dichteverteilung gleichmäÿig. Je kälter die Atomwolke, desto mehr Atome kondensieren in den quantenmechanischen Grundzustand in der Falle, der räumlich auf einen kleinen Bereich lokalisiert ist. Dies führt zu einer räumlichen Dichteverteilung mit einem Peak. Deshalb werden sich für endliche Fallenpotenziale unterschiedliche Energieverschiebungen der elektronischen Energiezustände des Rydbergatoms für den kondensierten und den nicht kondensierten Fall ergeben. Die zustandsabhängige Energieverschiebung des Rydbergzustandes auf Grund der Wechselwirkung mit dem BEC in Tabelle 4.2 ist von der Gröÿenordnung E eA ∼ 10−10 . Die Energieverschiebung auf Grund der Spin-Bahn Kopplung ist bei 4.1. HOMOGENES KONDENSAT 47 der angenommenen Dichte des Kondensates um eine Gröÿenordnung kleiner. Auch die durch spontane Emission verursachte Breite des Zustandes ist deutlich kleiner, als die zustandsabhängige Energieverschiebung, die von der Wechselwirkung mit den kondensierten Atomen rührt. Letztere lässt sich also experimentell nachweisen. 48 4.2 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Isotrope harmonische Falle In diesem Abschnitt betrachte ich ein isotropes harmonisches Fallenpotenzial der Form: 1 ~2 V T = M ω2R (4.18) 2 Dieses ist rotationssymmetrisch. Aus der Gross-Pitaevskii Gleichung (3.42) folgt die Dichteverteilung. T ~ ~ = µ − V (R) Θ(R ~ 02 − R ~ 2) ρ(R) (4.19) g ~ 0) = µ Die Ausdehnung des Kondensates ergibt sich aus der Randbedingung V T (R und hängt von der Fallenfrequenz ab. ~ 02 = 2µ R M ω2 (4.20) Die Teilchenzahl n, der Atome im elektronischen Grundzustand, ergibt sich aus dem Volumenintegral der Teilchenzahldichte (4.19). Z n = = = = = = ~ R) ~ dRρ( 4π Z R0 1 dRR2 (µ − M ω 2 R2 ) g 0 2 4π µ 3 1 ( R0 − M ω 2 R05 ) g 3 10 1 2µ 5 4π µ 2µ 3 ( ( ) 2 − M ω2( )2 ) 2 g 3 Mω 10 M ω2 4πµ 2µ 3 1 1 ( )2 ( − ) g M ω2 3 5 8π 2µ 23 µ ( ) 15 M ω 2 g (4.21) Damit ergibt sich die Matrix (3.53) zu: Z Hαγ = Z T ~ ³ ~ 0 ) E e + γ µ − V (R) Θ(R ~ 0 φ(R)χ ~ ? (R ~ 2) ~2 − R dR α α 0 g T ~0 ´ ~ ~ 0 )φ(R) ~ ~ 0 + R) ~ 2 χγ (R ~ 0 |) µ − V (R + R) Θ(R ~ 02 − (R +Γ(|R g ~ dR (4.22) Nur der letzte Summand hängt innerhalb einer n-Mannigfaltigkeit vom Zustand ab. Auf diesen werde ich mich im folgenden konzentrieren. Energien die innerhalb einer n-Mannigfaltigkeit denselben Wert haben, heben sich weg wenn man den Unterschied 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 49 verschiedener Energieniveaus innerhalb einer n-Mannigfaltigkeit betrachtet. Für den Fall, dass man an dem Energieunterschied zwischen zwei Zuständen mit unterschiedlicher Hauptquantenzahlen n1 und n2 interessiert ist, muss zusätzlich der Energieunterschied der unterschiedlichen Orbitale ∆Eel = 2n1 2 − 2n1 2 betrachtet werden. 2 1 Ich betrachte die Matrix wiederum für jede n-Mannigfaltigkeit getrennt, da das Mischen unterschiedlicher n-Mannigfaltigkeiten wiederum nicht berücksichtigt werden muss, da der Energieunterschied auf Grund der unterschiedlichen Hauptquantenzahl groÿ im Vergleich zu den hier hervorgerufenen Energieverschiebungen ist, wie sich im folgenden noch zeigen wird. Z Mαγ = Z T ~0 ~ ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R ~ 0 )Γ(|R ~ 0 |) µ − V (R + R) dR g 2 0 2 0 ~ − (R ~ + R) ~ )χγ (R ~ )φ(R) ~ Θ(R 0 ~ dR (4.23) Hier lässt sich analog zum Fall des Potenzialkastens argumentieren. Die Wassersto~ 0 | viel gröÿer als die Ausdehnung des Atoms, wellenfunktionen verschwinden für |R das sie beschreiben. Für n = 30 liegen die typischen Ausdehnungen eines Atoms bei Rmax ∼ 0.05µm. Dies ist deutlich kleiner als eine typische Fallenausdehnung von R0 = 5µm. Des Weiteren hat die Dichteverteilung der Grundzustandsatome ihr Maximum in der Fallenmitte. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groÿ, dass ein Atom angeregt wird, das sich so weit vom Fallenrand weg bendet, so dass sich das angeregte Elektron vollständig in der Falle bendet. Mit dieser Annahme lässt sich das Argument der Θ Funktion aus (4.23) folgendermaÿen vereinfachen: ~ 02 − (R ~ 0 + R) ~ 2 ) → Θ(R ~ 02 − R ~ 2) Θ(R (4.24) Dies bedeutet, dass sich das angeregte Elektron immer innerhalb der Atomwolke aufhält. Der Fall, dass ein Atom am Fallenrand angeregt wird und sich das angeregte Elektron teilweise auÿerhalb des Kondensates aufhält, kann in dieser Näherung nicht korrekt beschrieben werden. Z Mαγ ≈ Z T ~0 ~ ~ 0 φ(R)χ ~ ? (R ~ 0 )Γ(|R ~ 0 |) µ − V (R + R) dR α g 2 2 0 ~ ~ ~ ~ Θ(R0 − R )χγ (R )φ(R) ~ dR (4.25) Das Einführen von Kugelkoordinaten für die gestrichenen und die ungestrichenen Koordinaten führt zu: Z 1 Z 2π Z ∞ Z 1 Z 2π 1Z ∞ dRR2 d cos θ dφ dR0 R02 d cos θ0 dφ0 φ(R, θ, φ)χ?α (R0 , θ0 , φ0 ) Mαγ = g 0 −1 0 0 −1 0 M ω 2 02 Γ(R0 )(µ − (R + R2 + 2RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 ) (4.26) 2 +2RR0 cos θ cos θ0 ))Θ(R02 − R2 )χγ (R0 , θ0 , φ0 )φ(R, θ, φ) 50 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Die Schwerpunktswellenfunktion ist die auf eins normierte Wurzel der Dichtefunktion. ~ = φ(R) = v u u ρ(R) t ~ (4.27) n v u u µ − V T (R) ~ t ng Θ(R02 − R2 ) (4.28) ~ = Θ(R) ~ 2 ausnutzt, folgendene Matrix: Damit ergibt sich, wenn man Θ(R) Mαγ Z 2π Z 2π Z ∞ Z 1 1 Z ∞ 0 02 Z 1 2 0 0 d cos θ dφ dRR = dR R d cos θ dφ g 0 0 0 0 −1 −1 M ω 2 02 χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 )(µ − (R + R2 2 +2RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 ) µ M ω 2 R2 +2RR0 cos θ cos θ0 ))( − )Θ(R02 − R2 ) ng 2ng (4.29) Das Integral über eine Periode von sin φ und cos φ verschwindet, so dass sich folgende Matrix ergibt: Mαγ = Z 2π Z ∞ Z 1 2π Z ∞ 0 02 Z 1 dR R d cos θ0 dφ0 dRR2 d cos θ g 0 −1 0 0 −1 M ω 2 02 χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 )(µ − (R + R2 2 µ M ω 2 R2 +2RR0 cos θ cos θ0 ))( − )Θ(R02 − R2 ) ng 2ng (4.30) Ausführen der Integration über cos θ führt zu: Z ∞ Z 1 Z 2π 4π Z ∞ dRR2 dR0 R02 d cos θ0 dφ0 χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 ) g 0 0 −1 0 M ω 2 02 µ M ω 2 R2 (µ − (R + R2 ))( − )Θ(R02 − R2 ) (4.31) 2 ng 2ng Mαγ = Einsetzen der Wasserstowellenfunktionen χn,l,m (R, θ, φ) = Rn,l (R)Yl,m (θ, φ) ergibt für die Matrixelemente einer n-Mannigfaltigkeit: 0 0 n,l ,m Mn,l,m = Z 2π Z 1 Z ∞ 4π Z ∞ ? (θ0 , φ0 )Yl0 ,m0 (θ0 , φ0 ) dφ0 Yl,m d cos θ0 dR0 R02 dRR2 g 0 0 −1 0 M ω 2 02 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l0 (R0 )(µ − (R + R2 )) 2 M ω 2 R2 µ − )Θ(R02 − R2 ) (4.32) ( ng 2ng 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 51 Da keine weiteren Terme mehr von φ0 und θ0 abhängen, lässt sich die Orthonormierung der Kugelächenfunktionen ausnutzen, so dass alle Nichtdiagonalelemente verschwinden. n,l,m Mn,l,m = Z ∞ 4π Z ∞ dRR2 dR0 R02 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) g 0 0 M ω 2 02 µ M ω 2 R2 (µ − (R + R2 ))( − )Θ(R02 − R2 ) 2 ng 2ng (4.33) Aus der Normierung der Teilchenzahldichte folgt: Z ∞ 0 dRR2 ( µ M ω 2 R2 1 − )Θ(R02 − R2 ) = ng 2ng 4π (4.34) Damit lässt sich die R Integration ausführen. n,l,m Mn,l,m = Z ∞ 0 dR0 R02 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) M ω 2 R2 µ M ω 2 02 4π M ω 2 Z R0 µ R − − )) ( − dRR4 ( g 2g g 2 ng 2ng 0 = Z ∞ 0 (4.35) dR0 R02 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) µ M ω 2 02 4π M ω 2 µR05 M ω 2 R07 ( − R − ( − ) (4.36) g 2g g 2 5ng 14ng µ 4π M ω 2 µR05 M ω 2 R07 Z ∞ 0 02 = ( − ( − )) dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) g g 2 5ng 14ng 0 2 Z ∞ Mω dR0 R04 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) (4.37) − 2g 0 Ich stelle die Matrixelemente abhängig von chemischem Potenzial und der Fallenfrequenz dar. Wenn die Fallenfrequenz bei einem Experiment bekannt ist und man die Energiezustände des Rydbergatoms mittels Spektroskopie bestimmen kann, lässt sich dadurch das chemische Potenzial und damit die Teilchenzahl des Kondensates berechnen. n,l,m Mn,l,m Z ∞ µ M ω 2 6µ ) dR0 R02 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) = ( − g 2 7M ω 2 g 0 M ω 2 Z ∞ 0 04 − dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 2g 0 4µ Z ∞ 0 02 = dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 7g 0 M ω 2 Z ∞ 0 04 dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) − 2g 0 (4.38) (4.39) 52 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN µ[a.u.] ω[kHz] 10−14 1 10−13 1 −12 10 1 10−11 1 −10 10 1 −13 10 10 10−12 10 Teilchenzahl n 7 2, 14 · 103 6, 76 · 105 2, 14 · 108 6, 76 · 1010 2 6, 76 · 102 R0 [a.u.] 1, 46 · 104 4, 63 · 104 1, 46 · 105 4, 63 · 105 1, 46 · 106 4, 63 · 103 1, 46 · 104 µ[a.u.] 10−11 10−10 10−12 10−11 10−10 10−11 10−10 ω[kHz] Teilchenzahl n 10 2, 14 · 105 10 6, 76 · 107 50 5 50 1, 71 · 103 50 5, 41 · 105 100 2, 14 · 102 100 6, 76 · 104 R0 [a.u.] 4, 63 · 104 1, 46 · 105 2, 92 · 103 9, 26 · 103 2, 92 · 104 4, 63 · 103 1, 46 · 104 Tabelle 4.3: Teilchenzahl und Radius der Falle für verschiedene Fallenfrequenzen und chemische Potenziale M ist bereits diagonal, da das Fallenpotenzial rotationssymmetrisch ist, so dass l und m erhalten sind und ich das Mischen von Zuständen mit unterschiedlicher Hauptquantenzahl n auf Grund der groÿen Energiedierenz dieser Zustände vernachlässigt habe. Deshalb kann ich die Eigenwerte direkt ablesen. Im Vergleich zum Fall des räumlich unendlich ausgedehnten Potenzialkastens tritt ein zusätzlicher von der