Gedanken_Anleitungen_zur_Massage

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Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit –
Landesverband Berlin/Brandenburg
HS 2011-2013 zur GFG-Familienbegleiterin©
BERÜHRUNG MIT RESPEKT bedeutet:
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Machen Sie es sich bequem und schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre
für sich und Ihr Baby.
Dem Baby Begrenzung während der Massage bieten („ Nest“, Positionieren,
Handling)
keine zusätzlichen Reize wie Musik, Düfte etc. während der Massage
20 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit fürs Baby
um Erlaubnis fragen
“nein “ist okay
Blickkontakt herstellen und halten
Signale erkennen und entsprechend antworten
Massage nur so lange wie das Baby mag
die Bewussteinszustände erklären
Weinen ist okay
„Kuschelzeit“: umschließendes Halten nachher
8 Tipps zur Babymassage
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Satt und ausgeruht tut die Massage ihrem Baby besonders gut. Ideal ist eine
Zimmertemperatur von etwa 25 Grad.
Wichtig: eine ruhige Atmosphäre und viel Zeit. Leises Singen oder Summen
sorgt für zusätzliche Entspannung.
Naturbelassene Öle, wie Jojoba-, Weizenkeim- oder Mandelöl eignen sich am
besten; reiben sie das Öl vorher in den Handflächen warm.
Beginnen sie die Massage mit einem kleinen Ritual; z.B. über das Bäuchlein
streicheln und dabei leise singen. Das Baby wird um „Erlaubnis gefragt“ und
es wird nur dann massiert, wenn es die entsprechenden Signale zeigt und
kommunizieren will.
Berühren sie ihr Baby mit der ganzen Hand, denn es fühlt sich am wohlsten,
wenn es einen sanften Druck spürt.
Wie lange massiert werden soll, hängt von der Tagesform des Babys ab;
manchmal ist es mit fünf Minuten schon zufrieden, manchmal genießt es die
Streicheleinheiten über 20 Minuten.
Bitte nicht massieren, wenn ihr Baby krank ist, Fieber hat, hungrig ist, gerade
gegessen hat oder sie selber nervös sind.
Nur Eltern und Bezugspersonen massieren das Baby.
Daniela Schramm
Rotdornweg 9
14979 Großbeeren
Tel. 033701 356900
14.05.2016
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Vorbereitung der Massage
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Entspannen , Durchatmen
um Erlaubnis fragen
Signale interpretieren
Baby ausziehen und warm halten
Öl verreiben
Körperkontakt aufnehmen und halten
wenn möglich, Berührungsentspannung durchführen
Beginnen Sie jede Massage mit dem gleichen Ritual: Fragen Sie Ihr Baby ob es
massiert werden möchte. Zeigen Sie Ihrem Baby dabei Ihre ruhigen Hände so, dass
es die Möglichkeit hat danach zu greifen. Warten Sie dann die Reaktionen Ihres
Babys ab und gehen Sie darauf ein.
Bleiben Sie während der gesamten Massage in Körperkontakt. Wenn Sie noch ein
wenig Öl benötigen, drehen Sie Ihre Handfläche nach oben, sodass Ihr Handrücken
am Bein bleibt. Geben Sie ein wenig Öl in die Handfläche und verreiben es mit der
anderen.
1. Beinmassage
Massieren Sie zunächst ein Bein, anschließend können Sie die Massage an dem
zweiten Bein wiederholen. Passen Sie Ihre Berührungen an die Bewegungen Ihres
Babys an. Wenn Sie während der Massage bemerken, dass Ihr Baby im Moment
andere Dinge lieber tun möchte, schenken Sie ihm weiterhin Ihre Aufmerksamkeit
und beobachten Sie, was Ihr Baby macht.
2. Bauchmassage
Beginnen Sie die Bauchmassage mit Ihren ruhenden Händen auf dem Bauch.
Lassen Sie Ihrem Baby Zeit Ihre warmen beruhigenden Hände am Bauch
wahrzunehmen. Ihre ruhenden Hände am Bauch wirken entspannend. Die Massage
findet im »weichen Teil« des Bauches statt. Massiert wird im Uhrzeigersinn zwischen
den Rippenbögen, um den Nabel herum. Ihre Hände gleiten gefühlvoll über den
Bauch. Die Wirkung der Massage lässt sich ohne intensiven Druck in den Bauch
erreichen.
