Plattform Nein zur EU ! Für Demokratie, soziale Sicherheit, Abrüstung, Zusammenarbeit und Solidarität Österreich ist seit 1.1.1995 Mitglied der Europäischen Union. Die Volksabstimmung über den EU-Beitritt unseres Landes konnte von den EU-Befürwortern unter anderem deshalb gewonnen werden, weil ihr eine gewaltige Medienkampagne vorausgegangen war. In dieser Kampagne wurde die österreichische Bevölkerung mit einer Fülle von Versprechungen überhäuft. In der Zwischenzeit hat sich herausgestellt, daß die Befürchtungen der EU-Kritikern eingetroffen sind, ja in vielen Punkten sogar übertroffen wurden; die Versprechungen der EU-Einpeitscher haben sich als glatte Lügen erwiesen: Der EU-Beitritt unseres Landes hat die Welle des Sozialabbaues verstärkt, die Arbeitslosigkeit nimmt zu bzw. stagniert auf hohem Niveau, ungeschützte Beschäftigungsverhältnisse werden zur Normalität, der öffentliche Sektor wird zerschlagen. All das geschieht unter dem Diktat der in Brüssel koordinierten Deregulierung, des in der ganzen EU verordneten Nulldefizits. Zusätzlich wird die Neutralität zu Grabe getragen. Trotzdem gibt es in unserem Land auf parlamentarischer Ebene keine Opposition. Mehr noch! Alle Parlamentsparteien stellen die Zugehörigkeit unseres Landes zur EU gleichsam als unumkehrbar dar; Alternativen dazu werden mit „Denkverboten“ belegt. Die FPÖ spielt die Rolle einer Scheinopposition. Seit jeher gehört diese Partei zu den größten Verfechtern eines EU-Beitrittes Österreichs. FPÖ-Minister betätigen sich in der Umsetzung der Vorgaben aus Brüssel als Musterschüler. Tatsächlich geraten immer mehr Menschen unseres Landes auf Grund ihrer täglichen Erfahrungen in Widerspruch zur Europäischen Union. Ihnen wollen wir mit unserer Initiative ein Sprachrohr sein! Sie sollen zur Mitarbeit eingeladen werden. Die EU bedeutet: Entdemokratisierung und Polizeistaat: Die Verlagerung immer weiterer Entscheidungskompetenzen von den nationalen Parlamenten an noch schwerer zu durchschauende bürokratische Apparate stellt einen Schritt der Entdemokratisierung dar. Der Aufbau unkontrollierter europäischer Polizeieinheiten, Kontrolle und Repression gegen oppositionelle Kräfte wie in Göteborg, europäische Datenbanken... bedeuten die zunehmende Gefahr polizeistaatlicher Methoden. Die durch die Verträge von Schengen koordinierte Flüchtlingsjagd, die militärische Abschottung der „Festung Europa“ fordert jedes Jahr Hunderte Tote. Neoliberalismus und Sozialabbau: Die Wirtschaftspolitik der europäischen Union bedeutet internationalen Sozialabbau und Privatisierung. Die Wirtschafts- und Währungsunion zementiert den neoliberalen Wirtschaftskurs ein, da die Einhaltung der Maastricht Kriterien (Budgetdefizit, Inflation) verbindlich ist. Der gemeinsame Markt bedeutet die zunehmende Dominanz von Großkonzernen. Der Euro beseitigt jede Möglichkeit einer vom neoliberalen Kurs abweichenden Geldpolitik, denn diese wird ausschließlich von den Managern in der europäischen Zentralbank geleitet, mit der Geldwertstabilität als einzigem Ziel. Die EU ist mit den USA der wesentlichste Motor der globalen Deregulierung im Rahmen von WTO, IWF und Weltbank, die immer mehr Menschen, insbesondere in den ärmsten Regionen der Welt, in den sozialen Abgrund führt. Diese Politik führt zur Zerschlagung gemeinwirtschaftlicher und öffentlicher Sektoren. Die Verantwortung für die existenziellen Risken des Lebens (Krankheit, Altersvorsorge) sowie grundlegende Infrastrukturen (Bildung,Verkehr, Energie-, Wasserversorgung, usw.) sollen