Fallenfrequenz abhängiger Summand auf, der zu einer kleineren Energieverschiebung führt. Auÿerdem ist der von der Fallenfrequenz unabhängige Term um einen Faktor 4/7 kleiner. Damit ist der Grenzfall des homogenen Kondensates in diesen Betrachtungen nicht eingeschlossen, wie man auf den ersten Blick meinen könnte, da für ω → 0 das Fallenpotenzial verschwindet. Dies liegt daran, dass beim unendlich ausgedehnten Potenzialkasten das Potenzial sich nur auf der Skala der healing length am Rand bemerkbar macht. Dies ist nur eine lokale Störung in einem beliebig kleinem Bereich. In dem Fall der harmonischen Falle wird die Form der Dichteverteilung jedoch für jedes endliche Fallenpotenzial global von diesem beeinusst. Bevor man die Energieverschiebung (4.39) berechnen kann, muss man sich überzeugen, dass die gemachten Näherungen für die entsprechenden Werte von µ und ω gültig sind, d.h. die Teilchenzahl muss hinreichend groÿ sein und der Radius der Falle muss deutlich gröÿer sein als der Abstand des angeregten Elektrons vom Kern. Für letzteren gilt in etwa r = n2 . Die Teilchenzahl lässt sich mit Gleichung (4.21) und der Fallenradius mit (4.20) berechnen. Aus Tabelle 4.3 lässt sich das minimale chemische Potenzial, das mit den Näherungen noch vereinbar ist, für jede Fallenfrequenz entnehmen. Ich werde mich auf folgende Bereiche beschränken: Für µ ≤ 10−13 auf ω ≤ 1kHz , für µ ≤ 10−12 auf ω ≤ 30kHz und für µ ≥ 10−12 auf ω ≤ 100kHz . Abbildung 4.3 stellt die Abhängigkeit der Energieverschiebung des Rydbergzustandes ∆E R von der Drehimpulsquantenzahl l für eine Fallenfrequenz von ω = 1kHz und µ = 10−12 a.u. dar. Für diese Parameter dominiert der erste Summand aus Gleichung (4.39) die Energieverschiebung für alle Zustände. Dieser stimmt aber bis auf den Faktor 4/7 mit der zustandsabhängigen Energieverschiebung für den Fall des homogenen Kondensates überein. Deshalb ist der Verlauf der Energieverschiebung qualitativ 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 53 gleich wie im Fall des homogenen Kondensates und lässt sich auch analog zu diesem erklären. Die Energieverschiebung ist negativ, da die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons in den betrachteten Zuständen in den Bereichen mit negativer Kopplungskonstante viel gröÿer ist als in den Bereichen mit positiver Kopplungskonstante. Dies führt zu einer attraktiven Wechselwirkung zwischen dem angeregtem Elektron und den Grundzustandsatomen. Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit eines Elektrons mit kleinerem Drehimpuls ist in Abständen mit gröÿerer Kopplungskonstante gröÿer als bei Zuständen mit gröÿerem Drehimpuls. Dies führt für Zustände mit geringerem Drehimpuls zu einer betragsmäÿig gröÿeren Energieverschiebung. Abbildung 4.4 stellt die Energieverschiebung des Rydbergzustandes ∆E R bei einer Fallenfrequenz ω = 10kHz und µ = 10−12 a.u. dar. Hier erkennt man, dass der Betrag der Energieverschiebung für den n = 50 Zustand deutlich kleiner ist als es der Fall war bei einer Fallenfrequenz von ω = 1kHz erfährt. Die Energieverschiebung für den n = 40 Zustand ist ebenfalls etwas kleiner, während für den n = 30 und den n = 20 Zustand keine Veränderung erkennbar ist. Dies liegt daran, dass der zweite Summand aus Gleichung (4.39) schnell mit steigender Hauptquantenzahl wächst. Für eine konstante Kopplungskonstante wäre er proportional zu dem Erwartungswert von 2 R2 hR2 i = n2 (5n2 + 1 − 3l(l + 1)) [21]. Deshalb ist er für Zustände mit groÿer Hauptquantenzahl bereits bedeutend für Zustände mit kleinerer Hauptquantenzahl jedoch noch vernachlässigbar. Dies führt dazu, dass sich das Verhältnis der Energieverschiebung gegenüber dem homogene Fall des homogenen Kondensates ändert. Abbildung 4.5 und Abbildung 4.6 zeigen die Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Hauptquantenzahl für ω = 1kHz bzw. ω = 10kHz . Der qualitative Verlauf ist identisch mit dem entsprechendem Graphen für den Fall des homogenen Kondensates. Für Hauptquantenzahlen n < 40 unterscheiden sich die Energieverschiebungen von Abbildung 4.5 und Abbildung 4.6 nicht merklich. Die unterschiedliche Fallenfrequenz ist wieder erst bei Zuständen mit gröÿerer Hauptquantenzahl deutlich. 54 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -5e-10 n=20 n=30 n=40 n=50 -1e-09 -1.5e-09 ∆ ER [a.u.] -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 -4e-09 -4.5e-09 -5e-09 -5.5e-09 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Drehimpulsquantenzahl l Abbildung 4.3: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Drehimpulsquantenzahl l für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei ω = 1kHz und µ = 10−12 . Daraus ergibt sich eine Teilchenzahl n ≈ 6, 76 · 105 . -5e-10 n=20 n=30 n=40 n=50 -1e-09 -1.5e-09 ∆ ER [a.u.] -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 -4e-09 -4.5e-09 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Drehimpulsquantenzahl l Abbildung 4.4: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Drehimpulsquantenzahl l für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei ω = 10kHz und µ = 10−12 . Daraus ergibt sich eine Teilchenzahl n ≈ 6, 76 · 102 . 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 55 -5e-10 l=20 l=30 l=40 -1e-09 -1.5e-09 ∆ ER [a.u.] -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 -4e-09 -4.5e-09 -5e-09 20 25 30 35 40 45 50 Hauptquantenzahl n Abbildung 4.5: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Hauptquantenzahl n für verschiedene Drehimpulsquantenzahlen l bei ω = 1kHz und µ = 10−12 . Daraus ergibt sich eine Teilchenzahl n ≈ 6, 76 · 105 . -5e-10 l=20 l=30 l=40 -1e-09 -1.5e-09 ∆ ER [a.u.] -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 -4e-09 -4.5e-09 20 25 30 35 40 45 50 Hauptquantenzahl n Abbildung 4.6: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Hauptquantenzahl n für verschiedene Drehimpulsquantenzahlen l bei ω = 10kHz und µ = 10−12 . Daraus ergibt sich eine Teilchenzahl n ≈ 6, 76 · 102 . 56 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Im folgenden schaue ich mir die Abhängigkeit der Energieverschiebung für verschiedene Zustände von der Fallenfrequenz ω und vom chemischem Potenzial µ an. Die Abbildung 4.7 stellt diese Abhängigkeit für die Zustände mit maximalem Drehimpuls dar. Hier ist wieder zu erkennen, dass die Zustände mit höherer Hauptquantenzahl n eine stärkere Abhängigkeit von der Fallenfrequenz haben. Man erkennt deutlich das quadratische Ansteigen des Betrages der Energieverschiebung mit der Fallenfrequenz. Die quadratische Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz kann über die Abhängigkeit der Teilchenzahldichte der Grundzustandsatome verstanden werden (4.19). Wenn alle anderen Parameter festgehalten werden und nur die Fallenfrequenz erhöht wird, nimmt die Teilchenzahldichte der Grundzustandsatome quadratisch ab. Diese Abnahme führt zu einer Abnahme der Energieverschiebung, die durch die Wechselwirkung des angeregten Elektrons mit den Grundzustandsatomen verursacht wird. Abbildung 4.8 zeigt die Abhängigkeit des Betrages der Energieverschiebung |∆E R | für die Zustände mit maximalem Drehimpuls auf einer doppeltlogarithmischen Skala vom chemischem Potenzial µ für ω = 1kHz . Für ω = 1kHz erkennt man für alle Zustände eine lineare Abhängigkeit vom chemischem Potenzial. Diese lässt sich wieder verstehen wenn man sich die Teilchenzahldichte der Grundzustandsatome als Funktion des chemischem Potenzials anschaut (4.19). Diese wächst linear mit dem chemischem Potenzial. -1.5e-09 n=30 l=29 n=40 l=39 n=50 l=49 ∆ ER [a.u.] -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 0 5 10 15 20 25 30 ω [kHz] Abbildung 4.7: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz ω für Zustände mit der Drehimpulsquantenzahl l = 29 für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei µ = 10−12 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 57 1e-06 n=30 l=29 n=40 l=39 n=50 l=49 |∆ ER| [a.u.] 1e-07 1e-08 1e-09 1e-10 1e-13 1e-12 1e-11 1e-10 µ [a.u.] Abbildung 4.8: Abhängigkeit der Energieverschiebung vom chemischem Potenzial für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei ω = 1kHz 58 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Die Abbildungen 4.9 - 4.10 zeigen die Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz bzw. vom chemischem Potenzial für den l = 29 und den l = 28 Zustand für verschiedene Hauptquantenzahlen. Innerhalb einer n-Mannigfaltigkeit lässt sich aus diesen Graphen direkt der Energieunterschied für den entsprechenden Übergang, der der Bedingung |∆l| = 1 genügt, ablesen. Für den Übergang zwischen Zuständen mit unterschiedlichen Hauptquantenzahlen n1 und n2 muss noch zusätzlich der Energieunterschied der Bohr'schen Energieniveaus ∆Eel = 2n1 2 − 2n1 2 auf 2 1 Grund der unterschiedlichen Hauptquantenzahlen berücksichtigt werden. In Abbildung 4.11 habe ich exemplarisch die Energiedierenz der Verschiebungen des n = 30 l = 29 und der Verschiebung des n = 30 l = 28 als Funktion des chemischen Potenzials dargestellt. Anhand dieses Graphen lässt sich, wenn man den Energieunterschied zwischen dem n = 30 l = 29 und n = 30 l = 28 Zustand bei einer Fallenfrequenz von ω = 1kHz gemessen hat, das chemische Potenzial und damit die Anzahl der Grundzustandsatome bestimmen. Da der n = 30 Zustand für typische chemische Potenziale nur geringfügig von der Fallenfrequenz abhängt, ist eine exakte Kenntnis der Fallenfrequenz nicht nötig, um gute Aussagen über die Teilchenzahl der Kondensatsatome zu machen. 