Historisches Seminar Änderung/Ergänzung WS 2006/2007 (Ort: Dagobertschule, SR 004) Vorlesungen 6.4.01 Einführung in die Internationalen Beziehungen (Grundlagenvorlesung für alle Studiengänge mit Tutorium und für Gasthörer) V 2std abc GH R SO M – Campus, Hörsaal I Mo 14 Schmidt Diese allen Interessierten offen stehende Grundlagenvorlesung gibt einen Überblick über ausgewählte theoretische Ansätze, zentrale Begriffe und Fragestellungen der politikwissenschaftlichen Teildisziplin Internationale Beziehungen. Die theoretischen Ansätze und Modelle werden jeweils mit Beispielen aus der Praxis internationaler Beziehungen vorgestellt. Zu Beginn des Seminars erfolgt erstens eine Analyse der traditionellen Konfliktlinien im internationalen System nach 1945 (Ost-West-Konflikt; Nord-Süd-Konflikt) bestimmten bzw. noch bestimmen. Im Folgenden werden zweitens einige der zentralen politikwissenschaftlichen Theorien über die Funktionsweise des internationalen Staatensystems vorgestellt. Dazu gehören Realismus/Neorealismus, Neo-Institutionalismus, der Ansatz Internationaler Regime und das Theorem des demokratischen Friedens. Dabei wird jeweils auf die zentralen Problemfelder wie Krieg, Konflikt und Frieden eingegangen. 6.4.02 Politisches System I: Verfassungsrechtliche und Mi 8 institutionelle Grundlagen des politischen Systems Deutschlands (Grundlagenvorlesung für alle Studiengänge und Gasthörer) V 2std abc GH R SO M – Campus, Hörsaal III Sarcinelli Die Vorlesung gehört zu den Grundlagenveranstaltungen, die für Studierende der Politikwissenschaft – gleich welcher Studiengänge und –richtungen – verpflichtend sind. Zugleich steht sie auch Interessierten anderer Fächer oder auch Gasthörern offen. Die Vorlesung vermittelt – problemorientiert – einen Gesamtüberblick über das politische System der Bundesrepublik Deutschland, präsentiert damit prüfungsrelevante Basisinformationen und systematische Zugänge. Ausgangspunkt sind bei den einzelnen Themen jeweils verfassungsrechtliche und demokratietheoretische Grundlagen und -fragen sowie organisatorisch-institutionelle Bedingungen, die dann verbunden werden mit Hinweisen zum aktuellen politischen Geschehen. Einbezogen werden zudem auch Aspekte einer zunehmenden Europäisierung deutscher Politik. Die Vorlesung gliedert sich in drei Teile: verfassungsrechtliche und politikwissenschaftliche Grundlegung (I), Interessenvermittlung und politische Willensbildung: Das intermediäre System (II) und das politisch-institutionelle Entscheidungssystem: Verfassungsorgane (III). 1 6.4.03 Grundzüge der Kirchengeschichte des Altertums V 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 005 Do 8 Ammerich Diese Vorlesung bietet einen Überblick über diejenigen Vorgänge, die den Weg des Christentums von der Urgemeinde bis zur Reichskirche der Spätantike markieren. Zunächst kam es zwischen dem römischen Staat und dem Christentum zu feindseliger Ablehnung und blutiger Verfolgung, dann aber zur Einheit von Römischem Reich und Kirche. Weitere zentrale Themen, die in dieser Vorlesung behandelt werden, sind: kirchliche Organisationsstrukturen, Papsttum, Abwehrmaßnahmen gegen Häresie und Spaltung. Literatur: Norbert Brox, Kirchengeschichte des Altertums (Leitfaden Theologie 8), Düsseldorf 1998; Karl Suso Frank, Grundzüge der Geschichte der Alten Kirche, Darmstadt 1993; Wilhelm Gessel, Zentrale Themen der Alten Kirchengeschichte, Donauwörth 1992. 