ME-Projekt (Kleiner Entwurf)

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UGE 1 ME-Projekt (Kleiner Entwurf)
Campingplatz am Baldeneysee, Essen
Prof. Ralph Johannes, Dipl.-Ing., Architekt HBK (Berlin); Prof. Dr. Peter Brahe
VORBEREITUNGSSTUFE
Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts mit Studierenden des Studienganges
Architektur, unter Betreuung von Prof. Dipl. - Ing., Architekt HBK Ralph Johannes
(Architektur), und des Studienganges Landespflege, unter Betreuung von Prof. Dr. Peter
Brahe (Landespflege), soll ein CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen entworfen
werden1.
Im Wintersemester 1973/74 wurde zum ersten Mal das ME-Projekt „Campingplatz“ angeboten und durchgeführt.
Die Projektaufgabe lautete damals:
1
„Erarbeitung von Entwurfsgrundlagen und Vor-Entwürfen für einen C a m p i n g p l a t z.
A. Aufgabenstellung
Der Bauherr , die „Gemeinnützige Gesellschaft für Erholung, Freizeit und Sport“, beabsichtigt auf dem
Gelände der stillgelegten Zeche ‚Pörtingsiepen’ in Essen-Werden, ein Nah-Erholungszentrum, bestehend aus
Freibad, Familien-Ferienstätte, Campingplatz und verschiedenen Freizeitanlagen, zu errichten.
Zunächst soll mit der Bauplanung des Campingplatzes und seiner erforderlichen Gebäude begonnen werden.
Die Platzbelegung setzt sich aus folgenden Richtwerten zusammen:
Es wird je Wohnwagen und Familienzelt im Durchschnitt mit 2,5 Personen, je Jugendzelt im Durchschnitt mit
1,5 Personen gerechnet, wobei der Anteil Männer und Frauen zu je 50 % angesetzt wird.
Es sollen untergebracht werden:
240 Wohnwagen
mal 2,5 = 600 Personen
80 Familienzelte
mal 2,5 = 200 Personen
46 Jugendzelte
mal 1,5 = 69 Personen
= 869 Personen
Insgesamt ergibt sich somit eine max. Platzbelegung von 869, aufgerundet 870 Personen.
Aus Gründen der wirtschaftlichen Herstellung, Versorgung und Unterhaltung der baulichen Anlage sowie der
besseren Aufsicht wegen, sollen die Baulichkeiten – ihren Funktionen entsprechend – sinnvoll
zusammengefaßt werden.
B. Raum- und Flächenprogramm (die eingeklammerten Nummern beziehen sich auf den Objekt-Strukturplan).
(120 000) Grundstück
(122 000) Größe
Ist ca. 7,5 ha. Davon sollen ca. 6 ha für den Campingplatz genutzt werden. Die restlichen 1,5 ha sind für die
geplanten Freizeitanlagen freizuhalten; der geeignete Bereich dafür ist frei zu wählen.
(123 000) Erschließung
(123 300) Für die Versorgungsanlagen ist 1 Hauptanschluß- und Verteilerraum vorzusehen.
(340 000) Dienstleitungsanlagen
(341 000) Kindergarten
1 Kindertagesstätte für ca. 25 –40 Kinder im Alter von3 – 56 Jahren und 2 Kindergärtnerinnen.
(342 000) Verkaufsstelle
1 SB-Verkaufsraum von ca. 100 qm mit Schaufenster und Anlieferungsmöglichkeit von außen durch Lieferwagen.
(350 000) Betriebsanlagen
Die Projektdauer beträgt zwei Semester und beinhaltet folgende Leistungen:
1. Im SS 85 ermittelt die Projektgruppe Architektur in Einzel- bzw. Teamarbeit die
Voraussetzungen zur baulichen Lösung der Aufgabe.
2. Im WS 85/86 untersucht die Projektgruppe Landespflege zunächst den Standort in bezug auf
seine Eignung.
3. Anschließend soll in der 2. Wintersemesterhälfte in Teamarbeit von einem Architekturstudierenden mit einem Landespflegestudierenden, die e n t w u r f l i c h e Lösung der
Projektaufgabe erfolgen.