5e-10 n=30 l=29 n=30 l=28 n=40 l=29 n=40 l=28 n=50 l=29 n=50 l=28 0 -5e-10 ∆ ER [a.u.] -1e-09 -1.5e-09 -2e-09 -2.5e-09 -3e-09 -3.5e-09 -4e-09 -4.5e-09 0 5 10 15 20 25 30 ω [kHz] Abbildung 4.9: Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz ω für Zustände mit der Drehimpulsquantenzahl l = 29 für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei µ = 10−12 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 59 1e-06 n=30 l=29 n=30 l=28 n=40 l=29 n=40 l=28 n=50 l=29 n=50 l=28 |∆ ER| [a.u.] 1e-07 1e-08 1e-09 1e-10 1e-13 1e-12 1e-11 1e-10 µ [a.u.] Abbildung 4.10: Abhängigkeit der Energieverschiebung vom chemischem Potenzial für verschiedene Hauptquantenzahlen n bei ω = 1kHz 1e-06 ∆ERl=29 - ∆ERl=28 [a.u.] 1e-07 1e-08 1e-09 1e-10 1e-13 1e-12 1e-11 1e-10 µ [a.u.] Abbildung 4.11: Abhängigkeit der Dierenz der Energieverschiebungen des n = 30 l = 29 und des n = 30 l = 28 vom chemischem Potenzial bei ω = 1kHz 60 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Im folgenden werde ich die Abhängigkeit des gesamten Drehimpulsspektrums für den n = 30 und den n = 50 Fall vom chemischem Potenzial und der Fallenfrequenz untersuchen. Zunächst werde ich die Abhängigkeit des Betrages der Energieverschiebung |∆E R | vom chemischem Potenzial betrachten. Abbildungen 4.12 und 4.13 stellen diese für den n = 30 und den n = 50 Zustand für ω = 1kHz auf einer doppeltlogarithmischen Skala dar. Der qualitative Verlauf ist für den n = 30 und den n = 50 Zustand identisch. Die Energieverschiebung der Zustände wächst in beiden Fällen für alle Drehimpulszustände linear mit steigendem chemischem Potenzial. Der lineare Anstieg ergibt sich aus der linearen Abhängigkeit der Teilchenzahldichte vom chemischem Potenzial. Das Wachstum der Energieverschiebung für die einzelnen Zustände ist unterschiedlich. Allerdings ist der Unterschied innerhalb einer n-Mannigfaltigkeit klein. 1e-06 1e-07 |∆ ER| [a.u.] l=0 1e-08 l=29 1e-09 1e-10 1e-13 1e-12 1e-11 1e-10 µ [a.u.] Abbildung 4.12: Betrag der Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 30 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei ω = 1kHz in Abhängigkeit vom chemischem Potenzial auf einer doppeltlogarithmischen Skala. 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 61 1e-06 1e-07 |∆ ER| [a.u.] l=0 1e-08 l=49 1e-09 1e-10 1e-13 1e-12 1e-11 1e-10 µ [a.u.] Abbildung 4.13: Betrag der Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 50 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei ω = 1kHz in Abhängigkeit vom chemischem Potenzial auf einer doppeltlogarithmischen Skala. 62 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Jetzt betrachte ich die Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz für unterschiedliche, aber jeweils feste, chemische Potenziale. Die Abbildungen 4.14 und 4.15 stellen diese für den n = 30 Zustand dar. Der Betrag der Energieverschiebung nimmt quadratisch mit der Fallenfrequenz ab, was sich mit der quadratischen Abnahme der Teilchenzahldichte mit der Fallenfrequenz erklären lässt. Die Steigung der einzelnen Parabeln ist zustandsabhängig. In Abbildung 4.15 erkennt man, dass die Dierenz der Energieverschiebung für den n = 30 l = 29 Zustand für ω = 1kHz und ω = 100kHz von der Gröÿenordnung ∆E ∼ 10−9 ist und deshalb erst für µ < 10−11 von Bedeutung wird. Die Abbildungen 4.16 bis 4.17 stellen die Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz für den n = 50 Zustand für verschiedene chemische Potenziale dar. Der qualitative Verlauf stimmt mit dem Verlauf der Energieverschiebung für die n = 30 Zustände überein. Die Energiedierenz zwischen dem Wert für ω = 1kHz und ω = 100kHz für den l = 49 Zustand liegt in diesem Fall in der Gröÿenordnung ∆E ∼ 10−8 für den l = 49 Zustand. Also etwa eine Gröÿenordnungen über dem Wert für den n = 30 Zustand. Der Grund liegt darin, dass der zweite Summand aus (4.39) schnell mit der Hauptquantenzahl steigt. Auch für den n = 50 Fall ist die Steigung der Zustände abhängig von ihrem Drehimpuls. Deshalb schneiden sie sich paarweise, was jeweils zu einer Entartung der Energien zweier Drehimpulszustände führt. In der Abbildung 4.17 scheint es, als ob alle Zustände mit unterschiedlichem Drehimpuls für die selben Parameter entartet seien. Dies liegt aber nur an der Auösung der Graphen. Wählt man in diesem Bereich eine kleinere Schrittweite, so sieht man, dass jeweils nur zwei Energien entartet sind. Des Weiteren führt es dazu, dass es einen Bereich gibt, für den der l = 0 Zustand eine betragsmäÿig kleinere Energieverschiebung erfährt als die Zustände mit gröÿerem Drehimpuls. Dies liegt daran, dass in dem Bereich der zweite Summand aus (4.39) dominiert. In Abbildung 4.17 betrachte ich nur Fallenfrequenzen ω ≤ 70kHz . Für gröÿere Fallenfrequenzen wird die Energieverschiebung positiv. Dies ist allerdings unphysikalisch und kommt davon, dass die Ausdehnung der Atomwolke mit steigender Fallenfrequenz kleiner wird und das angeregte Elektron dann eine nicht mehr zu vernachlässigende Aufenthaltswahrscheinlichkeit auÿerhalb der Atomwolke hat. Dieser Fall kann aber auf Grund von Näherung (4.24) nicht korrekt beschrieben werden. 4.2. ISOTROPE HARMONISCHE FALLE 63 -1.5e-07 l=29 l=29 -2e-07 ∆ ER [a.u.] -2.5e-07 -3e-07 -3.5e-07 -4e-07 l=0 l=0 -4.5e-07 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω[kHz] Abbildung 4.14: Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 30 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei µ = 10−10 in Abhängigkeit von der Fallenfrequenz. -1.5e-08 l=29 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 l=0 -3.5e-08 -4e-08 l=0 -4.5e-08 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω[kHz] Abbildung 4.15: Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 30 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei µ = 10−11 in Abhängigkeit von der Fallenfrequenz. 64 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -3.2e-07 l=49 -3.4e-07 l=49 -3.6e-07 -3.8e-07 ∆ ER [a.u.] -4e-07 -4.2e-07 -4.4e-07 l=0 -4.6e-07 -4.8e-07 -5e-07 -5.2e-07 l=0 -5.4e-07 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω[kHz] Abbildung 4.16: Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 50 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei µ = 10−10 in Abhängigkeit von der Fallenfrequenz. -1e-08 l=0 -1.5e-08 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 l=49 -3e-08 l=49 -3.5e-08 -4e-08 -4.5e-08 -5e-08 l=0 -5.5e-08 0 10 20 30 40 50 60 70 ω[kHz] Abbildung 4.17: Energieverschiebung des Rydbergzustandes mit der Hauptquantenzahl n = 50 für den Fall der isotropen harmonischen Falle bei µ = 10−11 in Abhängigkeit von der Fallenfrequenz. 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 65 4.3 Axialsymmetrische harmonische Falle Als Nächstes Fallenpotenzial betrachte ich ein zylindrisches Fallenpotenzial der Form: 1 1 M ω 2 (x2 + y 2 ) + M Ω2 z 2 2 2 1 1 = M ω 2 R2 sin2 θ + M Ω2 R2 cos2 θ 2 2 1 1 = M ω 2 R2 + M R2 cos2 (θ)(Ω2 − ω 2 ) 2 2 ~ = V T (R) (4.40) (4.41) Das Potenzial ist für Ω 6= ω nicht kugelsymmetrisch, aber es ist noch zylindersymmetrisch bezüglich der z -Achse. Ich verwende in diesem Kapitel trotzdem Kugelkoordinaten, da die Wasserstowellenfunktionen in Kugelkoordinaten eine einfache Form haben und die Wasserstowellenfunktionen den Zustandsraum, nämlich eine n-Mannigfaltigkeit vollständig aufspannen. Mit dem Potenzial (4.41) ergibt sich für die Dichteverteilung aus der Gross-Pitaevskii Gleichung (3.42): ρ(R, θ) = µ − V T (R, θ) Θ(R02 (θ) − R2 ) g (4.42) ~ 0 ) = µ erhält man die Ausdehnung des Kondensates. Aus der Randbedingung V T (R Der Radius des Kondensates hängt jetzt vom Azimutalwinkel ab. 2µ M (Ω2 cos2 (θ) + ω 2 sin2 θ) 2µ = 2 Ω M ω 2 (1 + ( ω2 − 1) cos2 (θ)) R02 (θ) = (4.43) (4.44) Aus dem Volumenintegral der Dichte erhält man die Teilchenzahl. Z n = ~ R) ~ dRρ( Z R0 (cos θ) ³ 1 2π Z 1 dRR2 µ − M ω 2 R2 d cos θ = g −1 2 0 ´ 1 − M R2 cos2 (θ)(Ω2 − ω 2 ) 2 ´ 2π Z 1 ³ µR03 (x) 1 1 = dx − M ω 2 R05 (x) − M R05 (x)x2 (Ω2 − ω 2 ) (4.45) g −1 3 10 10 3 2πµ 2µ 32 Z 1 1 = dx( ( ) )2 2 3g M ω 2 −1 1 + ( Ωω2 − 1)x2 5 π 2µ 52 Z 1 1 2 − Mω ( ) dx( )2 2 Ω 2 2 5g Mω −1 1 + ( ω2 − 1)x 66 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN − 5 π 2µ 52 Z 1 1 2 dxx2 ( M (Ω2 − ω 2 )( ) ) 2 Ω 2 5g Mω −1 1 + ( ω2 − 1)x2 2πµ 2µ 32 2ω π 2µ 25 2 ω 3 4 ω 2 ( ) − M ω ( ) ( 3+ ) 3g M ω 2 Ω 5g M ω2 3Ω 3Ω π 2µ 52 2 ω 3 − M (Ω2 − ω 2 )( ) 5g M ω 2 3 Ω3 2πµ 2µ 32 ³ 2ω 2ω 3 4ω 2 ω 2 ω3 ´ = ( ) − − − + g M ω2 3Ω 15Ω3 15Ω 15 Ω 15 Ω3 8πµ 2µ 32 ω = ( ) (4.46) 15g M ω 2 Ω Die Werte der Integrale in (4.45) sind im Anhang aufgeführt. Die Teilchenzahl ist um den Faktor Ωω gegenüber dem Fall der isotropen Falle erhöht bzw. verringert, je nachdem ob die longitudinale oder die axiale Fallenfrequenz gröÿer ist. Ich betrachte wieder nur den zustandsabhängigen Teil der Matrix (3.53). Z Z T ~0 ~ γ ~ ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R ~ 0 )Γ(|R ~ 0 |) µ − V (R + R) Mα = dR dR g 2 0 2 0 ~ + R) ~ )χγ (R ~ )φ(R) ~ Θ(R0 (θ) − (R (4.47) = Hier lässt sich ganz analog zum Fall des isotropen Fallenpotenzials argumentieren. Die ~ 0 | viel gröÿer als die Ausdehnung des Wasserstowellenfunktionen verschwinden für |R Atoms, das sie beschreiben. Für n = 30 liegen die typischen Ausdehnungen eines Atoms bei Rmax ∼ 0.05µm. Dies ist deutlich kleiner als eine typische Fallenausdehnung von R0 = 5µm. Des Weiteren verschwindet die Dichteverteilung für den Rand der Falle. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groÿ, dass ein Atom angeregt wird, das sich so weit vom Fallenrand weg bendet, so dass sich das angeregte Elektron vollständig in der Falle bendet. Mit dieser Annahme lässt sich das Argument der Θ ~ 2 − (R ~ 0 + R) ~ 2 ) → Θ(R ~2 − R ~ 2 ). Funktion aus (4.47) folgendermaÿen vereinfachen: Θ(R 0 0 Dies bedeutet, dass sich das angeregte Elektron immer innerhalb der Atomwolke aufhält. Der Fall, dass ein Atom am Fallenrand angeregt wird und sich das angeregte Elektron teilweise auÿerhalb des Kondensates aufhält, kann in dieser Näherung nicht korrekt beschrieben werden. Z Mαγ ≈ Z T ~0 ~ ~ 0 )Γ(|R ~ 0 |) µ − V (R + R) ~ 0 φ(R)χ ~ ?α (R dR g 2 0 2 ~ )χγ (R ~ )φ(R) ~ Θ(R (θ) − R ~ dR 0 (4.48) ~ +R ~ 0 lässt sich in Kugelkoordinaten folgendermaÿen Das Fallenpotenzial am Ort R darstellen: 2 ~ +R ~ 0 ) = M ω (R02 sin θ02 + R2 sin θ2 V T (R 2 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 67 +2RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 )) M Ω2 02 + (R cos θ02 + R2 cos θ2 + 2RR0 cos θ cos θ0 ) (4.49) 2 M ω 2 02 (R + R2 + 2RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 )) = 2 1 1 + M cos2 θR2 (Ω2 − ω 2 ) + M cos2 θ0 R02 (Ω2 − ω 2 ) 2 2 +M Ω2 RR0 cos θ cos θ0 (4.50) Die Schwerpunktswellenfunktion ergibt sich wieder als die normierte Wurzel aus der Dichtefunktion: ~ = φ(R) = v u u ρ(R) t ~ (4.51) n v u u µ − V T (R) ~ t ng Θ(R02 − R2 ) (4.52) ~ = Θ2 (R) ~ sowie (4.48) ergibt sich: Aus der Relation Θ(R) Z 1 Z 2π Z ∞ Z 1 Z 2π 1Z ∞ γ 2 0 02 0 Mα = dRR d cos θ dφ dR R d cos θ dφ0 g 0 −1 0 0 −1 0 T ~ µ − V (R) ~ 2) χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 ) Θ(R02 (θ) − R ng M ω 2 02 (R + R2 + 2RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 )) (µ − 2 1 1 − M cos2 θR2 (Ω2 − ω 2 ) − M cos2 θ0 R02 (Ω2 − ω 2 ) 2 2 2 0 0 −M Ω RR cos θ cos θ ) (4.53) Für die R, θ, φ unabhängigen Summanden lässt sich die Normierung der Schwerpunktswellenfunktion ausnutzen. Z 2π 1 Z ∞ 0 02 Z 1 0 γ Mα = dR R d cos θ dφ0 χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 ) g 0 −1 0 à 2 M ω 02 1 µ− R − M cos2 θ0 R02 (Ω2 − ω 2 ) 2 2 Z 1 Z 2π Z ∞ ~ µ − V T (R) 2 ~ 2) d cos θ dφ + dRR Θ(R02 (θ) − R ng −1 0 0 ³ M ω2 − R2 − M ω 2 RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 ) 2 ! ´ 1 2 2 2 2 2 0 0 − M cos θR (Ω − ω ) − M Ω RR cos θ cos θ (4.54) 2 68 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Ich betrachte zuerst nur die verbleibenden ungestrichenen Integrationen. Z ∞ 0 dRR 2 2 Z 1 −1 d cos θ Z 2π 0 ~ µ − V T (R) ~ 2) dφ Θ(R02 (θ) − R ng Mω 2 R − M ω 2 RR0 sin θ sin θ0 (cos φ cos φ0 + sin φ sin φ0 ) 2 1 − M cos2 θR2 (Ω2 − ω 2 ) − M Ω2 RR0 cos θ cos θ0 ) (4.55) 2 Z R0 (cos θ) Z 1 µ 1 1 dRR2 ( = 2π d cos θ − M ω 2 R2 − M R2 cos2 θ(Ω2 − ω 2 )) ng 2ng 2ng −1 0 M ω2 2 1 R − M cos2 θR2 (Ω2 − ω 2 ) − M Ω2 RR0 cos θ cos θ0 ) (4.56) (− 2 2 M ω2 5 1 1 µ Z1 = 2π dx(− R0 (x) − M (Ω2 − ω 2 )x2 R05 (x) − M Ω2 cos θ0 R0 xR04 (x)) ng −1 10 10 4 Z 1 2 2 2 2 2 4 M ω (Ω − ω ) 2 7 M 2 (Ω2 − ω 2 )2 4 7 M ω 7 R0 (x) + x R0 (x) + x R0 (x) +2π dx( 28ng 14ng 28ng −1 M 2 Ω2 ω 2 R0 cos θ0 6 M 2 Ω2 (Ω2 − ω 2 )R0 cos θ0 3 6 + xR0 (x) + x R0 (x)) (4.57) 12ng 12ng µ M ω 2 2µ 25 2 ω 3 4 ω = −2π ( ) ( 3+ ) ng 10 M ω 2 3Ω 3Ω 2µ 52 2 ω 3 µ 1 M (Ω2 − ω 2 )( ) −2π ng 10 M ω 2 3 Ω3 M 2 ω 4 2µ 72 2 ω 5 8 ω 3 16 ω +2π ( ) + + ) ( 28ng M ω 2 5 Ω5 15 Ω3 15 Ω M 2 ω 2 (Ω2 − ω 2 ) 2µ 72 2 ω 5 4 ω3 +2π ( ) ( + ) 14ng M ω2 5 Ω5 15 Ω3 M 2 (Ω2 − ω 2 )2 2µ 72 2 ω 5 +2π ( ) (4.58) 28ng M ω 2 5 Ω5 2π µ2 2µ 32 2 ω 3 4 ω = − ( ) ( 3+ ) 5 ng M ω 2 3Ω 3Ω 2π µ2 Ω2 − ω 2 2µ 32 2 ω 3 ( ) − 5 ng ω 2 M ω 2 3 Ω3 2π µ2 2µ 32 2 ω 5 8 ω 3 16 ω + ( ) ( + + ) 7 ng M ω 2 5 Ω5 15 Ω3 15 Ω 4π µ2 (Ω2 − ω 2 ) 2µ 32 2 ω 5 4 ω3 + ( ) ( 5+ ) 7 ng ω2 M ω2 5Ω 15 Ω3 2π µ2 (Ω2 − ω 2 )2 2µ 32 2 ω 5 ( ) (4.59) + 7 ng ω4 M ω 2 5 Ω5 (− 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 2π µ2 ω 2µ 32 ³ ω 2 ω 2 6 ω 4 8 ω 2 16 = ( ) −2 2 − 4 − 2 + 2 2 + + + 15 ng Ω M ω 2 Ω Ω 7 Ω4 7 Ω2 7 2 4 2 2 4´ 12 ω 8 8ω 6 12 ω 6ω 12 ω + − + − + − + 2 4 2 2 7 Ω 7 Ω 7 7Ω 7 7 Ω 7 Ω4 µ 12 = (− ) 4 7 3 = − µ 7 69 (4.60) (4.61) (4.62) In (4.57) habe ich die im Anhang angegebenen Integralrelationen verwendet. Setzt man dieses Ergebnis in (4.54) ein, ergibt sich: Mαγ Z 2π 1 Z ∞ 0 02 Z 1 0 dφ0 χ?α (R0 , θ0 , φ0 )Γ(R0 )χγ (R0 , θ0 , φ0 ) = d cos θ dR R g 0 0 −1 ³ M ω 2 02 1 3 ´ µ− R − M cos2 θ0 R02 (Ω2 − ω 2 ) − µ (4.63) 2 2 7 Bevor ich die Matrixelemente berechne, betrachte ich erst noch die Symmetrien der Matrix und die daraus resultierende Entartung des Energiespektrums. Hierfür fasse ~ 0 ) für die elektroniich (4.63) als Matrix auf, die aus einem eektivem Potenzial V (R sche Bewegung resultiert. ³4 µ ~ 0 ) = Γ(R0 ) V (R 7g − ´ M ω 2 02 1 R − M cos2 θ0 R02 (Ω2 − ω 2 ) 2g 2g (4.64) Ich zeige, dass dieses mit dem Paritätsoperator bezüglich x0 nämlich Px0 und dem Drehimpulsoperator bezüglich z 0 nämlich Lz0 kommutiert und dass Px0 und Lz0 antikommutieren. Damit lässt sich zeigen, dass die Energiezustände entartet sind [44]. Der Paritätsoperator Px0 bewirkt die Operation x0 → −x0 . Der Drehimpulsoperator Lz0 ist folgendermaÿen deniert: Lz0 = i(∂x0 y 0 − ∂ y0 x0 ) = i∂φ0 (4.65) (4.66) Anhand der kartesischen Darstellung (4.65) des Drehimpulsoperators sieht man sofort, dass gilt: Px0 Lz0 = iPx0 (∂x0 y 0 − ∂y 0 x0 ) = i(−∂x0 y 0 + ∂y 0 x0 )Px0 = −Lz0 Px0 (4.67) Des Weiteren sieht man Anhand der Darstellung (4.66) sofort, dass [H, Lz0 ] = 0 (4.68) 70 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN gilt, da H unabhängig von φ0 ist. Der Azimutalwinkel θ0 hängt, genau wie die radiale Koordinate R0 , in kartesischen Koordinaten nur von x02 ab. Damit gilt: [H, Px0 ] = 0 (4.69) Zusammengefasst habe ich zwei Operatoren Px0 und Lz0 gefunden, für die gilt: {Px0 , Lz0 } = 0 [H, Lz0 ] = 0 [H, Px0 ] = 0 (4.70) (4.71) (4.72) Wenn jetzt |E, mi ein Energieeigenzustand und gleichzeitig ein Eigenzustand von Lz0 ist, mit Lz0 |E, mi = m|E, mi (4.73) folgt aus (4.70): Lz0 Px0 |E, mi = = = = −Px0 Lz0 |E, mi −Px0 m|E, mi −mPx0 |E, mi −m|E, −mi (4.74) (4.75) (4.76) (4.77) Deshalb sind |E, mi und Px0 |E, mi = |E, −mi zwei entartete Energieeigenzustände. Das heisst ich erwarte eine zweifache Entartung aller Zustände mit m 6= 0. Einsetzen der Wasserstowellenfunktionen χn,l,m (R0 , θ0 , φ0 ) = Rn,l (R0 )Yl,m (θ0 , φ0 ) in (4.63) und Ausnutzen der Orthonormierung der Kugelächenfunktionen ergibt für die Matrixelemente einer n-Mannigfaltigkeit: 0 0 n,l ,m Mn,l,m = 4 µ Z ∞ 0 02 dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 7g 0 M ω 2 Z ∞ 0 04 − dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 2g 0 M (Ω2 − ω 2 ) Z ∞ 0 04 − dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 2g 0 Z 2π 0 dφ 0 Z 1 −1 ? d cos θ0 Yl,m (θ0 , φ0 ) cos2 θ0 Yl0 ,m0 (θ0 , φ0 ) (4.78) Das Mischen von Zuständen mit unterschiedlicher Hauptquantenzahl n, vernachlässige ich wieder, da auch hier der Energieunterschied der Zustände auf Grund der unterschiedlichen Bohr'schen Energieniveaus groÿ ist im Vergleich zu Energieverschiebungen, die durch die Wechselwirkung des angeregten Elektrons mit dem Kondensat 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 71 hervorgerufen werden. Im Anhang habe ich gezeigt, dass gilt: Z 2π 0 Z 1 ? (θ, φ)Yl0 ,m0 (θ, φ) d cos θ cos2 θYl,m −1 (l−m)(l+m) + (l−m+1)(l+m+1) für (2l+1)(2l−1) (2l+1)(2l+3) r (l−m)(l−m−1)(l+m)(l+m−1) für (2l+1)(2l−1)2 (2l−3) dφ = r (l+m+2)(l+m+1)(l−m+1)(l−m+2) (2l+1)(2l+3)2 (2l+5) für l0 = l ∧ m0 = m l0 = l − 2 ∧ m0 = m 0 0 l =l+2∧m =m (4.79) sonst 0 Damit ergeben sich folgende von Null verschiedene Matrixelemente: n,l,m Mn,l,m = 4 µ Z ∞ 0 02 dR R Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) 7g 0 M ω2 ³ (Ω2 − ω 2 ) (l − m)(l + m) (l − m + 1)(l + m + 1) ´ − 1+ ( + ) 2g ω2 (2l + 1)(2l − 1) (2l + 1)(2l + 3) Z ∞ 0 n,l+2,m Mn,l,m dR0 R04 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) (4.80) v u M (Ω − ω ) u t (l + m + 2)(l + m + 1)(l − m + 1)(l − m + 2) = − 2 2 Z ∞ 0 n,l−2,m Mn,l,m 2 2g (2l + 1)(2l + 3) (2l + 5) dR0 R04 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) (4.81) v u M (Ω − ω ) u t (l − m)(l − m − 1)(l + m)(l + m − 1) = − 2 2 Z ∞ 0 2g 2 (2l + 1)(2l − 1) (2l − 3) dR0 R04 Rn,l (R0 )Γ(R0 )Rn,l (R0 ) (4.82) Als Erstes kann man festhalten, dass die Matrix für den Fall eines axialsymmetrischen Fallenpotenzials ω 6= Ω nicht diagonal ist. Damit sind die Wasserstowellenfunktionen keine Eigenfunktionen des elektronischen Teils des Hamiltonoperators. Im Allgemeinen sind die elektronischen Eigenzustände eine Superposition von Wasserstowellenfunktionen mit unterschiedlichem Drehimpuls. Wenn die axiale und die longitudinale Fallenfrequenz übereinstimmen, erhält man den Grenzfall der isotropen harmonischen Falle (4.39), für den die Matrix diagonal ist. l ist also