6.4.04 Europa im Zeitalter des Absolutismus, 1650 – 1789 Do 16 V 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Erbe Geboten wird ein Überblick über die Entwicklung der zwischenstaatlichen Beziehungen von den Anfängen der Regierung Ludwigs XIV. bis zu den Veränderungen durch die Französische Revolution. In dieses Problemfeld eingebettet werden die innere Entwicklung der europäischen Staaten, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen sowie die Auswirkungen der europäischen Aufklärung behandelt. Ein kurzer Ausblick wird den Beziehungen zwischen Europa und der überseeischen Welt, insbesondere Nord- und Lateinamerika, gelten. Literatur: gute Einführung von HEINZ DUCHCHARDT, Europa am Vorabend der Moderne 1650-1800, Stuttgart 2003 (= Handbuch der Geschichte Europas, Bd. 6) [UTB 2338] 6.4.21 Neuere/Neueste Geschichte: Demokratisierung und Parlamentarisierung europäischer Staaten vom ausgehenden 18. Jh. bis zum Ende des 20. Jhs. V 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Fr 10 Kirsch In der Übung soll entlang von Zeitschnitten (um 1800; 1830; 1848; um 1900, 1918/19, 1945, 1975, 1989) den Ursachen, Schwierigkeiten und Erfolgsbedingungen für die Demokratisierung und Parlamentarisierung anhand der Beispiele europäischer Staaten nachgegangen werden. Während für das 19. Jh. das Spannungsverhältnis zwischen der Ausweitung der politischen Partizipation im Wahlrecht und der Verbreiterung der parlamentarischen Mitbestimmungsrechte bestand, war das 20. Jh. stärker durch den Gegensatz von parlamentarisch-demokratischen Systemen und Diktatur bzw. autoritärem System gekennzeichnet. Es wird zu diskutieren sein, ob sich innerhalb der europäischen Geschichte der letzten beiden Jahrhunderte spezifische Entwicklungspfade innerhalb Europas erkennen lassen. Ein derartiger Typisierungsversuch wird nur mit Hilfe von Vergleichen und der Einbeziehung des Transfers zwischen den europäischen Staaten zu erreichen sein. Einführende Literatur: Raffaele Romanelli (Hg.), How did they become voters? The history of franchise in modern European representation, Den Haag 1998; Jürgen Kohl, Zur langfristigen Entwicklung der politischen Partizipation in Westeuropa, in: Otto Büsch/Peter Steinbach (Hg.), Vergleichende europäische Wahlgeschichte. Eine Anthologie, Beiträge zur historischen 2 Wahlforschung vornehmlich West- und Nordeuropas, Berlin 1983, S. 377-411; Klaus v. Beyme, Die parlamentarischen Regierungssysteme in Europa, München 21973; Stein Rokkan, Staat, Nation und Demokratie in Europa. Die Theorie Stein Rokkans aus seinen gesammelten Werken rekonstruiert und eingeleitet von Peter Flora, Frankfurt/M. 2000. Proseminare 6.4.05 Geschichte der Neuzeit: Imperialismus Pros. 2std a GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mo 8.30 Wünschel Pflichtveranstaltung im Grundstudium. Endet mit einer Klausur in der vorletzten Semesterwoche. Einführung in Hilfswissenschaften, Literatur und „Handwerkszeug“ des Historikers. Erarbeitung einer Hausarbeit. 6.4.06 Geschichte der Neuzeit: Die deutsche Einigung Pros. 2std a GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mo 12 Wünschel Pflichtveranstaltung im Grundstudium. Endet mit einer Klausur in der vorletzten Semesterwoche. Einführung in Hilfswissenschaften, Literatur und „Handwerkszeug“ des Historikers. Erarbeitung einer Hausarbeit. 6.4.07 Mittelalterliche Geschichte: Karl der Große – “Vater Europas”? Pros. 2std a GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Di 12 Weiler Am Ende des 8. Jhs. stand das fränkische Großreich auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung. Durch zahlreiche Kriegszüge und unermüdliches organisatorisches Wirken zur Stabilisierung eines weiträumigen Herrschaftsgebiets hatte sein König, Karl (768-814), das Reich zur führenden Macht im westlichen Europa gemacht. Der größte Teil der lateinischen Christenheit stand unter seiner Herrschaft, der Papst sah in ihm seinen Schutzherrn. Karl selbst leitete aus seiner Stellung und den Erfolgen, auf die er sich stützen konnte, seine Gleichrangigkeit mit dem östlichen, byzantinischen Kaiser ab. Am Weihnachtstag des Jahres 8oo war es soweit: Papst Leo