(351 000) Verwaltungsanlage
1 Anmeldungs- und Büroraum mit freiem Ausblick auf Platzzufahrt.
(352 000) Wohnanlage
1 Verwalter-Wohnung von ca. 100 qm Wohnfläche und Garage. Der Campingplatz soll von der Wohnung aus
überschaubar sein.
(353 000) Sanitäranlagen
Grundlage für die Ermittlung der Anzahl von sanitären Ausstattungsgegenständen und Raumgrößen sind die
angegebenen Richtwerte unter:
A. Aufgabenstellung
und
B. Unterlagen.
(354 000) Ergänzungsanlagen
1 Kochraum mit Essplatzbereich im Freien für ca. 5 – 8 Tische mit Sitzgelegenheit.
1 Wäscheraum mit je 2 Wasch- und Trockenautomaten sowie Zusatzausstattung.
1 Sanitätsraum mit 2 Krankenbetten.
(355 000) Instandhaltungsanlagen
1 Personal-Aufenthaltsraum von ca. 10 qm für Hilfskräfte.
1 Werkstattraum von ca. 8 – 10 qm.
1 Abstell- u. Geräteraum von ca. 5 – 7 qm.
1 Putzmittel- u. Reinigungsgeräteraum von ca. 5 – 7 qm.
C. Unterlagen
Folgende Planungs- und Entwurfsgrundlagen werden zur Verfügung gestellt:
1 Lageplan M = 1 = 1000
1 Objekt-Strukturplan
1 „Empfehlungen für das Campingwesen“, gemäß DFV, vom 1.12.1972
1 Musterentwurf „Verordnung über Camping- und Zeltplätze“ (Campingplatzverordnung –CPIVO-, Fassung
1973. Auszug.
1 Literaturverzeichnis zum Thema „Camping und Campingplätze“.
ORGANISATIONSSTUFE
Unterrichtsplanung für das Lehrfach ME
Folgende Unterrichtsziele2 bestimmen grundsätzlich a l l e ME-Projekte:
Die Studierenden sollen in Einzel- und Teamarbeit
1. fachspezifische Fähigkeiten und Kenntnisse erlernen, um
2. Probleme zu erkennen und k r e a t i v zu lösen versuchen.
Um ein ME-Projekt optimal durchführen zu können, sind vom Lehrenden zunächst vielfältige
Überlegungen anzustellen hinsichtlich:
 der Beschaffung von einschlägigen Informationen über das zu entwerfende Objekt3
 der unterrichtlichen Handlungen
 den entwurflichen Tätigkeiten
 der zu erbringenden Leistungen und
 den damit verbundenen organisatorischen Problemen.
Letztere entstehen auch durch die Tatsache, daß die Architekturstudierenden keinen
Zeichenplatz an der Universität GH Essen hatten und zu Hause arbeiten und entwerfen müssen.
Als „Pendler“ kommen sie zur Universität nur zu den Vorlesungen, Seminaren und
Entwurfskorrekturen. Das bedeutet eine Erschwernis der entwurflichen Unterrichtsbetreuung.
Die getroffenen Entscheidungen fanden ihren Niederschlag in dem Projektprogramm, das für
das hier zu beschreibende ME-Projekt aus folgenden Teilen bestand:
1. Projektaufgabe
2. Projektdefinition
a) P.-Ziele
b) P.-Strukturplan
c) P.-Objekt(e)
3. Projektrichtlinien
4. Projektprozeßplan
5. Projektleistungsbild
6. Projektzeitplan
7. Projektliteraturnachweise: Entwurfsobjekt u. Arbeitstechniken
„Unterrichtsziel“ ist die konkrete Zielsetzung eines unterrichtlichen Geschehens. (vgl. Schüler-Duden „Die
Pädagogik“ 1989, S. 384)
3
Da der Lehrende selbst noch nie einen Campingplatz entworfen geschweige gebaut hatte, mußte er sich vorab
über dieses Objekt einschlägige Informationen, Veröffentlichungen, Ratschläge von Experten etc. besorgen.
