Universität des Saarlandes Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie Prof. Dr. Volker Steinmetz Dipl. Kfm. Stefan Klößner Fuzzy-Methoden: 8. Hausaufgabe Aufgabe 62 Es sei Ω = {A, B, C, D, E} eine Menge von Personen. Ferner sei auf Ω die F-Relation R (”ω1 ist mit ω2 befreundet”) durch folgende Tabelle gegeben: ω1 A B C D E A 1 0,5 1 0 0,3 B 0,5 1 0,4 0 0,8 C 1 0,4 1 1 0 D 0 0 1 1 0,2 0 0,2 1 ω2 E 0,3 0,8 (a) Untersuchen Sie R auf Symmetrie, Reflexivität und Vollständigkeit. (b) Für welche T-Normen T ist R T -transitiv ? (c) Es sei D = {(A, 0.7); (B, 0.8); (C, 1); (D, 0); (E, 0.3)} die F-Menge der durchtrainierten Personen aus Ω. Bestimmen Sie R ◦D bzgl. der T-Norm Tmin und geben Sie eine mögliche Interpretation für diese F-Menge an. Aufgabe 63 Gegeben sei die Abbildung G : R → FP(R), R 3 x 7→ G(x) = (x + x−1 ,x + (x − 1)2 + 1 q x+1 , 1, 1)LR , (x + 1)2 + 1 q wobei L = R : [0, ∞[→ [0, 1] mit L(u) = R(u) = max{0; 1 − u}. (a) Ist G eine FE-Funktion ? (b) Zeichnen Sie G(x) in ein Koordinatensystem für die folgenden Werte von x: -3,-1,0,1,3 . (c) Überprüfen Sie G auf Urbildtreue. (d) Für welche α erfüllt G die Forderung der α-Urbildtreue ? Aufgabe 64 Die Verkaufnix AG stellt Motoren für den Einsatz in Formel 1-Wagen her. Nach der Produktion werden die Motoren einer Qualitätskontrolle unterzogen, in der u.a. überprüft wird, ob die Motoren über eine genügend große PS-Zahl verfügen. Die Betriebsleitung möchte wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein produzierter Motor die Qualitätskontrolle erfolgreich passiert. (a) Geben Sie einen erwartungstreuen Schätzer für diese Wahrscheinlichkeit an, wenn aus den Unterlagen der Abteilung Qualitätskontrolle bekannt ist, daß von den im relevanten Zeitraum produzierten 2500 Motoren genau 275 die Anforderungen nicht erfüllt haben. (b) Dem Betriebsrat kommt zu Ohren, daß ein Motor nur dann als einwandfrei eingestuft wird, wenn er eine PS-Zahl von mindestens 815 aufweist. Die Arbeiter sind mit dieser Art und Weise der Durchführung der Qualitätskontrolle nicht zufrieden, weil gewisse Schwankungen in der PS-Zahl auch bei fehlerfreier Produktion immer vorhanden seien und auch die Messung der PS-Zahl mit Fehlern behaftet sei. Sie verlangen daher einen Ansatz mit Hilfe von Fuzzy-Konzepten. Eine neue Stichprobe ergibt die folgenden Realisationen für die Fehlerfreiheit der Motoren: B = (B1 , B2 , . . . , B10 ) mit B1 = (0.9, 0.2, 0.1)LR , B2 = (1, 0, 0)LR , B3 = (0.9, 0.3, 0.1)LR , B4 = (1, 0.3, 0)LR , B5 = (0.5, 0, 0.3)LR , B6 = (0.9, 0.2, 0.1)LR , B7 = (1, 0.2, 0)LR , B8 = (0.9, 0.3, 0.1)LR , B9 = (1, 0, 0)LR , B10 = (0.8, 0, 0.2)LR , wobei L = R : [0, ∞[→ [0, 1], x 7→ max{0, 1 − x}. (i) Berechnen Sie aufgrund dieser Stichprobe einen scharfen Schätzwert für die Wahrscheinlichkeit, daß ein produzierter Motor einwandfrei ist, indem Sie mit den Gipfelpunkten der Realisationen arbeiten. (ii) Berechnen Sie einen Fuzzy-Schätzwert für die gesuchte Wahrscheinlichkeit. Aufgabe 65 Von einer Zufallsvariablen Y sei bekannt, daß sie über [0, k] (k > 0 unbekannt) gleichverteilt sei. Aus der Schließenden Statistik ist bekannt, daß man zum Testen der Hypothese H0 : k ≤ k0 gegen H1 : k > k0 zum Niveau α bei Vorliegen einer einfachen Stichprobe X1 , . . . , Xn und einer Realisation x1 , . . . , xn wie folgt vorgehen kann: • Man bestimme die Teststatistik T (x1 , . . . , xn ) = max(x1 , . . . , xn ). • Man setze als kritischen Bereich K ∗ =]λ(k0 , α), ∞[, wobei λ(k0 , α) = k0 · √ n 1 − α. • Gilt T (x1 , . . . , xn ) ∈ K ∗ , so verwerfe man H0 , andernfalls nehme man H0 an. Es seien n = 2, α = 0, 19, k0 = 5 und die F-Realisationen B1 = (4, 3, 3)LR sowie B2 = (3, 1, 6)LR gegeben (L = R : [0, ∞[→ [0, 1], x 7→ max{0; 1 − x}). Führen Sie einen entsprechenden Fuzzy-Test durch. Welche Konsequenzen sollte man aus dem Testergebnis ziehen ? z − 2 : 2 ≤ z ≤ 25 z−1 5 3 : 2 ≤z≤4 7−z Hinweis: µmax(B1 ,B2 ) (z) = :4≤z≤5 3 9−z :5≤z≤9 6 0 : sonst Aufgabe 66 Gegeben seien die Daten aus Aufgabe 65. Aus der Schließenden Statistik ist bekannt, daß man bei Vorliegen einer einfachen Stichprobe X1 , . . . , Xn und einer Realisation x1 , . . . , xn durch max(x1 , . . . , xn ) √ ] , ∞[ n 1−α ein (einseitiges) Konfidenzintervall für k zur Sicherheitswahrscheinlichkeit 1 − α erhält. (a) Berechnen Sie die Fuzzy-Konfidenzbereichsschätzfunktion für k. (b) Berechnen Sie die induzierte F-Konfidenzmenge. ENDE