Pressemitteilung - GABA Deutschland

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meridol® Preis erstmalig verliehen
Vier wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Parodontologie
prämiert / Jährliche Ausschreibung durch GABA und DGP
23. November 2004 – Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte meridol®
Preis, ausgelobt von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie
(DGP) in Zusammenarbeit mit der GABA GmbH, Spezialist für orale
Prävention, wurde erstmals zur DGP-Jahrestagung in Dresden
verliehen. Vier Forschergruppen nahmen die Auszeichnungen für ihre
wissenschaftlichen Arbeiten im Rahmen eines Gala-Abends am 10.
September im Finanzministerium Dresden entgegen. Den mit 2.500
Euro dotierten ersten Preis erhielt die Arbeitsgruppe um B. Noack von
der Universität Dresden, mit dem zweiten Preis in Höhe von 1.000
Euro wurden P. Meisel und Mitarbeiter von der Universität Greifswald
prämiert. Die von den Arbeitsgruppen um T. Beikler, Universität
Münster, und J. Eberhard, Universität Kiel, publizierten Arbeiten
wurden zu gleichen Teilen mit dem dritten Preis im Wert von je 750
Euro ausgezeichnet.
Thema der Arbeit von B. Noack et al. waren Veränderungen des
Cathepsin C Gens bei Patienten mit prä-pubertärer aggressiver
Parodontitis und Papillon-Lefèvre-Syndrom. Aggressive Parodontitis
tritt bei Kindern vor dem Erreichen der Pubertät oftmals in Verbindung
mit einem genetischen Defekt wie beispielsweise dem PapillonLefèvre-Syndrom auf. Dieses Syndrom wird durch Mutationen im
Cathepsin C Gen verursacht. Noack et al. fanden bei einem sonst
gesunden Kind mit aggressiver Parodontitis eine neue homozygote
Mutation des Cathepsin C Gens, weiterhin zwei heterozygote
Mutationen bei einem Patienten mit Papillon-Lefèvre-Syndrom. Die
Wissenschaftler schlussfolgern, dass die isolierte Form der präpubertären agressiven Parodontitis zum Teil durch Mutationen im
Cathepsin C Gen hervorgerufen wird und daher eine allele Variante
des Papillon-Lefèvre-Syndroms darstellt.
Die Wechselwirkung zwischen Rauchen und dem genetischen
Polymorphismus des Interleukin-1 Gens bei Parodontalerkrankungen
war Gegenstand der zweiten prämierten Arbeit von P. Meisel et al.
von der Universität Greifswald. In der randomisierten populationsbasierten Studie untersuchten die Wissenschaftler bei 1.085
Probanden den Interleukin-1 Genotyp, den Parodontalstatus und das
Rauchverhalten. Sie fanden heraus, dass ein positiver Interleukin-1
Genotyp bei Rauchern ein erhöhtes Risiko für Parodontitis darstellt.
Bei Nichtrauchern dagegen hat der Interleukin-1 Genotyp keinen
Einfluss auf die Prävalenz von Parodontalerkrankungen.
Den dritten Preis erhielten jeweils Forschergruppen der Universitäten
Münster und Kiel. Die Münsteraner Wissenschaftler um T. Beikler
schlagen eine Strategie für die Auswahl spezifischer Antibiotika für
die Parodontitis-Therapie vor. Dazu entnahmen sie bei 774 Patienten
mit unterschiedlichem Schweregrad von Parodontitis subgingivale
Plaqueproben und bestimmten sechs Markerkeime und deren
Auftreten in Komplexen. Jedem Komplex wurden anhand der
publizierten minimalen Hemmkonzentrationen (MHK) die spezifischen
Antibiotika zugeordnet, und das engste Spektrum in Hinblick auf die
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von links nach rechts:
- Prof. Jörg Meyle
- Dipl. Biochemikerin Bärbel Kiene
(GABA)
- Dr. Jörg Eberhardt
- Prof. Dr. Sören Jepsen
- Dr. Barbara Noack
- PD Dr. Peter Meisel
- Dr. Thomas Beikler
- Prof. Dr. Thomas Hoffmann, Präsident
der DGP
gefundenen Parodontalpathogene wurde zusammengestellt.
Aufgrund ihrer Ergebnisse schlussfolgern die Wissenschaftler, dass
mindestens 10 verschiedene Antibiotika-Regimes notwendig seien,
um die verschiedenen pathogenen Komplexe gezielt zu behandeln.
Diese Antibiotika-Regimes stellen Vorschläge für eine spezifische
Antibiotika-Behandlung dar, deren Überprüfung in klinischen Studien
noch aussteht.
Das Forscherteam um J. Eberhard von der Universität Kiel verglich in
einer In-situ-Studie die Entfernung subgingivalen Zahnsteins mit Hilfe
des Er:YAG Lasers mit der mechanischen Reinigung mit Hilfe von
Handinstrumenten. Bei gleichem Zeiteinsatz resultierte die
Verwendung des Lasers in einer 68prozentigen Entfernung des
subgingivalen Zahnsteins, mit den Handinstrumenten konnten 94
Prozent entfernt werden. Bei einer Verdoppelung der Einsatzzeit des
Lasers konnte die Reinigungseffizienz auf 83 Prozent gesteigert
werden. Gleichzeitig stellten die Wissenschaftler fest, dass mit den
Handinstrumenten auch ein Großteil des Wurzelzementes entfernt
und das Dentin freigelegt wurde. Im Vergleich dazu konnte bei
Einsatz des Lasers nur ein geringer Abtrag von Zement festgestellt
werden. Dieser Vorteil in Hinblick auf den deutlich geringeren Abtrag
von Zahnhartsubstanz könnte den Er:YAG Laser als möglichen
Alternativansatz in der unterstützenden Parodontitis-Therapie
qualifizieren, schlussfolgern die Wissenschaftler.
Der meridol® Preis wird künftig einmal im Jahr von der Deutschen
Gesellschaft für Parodontologie (DGP) mit Unterstützung der GABA
GmbH, Spezialist für orale Prävention, vergeben. Die Preisvergabe
erfolgt im Rahmen der jährlichen DGP-Jahrestagung für die besten
wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der Parodontologie,
die im Zeitraum von einem Jahr in einem internationalen
wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wurden. „Mit dem meridol®
Preis möchten wir richtungsweisende wissenschaftliche Arbeiten im
Bereich der Parodontologie unterstützen und Forschern aus
Deutschland ein Forum geben“, erläutert Bärbel Kiene, Leiterin der
Medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung der GABA.
Quellen:
Noack B, Görgens H, Hoffmann T, Fanghänel J, Kocher T, Eickholz
P, Schackert HK: Novel mutations in the cathepsin c gene in patients
with pre-pubertal aggressive periodontitis and Papillon-LefèvreSyndrome. J Dent Res 83 (5) (2004), 368-370.
Meisel P, Schwahn C, Gesch D, Bernhardt O, John U, Kocher T:
Dose-effect relation of smoking and the interleukin-1 gene
polymorphism in periodontal disease. J Periodontol 75 (2004), 236242.
Beikler T, Prior K, Ehmke B, Flemmig TF: Specific antibiotics in the
treatment of periodontitis – a proposed strategy. J Periodontol 75
(2004), 169-175.
Eberhard J, Ehlers H, Falk W, Acil Y, Albers HK, Jepsen S: Efficacy
of subgingival calculus removal with ER:YAG laser compared to
mechanical debridement: an in situ study. J Clin Periodontol 30
(2003), 511-518.
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