Z.B. wurden folgende Stellen kontaktiert und schickten Materialien:
 Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV), Frankfurt a. Main
 Studienkreis für Tourismus, Starnberg bei München
 Deutscher Camping-Club e.V., München
 Allgemeiner Deutscher Automobil Club e.V. (ADAC), München
 Bundesanstalt für Vegetationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege
 Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
 Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege e.V., Bonn-Bad
Godesberg
 Der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit, Bonn-Bad Godesberg
 Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau, Stuttgart. IRB-Literaturauslesen „Campingplätze“
 Fachnormenausschuß Sport- und Freizeitgerät (FNSport), Deutsches Institut für Normung e.V.,
Arbeitsausschuß für Campingplätze. Berlin.
2
DURCHFÜHRUNGSSTUFE
Projektbearbeitung ARCHITEKTUR / Sommersemester 1985
Beginnend mit der
Teilphase 1.100: Projektprogramm planen
wurde den interessierten Architektur-Studierenden zu Semesterbeginn das Projektprogramm
überreicht und erläutert: Die Projektdauer erstreckte sich über das Wintersemester und die
anschließende vorlesungsfreie Zeit. Während des Semesters waren wöchentlich vier Stunden
für die Lehrveranstaltung veranschlagt. Die Projektgruppe sollte sich regelmäßig an zwei
Tagen in der Woche treffen.
Daraufhin schrieben sich die an dem Projekt interessierten Studierenden in die Teilnehmerliste
ein.
Das ME-Projekt startete mit der
Teilphase 1.200: Situationsunterlagen erstellen
Auf der Basis der Objekt-/Bearbeiterliste wurden die zu bearbeitenden Objekte bzw. Objektteile strukturiert und dann als Arbeitspakete an Studierende verteilt, die in Einzel- bzw.
Teamarbeit zu bearbeiten waren.
Als Beispiel für die Durchführung und Bearbeitung des hier vorliegenden
interdisziplinären ME-Projekts, wird der Projektbericht des Studierenden
Michael Schaupp, Studienrichtung ARCHITEKTUR, nachfolgend
wiedergegeben.
Inhaltsverzeichnis des Projektberichtes ARCHITEKTUR
Teil I
Inhaltsverzeichnis
Vorwort mit Zusatz
Teil II
1.000
Grundlagenermittlung
1.100
1.130
1.140
1.150
1.160
1.170
Projektprogramm
P.-Aufgabe
Projektdefinition
a) P.-Ziele
b) P.-Strukturplan
c) P.-Objekt(e)
P.-Richtlinien
P.-Prozeßplan
P.-Leistungsbild
P.-Zeitplan
P.-Literaturnachweise: Entwurfsobjekt u. Arbeitstechniken
1.210
1.220
1.230
1.240
1.250
1.260
Situationsunterlagen
Objektinformationskatalog „generell“
Objekt-/Bearbeiterliste
Objektinformationskataloge „speziell“
Exkursionsberichte
Nutzerbefragungen (mind. 2 Standplätze)
Objektdefinitionen
1.310
1.320
1.330
1.340
1.350
1.360
1.370
Objektplan
Collage „Campingplatz“
Funktions-/Objektmatrix
Objektzielkataloge
Objekt/Raumzuordnungsschema
Objektblätter
Objektprogramm
Objektblockschema
1.110
1.120
1.200
1.300
2.000
Vorplanungsergebnisse
2.100
2.200
Beurteilungsunterlagen (entfällt)
Lösungsvarianten
Varianten „Materialgebäude“ M = 1:100
Varianten „Sanitärgebäude 1“ M = 1:100
2.210
2.220
2.300
2.310
2.320
2.330
2.340
2.350
2.360
2.370
2.380
Objektkonzept
Lagepläne (farbig angelegt)
Grundrisse M =1:50
Schnitte M = 1.50
Ansichten (davon eine farbig) M =1:50
Berechnung der Grundflächen und Rauminhalte nach DIN 277
Erläuterungsbericht
Modell(e)
Wochenendentwürfe
Teil III
Literaturnachweis
Prospektsammlung
Vorwort
Als übergeordneter Anziehungspunkt galt für mich bei der Wahl des Faches, der Begriff der
METHODIK.
Da heutzutage durch die Vielzahl der Informationen kaum ein spontanes, aber dennoch
brauchbares und durchdachtes Ergebnis erzielt werden kann, geht die Zukunft des Entwerfens
von Gebäuden oder gleichartiger Projekte die Methodik voran.
