Ausgabe 2008-01, JG. 8 Inhalt 1. Coaching-News 2. DBVC-Dialogforum für Unternehmensvertreter 3. Rezensionen von Coaching-Büchern 4. Coaching-Artikel der Zeitschrift managerSeminare 5. Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung 6. Neue Coachs in der Coach-Datenbank und den Coach-Profilen 7. Coaching-Ausbildungen im nächsten Monat Dieser Newsletter geht an 26.289 Empfänger. Impressum Verantwortlich im Sinne des Presserechts und des Telemediengesetzes: Christopher Rauen GmbH Rosenstraße 21 49424 Goldenstedt Deutschland Tel.: +49 4441 7818 Fax: +49 4441 7830 E-Mail: [email protected] Internet: www.rauen.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: Christopher Rauen Registergericht: Amtsgericht Oldenburg Registernummer: HRB 112101 USt-IdNr.: DE232403504 Inhaltlich Verantwortlicher für journalistischredaktionell gestaltete Angebote gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Christopher Rauen (cr) (Anschrift wie oben). 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Coaching-News News Vierte Trigon Coaching-Befragung Verschwiegenheit, Change-Begleitung und Coaching-Pools waren die Themen der Coaching-Szene in 2007. Im Mittelpunkt der vierten Trigon Coaching-Befragung standen 2007 die Erwartungshaltungen dem Coaching und der Person des Coachs gegenüber. Die Befragung wurde erstmals um Personalentwickler als Vermittler von Coaching sowie professionelle Coachs erweitert. Über 250 Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Befragung teil. Zu den vorangehenden Befragungen gab es bemerkenswerte Abweichungen. Beim Ranking rücken aktuell Beziehungs-, Konflikt(28 Prozent) und Change-Aspekte (17 Prozent) in den Vordergrund. 2003 lag der Schwerpunkt auf Reflexions- (36 Prozent) und Karrierefragen (31 Prozent). Die Reflexionsfragen liegen in der aktuellen Befragung mit 15 Prozent nur noch auf Rang drei. Die Gesprächanzahl pro Coaching-Kontrakt nahm zu. 2003 gaben 39 Prozent an, zwei bis drei Gespräche zu führen, 2007 sind es 39 Prozent, die vier bis fünf Gespräche nennen; weitere 30 Prozent nennen sogar sechs bis zehn Gespräche. Das Coaching per Telefon oder Internet wird sehr kritisch gesehen. Von 44 Prozent der Befragten wird diese Form stark abgelehnt, von weiteren 44 Prozent als wenig wesentlich angesehen. In den USA ist das Verhältnis von Zustimmung und Ablehnung umgekehrt gelagert. Die an der Befragung beteiligten Coachs verfügten über eine intensive Coaching-Ausbildung: 39 Prozent nennen mehr als 30 Tage spezifisches Coaching-Training, weitere 32 Prozent geben zwischen 21 und 30 Tagen an. 78 Prozent der Coachs haben zumindest vier Jahre Coach-Erfahrung. 25 Prozent haben sogar mehr als elf Jahre Coach-Erfahrung! © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 1 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Bei den zum ersten Mal befragten Personalentwicklern stand das Thema Coaching-Pool im Vordergrund. Etwas mehr als die Hälfte der 140 Befragten hat im eigenen Unternehmen einen Coaching-Pool installiert. Zwei Drittel der Personalentwickler geben an, maximal zehn Coachs auf ihrer Angebotsliste zu führen. HauptAuswahlkriterien für die Aufnahme in den Pool sind: langjährige Erfahrung als Coach (26 Prozent), entsprechende Ausbildung (25 Prozent) und Empfehlungen (18 Prozent). Interessant ist auch, dass 59 Prozent der befragten Personalentwickler Coaching eine steigende Bedeutung zumessen und 88 Prozent alle anfallenden Coaching-Kosten vollständig übernehmen. (tw) Weitere Informationen: http://www.proweg.com/files/pdf/Coaching-Befragung%202007-Praesentationneu.pdf und http://www.trigon.at News Erstes Coaching-Hotel eröffnet Verarbeitung von Burnout mit der Methode der Neuroimagination. Offen auch für externe Coachs. In der Nähe von Trier gibt es nun einen Ort, an dem man frei von Alltagsstörungen intensive und ungestörte Intensiv-Coachings von drei bis 18 Tagen Länge buchen kann. Das Coaching-Center ist im 4Sterne-Hotel integriert und bietet die beste Möglichkeit, nach einem Ereignis, vor oder nach einer Belastungszeit, abzuschalten, zur Ruhe zu kommen und mit einem persönlich abgestimmten Coaching in kürzester Zeit das individuelle Coaching-Ziel zu erreichen. Neben der persönlichen Standortbestimmung kombiniert mit einem Gesundheitscheck bietet das Coaching-Hotel vor allem BurnoutCoaching zur Verhinderung von längerfristigen Leistungseinbußen an. Um lange Arbeitsausfälle und Klinikaufenthalte zu vermeiden, wird hierzu insbesondere die Methode der „Neuroimagination“ angewandt. Die von der Brainjoin AG entwickelte und geschützte Methode Neuroimagination basiert auf den Erkenntnissen der neuesten Hirnforschung und nutzt die körperliche Reaktion auf gewollte, gut zugängliche Erinnerungen. Sie vereint verschiedene Techniken der Atmung und der Hirnregionenaktivierung, die mit Rechts-Links-Stimulationen wahrgenommen wird. Das Ziel der Neuroimagination ist es, fragmentierte belastende Erinnerungen zu einem Ganzen zu fügen, damit sie nachhaltig verarbeitet werden können. Doch neben dem eigenen Angebot ist das Coaching-Hotel auch offen für alle Coachs, die hier ihre Coachings, Trainings und Seminare durchführen möchten. Es stehen vier Coaching-Räume, drei Seminarräume und komfortable Einzel- und Doppelzimmer sowie Suiten, meist mit Seeblick zur Verfügung. (tw) Weitere Informationen: http://www.coachinghotel-kell.de und http://www.brainjoin.ch News Der diesjährige Berliner Coaching-Tag (BCT) setzt aus Dr. Thomas Bachmann verzichtet zugunsten des CoachingKongress 2008 des DBVC. In diesem Jahr wird der Berliner Coaching-Tag (BCT) einmalig aussetzen, da am 17. und 18. Oktober der Coaching-Kongress 2008 des DBVC in Potsdam stattfindet. Dr. Thomas Bachmann, Initiator des BCT und Präsidiumsmitglied des DBVC, engagiert sich selbst beim Coaching-Kongress 2008 des DBVC und lädt alle BCT-Interessierte in diesem Jahr dorthin ein. Unter dem Motto „Welche Rolle spielt der Coach?“ werden im Rahmen dieser Veranstaltung Standpunkte zur Thematik eingehend beleuchtet, © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Erfahrungen aus der Praxis ausgetauscht und weiterführend unter der Perspektive zukünftiger Entwicklungen diskutiert. Im nächsten Jahr wird der Berliner Coaching-Tag dann zum dritten Mal am 13. März 2009 stattfinden. (tw) 2 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Weitere Informationen: http://www.berliner-coachingtag.de und http://www.coaching-kongress.de News Ulrich Dehner und Kollegen coachen im Projekt "Generation CEO" Die vom Personalberater Heiner Thorborg sowie den Wirtschaftsmedien "Capital" und "Financial Times Deutschland" ins Leben gerufene Initiative "Generation CEO" will Frauen auf dem Weg in TopFührungspositionen fördern. "Generation CEO" setzt sich für die Verbesserung der Situation von weiblichen Führungskräften auf dem Weg ins Top-Management gezielt ein. Die Initiative wird von den Unternehmen Bertelsmann, Haniel, Henkel, Mercedes Car Group, Otto Group, Siemens und Trumpf gefördert und insgesamt mit einer Million Euro unterstützt. Die 40 besten von der Initiative nominierten Kandidatinnen sollen mit einem Coaching-Programm im Wert von je 25.000 Euro gefördert werden. Nun wurde ein Coaching-Pool, bestehend aus sieben Coachs, geschaffen, die die weiblichen Führungskräfte bei ihrem ehrgeizigen Ziel begleiten und unterstützen sollen. Ulrich Dehner von den Konstanzer Seminaren meldet nun - nicht ohne Stolz -, dass vier dieser sieben in direkter Verbindung zu seinem Unternehmen stehen. Neben ihm selbst sind es drei weitere Coachs, die ihre DBVCzertifizierte Coaching-Ausbildung bei ihm gemacht haben. (tw) Weitere Informationen: http://www.ftd.de/koepfe/264475.html?eid=264475 http://www.capital.de/unternehmen/management/100006712.html Ulrich Dehner ist Mitglied in der Coach-Datenbank: http://www.coach-datenbank.de/coach_details.asp?userid=7 News Virtuelles Coaching mit VICO Der virtuelle Coach VICO ist eine neuartige Dienstleistung für den Weiterbildungsbereich und verbindet maschinengestütztes Selbst-Coaching mit einer Suchmaschine. Die moderne Informations- und Kommunikationstechnologie wandelt die Unternehmensstrukturen und Arbeitsbedingungen in zunehmend multinational agierenden Unternehmensbereichen. Die Beschäftigten werden mit immer rascher wechselnden beruflichen Anforderungen konfrontiert. Diese erfordern in zunehmendem Maße Fähigkeiten, mit dem Unvorhersehbaren umzugehen, in einem unklaren Umfeld entscheidungsbereit und flexibel handeln zu können und sich schnell auf neue und komplexe Arbeitsbedingungen einzustellen. Insbesondere die Mitarbeitenden virtueller Unternehmen müssen sich neue Koordinationsund Kooperationsstrategien sowie Schlüsselkompetenzen im Hinblick auf webbasiertes, kollaboratives Arbeiten aneignen. Es bestand jedoch bis vor kurzem noch weitgehende Unkenntnis darüber, welche Kompetenzen für erfolgreiches Arbeiten in virtuellen Unternehmen notwendig sind und wie sie adäquat vermittelt werden können. Diesem Forschungsfeld widmete sich das Verbundprojekt "Virtueller Qualifizierungs-Coach VICO" in den Jahren 2003 bis 2006. Im Mittelpunkt des Projekts standen seinerzeit theoretische Fragestellungen wie die Erforschung der Strukturen und Geschäftsprozesse virtueller Unternehmen. Daraus wurde ein entsprechendes Kompetenzmodell für die Arbeit in virtuellen Zusammenhängen abgeleitet werden. Daneben wurde eine neuartige Software für virtuelles Coaching entwickelt. Nach über dreijähriger Forschungsarbeit © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de präsentierte das Projekt 2006 einen zukunftweisenden Bericht. Nun haben Dr. Peter M. Steiner, Christoph Wehrmann und Robert Lewandowski den virtuellen Coach VICO als kommerzielles Produkt aus den Ergebnissen des Forschungsprojekts "Virtueller Coach VICO" entwickelt. VICO ist ein E-Learning- und Wissensmanagement-Instrument. Es hilft, speziell zum eigenen Profil passende Weiterbildungsangebote (Seminare, Buchempfehlungen, Trainings...) zu finden. Um den virtuellen Coach nutzen zu können, muss man sich kostenlos registrieren. Dann stehen dem Anwender vier Funktionsbereiche zur Verfügung: Das Selbst-Coaching unterstützt dabei, sich selbst besser kennen zu lernen und seinen persönlichen Weiterbildungsbedarf besser einzuschätzen. Hierfür stehen einem vier Assistenten zur Verfügung: Weil die Arbeit in einem virtuellen 3 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Unternehmen durch unterschiedliche Phasen der gemeinsamen Arbeit und verschiedene Rollen charakterisiert ist, benötigt man für verschiedenen Anforderungen, ganz bestimmte Kompetenzen; diese ermittelt der "Rollen-PhasenAssistent". Der "Selbstcoaching-Assistent" unterstützt bei der Formulierung eines konkreten Weiterbildungsziels. Der "Kompetenzassoziator" verknüpft Kompetenzen mit unmittelbar beruflicher Handlungsfähigkeit. Und mit dem "Modellierungswerkzeug" erstellt man sein persönliches Kompetenzprofil entsprechend der jeweiligen Arbeitssituation. VICO beinhaltet zudem eine profilbasierte und eine direkte Suchmaschine. Die profilbasierte Suche findet Angebote passend zum eigenen Profil; bei der direkten Suche kann man Stichworte angeben. So findet man geeignete Fort- und Weiterbildungsangebote. Planungswerkzeuge (Lernprofile und -berichte) helfen, den eigenen Arbeitsalltag und seine Weiterbildungsaktivitäten aufeinander abzustimmen und in Einklang zu bringen. Bewertung: Und schließlich kann man seine Weiterbildungsaktivitäten überdenken, indem man diese beispielsweise in Hinblick auf Anwendungsbezug, Qualität, inhaltliche und methodische Passung bewertet. (tw) Weitere Informationen: http://www.virtueller-coach.de http://www.virtueller-coach.org und http://www.bmbf.de/pub/virtuelle_unternehmen.pdf News Selbstüberschätzung und Gefühle der Unzulänglichkeit im Management Narzisstische Verhaltensmuster und Ansätze für CoachingProzesse. an authentischem Feedback unrealistischen Selbstwahrnehmungen bei. zu zum Thema Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der TU Chemnitz. Führungskräfte sind besonders stark gefährdet, narzisstisch getönte Selbstüberschätzungen zu entwickeln. Prozesse der Selbstund Fremdselektion bedingen, dass Personen, die von sich überzeugt sind und sich positiv präsentieren, leichter als andere in Führungspositionen aufsteigen. In einer einmal erreichten Führungsposition trägt der Mangel In Heft 3/07 der Zeitschrift "Wirtschaftspsychologie" werden Probleme narzisstischer Selbstwertschätzung im Führungskontext behandelt. Das Besondere am Beitrag sind die Autorinnen: Dr. Christine Kaul ist Leiterin Geschäftsfeld Management Coaching der Volkswagen Coaching GmbH. Aline Vater und Professorin Dr. Astrid Schütz sind Expertinnen Der Beitrag bringt also zunächst einmal einen handfesten Aufriss zum Stand der wissenschaftlichen Forschung. Das unterscheidet ihn von anderweitigen populären oder psychoanalytischen Texten. Anhand eines Fallbeispiels werden sodann mögliche Interventionen im Rahmen eines Coaching-Prozesses ausführlich illustriert. (tw) Weitere Informationen: http://www.wirtschafts-psychologie.net News European Quality Award für Coaching-Ausbildungen verliehen Diesjähriger Sieger ist die Vivento Customer Services GmbH (VCS), eine 2004 gegründete 100%ige Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. Seit 2006 wird der European Quality Award (EQA) des European Mentoring and Coaching Councils (EMCC) an Unternehmen, Organisationen, Ausbildungsinstitute und Hochschulen vergeben. Der Preis wird für exzellente CoachingAusbildungsprogramme vergeben. Der EMCC prüft die eingereichten Programme hinsichtlich 47 einzelner Kriterien und unterscheidet die vier Award-Kategorien Foundation, © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Intermediate, Practitioner und Master. Die Jury besteht aus einem intereuropäischen Ausschuss von Assessoren und anerkannten Fachexperten im Mentoring und Coaching. In England, wo Coaching viel häufiger als hierzulande universitär 4 Ausgabe 2008-01, JG. 8 gelehrt wird, haben bereits zwölf Organisationen entsprechende Prämierungen erhalten. In einem Pilotprojekt wurde der EQA erstmalig europaweit ausgeschrieben. Als erstes deutsches Unternehmen hat die Vivento Customer Services GmbH (VCS) den diesjährigen Award in der zweithöchsten Kategorie „Practicioner“ erhalten. Bereits 2007 hatte das Unternehmen VCS den Deutschen Trainingspreis in Bronze für seine Teamleiterausbildung erhalten und auch seine personaldiagnostischen Instrumente nach DIN 33430 zertifizieren lassen. Die VCS-Business Performance Coach-Ausbildung entspricht einem universitären Level, dem Postgraduate. Auch zwei CoachingAkademien aus Frankreich und Schweden haben diesen Level erreicht. Bis jetzt hat aber noch kein Unternehmen den Level Master geschafft. Dr. Stefan Mette, Vorsitzender des EMCC für Deutschland und beruflich Director Joint Venture Support bei der wie VCS zum Telekom-Konzern gehörenden T-Mobile International AG: "Der European Quality Award stellt ein herausragendes Gütesiegel für Unternehmen und Ausbildungsinstitute dar, an dem in wenigen Jahren keiner mehr vorbeikommen wird. Wir sind daher froh darüber, dass auch in Deutschland dieser Topstandard erstmals nachgewiesen werden konnte.