nur noch für den Fall, dass beide Fallenfrequenzen gleich oder zumindest ähnlich groÿ sind eine gute Quantenzahl ansonsten mischen jeweils die Zustände mit geradem und ungeradem Drehimpuls untereinander. Wenn ich in Zukunft von dem Drehimpuls eines Zustandes spreche, meine ich den entsprechenden Drehimpuls im Falle des isotropen Potenzials. Für nicht 72 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN zu groÿe Dierenzen der axialen und longitudinalen Fallenfrequenz lassen sich die Zustände noch einem Drehimpulszustand zuordnen, da der Entwicklungskoezient einer Wasserstowellenfunktion dann viel gröÿer ist als die Entwicklungskoezienten der übrigen Funktionen. Zustände mit unterschiedlicher magnetischer Quantenzahl m mischen auf Grund der axialen Symmetrie bezüglich der z -Achse nicht, so dass m weiterhin eine gute Quantenzahl ist. Die Entartung aller Zustände mit demselben Drehimpuls und unterschiedlicher magnetischer Quantenzahl m ist aufgehoben. Es sind noch Zustände mit betragsmäÿig gleichem m entartet. Also sind alle Zustände bis auf Zustände mit m = 0 2-fach entartet. Zustände mit m = 0 sind nicht entartet. Dies entspricht dem Ergebnis aus den Symmetrieüberlegungen. Ich betrachte zuerst Zustände mit der Hauptquantenzahl n = 30. Des Weiteren lasse ich das chemische Potenzial fest bei µ = 10−11 . Dadurch ist gewährleistet, dass ich die longitudinale und die axiale Fallenfrequenz jeweils im Bereich von 1kHz bis 100kHz variieren kann und sich immer ausreichend Teilchen in der Falle benden und die Ausdehnung des Rydbergzustandes in jeder Dimension viel kleiner als die Fallenausdehnung ist. Für den extremsten Fall Ω = ω = 100kHz ergibt sich noch eine Teilchenzahl von n = 2, 14 · 102 und ein Radius der Atomwolke von R0 = 4, 63 · 103 . Abbildung 4.18 stellt die Energieverschiebung des Rydbergzustandes bei einer lon-1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 l=0 -4.5e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.18: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−11 gitudinalen Fallenfrequenz von ω = 1kHz in Abhängigkeit von der axialen Fallenfrequenz Ω dar. Für Ω = 1kHz sind die Fallenfrequenzen gleich, so dass man den Fall der isotropen harmonischen Falle erhält. Hier lässt sich jedem Zustand eindeutig ein 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 73 Drehimpuls zuordnen. Zustände mit kleinem Drehimpuls werden stärker verschoben als Zustände mit groÿem Drehimpuls. Die Energiedierenz benachbarter Zustände wächst mit steigendem Drehimpuls. So ist der Unterschied zwischen den Energieverschiebungen des l = 29 und l = 28 Zustandes ∆El=29 − ∆El=28 = 1, 09 · 10−9 und der Unterschied der Energieverschiebung des l = 1 und l = 0 Zustandes ∆El=1 −∆El=0 = 6, 9·10−11 . Die Zustände mit unterschiedlicher magnetischer Quantenzahl m aber derselben Drehimpulsquantenzahl l sind entartet. Für Ω > ω wird diese Entartung aufgehoben. Des Weiteren sind die Zustände mit unterschiedlichem Drehimpuls für kleine Drehimpulsquantenzahlen mit steigender axialer Fallenfrequenz nicht mehr energetisch separiert, wie in Abbildung 4.19 deutlich wird, die die 28 betragsmäÿig gröÿten Eigenwerte als Funktion der axialen Fallenfrequenz darstellt. Die unterschiedlichen Drehimpulszustände mischen stark, so dass l für groÿe Frequenzen Ω keine gute Quantenzahl mehr ist. Der l = 29 Zustand ist -3.6e-08 -3.65e-08 -3.7e-08 ∆ ER [a.u.] -3.75e-08 -3.8e-08 -3.85e-08 l=7 -3.9e-08 l=6 -3.95e-08 l=5 l=4 -4e-08 -4.05e-08 l=0 -4.1e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.19: Abhängigkeit der betragsmäÿig gröÿten Eigenwerte der n = 30 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−11 für Ω ≤ 100kHz weiterhin energetisch von den anderen Zuständen separiert, wie in Abbildung 4.18 deutlich wird. Abbildung 4.20 stellt die 29 betragsmäÿig kleinsten Eigenwerte in Abhängigkeit der axialen Fallenfrequenz dar. Man erkennt anhand des Verlaufs der Energieverschiebung, dass es sich bei allen Eigenwerten um Eigenwerte zu Zuständen mit demselben Drehimpuls handelt. Die Mischung mit anderen Zuständen ist gering. Deshalb kann in diesem Fall der Drehimpuls noch als gute Quantenzahl angesehen werden. Ich werde mich auf den l = 29 Zustand konzentrieren, da für diesen gewährleistet ist, dass die Aufenthaltswahrscheinlichkeit in Kernnähe verschwindet, 74 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN da er nicht mit Zuständen mit kleinem Drehimpuls mischt. Dadurch ist die Näherung erlaubt, dass die Wasserstowellenfunktionen Eigenfunktionen des ungestörten intraatomaren Hamiltonoperators H e sind, die ich vorausgesetzt habe. Abbildung 4.20 stellt den l = 29 Zustand in Abhängigkeit von Ω für ω = 1kHz dar, -1.84e-08 -1.85e-08 m=0 -1.86e-08 ∆ ER [a.u.] -1.87e-08 -1.88e-08 -1.89e-08 -1.9e-08 -1.91e-08 -1.92e-08 l=29 -1.93e-08 m=29 -1.94e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.20: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 l = 29 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−11 während Abbildung 4.21 dieses für ω = 50kHz macht. Hier erkennt man, dass der m = 29 Zustand nur wenig von Ω abhängt, während der m = 0 Zustand eine deutliche Abhängigkeit hat. Dies resultiert daher, dass die Zustände mit maximalem m stark um die x-y -Ebene konzentriert sind, wo Ω keine Rolle spielt, da Ω nur für z 6= 0 beiträgt. Die Energieverschiebung des m = 0 Zustandes nimmt mit steigender axialer Fallenfrequenz ab. Dies lässt sich über die Abhängigkeit der Grundzustandsdichte (4.40) von der axialen Fallenfrequenz verstehen. Die Dichte in z -Richtung nimmt mit steigender axialen Fallenfrequenz ab. Deshalb nimmt der Betrag der Energieverschiebung für m = 0 Zustände, die um die z -Achse orientiert sind, ebenfalls ab. Für ω = Ω sind die Zustände mit unterschiedlichem m entartet. Deshalb erfährt der m = 0 Zustand eine gröÿere Energieverschiebung für ω < Ω als der m = 29 Zustand und der m = 29 Zustand eine gröÿere als der m = 0 für ω > Ω. In Abbildung 4.22 und 4.23 ist die Abhängigkeit der Energieverschiebung für den l = 29 Zustand von ω für Ω = 1kHz und Ω = 50kHz dargestellt. Der Betrag der Energieverschiebung nimmt für alle Zustände quadratisch ab. Die Energie des m = 29 Zustandes hängt stärker von der longitudinalen Fallenfrequenz ab, als die Energie des 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 75 m = 0 Zustandes. Dies liegt daran, dass der m = 29 Zustand in der x-y -Ebene lokalisiert ist und die Grundzustandsdichte in der x-y -Ebene mit ω abnimmt. Vergleicht man Abbildung 4.21 und Abbildung 4.23, erkennt man, dass eine Veränderung der axialen Fallenfrequenz von Ω = 1kHz zu Ω = 100kHz zu einer Veränderung der Energieverschiebung der Gröÿenordnung ∆E R ∼ 10−10 führt, während dieselbe Änderung der longitudinalen Fallenfrequenz zu einer Änderung der Energieverschiebung der Gröÿenordnung ∆E R ∼ 10−9 führt. Des Weiteren sieht man, dass alle Zustände eine Variation der longitudinalen Fallenfrequenz spüren. Beides lässt sich dadurch erklären, dass ω die Beschränkung in zwei Dimensionen beschreibt, während Ω die Bewegung nur in einer Dimension beschränkt. -1.84e-08 m=0 -1.85e-08 -1.86e-08 ∆ ER [a.u.] -1.87e-08 -1.88e-08 -1.89e-08 m=29 m=29 -1.9e-08 -1.91e-08 m=0 -1.92e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.21: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 l = 29 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 50kHz und µ = 10−11 76 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -1.8e-08 m=29 -1.82e-08 -1.84e-08 ∆ ER [a.u.] -1.86e-08 -1.88e-08 m=0 -1.9e-08 -1.92e-08 -1.94e-08 l=29 -1.96e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.22: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 l = 29 Zustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz und µ = 10−11 -1.78e-08 m=29 -1.8e-08 -1.82e-08 ∆ ER [a.u.] -1.84e-08 m=0 -1.86e-08 -1.88e-08 -1.9e-08 m=0 -1.92e-08 -1.94e-08 m=29 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.23: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 l = 29 Zustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 50kHz und µ = 10−11 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 77 Die Abbildung 4.24 stellt die Abhängigkeit der Energieverschiebung des Rydbergzustandes von der axialen Fallenfrequenz Ω für ω = 100kHz dar. Man erkennt für Ω = ω den Grenzfall der isotropen harmonischen Falle, bei dem alle Zustände mit gleicher Drehimpulsquantenzahl entartet sind. Für Ω 6= ω wird diese Entartung aufgehoben. Die Abbildungen 4.25 und 4.26 stellen die Abhängigkeit der Energieverschiebung des Rydbergzustandes von der longitudinalen Fallenfrequenz ω für Ω = 1kHz und Ω = 100kHz dar. Bei der Berechnung der Abbildungen 4.27 und 4.28 bin ich -1.5e-08 l=29 ∆ ER [a.u.] -2e-08 -2.5e-08 -3e-08 l=0 -3.5e-08 -4e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.24: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 100kHz und µ = 10−11 von einem chemischem Potenzial von µ = 10−10 ausgegangen und habe die Energieverschiebung in Abhängigkeit der longitudinalen bzw. der axialen Fallenfrequenz dargestellt. Die Energieverschiebung hängt in beiden Fällen nicht merklich von der Fallenfrequenz ab und es lässt sich auf der Skala auch keine