III. setzte ihm im Petersdom in Rom die Kaiserkrone auf und nicht nur die Römer jubelten. Nach mehr als 300 Jahren gab es damit wieder einen Kaiser im Westen Europas, der an das römische Kaisertum anknüpfte. Kaiser Karl der Große hatte seinen verdienten Lohn erhalten. Im Rahmen von ca. 14 Generationen entwickelte sich die karolingische Dynastie von ihren Anfängen im Dienst der merowingischen Herrscher über die Errichtung eines selbständigen Königtums in Kooperation mit dem Papst 751 bis zur führenden Macht in Westeuropa, und schließlich bis zum endgültigen Niedergang 987. In diesem Zeitraum lässt sich zeigen, wie Persönlichkeit und Schicksal der Angehörigen des karolingischen Hauses immer wieder das historische Wachsen des romanisch germanischen Europas maßgebend bestimmt haben. Unter Karl dem Großen war ein Höhepunkt erreicht. Bereits die Zeitgenossen würdigten dies und nannten ihn anerkennend: Pater Europae- Vater Europas. 3 6.4.08 Neueste Geschichte: Deutschland 1945/49 – 1989/90: Die Entwicklung in der Bundesrepublik und der DDR Pros. 2std a GH R SO M – Bürgerstraße, SR 176 Di 16 Kirsch Im Proseminar soll der Geschichte beider deutscher Staaten von der Vorgeschichte der „doppelten Staatsgründung“ von 1945 bis 1949 bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990 nachgegangen werden. Neben einem Überblick der ereignisgeschichtlichen Entwicklung der Innen- und Außenpolitik soll der Wandel der wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen in der Bundesrepublik und der DDR betrachtet werden. Aufgrund der Quellenlage wird der Schwerpunkt in den 1950er-1970er Jahren liegen, zugleich aber versucht werden, die von Historikern nur teilweise untersuchten 1980er Jahre mit einzubeziehen. Das Thema des Seminars dient dem Erlernen der Techniken der Quellenanalyse und führt zudem in das Studium der Geschichte der Neuzeit ein. Einführende Literatur: Christoph Klessmann, Die doppelte Staatsgründung. Deutsche Geschichte 1945-1955, Göttingen 51991; Rudolf Morsey, Die Bundesrepublik Deutschland. Entstehung und Entwicklung bis 1969, München 42000; Andreas Rödder, Die Bundesrepublik Deutschland 1969 1990, München 2003; Hermann Weber, Die DDR 1945-1990, München 42005 6.4.09 Alte Geschichte: „Imperator Caesar Augustus“: Entstehung und Entwicklung des Principats in Rom Pros. 2std a GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mi 10 Weiler Anfang August 30 v. Chr. war Octavian am Ziel seiner Wünsche. Nach der Einnahme der ägyptischen Metropole Alexandria und dem Selbstmord seines Gegenspielers Marcus Antonius und dessen Geliebter, der ptolemaiischen Königin Kleopatra VII., waren die letzten Konkurrenten um die Macht beseitigt. Von diesem Zeitpunkt an unterstanden ihm allein alle Legionen sowie sämtliche Ressourcen des Imperium Romanum. Begonnen hatte alles viele Jahre zuvor. Im Alter von neunzehn Jahre war er als junger Mann ohne Amt und politische Erfahrung von seinem Großonkel Caius Julius Caesar testamentarisch adoptiert worden. Mit der Annahme des Testaments begann eine beispiellose Karriere. Mit Unterstützung treuer Freunde, viel Glück und nicht zuletzt auch Dank seiner Skrupellosigkeit, konnte sich Octavian langfristig gegen alle erfahrenen Wegbegleiter Caesars und die politische Elite Roms durchsetzen. Aber wie sollte es nun weitergehen? War Caesar nicht ermordet worden, weil er als Alleinherrscher die traditionelle Republik gefährdet hatte? In langen Beratungen wurde eine neue Regierungsform entwickelt, die zum einen die einzigartige Stellung des Siegers Octavian berücksichtigte, zu andern aber auch die Institutionen der res publica beibehielt: der Principat. Mit Octavian, dem der Senat 27 v. Chr. den Ehrenbeinamen Augustus, der Erhabene, verlieh, beginnt die lange Reihe der römischen Kaiser. Die Entstehung des Pricipats unter Augustus sowie die Festigung und weitere Entwicklung unter seinen unmittelbaren Nachfolgern Tiberius, Caligula, Claudius und Nero bilden daher ein Schlüsselthema der Alten Geschichte. 