Männliche Tränen, rührende Tabaksdosen

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http://iasl.uni-muenchen.de/
Joachim Jacob
Männliche Tränen, rührende Tabaksdosen
Zur Kultivierung der Gefühle in der Empfindsamkeit

Achim Aurnhammer / Dieter Martin / Robert Seidel (Hg.): Gefühlskultur in der
bürgerlichen Aufklärung. (Frühe Neuzeit 98) Tübingen: Max Niemeyer 2004.
VIII, 275 S. Leinen. EUR (D) 72,00.
ISBN: 3-484-36598-6.
Das rechte Maß
9] Drei motivgeschichtlich orientierte Beiträge nehmen sich dieses
Spannungsverhältnisses eigens an: Ferdinand van Ingens kleine
Motivgeschichte des ›Liebesabschieds‹ in der empfindsamen Literatur, mit
besonderer Berücksichtigung eben des Werthers; François Gentons
komparatistische Betrachtung der ›männlichen Tränen‹ in der empfindsamen
Literatur Frankreichs und Deutschlands, die sie als Schlüssel zu der sehr
grundsätzlichen Frage nach dem Weltverhältnis der Empfindsamen zwischen
duldender Anteilnahme (Deutschland!) und gesellschaftsveränderndem Ethos
(Frankreich!) behandelt; und schließlich widmet Dieter Martin dem PygmalionMotiv einen Beitrag und rekonstruiert seine Wandlungen nach Rousseaus
sentimentaler Interpretation als Sinnbild totaler Verschmelzung der Liebenden
als »Wunsch- wie als Warnbild« (S. 229) im Diskurs über die empfindsame
Liebe (Restif de la Bretonne; d’Arnaud; F. H. Jacobi).
http://www.bsz-bw.de/depot/media/3400000/3421000/3421308/97_0336.html
Hauptwerke der französischen Literatur
Bibliotheksservice-Zentrum (BSZ) Baden-Württemberg // Südwestdeutscher Bibliotheksverbund
Rezension aus: Informationsmittel für Bibliotheken (IFB) 5(1997) 3/4
Wie bereits die Erwähnung der Encyclopédie deutlich macht, wird unter "französischer
Literatur" nicht ausschließlich die sogenannte schöne Literatur verstanden: Vom Mittelalter
an werden beispielsweise auch historiographische Texte wie jene von Commynes und
Froissart aufgenommen, Du Bellays Deffence et illustration de la langue françoyse findet
ebenso Eingang wie Rousseaus Contrat social und Bergsons Le Rire, und Texte von Barthes
oder Foucault, von Derrida oder Lacan zählen ebenfalls bereits zu den "Hauptwerken".
Verglichen mit KNLL läßt sich kein so eindeutiges Verhältnis in der Auswahl ausmachen wie
bei den Hauptwerken der deutschen Literatur, wo offenbar jeweils etwa die Hälfte der Titel
übernommen wurde. Das Spektrum reicht von vollständiger Übernahme, etwa bei Rabelais,
de Beauvoir oder Butor, über den goldenen Mittelweg wie bei Restif de la Bretonne oder
Barthes bis zur Beschränkung auf einen von drei Titeln im Falle Sorels oder auf zwei von
sechs Titeln im Falle Célines, wobei auch hier die Tendenz zu bestehen scheint, bei Autoren
des 20. Jahrhunderts eher Hauptwerke zu vermuten als bei früheren. So wurden etwa von
Sartres 25 in KNLL besprochenen Werken 20 überdurchschnittlich lange Artikel in diese
Ausgabe übernommen, so daß diesem einen Autor über 30 Seiten gewidmet sind.
http://members.fortunecity.de/hogarth_scholar/18u19Jh.html#
Wien Akademie
18. u 19. Jahrhundert
Eine Bedeutende Persönlichkeit hinsichtlich Graffiti war Restif de la Bretonne (1734-1806),
Erfolgsschriftsteller in Paris. Er sammelte nicht nur die handgeschriebenen Aufschriften von
ZeitgenossInnen sondern schrieb selbst Graffiti, indem er allgemeine und persönlichste
Lebensereignisse hauptsächlich an den Kaimauern der Ile Saint Louis festhielt und datierte.
