Lösungsskizze für die Klausur 1. Sei f (n) = n2 + n. Behauptung: f (n) ist durch 2 teilbar für alle ∈ N. Induktionsanfang: [n = 1] f (1) = 2. Induktionsschritt: [n → (n + 1)] f (n + 1) = n2 + 2n + 1 + n + 1 = (n2 + n) + 2(n + 1). Nun ist (n2 + n) durch 2 teilbar nach Induktionsvorraussetzung und damit ist f (n+1) gerade, als Summe zweier gerader Zahlen. 2. (Klausur A) (a) Falsch. Beispiel: Für A = [0, 1] gilt inf(A) = 0 und − inf(−A) = 1. (b) Falsch. Betrachte an ≡ −1 und bn = (−1)n , also an · bn = (−1)n+1 . Dann gilt lim sup an = −1, lim sup bn = 1, lim sup(an · bn ) = 1 und lim sup an · lim sup bn = −1. 0 falls x = 0 (c) Falsch. Beispiel: f : [0, 1] → R mit f (x) = . 1 + x falls x > 0 (d) Wahr. Links- und rechtsseitige Ableitung stimmen überein. (e) Wahr. Z.B. Satz von Taylor. (Klausur B) (a) Wahr. inf(A) existiert, da A nach unten beschränkt ist. Nach Definition des Infimums finden wir eine Cauchy Folge (an ) in A mit an → inf(A). Also ist inf(A) in A enthalten, denn A ist abgeschlossen. falls x = −1 0 x falls x ∈] − 1, 1[ . (b) Falsch. Beispiel: f : [−1, 1] → R mit f (x) = 0 falls x = 1 (c) Wahr. g 0 (x) = 1 f 0 (g(x)) ≤ α1 . (d) Falsch. Betrachte an = (−1)n+1 und bn = (−1)n , also an · bn ≡ −1. Dann gilt lim inf an = −1, lim inf bn = −1, lim inf(an · bn ) = −1 und lim inf an · lim inf bn = 1. (e) Falsch. Hauptsatz und Kettenregel liefern h0 (x) = f (g(x))g 0 (x). 3. • (Majorantenkriterium) In der Vorlesung wurde gezeigt, dass die Reihe P∞ 1 1 1 n=1 n2 konvergiert. Es gilt 1+n2 < n2 für alle n ∈ N. Also ist die Reihe P∞ 1 und das Majorantenkriterium liefert die Konvern=1 n2 eine Majorante P 1 genz der Reihe ∞ n=1 1+n2 . R∞ 1 ∞ • (Integralkriterium) Es gilt 0 1+x = π2 . Die Funktion 2 dx = arctan(x)|0 1 2x 0 f (x) = 1+x 2 ist monoton fallend, denn f (x) = − (1+x2 )2 < 0 für x > 0. Das ist anwendbar und liefert die Konvergenz der Reihe P∞ Integralkriterium 1 n=1 1+n2 . 4. Es gilt limx→0 (1+tan2 (x)) = 1+tan2 (0) = 1, denn tan(x) ist stetig und tan(0) = 0. Da tan0 (x) = 1 + tan2 (x) und id(x)0 = 1 liefert l’Hospital, dass limx→0 tan(x) x tan0 (x) 2 = lim = lim 1 + tan (x) = 1. existiert und es gilt limx→0 tan(x) x→0 x→0 x 1 Die Funktion f ist stetig auf ] − π2 , π2 [\{0} als Quotient der stetigen Funktionen tan(x) und id(x). Der erste Aufgabenteil impliziert, dass f auch stetig in der Null ist wenn wir c = 1 wählen. 5. Wir setzen f (x) = g(x) · h(x) mit g(x) = (x − 1)2 und h(x) = ln(x). Dann gilt g 0 (x) = 2(x − 1), g 00 (x) = 2, g 000 (x) = 0 1 1 2 h0 (x) = , h00 (x) = − 2 , h000 (x) = 3 . x x x Es folgt f 0 (x) = 2(x − 1) ln(x) + (x − 1)2 1 x 1 1 f 00 (x) = 2 ln(x) + 2 · 2(x − 1) − (x − 1)2 2 x x 1 2 1 000 f (x) = 3 · 2 · − 3 · 2(x − 1) 2 + (x − 1)2 3 . x x x Auswerten für x0 = 1 ergibt f (1) = 0, f 0 (1) = 0, f 00 (1) = 0 und f 000 (1) = 6. Damit erhalten wir f T3,1 (x) = 3 X f (n) (1) n=0 n! (x − 1)n = (x − 1)3 . f Der Näherungswert berechnet sich zu f (1, 1) ≈ T3,1 (1, 1) = 0, 13 = 0, 001. 6. Wir substituieren y(x) = ln(x). Dann gilt y 0 (x) = Z e e3 ln(x) dx = x Z ln(e3 ) ydy = ln(e) 1 x und es ergibt sich y2 3 | = 4. 2 1