Daniela Schramm
Rotdornweg 9
14979 Großbeeren
Tel. 033701 356900
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3. Brustmassage
Führen Sie dazu Ihre Hände vom Bauch zur Brustmitte. Die Brustmassage beginnt
mit ruhenden Händen auf der Brust. Bei der Atmung hebt und senkt sich der
Brustkorb. Machen Sie diese Bewegung mit Ihren Händen mit. Geben Sie Ihrem
Baby und sich selbst Zeit zum Spüren und Wahrnehmen.
4. Arme und Hände
Die Armmassage besteht aus Massagegriffen, die Sie und Ihr Baby bereits von der
Beinmassage her kennen. Massieren Sie zuerst den einen Arm, anschließend den
zweiten. Beginnen Sie mit dem Arm, mit dem Ihr Baby Kontakt zu Ihnen aufnimmt.
5. Gesichtsmassage
Die Gesichtsmassage erfolgt ohne Öl. Damit verhindern Sie, dass es in die Augen
des Babys gelangt. Finden Sie zunächst eine angenehme Position für sich und Ihr
Kind. Lehnen Sie sich zum Beispiel sitzend mit angewinkelten Beinen an einer Wand
an. Legen Sie Ihr Baby auf Ihre Oberschenkel. Diese Position mögen viele Babys
gern, da sie durch die leicht schräge Lage auf Ihren Oberschenkeln mehr von ihrer
Umgebung mitbekommen. Ihr Rücken wird so entlastet. In dieser Position können
Sie die Massage miteinander genießen
6. Rückenmassage
Setzen Sie sich für die Rückenmassage beispielsweise mit einer Decke auf den
Boden und lehnen Sie sich möglichst bequem an. Legen Sie Ihre Beine gestreckt
übereinander. So kann Ihr Baby mit seinem Oberkörper etwas erhöht liegen. Die
Rückenmuskulatur Ihres Babys wird dadurch entspannt, da es seinen Oberkörper in
der Schräglage nicht aufzurichten braucht, um etwas sehen zu können. Angespannte
Muskeln sind weniger empfindsam für Berührung.
Sie können auch ein Handtuch so über Ihren Beinen ausbreiten, dass keine
Vertiefung zwischen Ihren Beinen entsteht und der Rücken Ihres Babys nicht
durchhängen kann. Legen Sie Ihr Baby bequem quer auf Ihren Beinen ab. Wenn die
Füße keinen Kontakt zur Unterlage haben, wird es keinen Reiz bekommen,
Schreitbewegungen zu machen, die zu einer Anspannung der Muskulatur führen. Zu
Beginn der Rückenmassage ruhen Ihre Hände quer zur Wirbelsäule parallel auf dem
Rücken oberhalb des Pos. Geben Sie Ihrem Baby Zeit, sich auf die Massage
einzustellen. Ihr Baby kann die Massage nicht beobachten, daher bleiben Sie immer
in Körperkontakt, um ihm Sicherheit zu geben.
Daniela Schramm
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Wenn das Baby weint
Weinen ist die Sprache, mit der die Babys sich mitteilen können. Über diese
Reaktion wird durch Zuhören versucht, die Gefühle und Bedürfnisse des Kindes
besser kennen zu lernen. Es gibt neue Wege, wie auf das Weinen eines Babys
geantwortet werden kann.
Das Baby wird gehalten und liebevoll umschlossen. Die innere Haltung sollte dem
Baby signalisieren, Weinen ist in Ordnung. Es soll erfahren: Du bist nicht allein, ich
verstehe deinen Schmerz, wenn ich auch nicht alles verstehe. Es geht dabei eben
nicht darum, das Baby möglichst schnell ruhig zu bekommen.