Sie sollten ihm Vergangenes vergegenwärtigen, wenn er die Stellen wieder aufsuchte. Die
Zeitgenossen beleg-ten ihn mit dem Beinamen «Griffon/Kritzler». Später transkribierte
Griffon seine eigenen Inschriften und gab sie als Buch heraus: «Mes Inscriptions, Journal
intime», Paris 1798 (Datierung unsicher).
www1.uni-hamburg.de/romanistik/ lehrplan/WiSe0506/rueh641.pdf
Klaus Rühl
Sprache:
Fachrichtung:
Kategorie:
Veranstaltungsnummer:
Titel:
Zeit und Raum:
Beginn:
Wintersemester 2005/2006
Französisch
Literaturwissenschaft
Seminar II
07.641
Gesellschaftliche Verhältnisse und individuelle
Selbstbestimmung im französischen Roman des 18.
Jahrhunderts: Restif de la Bretonne und Marivaux
2st. Di 13-15 Phil 1155
25.10.2005
Kurzbeschreibung:
In diesem für Studierende der zweiten Studienphase (absolvierte Zwischenprüfung)
bestimmten Seminar sollen am Beispiel einer präzisen Lektüre der Romane „La paysanne
pervertie“ von Restif (Rétif) de la Bretonne und „Le paysan parvenu“ von Marivaux die
jeweilige Konstruktion der gesellschaftlichen Verhältnisse sowie die den aus dem dritten
Stand stammenden Figuren angebotenen (oder verbleibenden) Möglichkeiten des Agierens
(oder Verhaltens) analysiert werden.
Verbindliche Textgrundlage des Seminars sind die in der Taschenbuchreihe GarnierFlammarion erschienen Romane.
„Le paysan parvenu“ (GF 73)
„La paysanne pervertie“ (GF 253)
Die Buchhandlung Reuter + Klöckner (Binderstraße) hält Exemplare bereit.
Bemerkungen: Zum Seminar findet in der ersten Sitzung ein obligatorischer Eingangstest
über die 5 authentischen Teile des „Paysan parvenu“ statt, deren vorbereitende Lektüre den
interessierten Studierenden dringend empfohlen wird.
http://wwwuser.gwdg.de/~bross/deckblatt.htm
Bettina Roß
Universitäten Göttingen / Marburg
"Sexualität" in Utopien - ein Forschungsgegenstand?
Dr.Bettina Roß
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Für die Analyse von Utopien verlangen LiteraturwissenschaftlerInnen zurecht, die
Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des jeweiligen Textes ins Zentrum der Untersuchung
zu stellen. Ebensowenig wie die kontextuellen Zusammenhänge darf der soziopolitische
Zeitbezug, sprich der jeweilige gesellschaftliche Hintergrund der Utopie vernachlässigt
werden. Utopien sind niemals nur "l'art pour l'art", sondern sind immer kritisch auf den IstZustand der Gesellschaft, aus der heraus sie entstanden sind, bezogen. Es lässt sich sagen,
dass Utopien in ihrer besonderen Qualität, ihrem kritischen und visionären Potential
unverständlich bleiben, wenn der Entstehungszusammenhang und die gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen, von denen die utopisch-ideale Gemeinschaft abgegrenzt wird, nicht in
die Betrachtung einfliessen.
Es ist also ein zentrales Thema aller Utopien, wie Fortpflanzung (und Sinnlichkeit) so
geregelt werden können, dass ein harmonisches Gemeinwesen gesichert erscheint. Die
Lösungspalette reicht hier von feindlich-autoritärer Sexualitätseindämmung (Thomas Morus,
Tommaso Campanella), über Tabuisierung (Gabriel de Foigny, Mary Lane, Charlotte Gilman
1911), Fortpflanzungssexualität (Christine de Pizan, Johann Gottfried Schnabel, Sarah Scott,
Nicolas Restif de la Bretonne, Sophie La Roche, Charles Fourier, Edward Bellamy),
entsexualisierter Sinnlichkeitsästhetik (Francois Rabelais) bis zur Bejahung von Sinnlichkeit,
sofern diese reguliert bleibt und der Fortpflanzung zumindest dienlich ist (Denis Diderot,
William Morris, Charlotte Gilman 1915). "Sexualität" mit ihren Vorabbedingungen Heterosexismus und Konstruktion von Zweigeschlechtlichkeit - ist eine zentrale,
zeitkontextuelle und gesellschaftliche Kategorie in Utopien. Diese Bedeutung zu entdecken,
steht in vielen Fällen noch aus.