4 Seminare 6.4.10 Landesgeschichte: Pfälzische Auswanderung zur Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges u. f. S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mo 10 Braun Hier: „Jeder Pälzer hot en Unkel in Amerika!“ Da: „Amerika – Malheurika!“ Die beiden Redensarten umschreiben das Spannungsfeld zwischen „gelobtem Land“ und trivialem Auswandererschicksal. Die Veranstaltung nimmt die Gründe für die einsetzende Massenauswanderung im europäischen Kontext auf (z. B. die verbreitete Kartoffelfäule der vierziger Jahre des 19. Jhdts.). Anhand der geographischen Ausdehnung der USA sowie an bekannten amerik.-dt. Namen (z. B. Schurz, Hecker, Custer) wird der pfälz.-dt. Beitrag zur Erschließung des Kontinents abgehandelt. Das Seminar gründet auf SS 06, frühe Auswanderung, ist aber eine selbstständige Einheit. Basislektüre: Paul, Roland: 300 Jahre Pfälzer in Amerika, Landau 1983. Eine Möglichkeit für Referate: Die Sammlung der Zeitschrift „Der Pfälzer in Amerika“ in der Pfalzbibliothek Kaiserslautern. 6.4.11 Mittelalterliche Geschichte: “Kein Krieg ist heilig”: die Kreuzzüge S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Di 14 Weiler Kreuzzüge waren nur eine, wenn auch die populärste und am längsten gebräuchliche Form christlicher "Heiliger Kriege". Sie wurden vom Papst als Vertreter Jesu Christi auf Erden legitimiert, die Teilnahme war freiwillig und kostspielig, aber ein Sündenablass wurde in Aussicht gestellt. Wer waren die Kreuzfahrer? Wofür kämpften sie? Wie nahmen sie sich selbst und ihre Feinde war? Wie wurden sie beispielsweise von ihren muslimischen Gegnern gesehen und beschrieben? Begonnen hatte alles mit dem Aufruf Papst Urbans II. in Clermont am 27. November 1095. Aber welche Begeisterung, ja nahezu Hysterie, dieser erste Aufruf auslöste, hatte sich wohl niemand vorstellen können. "Deus lo volt" - "Gott will es " - wurde zum Schlachtruf der Kreuzfahrer aus allen Schichten der Bevölkerung. Doch was als Unterstützung für die christlichen Brüder im Osten (Byzanz) und für Pilger im Heiligen Land gedacht war, was natürlich auch die Rückeroberung der Pilgerstätten Jerusalems, vor allem der Grabeskirche zum Ziel hatte, brachte vielen Teilnehmen schon auf dem Weg den Tod und endete nach unglaublichen Strapazen und Kämpfen 1099 in einem Blutbad. Bei der Einnahme von Jerusalem wurde die Bevölkerung von den Kreuzfahrern gnadenlos niedergemetzelt, gleich welcher Glaubensrichtung sie angehört hatte. Damit war ein Zeichen gesetzt. Aber man hatte Erfolg gehabt, hatte schließlich mehrere christliche Fürstentümer und Grafschaften im Heiligen Land eingerichtet und wenig später das Königreich Jerusalem geschaffen. Zur Verteidigung aber wurden weitere Kreuzzüge notwendig und so dauerte der blutige Kampf um "Outremer", die Kreuzfahrerstaaten, bis zum endgültigen Verlust mehrere Jahrhunderte an. Wer hatte das gewollt? . 5 6.4.12 Alte Geschichte: Aufbruch in neue Welten: Expansion und Kolonisation in der Antike S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Di 16 Weiler Die europäische Geschichte kennt verschiedene große Expansionsbewegungen von Staaten, Völkern oder Bevölkerungsgruppen in unbekannte Meere und fremde Länder. Wichtige Beispiele in der Antike sind dabei die Ausbreitung der Phoiniker und Griechen in den Mittelmeerraum von ca. 1000 bzw. 750 - 500 v. Chr., die Eroberungen Alexanders des Großen in Asien (334 - 323 v. Chr.) sowie die Erschließung der nordwestlichen Gebiete Europas (z.B. Gallien, Germanien, Britannien) durch die Feldherrn Roms. Sämtliche Expansionsbewegungen