Medikamente im Rettungsdienst - eRef

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Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Propofol
Substanzklasse Anästhetikum
Handelsnamen
▶ Disoprivan® 1 % bzw. 2 % Emulsion zur Injektion / Infusion: i. v., 1 ml enthält 10 mg bzw. 20 mg Propofol
▶ Propofol-Lipuro 10 mg/ml bzw. 20 mg/ml Emulsion zur Injektion / Infusion: i. v., 1 ml enthält 10 mg bzw.
20 mg Propofol
▶ Propofol-ratiopharm® MCT 20 mg/ml Emulsion zur Injektion / Infusion: i. v., 1 ml enthält 20 mg Propofol
Dosierung und Darreichungsform
▶ Kinder zwischen 1 Monat und 3 Jahren sollten 10 mg/ml-Injektionslösung erhalten, ab 3 Jahren sind
auch 20 mg/ml möglich. Die Dosis sollte dem Alter und / oder dem Körpergewicht angepasst werden.
▶ Narkoseeinleitung: Erwachsene > 55 Jahre oder Patienten mit kardialer Vorschädigung benötigen i. d. R.
eine geringere Dosierung (20 mg Propofol alle 10 s bzw. 1 mg/kg KG); rasche Injektion vermeiden.
▶ Narkoseaufrechterhaltung: Erwachsene > 55 Jahre oder Patienten mit kardialer Vorschädigung:
ca. 4 mg/kg KG/h
INDIKATION
Einleitung und Aufrechterhaltung einer
Allgemeinanästhesie
Sedierung beatmeter Patienten
Mittel der Wahl
1. Wahl
1. Wahl
Dosierung
Erwachsene
Narkoseeinleitung: titrieren ca. alle 10 s
20–40 mg bzw. 1,5–2,5 mg/kg KG
Narkoseaufrechterhaltung: 4 mg/kg KG/h
oder als wiederholte Bolusinjektion:
25–50 mg
Dosis richtet sich nach der gewünschten
Sedierungstiefe.
Einleitung: 0,5–1 mg/kg KG über 1–5 min
Aufrechterhaltung: je nach erwünschter
Sedierungstiefe: 1,5–4 mg/kg KG/h
Dosierung
Kinder
langsam titrieren, bis erwünschte Wirkung
erreicht ist
Narkoseeinleitung:
> 8 Jahre: ca. 2,5 mg/kg KG,
< 8 Jahre: höhere Dosis kann nötig sein:
2,5–4 mg/kg KG
Narkoseaufrechterhaltung:
> 8 Jahre: 9–15 mg/kg KG/h
< 8 Jahre: hörhere Dosis kann nötig sein
Dosis richtet sich nach der gewünschten
Sedierungstiefe.
ab 3 Jahre:
Einleitung: 1–2 mg/kg /KG
Aufrechterhaltung: je nach erwünschter
Sedierungstiefe: 1,5–4 mg/kg KG/h
KONTRAINDIKATION
▶ kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegenüber Soja oder Erdnuss sowie gegenüber Propofol oder einem der sonstigen Bestandteile
CAVE
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nach Applikation Herz-Kreislauf- sowie Atemfunktionen kontinuierlich überwachen
Propofol-Infusions-Syndrom (darf nicht länger als 7 Tage angewendet werden)
Herz-, Atem-, Nieren-, Leberfunktionsstörungen; Epilepsie
Hypovolämie oder geschwächte Patienten
Fettstoffwechselstörungen sowie Krankheiten, bei denen fetthaltige Emulsionen mit
Zurückhaltung verabreicht werden sollten
erhöhter intrakranieller Druck und erniedrigter arterieller Druck
zeitgleiche Anwendung von Arzneimitteln, die das Herzzeitvolumen verringern
in Schwangerschaft und Stillzeit nur bei strenger Indikationsstellung
Propofol ist ausschließlich zur 1-maligen Gabe und für 1 Patienten gedacht (enthält
keine antimikrobiellen Konservierungsmittel und ist nach dem Öffnen zeitnah zu
applizieren)
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license.
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Propofol
Substanzklasse Anästhetikum
Nebenwirkungen
▶ Während Einleitung: Bradykardie und Blutdruckabfall
▶ Anaphylaxie, wie Angioödem,
Bronchospasmus, Erythem
oder Hypotonie
▶ Propofolinfusionssyndrom
(Laktatazidose, Rhabdomyolyse, akutes Nierenversagen,
Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen)
▶ Hyperkaliämie
▶ euphorische Stimmung
▶ Kopfschmerzen, Übelkeit,
Erbrechen während Aufwachphase
▶ epileptiforme Bewegungen
(Krampfanfälle, Opisthotonus)
▶ Hyperlipidämie
▶ lokale Schmerzen an Injektionsstelle bei Einleitung
▶ Lungenödem
▶ Herzrhythmusstörungen,
Bradykardie, Hypotonie,
Herzversagen
▶ Phlebitis
▶ vorübergehende Apnoe
während Einleitung
Wirkung
▶ Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig bekannt. Vermutlich beruht die anästhetische und
sedierende Wirkung auf einer positiven Modulation der hemmenden Wirkung des GABA-Neurotransmitters über GABA A-Rezeptoren.
Wechselwirkungen
▶ gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln zur Prämedikation, Inhalationsanästhetika oder Analgetika:
Verstärkung der anästhetischen Wirkung und kardiovaskulären Nebenwirkungen von Propofol
▶ Benzodiazepine, Parasympatholytika, Inhalationsnarkotika: verlängerte Narkosedauer und langsamere
Atemfrequenz
▶ Opioide: Sedative Wirkung von Propofol kann verstärkt und verlängert sein und Apnoe kann gehäuft
und zeitlich verlängert auftreten.
▶ Gleichzeitige Gabe von zentralnervös dämpfenden Substanzen (z. B. Alkohol, Arzneimittel für die Allgemeinanästhesie oder narkotisierend wirkende Analgetika) führt zu einer Steigerung ihrer sedierenden
Effekte.
▶ Wird Propofol mit parenteral verabreichten zentral depressiv wirkenden Arzneimitteln kombiniert, ist
eine verminderte respiratorische und kardiovaskuläre Funktion zu erwarten.
▶ Fentanyl: Erhöhung des Propofol-Blutspiegels und vermehrtes Auftreten von Apnoe
▶ Suxamethonium, Neostigmin: Bradykardie und Herzstillstand
▶ Cyclosporin: Leukoenzephalopathien
▶ Geringere Dosen können nötig sein, wenn Allgemeinanästhesie zusammen mit regionaler Anästhesie
erfolgt.
Besonderheiten
▶ kurze Wirkdauer: 4–8 min
▶ Wirkung von Propofol ist nur hypnotisch und nicht analgetisch.
▶ Eine versehentliche Überdosierung kann zu kardiorespiratorischer Depression führen. Bei Atemdepression sollte eine Sauerstoff-Beatmung erfolgen. Die kardiovaskuläre Depression kann durch Tieflagern des
Kopfes, und in schwerwiegenden Fällen durch die Gabe von Plasmaexpandern und von gefäßverengenden Medikamenten behandelt werden.
▶ 24 h nach Anwendung nicht stillen
Lagerung
▶ nicht über 25 °C lagern, nicht einfrieren
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
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