Erschien 1999 in: Seng, Eva Maria und Saage, Richard (Hg.): Von der Geometrie zur
Naturalisierung. Tübingen 1999, S. 280-287. Dort finden sich auch die hier fehlenden
Fußnoten!
http://www.kinematographie.de/HEFT54.HTM
Quellen zur Filmgeschichte ab 1920
Texte der Hefte des studentischen Filmclubs der Uni Frankfurt/Main:
Filmstudio
Das Herz der Science-Fiction, woher der Begriff der Science-Fiction effektiv stammt, bildet
die Literatur: Sie war vorzüglich vertreten im linken Seitenlichtsaal, in welchem die berühmte
Privatkollektion historischer Science-Fiction-Bücher von Pierre Versins unter Vitrinen
ausgestellt war, die eine einzigartige Kostbarkeit darstellt. Von ihm Stammt ebenfalls eine
Science-Fiction-Chronologie, die reduziert auf einzelne Etappe wiedergegeben, beim
Gilgamesch-Epos beginnt über Homer, Platon, Vergil, Bacon, Dante, Morus, Campanella,
Kepler, Cyrano de Bergerac, Swift, Schnabel, Restif de la Bretonne,
Zeitschrift füt litt und philosophie
www.lose-blaetter.de/pdf/Heft14.pdf
http://www.classoon.de/html/win_labuda_-_mauerbilder.html
Classoon Kunstedition
Künstler /Neue Arbeiten /Photokunst/Graphik/Skulptur/Musik/Publikationen/Bestellung
Impressum
Win Labuda - Mauerbilder
von Nadja Labuda, M.A.
Ein besonders tragischer Beweis für die Mauer als Mittlerin spontaner Gefühle und
Gedanken, sind die Worte der Bewohner von Pompeji, welche sie in den letzten Momenten
ihres Lebens an die Wände ihrer Häuser geschrieben haben. Aber auch sonst wurden dort
viele solcher Graffiti gefunden, welche von ihren einstigen Bewohnern in Momenten des
Gefühlsüberschwangs an die Wand geschrieben wurden. Sie vermögen es, uns die
verschüttete Stadt wieder lebendig zu machen, und geben den Menschen, die in ihr lebten,
Namen und Geschichten. Auch aus Frankreich sind Graffiti überliefert. Restif de la Bretonne
zum Beispiel war ein berühmter "Kritzler" im Französischen "Griffon" genannt, der die
Mauern an den Ufern der Seine als sein persönliches Tagebuch betrachtete und dort Daten,
Erlebnisse und Gefühle verewigte
http://www.trend.infopartisan.net/trd0804/210804.html
Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe
1781 (?) veröffentlichte Restif de la Bretonne (ein durch pornographische Romane bekannter
Vielschreiber) „Dicouverte Australe", ethisch-kommunistischen Inhalts.
http://didi1.gp.tu-berlin.de/bib/medlistSel.phtml?dokid=298
RESTIF DE LA BRETONNE, Nicolas Edme: Revolutionäre Nächte in Paris
1. Auflage, Bremen 1989, Seiten: 221
DokNr: 2432 ; Standort: 2432
Medien-Nr: 1362, ISBN-Nr: 423-02213-2
http://www.zitate-datenbank.service-itzehoe.de/menu/gebtagalle/20041123
Wer hat Geburtstag am 23. November?
Nicolas Restif de la Bretonne eig. Nicolas-Edme Rétif de la
Bretonne
frz. Schriftsteller
geboren am 23. November 1734 in Sacy / Yonne, starb am 3. Februar 1806 in Paris
http://www.muellerscience.com/PSYCHOLOGIE/inderGeschichte/Psychologie1000_1900.ht
m
Empfindsamkeit und Selbstanalyse in der Psychologie (de la Mothe-Guyon 1720,
Bernd 1738, Rousseau 1762/81, Lavater 1771, Goethe 1773, Moritz 1785-90, Restif
de la Bretonne 1794, Weisshaupt 1794).
http://www.france-mail-forum.de/didaktik.21.html
I. Literarische Standortbestimmung
La beauté est dans la rue (La Sorbonne, 1968)
Inwieweit gehören Graffiti der Gattung Literatur an? Die Antwort auf diese Frage ist
zugleich komplex und vielschichtig. Sie hängt nicht zuletzt von den Kriterien ab, an
denen die ästhetische Wertung vollzogen wird. Doch sind diese hypothetisch, zudem
konsensbedürftig. Jede Epoche führt ihren eigenen Wertekatalog, heute vielleicht mehr
denn je. Unsere Moderne, die Postmoderne erst recht, redet in Sachen Kultur und
anderswo einem unbedingten Relativismus das Wort. Hinzu kommt, daß die Graffiti
ihrer Natur nach nicht erst den Anspruch auf literarische Zugehörigkeit erheben.