Aufhebung der Entartung oder ein Mischen der Zustände erkennen. Die Energieverschiebung ist identisch mit der entsprechenden des isotropen Kondensates, die in Abbildung 4.14 dargestellt ist. Dies liegt daran, dass für µ = 10−10 der erste Summand aus 4.80, der nur vom chemischem Potenzial abhängt und identisch mit dem entsprechenden Summanden des isotropen Kondensates ist, die Diagonalelemente des Hamiltonoperators dominiert. Des Weiteren sind für µ = 10−10 die Diagonalelemente viel gröÿer als die Nichtdiagonalelemente, so dass letztere vernachlässigt werden können. Zusammengefasst bedeutet dies, dass die Energieverschiebung für groÿe chemische Potenziale für den Fall des isotropen Kondensates und des axialsymmetrischen Kondensates näherungsweise identisch sind. 78 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 l=0 -4.5e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.25: Abhängigkeit der Energieverschiebung des n = 30 Zustandes von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz und µ = 10−11 -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 l=0 -3.5e-08 -4e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.26: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 100kHz und µ = 10−11 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 79 -1.5e-07 l=29 l=29 l=0 l=0 -2e-07 ∆ ER [a.u.] -2.5e-07 -3e-07 -3.5e-07 -4e-07 -4.5e-07 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.27: Abhängigkeit der Energieverschiebung des n = 30 Zustandes von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz und µ = 10−10 -1.5e-07 l=29 l=29 l=0 l=0 -2e-07 ∆ ER [a.u.] -2.5e-07 -3e-07 -3.5e-07 -4e-07 -4.5e-07 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.28: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−10 80 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Die magnetische Quantenzahl m ist weiterhin eine gute Quantenzahl, weswegen ich in den Abbildungen 4.29 - 4.32 die Abhängigkeit der Zustände von m dargestellt habe. Die Abbildungen 4.29 und 4.30 stellen die Energieverschiebung für ω = 1kHz und Ω = 10kHz bzw. ω = 10kHz und Ω = 1kHz dar. Den einzelnen Energieverschiebungen lässt sich noch eindeutig ein Drehimpulszustand zuordnen. Die Energieverschiebung hängt für alle Drehimpulszustände nur schwach von der magnetischen Quantenzahl ab. Vergleicht man die Energieverschiebungen mit den entsprechenden Werten der isotropen harmonischen Falle in Abbildung 4.15, erkennt man auf dieser Skala keinen Unterschied. Dies liegt daran, dass die Diagonalelemente der Matrix (4.80) von dem ersten Summanden dominiert werden, der unabhängig von der Fallenfrequenz und der magnetischen Quantenzahl ist und die Nichtdiagonalelemente (4.81) klein sind im Vergleich zu den Diagonalelementen. Die Abbildungen 4.31 und 4.32 stellen die Energieverschiebung für ω = 1kHz und Ω = 100kHz bzw. ω = 100kHz und Ω = 1kHz dar. Die betragsmäÿig kleinsten Energieverschiebungen erfahren Zustände mit groÿem Drehimpuls. Diese Energieverschiebungen hängen nur schwach von der magnetischen Quantenzahl ab. Den betragsmäÿig gröÿeren Energieverschiebungen lässt sich kein Drehimpulsquantenzahl mehr zuordnen. -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 -4.5e-08 0 5 10 15 20 25 30 magnetische Quantenzahl m Abbildung 4.29: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der magnetischen Quantenzahl für Ω = 10kHz und ω = 1kHz bei µ = 10−11 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 81 -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 -4.5e-08 0 5 10 15 20 25 30 magnetische Quantenzahl m Abbildung 4.30: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der magnetischen Quantenzahl für Ω = 1kHz und ω = 10kHz bei µ = 10−11 -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 -4.5e-08 0 5 10 15 20 25 30 magnetische Quantenzahl m Abbildung 4.31: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der magnetischen Quantenzahl für Ω = 100kHz und ω = 1kHz bei µ = 10−11 82 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -1.5e-08 l=29 ∆ ER [a.u.] -2e-08 -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 0 5 10 15 20 25 30 magnetische Quantenzahl m Abbildung 4.32: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 Zustände von der magnetischen Quantenzahl für Ω = 1kHz und ω = 100kHz bei µ = 10−11 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 83 In Abbildung 4.33 und Abbildung 4.34 habe ich die Abhängigkeit der Energieverschiebung von Zuständen mit m = 0 von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz bzw. von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz dargestellt. Alle Drehimpulszustände besitzen einen m = 0 Zustand. Die m = 0 Zustände sind nicht entartet für Ω 6= ω . Des Weiteren ist l keine gute Quantenzahl mehr für Ω 6= ω , so dass alle Zustände dieselbe Symmetrie haben. Nach Wigner und Neumann [45] kann dann ein Zusammenfallen zweier Eigenwerte nicht durch Variation eines Parameters erreicht werden. Deswegen treten keine Kreuzungen der Energieverschiebungen in den Abbildungen 4.33 und 4.34 auf. Es lassen sich stattdessen vermiedene Kreuzungen erkennen. -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 l=0 -4.5e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ω [kHz] Abbildung 4.33: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 m = 0 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−11 84 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -1.5e-08 l=29 -2e-08 ∆ ER [a.u.] -2.5e-08 -3e-08 -3.5e-08 -4e-08 l=0 -4.5e-08 1 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ω [kHz] Abbildung 4.34: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 30 m = 0 Zustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz und µ = 10−11 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 85 Als Beispiel eines hochangeregten Zustandes betrachte ich noch den n = 50 Zustand. Hier wähle ich ein chemisches Potenzial von µ = 10−10 , damit die Ausdehnung des Kondensates immer viel gröÿer als die Ausdehnung des Rydbergatoms ist. Abbildung 4.35 stellt die Abhängigkeit der Energieverschiebung aller Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz dar. Für Ω = ω erhält man den Grenzfall des isotropen Kondensates für den die Zustände mit gleicher Drehimpulsquantenzahl entartet sind. Mit steigender axialer Fallenfrequenz Ω wird diese Entartung aufgehoben. Dies ist für den n = 50 Zustand im Gegensatz zum n = 30 Zustand bereits bei einem chemischem Potenzial von µ = 10−10 zu beobachten. Für Ω > 60kHz ist auch der l = 49 Zustand nicht mehr energetisch separiert. Dies wird auch in Abbildung 4.36 deutlich, die die 49 betragsmäÿig kleinsten Eigenwerte in Abhängigkeit von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz zeigt. Man erkennt wieder, dass der m = 49 Zustand näherungsweise unabhängig von der axialen Fallenfrequenz ist, da er in der x-y -Ebene lokalisiert ist. Der Betrag der Energieverschiebung des m = 0 Zustandes nimmt quadratisch mit der Fallenfrequenz ab, da die Grundzustandsdichte in z -Richtung ebenfalls quadratisch abnimmt und der m = 0 Zustand entlang der z -Achse lokalisiert ist. Abbildung 4.37 zeigt die Energieverschiebung aller Drehimpulszustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω für Ω = 1kHz . Hier ist der l = 49 Zustand noch energetisch separiert, da die Energieverschiebung jedes Zustandes von ω abhängt, wie sich im folgenden zeigt. Abbildung 4.38 zeigt die Energieverschiebung der 49 betragsmäÿig kleinsten Energieverschiebungen in Abhängigkeit von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz . Bei diesen handelt es sich um Zustände mit l = 49. Der Betrag der Energieverschiebung nimmt für alle Zustände quadratisch ab, wobei die Stärke der Abnahme der Energieverschiebung mit der magnetischen Quantenzahl m des Zustandes zunimmt. Dies liegt daran, dass der m = 49 Zustand in der x-y -Ebene lokalisiert ist und der m = 0 Zustand entlang der z -Achse. 