“ Der EMCC wurde 2002 als paneuropäischer Verband gegründet. Er hat sich vor allem der Standardisierung europäischer Coaching-Ausbildungen, der Entwicklung von Ethikgrundsätzen und berufsständischen Verhaltenskodizes verpflichtet. (tw) Weitere Informationen: http://www.emccouncil.org und http://www.vivento-cs.de News Warum Sport Depressionen entgegen wirkt US-Forscher haben jetzt entdeckt, warum Sport gegen Depressionen hilft: Als Reaktion auf körperliche Bewegung fährt das Gehirn die Produktion eines natürlichen Antidepressivums herauf. Dies konnten die Forscher um Ronald Duman von der YaleUniversität in New Haven nun bei Mäusen und Ratten nachweisen. Sport hat, so veröffentlichen sie nun in der Zeitschrift „Nature“, einen ähnlichen Effekt auf die Gehirnchemie wie die sogenannte Elektrokrampftherapie. Dies ist eine sehr wirkungsvolle Behandlung, bei der kurze elektrische Impulse durchs Gehirn geleitet werden. Sie wird ausschließlich bei sehr schweren Fällen von Depressionen eingesetzt. Sollte die aufheiternde Wirkung von körperlicher Bewegung beim Menschen auf die gleiche Weise entstehen wie bei den Nagetieren, könnte das natürliche Antidepressivum VGF ein vielversprechender Ansatzpunkt für neue synthetische Antidepressiva sein, so die Forscher. Schon lange wusste man, dass Sport das Gehirn positiv beeinflusst. So erhöht er beispielsweise die Lernfähigkeit, hilft älteren Menschen, ihr Verhalten zu kontrollieren und schützt die Hirnzellen vor Schäden etwa im Zuge von neurodegenerativen Erkrankungen. Außerdem verbessert körperliche Bewegung nicht nur bei Gesunden die Stimmung, sondern auch bei Menschen mit schweren Depressionen. Jetzt hat die Wissenschaft die heiße Vermutung, dass Sport eine messbare Steigerung der Aktivität von 33 Genen im Hippocampus (Limbisches System) bewirkt. Vor allem dem VGF-Gen scheint dabei eine Schlüsselrolle zu zu kommen. Im Gehirn gehört seine Bildung zu einer ganzen Reaktionskette, an deren Ende ein verbesserter Stoffwechsel und eine größere Flexibilität der Nervenzellen stehen. Genau diese Kette wird auch durch die Elektrokrampftherapie beeinflusst. (tw) Weitere Informationen: http://www.nature.com News Bei den Entschleunigern Eine Reportage der Financial Times Deutschland (FTD) über die Spezialklinik „Gezeitenhaus“ in Bonn-Bad Godesberg geht der © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Frage nach, wie man Burnout heilt. 5 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Burnout wird oft noch verkannt. Depressionen oder Tinnitus lauten deshalb die offiziellen Diagnosen Leiden, die oft Teil des Burnouts sind - ebenso wie Herz- und Magenbeschwerden und Panikattacken. Körper und Seele brennen aus bei einem Leben auf der Überholspur, vor allem, weil die Patienten in Deutschland erst drei bis sieben Jahre nach Ausbruch der Krankheit behandelt werden. Das ergab eine Studie der Fachhochschule Münster. Dabei lässt sich das Ausbrennen gut therapieren - wenn es früh erkannt wird. Aber wie heilt man eigentlich diese Krankheit? Statt Kaffee gibt es Ingwertee, keine Computer, kein Fernsehen, keine Tageszeitung. "Hier wird das Leben gewendet", sagt Manfred Nelting, der Klinikchef, ein Mann mit langem grauem Zopf. "Die Leute lernen hier die Langsamkeit, die ihnen fehlt." In einer längeren, lesenswerten Reportage geht die FTD dem Thema nach und stellt dem weitere Dossiers und Materialien zur Seite. (tw) Weitere Informationen: http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Agenda%20Die%20Klinik%20Entschleuniger/300476.html News Das richtige Maß der Beteiligung von Mitarbeitern Wer in seinen Mitarbeitern nur „Arbeitsmaschinen“ sieht, nutzt die Potenziale nicht, die in allen Mitarbeitern stecken. Doch Vorsicht: Mitarbeiterbeteiligung muss wohlüberlegt sein, legt das Portal business-wissen.de in einem Dossier dar. Organisationsentwickler predigen das ja schon lang: Wenn wichtige Entscheidungen anstehen und das Unternehmen sich verändert, ist es ungemein wichtig, dass die Mitarbeiter mit einbezogen werden. Sie wollen um ihre Meinung gefragt werden, und manche bringen sich auch gerne aktiv ein, sie wollen mitgestalten. Mit dem Begriff der Mitarbeiterbeteiligung können jedoch zwei ganz unterschiedliche Sachverhalte gemeint sein: Partizipation oder Mitwirkung: Mitarbeiter werden in betriebliche Gestaltungsoder Entscheidungsprozesse eingebunden. Sie werden informiert oder sie können sich aktiv an Themen beteiligen, die ihre Arbeit betreffen. Diese Beteiligung kann im Rahmen der Vorschriften zur gesetzlichen Mitbestimmung erfolgen oder freiwillig sein. Erfolgs- und Kapitalbeteiligung: Mitarbeiter werden am Unternehmen oder seinem Erfolg materiell beteiligt. Das heißt beispielsweise, dass sie bei einem Gewinn des Unternehmens einen Bonus oder Ähnliches ausbezahlt bekommen. Oder sie werden als Anteilseigner in das Unternehmen eingebunden. Im Dossier von business-wissen.de geht es ausschließlich um Mitarbeiterbeteiligung im Sinne der freiwilligen Partizipation. Doch was ist dabei das richtige Maß? Führungskräfte müssen in Sachen Mitarbeiterbeteiligung klären: Bei welchen Themen werden die Mitarbeiter mit in die Entscheidungsfindung eingebunden? Wie weit sollen die Befugnisse reichen? Welche Rolle spielen die Führungskräfte als die eigentlich Verantwortlichen? Wie wird der Prozess zur Entscheidungsfindung strukturiert und gestaltet? (tw) Weitere Informationen: http://www.business-wissen.de/index.php?id=4164 News Aufschieberitis – und was dagegen hilft Was du heute kannst besorgen, das verschiebe doch auf Morgen… 45 Wege gegen Prokrastination. Das gewohnheitsmäßige Vertagen von Aufgaben, die erledigt werden müssen ist eine Krankheit und nennt sich: Prokrastination. Seit Mitte der Achtziger Jahre wird sie von © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Psychologen aus Deutschland und den USA erforscht. Bei deren Untersuchungen kam heraus, dass weltweit fast jeder Fünfte von diesem Phänomen betroffen ist. Der 6 Ausgabe 2008-01, JG. 8 US-Psychologe Joe Ferrari von der DePaul University in Chicago ist, so berichtet Jochen Mai auf seinem Website karrierebibel.de, einer der führenden Forscher auf diesem Gebiet und sogar der Meinung, dass chronische Aufschieber nur durch eine Verhaltenstherapie geheilt werden. Wobei Wissenschaftler zunächst zwischen zwei Typen unterscheiden: Den Erregungsaufschieber. Er reagiert erst auf den letzten Drücker und genießt den Kick, den der Hochdruck zum Schluss erzeugt. Meist behauptet er, erst dadurch kreativ zu werden. Den Vermeidungsaufschieber. Er leidet unter der Angst zu versagen. Deshalb meidet er den Leistungsdruck, den die Aufgabe erzeugt. Dafür ist er ein Meister der Ausreden. Aufschieber haben - das ist zumeist ihr Kernproblem – Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen. Zudem leiden sie unter latenten Minderwertigkeitsgefühlen. Das Fatale: Fälschlicherweise setzen sie Erfolg mit Selbstwert gleich. Um dieses Gefühl zu erreichen, brauchen sie häufige und kurzfristige Erfolgserlebnisse. Sie ziehen also kleinere Aufgaben größeren vor (Aufräumen, Abwaschen, …), weil die eine schnelle Belohnung versprechen. Außerdem gibt’s einen sekundären Krankeitsgewinn: Wer über zu viel Arbeit klagt, erntet meistens Mitgefühl. Aufschieben bringt auch Vorteile: Manche Aufgaben erledigen sich tatsächlich von alleine. Andere erledigen sich nach einiger Zeit leichter, weil man bis dahin bessere Informationen darüber hat. Und wieder andere BeinaheEntscheidungen stellen sich im Lauf der Zeit als gefährliche Irrtümer heraus. Gut also, dass man nichts unternommen hat! Langfristig aber sorgt das Aufschieben für Frust, weil man nicht mehr schafft, was man sich vornimmt und bald an Leistungsfähigkeit und Selbstwert zweifelt. Dann beginnt ein fataler Teufelskreis aus Aufschieben, Überforderungsund Minderwertigkeitsgefühlen. Experten raten zu ganz unterschiedlichen Wegen aus der Aufschieberitis. So finden wir auch in Februar-Heft von "Psychologie heute" einen Beitrag zum Thema. Jochen Mai seinerseits hat 45 hilfreiche Tipps gegen Prokrastination zusammengetragen. Bei der Fülle der Tipps kann man verstehen, weshalb manche Menschen erschöpft abwinken und sich erst einmal anderen Dingen zuwenden wollen… (tw) Weitere Informationen: http://karrierebibel.de/gefaehrliche-schiebschaften-45-wege-gegen-prokrastination/ http://www.psychologie-heute.de/artikel/heft0802.html?a=7 News Machtausübung macht blind und ruiniert ganze Firmen Prominente Persönlichkeiten ruinieren ihren Erfolg häufig selbst, meint der Berliner Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Wolfgang Scholl. Zunächst sind es Wissen, Können, Geschicklichkeit und Wille zur Macht, die Menschen in höhere Positionen bringen. Dort tendieren sie dann zunehmend zu Machtausübung, lernen zu wenig, machen Fehler, versuchen, die Fehler zu korrigieren durch noch größere Fehler und treiben sich so in den Ruin - eventuell mitsamt der ganzen Firma. Der Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Wolfgang Scholl von der Berliner Humboldt-Universität beschreibt mehrere solche zerstörerische Mechanismen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Wirtschaftspsychologie" (3/07): Machtausübung beispielsweise wird häufig als Chance genutzt, nicht hinzulernen zu müssen. Die mangelnde Einsichtsfähigkeit hochrangiger Persönlichkeiten eskaliere dann oft in der Verstärkung des Falschen; immer mehr und auch skrupellosere Mittel würden dann eingesetzt, um den als richtig geglaubten Weg bis zum Erfolg weiterzugehen. Warnzeichen, dass es wohl der falsche Weg sei, würden missachtet und auch von den Untergebenen nicht nach oben gemeldet - aus lauter Angst, für schlechte Nachrichten bestraft zu werden. © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Demgegenüber fördere ein partizipativer Führungsstil nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Lernfähigkeit und die Produktivität aller Beteiligten - inklusive der Bewohner der Chefetage selbst. Scholl empfiehlt leitenden Persönlichkeiten statt Machtausübung, Einfluss zu nehmen: „Einflussnahme ist nicht einfach der Verzicht auf Machtausübung oder eine mindere, schwächere Form. Einflussnahme ist eine Kunst.“ Sie bestehe darin, sanfte Mittel wie Information, Expertise, Charisma, Belohnungen und einige Formen der Legitimität einzusetzen. Sie gehöre daher zu den "Soft Skills". Mit Einflussnahme ließen sich viele negativen Folgen 7 Ausgabe 2008-01, JG. 8 für die Machtbetroffenen wie für die Machthaber selbst vermeiden. Weil nämlich damit mehr Wissen zur Lösung anstehender Probleme produziert, die Handlungsfähigkeit gefördert und somit schlussendlich der Erfolg erhöht werde. (tw) Weitere Informationen: http://www.wirtschafts-psychologie.net © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 8 Ausgabe 2008-01, JG. 8 News Unternehmen verzichten auf die Seniorexperten StepStone-Umfrage: 70 Prozent der deutschen Unternehmen verzichten auf Wissenspotenzial pensionierter Manager. Die Erfahrung pensionierter Mitarbeiter ist in deutschen Unternehmen nicht gefragt. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage der Online-Jobbörse StepStone an der sich in Deutschland 5.472 Menschen beteiligten. Demnach gaben 70 Prozent der Befragten an, dass ältere Mitarbeiter nach dem Ausscheiden aus ihrem Unternehmen dort keine Rolle mehr spielen. Lediglich 22 Prozent der Unternehmen binden pensionierte, ehemalige Mitarbeiter in aktuelle Unternehmensentscheidungen ein. Weitere acht Prozent denken momentan verstärkt darüber nach. "Der aktuell viel diskutierte Fachkräftemangel in Deutschland und Europa wird zukünftig durch den demographischen Wandel sicherlich verstärkt zum Tragen kommen. Immer mehr ältere Führungskräfte stehen immer weniger jüngeren gegenüber. Aus diesem Grund stehen europäische Unternehmen zukünftig vor der zentralen Herausforderung, den qualifizierten Erfahrungsschatz bewährter Senioren effektiver einzubinden“, so Frank Hensgens, Vorstand der StepStone Deutschland AG. Ähnlich schätzt Steffen Haas, Geschäftsführer der Initiative "Erfahrung Deutschland" die Situation ein: "In Zeiten des globalen Wettbewerbes können wir es uns nicht mehr erlauben, hoch qualifiziertes Wissenspotenzial im Ruhestand brach liegen zu lassen. Die besten Köpfe müssen unabhängig von ihrem Alter Zugang zur Wirtschaft haben. Das ist kein gesellschaftliches Engagement, sondern eine Notwendigkeit." ökonomische Im internationalen Vergleich liegt Deutschland mit der Vernachlässigung von pensionierten Fach- und Führungskräften im Trend. So verzichten 72 Prozent der europäischen Unternehmen auf die Einbindung von qualifizierten Arbeitskräften, die sich derzeit im Ruhestand befinden. Nur 19 Prozent beziehen diese mit ein. Am wenigsten einbezogen werden die älteren Fach- und Führungskräfte in Frankreich. Dort gaben 85 Prozent der Befragten an, dass in ihrem Unternehmen Manager im Ruhestand keine Rolle spielen. An der Umfrage von StepStone in Deutschland, Dänemark, Norwegen, Schweden, Italien, Belgien, den Niederlanden und Frankreich beteiligten sich insgesamt 11.156 Menschen. (tw) Weitere Informationen: http://www.stepstone.de News Mobbing am Arbeitsplatz IFAK Institut: Jeder achte Beschäftigte hat schon MobbingErfahrung. Mobbing am Arbeitsplatz ist in der Arbeitswelt keine Ausnahme mehr: jeder achte Beschäftigte hat bei seinem derzeitigen Arbeitgeber bereits damit Erfahrung machen müssen. Damit sind von den 31,7 Millionen Erwerbstätigen ab 18 Jahren (ohne Selbständige und mithelfende Familienangehörige) in Deutschland 3,8 Millionen Mobbing- Opfer (bezogen auf den aktuellen Arbeitgeber). Dies ist das Ergebnis einer bundesweiten repräsentativen Befragung des IFAK Instituts unter rund 2.000 Erwerbstätigen ab 18 Jahren. Zwölf Prozent der Befragten wurden bereits schon einmal bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber gemobbt; dabei gibt es keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Nach Altersgruppen differenziert, zeigt sich jedoch ein deutlicher Unterschied: während von MobbingErfahrung 16 Prozent der 50Jährigen und Älteren berichten, sind es bei den 18- bis 29-Jährigen nur acht Prozent. Nicht am eigenen Leibe zwar, aber im Team hat fast jeder Dritte (29 Prozent) schon Mobbing erlebt. Auch hier sind es die Älteren, die häufiger Zeugen von Schikanen gegenüber einem Kollegen oder einer Kollegin wurden. (tw) Weitere Informationen: http://www.ifak.com © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 9 Ausgabe 2008-01, JG. 8 News Niemand ändert sich auf Kommando Wie schaffe ich es, andere so zu verändern, dass sie tun, was ich von ihnen will? Und: Warum ist es so schwierig, sich selbst zu ändern? Der renommierte Neurobiologe Gerhard Roth im aktuellen Interview mit managerSeminare. „Niemand ändert sich, nur weil er sich das Kommando gibt ‚Ändere Dich!‘ Das wird zwar von Philosophen, Dichtern und Motivationstrainern beschworen, klappt aber nicht.“ Denn das unbewusste Emotionale entscheidet in letzter Instanz. Es ist für den renommierten Bremer Hirnforscher, Verhaltensphysiologen und Entwicklungsneurobiologen sozusagen die psychische Grundausstattung des Menschen, seine Persönlichkeit. Und „der Mensch kann per definitionem nicht bewusstseinsmäßig in das Unbewusste eindringen. Ganz einfach deshalb, weil das bewusste Ich die ‚Originalsprache‘ der limbischen, außerhalb unserer Großhirnrinde liegenden Zentren nicht versteht. Es braucht einen Übersetzer.“ Dummerweise geht kein Weg am Übersetzer Vorbewusstsein vorbei, so Roth. „Und wir werden niemals wissen, ob er die Wahrheit sagt oder uns hinters Licht führt.“ Andererseits ist es mit dem Ändern Anderer eben ähnlich schwierig: „Die meisten Menschen wollen weitermachen wie bisher“, konstatiert Roth, „und zwar erstaunlicherweise auch dann, wenn ihnen eine Veränderung durchaus Vorteile bringen würde.