Effizienz von Finanzmärkten KS Euro-Finanzmärkte LVA-Leiter: Univ. Prof. Dr. Günther Pöll LVA-Nummer: 239.019 Sommersemester 2009 Verfasser: Martina Klambauer Simon Steidl Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung .........................................................................................................3 2 Die Effizienzmarkthypothese ...........................................................................3 3 Implikationen der EMH ....................................................................................6 4 Prüfverfahren ...................................................................................................7 5 Rationalität des Marktes ..................................................................................9 6 Behavioural Finance ......................................................................................10 7 Zusammenfassung ........................................................................................11 2 1 Einleitung Wie es der Titel bereits sagt, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Effizienz von Finanzmärkten. Der Begriff der Effizienz kann je nach Betrachtungsweise verschieden ausgelegt werden. Wenn jemand sagt, auf einem Markt wird effizient gearbeitet, könnte er meinen, dass der Handel schnell durchgeführt wird, trotzdem zuverlässig abläuft und die Kosten minimal sind. Mit einem effizienten Markt könnte aber auch gemeint sein, dass die verwendeten Ressourcen, in unserem Fall die Geldmittel oder das Kapital, bestmöglich eingesetzt werden. Mit Effizienz kann aber auch gemeint sein, dass die Marktpreise auf Informationen basieren, die am besten für die Preisgestaltung geeignet sind. Hier kommt es darauf an, dass Investoren ihre Informationen besser nutzen, als der Markt dies tut, und so Vorteile für die Investoren entstehen. Die gängige Literatur bezieht sich meist auf die Effizienz des Preises, in der die Wertpapierkurse alle relevanten Informationen abdecken. Es bleibt die Frage, welche Informationen relevant sind und welche nicht. Die Märkte sollen also hinsichtlich der Informationen effizient sein und diese Informationen sollen auch wesentlich dafür sein. Im Folgenden werden diese Problemstellungen eingehender betrachtet. 2 Die Effizienzmarkthypothese Der Effizienzmarkthypothese, nachfolgend auch kurz EMH für efficient market hypothesis genannt, liegt die Annahme zu Grunde, dass der Preis und die Renditen alle relevanten Informationen beinhalten. Wirft man einen Blick auf die Renditen, ergibt sich der Gesamtgewinn einer Wertanlage aus der Summe der Dividendenrenditen und einer Größe g, die die Wertsteigerung bzw. den Wertverlust darstellt, wobei diese auch als Preis im Zeitpunkt t=1, also zukünftiger Preis minus Preis im Zeitpunkt t=0 dividiert durch den Preis im Zeitpunkt t=0 angeschrieben werden kann. Die Summe der Dividendenrendite berechnet sich durch die Division der Dividende durch den Preis im Zeitpunkt t=0. 3 K = D1 / P0 + g => K = D1 / P0 + (P1 – P0) / P0 Ist die nächste Dividende einer Aktie bekannt, jedoch aber der zukünftige Preis (Preis im Zeitpunkt t=1) nicht, kann der erwartete Gewinn durch schätzen des zukünftigen Preises berechnet werden. Dies stellt sich wie folgt dar: ˆK= (P1 / P0 + D1) / P0 Der erwartete Gewinn ergibt sich aus dem zukünftig geschätzten Preis und dem am Markt vorherrschenden Preis und der nächsten bekannten Dividende dividiert durch den jetzigen Marktpreis. Da in dieser Theorie davon ausgegangen wird, dass die vorhandenen Informationen auf die Erwartungen der Marktteilnehmer Einfluss nehmen, kann man auch den erwarteten Gewinn ˆK als optimalen Forecast oder optimale Vorhersage vom tatsächlichen Gewinn K bezeichnen. Der erwartete Preis ˆP1 ist somit eine optimale Vorhersage vom tatsächlichen