Physik im Querschnitt – Theoretische Physik (vertieft)

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Physik im Querschnitt – Theoretische Physik (vertieft)
Übungsblatt 5
SS 2017
Yakovlev / Nubbemeyer
24.5.2017
Aufgabe 12: Harmonischer Oszillator im elektrischen Feld
𝑝2
Μ‚0 =
Der Hamiltonoperator des eindimensionalen Oszillators 𝐻
+
2π‘š
π‘š
2
πœ”2 π‘₯Μ‚ 2 mit Masse m und
Kreisfrequenz ω kann durch Einführung von Stufenoperatoren
1 π‘₯Μ‚
𝑝̂
1 π‘₯Μ‚
𝑝̂
π‘ŽΜ‚ =
( + 𝑖 ), π‘ŽΜ‚+ =
( −𝑖 )
𝑝0
𝑝0
√2 π‘₯0
√2 π‘₯0
ℏ
mit π‘₯0 = √
π‘šπœ”
Μ‚0 = β„πœ” (π‘ŽΜ‚+ π‘ŽΜ‚ + 1) transformiert werden, wobei die
und 𝑝0 = √β„π‘šπœ” auf die Form 𝐻
2
+]
Stufenoperatoren die Vertauschungsrelation [π‘ŽΜ‚, π‘ŽΜ‚ = 1 erfüllen.
Μ‚0 zu dem Eigenwert
Es bezeichne |n> den normierten Eigenzustand von 𝐻
1
𝐸𝑛 = β„πœ” (𝑛 + 2) , 𝑛 = 0,1,2,3, …
a) Zeigen Sie, dass π‘ŽΜ‚|π‘›βŸ© = √𝑛 |𝑛 − 1⟩ und π‘ŽΜ‚ + |π‘›βŸ© = √𝑛 + 1 |𝑛 + 1⟩ gilt.
Μ‚0 sind und
Hinweis: Zeigen Sie zunächst, dass π‘ŽΜ‚|π‘›βŸ© und π‘ŽΜ‚+ |π‘›βŸ© wieder Eigenvektoren von 𝐻
berechnen Sie die zugehörigen Eigenwerte.
(9 Punkte)
b) Drücken Sie die Operatoren π‘₯Μ‚, 𝑝̂ , π‘₯Μ‚ 2 und 𝑝̂ 2 durch π‘ŽΜ‚ und π‘ŽΜ‚+ aus und berechnen Sie die
dazugehörigen Erwartungswerte im Grundzustand |0>.
(8 Punkte)
c) Zeigen Sie uner Benutzung der in Teilaufgabe b) erhaltenen Ergebnisse, dass das Produkt
βˆ†π‘₯βˆ†π‘ der „Unschärfen“ der Observablen Ort π‘₯Μ‚ und Impuls 𝑝̂ im Grundzustand minimal ist im
Sinne der Heisenbergschen Unschärferelation.
(4 Punkte)
Wird der harmonische Oszillator einem konstanten elektrischen Feld E ausgesetzt, so lautet der
entsprechende Hamiltonoperator
2
Μ‚=𝐻
Μ‚0 − π‘žπΈπ‘₯Μ‚ = 𝑝̂ + π‘š πœ”2 π‘₯Μ‚ 2 − π‘žπΈπ‘₯Μ‚
𝐻
2π‘š
2
d) In der Störungstheorie erster Ordnung ist die Energieverschiebung durch das elektrische Feld
Μ‚ |π‘›βŸ© − βŸ¨π‘›|𝐻
Μ‚0 |π‘›βŸ© bestimmt. Zeigen Sie, dass die Energieverschiebung
durch βˆ†πΈ (1) 𝑛 = βŸ¨π‘›|𝐻
βˆ†πΈ (1) 𝑛 nicht vom elektrischen Feld abhängt.
(4 Punkte)
Aufgabe 13: Zeeman-Effekt, Diamagnetismus
βƒ— = 𝐡𝑒𝑧 . Mit dem zugehörigen
Betrachten Sie ein Wasserstoff-Atom in einem externen Magnetfeld 𝐡
βƒ— =∇
βƒ— × π΄ ist der Hamilton-Operator durch
Vektorpotential A mit 𝐡
2
𝐻=
(𝑝 − 𝑒𝐴(π‘Ÿ))
2π‘šπ‘’π‘™
−
𝑒2
4πœ‹πœ–0 π‘Ÿ
βƒ— als Impulsoperator.
gegeben, mit 𝑝 = −𝑖ℏ∇
𝑦
π‘₯
a) Zeigen Sie, dass das Vektorpotential 𝐴π‘₯ = −𝐡 2 , 𝐴𝑦 = 𝐡 2 , 𝐴𝑧 = 0 zum angegebenen
Magnetfeld führt und die Eigenschaft 𝑑𝑖𝑣 𝐴 = 0 besitzt.