“ Die ganzen Motivationsappelle, so Roth, prallen von dem Menschen ab. Man muss Ihnen schon ganz anders kommen, zeigt er auf: als ernsthaftes Vorbild und feinfühliger Zuhörer. (tw) Weitere Informationen: http://www.managerseminare.de News Für Frauen zählt das Arbeitgeberimage, Männer lieben Produkte Umfrage von McKinsey & Company und des Karrierenetzwerks e-fellows.net unter mehr als 3.300 jungen Stipendiaten aller Fachrichtungen. Spaß an der Arbeit ist für beide Geschlechter die Grundvoraussetzung für die Bewerbung. Doch bei der Arbeitgeberwahl achten TopStudentinnen vor allem auf das Ansehen des Unternehmens und auf Kollegialität. Ihre männlichen Kommilitonen lassen sich eher vom Produkt begeistern. Männer kontaktieren auch Unternehmen, bei denen sie sich nur geringe Chancen auf einen Arbeitsplatz ausrechnen. Frauen bewerben sich dagegen nur, wenn sie glauben, ihr Ziel auch erreichen zu können. Bei der Wahl des Arbeitgebers spielen die Empfehlungen von Familie und Bekannten eine große Rolle. An Bedeutung gewinnen zudem Karriereportale im Internet. Sie sind für Arbeitgeber ideale Recruiting-Plattformen. So gibt jeder zweite Natur-, Wirtschaftswissenschaftler und Jurist an, Karriereseiten im Internet zu nutzen. Mathematiker, Ingenieure und Geisteswissenschaftler sind zu rund 45 Prozent durch KarriereWebseiten auf Arbeitgeber aufmerksam geworden. Doch die Umfrage zeigt auch: Fast jeder dritte High Potential strebt zunächst eine akademische Karriere an. Danach streben rund die Hälfte (48 Prozent) der befragten Studierenden der Naturwissenschaften nach dem Diplom zunächst eine universitäre Laufbahn oder eine Promotion an. Bei den Topjuristen sind es 34 Prozent, bei Ingenieuren immerhin noch 30 Prozent. Nur jeder sechste Studierende der Wirtschaftswissenschaften zieht die Wissenschaft vor. Zu den beliebtesten Arbeitgebern in der Wirtschaft zählen, so die Studie, Unternehmensberatungen. Auf Platz zwei der bevorzugten Branchen für den Berufseinstieg folgen Firmen aus der Elektround Technologieindustrie. Mit ihnen verbinden High Potentials vor allem Innovationsstärke. Platz drei belegt die Automobilindustrie. Junge Akademiker schätzen dort vor allem das gute Ansehen der Arbeitnehmer. Die Chemieindustrie und Versicherungen landen dagegen auf den hinteren Rängen. (tw) Weitere Informationen: http://www.mckinsey.de © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 10 Ausgabe 2008-01, JG. 8 © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 11 Ausgabe 2008-01, JG. 8 News Fluktuation: Unternehmen schätzen Gründe anders ein als Mitarbeiter Die Unternehmensberatung Watson Wyatt analysierte europaweit die Mitarbeitergewinnungsund Bindungsfaktoren. Arbeitgeber messen Karrierechancen und der Unternehmensreputation die größte Bedeutung für die Mitarbeitergewinnung bei. Aus Mitarbeitersicht stehen jedoch die Arbeit selbst und die Sicherheit des Arbeitsplatzes an erster Stelle. Lediglich das Grundgehalt bewerten beide Seiten übereinstimmend als drittwichtigsten Grund für einen Arbeitsplatzwechsel. Auch im Hinblick auf Mitarbeiterbindung differieren die Prioritäten. Arbeitgeber denken, dass gute Karrierechancen, Beförderungsmöglichkeiten und das Grundgehalt ihre Mitarbeiter im Unternehmen halten. Jedoch hängt die Entscheidung „bleiben oder gehen“ aus Mitarbeitersicht vor allem von Stress am Arbeitsplatz, einem angemessenen Grundgehalt und den Beförderungsmöglichkeiten ab. „Für Unternehmen spielt die langfristige Karriereplanung offenbar eine deutlich wichtigere Rolle als für die Mitarbeiter selbst“, berichtet Christian Brück, Seniorberater im Geschäftsbereich Human Capital bei Watson Wyatt Heissmann. „Für Mitarbeiter sind jedoch Fakten wichtiger als Möglichkeiten“, so Brück. Das bedeute jedoch nicht, dass Unternehmen auf die falschen Faktoren für Mitarbeiterbindung und -gewinnung setzten, erklärt der Vergütungsfachmann. Karrierechancen und Beförderungsmöglichkeiten halten die meisten Arbeitnehmer nach wie vor für wichtig. „Arbeitgeber sollten jedoch auch Alltagsprobleme ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, die z. B. durch die Art der Arbeit, ein hohes Stressniveau und lange Arbeitswege verursacht werden“, rät Brück. Diese beeinflussen unmittelbar, wie Mitarbeiter ihre Situation einschätzen. An der europaweiten Studie nahmen mehr als 175 Unternehmen und 5.500 Mitarbeiter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Irland teil. Untersuchungen von Watson Wyatt in Nordamerika und Asien führten zu ähnlichen Ergebnissen. (tw) Weitere Informationen: http://www.heissmann.de News Alkoholiker: viele Unfälle, wenig Leistung, selten Therapie Was tun, wenn Alkoholkonsum zu problematischem Verhalten am Arbeitsplatz führt? Alkoholkranke fehlen etwa 16mal häufiger am Arbeitsplatz als Gesunde, meldet der Online-Dienst psychologie-aktuell.com. Die Unfallhäufigkeit ist verdrei- bis verfünffacht. Dennoch nehmen nur etwa zehn Prozent der Betroffenen therapeutische Hilfe in Anspruch. Fünf Prozent aller Beschäftigten sind alkoholabhängig, weitere zehn gefährdet. Die reale Arbeitsleistung sinkt auf 90 bis 75 Prozent. Neben dem betriebswirtschaftlichen Schaden und dem höheren Unfallrisiko leidet meist auch das kollegiale Klima. Daher sollten Vorgesetzte und andere Verantwortliche verstärkt auf die Problematik achten und eine Rehabilitation anstreben, fordern der Berliner Privatdozent Dr. Stephan Mühlig und sein Dresdener Kollege Prof. Dr. Jürgen Hoyer. Die wichtigsten Anzeichen eines verheimlichten Alkoholproblems sind nach Mühlig und Hoyer: häufige Fehltage (Kurzerkrankungen ohne ärztlichen Nachweis) häufiges Entfernen vom Arbeitsplatz, vorgezogenes Arbeitsende, Überziehen der Pausen, unregelmäßiger Arbeitsbeginn eingeschränkte und schwankende Arbeitsleistung Fehler, Versäumnisse © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Desorganisation, Abschottung der Arbeit gegen Einblicke von außen Duftstoffe, die die Alkoholfahne kaschieren sollen (Rasierwasser, Parfum, Mundsprays, Bonbons, Kaugummis) unsicherer oder überkontrollierter Gang ungepflegtes oder extrem gestyltes Erscheinungsbild häufige Schweißausbrüche, ständiges Lüften, ausgeprägte Müdigkeit impulsive Ausbrüche von Aggressivität aus nichtigen Anlässen, Überempfindlichkeit auffälliger sozialer Rückzug oder exzessive Geselligkeit (tw) 12 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Weitere Informationen: http://www.psychologie-aktuell.com © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 13 Ausgabe 2008-01, JG. 8 News Vorstandsgehälter steigen Studie: In 20 Jahren ist das Verhältnis der Bezüge der Vorstände von Dax 30Unternehmen zu den Mitarbeiterlöhnen vom 14-Fachen auf das 44-Fache gestiegen – bei der Deutschen Post auf das 87Fache und bei Metro gar auf das 140-Fache. Eine Studie vom Leiter des Instituts für Management an der HumboldtUniversität, Professor Dr. Joachim Schwalbach kommt gerade recht. Denn in der Öffentlichkeit tobt eine Diskussion über Managergehälter. Die Studie enthält die Entwicklung der Vorstandsvergütung der DAX 30-Unternehmen im Zeitraum von 1987 bis 2006. Betrachtet werden die Pro-Kopf-Vergütung, die Wachstumsraten und das Verhältnis der Pro-Kopf-Vergütung des Vorstands zu den Mitarbeitern (Ratio). Pro-Kopf-Vergütung: Firmenlenker wie DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche verdiente 7,5 Millionen Euro, obwohl sein Konzern 2006 nicht einmal die Kapitalkosten erwirtschaftete. Der zurückgetretene BP-Chef Lord Browne verdiente über 20 Millionen, der Glaxo-Lenker JeanPierre Garnier knapp 14,6 Millionen Euro im Jahr; beide bescherten ihren Aktionären negative Renditen. Wachstumsraten: In weniger als fünf Jahren haben die Vorstandschefs der deutschen Dax-Konzerne ihre Vergütung um knapp 50 Prozent gesteigert allein 2006 waren es mehr als 13 Prozent. Noch krasser fiel der Geldregen zwischen 2002 und 2006 bei den europäischen StoxxFirmen aus - der Gehaltszuwachs lag bei über 60 Prozent. Ratio: 1987 verdiente der Vorstand eines Dax-Konzerns ungefähr das 14-Fache eines durchschnittlichen Belegschaftsmitglieds. Heute liegt dieser Faktor bei 44 und hat sich damit mehr als verdreifacht. Mit durchschnittlich rund 4,3 Millionen Euro verdiente der Chef eines Dax-Konzerns vergangenes Jahr 21-mal so viel wie Kanzlerin Angela Merkel. Seit Anfang der 90er Jahre werden die Unternehmenslenker vermehrt über Aktienoptionen und andere sogenannte börsenorientierte Vergütungsinstrumente honoriert. Dies hat zu einem Auseinanderdriften von Vorstandsgehältern und Durchschnittslöhnen geführt. (tw) Weitere Informationen: http://www.wiwi.hu-berlin.de/im/_html/verguetungsstudie_2007.pdf http://www.manager-magazin.de/unternehmen/vorstandsgehaelter News Familienfreundliche Betriebe Planbare Arbeitszeiten und ein gutes Betriebsklima - das sind für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die wichtigsten Faktoren, um Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren zu können. Betriebe, die dies bieten, werden von ihren Beschäftigten mit Kindern als familienfreundlich eingestuft. Flexible Arbeitszeitmodelle dagegen haben weniger Einfluss als oft angenommen. Auch spezielle Angebote wie eine Notfallbetreuung kranker Kinder werden im Vergleich zum Betriebsklima als weniger wichtig angesehen. Um einen Betrieb familienfreundlicher zu gestalten, sind also weniger große Investitionen in die Infrastruktur nötig als vielmehr eine familienfreundliche Kultur im Umgang mit Beschäftigten. Das zeigt eine Untersuchung von Dr. Christina Klenner, Forscherin am Wirtschaftsund Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, und der Soziologin Tanja Schmidt. Die beiden Wissenschaftlerinnen werteten die Daten einer Befragung von 2.000 Beschäftigten aus. Die zentralen Befunde: Kürzere Arbeitszeiten entlasten: Die befragten Männer und Frauen wünschen sich im Durchschnitt © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de deutlich kürzere Arbeitszeiten, als sie tatsächlich haben. Eine zentrale Aufgabe im Betrieb bestehe darin, Wünschen nach kürzerer Arbeitszeit zu entsprechen, auch wenn es arbeitsorganisatorische Änderungen notwendig macht, folgern die Forscherinnen. Lieber planbar als flexibel: Flexible Arbeitszeitmodelle zeigen keine signifikanten Effekte auf die Beurteilungen. Entscheidend ist die Atmosphäre im Betrieb: Am wichtigsten ist es den Befragten, wie der Betrieb mit familiären Belangen umgeht. (tw) 14 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Weitere Informationen: http://www.boeckler.de/pdf/impuls_2007_17_3.pdf News Bore-out: Wenn die Arbeit langweilig wird Bisher kannten wir nur Burn-out. Jetzt geistert ein neues BuzzWord durch die Gazetten: Boreout. Der Schweizer Unternehmensberater Philippe Rothlin hat zusammen mit seinem Kollegen Peter Werder das Buch „Diagnose Boreout“. Geschrieben. Untertitel: „Warum Unterforderung im Job krank macht“. Von Bore-out gefährdet sind - so meldet nun „Die Welt“ Menschen, die am Arbeitsplatz chronisch unterfordert, gelangweilt, desinteressiert sind – aber durch Verhaltensstrategien stets die Fassade aufrechterhalten: Ich bin beschäftigt, ich habe viel zu tun. Da werden Sitzungszimmer für private Gespräche reserviert, Mitarbeiter bleiben länger im Büro, auch wenn sie eigentlich nichts zu tun haben, oder nehmen die nicht vorhandene Arbeit in Aktenkoffern mit nach Hause, immer nach dem Motto „Lieber ausgebrannt erscheinen als ausgelangweilt“. Bore-out ist nichts Neues, nur ein modischer Aufwasch, kontert Rüdiger Trimpop, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Universität Jena. „Da hat nur jemand einen eigenen Namen gebastelt – im Prinzip geht es um die gut erforschte Tatsache, dass beispielsweise Angestellte in Verwaltungen sehr schlecht motiviert sind“, sagt Trimpop. Denn es mangele bei diesen Tätigkeiten oft an vielem, was Arbeit interessant mache: Vielfalt, Bedeutung, Autonomie, direkte Rückmeldung – und dies kann zu Unterforderungsstress führen, mit den gleichen negativen Folgen wie Überforderung. „Es kommt zur inneren Kündigung, zu Krankheiten, Alkoholmissbrauch. Auch das Selbstwertgefühl wird stark angekratzt.“ „Für mich bedeutet Burn-out nicht mehr können und Bore-out nicht mehr wollen“, sagt daher der Wirtschaftspsychologe und Professor an der Universität Mainz Christian Dormann. „Der Beruf ist wesentlicher Teil der Identität, wer zugibt, sich auf der Arbeit zu langweilen, der greift seinen eigenen Selbstwert an“, sagt Dormann. Dazu kommt der gesellschaftliche und finanzielle Druck: Stell dich nicht so an. Sei froh, dass du überhaupt Arbeit hast, bekommt er zu hören. (tw) Weitere Informationen: http://www.welt.de/wissenschaft/article1451708/Langeweile_im_Job_macht_krank.html News Diversity: Vielfalt in der Belegschaft nutzen Letztes Jahr um diese Zeit haben die Unternehmen DaimlerChrysler, Deutsche Bank, Deutsche BP und Deutsche Telekom im Berliner Bundeskanzleramt die "Charta der Vielfalt" unterzeichnet. Die Jahresbilanz vom Kölner Diversity-Experten Michael Stuber liest sich allerdings "durchwachsen". Die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel übernahm sogar die Schirmherrschaft der Initiative der Unternehmen. Die Initiative sei ein wichtiger Beitrag zu einer Kultur der Vielfalt und des Zusammenhalts unserer Gesellschaft auf der Basis wechselseitiger Akzeptanz und gegenseitigen Vertrauens, so die Bundeskanzlerin. „Ich wünsche ihr im ‚Europäischen Jahr der Chancengleichheit für alle’ viele weitere Unterzeichner." Basis zur Gründung der Initiative war die Erkenntnis, dass Unternehmen nur dann wirtschaftlich erfolgreich sein können, wenn sie die vorhandene Vielfalt in der Unternehmenskultur und Beschäftigtenstruktur erkennen und nutzen. Insbesondere die angemessene Einbeziehung von Migrantinnen und Migranten bei der betrieblichen Einstellungsund Personalpolitik hatte man - neben den allgemeinen Aspekten Geschlecht, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Weltanschauung, auch Behinderung, Alter und sexuelle Orientierung - im Blick: Die beteiligten Unternehmen verpflichten sich im Rahmen der Charta dazu, eine Unternehmenskultur zu pflegen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jedes Einzelnen geprägt ist und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Vorgesetzte wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Werte erkennen, teilen und leben. Ihren Führungskräften kommt dabei eine besondere Verpflichtung zu. ihre Personalprozesse zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese den vielfältigen 15 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Fähigkeiten und Talenten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie ihrem Leistungsanspruch gerecht werden. die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb ihres Unternehmens anzuerkennen, die darin liegenden Potenziale wertzuschätzen und für das Unternehmen gewinnbringend einzusetzen. die Umsetzung der Charta zum Thema des internen und externen Dialogs zu machen. über die Aktivitäten und die Fortschritte bei der zur Förderung der Vielfalt und Wertschätzung in ihrem Unternehmen jährlich öffentlich Auskunft zu geben. ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Diversity zu informieren und sie bei der Umsetzung der Charta einzubeziehen. Michael Stubers „Ungleich Besser Diversity Consulting“ legt nun die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung dieser Initiative der Wirtschaft vor. Im Fokus der Erhebung steht die Analyse der Unternehmens-Websites sowie eine Befragung der Unterzeichner zu Zielsetzung, Erwartungen und Aktivitäten in Verbindung mit der Charta. Dabei wurden die Websites von 73 Organisationen untersucht, die bis September die Diversity Charta unterzeichnet hatten. Bis zum 24. 9. 2007 hatten rund 100 Organisationen die Charta unterzeichnet – die Websites von Kleinunternehmen wurden nicht ausgewertet. Anschließend wurden 40 Unterzeichner mit hohen Beschäftigtenzahlen gebeten, telefonisch oder schriftlich Fragen zu Motivation, Aktivitäten und Zielsetzungen ihres ChartaEngagements zu beantworten. 