privatisiert und als Kapitalanlage für Großkonzerne erschlossen werden. Immer mehr Menschen, insbesondere Frauen, werden in Niedriglohnsektoren und ungeschützte Arbeitsverhältnisse abgedrängt. Die von der EU geforderte Auferstehung des Investitionsschutzabkommens MAI droht diese Entwicklung massiv zu verschärfen. Militarisierung und Ende der Neutralität: Der Ausbau der EU zu einem Militärbündnis, die Aufstellung einer Euro-Armee - an der auch österreichische Soldaten beteiligt sind – für verbrecherische Angriffskriege wie jenen gegen Jugoslawien, bedeutet das endgültige Ende der österreichischen Neutralität. EU bedeutet in Zukunft, dass von österreichischem Boden wieder Krieg geführt wird, dass auch Österreicher für die Interessen der europäischen Großkonzerne wieder sterben werden. Die EU ist der Motor für den Aufbau einer gewaltigen Rüstungsindustrie und die Ausweitung der Rüstungsbudgets in den Mitgliedstaaten. Umweltzerstörung, Gentechnik und Transitlawine: Die EU ist ein zentrales Instrument der Frächter-, Gentechnik- und Atomlobby. Mit dem EURATOM-Vertrag ist die Förderung der Atomkraft einer der wesentlichen Bestandteile der EU. Der EU-Binnenmarkt dient dazu alle ökologischen und sozialen Hindernisse bei der raschen Verschiebung von Geld, Waren und Menschen im Interesse der Profitsteigerung zu beseitigen. Die Einfuhr gentechnisch manipulierter Lebensmittel kann nicht mehr unterbunden werden. Der LKW-Verkehr wird massiv angekurbelt, während eine europaweit koordinierte Privatisierungspolitik den öffentliches Verkehr zurückdrängt. Das Auslaufen des Transitvertrages droht zu einem katastrophalen Anschwellen der Schwerverkehrs durch Österreich zu führen. Die Europäische Union bedeutet Entdemokratisierung, Polizeistaat, Umweltzerstörung, Rassismus, Sozialabbau und eine Wirtschaftspolitik auf Kosten der Mehrheit der Bevölkerung. Die Europäische Union bedeutet auch Aufrüstung und Krieg. All dem dient auch die EU-Osterweiterung. Sie ist ein neokoloniales Projekt eines sich neu formierenden, westeuropäischen Imperialismus. Wir lehnen die Europäische Union ab, weil sie ein entscheidendes Hindernis auf dem Weg zu einem sozialen, demokratischen, ökologischen und friedlichen Europa ist. Wir halten die EU für nicht reformierbar im Sinne der Lebensinteressen des Großteils ihrer Bürgerinnen und Bürger. Als in Österreich lebende Menschen fordern wir konsequenterweise den EU-Austritt unseres Landes. Wir treten ein für ein souveränes und aktiv neutrales Österreich, das sich für die Entmilitarisierung der internationalen Beziehungen und internationale Solidarität stark macht, statt beim Kampf der EU um die Weltmacht mitzumarschieren. Unsere Alternative zur EU ist eine offene und demokratische Zusammenarbeit der Staaten „auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung“ (UNO-Charta) und der Aufbau von internationalen Bündnissen, die Mensch und Umwelt den Vorrang in der Auseinandersetzung mit den Vorstellungen geben, die auf dem sogenannten freien Markt beruhen. Die Plattform „Nein zur EU“ will mit allen EU-kritischen Kräften in Österreich und auf internationaler Ebene zusammenarbeiten. Es gibt nur eine Grenze für diesen überparteilichen Kontakt. Die Zusammenarbeit mit Organisationen, die rassistischen oder faschistischen Charakter haben, lehnen wir ab. Name Beruf/Funktion/ Organisation Adresse Unterschrift Bitte zurückschicken an: NEIN ZUR EU, Waltherstraße 15b, 4020 Linz; Tel. 0732/77094, Fax 0732/797391; e-mail: [email protected]