Praxis aktuell Newsletter Frauenärzte Rotebühlplatz Ausgabe 10/ 2010 Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde Dr. med. Jakob Keilbach | Dr. med. Natalie Mauch | Dr. med. Eckart Roth | Fachärztin Larissa Vidal | Dr. med. Silke Heichel | Dr. med. Ute Rupp | Hebamme Cathrin Kalmbach Unerfüllter Kinderwunsch Der britische Forscher Robert Edwards arbeitete sein Leben lang an der Entwicklung der künstlichen Befruchtung. Auf diese Weise verhalf er schon vielen Paaren zu einem eigenen Kind und wird Ende dieses Jahres für seine Leistungen mit dem Medizin-Nobelpreis belohnt. Die Zahl der Paare mit unerfülltem Kinderwunsch in Deutschland liegt einer Schätzung zufolge bei 1,6 Millionen. Fast jedes siebte Paar bleibt aufgrund von Problemen mit der Fruchtbarkeit kinderlos. Zu 40 Prozent liegt es an der Frau, zu 40 Prozent am Mann und zu 20 Prozent an beiden Partnern. Von Sterilität zu sprechen ist oft verfrüht: Diese besteht erst, wenn nach zwei Jahren regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs (d.h. zweimal pro Woche) keine Schwangerschaft eingetreten ist. Die Situation belastet oft auch die Beziehung. „Um die Ursachen für die Kinderlosigkeit festzustellen, werden beide Partner genau untersucht“, erklärt Dr. Natalie Mauch von den Frauenärzten Rotebühlplatz. „Dabei werden Blutuntersuchungen, Ultraschall, Spermiogramm, Zyklusmonitoring sowie gynäkologische Untersuchungen vorgenommen.“ Bei der künstlichen Befruchtung gibt es verschiedene Möglichkeiten, abhängig von den gegebenen Voraussetzungen. Die Beratung erfolgt dann speziell in Abstimmung mit der Situation der Patientin. „Ist primär eine Stimulation der Eireifung notwendig, kann diese in der gynäkologischen Praxis erfolgen“, berichtet Dr. Mauch. „Die künstliche Befruchtung selbst wird in so genannten Kinderwunschzentren durchgeführt.“ Die Frauenärztin warnt: „Hormonbehandlungen im Vorfeld einer künstlichen Befruchtung haben allerdings auch Nebenwirkungen. So ist es möglich, dass mehrere Eizellen auf einmal reifen und eine Mehrlingsschwangerschaft auftritt.“ Bei Fragen dazu sprechen Sie die Frauenärzte Rotebühlplatz einfach an. Sie geben Ihnen gerne weitere Auskünfte. Nabelschnurblut-Aufbewahrung zur Stammzellentherapie Während der Schwangerschaft wird das Kind über die Nabelschnur mit allen wichtigen Nährstoffen, aber auch mit Stammzellen versorgt. Diese helfen dem Embryo beim Aufbau des Körpers. Seit einigen Jahren bieten verschiedene Kliniken und andere Institute an, das Nabelschnurblut nach der Geburt des Kindes einzufrieren und somit die Stammzellen zu konservieren. Sie können auch noch nach Jahrzehnten zur Therapie von Krankheiten verwendet werden – für das eigene Kind, aber auch für andere Menschen. Stammzellen kommen heute bereits in vielen Therapien zum Einsatz. Viele Krebsoder Blutkrankheiten können nur mit einer Chemotherapie behandelt werden. Um die Nebenwirkungen zu behandeln, werden seit über 50 Jahren bereits Stammzellen eingesetzt – bevorzugt eigene, da diese vom Körper wiedererkannt werden. Dr. Jakob Keilbach von den Frauenärzten Rotebühlplatz erklärt: „Die Entnahme erfolgt zurzeit noch größtenteils aus dem Knochenmark. Jedoch nimmt die Bedeutung von Stammzellen aus Nabelschnurblut stetig zu.“ Die Entnahme des Bluts ist ohne Risiken und sehr einfach. Zur Aufbewahrung des Nabelschnurbluts gibt es momentan in Deutschland drei Möglichkeiten. Eltern können das Blut in einer privaten Nabelschnurblutbank für ihr Kind aufbewahren. „Die Entnahme kann in nahezu allen Kliniken stattfinden, die Kosten für die Aufbereitung und Lagerung haben jedoch die Eltern zu tragen“, so Dr. Keilbach. Außerdem ist in 300 deutschen Kliniken eine kostenfreie Spende des Bluts an eine öffentliche Stammzellbank bereits möglich. Dabei kommen die Stammzellen jedoch einer fremden Person zu- gute. „Auch eine Kombination aus der Eigenvorsorge und der Spende ist möglich. Das Blut wird anonym in einem Spenderegister aufgeführt, gehört aber bis zur endgültigen Freigabe dem Kind“, betont der Stuttgarter Frauenarzt. Hier tragen die Eltern und die Blutbank die Kosten gemeinsam. Haben Sie weitere Fragen zur Nabelschnurblut-Aufbewahrung? Ihr Frauenarzt berät Sie gerne. Praxis aktuell Info für Teens: »Ist doch (gynäko)logisch!