Methodik, in Sinne einer schrittweisen Entwicklung eines Projektes, von den Anfängen des
Erfassens bis hin zu einer (eventuellen) Realisierung der Ergebnisse. Vergleichbar mit einem
Computer-Programm, aufgebaut auf ein Erstellen und einfachen mathematischen Funktionen,
bis hin zur komplizierten Vernetzung der einzelnen Programmschritte zu einem eindeutigen
Ergebnis.
Um nun aber den Bearbeiter einer methodischen Grundlage nicht mit der kalten,
aneinanderreihenden Arbeitsweise eines Computers zu vergleichen und um an einem
menschlichen Charakter festzuhalten, sollte man jedem Bearbeiter eine Fehlerquote einräumen.
Diese Fehlerquote wird nun wiederum nicht durch die Methode, sondern durch den Menschen
geprägt, liegt aber dennoch, schon aus der reinen Überlegung, weit unter derer, die spontanes
Handeln erzielen würde.
Für mich persönlich waren die Prozessschritte eine geistige Bereicherung, welche mich immer
wieder dazu aufforderten, das bereits Getätigte, neu zu überdenken und aus einem weiteren
Aspekt neu zu betrachten. Somit kann ich der Meinungsäußerung „Die Architekten lernen nicht
denken ...“4 nur beipflichten. Die Fragen, die aus jedem Schritt an mich herantraten, brachten
mich jederzeit dazu, neues Fachwissen anzusammeln, zu analysieren, altes aufzufrischen und
zu koordinieren. Ich möchte mir in diesem Punkt nicht anmaßen, bis in jedes wissenschaftliche
Detail vorgedrungen zusein; dennoch entwickelte sich eine andere Art des Verständnisses und
der Überlegung, z.B. Verordnungen und Normen nicht einfach hinzunehmen, sondern Gründe
und Ansatzpunkte zu erfassen und entsprechend zu handeln.
Ein weiteres treibendes Moment war der Einsatz des Dozenten, der nicht direkt jeden
Gedanken meinerseits zerstreute, sondern versuchte, das bereits Erarbeitete mit neuen
(siehe: Schriftenreihe „Städtebauliche Forschung“ des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und
Städtebau. Interdisziplinäres Zusammenwirken bei der Ausbildung von Stadt-, Regional- und Landesplanern, Teil
II , Rautenstrauch, L.: - Eine Untersuchung zur Entwicklung von Anforderungen und notwendigen Qualifikationen
-, Bonn-Bad Godesberg 1974. S. 87
4
Denkanstößen zu steigern und mich zu motivieren. Dies löste in mir schließlich eine
Faszination für Methodik aus.
Zum weiteren Ablauf des Projektes möchte ich eigentlich nur noch zu der Kooperation mit den
Landespflegern Stellung nehmen, welche von vornherein als wichtiges Glied, auch unter den
Architekturstudierenden, vorangestellt wurde und für mich einen wesentlichen Bestandteil des
Lehrfaches ausmachte.
Im übergeordneten Sinne war die Anteilnahme an der Kooperation negativ. Glück hatte
derjenige, der einen Partner aus der Gruppe der Landespflege fand, wie ich mit meiner
Entwurfspartnerin Stephanie Göbel. Eigentlich ein trauriges Ergebnis, wenn man bedenkt,
daß beide Disziplinen sich wesentlich mehr hätten geben können, als es der Schein tat, sei es zu
Lasten der Studierenden der Architektur oder derer der Landespflege.
Im großen und ganzen nehme ich Abstand von der Gesamtbeurteilung des Ablaufes, da die
Einstellung zum Thema und Methodik, sowie die individuelle Arbeitsauffassung die Grundlage
für die Gesamtleistung darstellen und deren Beurteilung dem jeweiligen Dozenten obliegt.
Zusatz
Aus begründetem Anlaß war es nicht mehr möglich den Projektzeitplan korrekt zu Ende zu
führen. Nach Rücksprache vom 11.09.1986 bedurfte es, nach den letzten Eintragungen, nur
noch der Eintragung des Abgabetermins.
