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Presse-Hintergrundgespräch: „Wie gesund ist Bio?“, 9. November 2006 in Wien
Schadstoffe stören die frühkindliche Entwicklung
Ärzte für schadstoff-freie Nahrung empfehlen Bio: gesündere Werte bei Pestiziden,
Nitrat, Vitaminen und Mineralstoffen
Schadstoffe haben bei Ungeborenen ebenso wie bei Säuglingen und Kleinkindern
negative Auswirkungen auf die Entwicklung. Das bestätigen internationale Studien,
die die Plattform „Ärzte für schadstoff-freie Nahrung“ am 9. November bei einem
Pressegespräch in der Gesellschaft der Ärzte in Wien präsentierte. Eine chronische
Belastung mit Schwermetallen, Pestiziden, Herbiziden, industriellen Weichmachern
oder Lebensmittelzusätzen im frühen Entwicklungsstadium wirkt sich nachhaltig
schädigend auf das Gehirn aus. Die Ärzte für schadstoff-freie Nahrung empfehlen Bio
als gesunde Alternative. Denn wenn es um den Pestizidgehalt geht, können sich BioProdukte in wissenschaftlichen Studien eindeutig gegenüber Vergleichsproben aus
konventionellem Anbau behaupten. Gute Ergebnisse erzielen Lebensmittel aus
biologischer Landwirtschaft auch bei Nitrat, Vitaminen, Mineralstoffen und
sekundären Pflanzeninhaltsstoffe.
Schadstoffe stören die Entwicklung des gesamten Organismus. Gerade Ungeborene,
Säuglinge und Kleinkinder bis zum dritten Lebensjahr sind durch eine chronische
Schadstoffbelastung besonders gefährdet. Der gesamte Organismus befindet sich noch im
Entwicklungsstadium, viele Organe wie die Leber und Regelsysteme wie das Immunsystem
sind noch nicht ausgereift und daher anfällig für Schäden. Besonders das Gehirn ist den
toxischen Substanzen wehrlos ausgesetzt. Die Blut-Hirnschranke, die Schadstoffe
üblicherweise von dem sensiblen Organ fernhält, ist noch nicht voll ausgereift. Somit
gelangen die Schadstoffe über das Blut ins Gehirn, wo sie je nach Substanz, Dosis und
Belastungsdauer unterschiedliche Schäden anrichten können.
Aufmerksamkeitsdefizite und schlechtere Gedächtnisleistung durch PCB und DDT
So belegen Studien beispielsweise, dass Kinder, die durch die Ernährung der Mutter bereits
im Mutterleib PCB (polychloriertem Biphenyl) ausgesetzt waren, später häufiger an
Aufmerksamkeitsdefiziten litten und impulsiver waren. Sie fielen durch schlechtere
Lernleistungen auf und zeigten Defizite in der Entwicklung des verbalen, bildlichen und
auditiven Gedächtnisses. Auch ein Zusammenhang zwischen pränataler Exposition mit dem
– mittlerweile in den meisten Industrieländern verbotenem – Insektizid DDT (Dichlordiphenyl-trichlorethan) und neuromotorischer Entwicklung bei Kindern wurde
wissenschaftlich bestätigt.
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„Es ist wissenschaftlich evident, dass pränatale und postnatale Belastung mit Schadstoffen
die frühkindliche Entwicklung nachteilig beeinflussen kann“, folgert Univ.-Prof. Prim. Dr. Karl
Zwiauer, Vorsitzender der Ärzte für schadstoff-freie Nahrung. Die Plattform hat sich deshalb
ambitionierte Ziele gesetzt: „Wir wollen Ernährungsweisen und Konsumgewohnheiten in
Richtung gesünderer, schadstoffarmer Ernährung nachhaltig verändern. Besonders bei der
Ernährung von Kindern und Babys empfehlen wir, auf die Herkunft der Lebensmittel zu
achten.“
Bio: Weniger Pestizide und Nitrat, aber ähnlicher Schwermetall-Gehalt
„Wir empfehlen Produkte aus biologischer Landwirtschaft. Frei von Schadstoffen sind aber
auch diese Lebensmittel nicht“, gibt Zwiauer zu bedenken. Allerdings: Bio-Produkte seien die
am stärksten kontrollierten Lebensmittel und damit – speziell für den sensiblen Organismen
von Kindern – die beste Variante.
Das bestätigt auch die Ernährungsexpertin Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer vom Institut für
Sozialmedizin der medizinischen Universität Wien, die im Rahmen des Pressegesprächs die
erste Übersichtsarbeit über alle relevanten Bio-Studien vorstellte. Mit dem Ergebnis: Bio
schneidet in vielen Parametern besser ab als die konventionellen Vergleichsproben. „Ein
gesundheitsfördernder Beitrag von Bio ist damit wissenschaftlich evident“, folgert Univ.-Doz.
Dr. Ingrid Kiefer, schränkt aber ein: „Man kann nicht sagen: Bio ist generell besser, sondern
eben nur in Teilbereichen. Die Ergebnisse der Studienlage ist sehr uneinheitlich.“
So schnitten beispielsweise bei allen Studien, die den Pestizidgehalt untersuchten, die BioProdukte besser ab als die konventionellen Vergleichsproben. Mehr als der Hälfte der
untersuchten Studien zeigten, dass Bio-Produkte hinsichtlich ihres Nitratgehaltes unterhalb
jenes der konventionellen Produkte lagen. Im Gehalt an Schwermetallen hingegen zeigten
sich kaum Unterschiede zwischen Bio und Nicht-Bio.
Bio enthält mehr schützende Substanzen
„Bio bedeutet nicht nur ein ‚Weniger’ an schädlichen Stoffen, sondern gleichzeitig sehr oft
auch ein ‚Mehr’ an gesunden und schützenden Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären
Pflanzeninhaltsstoffen“, führt Kiefer weiter aus.
Und hier ist Bio wieder Top: der Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt in allen
Untersuchungen bei Bio-Milch über jenem von konventionellen Produkten. Der Gehalt an
Mineralstoffen und Vitaminen ist in Bio-Lebensmitteln immer höher oder zumindest gleich
hoch wie in der konventionellen Vergleichsprobe. Bei den sekundären Pflanzeninhaltsstoffen, die mit antioxidativer Wirkungen in Zusammenhang gebracht werden, ist Bio
eindeutig besser. „Eine Pflanze, die nicht durch ein Pflanzenschutzmittel geschützt wird,
muss sich eben selbst schützen“, erklärt Kiefer den erhöhten Gehalt an diesen Stoffen in
Nahrungsmitteln aus biologischer Landwirtschaft.
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