86 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN -3.4e-07 l=49 -3.6e-07 -3.8e-07 ∆ ER [a.u.] -4e-07 -4.2e-07 -4.4e-07 -4.6e-07 -4.8e-07 -5e-07 -5.2e-07 l=0 -5.4e-07 0 20 40 60 80 100 Ω [kHz] Abbildung 4.35: Abhängigkeit der Energieverschiebung des n = 50 Zustandes von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−10 -3.42e-07 -3.44e-07 -3.46e-07 ∆ ER [a.u.] -3.48e-07 -3.5e-07 m=0 -3.52e-07 l=49 -3.54e-07 m=49 -3.56e-07 -3.58e-07 -3.6e-07 0 20 40 60 80 100 Ω [kHz] Abbildung 4.36: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 50 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−10 4.3. AXIALSYMMETRISCHE HARMONISCHE FALLE 87 -3.2e-07 -3.4e-07 l=49 -3.6e-07 -3.8e-07 ∆ ER [a.u.] -4e-07 -4.2e-07 -4.4e-07 -4.6e-07 -4.8e-07 -5e-07 -5.2e-07 l=0 -5.4e-07 0 20 40 60 80 100 ω [kHz] Abbildung 4.37: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 50 Zustände von der axialen Fallenfrequenz Ω bei ω = 1kHz und µ = 10−10 -3.35e-07 m=49 ∆ ER [a.u.] -3.4e-07 m=0 -3.45e-07 -3.5e-07 l=49 -3.55e-07 -3.6e-07 0 20 40 60 80 100 ω [kHz] Abbildung 4.38: Abhängigkeit der Energieverschiebung der n = 50 Zustände von der longitudinalen Fallenfrequenz ω bei Ω = 1kHz und µ = 10−10 88 KAPITEL 4. SPEKTRALE EIGENSCHAFTEN IN KONDENSATEN Kapitel 5 Zusammenfassung und Ausblick 5.1 Zusammenfassung In dieser Arbeit habe ich ein Rydbergatom in einem Bose-Einstein-Kondensat untersucht. Das Bose-Einstein-Kondensat führt zu einer Verschiebung der elektronischen Energien der Rydbergzustände. Diese Energieverschiebung hängt von charakteristischen Parametern des Kondensates ab, so dass durch Messung der Energieverschiebung Aussagen über das Kondensat gemacht werden können. Um diese Energieverschiebung zu bestimmen, bin ich von einem Vielteilchenhamiltonoperator in erster Quantisierung ausgegangen. Diesen konnte ich durch Feldoperatoren darstellen, die ein Atom in einem bestimmten elektronischen Orbital beschreiben. Mit Hilfe der Heisenberggleichung lässt sich für jeden Feldoperator eine Bewegungsgleichung ableiten. Diese Bewegungsgleichungen sind gekoppelt. Sie lassen sich jedoch entkoppeln, wenn man die Rückwirkung des angeregten Atoms auf das Kondensat vernachlässigt. Dies ist möglich, da ich davon ausgegangen bin, dass sich nur ein Atom in einem angeregten Zustand bendet. Deshalb konnte ich ebenfalls den Feldoperator, der das angeregte Atom beschreibt, durch eine 1-Teilchen-Wellenfunktion ersetzen. Des Weiteren bin ich davon ausgegangen, dass sich die Wechselwirkungen durch Kontaktpotenziale beschreiben lassen. Für die Wechselwirkung zwischen den Grundzustandsatomen und für die Wechselwirkung von einem Grundzustandsatom mit dem Ion, des angeregten Atoms, bin ich von einer energieunabhängigen Kopplungskonstante ausgegangen. Dies ist möglich, da ich vorausgesetzt habe, dass es sich um ultrakalte Atome handelt. Für die Streuung zwischen dem angeregten Elektron und den Grundzustandsatomen habe ich für den Streuparameter eine Abhängigkeit von der kinetischen Energie des Elektrons zugelassen. Für den Grundzustand konnte ich mit diesen eektiven Potenzialen ein mittleres Feld einführen, das die Kondensatswellenfunktion beschreibt, unter der Annahme, dass alle Grundzustandsatome kondensiert sind. Daraus ergibt sich die Gross-Pitaevskii Gleichung für den Grund89 90 KAPITEL 5. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK zustand. Aus dieser habe ich die Grundzustandsdichte berechnet, wobei ich die Gültigkeit der Thomas Fermi Näherung vorausgesetzt habe. Ein Rydbergatom spürt innerhalb einer elektromagnetischen Falle ein kompliziertes Fallenpotenzial, das die Schwerpunktskoordinate und die intraatomare Koordinate koppelt. Dieses Problem konnte ich dadurch vermeiden, dass ich davon ausgegangen bin, dass zuerst die Falle ausgeschaltet wird und im Anschluss erst ein Atom angeregt wird. Dies ist möglich, da die Atomwolke aus Grundzustandsatomen ultrakalt ist und sich deswegen auch bei ausgeschalteter Falle nur sehr langsam ausdehnt, so dass die Ausdehnung auf der Zeitskala von elektronischen Anregungen vernachlässigt werden kann. Aus diesem Grund bin ich auch davon ausgegangen, dass der Schwerpunktszustand von allen Atomen vor der Anregung gleich dem Zustand des Kondensates ist. Welches Atom innerhalb der Wolke angeregt wird, bleibt unbestimmt. Auÿerdem habe ich noch vorausgesetzt, dass sich der Schwerpunktszustand durch die Anregung nicht ändert, so dass bei allen Atomen, inklusive des elektronisch angeregten Atoms, die Schwerpunktswellenfunktion durch die Kondensatswellenfunktion gegeben ist. Dadurch lassen sich die stationären Zustände und ihre Energie berechnen. Hierbei habe ich die elektronische Koordinate der Zustände nach den Wasserstowellenfunktionen entwickelt. Ich habe die Energieverschiebung für drei unterschiedliche Fallenpotenziale berechnet. Als Erstes habe ich mir einen räumlich unendlich ausgedehnten Potenzialkasten als Fallenpotenzial angeschaut. Dies führt zu einer homogenen Dichteverteilung der Grundzustandsatome. Aufgrund der Rotationssymmetrie der Falle ist der Hamiltonoperator schon diagonal, wenn man voraussetzt, dass Zustände mit unterschiedlicher Hauptquantenzahl n nicht mischen. Deshalb sind die Wasserstowellenfunktionen Eigenfunktionen des elektronischen Teils des Hamiltonoperators. Die Energien setzen sich zusammen aus einem Beitrag, der vom Rydbergzustand abhängt und einem Beitrag, der unabhängig vom Rydbergzustand ist. Ich habe nur den zustandsabhängigen Beitrag betrachtet, da der zustandsunabhängige Term sich für Energieunterschiede zwischen Rydbergzuständen weghebt. Es ergibt sich ein Energieunterschied zwischen Rydbergzuständen, der von der Hauptquantenzahl und vom Drehimpuls der Rydbergzustände abhängt. Die Energieverschiebung ist, auf Grund der negativen Kopplungskonstanten der Wechselwirkung zwischen Atom und Elektron, negativ. Der Betrag der Energieverschiebung eines Zustandes steigt mit fallender Drehimpulsquantenzahl und steigender Hauptquantenzahl des Zustandes. Des Weiteren ist die Energieverschiebung proportional zur Dichte der Grundzustandsatome. Damit lässt sich, wenn man den Energieunterschied zweier Zustände spektroskopisch bestimmt hat, die Grundzustandsdichte berechnen. Als Nächstes Fallenpotenzial habe ich mir ein isotropes harmonisches Potenzial angeschaut. Dieses ist ebenfalls rotationssymmetrisch, so dass der Hamiltonoperator diagonal ist und die Wasserstowellenfunktionen Eigenfunktionen des elektronischen Teils des Hamiltonoperators sind. Zustände mit unterschiedlicher magnetischer Quan- 5.1. ZUSAMMENFASSUNG 91 tenzahl m, aber gleicher Drehimpulsquantenzahl l sind energetisch entartet. Die durch die Wechselwirkung mit dem Kondensat hervorgerufene Energieverschiebung hängt von der Hauptquantenzahl n und dem Drehimpuls l des Rydbergzustandes ab. Die Energieverschiebung ist immer negativ, da die Kopplungskonstante für die Wechselwirkung des angeregten Elektrons mit den Grundzustandsatomen in den Bereichen, wo sich das angeregte Elektron mit der gröÿten Wahrscheinlichkeit bendet, negativ ist. Der Betrag der Energieverschiebung nimmt mit steigender Drehimpulsquantenzahl ab, da sich der Wert der maximalen Aufenthaltswahrscheinlichkeit für Elektronen mit fallendem Drehimpuls vom Kern entfernt und der Betrag der Kopplungskonstante bei gröÿeren Abständen vom Kern gröÿer ist. Der Betrag der Energieverschiebung wächst mit steigender Hauptquantenzahl n des Rydbergzustandes. Der Grund liegt wieder in der gröÿeren Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons in Gebieten mit einer gröÿeren Kopplungskonstanten. Des Weiteren hängt die Energieverschiebung in diesem Fall noch von der Fallenfrequenz und dem chemischem Potenzial und damit der Teilchenzahl ab. Die Energieverschiebung nimmt quadratisch mit der Fallenfrequenz ab, was an der quadratischen Abnahme der Teilchenzahldichte der Grundzustandsatome liegt. Mit dem chemischem Potenzial nimmt die Energieverschiebung linear zu, da dies auch für die Dichte der Grundzustandsatome gilt. Damit lässt sich also bei bekannter Fallenfrequenz und bekanntem Energieunterschied zweier Rydbergzustände die Teilchenzahl des Kondensates bestimmen. Als Letztes Fallenpotenzial habe ich mir ein axialsymmetrisches Potenzial angeschaut. Dieses ist nicht rotationssymmetrisch und damit ist der Hamiltonoperator auch nicht diagonal. Die elektronischen Eigenfunktion sind eine Superposition von Wasserstowellenfunktionen. Hierbei mischen Zustände mit geradem und ungeradem Drehimpuls. Das Potenzial ist rotationssymmetrisch bezüglich der z -Achse, so dass Zustände mit unterschiedlicher magnetischer Quantenzahl m nicht mischen. Das Ausmaÿ der Mischung lässt sich über die Dierenz der longitudinalen und axialen Frequenz einstellen. Des Weiteren ist die Entartung aller Zustände mit derselben Drehimpulsquantenzahl l aufgehoben. Es sind lediglich noch Zustände mit betragsmäÿig gleicher magnetischer Quantenzahl m entartet. Dies führt zu einer 2-fach Entartung von Zuständen mit m 6= 0. Zuständen mit m = l sind annähernd unabhängig von der axialen Fallenfrequenz Ω, da diese um die x-y -Ebene lokalisiert sind. Für Zustände mit m 6= l nimmt der Betrag der Energieverschiebung quadratisch mit der axialen Fallenfrequenz ab, da die Kondensatsdichte in z Richtung ebenfalls quadratisch mit der axialen Fallenfrequenz abnimmt. Der Betrag der Energieverschiebung aller Zustände nimmt quadratisch mit steigender longitudinaler Fallenfrequenz ω ab. Dies liegt an der quadratischen Abnahme der Kondensatsdichte mit der Fallenfrequenz. Zustände mit m = 0 sind um die z -Achse lokalisiert, weswegen sie eine geringere Abhängigkeit von der longitudinalen Fallenfrequenz haben als Zustände mit l = m. Zustände mit der selben Symmetrie können sich bei der Variation eines Parameters nicht kreuzen, weswegen man bei der Untersuchung der Energieverschiebung von Zuständen 92 KAPITEL 5. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK mit derselben magnetischen Quantenzahl m vermiedene Kreuzungen beobachtet. Zustände, die im Grenzfall des isotropen Kondensates einen groÿen Drehimpuls haben, vermischen sich bei Fallenfrequenzen ω < 100kHz und einem chemischem Potenzial von µ ≥ 10−11 nur in geringem Maÿe mit anderen Drehimpulszuständen. Deswegen kann der Quantendefekt für Zustände, die im isotropen Fall einen groÿen Drehimpuls haben, weiterhin vernachlässigt werden. Durch die Abhängigkeit der Energieverschiebung von charakteristischen Parametern des Kondensates lässt sich auch in diesem Fall durch spektroskopische Untersuchungen, Informationen über das Kondensat gewinnen. 