27 Unterzeichner nahmen an der Erhebung teil. Dass die öffentliche Erklärung nicht nur PR ist, zeige ihre Umsetzung: Ein Viertel der Befragten führe bereits Schulungen für Führungskräfte oder Mitarbeiter durch, um für Vielfalt zu sensibilisieren und die Zusammenarbeit zu verbessern. Ebenfalls verbreitet seien Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in Form von Kindertagesstätten, flexiblen Arbeitszeiten oder Barrierefreiheit. Die Analyse der Internetseiten der Unterzeichner zeige, dass ein großer Teil der Unterzeichner Diversity bereits auf ihren Webseiten kommuniziere. Dagegen überraschte Stuber die Zahl der Organisationen, die entgegen Punkt 5 der Charta zu keiner öffentlichen – noch nicht einmal im Rahmen der Studie vertraulichen – Auskunft bereit waren. Offensichtlich haben da einige Unternehmen beim Thema doch noch einen etwas längeren Weg vor sich, mag man da mutmaßen. (tw) Weitere Informationen: http://www.vielfalt-als-chance.de http://www.ungleich-besser.de und http://www.integrationsbeauftragte.de News Vom Homo Sapiens zum Homo Sedens Warum Joggen, der Gang ins Fitnesszentrum oder andere körperliche Ertüchtigungen dem Schreibtischtäter nicht ausreichend helfen, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Dickleibigkeit zu bekämpfen. Der moderne Mensch sitzt einfach zu viel, meist die Hälfte der Zeit, in der er wach ist. Und den Rest der Zeit ist der „Bürohengst“ auch zu wenig in Bewegung. Jedenfalls zu wenig, um dem Risiko von Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Dickleibigkeit oder anderen Ursachen eines vorzeitigen Todes zu begegnen. Dies meldet der Online-Dienst „Telepolis“. Missouri-Columbia herausgefunden haben. Das lange Sitzen vor den Bildschirmen während der Arbeit und in der Freizeit geht zu Lasten einer weitgehenden Inaktivität der Muskeln – und damit werden die Enzyme, die das Fett verbrennen, ausgeschaltet. Kurze, auch anstrengende Muskelkontraktionen durch Sport kompensieren die von einer längeren muskulären Inaktivität ausgehenden physiologischen Folgen nicht, wollen die Wissenschaftler Marc T. Hamilton, Deborah G. Hamilton und Theodore W. Zderic von der University of Die Wissenschaftler untersuchten Menschen und Tiere, um zu sehen, was mit dem Fett bei der sitzenden Inaktivität geschieht. Denn die physiologischen Auswirkungen langen Sitzens wurde bislang zu wenig untersucht. Bei Mäusen und Ratten bleibt das Fett, wenn diese sich nicht bewegen, im Fettgewebe und gelangt nicht ins Blut, um an die Muskeln zu gelangen, wo es verbrannt wird. Zudem werden durch Inaktivität die Lipasen, die Enzyme, die das Fett spalten, nach wenigen Stunden des Sitzens auf einen Wert zurückgefahren, der nur noch zehn © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de (USA) 16 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Prozent des normalen entspricht. Das habe sich auch bei dem in Muskeln von Menschen injiziertem Fett gezeigt. Mit den Lipasen sinkt auch HDL, das überschüssiges Cholesterin zur Leber transportiert und damit aus dem Körper schafft. Es spielt übrigens keine Rolle, ob man am Computer Hände und Arme bewegt, da die großen Muskeln, die viel Fett verbrennen, sich vor allem in den Beinen und im Rücken befinden. Viel wichtiger als der Freizeitsport sei deshalb, regelmäßig aufzustehen und mal herumzulaufen. (tw) Weitere Informationen: http://diabetes.diabetesjournals.org/cgi/content/abstract/db07-0882v1 News IBM: Unternehmen droht beim Führungsnachwuchs ein Desaster Die “Global Human Capital Study 2008”: Über 75 Prozent der Unternehmen werden nicht in der Lage sein, qualifizierte Führungskräfte schnell zu entwickeln. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse zum Thema Unternehmenstransformation zu gewinnen. Die Auswertung ergab vier wichtige Themenbereiche, mit denen sich die Führungsebenen aller Organisationsbereiche, einschließlich der Personalverantwortlichen, auseinandersetzen müssen: Entwickeln einer wandlungsfähigen Belegschaft: Drei Schlüsselfähigkeiten beeinflussen die Anpassungsbereitschaft: Erstens müssen Organisationen fähig sein, ihren künftigen Qualifikationsbedarf zu prognostizieren. Zweitens müssen sie Experten erfolgreich identifizieren und binden können. Und drittens müssen sie in der Lage sein, unternehmensübergreifend zusammenzuarbeiten, d. h., einzelne Mitarbeiter und Gruppen zusammenzubringen, die durch organisatorische Grenzen, Zeitzonen und Kulturen voneinander getrennt sind. Doch nur 14 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ihre Belegschaft sehr fähig ist, sich an Veränderungen anzupassen. Aufdecken der Führungslücke: Angesichts der starken Wachstumsmärkte in Schwellenländern und der anstehenden Pensionierungen in entwickelten Wirtschaftsregionen zeichnet sich hier eine kaum zu unterschätzende Problematik ab: Die Unternehmen sind über den aktuellen und prognostizierten Mangel an Führungspersönlichkeiten sehr besorgt. Über 75 Prozent der Befragten geben als wesentliches Problem an, dass sie nicht in der Lage sind, qualifizierte Führungskräfte schnell zu entwickeln. Knacken des Talentcodes: Das Managen der besonderen Talentmärkte erfordert einen strukturierten, analytischen Ansatz zur Gewinnung, Entwicklung und Bindung wichtiger Mitarbeiter. Angesichts der demografischen Entwicklung der Belegschaft, der Möglichkeit des einfachen und schnellen Arbeitgeberwechsels und der unterschiedlichen Ansprüche der jungen Generation an ihre Arbeit ruhen sich Unternehmen aber bislang offenbar auf dem bisher Erreichten aus: Über 60 Prozent der Unternehmen sind der Auffassung, dass sie Talente besser gewinnen und an sich binden als ihre Mitbewerber. Steigern des Wachstums durch analytische Kompetenz: Die Verbesserung der „Operational Excellence“, also die kontinuierliche Optimierung der Geschäftsprozesse, und die Erhöhung des Umsatzwachstums sind zwei strategische Notwendigkeiten für Unternehmen. Die gute Nachricht © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de der IBM-Studie ist, dass sich HR langsam von der klassischen Umsetzungsrolle weg und hin zu einer eher strategischen Rolle innerhalb der Unternehmensführung entwickelt. Die schlechte Nachricht ist, dass nur 39 Prozent der Befragten diesen strategischen Dialog wirklich auf einer regelmäßigen Basis führen. Und was in diesen strategischen Gesprächen fehlt, ist die analytische Grundlage, auf der sich wichtige Erkenntnisse gewinnen und Business Cases für Investitionen formulieren ließen. Fazit der Studie: Der Aufbau einer wandlungsfähigen Belegschaft erfordert mehr als eine Vielzahl von HR-Programmen. Er erfordert Führungsstärke – die richtigen Führungspersönlichkeiten zu haben, die fähig sind, eine Vision zu entwickeln und zu kommunizieren, Struktur und Leitlinien zu vermitteln und letztlich Geschäftsergebnisse zu liefern. Er erfordert die Fähigkeit, die richtigen Fachexperten zu identifizieren und ein Umfeld zu schaffen, in dem Wissen und Erfahrungen über traditionelle Organisationsgrenzen hinaus ausgetauscht werden. Weiterhin erfordert der Aufbau einer wandlungsfähigen Belegschaft ein Talent-Management-Modell, durch das wertvolle Mitarbeiter gewonnen, entwickelt und gebunden werden. Und schließlich hängt der Aufbau einer wandlungsfähigen Belegschaft entscheidend von der Fähigkeit ab, aussagefähige Daten zum aktuellen und prognostizierten Personalbestand zu extrahieren 17 Ausgabe 2008-01, JG. 8 sowie diese Informationen für strategische Erkenntnisse und Empfehlungen zu nutzen. Die“Global Human Capital Study 2008” basiert auf einer Primärerhebung, die vom Bereich Human Capital Management von IBM Global Business Services gemeinsam mit dem IBM Institute for Business Value (IBV) durchgeführt wurde. Mehr als 400 HR- Bereichsverantwortliche aus 40 Ländern nahmen an einer strukturierten Befragung teil. Als Ergänzung hat IBM eine Reihe von zusätzlichen Quellen ausgewertet. (tw) Weitere Informationen: http://www-935.ibm.com/services/de/bcs/html/hcstudy.html News DIHK: Fachkräftemangel nimmt erschreckende Ausmaße an Ein Drittel der Unternehmen in Deutschland kann derzeit offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen – doppelt so viele wie im Herbst 2005. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Industrieund Handelskammertages (DIHK). Die Unternehmen hierzulande haben immer mehr Schwierigkeiten, ihren Bedarf an hervorragend ausgebildeten Mitarbeitern zu decken: Während einerseits die Zahl potenzieller Erwerbspersonen in den kommenden Jahren deutlich sinken wird, ist der Anteil von Schulabbrechern nach wie vor hoch und die Ausbildungsreife vieler Jugendlicher mangelhaft. Außerdem ist das Interesse an Naturwissenschaften, Mathematik und technischen Berufen immer noch sehr gering. "Deutschland gehen dabei vor allem Techniker aus", erläuterte DIHKHauptgeschäftsführer Martin Wansleben, die Ergebnisse der IHKErhebung "Kluge Köpfe – vergeblich gesucht!". Der Umfrage liegen knapp 20.000 Unternehmensantworten zugrunde. Auf Grundlage der Ergebnisse schätzt der DIHK, dass der deutschen Wirtschaft derzeit – auf das Gesamtjahr 2007 gerechnet – rund 400.000 Fachkräfte fehlen. Mit immensem volkswirtschaftlichen Schaden: "23 Milliarden Euro Wertschöpfungsverzicht bedeuten in diesem Jahr rein rechnerisch einen Wachstumsverlust von einem Prozentpunkt", so Wansleben. geringer sind die Probleme in der Medizin- und Elektrotechnik, im Kraftfahrzeugbau und in der Pharmazie. Nachdem die aktuelle Konjunktur gerade von den Erfolgen der deutschen Exportindustrie getragen werde, stelle sich der Mangel an qualifiziertem Personal damit als "eine zentrale Wachstumsbremse in Deutschland" dar, sagte Wansleben. Zudem gerate Deutschland auch im EU-Wettbewerb um die besten Fachund Führungskräfte zunehmend ins Hintertreffen. "Das können wir uns nicht leisten", warnte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Der Aufbau von Produktionsstätten und die Investition in Arbeitsplätze lohnten sich immer weniger, wenn qualifiziertes Personal fehle. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt Deutschland aber dringend hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte. Die Organisation der Industrie- und Handelskammern (IHKs) stellt 2008 deshalb unter das Motto "Wirtschaft bildet – Unsere Zukunft". Im Mittelpunkt der Veranstaltungen und Aktionen im kommenden Jahr steht die Frage, welche Strategien zur Sicherung des Fachkräftebedarfs notwendig sind. Dazu gehören Anstrengungen zur Reform des Bildungssystems ebenso wie verstärkte Bildungsinvestitionen sowohl seitens der Beschäftigten als auch der Unternehmen. (tw) Die DIHK-Umfrage verdeutlicht zudem, dass exportstarke Industriezweige vom Fachkräftemangel besonders betroffen sind. Im Maschinenbau beispielsweise haben fast zwei Drittel der Betriebe Schwierigkeiten, geeignete Kandidaten für ihre offenen Stellen zu finden. Kaum Weitere Informationen: http://www.dihk.de/inhalt/download/fachkraeftemangel_07.pdf News Studie zur Unternehmenskultur © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 18 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Für bis zu 31 Prozent des finanziellen Erfolges ist die Unternehmenskultur verantwortlich. Das Bundesarbeitsministerium fordert Unternehmen auf, mehr in die Mitarbeiter zu investieren. Nach der groß angelegten Erhebung des Kölner Marktforschungsinstituts Psychonomics in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln für das Bundesarbeitsministerium können immerhin 40 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als umfassend engagiert am Arbeitsplatz gelten. Dieses grundsätzlich vorhandene Potenzial der Mitarbeiter wird in den meisten Unternehmen und Organisationen in Deutschland jedoch nicht ausreichend genutzt. Deshalb sei die Entwicklung einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur nötig, heißt es in dem Forschungsbericht, den das „Personalmagazin“ in seiner Januarausgabe veröffentlicht. Solch eine Kultur fördere Engagement, Zufriedenheit und Unternehmenserfolg. Den größten Einfluss auf das Engagement hätten etwa die Schaffung von Teamgeist, das Erleben von Zugehörigkeit, Wertschätzung und gezeigtes Interesse an der Person. Befragt wurden im Jahr 2006 mehr als 37.000 Beschäftigte in 314 Unternehmen aus den zwölf größten Branchen. Damit sei es die größte repräsentative Untersuchung ihrer Art weltweit, sagte psychonomicsLeiter Frank Hauser der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Forscher fanden heraus, dass gut drei Viertel (77 Prozent) der Mitarbeiter im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrer Arbeit sind allerdings mit abnehmender Tendenz im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2001. So sank etwa der Anteil derer, die "völlig zufrieden" sind, innerhalb von fünf Jahren von 16 auf 6 Prozent. Ebenfalls 77 Prozent der Befragten möchten laut der Studie noch mindestens fünf Jahre bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben. Identifikation mit ihrem Unternehmen sowie eine hohe Einsatzbereitschaft zeigten jeweils knapp zwei Drittel. "Insgesamt können etwa 40 Prozent der Befragten als umfassend engagiert gelten", sagte Hauser. Gestiegen ist der erlebte Arbeitsstress. 62 Prozent stellten eine Zunahme in den vergangenen Jahren fest. 2001 hatten mit 48 Prozent noch deutlich weniger Beschäftigte angegeben, dass der Stress am Arbeitsplatz gestiegen sei. Erstmals habe man in der Studie den Zusammenhang zwischen dem Engagement der Mitarbeiter und dem Unternehmenserfolg statistisch nachweisen können, betonte Hauser. Demnach ist die Unternehmenskultur für bis zu 31 Prozent des finanziellen Erfolges verantwortlich. Entsprechend bewerteten besonders erfolgreiche Unternehmen am häufigsten das Engagement der Mitarbeiter als den wichtigsten Wettbewerbsfaktor. "Die weniger erfolgreichen Unternehmen setzen vor allem auf den Preis", so Hauser. Die Abteilungsleiterin für Arbeitsrecht und Arbeitsschutz im Bundesarbeitsministerium, Dr. Cornelia Fischer, forderte in diesem Zusammenhang mehr Investitionen der Unternehmen in bessere Arbeitsbedingungen. "Mitarbeiter verzinsen diese Investitionen durch gutes Engagement“, sagte sie der dpa. Bei der Studie wurden die Beschäftigten auch danach befragt, wie sie Unternehmenskultur in ihrer Firma erleben. Demnach sind Kundenorientierung und Leistungsorientierung am stärksten ausgeprägt. Aspekte der Mitarbeiterorientierung wie etwa © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Führungskompetenz, Fairness, Förderung oder Fürsorge fand nur gut die Hälfte der Beschäftigten in ihren Unternehmen wieder. Am kritischsten wurde die Beteiligung an den Gewinnen des Unternehmens bewertet. Nur etwa jeder Vierte fühlt sich angemessen beteiligt. Die Studie zeigt auch: Kultur ist kein Schicksal, sondern lässt sich bis zu einem gewissen Grad gestalten, verändern und gezielt steuern. Die Personalabteilung spielt dabei eine entscheidende Rolle: Personalauswahl. Personaler sollten darauf achten, dass die persönlichen Werte eines Bewerbers mit den Unternehmenswerten übereinstimmen. Die oben genannte Studie ermittelte einen signifikanten Zusammenhang zwischen der gezielten Auswahl von Mitarbeitern, die sich mit den Unternehmenswerten identifizieren können, und dem Unternehmenserfolg. Personalstruktur. Diese sollten Personaler im Auge behalten, denn einige Faktoren haben sich im Rahmen der Studie als maßgeblich für die Mitarbeiterzufriedenheit und das Engagement herausgestellt. So zeigt beispielsweise die Beschäftigung einer hohen Quote von Zeit- oder Leiharbeitskräften eine negative Korrelation mit der Mitarbeiterzufriedenheit; ein hoher Anteil von Frauen in Führungspositionen wirkt sich dagegen positiv auf Mitarbeiterzufriedenheit und Unternehmenserfolg aus. Kommunikation. Für eine lebendige Unternehmenskultur ist es wichtig, dass Leitbilder und Werte immer wieder über verschiedene Kanäle den Mitarbeitern kommuniziert werden. Einen entscheidenden Beitrag zu dieser Kommunikation kann die Personalabteilung im Rahmen der Maßnahmen zur Integration neuer 19 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Mitarbeiter (Begrüßungspakete, systematische FeedbackGespräche, „Pate" oder „Mentor" als