Genau das Gegenteil ist wahr: Nahezu ausnahmslos wurden und werden diese
„Wandschmierereien“ immer noch von der etablierten Literatur mit Spott und
Verachtung, bestenfalls mit Indifferenz bedacht. So erwähnt im Roman Ferragus kein
geringerer als Balzac „eine Zeit, da es in der Rue Pagevin keine einzige Wand gab, die
nicht ein infames Wort wiederholte“. Eine rühmliche Ausnahme bildet auch hier der
Vielschreiber Nicolas Restif de la Bretonne als bekennender Verfasser von Graffiti.
Seine unter dem Titel Mes inscripcions. [Paris, 1889] gesammelten Inschriften geben
beredten Aufschluß über die Beweggründe, die sich hinter dieser vermeintlich grundund wertlosen Kunst der Straße verbergen. In diesem Fall ist es der schmerzliche
Verlust der Geliebten, den der Autor des Graffito literarisch verschlüsselt zum
Ausdruck gibt: „5 jun. Sara apud Lavalette : vidi amatum rivalem. Dolor noctè“.
http://www.gegenerde.de/gor/indizierung.html
Bekannte Autoren, deren Bücher indiziert wurden
Restif de la Bretonne: Anti-Justine
Feind von de Sade in der Revolutionszeit, schrieb mit Sades pornographischen Mitteln obigen
Roman mit Sade entgegengesetzter Philosophie
http://rebellmarkt.blogger.de/stories/273717/
polar_ulrich, Dienstag, 17. Mai 2005, 08:37
'Junggesellenbibliothek' klingt vielversprechend, so nach Restif de la Bretonne und Choderlos de
Laclos.
Und was den Umbau betrifft, wir warten auf die Livecam!
http://www.societyofcontrol.com/ppmwiki/pmwiki.php/Main/UtopieGenosse
nschaftEngelhardt
Von der Utopie zur Genossenschaft
W.W. Engelhardt:
Zum Verhältnis „Utopie-Genossenschaft-Sozialpolitik" seit den Anfängen, am Beispiel der
Produktiv- und Siedlungsgenossenschaften dargestellt
Vollanzeige
http://ora-web.swkk.de:7777/goe_reg_online/regest.vollanzeige1?id=3061
Regestnummer: 2/1484
SCHILLER, FRIEDRICH
1798 September 21
Jena
S: 83/VII,2 Bl. 505
D: Schiller-Nationalausgabe 29, Nr. 275
B: -
A: -
"Wallensteins Lager" könne in der gegenwärtigen Gestalt als ein lebhaftes Gemählde eines
historischen Moments und einer gewißen soldatischen Existenz ganz gut auf sich selber stehen. G.
möge das Stück nicht mit einer Oper, sondern mit einem anderen Schauspiel, am besten einem
ruhigen, moralischen Drama gemeinsam aufführen. - W. von Humboldt sei mit den Vorschlägen G.s
und S.s zum Druck seines Buches "Über Goethes Hermann und Dorothea" (vgl. Ruppert 1937)
einverstanden. Humboldt lasse im selben Brief vom 5. September 1798 an S. auch für G.s
"Euphrosyne" ("Musenalmanach" für 1799) danken. Im gleichen Brief vergleiche er N. E. Rétif de la
Bretonne mit J. P. F. Richter.
2. Aus den frühen Genossenschaftsformen der Produktiv- bzw. Siedlungs-Genossenschaften
sind in zumeist oder gar gänzlich nichtdirekter Anknüpfung an sie die erst seit wenigen
hundert Jahren - etwa seit dem 16. Jahrhundert - programmatisch initiierten freigemeinwirtschaftlichen bzw. frei-gemeinnützigen Gebilde dieser Genossenschaftsart, aber
auch der neuzeitlichen Kooperativen insgesamt hervorgegangen. Dies geschah oft - oder doch
zumindest nicht selten - auf der Grundlage anregender und stimulierender selektiver Utopien
und zumal solchen literarischer Art. Ich nenne als Beispiele für Verfasser solcher Utopien in
der Renaissance und Reformationszeit Francis Baron, Johann Valentin Andreae, Gerrard
Wistanley, in der anschließenden Aufklärungsepoche neben Restif de la Bretonne
http://www.complit.fu-berlin.de/archiv/kvv/lv-wise2002-2003/16400.html
TI: Fiktion und Moral: Die Vermittlung moralischer Normen im Romanwerk des Retif de la
Bretonne am Beispiel des Paysan perverti
AU: Koneffke,-Walter
SO: Stuttgart : Steiner, 1992. viii, 295 pp.
http://wolfram.schneider.org/lib/all/n/a/nae.html
Die Nächte von Paris: 1789 - 1793
Rétif de la Bretonne, Nicolas-Edme
Bender, Martina
Nicolas-Edme Restif [Rétif] de la Bretonne. [Aus d. Franz.