(3 Punkte)
b) Beweisen Sie, dass ein Vektorpotential mit 𝑑𝑖𝑣 𝐴 = 0 mit dem Impulsoperator vertauscht,
d.h. dass dafür 𝑝 ⋅ 𝐴 = 𝐴 ⋅ 𝑝 gilt.
(3 Punkte)
βƒ— ⋅ 𝐴)πœ“ für eine beliebige skalare Funktion πœ“(π‘Ÿ).
Hinweis: Verwenden Sie βƒ—∇ ⋅ (π΄πœ“) = 𝐴 ⋅ βƒ—∇πœ“ + (∇
c) Schreiben Sie den Hamilton-Operator in der Form H = H0 +H‘, wobei H0 der Hamilton-Operator
des Wasserstoff-Atoms ohne Magnetfeld ist, und drücken Sie die durch das Magnetfeld
verursachte Störung H‘ durch den Drehimpulsoperator Lz und r2 sin2 ϑ aus.
(5 Punkte)
Hinweis: Der Winkel ϑ ist durch die üblichen Kugelkoordinaten definiert, also z = r cos ϑ. Es ist
hilfreich, die klassische Zyklotronfrequenz ωc = eB/mel einzuführen.
Ergebnis zur Kontrolle: 𝐻 = 𝐻0 +
πœ”πΆ
2
𝐿𝑧 +
π‘šπ‘’π‘™
8
πœ”π‘2 π‘Ÿ 2 sin2 πœƒ
d) Berechnen Sie den Erwartungswert βŸ¨π‘›π‘™π‘š|𝐻 ′ |π‘›π‘™π‘šβŸ© des im Magnetfeld linearen Terms der
Störung in den bekannten Eigenzuständen mit Vektoren |nlm> des freien Wasserstoff-Atoms,
und bestimmen Sie daraus die Zeeman-Aufspaltung der atomaren Niveaus linear im
Magnetfeld. Gibt es bei B ≠ 0 noch eine Entartung?
(5 Punkte)
e) Betrachten Sie nun Zustände mit m = 0, fur die der Term proportional zu Lz in H‘ bei der
Berechnung der Änderung der Energie keinen Beitrag liefert. Der verbleibende Beitrag zu H‘
ergibt eine Energieverschiebung der Zustände mit m = 0 von der Form
1 χ
𝐸(𝐡) = 𝐸(𝐡 = 0) − 2 μ 𝐡 2
0
Drücken Sie die dadurch definierte magnetische Suszeptibilität χ durch den Erwartungswert
von r2 sin2 ϑ aus, und verifizieren Sie, dass Zustände mit m = 0 immer diamagnetisches
Verhalten haben, also χ negativ ist (χ < 0).
(3 Punkte)
f) Berechnen Sie χ konkret für die sogenannten Rydberg-Niveaus mit l = n − 1. Zeigen Sie, dass
dafür im Limes 𝑛2 ≫ 𝛼 −1 ≈ 137 die Suszeptibilität gegenüber ihrem „natürlichen“ Wert
|πœ’| ≅ 𝛼 2 π‘Žπ΅3 um einen Faktor der Ordnung n4 vergrössert wird.
(6 Punkte)
Hinweis: Verwenden Sie e2/mel = (4π/µ0) α2aB mit dem Bohr-Radius aB und die Form
Rn,l =n−1(r) ∼ rn−1 exp(−r/naB)
der radialen Wellenfunktionen bei l = n − 1 für die Berechnung von <r2> mit den Integralen
∞
∫0 π‘₯ π‘˜ exp(−π‘₯) 𝑑π‘₯ = π‘˜! . Der entsprechende Erwartungswert von sin2 ϑ ist
2(𝑙 2 + 𝑙 − 1)
2
βŸ¨π‘™, π‘š = 0|sin πœƒ|𝑙, π‘š = 0⟩ =
(2𝑙 − 1)(2𝑙 + 3)
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