Ansprechpartner) leisten. Personalentwicklung. Weiterbildungsmaßnahmen gelten als wichtiges Merkmal guter Arbeitsplatzqualität diese Erkenntnis ist nicht neu. Überraschend ist deshalb, dass es der Studie zufolge nicht die Anzahl der Weiterbildungsangebote und auch nicht die Inhalte sind, die für eine gute Unternehmenskultur und zufriedene Mitarbeiter sorgen. Ausschlaggebend ist vielmehr die faire Verteilung der Angebote zwischen Mitarbeitern und Führungskräften. Work-Life-Balance. Unternehmen, die Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf anbieten (flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter in Elternzeit, Betriebskindergarten et cetera) werden als besonderns mitarbeiterorientiert wahrgenommen. Ebenso positiv auf die Unternehmenskultur wirken sich Maßnahmen zur Gesundheitsförderung aus. (tw) Weitere Informationen: http://www.personalmagazin.de http://www.psychonomics.de und http://www.bmas.de News Talent Management: High-Potentials verlangen mehr als gutes Gehalt PwC-Studie: Unternehmensethik ist für neun von zehn Absolventen wichtiges Bewerbungskriterium. Personalabteilungen müssen sich auf neue Herausforderungen einstellen. Unternehmen müssen im Wettbewerb um die Führungskräfte von morgen mehr bieten als ein gutes Gehalt und Karriereperspektiven. Neun von zehn Berufseinsteigern suchen explizit nach einem Arbeitgeber, der für die gleichen Werte einsteht wie sie selbst, wie aus der Studie "Managing Tomorrow's People: The Future of Work to 2020" der Wirtschaftsprüfungsund Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. Auf eine passende Unternehmensethik achten vor allem amerikanische (90,2 Prozent) und chinesische Absolventen (87,2 Prozent), während dieser Aspekt nur für sieben von zehn britischen Berufseinsteigern besonders wichtig ist. "Die befragten Absolventen wissen, dass ihre Arbeitswelt eine andere ist als die ihrer Eltern. Flexibilität und Internationalität sind für die Berufseinsteiger von heute selbstverständlich, sie erwarten jedoch umfassendere Gegenleistungen von Arbeitgebern als bislang üblich", kommentiert Louis de Vries, Leiter des Bereichs Human Resources Services bei PwC. Personalabteilungen müssten sich demnach auf verschiedene Szenarien einstellen. Im Szenario einer vor allem wettbewerbsorientierten Welt konkurrieren Arbeitgeber mit maßgeschneiderten Angeboten um knappes Personal. Um Talente zu binden, kümmern sich Unternehmen um viele Aspekte des täglichen Lebens wie Gesundheitsversorgung, Kinderbetreuung und sogar die Wohnung ihrer Mitarbeiter. Denkbar ist aber auch ein Szenario, in dem der Kontakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf ein Minimum beschränkt ist. Arbeitnehmer arbeiten individuell und auf Projektbasis, so dass für ein klassisches Human-ResourceManagement kaum noch Bedarf besteht. Für die Studie wurden knapp 3.000 Absolventen aus China, Großbritannien und den USA befragt. Die Arbeitswelt-Szenarien entwickelte PwC gemeinsam mit dem James Martin Institute for Science and Civilization der SAID Business School in Oxford. (tw) Weitere Informationen: http://www.pwc.de/de/futureofwork © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 20 Ausgabe 2008-01, JG. 8 2. DBVC-Dialogforum für Unternehmensvertreter Am 25. und 26. Januar 2008 fand das dritte Dialogforum des Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC) mit Unternehmensvertretern statt. Gastgeber für das dritte Dialogforum war die Deutsche Bahn AG, DB Training, die ihre Räumlichkeiten im Trainingszentrum und Seminarhotel in Bad Homburg zur Verfügung stellte. Schwerpunkte des Dialogforums waren die Themen "PE, OE und Coaching-Felder in Großunternehmen“ und "Coaching – Was nützt es Mittelstandsunternehmen?". Die Teilnehmer des Dialogforums kamen aus renommierten Unternehmen wie z.B. der ABB AG, Credit Suisse, Deutsche Bahn AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Lufthansa AG, Deutsche Telekom AG, Frankfurter Sparkasse, Freudenberg & Co KG, Heidelberger Druckmaschinen AG, Helvetia Versicherungen, Kreissparkasse Ludwigsburg, MANN + HUMMEL GmbH, Metro AG, N-ERGIE AG, PriceWaterhaousCoopers AG, RKW Kompetenzzentrum, R. STAHL AG, SAP AG, Schott AG, SCHUFA Holding AG, Siemens AG, Sparkassenakademie Schloss Waldthausen, UBS Deutschland AG, Volksbank Kirchheim-Nürtingen, Woco Industrietechnik GmbH. Zum Verlauf: Die Begrüßung seitens des DBVC erfolgte durch Dr. Bernd Schmid (Vorsitzender des Präsidiums) und Angelika Leder (Mitglied des Vorstands). Frau Leder verwies bei ihrer Begrüßung auf das neue DBVC-Kompendium zur Profession Coaching, auf den ausgelobten deutschen Coaching-Preis und auf den anstehenden DBVC-Kongress 17.–18.10.2008 in Berlin-Potsdam. Dr. Bernd Schmid erläuterte den Grundgedanken der Dialogforen. Im Anschluss begrüßte Pia Schilling, Standortleiterin der DB Training in Bad Homburg die Teilnehmer im Namen des Gastgebers. Angelika Weil, Leiterin Grundsätze Führungskräfteentwicklung bei der Deutschen Bahn AG stellte im Anschluss daran das "Führungskräfte-Coaching bei der Deutschen Bahn AG" vor. Nach diesem thematischen Einstieg wurden die Teilnehmer von Dr. Bernd Schmid auf die nachfolgenden persönlichen Dialoge eingestimmt. Die Themen des Nachmittags waren „Führungskräfte coachen Mitarbeiter – Erfahrungen aus der Praxis“ (Angelika Leder gemeinsam mit Unternehmensvertretern) und "Mittelstand und Coaching – Passt das zusammen?" (Klaus Jäger, R. STAHL AG). Bei einem gemeinsamen Abendessen wurde der Austausch zwischen den Teilnehmenden informell weitergeführt wurde. Dabei nahmen in diesem Jahr sehr viele Teilnehmende an der Abendveranstaltung teil und es war eine sehr angenehme und anregende Atmosphäre zwischen den Teilnehmenden spürbar. Durch den zweiten Tag führte für den DBVC Claus-Dieter Hildenbrandt (Leiter des DBVCFachausschusses "Wissen"). Die © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Themen des Tages waren "Externe und Interne im Zusammenspiel – Varianten der Zusammenarbeit – ein Positionierungsinstrument" (Peter Boback, SAP AG); "Gesundheitsmanagement und Coaching am Beispiel einer Volksbank" (Wolfgang Allmendinger, Volksbank Kirchheim-Nürtingen); "OE und Coaching im Spannungsfeld Zentralisierung / DeZentralisierung" (Dagmar Wötzel, Siemens AG); "Der CoachingNutzen aus Sicht von Coach, Coachee und Unternehmen – Ein Evaluationsinstrument" (Konrad Elsässer, DBVC). Alle Beteiligten waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden, es wurden intensive Gespräche über Coaching-Ansätze und verständnisse geführt. Für ein allseits gewünschtes 4. DBVCDialogforum wurde der 30.– 31.01.2009 festgelegt. Erfreulich für den DBVC als Veranstalter: Mehrere Teilnehmer kündigten bereits an, dann nicht mehr als Gast, sondern als Mitglied im DBVC dabei sein zu wollen. Dr. Bernd Schmid hat sich als Leiter des Instituts für systemische Beratung, Wiesloch, wieder bereit erklärt, auch das 4. Dialogforum in 2009 zu organisieren. Unternehmensvertreter, die Interesse an einer Einladung haben bzw. zur Veranstaltung beitragen 21 Ausgabe 2008-01, JG. 8 möchten, werden gebeten sich an Frau Susanne Meyer (E-Mail: [email protected]) zu wenden. Zum Hintergrund der DBVCDialogforen: Die Dialogforen des DBVC bieten qualifizierten Austausch zwischen Coaching-Fachleuten im DBVC und in den Unternehmen. DBVCMitglieder und Experten aus Organisationen sprechen miteinander über Einsatz, Nutzen und Qualität von Coaching in Organisationen sowie über Entwicklungen im Coaching-Feld. "Dialog" – das heißt, dass alle auf Augenhöhe ihre Erfahrung einbringen und miteinander zu wichtigen und interessanten Themen arbeiten. Als Kristallisationspunkte werden Inputs oder Workshopdesigns angeboten. Als Coaching-Verband widmet sich der DBVC generell den Fragen rund um die Profession Coaching. Externe können dabei erst im qualifizierten Zusammenspiel mit internen Fachleuten und Verantwortungsträgern nachhaltig wirksam werden. Ausgangspunkte der Dialogforen sind daher die Themen, die für Organisationen und professionelle Entwicklungswege wesentlich sind. Weitere Informationen: http://www.dbvc.de Audio-Dateien vom 3. Dialogforum: http://www.systemische-professionalitaet.de/isbweb/content/view/162/208/ © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 22 Ausgabe 2008-01, JG. 8 3. Rezensionen von Coaching-Büchern in dem man sich wahrlich tummeln, aber auch verlaufen kann. Höher, Peter (2007). Coaching als Methode des Organisationslernens. Bergisch-Gladbach: EHP. ISBN: 978-3-89797-041-0 428 S.; 34,00 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3897970414/cr In der Praxis wie in der theoretischen Diskussion wird Coaching überwiegend als EinzelCoaching im Sinne einer personorientierten, individuellen, hochwirksamen Beratungsform definiert. Versteht man allerdings Coaching darüber hinausgehend als in verschiedenen Varianten mögliches Beratungssetting, geht man sogar noch einen Schritt weiter und lädt andere, bislang schon übliche und etablierte Lern- und Veränderungsformate mit der Coaching-Philosophie auf, kommt man zu einem coaching-basierten Change-Ansatz. Andererseits – von der klassischen Change-Ansatz her kommend – liegt es ebenso nahe, Coaching als ein Design-Element in übergreifende Veränderungsarchitekturen mit aufzunehmen und diese damit wirksamer zu machen. Coaching kann folglich, dem Ansatz von Königswieser und Hillebrand folgend, sowohl Tool als auch Design als auch die Architektur von Veränderung auszeichnende Philosophie sein. – Ein weites Feld, Peter Höher durchstreift das Feld mit großer Selbstverständlichkeit, Liebe zum Detail und großen Plänen. Denn dieses Buch stellt seine Dissertation am Fachbereich Pädagogik der Universität der Bundeswehr in Hamburg (Professor Dr. Harald Geißler) dar. Auf den über 400 Seiten erfährt der Leser so einiges: Über das Beratungsverständnis des Autors, der unter anderem einige Zeit für die Beratungscompany Kienbaum gearbeitet hat, seit einigen Jahren aber seine eigenen Wege geht. Über den gegenwärtigen Stand der Forschung zum Thema Coaching und welche zusammenfassende Schlüsse der Autor daraus für Coaching als pädagogische Intervention zieht. Da hat der Leser schon einmal die ersten 100 Seiten hinter sich gebracht. Wer sich einigermaßen im Bereich Coaching auskennt, kann sich diesen Part, der unter anderem den akademischen Etiketten geschuldet ist, getrost sparen. Für weniger im Thema eingearbeitete Leser stellt dieser Part aber auch ein guter Überblick dar. Neueres und auch den anspruchsvollen Leser Anregendes bietet das fünfte Kapitel über Coaching im Kontext der (Re-) Konstruktion personaler und organisationaler Identität. Hier wird Bezug auf die neueren Erkenntnisse der Neurobiologie genommen, insbesondere auf die Rolle der Emotionen. Wenn Coaching unter anderem als eine Form der Selbstreflexion betrachtet wird, ist es natürlich delikat, sich darüber klar zu werden, was denn da genau sich selbst reflektiert. Für die moderne Neurobiologie ist der Verstand ja schon lange nicht mehr der „Herr im Hause“, für den man ihn seit Rene Descartes gehalten hat. Höher © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de belässt es damit aber nicht, sondern ergänzt seine Darstellung mit Bezugnahme auf Konzepte der systemischen Theorie, des NLP oder des lösungsorientierten Ansatzes. Auch soziologische Quellen wie die Systemtheorie Dirk Baeckers finden Beachtung, des weiteren werden etliche Organisationsbilder (Metaphern) diskutiert, so dass sich der Leser alsbald in einem symphonischen (vielleicht auch ein wenig eklektisch eigensinnigen) Konzert erlebt. Coaching, so resümiert der Autor, wird zum paradoxen Versuch, nicht steuerbare Prozesse in sich selbst steuernden, lernenden Systemen doch noch zieldienlich zu beeinflussen - womit er Führung vergleichbar werde. Im sechsten Kapitel wird organisationales Lernen als Bezugspunkt für Coaching betrachtet. Wieder erfolgt, wie schon in der Darstellung zu Coaching, ein Parforce-Ritt durch die Theorienlandschaft mit all seinen Verästelungen, Dopplungen und facettenartigen Beschränkungen. Wie hatte schon Kurt Lewin gesagt: Nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie! Aber leider hatte er dabei verschwiegen, dass die Praxis so vielfältig und multidisziplinär ist... Solche Theorieüberblicke lassen den Leser in der Regel entweder verwirrt, weil nicht homogen, oder unzufrieden zurück, da Stückwerk und mangelnde Kompatibilität wahrgenommen wird. Auch Autor Höher liefert an dieser Stelle kein bewertendes Fazit, sondern bezieht sich im Folgenden je nach Lage auf einzelne Modelle oder Konzepte. Nach nunmehr 200 Seiten beginnt nun Teil 2 des Buchs: Es wird ausführlich ein coaching-basierter Change-Prozess in einer Bank über mehrere Jahre hinweg dargestellt. Dem Leser wird begreiflich, wie nach einer Fusion aus wenigen Change- 23 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Workshops und anschließenden Coachings mit der Zeit eine gewaltige Change-Architektur entstand. Eine Fülle von ChangeDesignelementen werden eingesetzt, oftmals auch unterbrochen von kurzen theoretischen Inputs, beispielsweise um en passant das Teamrollenmodell von Belbin oder andere Konzepte zu erklären. Speziell Coaching betreffend werden neben dem Einzel-Coaching auch Shadowing, also die Begleitung (teilnehmende Beobachtung) von Klienten im Alltag, oder CrossCoachings (eine Führungskraft coacht Mitarbeiter einer anderen Führungskraft einer anderen Abteilung) durchgeführt. Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, der Autor hatte in diesem Unternehmen die Möglichkeit, sich einmal „so richtig austoben“ zu können. Man könnte glatt auf die Idee kommen, einmal eine Tabelle aller Varianten und Kombinationen aufzustellen um zu schauen, ob er nicht doch etwas vergessen haben sollte... Auch Coaching-Ausbildungen und coaching-basierte Führungskräfteentwicklungen fanden noch statt. All das wird nun abschließend bewertet und kritisch diskutiert. Coaching, so der Autor, erweist sich hier als eine kulturspezifische Arbeit an der sozialen Konstruktion individueller, kollektiver und organisationaler Identität - und als pädagogische Intervention und Interaktion. Für Praktiker ist dieses Buch keine leichte Kost, sondern „ein ziemlich dickes Brett“; wiewohl sich eine Fülle an Umsetzungsideen und damit wertvollen Anregungen finden lassen. Eher akademisch vorgeprägte Leser werden vielleicht den empirisch-evaluativen Aspekt gegenüber dem pragmatischen zu kurz gekommen sehen. Wiewohl dem Autor der unbestrittene Verdienst zukommt, hier einmal einen wirklich umfangreichen Change-Prozess dargestellt und systematisch diskutiert zu haben. Und natürlich bleiben da noch Fragen offen für die nächsten Forschergenerationen. Thomas Webers Redaktion Coaching-Report Weyand, Giso (2007). Sog-Marketing für Coaches. So werden Sie für Kunden und Medien (fast) unwiderstehlich (2. Aufl.). Bonn: ManagerSeminare. ISBN: 978-3-936075-49-6 264 S.; 49,90 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3936075492/cr Der Coaching-Markt wird immer größer und damit auch zunehmend unüberschaubar. Um sich als Coach da gezielt zu positionieren, wird es in Zukunft immer wichtiger werden, eine individuelle Marketingstrategie zu entwickeln. Ein Leitfaden hierzu hat Giso Weyand mit seinem Buch geschrieben. Dem Autor zufolge sind es drei entscheidende Schritte, die Marketing zum „Sog-Marketing“ machen: Positionierung, Inszenierung und Profilierung. Diesen Schritten werden spezifische Marketinginstrumente, die für Coachs Erfolg versprechend sein sollen, zugeordnet. © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Im ersten Schritt „Positionierung“ geht es um die persönliche Verortung des Coachs: Was genau ist das Besondere, das er - auch als Allrounder - bieten kann? Wie kann er dann im nächsten Schritt diese Besonderheit inszenieren und welche Bedürfnisse von potenziellen Kunden kann er befriedigen? In fünf Schritten wird der Leser zum eigenen Positionierungsmix angeleitet. Dabei kann der Leser klaren Leitfragen folgen und auf diese Weise seine persönliche Strategie entwickeln. Gut gefallen hat mir dabei, dass der Leitfaden, den Weyand erstellt, nicht nur systematisch-strukturiert aufgebaut ist, sondern auch Erklärungen enthält, warum ein bestimmter Schritt vollzogen werden sollte, bzw. warum eine bestimmte Frage gestellt werden sollte. Diese Vorgehensweise wird auch bei den beiden folgenden Strategieschritten beibehalten. Alle Anleitungen werden von anschaulichen Beispielen flankiert. Insbesondere dem Internetauftritt wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet und es werden unterschiedliche Beispiele präsentiert, die in der Regel aus der Beraterpraxis des Autors stammen. Daneben gibt es ein Interview mit dem Coaching-Pionier Uwe Böning, eine weitere interessante Perspektive. Insbesondere darauf, wie sich die Anforderungen im Coaching-Markt entwickelt haben und auch darauf, wo die Fallstricke so mancher Selbstinszenierung liegen. Sieben Inszenierungsmerkmale, an denen sich Erfolg oder Misserfolg scheiden, werden beschrieben. Zum Abschluss gibt Weyand eine klare Übersicht, welche Zeitschiene realistischerweise zu den einzelnen Positionierungsschritten einzuplanen ist, bzw. welche Zeitplanung für den Aufbau einer ganzheitlichen Sog- 24 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Marketing-Strategie werden sollte. eingeplant Jetzt kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen – oder? Das Buch ist sicherlich sehr gut strukturiert und gibt eine professionelle Anleitung. Zur Steuerung eigener Vorüberlegungen ideal. Um diese dann in die Realität umzusetzen bedarf es meines Erachtens allerdings einer tiefer gehenden Reflexion, so dass es jedem anzuraten ist, sich bei der Entwicklung der eigenen Strategie einen Sparringspartner zu suchen, der die eigene Selbsteinschätzung zu den persönlichen Besonderheiten, also bereits im ersten Schritt „Positionierung“, konstruktiv hinterfragt und ergänzt. Andrea Weitz Fachhochschule des Mittelstands (FHM), Bielefeld www.fhm-mittelstand.de Rauen, Christopher (Hrsg.). (2007). Coaching-Tools II. Erfolgreiche Coaches präsentieren Interventionstechniken aus ihrer Coaching-Praxis. Bonn: ManagerSeminare. ISBN: 978-3-936075-65-6 348 S.; 49,90 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3936075654/cr Das Buch knüpft an den großen Zuspruch an, den seinerzeit der erste Band der Coaching-Tools erzielt hatte. Schon drei Wochen nach Erscheinen war im September 2004 die gesamte Druckauflage vergriffen. Daraus lässt sich ableiten, dass eine übergreifende Sammlung von Praxiswissen auch weiterhin auf großes Interesse stößt. Vor diesem Hintergrund wurden erneut Beiträge von 52 erfahrenen Coaches gesammelt, in eine durchgängige Struktur gefasst und in dem hier besprochenen Werk veröffentlicht. Bereits im Vorwort weist der Herausgeber darauf hin, dass die – oberflächliche – Kenntnis einzelner Coaching-Tools möglicherweise reinen „Coaching-Technikern“ Vorschub leisten mag. Diese würden sich dann allein an die hier vorgestellten Methoden klammern, ohne jedoch die ganzheitliche Qualität des Coaching-Geschehens im Auge zu behalten. Doch der Verkauf von Werkzeugkästen allein macht bekanntlich keinen Facharbeiter überflüssig. In diesem Sinne sollen dann auch in dem hier vorgestellten Sammelband diverse Anregungen für die Praxis gegeben werden, die weiterhin behutsam und mit Expertise in den Gesamtprozess einzufügen sind. Um den zahlreichen Einzelaufsätzen Struktur zu verleihen, ist das Buch analog dem idealtypischen Verlauf von Coaching-Prozessen gegliedert, den Rauen und Steinhübel 2001 vorgestellt haben: Come together, Orientation, Analyis, Change, Habour (COACH-Modell). Eine Zusammenfassung zu Beginn jedes Hauptabschnittes erleichtert dem Leser den Einstieg in das jeweilige Thema. Auch die Einzelaufsätze sind klar strukturiert nach EinzelKategorien wie „Kurz-/Ausführliche Beschreibung“, © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de „Anwendungsbereiche“, „Voraussetzungen/Kenntnisse“, „Quellen“ etc. Bei insgesamt 53 ausgewählten Interventionstechniken fällt die inhaltliche Beschreibung des Buches nicht leicht. Die Palette reicht vom Fragebogen-basierten „Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP)“ über diverse Aufstellungstechniken wie „Dieser Zirkus“ oder „Psychodynamische Fallaufstellung“, Visualisierungsmethoden wie „Karriere-Chart“ oder „Rollenkompass“ bis hin zu Abschluss-Interventionen wie „Heldenreise“ oder „Die guten Wünsche – Ein Ressourcenkreis“. Ebenso hätten auch viele weitere Techniken eine Erwähnung verdient. Insofern dienen die genannten Stichworte allein als „Appetitanreger“ für eine intensivierte Beschäftigung. Der Leser profitiert dabei zweifellos von der professionellen Vielfältigkeit der Autoren, wobei die lange Autorenliste durchaus als ein aktuelles „Who-is-who“ der momentanen deutschen CoachingLandschaft angesehen werden kann. Positiv ist des Weiteren zu erwähnen, dass keine besondere Coaching-Schule wie „Psychodynamik“, „Systemik“ oder „NLP“ dominieren, sondern vielmehr der Pragmatismus der Anwendbarkeit im Vordergrund steht. Einige Artikel sind mit wenigen Seiten sehr kurz bemessen, andere wiederum fallen etwas umfangreicher aus. Doch trotz oder vielleicht gerade wegen der guten Übersichtlichkeit und Struktur dieses Sammelbandes kann sich aufgrund der Fülle von Einzelartikeln beim Leser womöglich eine gewisse Tendenz zum „Durchblättern“ breit machen – man mag dann nicht mehr unbedingt jede Seite von Anfang bis Ende durchlesen. 25 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Als Zielgruppe des Buches kommen in erster Linie Praktiker in Betracht, die ihr bereits vorhandenes Repertoire an Coaching-Techniken erweitern und von der Vielfalt der vorgestellten Interventionen profitieren möchten. Für echte, durchaus wirtschaftlich denkende Anwender mag sich die Frage stellen, ob sich eine Investition in dieses Buch lohnt. Dazu gilt das klassische Argument, dass sich der Preis rasch amortisiert, wenn sich auf Grund der Lektüre auch nur einige wenige Coaching-Sitzungen als besonders ergiebig und erlebnisreich für Coach und Coachee erwiesen haben. Dr. Klaus Stulle Corporate Human Resources, Bayer AG, Leverkusen [email protected] Birgmeier, Bernd R. (2006). Coaching und Soziale Arbeit. Weinheim: Juventa. ISBN: 978-3-7799-1952-0 292 S.; 26,00 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3779919524/cr „Ist Coaching ein Format oder ein Verfahren?“, würde Ferdinand Buer bekanntermaßen fragen. Bernd Birgmeier, Wissenschaftler an der Katholischen Universität Eichstätt, treibt die Frage um, ob Coaching eine Methode oder eine Profession darstellt. Wünschenswert wäre ihm eher der zweite Fall, denn so ließe sich manch altbackene Berufsbezeichnung ad acta legen. „Sozialpädagoge“ ist einer dieser Berufe, dem das Image des Soften und Ineffizienten anhängt – Kuschelpädagogik und Betroffenheitsritual, angestaubt und mit dem Signum der Alt-68er behaftet. Wie strahlend dagegen die Konnotation, also die gedankliche Verknüpfung mit Erfolg, Gewinn und Glücksvision beim Begriff Coaching. Nun ist Birgmeier weit davon entfernt, derart platte Vorurteile zu verbreiten. Ihm geht es vielmehr um eine gründliche Fundierung eines sozialpädagogischen Coachings, das man sich als Mischung aus Selbstmanagement, Supervision und Verhaltenstherapie vorzustellen hat für Klienten mit „bio-psychosozialen“ Problemen: Er schlägt ein „für Coaching, Supervision und Therapie gleichermaßen kompatibles Rahmenmodell“ vor, „das sich über die Sozialpädagogik als Disziplin und Profession begründen lässt“ (S. 16), „interdisziplinär im Schnittpunkt vieler Wissenschaften und Disziplinen verortet“, inklusive sämtlicher (sic!) aus der Sozialpädagogik stammenden lebensweltlichen, systemtheoretischen, reflexiven, transzendentalphilosophischkritischen, interaktionistischphänomenologischen, ökosozialen, dienstleistungsorientierten, anthropologischhandlungstheoretischen sowie bildungstheoretischen und kritischsubjektiven Theoriefragmente. Wow!! Birgmeier bemüht sich also, für das Feld des Sozialen „das“ MetaKonzept zu entwickeln, ähnlich kompatibel und multifunktional wie die „eierlegende Wollmilchsau“ in der BWL, könnte man überspitzt meinen. Gleichzeitig soll dieses Meta-Konzept den Pluralismus des weiten Coaching- © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Methodenrepertoires fokussieren, qualitätsorientiert bündeln. Sehen wir uns sein Vorgehen kurz an. Es handelt sich um vier Kapitel: In der "Einführenden Orientierung" wird die Verbindung zwischen zwei Polen gesucht: Einerseits gibt es da den Pol der eher elitären Klientel, nämlich karriereorientierter Führungskräfte aus dem Management. Andererseits suchen am entgegengesetzten Pol die Klienten sozialpädagogischer Arbeit primär ihr soziales (Über-) Leben zu sichern bzw. Gefahren abzuwenden. Was beide Lebenslagen gemeinsam haben, ist die Notwendigkeit, selbst handeln zu müssen und dies oft nicht adäquat ohne Unterstützung bewerkstelligen zu können. Im ersten Kapitel geht es um einen Überblick zum Thema Coaching. Eine "historiographischen Skizze", Begriffsklärungen, Ziele, Anlässe, Themen, Inhalte im Coaching, Ansätze und -konzepte, Interventionen und Methoden sowie schließlich Anforderungen an die Professionalität des Coachs, all dies wird summarisch referiert und gewürdigt. Das eigene (Meta-) Modell nimmt dabei auf einer handlungstheoretischen Basis Konturen an. Die eingangs zitierte Frage, ob Coaching eine Methode oder eine Profession sei, steht im Mittelpunkt des zweiten Kapitels. Dahinter erkennt man zum einen eine Grundsatzfrage sozialer Arbeit: Soll klienten- oder professions- bzw. einrichtungsbezogen gearbeitet werden. Birgmeier sucht die Professionsorientierung, denn dort scheint ihm die wissenschaftliche Fundierung sichergestellt, die Reflexion auch ethischer Standards und Menschenbilder. Er entwickelt die "Programmatik einer Sozialpädagogik als Handlungswissenschaft" (S. 165) und führt damit eine Diskussion um den Stand der Sozialen Arbeit als 26 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Wissenschaft weiter, der er 2003 eine eigene Monographie gewidmet hatte. Dem Außenstehenden mag die Debatte müßig erscheinen, doch steht dahinter der Versuch, Sozialarbeit und Sozialpädagogik wissenschaftlich zu fundieren und als dritte Disziplin neben Allgemeiner und Schulpädagogik innerhalb der Erziehungswissenschaften zu etablieren. Damit würde die Sozialpädagogik vom Fachhochschulniveau auf eine universitäre Ebene gehoben, was für die gesellschaftliche Anerkennung und auf die Verdienstmöglichkeiten unmittelbare Auswirkungen hätte. Erst wenn man diesen Hintergrund kennt, versteht man die leicht verbissene Ernsthaftigkeit, mit der hier argumentiert wird. Das dritte Kapitel verortet Coaching zwischen seinen Nachbardisziplinen Psychotherapie und Supervision. Wieder wird summarisch und etwas ermüdend aufgelistet, welche Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen den verschiedenen Ansätzen bestehen. Als verbindende Brücke wird auf das Konzept der "Selbstmanagementtherapie" eingegangen: Probleme, die primär aus der Person des Klienten hervorgehen, seien Aufgabe des Therapeuten; demgegenüber helfe der Coach diejenigen Probleme des Klienten zu lösen, "die primär aus seiner Situation hervorgehen" (S. 217). Wenn es denn so einfach wäre, möchte man dem Autor entgegenhalten. Dass das verhaltenstherapeutische SORParadigma mit dem zielorientierten Coaching kompatibel ist, überrascht nicht weiter. Aber ist etwas gewonnen, wenn Coaching als Sonderfall der Supervision verstanden wird? Die Skizze eines sozialpädagogischen CoachingProzessmodells steht am Ende sozusagen als Quintessenz des Bandes. Interessant wäre eine zumindest exemplarische Konkretisierung in ausgewählten Handlungsfeldern der Sozialarbeit. Darauf muss der Leser aber noch warten – vielleicht erfolgt sie in der nächsten Monographie. Birgmeier ist ein fleißiger Autor, daneben auch in weiten Teilen gut lesbar, würde denn das übermäßige Zitieren unterbleiben. Für wen ist das Buch geschrieben? Für Kollegen aus dem Feld des Sozialen, die sich um eine Professionalisierung und wissenschaftliche Fundierung Gedanken machen. Darüber hinaus für Theorieinteressierte, die Verbindungslinien zwischen klassischen sozialpädagogischen Theorien und aktuellen Beratungsansätzen nachvollziehen wollen. Nicht empfohlen werden kann das Buch den coachenden Kollegen, die im sozialen Bereich neu Fuß fassen wollen. Über Spezifika einzelner sozialer Felder und über Eigenheiten im Kontakt mit Klienten, über den Gegenpol zur glitzernden Businesswelt also, erfährt der Leser fast nichts. Fassen wir zusammen: Vor uns liegt ein Buch, dass zurecht den Untertitel trägt „Grundlagen einer Theorie sozialpädagogischen Coachings“. Es könnte auch heißen: „Wie schaffen Sozialarbeit und Sozialpädagogik endlich den Sprung auf universitäres Niveau? Antwort: Durch ein integratives umfassendes Metakonzept, letztlich durch Meinungsführerschaft im Bereich Coaching“. Jeder Coach aus dem Wirtschaftsbereich, jeder supervidierende Erwachsenenbildner und jeder Psychologe wird dies anmaßend finden. Aber das ist das alte Thema der Sozialarbeitswissenschaft: Niemand nimmt sie so richtig ernst. Prof. Dr. Anton Hahne, Fachhochschule im Göttingen © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de DRK, [email protected] www.antonhahne.de Böning, Uwe & Brigitte Fritschle (2005). Coaching fürs Business. Was Coaches, Personaler und Manager über Coaching wissen müssen. Bonn: Managerseminare. ISBN: 978-3-936075-27-4 323 S.; 49,90 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3936075271/cr Die Autoren unternehmen den Versuch, Licht in den begrifflichen Dschungel, der Coaching umgibt, zu bringen. Ihr integrierender Ansatz, der bestehende Definitionen und Ansätze in ihrer Vielfalt betrachtet, ihre Schnittmengen herausfiltert und eine Klassifizierung verschiedener Coaching-Arten vornimmt, ergibt eine gute Grundlage. Praxisnähe wird in „Coaching fürs Business“ durch gleich zwei Elemente gewährleistet: Einerseits anhand von Beispielen aus Unternehmen wie BMW, E.ON, Ford und PwC legen ihren Umgang und ihre Schwerpunkte im Bereich Coaching offen. Andererseits stellen die Autoren eine Studie vor, die beide Sichtweisen auf Coaching 27 Ausgabe 2008-01, JG. 8 berücksichtigt; die von Personalmanagern und die von Coachs selbst. Überaus informativ ist die jeweilige Gegenüberstellung und Quantifizierung der Erwartungen von Personalmanagern und Coachs gegenüber Coachings, die verdeutlicht, wo Erwartungen von Kunden und Coachs übereinstimmen oder auch divergieren. Insgesamt kann der Leser darauf vertrauen, einen umfassenden Überblick über die CoachingLandschaft zu erhalten. Inwiefern ist Coaching ein Thema im Top- und Mittleren Management, gibt es Unterschiede in der Inanspruchnahme von Coaching in Konzernen gegenüber dem Mittelstand? Gleichzeitig stellen die Autoren die Frage nach der Messung der Qualität von Coachings und klaren Erfolgsfaktoren. Die Autoren widmen sich in dem Kontext weiterhin der Frage nach der CoachingAusbildung. An diesem Punkt haben die Autoren auf der Suche nach größtmöglicher Informationsbreite ihren inhaltlichen Blick sehr weit schweifen lassen. Wissenschaftliche Denkschulen werden beispielsweise gleichermaßen angerissen wie Neuerungen aus der Hirnforschung. Nichtsdestotrotz erweist sich „Coaching fürs Business“ als ein Werk, das Neulinge rasch in das Gebiet einführt und Fachleuten neue Impulse gibt. Begriffsschärfung, Reflexion, aktuelle Entwicklungen und ein Blick in die Zukunft sind die Früchte, die man nach unterhaltsamer sowohl als auch informativer Lektüre erntet. Rainer Niermeyer Kienbaum Management Consultants GmbH, Gummersbach [email protected] idealer Liebe; Die Ansicht, als Mensch besonders und einzigartig zu sein und deshalb nur von besonderen Menschen (etwa mit höherem Status) verstanden zu werden und mit solchen verkehren zu wollen; Ständiges Verlangen nach Bewunderung; Anspruchsdenken; Zwischenmenschliche Beziehungen werden ausgenützt, um die eigenen Ziele zu erreichen; Mangel an Einfühlungsvermögen; Neid auf andere oder sich beneidet fühlen; Arrogantes, überhebliches Verhalten. Dammann, Gerhard (2007). Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage. Fallbeispiele und Lösungswege für ein wirksames Management. Bern: Haupt. ISBN: 978-3-258-07226-5 221 S.; 29,90 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3258072264/cr Der Autor fühlt sich vorwiegend der Position der „psychodynamischen Organisationsberatung“ verpflichtet. Dies hat maßgebliche Auswirkungen auf das Werk. Schließlich ist der Autor Psychologe und Facharzt mit einem klar klinischen Hintergrund und psychoanalytischer Ausbildung. In den ersten Kapiteln erfährt der Leser einiges Wissenswerte über das Konzept des Narzissmus. Es geht um die in Grenzfällen schwierige Abgrenzung des Kontinuums von gesundem Selbstbewusstsein bis hin zu pathologischer Selbstverliebtheit mit destruktiven Elementen. Aus psychiatrischer Sicht kann von Narzissmus die Rede sein, wenn mindestens fünf der neun Merkmale erfüllt sind: Übertriebenes Selbstwertgefühl; Ständige Phantasien grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Der Autor weist darauf hin, dass etliche dieser Eigenschaften die Karriere in Wirtschaftsunternehmen – zumindest anfänglich – eher begünstigen als verhindern. Er thematisiert dann ausführlich, wie in der Arbeitspraxis das Zusammenspiel von Führern und Geführten ein Wechselbad zwischen „Hosianna!“ und „Kreuzige ihn!“ möglicht macht. Denn es besteht die Gefahr, dass der zunächst gefeierte „Messias“ beim Ausbleiben von Erfolg von seinem Sessel gejagt wird. Das folgende Kapitel mit der Überschrift „Soziale Macht, Machiavellismus und Narzissmus“ geht dann Konzepten wie der „Charismatischen Führung“ nach und betrachtet u.a. die Mythen und Attribute, die neben Filmstars und Popmusikern zunehmend auch Wirtschaftsgrößen zugeschrieben werden, wie so oft ist auch hier der Name „Jack Welch“ ein überzeugendes Bespiel. Auch wenn die Grenze zwischen gesundem und übermäßigen Narzissmus als fließend angesehen werden kann, gilt es doch als unbestritten, dass in den Führungsetagen übermäßig viele Psychopathen angesiedelt sind, was bis hin zu Wirtschaftskriminalität reichen kann. Im Text werden etliche Studien zu solchen „Nieten in Nadelstreifen“ zitiert. Gegenmodelle 28 Ausgabe 2008-01, JG. 8 wurden u.a. von Jim Collins erforscht, der persönliche Bescheidenheit als zentralen Erfolgsgarant mit wissenschaftlichen Kriterien belegen konnte. Angesichts der hohen Fluktuation auf den Sesseln der Vorstandsvorsitzenden scheinen Grossunternehmen nach Ansicht des Verfassers wieder stärker internen Bewerbern Gewicht geben zu wollen. Die Zeit der „Retter“ ist vorbei. Auch werden Chefallüren oder andere „Sonnenkönig“Ambitionen immer weniger toleriert. Bislang dominierte die deskriptive Darstellungsweise im Buch. Kommen wir zu den versprochenen Lösungswegen: Angelehnt an die psychodynamische Organisationsberatung werden verschiedene Ansätze thematisiert, womit die beschriebenen Erkenntnisse in der Arbeitsrealität Berücksichtigung finden können: Die Situation erkennen; Im AssessmentProzess gezielt nach psychopathologischen Verhaltensweise Ausschau halten; Moral und Ethik, Demut und Authentizität als Bewertungskriterien zulassen/verankern; Gezieltes Coaching/Gruppeninterventionen; Im Rahmen von Führungskräftetraining vermehrt auf den Missbrauch von Macht hinweisen; Compliance Officer einführen und die Corporate Governance stärker beherzigen; Feedback und Selbstreflexion stimulieren. Damit bekommt das Werk zwischenzeitlich einen etwas stärker pragmatischen Charakter, gleichwohl dominiert auch hier eine distanziert-deskriptive Darstellungsweise. Von den versprochenen „Lösungswegen“ für ein wirksames Management bleibt das Buch doch ein gutes Stück entfernt. Es fällt leicht, sich den Autor als ungemein belesenen und kultivierten Fachmann vorzustellen, der offensichtlich mehr auf psychologisch-medizinischem Umfeld tätig ist als tatsächlich in der Wirtschaft. Allerdings werden viele seiner Klienten dort tätig sein, so dass ihm ein Verständnis der Industrie nicht abgesprochen werden kann. Der Text ist anspruchsvoll, nahezu wissenschaftlich geschrieben mit vielen Literaturangaben, die sich letztlich, eng gedruckt, auf 44 Seiten Anmerkungen aufsummieren. So eignet sich das Werk kaum als „Nachttisch-“ oder „Schmunzellektüre“ – ganz im Gegensatz zum Beispiel zu „Und morgen bringe ich ihn um“, den Enthüllungen einer Chefsekretärin als Bestseller. Hier wird das Thema „Narzissmus von Führungskräften“ ganz anders, aber auch nicht weniger anschaulich illustriert. Dr. Klaus Stulle Corporate Human Resources, Bayer AG, Leverkusen [email protected] http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3833805099/cr Grit Moschke und Mathias Schmidt legen mit ihrem Ratgeber ein Buch vor, das die wesentliche Erkenntnis aufnimmt, dass Bewegung unmittelbaren Einfluss auf die psychische Verfassung des Menschen hat. Wenn wir den menschlichen Körper in seiner Konstruktion betrachten, so sieht man, dass er in seiner Länge zu 50 Prozent aus „Bewegungsapparat“ besteht. Insofern ist es eher verwunderlich, dass der Zusammenhang von psychischer Befindlichkeit und Bewegung erst vor etlichen Jahren verstanden wurde - seitdem aber wiederholt thematisiert wird. Das bedeutet für den vorliegenden Ratgeber, dass sich darin nichts wirklich Neues findet. Alles wurde bereits vielfältig dargestellt und erörtert, aber: häufig eben weniger ermunternd, motivierend und anregend. Schon die Lektüre dieses Buchs lässt die Stimmung steigen. Zielgruppen des Buchs sind Menschen, die ihren Stimmungsschwankungen Paroli bieten wollen, und Berater in Sachen Gesundheit (PsychotherapeutInnen, Coachs, MedizinerInnen...), die ihren Patienten, Kundinnen, Coachees, Klienten wirkungsvolle Lektüre empfehlen wollen zur Überwindung emotionaler Befindlichkeitsstörungen. Moschke, Grit & Schmidt, Mathias R. (2007). Fitness für die Seele. Mit Bewegung aus dem Stimmungstief. München: Gräfe & Unzer. ISBN: 978-3-8338-0509-7 128 S., 12,90 € © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Die Autoren unterscheiden zunächst (überflüssiger Weise) drei verschiedene Grade von Missstimmung bzw. depressiven Verstimmungen, für die sie unterschiedliche Bewegungsprogramme detailliert empfehlen. Das Buch macht den Zugang zum Thema leicht und lässt es einfach erscheinen, mit einem individuellen Bewegungsprogramm zu beginnen. 29 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Laufen, Nordic Walking, Stretching, Gymnastik, Übungen für Drinnen und Draußen und mit/ohne Partner…es wird viel geboten und anschaulich vorgeführt. Ein guter Mix unterschiedlicher „Darreichungsformen“ macht die Lektüre kurzweilig. Selbsttest, Interviews mit Experten, Info-Kästen, Erlebnisberichte und nicht zuletzt der sogenannte Folder zum Buch, ein Leporello in leider unhand (taschen) -lichen Format, der wichtige Übungen enthält. Adressenregister mit weiterführenden Angeboten oder Beratungsstellen und Bücherliste vervollständigen den Ratgeber. Bei allen positiven Aspekten sind doch auch kritische Anmerkungen nötig. Einzelne Hinweise und Empfehlungen sind problematisch oder auch falsch. Problematisch ist etwa: Das Laufpensum – wie dargestellt – innerhalb von 2,5 Wochen zu verdoppeln, ist für Untrainierte kritisch vor allem für den passiven Bewegungsapparat. Dass Aufwärmen vor leichtem Lauftraining verletzungsprophylaktisch wirkt, ist falsch und seit mehr als zehn Jahren ist dies auch bekannt. Ein Lauf von 40 Minuten führt keineswegs zu Dehydrierung. Und ein Trinkflaschengurt ist in diesem Fall modischer Schnickschnack. Den wesentlichsten Mangel stellt allerdings die Tatsache dar, dass das gut beforschte Thema der Volition nicht behandelt wird, obgleich es gerade für die Zielgruppe depressiv Verstimmter von besonderer Bedeutung ist. Insgesamt aber ist der Ratgeber eine alltagstaugliche Unterstützung dabei, Stimmungsschwankungen ohne Medikamente in den Griff zu bekommen, für alle Altersgruppen und unter Berücksichtigung all der Selbstbehinderungen, die eine melancholische Verstimmung mit sich bringt. Dr. Christine Kaul Volkswagen Coaching GmbH, Wolfburg www.volkswagen-coaching.de Martens-Schmid, Karin (Hrsg.). (2003). Coaching als Beratungssystem Grundlagen, Konzepte, Methoden. Heidelberg: Economica. ISBN: 978-3-87081-288-1 305 S.; 54,00 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3870812885/cr „Coaching als Beratungssystem“ ist ein lesenswerter und praxisorientierter Herausgeberband. Eine themenspezifische Studie setzt an dem Punkt an, an dem andere Studien enden: Die Vorstellung dessen, wie Coaching sein sollte, wird erweitert durch eine Erhebung der Wahrnehmung und des Erlebens von Coachings und den hinter ihnen stehenden Konzepten. Zunächst werden die befragten Top- und Mittleren Manager zum Einsatz und Qualität von Coachings befragt. Die Autoren Bose, Martens-Schmid und Schuchardt-Hain legen Qualitätserwartungen und erfahrungen seitens der Befragten offen. Darüber hinaus wird der nicht unbedeutende Aspekt von Vorurteilen und gefürchteten Risiken im Kontext mit Coachings eingefangen und thematisiert. Ebenfalls wird der Genderaspekt im Coaching aufgegriffen: Männer und © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Frauen als Coachs im CoachingProzess werden mit unterschiedlichen Zuschreibungen belegt, die Unterschiede gegeneinander abgewogen und der Versuch gewagt, durch das Transparentmachen von Unterschiedlichkeitserfahrungen einen konstruktiven Umgang mit verschiedenen Geschlechtskonstellationen zu erreichen. Ein weiterer Beitrag widmet sich der Begriffskarriere von Coaching. Interessanter für Fachleute ist jedoch Dr. Lauterbachs Beitrag zur Qualität von Coaching. Besonders griffig gestaltet sich die Auseinandersetzung mit dem Thema z.B. durch die Konkretisierung von Qualitätsmerkmalen sowie der Qualitätssicherung von CoachingProzessen. Besonders interessant, da es zahlreiche detaillierte Einblicke in den Dialog zwischen Coach und Coachee gewährt, ist das Kapitel von Frau Königswieser und Herrn Gebhardt. Sie skizzieren aus ihrer jeweiligen Betrachterperspektive ein Vorstands-Coaching bei Audi bzw. VW. Die Reflexion des Prozesses wird konkret, detailliert und sich an Beispielen orientierend vorgenommen, was den Beitrag überzeugend macht. Weiterhin zu empfehlen: Der von Dr. Foster verfasste Beitrag zum Thema PeakPerformance. Er setzt sich mit philosophischen sowie psychologischen Grundlagen des Spitzenleistungs-Coachings auseinander. Kleinere Fallstudien veranschaulichen die Theorie. Insgesamt handelt es sich bei „Coaching als Beratungssystem“ um praxisnahe, in die Tiefe gehende Literatur, die einen über den fachlichen Tellerrand blicken lässt. Fazit: Eine sehr lohnenswerte Lektüre! Rainer Niermeyer 30 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Kienbaum Management Consultants GmbH, Gummersbach [email protected] Reeh, Sebastian (2007). Erlebnis Coaching. Wie Coachings durch Erlebnisse intensiviert werden können. Saarbrücken: VDM. ISBN: 978-3-8364-1575-0 168 S.; 49,00 € http://www.amazon.de/exec/obido s/ASIN/3836415755/cr In den letzten Jahren mehren sich aufgrund einschlägiger Ergebnisse der modernen Neurobiologie die Hinweise zur verstärkten Nutzung von Emotionen für Lernprozesse. Das wussten Erlebnispädagogen in der Nachfolge von Jean-Jacques Rousseau, David Henry Thoreau oder Kurt Hahn, dem charismatischen Pädagogen und Leiter des Landerziehungsheimes Schloss Salem am Bodensee, schon lange. Erlebnisorientiertes Arbeiten bedeutet, Menschen in überschaubaren erfahrungs- und interaktionsintensiven Aufgabenbereichen arbeiten und kooperieren zu lassen, um ihnen so zu unmittelbaren authentischen Erfahrungen zu verhelfen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Körperlichkeit sowie der Leistungsfähigkeit und körperlicher Grenzen spielt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle. Outdoor-Trainings sind heute on vogue. Die Erlebnispädagogik ist andererseits noch immer auf der Suche nach ihrer wissenschaftlichen Position. Soziologen beobachten, wie heute zunehmend künstliche Erlebniswelten entstehen (wie z.B. das CentrO in Oberhausen oder das „Warner Brothers Movie World“ in Bottrop). Der Freizeitforscher Horst W. Opaschowski nennt diese Erlebniswelten die „Kathedralen des 21. Jahrhunderts“. Das Erlebnis ist andererseits ein primärer Gegenstand psychologischer Forschung. Die kognitive Wendung in der Psychologie vor einigen Jahrzehnten hatte zwar zu kognitiven Einseitigkeiten geführt, doch das Pendel schlägt nun zur anderen Seite aus. Wie gut, dass man sich jetzt wieder näher kommt. Der Autor steigt nun genau an der Stelle ein, indem er beide Bereiche, die Erlebnispädagogik auf der einen, und die noch recht junge Disziplin Coaching auf der anderen Seite zusammen bringen will. Doch die einleitenden Kapitel zur Erlebnispädagogik sowie zum Coaching sind nur knappe Einführungen in die Bereiche. Vor allem die wichtigen Themen Neurobiologie – die Rolle des Limbischen Systems, die Funktion der Spiegelneuronen etc. – und Emotionspsychologie werden überhaupt nicht behandelt. Lediglich die Forschungen Mihaly Csikszentmihalyis zum „Flow“ – allerdings ein weites und blumiges Feld – werden erwähnt. Das Feld Coaching wird nach allen möglichen Richtungen hin aufgerollt und dargestellt, doch fehlen eine grundlegende Arbeitsdefinition sowie ein tragfähiges Modell. Wenn mit Rolf Meier Coaching von Training abgegrenzt wird, indem das Lernen im Coaching vom Anpassungs- und Veränderungslernen unterschieden wird, weil im Coaching eine © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de Reflexion auf Sinnbezüge stattfindet, greift das eindeutig zu kurz – und unterstellt, dass solches beim Training nicht stattfindet, was sicher bestritten werden darf. Im dritten Kapitel widmet sich der Autor, ein studierter Sozialpädagoge, der Verbindung beider Themen: dem erlebnisorientierten Coaching. Hierzu war bislang wenig veröffentlicht worden, stellt er fest. Der Autor resümiert deshalb, was er über das Thema in den zugänglichen deutschsprachigen Fachliteratur aber auch in populären Veröffentlichungen, im Internet und Newslettern gefunden hat. Zusätzlich führte er sieben ExpertenInterviews, die er – eher umständlich und selektiv – dokumentiert und interpretiert; dass eine saubere inhaltsanalytische Auswertung offenbar nicht stattgefunden hat und die Ergebnisse mitnichten repräsentativ sind, gibt er selbst zu bedenken. An dieser Stelle wird ein entscheidender Mangel dieses Buchs deutlich: Der Auftritt geschieht im Stil eines wissenschaftlichen Referats, wahrscheinlich liegt ihr eine Diplomarbeit zugrunde, die Methodik der Literaturund Interviewauswertung kann diesem Anspruch aber nicht genügen. Das Engagement und die praktische Erfahrung des Autors scheinen immer wieder durch und wirken teilweise plausibel in ihrer Interpretation; doch hätte man sich als Leser eine stärkerer Trennung von Deskriptivem und Interpretation in der Darstellung gewünscht. Insgesamt fehlen wissenschaftlichtheoriegeleitete Methodik und die dementsprechend ausgewerteten empirischen Belege. Stattdessen wird häufig unreflektierte Beratersprache benutzt, Begriffe nicht definiert und Theoreme aus