Preis. Ein Grund für Marktteilnehmer, sämtliche Informationen in die Vorhersage der Preise einzubeziehen, zeigt sich bei der Betrachtung der Gleichgewichtspreise und Gleichgewichtserlöse, die sich am Ende an die Erwartungen anpassen. Ist der erwartete Preis in der Zukunft höher als der jetzige Preis werden die Marktteilnehmer das Wertpapier kaufen, um von dem steigenden Erlös zu profitieren, das wiederum lässt die Preise des Assets steigen und die Erwartungen der Marktteilnehmer werden niedriger. Am Ende ist der Gleichgewichtserlös / Gleichgewichtspreis gleich dem erwarteten oder benötigten Erlös / Preis. Der Effizienzmarkt-Theorie liegt immer ein rationales Verhalten der Marktteilnehmer zu Grunde, da, wenn diese sich nicht rational verhalten würden, das Risiko nicht minimiert werden würde und somit der Wert ihrer Anlage beziehungsweise ihr Reichtum nicht maximiert werden würde. Irrationale Erwartungen sind kostspielig. Auch wenn nicht immer alle Marktteilnehmer diesem Prinzip folgen, so ist dies kein 4 Beweis gegen EMH, da Marktpreise immer von Angebot und Nachfrage bestimmt werden und somit die Entscheidung der Mehrheit ausschlaggebend ist. Ein wichtiger Punkt in der Betrachtung von EMH ist die Tatsache, dass die Erwartungen der Marktteilnehmer die in diesem Moment bestmögliche Vorhersage ist, der Preis jedoch nicht immer korrekt sein muss. Dieser erwartete Preis kann in der nächsten Periode durch einen Term korrigiert werden, der jedoch wiederum keine Rückschlüsse auf das Verhalten des Preises in den nächsten Perioden zulässt. Ist dieser Fehlerterm positiv, würde das bedeuten, dass der erwartete Preis zu hoch war. Da ja die Preiserwartungen immer einen optimalen Forecast darstellen, muss der Fehlerterm einen Wert von Null aufweisen und die Kovarianz ebenfalls Null ergeben. Folglich kann der Markt falsche Vorhersagen der zukünftigen Preise machen und trotzdem noch effizient sein, weil zum Zeitpunkt der Vorhersage dieser Preis optimal schien. Da Informationen nicht immer kostenlos sind, muss auch das Außerachtlassen von bereits vorhandenen Informationen bei der Bildung der Erwartungen durch die Marktteilnehmer bedacht werden. Übersteigen die Grenzkosten der Informationen den Grenzerlös, so werden diese Informationen nicht mit einbezogen, da dies ansonsten zu höheren Kosten und einem eventuellen Verlust führen könnte. E. Fama hat 1970 den Informationsgehalt der Preise in drei Stufen eingeteilt, also wie viele Informationen in die Erwartungen der Marktteilnehmer eingeflossen sind und den Preis entsprechend verändert haben. In der ersten Stufe, oder auch schwache Form genannt, fließen alle Informationen über die vergangenen Verhaltensweisen des Marktpreises in die Preisbildung ein. Da diese Informationen aber bereits in der Vergangenheit ausgebeutet wurden, haben sie für die Zukunft keine Relevanz mehr, da sich der Preis bereits verändert hat. Die zweite Stufe, oder auch halbstarke Form genannt, ist die, in der alle bereits veröffentlichten Informationen einbezogen werden. Da diese den Preis auch bereits in eine Richtung verändert haben, dienen sie ebenfalls nicht mehr zur Vorhersage künftiger Entwicklungen. Bei der starken Form und letzten Stufe sind alle öffentlichen und privaten Informationen in dem Preis eingebettet. Dies gibt Aufschluss über die 5 Wichtigkeit der Informationen, da die verschiedenen Stufen Auswirkungen auf die Strategie der Investoren und den Markt selbst haben. 