Weiterhin sind unter den Prozessschritten 2.300 – 2.340 sämtliche Varianten5 bearbeitet
worden, um nachzuweisen, dass auch die Varianten und nicht nur die Favoriten durchgearbeitet
wurden.
Unter dem Prozeßschritt 2.380 wurden statt der gewünschten Wochenendentwürfe
weiterführende Gedanken zu den Varianten in Zeichnungen erfasst und beigefügt.
gez.: Michael Schaupp
Teilphase: 1.100 Projektprogramm
1. Projektaufgabe
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts zwischen Studierenden der Studiengänge Architektur
und Landespflege soll ein CAMPINGPLATZ südlich des Baldeneysees in Essen entworfen
werden.
Von folgender Campingplatz-Belegung ist auszugehen:
1. ca. 150 Standplätze für Wohnwagen,
2. Jugendzeltplätze für ca. 50 Campinggäste,
Der Lageplan wird von der Projektgruppe Landespflege beschafft.
2. Projektdefintionen
a) PROJEKT - ZIELE
„Variante“ = Lösungsmöglichkeit nach gleichen oder nur geringfügig anderen Anforderungen.
„Alternative“ = Lösungsmöglichkeit nach grundsätzlich verschiedenen Anforderungen.
5
OBJEKT - orientiert
Es ist ein optimales Objektkonzept des CAMPINGPLATZES am Baldeneysee in Essen zu
entwerfen.
AUSBILDUNGS - orientiert
I. Beherrschung von Arbeitstechniken
1. Kenntnis fachspezifischer Grundbegriffe
2. Beschaffung von Informationen (z.B. Gebrauch von Bibliotheken, Dokumentationsstellen,
Wörterbücher, Lexika, Bauvorschriften, Befragung von Nutzern, Bauaufnahme, Exkursion).
3. Verarbeitung von Informationen (z.B. Anordnung u. Auswahl relevanten Informationen,
4. Technik der Informations- und Zielkatalogerstellung)
6. Weitergabe von Informationen (z.B. Zitieren, Kenntnis u. Gebrauch verschiedener
Darstellungsformen u.a. Strukturpläne, Synopsen, Collagen, Zeichnungen, Berichte, Modelle)
II. Vermittlung von Entwurfsstrategien
1.
Entwicklung der Fähigkeit, eine Entwurfsaufgabe mit Hilfe des Unterrichtsmodells
METHODISCHES ENTWERFEN (ME) zu lösen.
2. Kenntnis u. Gebrauch von ME-Verfahren, -Techniken u. -Hilfsmitteln, die im Rahmen
des Unterrichtsmodells Anwendung finden.
III. Entwicklung er Kooperationsfähigkeit
1. Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen.
2. Eigene Leistungen anderen verfügbar zu machen.
IV. Fähigkeit zu kreativem Verhalten
1. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, beweglich u. vielseitig zu sein (z.B.
assoziieren, Vorstellungen zu produzieren und variieren; Bekanntes in neuen
Zusammenhängen anzuwenden).
2. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, aufgeschlossen für Problemsituationen zu sein
(z.B. neugierig zu sein, Veränderungen gegenüber offen zu sein u. sie auf ihre
Möglichkeiten überprüfen, Mut haben, Gewohntes u. Modisches in Frage zu stellen; Ideen
anderer gegenüber aufgeschlossen sein).
3. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, eigene Ideen auszuarbeiten u. mitzuteilen
(z.B. Mut zu originellen u. vom Üblichen abweichenden Lösungen haben, Einfälle
konzentriert u. beharrlich weiterverfolgen u. verwirklichen).
b) P.-Strukturplan
Ein P: - Strukturplan zeigt in einer für das Projekt maßgeschneiderten logischen Gliederung
alle
 Aufgaben und Teilaufgaben
 Arbeitspakete für Bearbeiter
auf, die erforderlich sind, um das Projektziel (hier: „Campingplatz am Baldeneysee in Essen
entwerfen“) zu erreichen. Dargestellt wird die Gliederung mittels einer dezimal nummerierten
Baumstruktur.
c) P.-Objekte
Camping
„Camping ist ein zum Zweck der Erholung im Freien geführtes Leben mit zeitweiligem
Aufenthalt in einer transportablen und vom Besitzer selbst mitgeführten Unterkunft.“
(Ebert, Dieter: Das Campingwesen und die Anlage von Campingplätzen. Bad Godesberg 1962, S. 9)
Campingplatz
„Campingplätze sind Plätze, die zum Aufstellen und Bewohnen von mehr als drei Wohnwagen
oder Zelten bestimmt sind und während des ganzen Jahres oder wiederkehrend während
bestimmter Zeiten des Jahres betrieben werden.“
(Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV) Hrsg.: Empfehlungen für das Campingwesen. Frankfurt a.M.