übertr. u. hrsg. von Martina Bender]
Leipzig [u.a.]
Kiepenheuer
1989
410 S.
Bibliothek des 18. Jahrhunderts
ISBN 3-378-00294-8
AUF NIEMANDES WUNSCH :
FINK - DIE DRITTE
oder
Epistula enim non erubescit
—
Cicero
Aus den Jahrbüchern der Einsamkeit
XXI
Von weitem schon : Almatastraße ! das Signalfeuer der Existenz.
Hoch oben : ein Doppeldecker kreuzt meinen Wolkenguckerblick. Vor paar Tagen noch flog er unbestimmt
für Espabau bannerschwänzerne Reklame; nun gibt alles Sinn : nun schnurrt er mit der Aufschrift SCHÖNER
MIETSEIN — ALMATASTRASSE JETZT AUCH IN BUNT über die Köpfe der zum Wohnen Verurteilten.
Zum Abschied, begleitet von einem netten Schub Koprolalie, vermachte Berger mir seine Sammlung Schriften
des Rétif de la Bretonne. Ja, nehm ich. Kühne Dinge dabei. Schön nicht nur die vier Bände Le Paysan et la
paysanne pervertis, ou les dangeurs de la ville in der Erstausgabe von 1784, ein fast vollständiges Konvolut der
Contemporaines — Notgroschen, das alles —, sondern auch, lang gesucht : Paul Lacroix Jacob, Bibliographie et
Iconographie de tous les ouvrages de Restif de la Bretonne, Paris 1875 .... geblättert aber hab ich ein bißchen in
den Revolutionsnächten, die Ausgabe, die der Hyperionverlag 1920 veranstaltet hat. Bretonne war voller Liebe
zum Weib und unappetitlich wollüstig auf Ausgleich besonnen. Der Kerl rühmt noch die Tugend der Corday und
preist Marat, von einer Hand sterben zu dürfen, die ihn bis aufs Blut verteidigt haben würde — hätte sie ihn nur
besser gekannt. Delikat an dieser kleinen Zimelie : auf den hinteren Buchdeckel ist eine Assignate geklebt,
hauchdünne Fasern aus dem Jahr 2 der Republik, cinq cents, Liberte, Egalite, darauf zwei feine gestanzte Siegel.
Das rechte bildet ein Flügelwesen ab, behelmte Standarte in der einen, Pfeil in der anderen Hand, umkränzt vom
Sinnspruch liberte ou la mort. Das linke Siegel viel nüchterner : ein löwengezogener Streitwagen, en passant
spießt die zu Boden gerichtete Lanze des Wagenführers eine Schlange auf, während der Krieger sich lässig einer
mit Nimbus und Rüstung gekleideten weiblichen Entität zuwendet.
Retif auch Verfasser einer Geschichte des hübschen Frauenfußes. Ein Fetischist, der sich von 1773 bis 1796
keine Kleider kauft, Reinlichkeit aber in der Damenwelt schätzt.
Bin am Nadir. Warum ruft sie nicht an ?
Weil ich ohne Telephonanschluß bin. Und das E1-Plus-Netz noch nicht ausgebaut ist. Was stehl ich auch
Unvollkommenheiten und lebe ohne Pin-Codes ? Was bin ich auch unvollkommen.
Erfolglos ist ein bedeutendes Wort. Es bedeutet : Gewolltes nicht erreichen. Jede Menge Belehrung und Trost
sind darinnen, wüßt ich nur Näheres, wüßt ich nur Was. Heut strebte ich, einen Spiegel heimzuführen. Ich
ertrage nämlich mein Glück nur schwer. Zum Glück waren die mir von meinen Gewährsleuten gesteckten
Sperrmülltermine alle falsch.
Es darf nicht sein, daß ein Mitesser an die Öffentlichkeit tritt.
In der Städtischen Galerie im Steintor wurde heute einem Hund das große Macassa-Gift verabreicht, er zeigte
aber keinerlei Wirkung
Heute vor sieben Jahren habe ich mit Gottes Hilfe meine Gallenstein-Operation überstanden. Erfreue mich
der allerbesten Gesundheit und möchte nur wissen, ob es an der neuen Hasenpfote liegt, die ich als Talisman
gegen Darmwinde trage, oder daran, daß ich seither den Rücken kühl halte; wenn ich nämlich nachts sehr lange
auf dem Rücken liege, ist mein Urin am nächsten Morgen heiß. Vielleicht liegt es auch an der Terpentintablette,
die ich jeden Morgen nehme.
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