markieren historische Wendepunkte, die bei allen jeweils politischen, kulturellen und sozialen Unterschieden doch auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen. Symbolische Akte der Besitzergreifung, die Anlage von Stützpunkten und Siedlungen, der Aufbau eines Herrschaftssystems etc. stehen meist am Anfang. Eine tief greifende Reflexion über das Verhältnis der eigenen Welt zu den neu erschlossenen Räumen, ethnographische und anthropologische Fragestellungen führen im Idealfall zu einer wissenschaftlichen Verarbeitung des nunmehr erweiterten geographischen Horizonts. Aber was treibt die Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen? Wer bricht auf, um sich in den neuen Welten anzusiedeln? Wie gestalten sich Kontakte mit der indigenen Bevölkerung? Fragen über die Ursachen großer Migrationsbewegungen sollen dabei ebenso beleuchtet werden, wie Probleme der Integration größerer Gruppen oder die Effekte eines Kulturtransfers, - Fragen, die sich in der Antike ebenso stellten wie in der frühen Neuzeit oder heute. 6.4.13 Alte Geschichte, Katholische Theologie: Götterbilder – Gottesbilder – Weltbilder. Polytheismus und Monotheismus in der Antike S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mi 14 Weiler/Cebulj Auf je eigene Weise bekennen sich Judentum, Christentum und Islam zum Glauben an einen einzigen Gott. Diese Bekenntnis ist nicht aus sich selbst entstanden, sondern aus dem religiösen Pluralismus der Antike. Diesen Ursprüngen widmet sich das interdisziplinäre Seminar aus Alter Geschichte und Theologie. Dabei wird das komplexe Verhältnis zwischen Gottesbildern und Weltbildern in den Religionen Griechenlands und Roms ebenso untersucht wie in Judentum, Christentum und Islam. Wenn in der aktuellen interreligiösen Diskussion ins Feld geführt wird, der Monotheismus neige einerseits zum Absolutismus, sei andererseits gerade ein Schutz vor Totalitarismus, versucht das Seminar zu erörtern, welchen Einfluss die antiken Konzeptionen auf das Toleranzpotential in den bis heute praktizierten Religionen haben können. 6.4.14 Kirchengeschichte: Die Kirchen und die soziale Frage des 19. Jahrhunderts Do 10 Ammerich 6 S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 005 Unter „Sozialer Frage“ versteht man die Frage nach den sozialen Verhältnissen, speziell der Arbeiter, im 19. Jahrhundert und nach Antworten der Kirche angesichts einer im Verlauf der Industrialisierung wachsenden Proletarisierung. Dabei sollen die Lösungsansätze aus dem Bereich der kirchlichen Sozialverkündigung und der Soziallehre, die kirchlichen Beiträge zur Sozialreform, zur konkreten Sozialpolitik, zum Arbeiterschutz sowie Initiativen der christlich-sozialen Bewegung vorgestellt werden. Darüber hinaus soll deutlich gemacht werden, in welchem gesellschaftlich politischen und geistig-kulturellen Kontext der Beitrag der Kirche zur Lösung der „Sozialen Frage“ steht. 6.4.15 Neueste Geschichte: Frankreich in der Vierten und Fünften Republik 1944 – 1986/90 S 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Do 14 Kirsch Im Seminar soll die Nachkriegsgeschichte Frankreichs seit 1944 bis zum außenpolitischen Umbruch von 1989 untersucht werden. Den Ursachen für das Anknüpfen an die Strukturen der Dritten Republik vor 1940 bei der Etablierung der Vierten Republik gilt es genauso nachzugehen wie denjenigen für den deutlichen politischen Wandel mit der Fünften Republik ab 1958. Ob die Parlamentarisierung des Präsidialsystems mit Beginn der „cohabitation“ im Jahre 1986 tatsächlich als Epochengrenze zwischen dem 20. und 21. Jh. dienen kann, soll mit den Teilnehmern diskutiert werden. Neben der großen Bedeutung der Dekolonisation für die Entwicklung Frankreichs sollen die durch den „Boom“ der 1950er Jahr