5.2 Ausblick Es gibt eine Vielzahl von weiteren interessanten Aspekten, die man sich im folgenden noch anschauen kann. Das Naheliegendste ist, sich noch weitere Fallenpotenziale und ihre Auswirkungen auf die Energieverschiebung anschauen. Interessant sind isotrope harmonische Potenziale der Form V T = 21 M ω 2 R2m mit m > 1. Diese sind rotationssymmetrisch, so dass der Hamiltonoperator diagonal ist und die Eigenwerte sich direkt ablesen lassen. Für m hinreichend groÿ und ω klein führt ein solches Potenzial auf den Grenzfall des Potenzialkastens. Für gröÿere Fallenfrequenz erhält man eine komplizierte Abhängigkeit der Energieverschiebung von der Fallenfrequenz. Ebenfalls interessant ist ein double well Potenzial. Dieses kann zum Beispiel von der Form V T = 8R1 2 M ω 2 (R2 − R02 )2 sein. 0 Des Weiteren kann man auch für die Dichte der Grundzustandsatome, die ich mit Hilfe der Thomas-Fermi Näherung berechnet habe, ein Gauÿ'sches Wellenpaket ansetzen oder numerische Lösungen der Gross-Pitaevskii Gleichung verwenden. Interessant ist auch die zeitabhängige Evolution der Grundzustandsdichte zu betrachten und die Auswirkungen dieser auf die Energieverschiebung des Rydbergzustandes. Ein anderer Aspekt ist, die Rückwirkung des angeregten Atoms auf das Kondensat näher anzuschauen. Hierfür kann man die Lösungen für den elektronisch angeregten Zustand, die man unter Vernachlässigung der Rückwirkung des angeregten Atoms auf die Grundzustandsatome bekommen hat, in die entsprechende Gleichung für den Grundzustand einsetzen und so das Ausmaÿ der Störung in erster Ordnung berechnen. Anhang A Atomare Einheiten Zur numerischen Berechnung ist es sinnvoll ein Einheitensystem zu verwenden, in dem viele Konstanten den Wert eins haben. Dies hat zum einen den Vorteil, dass die Gleichungen übersichtlicher werden, zum anderen erhöht es auch die numerische Stabilität. Ich habe in dieser Arbeit die so genannten atomaren Einheiten verwendet. Die Umrechnung in SI Einheiten kann der folgenden Tabelle entnommen werden. SI ATOMIC UNITS Masse me = 9, 1093826(16) · 10 kg 1 4π²0 h̄2 −11 Länge a0 = me e2 = 5, 291772108(18) · 10 m 1 −19 Ladung e = 1, 60217653(14) · 10 C 1 −34 h̄ = 1, 05457168(18) · 10 Js Wirkung 1 −18 Energie Eh = 4, 35974417(75) · 10 J 1 h̄ −17 Zeit s 1 Eh = 2, 418884326505(16) · 10 h̄ 5 Temperatur 1 Eh = 3, 1577464(55) · 10 K a0 Eh 6m Geschwindigkeit 1 h̄ = 2.1876912633(73) · 10 s 93 −31 94 ANHANG A. ATOMARE EINHEITEN Anhang B Wasserstowellenfunktionen B.1 Konstruktion Als Basisfunktionen zur Beschreibung des intraatomaren Freiheitsgrades habe ich die Wasserstowellenfunktionen gewählt, da diese für hochangeregte Hochdrehimpulszustände in guter Näherung Eigenfunktionen des intraatomaren Hamiltonoperators eines Rydbergatoms sind. Die Konstruktion der Wasserstowellenfunktionen erfolgt analog wie in [46] dargestellt. Die Wasserstowellenfunktionen lassen sich in Radial und Winkelanteil aufspalten χn,l,m (R, θ, φ) = Rn,l (R)Yl,m (θ, φ). Für den Radialanteil gilt: 2l+1 (n − l − 1)! 12 2r r r Rn,l (r) = 2 ( ) exp(− )( )l L2l+1 ) (B.1) n−l−1 ( n (n + l)! n n n mit den Laguerre Polynomen Lln (r). Für diese gilt die Rekursionsrelation: rLln (r) = −(n + l)Lln−1 (r) + (2n + l + 1)Lln (r) − (n + 1)Lln+1 (r) (B.2) Bei der numerischen Auswertung ist es geschickter, den Quotienten aus den Fakultäten in (B.1) nicht direkt auszuwerten, sondern folgende Relation zu verwenden, da dadurch groÿe Zahlen vermieden werden: ( 1 (n − l − 1)! 21 ) = exp( (ln((n − l − 1)!) − ln((n + l)!))) (n + l)! 2 (B.3) Der Winkelanteil wird durch die Kugelächenfunktionen beschrieben, die sich folgendermaÿen erzeugen lassen: v u u 2l + 1 (l − m)! Plm (cos θ)eımφ Ylm (θ, φ) = t 4π (l + m)! 95 (B.4) 96 ANHANG B. WASSERSTOFFWELLENFUNKTIONEN Bei den Plm handelt es sich um die assoziierten Legendre Polynome, die sich mit der Rekursionsrelation (l − m)Pl,m (x) = (2l − 1)xPl−1,m (x) − (l + m − 1)Pl−2,m (x) mit dem Startpunkt l Pl,l (x) = (2l − 1)!!(1 − x2 ) 2 (B.5) (B.6) stabil erzeugen lassen. Sie genügen der Orthogonalitätsrelation Z 1 −1 B.2 dxPlm (x)Plm 0 (x) = 2 (l + m)! δl,l0 2l + 1 (l − m)! (B.7) Matrixelement Für die Legendre Polynome gilt laut Konstruktion: (l + m − 1) (l − m) Pl−2,m (x) + Pl,m (x) 2l − 1 2l − 1 (B.8) (l + m) (l − m + 1) Pl−1,m (x) + Pl+1,m (x) 2l + 1 2l + 1 (B.9) xPl−1,m (x) = xPl,m (x) = Damit ergibt sich: ³ (l + m) ´ (l − m + 1) m Pl+1 (x) 2l + 1 2l + 1 0 ´ ³ (l0 + m) (l − m + 1) m m P P 0 −1 (x) + 0 +1 (x) l l 2l0 + 1 2l0 + 1 0 (l + m) (l + m) m m = P 0 (x)Pl−1 (x) 2l + 1 2l0 + 1 l −1 (l − m + 1) (l0 + m) m m + P 0 (x)Pl+1 (x) 2l + 1 2l0 + 1 l −1 (l + m) (l0 − m + 1) m m (x) + Pl0 +1 (x)Pl−1 2l + 1 2l0 + 1 (l − m + 1) (l0 − m + 1) m m + Pl0 +1 (x)Pl+1 (x) 2l + 1 2l0 + 1 Plm (x)x2 θPlm = 0 (x) m Pl−1 (x) + Damit lässt dich das folgende Integral ausrechnen: Z 1 −1 = d cos θ cos2 θPl,m (cos θ)Pl0 ,m (cos θ) Z 1 −1 d cos θ ³ (l + m) (l0 + m) 2l + 1 2l0 + 1 m Plm 0 −1 (cos θ)Pl−1 (cos θ) (B.10) (B.11) B.2. MATRIXELEMENT 97 (l − m + 1) (l0 + m) m m Pl0 −1 (cos θ)Pl+1 (cos θ) 0 2l + 1 2l + 1 (l + m) (l0 − m + 1) m m Pl0 +1 (cos θ)Pl−1 (cos θ) + 2l + 1 2l0 + 1 ´ (l − m + 1) (l0 − m + 1) m m (B.12) + P 0 +1 (x)Pl+1 (x) l 2l + 1 2l0 + 1 (l + m)2 2 (l + m − 1)! (l − m + 1)2 2 (l + m + 1)! 0 = + δ δl,l0 l,l (2l + 1)2 2l − 1 (l − m − 1)! (2l + 1)2 2l + 3 (l − m + 1)! (l − m + 1) (l + m + 2) 2 (l + m + 1)! + δl,l0 −2 2l + 1 2l + 5 2l + 3 (l − m + 1)! (l + m) (l − m − 1) 2 (l + m − 1)! + δl,l0 +2 (B.13) 2l + 1 2l − 3 2l − 1 (l − m − 1)! + Und damit das folgende Matrixelement der Kugelächenfunktionen: Z 2π 0 Z 1 dφ −1 ? d cos θ cos2 θYl,m (θ, φ)Yl0 ,m0 (θ, φ) v u u 2l + 1 (l − m)! 2l0 + 1 (l0 − m0 )! t 0 = 2πδm,m Z 1 −1 4π (l + m)! 4π (B.14) (l0 + m0 )! d cos θ cos2 θPl,m (cos θ)Pl0 ,m (cos θ) v u u (l − m)! 0 (l0 − m0 )! 0 (2l + 1) 0 = δm,m t(2l + 1) 0 (l + m)! (B.15) (l + m )! ³ (l + m)2 1 (l + m − 1)! (l − m + 1)2 1 (l + m + 1)! 0 δ δl,l0 + l,l (2l + 1)2 2l − 1 (l − m − 1)! (2l + 1)2 2l + 3 (l − m + 1)! (l − m + 1) (l + m + 2) 1 (l + m + 1)! + δl,l0 −2 2l + 1 2l + 5 2l + 3 (l − m + 1)! ´ (l + m) (l − m − 1) 1 (l + m − 1)! + δl,l0 +2 (B.16) 2l + 1 2l − 3 2l − 1 (l − m − 1)! = (l−m)(l+m) + (l−m+1)(l+m+1) (2l+1)(2l−1) (2l+1)(2l+3) r (l−m)(l−m−1)(l+m)(l+m−1) (2l+1)(2l−1)2 (2l−3) r (l+m+2)(l+m+1)(l−m+1)(l−m+2) (2l+1)(2l+3)2 (2l+5) 0 für l 0 = l ∧ m0 = m für l 0 = l − 2 ∧ m0 = m für sonst 0 0 l =l+2∧m =m (B.17) 98 ANHANG B. WASSERSTOFFWELLENFUNKTIONEN Anhang C Integrale Folgende Integralrelationen gelten [47]: Z 1 −1 dx 1 (1 + ( Ω2 ω2 − 1)x2 )) 3 2 = h x q 2 1 + ( Ωω2 − 1)x2 i1 −1 ω Ω h x(3 + 2( Ω22 − 1)x2 ) i1 ω = 2 Z 1 −1 Z 1 −1 Z 1 −1 Z 1 −1 Z 1 −1 dx dx dxx2 dxx2 dxx4 1 (1 + 2 ( Ωω2 5 − 1)x2 ) 2 1 (1 + 2 ( Ωω2 7 − 1)x2 ) 2 1 (1 + ( Ω2 ω2 5 − 1)x2 ) 2 1 (1 + ( Ω2 ω2 7 − 1)x2 ) 2 1 (1 + 2 ( Ωω2 7 − 1)x2 ) 2 = 2 3 3(1 + ( Ωω2 − 1)x2 ) 2 −1 2 ω3 4 ω = + 3 Ω3 3 Ω h x(15 + 20( Ω22 − 1)x2 + 8( Ω22 − 1)x4 ) i1 ω ω = 5 Ω2 2 −1 15(1 + ( ω2 − 1)x ) 2 2 ω5 8 ω 3 16 ω = + + 5 Ω5 15 Ω3 15 Ω h i1 x3 = 3 2 3(1 + ( Ωω2 − 1)x2 ) 2 −1 2 ω3 = 3 Ω3 h x3 (5 + 2( Ω22 − 1)x2 ) i1 ω = 5 Ω2 15(1 + ( ω2 − 1)x2 ) 2 −1 2 ω5 4 ω3 = + 5 Ω5 15 Ω3 i1 h x5 = 5 2 5(1 + ( Ωω2 − 1)x2 ) 2 −1 99 (C.1) (C.2) (C.3) (C.4) (C.5) 100 ANHANG C. INTEGRALE Z 1 2 ω5 = 5 Ω5 1 = 0 −1 (1 + − 1)x2 )2 Z 1 1 dxx = 0 Ω2 −1 (1 + ( ω2 − 1)x2 )3 Z 1 1 dxx3 = 0 Ω2 −1 (1 + ( ω2 − 1)x2 )3 dxx 2 ( Ωω2 (C.6) (C.7) (C.8) (C.9) Das verschwinden der letzten drei Integrale ergibt sich direkt aus der Achsensymmetrie der Integranden. Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die zum erfolgreichen Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. An erster Stelle ist hier mein Betreuer Prof. Peter Schmelcher zu nennen. Er überlieÿ mir diese interessante Themenstellung und lieÿ mir Freiheiten bei ihrer Bearbeitung. Ich konnte jederzeit mit Fragen zu ihm kommen und er half mir in vielen Diskussionen weiter, die alle in einer freundlichen Atmosphäre verliefen. Während dieser ging er jederzeit auch auf Vorschläge meinerseits ein. Sein Hinterfragen jedes Zwischenschrittes bewahrte mich vor vielen Fehlern. Des Weiteren möchte ich Dr. Igor Lesanovsky danken für viele hilfreiche Ideen und dafür, dass er sich immmer Zeit nahm, Fragen zu beantworten. Herrn Prof. Schirmer danke ich für die Bereitschaft das Zweitgutachten zu erstellen. Auÿerdem danke ich noch den Gruppenmitgliedern, zu denen ich jederzeit mit Fragen kommen konnte. Zum Schluss möchte ich noch meinen Eltern danken, die mich immer unterstützt haben. 101 Literaturverzeichnis [1] A. Einstein: Quantentheorie des einatomigen idealen Gases, Sitzungsber. Kgl. Preuss. Akad. Wiss. 261-267 (1924) [2] A. Einstein: Quantentheorie des einatomigen idealen Gases, Zweite Abhandlung, Sitzungsber. Kgl. Preuss. Akad. Wiss. 3 (1925) [3] S. N. Bose: Plancks Gesetz der Lichtquantenhypothese Z. Phys. 26, 178 (1924) [4] K. B. Davis, M.-O. Mewes, M. R. Andrews, N. J. van Druten, D. S. Durnfree, D. M. Kurn, and W. Ketterle: Bose-Einstein condensation in a gas of sodium atoms, Phys. Rev. Lett. 75, 3969 (1995) [5] M. H. Anderson, J. R. Ensher, C. E. 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