« Ausfluss Seit Du Deine erste Regel hast, findest Du in Deinem Slip eine weißliche Flüssigkeit. Sie riecht komisch, ein bisschen säuerlich, und sieht irgendwie schleimig aus. Bevor Du denkst, dass mit Dir irgendwas nicht stimmt und Du womöglich irgendeine Krankheit hast, beruhige Dich: Das ist völlig normal. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um Ausfluss, auch Weißfluss genannt. Er besteht aus Gebärmutterhalsschleim und abgelösten Schleimhautzellen. Denn so wie Du täglich Hautzellen verlierst, erneuern sich auch die Zellen in der Schleimhaut immer wieder. Dabei ist die Ausflussmenge unterschiedlich: Vor dem Eisprung ist es mehr, der Schleim ist dünnflüssig und klebrig, danach deutlich weniger. Die Pille, körperliche oder seelische Beschwerden, aber auch Freude und sexuelle Lust beeinflussen die Ausflussmenge. Um Deine Wäsche zu schützen, kannst Du auf Slipeinlagen, am besten ohne KunststoffFolie, zurückgreifen. Diese fangen die Flüssigkeit auf, so dass Deine Wäsche nicht verschmutzt. Jedoch solltest Du nicht mit übertriebenen Hygienemaßnahmen anfangen. Sie können Deinen Intimbereich sogar schädigen, Infektionen können leichter auftreten. Bemerkst Du, dass der Ausfluss sich in Geruch und Farbe verändert hat, blutig oder bröckelig ist, kann es sein, dass Du Dir eine Infektion zugezogen hast. In diesem Fall solltest Du unbedingt zu Deinem Frauenarzt gehen! Tipps für Schwangere: Sex in der Schwangerschaft Viele werdende Eltern sind besonders beim ersten Kind unsicher, ob Sex in der Schwangerschaft dem Ungeborenen schaden kann. „Sex in der Schwangerschaft ist in den meisten Fällen überhaupt kein Problem“, sagt Dr. Mauch von den Frauenärzten Rotebühlplatz. „Solange keine Komplikationen vorliegen, darf das Paar alles machen, was es möchte und was ihm gut tut.“ Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist noch alles neu. Der Gedanke daran, bald für einen Menschen verantwortlich zu sein, sowie die anfänglichen Schwangerschaftsprobleme wie Übelkeit und Müdigkeit lassen die sexuelle Aktivität oft vorerst in den Hintergrund treten. „Viele Paare verspüren im zweiten Drittel der Schwangerschaft wieder Lust aufeinander. Der weibliche Körper hat sich verändert und an die Schwangerschaft gewöhnt. Die bes- Impressum sere Durchblutung des Beckenbodens kann die Lust auf Sex verstärken.“ Die Angst, dass dem Kind beim Geschlechtsverkehr etwas passieren könnte, ist unbegründet. Naht die Zeit der Geburt, kann Sex sogar die Wehen fördern. Einige der im Sperma enthaltenen Substanzen können den Muttermund weicher und weiter machen. Auch durch die Zuckungen der Gebärmutter beim Orgasmus kann die Geburt eingeleitet werden. Das kann helfen, wenn z.B. der Geburtstermin schon überschritten wurde. Alles in allem gilt: Körperliche Nähe ist in der Schwangerschaft besonders wichtig. Dr. Mauch meint: „Sex ist ja nicht immer gleichbedeutend mit Geschlechtsverkehr. Auch Streicheln, Küssen, Massagen und zärtliche Berührungen gehören dazu und tun beiden Partnern gut.“ Praxis aktuell Newsletter der Frauenärzte Rotebühlplatz Anschrift: Frauenärzte Rotebühlplatz Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde Gemeinschaftspraxis für Frauenheilkunde Dr. med. Jakob Keilbach, Dr. med. Natalie Mauch, Dr. med. Eckart Roth, Larissa Vidal, Fachärztin, Dr. med. Silke Heichel, Dr. med. Ute Rupp, Cathrin Kalmbach, Hebamme Rotebühlplatz 19 • D – 70178 Stuttgart Telefon: 0711.76 71 56 Fax: 0711.76 71 577 V.i.S.d.P.: Dr. med. Jakob Keilbach [email protected] www.frauenaerzte-rotebuehlplatz.de Produktion: PR-Agentur Lippay, Freiburg i. Brsg. www.lippay.de Bildnachweis: PIXELIO: meltis (S.1), unopaella (S.1), Sabine Meyer (S.2) Moni Sertel (S.2)