ausgelösten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen betrachtet werden. Zudem muss der Bedeutung des Jahres 1968 für die historische Entwicklung Frankreichs nachgegangen werden. Einführende Literatur: Wilfried Loth, Geschichte Frankreichs im 20. Jh., Frankfurt/M. 1995; Stefan Martens, Frankreich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, in: Ernst Hinrichs (Hg.), Geschichte Frankreichs, Darmstadt 2002, S. 334-372 6.4.25 Amerikanische Geschichte: Do 14-16.30 Schäfer/Wünschel Nordic Walking: Alaska und die Staaten an der Nordgrenze der USA – vorgestern, gestern und heute S 2,5std bc GH R SO M – Frank-Löbsches-Haus, Bibliothek Das gemeinsame Seminar behandelt den Norden der USA in Geschichte und Gegenwart. Es befasst sich mit den Problemen, die die Menschen in diesen Staaten haben. Es werden Dokumente und literarische Texte analysiert. Die Diskussionen werden durch Bilder, Musik und Filme ergänzt. In der ersten Sitzung werden Materialien an die Teilnehmer ausgeteilt. Übungen 6.4.26 Historische Hilfswissenschaften Ü 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 - Text folgt - Di 10 Weiler/Kirsch 7 6.4.16 Alte Geschichte: Die späte Bronzezeit und die „Dunklen Jahrhunderte“ im östlichen Mittelmeerraum (13. – 8. Jh. v. Chr.) Ü 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Mi 12 Weiler Die letzten Jahrhunderte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends waren im östlichen Mittelmeerraum von großen Katastrophen geprägt. Sorgten einerseits Erdbeben in Griechenland für Zerstörungen, brachten aber vor allem Wanderbewegungen größerer Volksgruppen vermutlich aus dem nördlichen und östlichen Balkanbereich Unruhe in die Welt der griechischen und vorderorientalischen Hochkulturen. Die Folgen waren verheerend: Krieg und Zerstörung brachen von Norden herein, entwurzelten viele Menschen, die sich als Konsequenz dann zum Teil selbst den Raub- und Wanderzüge anschlossen bzw. ihrerseits aktiv wurden. Die Sicherheit zu Lande und zur See war nicht mehr gewährleistet, damit brach die Versorgung mit Lebensmitteln und Rohstoffen zusammen. Dies wiederum bedeutete das Ende für die hoch spezialisierten Palastzentren, die in redistributiven Wirtschaftssystemen für die Verteilung von Nahrung und Material zuständig waren. Mit dem Untergang der Residenzen brach aber jede Organisation von Widerstand und Verteidigung zusammen. Zwischen dem 13. und 11. Jh. v. Chr. spiegeln archäologische wie schriftliche Quellen eine Welle von Zerstörungen. Die mykenische Kultur in Griechenland und Kreta ging unter, ebenso das große Hethiterreich in Kleinasien mit seinen zahlreichen Klientelstaaten; Ägypten konnte dank der straffen Organisation von seinen Pharaonen verteidigt werden; an den Totentempeln seiner Herrscher schildern Hieroglypheninschriften und Schlachtgemälde den Sieg über die sogenannten "Seevölker", die das Land bedrohten. Aus diesem Zeitalter der Katastrophen und den folgenden "Dunklen Jahrhunderten" ging eine veränderte Welt hervor. Deutliche Reflexe fassen wir in den Epen Homers. Alte Mächte, wie Babylonier und Assyrer, erlebten einen Wiederaufstieg, aber neue Mächte etablierten sich. Die politische Geographie des frühen ersten vorchristlichen Jahrtausends bildete den Rahmen für die Expansion der Phoiniker, Karthager, vor allem aber der griechischen Zivilisation im Mittelmeerraum. 6.4.17 Französisch für Historiker Ü 2std abc GH R SO M – Rote Kaserne, R. 011 Mi 14 Buck Diese Lehrveranstaltung soll den Studierenden einen Einblick in das politische, gesellschaftliche und kulturelle Geschehen unseres Nachbarlandes Frankreich geben. Bereits vorhandene Sprachkenntnisse werden eingebracht und durch Spracherziehung erweitert. 