3 Implikationen der EMH Die Hauptaussage aus dem EMH ist, dass auf effizienten Märkten es für Investoren unmöglich ist, über eine längere Dauer Informationen auszunützen um Überschussrenditen zu erzielen. Hierzu werden die Preisbildungsprozesse des FairGame-Modells und des Random-Walk-Modells erwähnt. Das Fair-Game-Modell besagt, dass die aktuellen Marktpreise alle verfügbaren Informationen über das Wertpapier beinhalten. Dadurch ist der erwartete Ertrag im Preis enthalten und befindet sich im Einklang mit dem Risiko. Das Random-Walk-Modell ist eine strengere Form des Fair-Game-Modells. Im Ergebnis impliziert es, dass die schwache Form der Effizientmarkthypothese gilt. Die 3 verschiedenen Stufen bzw Formen des EMH beinhalten gemeinsam die Implikation, dass Informationen nicht genützt werden können, um Gewinne daraus zu erzielen. Für die 3 Stufen gilt diese Aussage aber für verschiedene Arten von Informationen, dies wurde in Punkt 2 bereits erwähnt. Auf der schwachen Stufe kann der Investor für sich keinen Vorteil daraus erzielen, Informationen aus dem vergangenen Verhalten des Marktpreises zu nutzen. Wenn der Markt auf der halbstarken Stufe effizient ist, ist es nicht möglich, Überschussrenditen zu lukrieren, wenn man nur die öffentlichen Informationen betrachtet. Auf der starken Stufe reichen dazu nicht einmal alle öffentlichen und privaten Informationen aus. Das Ausnützen von privaten Informationen, die zumeist nur privilegierten Personen in Unternehmen zukommen, ist in den meisten als Insiderhandel gesetzlich verboten. Es ist also nur selten der Fall, diese Art von Informationen legal zu nutzen, um davon profitieren zu können. Bei allen diesen Betrachtungen ist immer die Zeit einzubeziehen, die benötigt wird, damit die spezifischen Informationen im Preis eingerechnet werden. Die Investoren 6 haben immer nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung, um ihre Informationen nutzen zu können und Gewinne zu erzielen. 4 Prüfverfahren In seiner schwachen Form sagt die Effizienzmarkt-Hypothese wie bereits oben erwähnt aus, dass die Gewinne / Erlöse nicht durch Informationen über den vergangen Verlauf vorhergesagt werden können. Das Verhalten der nächsten Periode weist also keine Relation zum Verhalten der vergangenen Periode auf. Um diese Form der EMH zu prüfen, werden zwei Tests verwendet: der sogenannte “runs” Test und der “serial correlation test“, der auch mit Korrelationsreihentest übersetzt werden könnte. Der „serial correlation test“ oder auch Korrelationsreihentest: Mit Korrelationsreihen wird nur der Zusammenhang zwischen positiven Werten einer Variablen beschrieben. Folglich wird der Wert einer Variablen heute in irgendeiner Art und Weise vom Wert einer Variablen gestern beeinflusst. Da die Effizienzmarkttheorie aber besagt, dass alle vergangenen Informationen im heutigen Preis schon inbegriffen sind, muss bei dieser Prüfung, um dies zu bestätigen, b einen Wert von Null oder nahezu einen Wert von Null annehmen. Folgende Formel wird zur Berechnung herangezogen: Kt =a + bKt-1 + t Kt steht für die abhängige Variable zum Zeitpunkt t. Die Frage dahinter lautet: ist kt irgendwie abhängig von k in einer vergangenen Periode, also k t-1 oder kt-2? Der Wert b ist hierbei auch equivalent zum Korrelationskoeffizienten zwischen k t und kt-1. Viele Studien bestätigen einen Korrelationskoeffizienten von unter 0.1, das bedeutet, dass weniger als 0,1 % der Veränderung des heutigen Gewinnes/Erlös sich durch die Veränderung des vergangenen Gewinnes/Erlös erklären lassen. “Runs”-Tests: 7 Bei dieser Art von Test wird die Veränderung des Preises zum Vortag gemessen und entweder in einem + für Steigung, einem – für Fallen oder einer 0 für keine Veränderung ausgedrückt. Die Anzahl der Tage an dem der Preis kontinuierlich steigt, ist limitiert. Steigt der Preis an mehreren Tagen hintereinander kann dies nicht mehr als Zufall gewertet werden. Es wird ein Zeitfenster bestimmt und in diesem wird täglich die Veränderung des Preises notiert. Verändert sich der Preis jeden Tag in eine andere Richtung so hat der Lauf den Wert 1, da nur ein Tag lang die Veränderung in diese Richtung gemessen