verschiedenen Quellen 31 Ausgabe 2008-01, JG. 8 zusammengepuzzelt. Wenn beispielsweise konstatiert wird, das der Einsatz der Methode „Imaginärer Coach“ beim Klienten „innere Prozesse auslöst“, ist das einfach zu wenig an Erkenntnis und es bleibt völlig offen, welche das sind, was sie bewirken oder wie man letztlich angemessen mit der Methode umgehen kann. Und das schließt selbstverständlich ein, was man eigentlich mit der Methode erreichen möchte (Ziel) und wie man die Zielerreichung überprüfen kann. Ausführungen zum Thema Evaluation reflektieren noch nicht einmal das Tuckman-Modell. Exemplarische Evaluationen wie solche von Uwe Kanning und Bernward Winter (2004) werden nicht rezipiert. Anleitungen zur Umsetzung eigener Maßnahmen gibt, oder eine anlassoder indikationsbezogene Darstellung mit Hinweisen für erlebnisorientierte Settings wären vielleicht die bessere Veröffentlichungswahl gewesen. Im Ergebnis bleibt dies alles unbefriedigend. Und zwar sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht. Ein praxisorientiertes Buch, das etliche Fälle schildert und auswertet sowie Thomas Webers Redaktion Coaching-Report © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 32 Ausgabe 2008-01, JG. 8 4. Coaching-Artikel der Zeitschrift managerSeminare Die Zeitschrift „managerSeminare“ enthielt in ihrer Ausgabe Januar2008 (Heft 118) folgenden Coaching-Artikel: Selbstführung: Mit Selbsterkenntnis zur Souveränität von Ingeborg Dietz und Thomas Dietz Es kann ein bestimmter Tonfall sein, ein Gesichtsausdruck oder ein besonderes Thema – und schon brennt bei uns eine Sicherung durch. Wir reagieren unkontrolliert, unbeherrscht, automatisch. Und haben das Gefühl: Wir sind uns selbst ausgeliefert. Doch Spontanreaktionen lassen sich in den Griff bekommen. Bewusste Selbstführung gelingt, wenn man den psychodynamischen Ursachen der eigenen Automatismen auf den Grund geht. Preview: Handeln wider besseren Wissens: Kennzeichen und Auslöser von Spontanreaktionen Frühwarnsystem Körper: Wie die Automatik gestoppt werden kann Inneres Team und innere Familie: Wo die psychodynamischen Wurzeln von Automatismen liegen Manager, Feuerbekämpfer und Verbannte: Welche Teile der Persönlichkeit an Automatismen beteiligt sind Kleiner Brandherd, großer Wasserschaden: Warum Automatismen oft unverhältnismäßig ausfallen Erster Schritt zur Selbstführung: Seine Persönlichkeitsteile erkennen mit der neutralen Instanz des „Selbst“ Zweiter Schritt: Im Selbstdialog Persönlichkeitsteile annehmen und sie schätzen lernen Link: http://www.managerseminare.de/b eitrag?urlID=158246 Thomas Dietz ist Mitglied in der Coach-Datenbank: http://www.coachdatenbank.de/coach_details.asp? userid=751 5. Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung Der Schwerpunkt der "Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung" liegt in der Ausgabe Januar 2008 (Heft-Nr. 01/2008, Jg. 26) im Thema Coaching: Staubach, Maria: Co-Produktion – Ein Entwurf zur Konzeptionierung von Coaching Emlein, Günther: Leben in zwei Welten – Coaching in weltanschaulich gebundenen Organisationen Schwertl, Walter: Coaching und mehr ... Senges-Anderson, Eva: Selbstmanagement und Coaching Weitere Informationen zur Zeitschrift samt Zusammenfassungen der Artikel finden Sie hier: http://www.verlag-modernes-lernen.de/main/index.php?item=i8-3-8-c8-3a&inc=1&cat=3&id=53 © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 33 Ausgabe 2008-01, JG. 8 6. Neue Coachs in der Coach-Datenbank und den Coach-Profilen Der Unterschied... ...zwischen der Coach-Datenbank und den Coach-Profilen erklärt sich folgendermaßen: Nach dem Start der Coach-Datenbank kamen häufig Anfragen von Personen, die in die CoachDatenbank aufgenommen werden wollten. Einige dieser Personen hatten eine umfangreiche Coaching-Ausbildung absolviert und waren schon zuvor als kompetente Trainer oder Berater aktiv; sie erfüllten jedoch nicht das Aufnahmekriterium von mindestens 5 Jahren Berufserfahrung als Coach. Daher konnten sie nicht in die Coach-Datenbank aufgenommen werden, um den dort angestrebten Qualitätsstandard nicht nachträglich zu senken. Auch wenn dies von den Bewerbern eingesehen wurde, waren diese (verständlicherweise) enttäuscht, da sie durchaus beraterisch kompetent waren, nur meist eben nicht mit einer längeren Spezialisierung auf den Bereich Coaching. Da gerade diese „neuen“ Coachs schwerer „in den Markt kommen“ als etablierte Coachs, sprach man von einem „wer hat dem wird gegeben“. Zugegebenermaßen war der Kerngedanke zumindest nicht ganz unzutreffend. So entstand die Idee einer weiteren Datenbank für Personen, die über eine fundierte Ausbildung verfügen: Die Coach-Profile, die die Absolventen ausgewählter Coaching-Ausbildungen aufnehmen. Deshalb existieren zwei Systeme, die es ermöglichen sollen, erfahrene TopSpezialisten und gut ausgebildete Berater mit fundierter Coaching-Kompetenz zu finden. Da die Aufnahmebedingungen unterschiedlich sind, ist es nicht möglich, in beiden Systemen gleichzeitig eingetragen zu werden. Da es mehr „normale“ Führungskräfte als Top-Manager gibt, ist es kein Nachteil, in den Coach-Profilen gelistet zu sein. Um den „richtigen“ Coach zu finden ist es ohnehin sinnvoll, in der Coach-Datenbank und den Coach-Profilen die Detaildarstellung geeignet erscheinender Coachs zu betrachten. Im Dezember 2007 konnten folgende Coachs neu in die CoachDatenbank und in die Coach-Profile aufgenommen werden (die Unterschiede zwischen der Coach-Datenbank und den Coach-Profilen werden hier erklärt: Angelika Baur, D - 13355 Berlin http://www.coach-datenbank.de/coach_details.asp?userid=961 Die Coach-Datenbank nimmt nur professionelle Coachs auf, die u.a. eine mindestens fünfjährige Berufserfahrung als Coach vorweisen können. Details zur Aufnahme in die Coach-Datenbank finden Sie unter der folgenden Adresse: http://www.coach-datenbank.de/aufnahme Véronique Hartmann-Alvera, D - 80997 München http://www.coach-profile.de/profil.asp?userid=960 Die Coach-Profile richten sich an Berater, die auch (aber nicht unbedingt seit mindestens fünf Jahren) Coaching anbieten und über eine fundierte Ausbildung verfügen. Eine Aufnahme in die Coach-Profile ist für die Personen möglich, die bei einer ausgewählten Ausbildungseinrichtungen eine CoachingAusbildung absolviert haben. Nähere Informationen finden Sie unter folgender Adresse: http://www.coach-profile.de/aufnahme Die gesamte Tarifübersicht zu den Rauen-Datenbanken finden Sie hier: http://www.rauen.de/tarife Die Suche in beiden Datenbanken ist bequem über Landkarten („Geosuche“) oder eine Abfragemaske („Detailsuche“) möglich. Die genauen Aufnahmebedingungen und die Kosten für eine Mitgliedschaft finden sie unter www.coach-datenbank.de und unter www.coach-profile.de. © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 34 Ausgabe 2008-01, JG. 8 7. Coaching-Ausbildungen im nächsten Monat Die Coaching-Ausbildungs-Datenbank „Coaching-Index“ (http://www.coaching-index.de) verzeichnet inzwischen 288 Ausbildungsanbieter mit 316 Ausbildungsgängen. Folgend die Liste der im Coaching-Index eingetragenen Ausbildungen, die im nächsten Monat starten. Diese Liste kann auch online mit den Ausbildungen abgerufen werden, die in den nächsten drei Monaten starten: http://www.coaching-index.de/time_search.asp COATRAIN coaching & personal training GmbH Ausbildungsbeginn: 01.02.2008 Ausbildungstitel: Ausbildung zum zertifizierten Business Coach D-21029 Hamburg Kosten: 6.200 EUR - die Ausbildung ist MwSt.-befreit http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=125 2coach Personal- und Unternehmensberatung Ausbildungsbeginn: 08.02.2008 Ausbildungstitel: Ausbildung zum Coach D-22305 Hamburg Kosten: ab 4295 Euro zzgl. USt., bei Besuch von Seminaren in der Woche (nur in Hamburg), am Wochenende 4874 Euro Bezahlung und Abrechnung von Baustein zu Baustein http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=161 Job Coach Brigitte Backmann & Marita Bestvater GbR Ausbildungsbeginn: 03.02.2008 Ausbildungstitel: Systemischer Coach und Systemischer Job Coach D-48143 Münster Kosten: 3950 Euro, umsatzsteuerbefreit Teilzahlungen möglich http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=317 Kurszentrum Aarau Ausbildungsbeginn: 08.02.2008 Ausbildungstitel: Aus- und Weiterbildung zum Coach CH-5000 Aarau Kosten: ca. 3.500 Euro (sFr. 4.830) für 18 Ausbildungstage (ohne Basismodul) http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=68 factorP leadership development Ltd. & Co. KG Robert Hornsteiner, Detlef Gumze, Anita Brandt Ausbildungsbeginn: 07.02.2008 Ausbildungstitel: Coach sein ... Die Coachausbildung D-8 Großraum München Kosten: Für die komplette Ausbildung inkl. aller Seminarunterlagen, Seminargetränken und Pausen, Zertifizierung und begleitender Supervision investieren Sie 6.990,- Euro zzgl. Mwst. Die Hotel- und Verpflegungskosten übernehmen Sie persönlich. Ein entsprechender Gruppenrabatt, den wir Ihnen gerne weiter geben wurde mit dem Hotel verhandelt. Generell sind wir zu individuellen Zahlungsvereinbarungen bereit. Wir finden für Sie eine passende Lösung. Schauen Sie auch Internet nach den aktuellen Möglichkeiten. Die Anmeldung zu Modul 1 verpflichtet Sie noch nicht zur Teilnahme an der gesamten Ausbildung. Der Ausbildungsvertrag wird nach Abschluss des ersten Moduls abgeschlossen. Trigon Entwicklungsberatung Dr. Werner Vogelauer Ausbildungsbeginn: 11.02.2008 Ausbildungstitel: Logosynthese® für Coaches A- Wien Kosten: EUR 600 exkl. MwSt. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=43 http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=185 © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 35 Ausgabe 2008-01, JG. 8 V.I.E.L® Coaching + Training Ehrlich, Fiolka, Hartung, Rückerl GbR Ausbildungsbeginn: 13.02.2008 Ausbildungstitel: Ausbildung zum Business Coach D-22767 Hamburg Kosten: Die Einzelbuchung des 5-tägigen CoachingKompakt-Seminars beträgt 990,- EUR (zuzügl. 19% MwSt. = 1.178,10,- EUR). Die Investition für die gesamte Ausbildung zum Business-Coach incl. des KompaktSeminars beträgt 4.890,- EUR (zuzügl. 19% MwSt. = 5.819,10,- EUR). Im Preis enthalten sind SeminarUnterlagen, Pausengetränke und die Nutzung des V.I.E.L-Coaching-Netzwerks. Bitte erkundigen Sie sich nach unseren Frühbucherpreisen. CorporateWork / Die Coaches Dr. Rolf Meier und Axel Janßen Ausbildungsbeginn: 20.02.2008 Ausbildungstitel: 8. Ausbildung zum Systemischen Management Coach (SMC)® D-22761 Hamburg Kosten: Die Ausbildung kostet € 6.750,00 zzgl der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Frühbucherrabatt und Mehrbucherrabatt möglich. Teilzahlungsraten bei Privatbucher möglich. Verwendung von Bildungschecks möglich. Institutseigene Zertifizierung nach den Standards des Deutschen Verbandes für Coaching und Traning e.V. oder direkt die Dcvt-Zertifizierung. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=11 http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=164 Corinna Busch mediennetzwerk Ausbildungsbeginn: 14.02.2008 Ausbildungstitel: Virtù Systemische Business Coachingausbildung D-53113 Bonn Kosten: 5.900 Euro zzgl. USt. Das erste Modul gilt als "Schnuppermodul" und kostet 790 Euro zzgl. USt. Die Teilnehmer entscheiden anschließend, ob sie die Ausbildung fortsetzen möchten. Ratenzahlung pro Modul möglich Bei Einmalzahlung 4.990 Euro zzgl. USt. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=303 Coaching up! Dipl.-Psych. Angelika Gulder Ausbildungsbeginn: 15.02.2008 Ausbildungstitel: Ganzheitliche Coaching-Ausbildung D-60000 Frankfurt Kosten: 2.895 Euro (MwSt.frei) http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=261 Institut für Angewandte Positive Psychologie IFAPP Ralf Giesen & Team Ausbildungsbeginn: 15.02.2008 Ausbildungstitel: „Coachingausbildung“ (08CA4) nach Richtlinien des DVNLP D-10823 Berlin Kosten: 2150,-€ incl. Mwst. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=289 Führungsakademie Baden-Württemberg (DBVCanerkannt) Anstalt des öffentlichen Rechts Ausbildungsbeginn: 21.02.2008 Ausbildungstitel: Coaching Lehrgang der Führungsakademie Baden-Württemberg D-76133 Karlsruhe Kosten: Gebühr für den Gesamtlehrgang ohne Lehrcoaching 3150,00 Euro (7 Seminare à 2 Tage). Einzelne Seminare können für 490,00 Euro gebucht werden. Teil des Lehrgangs ist das Lehrcoaching (10 Doppelstunden à 90,00 Euro/Stunde=1800,00 Euro) und die Teilnahme an einer Kollegialen Coachinggruppe (mindestens 25 Stunden/Jahr, kostenfrei). http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=235 Kröber Kommunikation Birgid Kröber Ausbildungsbeginn: 22.02.2008 Ausbildungstitel: Systemischer Coach D-70439 Stuttgart Kosten: 2.950 zzgl. MwSt Systemischer Coach 3.550 zzgl. MwSt Systemischer Business Coach - weitere Infos siehe Syst. Business Coach http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=166 Kröber Kommunikation Birgid Kröber Ausbildungsbeginn: 22.02.2008 Ausbildungstitel: Systemischer Business Coach D-70439 Stuttgart Kosten: 3.550 Euro zzgl. MwSt. für Syst. BusinessCoach 2.950 Euro zzgl. MwSt. für Syst. Coach http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=166 © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 36 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Trigon Entwicklungsberatung Dr. Werner Vogelauer Ausbildungsbeginn: 22.02.2008 Ausbildungstitel: Coaching Lehrgang 2008 KölnWerkstatt & Kompakt (auch in A, Wien 2008; CH, Zürich 2008/2009) D-51069 Köln Kosten: EUR 6.800 exkl. MwSt. Grundig-Akademie Ausbildungsbeginn: 28.02.2008 Ausbildungstitel: Ausbildung zum Business-Coach D-80000 München Kosten: 5100 Euro inkl. MwSt. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=42 http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=43 sieger consulting Elke Sieger Ausbildungsbeginn: 23.02.2008 Ausbildungstitel: Kompaktausbildung Systemisches Coaching D-64283 Darmstadt Kosten: Die komplette Ausbildung kostet EUR 2340. Privatpersonen und Firmen unter 10 Mitarbeitern erhalten 20% Rabatt (EUR 1950). Alle Preise gelten zzgl. der gesetzlichen MwSt. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=210 Anbieter, die eine Ausbildung individuell auf Anfrage oder zu jeder Zeit anbieten, finden sich unter folgender Adresse aufgelistet: http://www.coachingindex.de/time_search.asp?scope=0 Bitte informieren Sie Anbieter, die noch nicht im Coaching-Index eingetragen sind. Ein entsprechendes Aufnahmeformular mit weiteren Hinweisen finden Sie unter folgender Adresse: http://www.coaching-index.de/aufnahme Trigon Entwicklungsberatung Dr. Werner Vogelauer Ausbildungsbeginn: 28.02.2008 Ausbildungstitel: Konfliktcoaching (CH, Lenzburg bei Zürich) CH-5600 Lenzburg bei Zürich Kosten: EUR 890 exkl. MwSt. http://www.coaching-index.de/user_details.asp?userid=43 © 2008 Christopher Rauen GmbH, Goldenstedt, www.rauen.de 37 Ausgabe 2008-01, JG. 8 Rechtliche Hinweise © Copyright 2008 by Christopher Rauen GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Der Coaching-Newsletter sowie alle weiteren Publikationen der Christopher Rauen GmbH sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung, Verbreitung, Verleih, Vermietung, elektronische Weitergabe und sonstige Nutzung, auch nur auszugsweise, nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der Christopher Rauen GmbH. Bei vollständiger Quellenangabe sind Zitate gewünscht und gestattet. Bitte setzen Sie sich vor der Übernahme von Texten mit der Christopher Rauen GmbH in Verbindung. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen. Eine Beratung oder sonstige Angaben sind in jedem Fall unverbindlich und ohne Gewähr, eine Haftung wird ausgeschlossen. Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle wird keine Haftung für die Inhalte externer Links übernommen. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. 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