Weinen entspannt, denn bestimmte Stoffe werden mit den Tränen aus dem Körper
geschwemmt. Ein Kind, das aus dem Gleichgewicht gekommen ist, kann sich durch
Weinen wieder spüren und zu seiner Mitte (= innerem Gleichgewicht) finden. Eltern,
die die Bewusstseinszustände kennen und entsprechend reagieren, verstehen ihr
Baby schneller. Die Kommunikation zwischen Eltern und Baby kann dann auf
differenzierteren Wegen als Weinen stattfinden.
Im Mittelpunkt steht die Kompetenz des Säuglings
Babys haben Fähigkeiten, gewisse Dinge selber zu regeln. Sie haben z. B. von
Anfang an die Fähigkeit zu agieren. Durch Nachahmen können sie mit ihren Eltern
kommunizieren und den „Tanz der Bindung“ mit ihren Eltern aufnehmen. Wenn
Babys zu viel Stimulation erfahren, können sie schon sehr früh lernen, sich
abzugrenzen, indem sie sich beispielsweise vom Reiz abwenden oder wenn sie es
schon können, sich selbst zu drehen.
Sie finden zurück zur Mittellinie und haben dabei Hand-Hand- und Fuß-Fuß-Kontakt
oder finden ihren Daumen. Babys können und sollen altersgerechten Stress selber
lösen können. Wenn Eltern Dinge tun, die Baby / Kinder selber tun können, nennt
man das verwöhnen. Nicht aber, wenn Eltern auf die Bedürfnisse ihrer Kinder
angemessen und prompt reagieren.
Die Bindung zwischen Eltern und Kind wächst durch die liebevolle Berührung. Es
entsteht Selbstbewusstsein und Zutrauen für einander.
Liebevolle Berührungen machen schlau
Das Gehirn eines Neugeborenen hat etwa 100 Milliarden Neuronen. Diese
Nervenzellen sind im Gegensatz zu denen von Erwachsenen wenig vernetzt. In den
ersten drei Lebensjahren ändert sich das. In rasantem Tempo bilden sich immer
mehr Umschaltstellen zwischen den einzelnen Nervenzellen, so genannte Synapsen.
Ein dreijähriges Kind hat übrigens doppelt so viele wie ein Erwachsener. Die Natur ist
hier mit Recht sehr verschwenderisch. Denn die vielen Synapsen helfen dem Kind
seine Umwelt immer besser zu verstehen. Sein Gehirn speichert damit
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Gefühlserfahrungen ab. Das heißt: bei jeder liebevollen Berührung werden Synapsen
aktiviert oder sogar neue gebildet. Wenn sie ihr Kind öfter liebevoll berühren, erlebt
es weniger Stress; das für die Gehirnentwicklung nicht förderliche Cortisol wird gar
nicht erst ausgeschüttet. Das so genannte „Liebeshormon Oxytocin“ dagegen wird
vermehrt ausgeschüttet. Kerstin Uvnäs-Moberg, Stockholm, belegt in ihren Studien
die positiven Auswirkungen auf Babys, die regelmäßig massiert werden. Sie sind in
der Regel ausgeglichener und schlafen friedlicher.
Streicheleinheiten fördern Ihr Baby
Wie wohl es tut, sanft massiert zu werden, sieht man dem Baby am Gesicht an. Dass
es dabei stark, klug und fröhlich wird, haben Forscher entdeckt. Studien bestätigen:
Wenn Kinder in den ersten Monaten viel berührt und gestreichelt werden, weinen sie
weniger. Sie schlafen besser, sind aufmerksam, neugierig und zufriedener. Durch die
regelmäßige Massage erlebt ein Kind viel Geborgenheit und Sicherheit und kann
sich dadurch gut entspannen. Regelmäßige Massage fördert die motorische
Entwicklung des Babys. Denn durch die Sinnesreize bildet sich schneller Myelin, eine
fetthaltige Schutzhülle, die unsere Nerven spiralförmig umwickelt. Sie ist für die
störungsfreie Weiterleitung elektrischer Impulse am Nerv entlang verantwortlich. Die
Reizübertragung zwischen Gehirn und Muskel läuft dann im wahrsten Sinne des
Wortes „wie geschmiert“. Fest steht auch, dass die regelmäßigen Streicheleinheiten
die Bindung zwischen Eltern und Baby stärken. Die Kinder sind später
beziehungsfähiger.“
Daniela Schramm
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