1.12.1972, S. 3)
4. Projektrichtlinien
Diese schreiben u.a. eine einheitliche Darstellung von textlichen und zeichnerischen
Projektergebnissen vor. Die Darstellungsregelung dient der Vereinheitlichung, damit der
Informationsaustausch zwischen den Projektbeteiligten als Gruppe erleichtert wird und die
erbrachten Lernleistungen „objektiver“ beurteilt werden können.
5.Projektprozeßplan
Dieser umfaßt den gesamten Entwurfsprozeß (von der Ermittlung der Grundlagen bis zur
Erarbeitung des Entwurfs) sowie die Herstellung der Genehmigungsunterlagen.
6. Projektleistungsbild
Dieses beinhaltet die für die Projektaufgabe „Campingplatz am Baldeneysee in Essen“
spezifisch zu lösenden Projekt-Teilaufgaben.
7. Projektzeitplan
Dieser dient zur Termin- und Ablaufplanung der Lehr-/Lern- bzw. Entwurfsprozesse.
Die an Termine gekoppelte Arbeitsweise erlaubt eine bessere Kontrolle, es gibt weniger
‘Überraschungen’, und man kann effizienter studieren, planen und entwerfen.
8. Literaturnachweise: Entwurfsobjekt und Arbeitstechniken
Teilphase: 1.200 Situationsunterlagen
Projekt-Teilaufgabe 1.210: Objektinformationskatalog „generell“ erstellen
ME-Projekt:
CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen
Teil-Ergebnis:
Objektinformationskatalog „generell“:
Objektliste
Heinz-Georg Dosedal, H3
Bearbeiter/in:
1130
1.210
Obj.-Info.- Katalog
„generell“ Objektliste
30.04.85
14
Objekte
Nummerung
Sanitäranlagen
SB-Ladeneinrichtung
Schwimmbad, Jugendraum, Sport-, Kinderspiel- u. Robinsonplatz
Speisemöglichkeit
Unterhaltungs- u. Aufenthaltsräume für Camper
Abortanlagen
Abfallbeseitigung
Bolzplätze
1120
1100
1210
1110
1210
1120
1150
1210
Mini-Golf u. Frei-Schach u. Flächen für Ballspiele
Wohnung für Platzwart
Anmeldung mit Auskunft
Kochraum
Platz für Fahrzeugpflege
Wascheinrichtungen
Haltespur mit Schranke
Körperpfleganlagen
Wäschewasch- u. Bügelraum
Koch- u. Spülraum
Abstell- u. Wirtschaftsräume (evtl. Werkstatt)
Büroräume für Platzverwalter mit Sanitätsraum u. Postdienste
Empfangsgebäude
Öffentlicher Fernsprecher mit Briefkasten
Kleine Einliegerwohnung für Verwalter, Platzwart, Gehilfe etc.
Wasserübergabestation
Kläranlage
Trafostation
Beheizungsanlagen
Gasabfüllstation
Bibliothek
Campinghütten
Freilichtkino
Ausleihe von Sport- u. Campingausrüstung
Video
1210
1130
1110
1140
1140
1120
1110
1120
1120
1140
1140
1140
1110
1140
1130
1150
1150
1150
1150
1150
1110
1130
1110
1110
1210
Literaturnachweis:
(1)
Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV) Hrsg.: Empfehlungen für das
Campingwesen, Frankfurt a.M. 1.12.1972
(2)
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) Hrsg.: Camping in der
Landschaft, Schriftenreihe BDLA 21, München 1978
(3)
Rietdorf, W.; Baeseler, H.: Freizeitanlagen, Berlin-Ost 1979
Projekt-Teilaufgabe 1.220: Objekt-/ Bearbeiterliste anfertigen
ME-Projekt:
CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen
Teil-Ergebnis:
Objekt- / Bearbeiterliste-
Bearbeiter/in:
Prof. Ralph Johannes
1211
1.220
Obj.-Bearb.-Liste
1985/86
15
Der Projektbearbeiter Michael Schaupp wählte die Projektobjekte: „Kinderspielplatz“ und
„Sanitäranlage 1“ (siehe Markierung in gelb).