6.4.18 Lateinisch-deutsche Lektüre: Ein dramatisches Spiel vom Antichrist (Ludus de Antichristo) Ü 2std abc GH R SO M Pä – Dagobertschule, SR 004 Mi 16 Gäbe Das „Spiel vom Antichrist“ ist ein Festspiel, das ein anonymer Autor vermutlich zur Aufführung auf dem ersten Reichstag Friedrich Barbarossas als Kaiser 1155 verfasst hat. Es schildert den Sieg des Kaisers über feindliche Könige bis zur Niederlegung seiner Macht vor dem Kreuz und ordnet die eigene Gegenwart in die Periode des Weltendes ein, das sich durch das Erscheinen des Antichrist ankündigen und mit 8 dessen Fall enden wird. In der Übung, die in die philologische und literaturwissenschaftliche Interpretation eines mediävistischen Textes einführt, wird der Ludus de Antichristo auf deutsch und in wichtigen Passagen auch auf Latein gelesen. Lateinkenntnisse ungefähr im Umfang der Lateinkurse I und II oder 2 – 3 Jahren Schullatein (auch weiter zurückliegend!) sind von Vorteil, jedoch nicht Voraussetzung. Textausgabe: Ludus de Antichristo. Lat.-dt. von Rolf Engelsing. Reclam. ISDN: 31 500 856 16. 6.4.19 Neueste Geschichte: Deutschland 1800 – 1848 Ü 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Do 10 Wünschel Die Veranstaltung will auch Aspekte untersuchen, die normalerweise bei der Vermittlung dieser Zeit aus welchen Gründen auch immer „unter den Tisch“ fallen. Die Studierenden sind aufgefordert, sich ein Thema zu wählen, möglichst umfassend eine Bibliographie zu erstellen und ein Kurzreferat zu halten. Themen siehe Anschlag. 6.4.20 Lektürekurs: Englische und französische Quellen zur Neuzeit: Alexis de Tocqueville Ü 2std abc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Do 12 Wünschel Wir werden die Einleitung aus Tocquevilles Buch über die Demokratie in Amerika lesen bzw. übersetzen. In der vorletzten Semesterwoche wird eine Klausur über sein Leben und Werk geschrieben, die auch einen Übersetzungsteil enthält. 6.4.22 Fachdidaktik: Fr 14 Einführung in die Fachdidaktik (14tg. 14 – 18 Uhr) Ü 2std/4std abc GH R SO M RFL Christian Sieber (Studienseminar Kaiserslautern) Sieber Termine: 27.10. – zweistündige Einführungsveranstaltung 3.11./ 17.11./1.12./ 15.12./12.1./ 26.1. / – vierstündige Blocksitzungen 9.2. – zweistündige Abschlusssitzung Die Sitzungen finden jeweils freitags ab 14.00 statt. – Dagobertschule, SR 004 Das Seminar ist so aufgeteilt, dass zuerst ein kürzerer Überblick über grundlegende Begriffe und Richtungen der Geschichtsdidaktik erarbeitet wird. In einem zweiten Block geht es um die Frage, welche Inhalte im Geschichtsunterricht vermittelt werden, wie man an die schwierige Frage der didaktischen Reduktion herangeht und was für Schülerinnen und Schüler lernenswert ist. Verbunden damit geht man auch der Frage nach, welche Kompetenzen der Geschichtsunterricht vermitteln kann und wie diese zu realisieren sind. Ein dritter Block befasst sich mit der speziellen Planung von Geschichtsstunden – welche fachdidaktischen Besonderheiten berücksichtigt werden sollen, welche Planungsschritte durchzuführen sind. Im vierten Block schließlich stehen fachspezifische Medien im Mittelpunkt – schriftliche Quellen, Bilder, Internet und die Lehrererzählung. Als Leistungsnachweis dient eine Hausarbeit, für deren Erstellung spezielle Fragen beantwortet werden sollen, die im Laufe des Seminars ausgeteilt werden. 9 Kolloquium 6.4.23 Examenskolloquium 2std bc GH R SO M – Dagobertschule, SR 004 Do 8.30 Wünschel Einführung in die Vorbereitung zur schriftlichen und mündlichen Prüfung. Ab dem 4. Semester Fachpraktikum 6.4.24 Fachpraktikum Grund- und Hauptschule s. Aushang Kirsch Zeit d. Vorbesprechung, siehe gesonderten Aushang zu Beginn des Semesters Der erste Termin dient der Vorbesprechung für das Praktikum in einer Landauer Hauptschule. Hierbei sollen kurz didaktische und methodische Fragen im Hinblick auf die praktische Tätigkeit in der Schule besprochen werden. 10