werden konnte. Steigt der Preis aber 2 Tage hintereinander, so hat der Lauf einen Wert von zwei. Die Anzahl der Läufe v wird notiert und mit der Gesamtanzahl der Tage verglichen. Aus den entsprechenden statistischen Tabellen kann der kritische Wert für v entnommen werden. Je länger der Beobachtungszeitraum ist, desto auffallender ist die beinahe Übereinstimmung der Läufe mit den erwarteten Werten, der Beweis für positive Korrelation ist sehr gering. Bei kurzen Zeitspannen lässt sich oft eine etwas höhere Wahrscheinlichkeit messen, die besagt, dass die positiven Veränderungen in irgendeiner Art in Relation zueinander stehen. Filtertests Dass Preisveränderungen und Erlöse nicht linear miteinander verbunden sind, bedeutet aber nicht, dass diese gar nicht miteinander in Verbindung stehen. Die Verbindung könnte sich durchaus etwas komplexer darstellen. Um dies herauszufinden, bedarf es der Gegenüberstellung von Preisbewegungen zur normalen Angebot und Nachfrage Situation am Markt. Angenommen der Preis bewegt sich innerhalb einer gewissen Bandbreite um den Gleichgewichtspreis, so wird er sich nur bei Bekanntwerden von relevanten Informationen in Richtung eines neuen Gleichgewichtes bewegen. Der Trick ist diese Spanne, innerhalb der sich der Preis normalerweise bewegt, zu finden. Filtertests beweisen, dass keine vergangenen Verhaltensstrukturen in der Zukunft genutzt werden können. Ein Markt der die Prüfung über die schwache Stufe der EMH nicht besteht, kann auch in keiner anderen Stufe effizient sein. Auch wenn Märkte zumindest in der schwachen Form effizient sind, so interessiert Experten die Ausdehnung in die halb 8 starke Form und die starke Form. Viele Tests in den 70er und 80 er Jahren haben ergeben, dass die britischen und US-Amerikanischen Aktienmärkte in der halbstarken Stufe der EMH effizient sind. Dies bedeutet, dass Informationen viel zu schnell für die Investoren in den Preis eingegliedert werden, um daraus Profit zu generieren. In der starken Stufe der Effizienzmarkt-Hypothese liegt das Interesse in den legal zu beschaffenden privaten Informationen, deren Preis geringer ist als der Grenzerlös. Da diese Informationen meist nur für Finanzmanagern und Analysten zur Verfügung stehen, werden bei der Prüfung der starken Form der EMH Investmentfonds miteinander verglichen. Das Ergebnis zeigt keine großen Vorteile durch den Kauf von spezielleren Informationen. 5 Rationalität des Marktes Bisher wurde nur betrachtet, dass Informationen auf bestimmte Weise in die Preise einbezogen werden, damit den Investoren keinen Vorteil aus Informationen erzielen können. Es wurde aber noch nicht darauf eingegangen, welche Informationen hierfür günstig wären oder wie sie einbezogen werden. Die Frage dabei ist, welche Informationen relevant sind, um Preise zu beeinflussen, und auf welche Weise sie das tun. Märkte können auf eine Weise effizient sein, dass sie optimale Prognosen auf Basis der zu Verfügung stehenden Informationen entwickeln. Welche Ursachen es schließlich hat, dass die Preise steigen oder sinken, kann bei diesen Prognosen meist nicht vorhergesagt werden. Das verwendete Lehrbuch bezieht sich hinsichtlich dieses Problems auf das CapitalAsset-Pricing-Modell. Da dieses bereits in einer anderen Seminararbeit behandelt wurde, wird es hier nicht nochmals erklärt. Es ist aber für die Effizienz soweit von Bedeutung, dass, wenn effiziente Märkte herrschen und die Preise nach dem Capital-Asset-Pricing-Modell bemessen sind, die Effizienz bezüglich der Informationen wichtig für die effiziente Zuweisung der Geldmittel ist. 9 Um die Effizienzmarkthypothese zu bestätigen können Tests durchgeführt werden. Einer dieser Tests ist der sogenannte Volatilitätstest. Dabei wird zuerst eine Bewertung der Aktien nach den erwarteten Cash Flows durchgeführt. Danach wird untersucht, ob sich Änderungen bei der Cash-Flow-Erwartung auf den Kurs niederschlagen. Neben Tests ist es auch möglich, frühere Booms und Börsencrashs zu betrachten und aufgrund dieser Rückschlüsse zu ziehen. 6 Entscheidungsfindung zum Finanzierungsverhalten (behavioural finance) Die Entscheidungsfindung zum Finanzierungsverhalten (behavioural finance) im Allgemeinen ist das Studium der menschlichen Fehlerhaftigkeit in konkurrierenden Märkten. (Schleifer, 2000) Zwei Punkte werden hier näher behandelt. Zum ersten die Theorie wie Investoren in der wirklichen Welt zu ihren Ansichten kommen und zum zweiten die Limitierung der Arbitragemöglichkeiten in der Praxis. Odean (1998) zufolge haben Investoren eine Aversion gegen Verluste. Das bedeutet sie verkaufen später wenn der Kurs fällt, weil dieser fiktive Verlust sich damit in einen realen Verlust umwandeln würde. Beim Gewinn stellt es sich genau gegensätzlich dar, Investoren verkaufen zu schnell. Nach Benartzi und Thaler (1995) sind Investoren eher geneigt Aktien zu kaufen, die in der Vergangenheit konstant Erlöse erwirtschaftet haben, als wenn nur deren Erlösvolatilität bekannt ist. Arbitrage kann auch als die Möglichkeit beschrieben werden ein Asset auf zwei verschiedenen Märkten zu kaufen und wieder gewinnbringend zu verkaufen. Der Arbitrage Handel ist im Grunde risikolos, dadurch können gut informierte Händler Profit machen. Dieser Vorgang kann aber nicht ewig so weitergehen, da ansonsten andere Händler, sogenannte noise traders den Markt verlassen würden und der Preis wieder durch gut informierte Arbitrageure festgelegt wird. Das Problem in der Praxis besteht darin das gleiche Asset oder ein entsprechendes Substitut zu einem niedrigeren Preis als den des überbewerteten Assets am Markt zu finden. In der Praxis sind Arbitrageure gezwungen Risiken einzugehen. Bestehen bleibt das Risiko der sich verändernden Preise bei nicht perfekten Substituten in die entgegengesetzte 10 Richtung. Der Grund warum ein Asset (Aktie) über- oder unterbewertet wird, liegt in der Tatsache, dass Investoren in der ersten Phase untertrieben auf Informationen reagieren, in der zweiten Phase jedoch überreagieren. Studien unterstreichen diese Aussage durch die Beobachtung von Unternehmensanteilen (Aktien) mit konstant positiven Nachrichten, die überbewertet werden während Aktien von Unternehmen mit konstant negativen Nachrichten unterbewertet werden. Warum Personen diese Verhaltensweise an den Tag legen bleibt ein Mysterium und ist Gegenstand vieler psychologischer Untersuchungen, deren Ergebnisse vielleicht einmal Licht in diese Angelegenheit bringen könnten. 7 Zusammenfassung Wie oben bereits erwähnt wurde, kann der Begriff Effizienz verschieden ausgelegt werden. Wird von der Effizienz von Finanzmärkten geredet, werden die für die Marktpreisentwicklung relevanten Informationen gesucht inklusive der Zeit, die der Markt braucht, um auf diese Informationen zu reagieren. Liegt ein effizienter Markt vor, ist es für Investoren nicht möglich, aus ihren Informationen Vorteile zu ziehen, weil der Markt selbst so schnell darauf reagiert. Dabei sind die verschiedenen Stufen der Informationen zu unterscheiden (schwach, halbstark und stark). Zwei Tests der EMH unterstützen ihre schwächere Ausformung, diese sind der „runs“-Test und der “serial correlation test“. Investoren benützen Informationen, um sie bestmöglich einzusetzen und Gewinne zu erzielen. Sie sollten dabei aus ihren Fehlern in der Vergangenheit lernen und dem Marktverhalten folgen. Eine Möglichkeit, das richtige Marktmodell zu finden, ist das Capital-Asset-Pricing-Modell zu verwenden. Andere Investoren suchen nicht die besten Informationen, sondern studieren die menschliche Fehlerhaftigkeit in konkurrierenden Märkten (behavioural finance). 11