Projekt-Teilaufgabe 1.230: Objektinformationskataloge „speziell“ aufstellen
Projekt-Teilaufgabe 1.240: Exkursionsbericht erstellen
Es wurden rund 22 bestehende Campingplätze quer durch das Ruhrgebiet (u.a. Essen, Mülheim
a.d. Ruhr, Duisburg, Oberhausen, Hamm, Wesel, Gelsenkirchen, Bottrop, Bochum) und den
Niederlande besucht.
Die gewonnenen Eindrücke wurden in Exkursionsberichten durch Beschreibungen und
Abbildungen des jeweiligen Campingplatzes festgehalten. (Beispiel: Exkursionsbericht 2,
Beschreibung des Campingplatzes)
Projekt-Teilaufgabe1.250: Nutzerbefragungen durchführen
Jeder Projektbearbeiter hatte mindestens zwei Standplatz-Benutzer zu interviewen, um anhand
eines Fragebogens deren spezielle Bedürfnisse und Motive in Erfahrung zu bringen
(Nutzerbefragungen). Obwohl die Aussagen der Befragten im wissenschaftlichen Sinne
mangels Anzahl von Erhebungsbefunden nicht repräsentativ sind, brachten sie dennoch
Interessantes und Konstruktives zutage.
Teilphase 1.300: Objektplan
Projekt-Teilaufgabe 1310: Collage „Campingplatz“ gestalten
Wie kann man Architekturstudierende in bezug auf Ideengewinnung provozieren?
Provokation im Wortsinn meint ursprünglich nichts anderes als das Hervorrufen von
(emotionalen) Reaktionen und das in Frage stellen von Selbstverständlichem. Mit
Provokationen kann man Denkblockaden aufweichen, in die wir uns alle von Zeit zu Zeit
hinein manövrieren. Denkblockaden verhindern jedoch Kreativität und fuhren zu eingefahrenen
Verhaltensreaktionen. Entwerfen erfordert Leute mit freiem und offenem Geist und flexiblem
Verhalten. Wenn ich feststelle, daß Studierende feststecken, daß bei ihnen Selbsteinschätzung
und Fremdeinschätzung auseinander klaffen, daß die Entwicklungs-möglichkeiten ihrer
eigenen Persönlichkeit nicht nutzen und Herausforderungen meiden, daß sie Ziel- und
Visionslosigkeit an den Tag legen, dann ist die Zeit für Provokationen gekommen. Im Rahmen
des ME wurde seit Jahren folgendes provokatives Instrumente praktiziert, um Kreativitäts- und
Denkblockaden aufzuweichen bzw. aufzubrechen und zwar das sogenannte A>B>C-Verfahren.
( Erläuterung: A-B-C- Verfahren)
ME-Projekt:
CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen
Teil-Ergebnis:
Collage: „Robinsonplatz“
Bearbeiter/in:
Michael Schaupp, H2
1.211
1.310
Collage
„Robinsonplatz“
55
Collage „Robinsonplatz“
Weitere Collagen
Projekt-Teilaufgabe 1.320: Nutzer-Funktions-Objektmatrix erstellen
Die N.-F.-O.-Matrix ist eine Zuordnungsmatrix, in der die wechselseitigen Beziehungen
zwischen drei Komponenten 1. NUTZER, 2. FUNKTIONEN und 3. OBJEKTE/RÄUME
dargestellt werden. ( Erläuterung: Nutzer-Funktions-Objektmatrix) (Nutzer-FunktionsObjektmatrix)
Um sicher zu gehen, daß die Objekte/Räume für die zu entwerfenden „Kinderspielplätze“
richtig funktionieren, d.h., daß sie imstande sind, die ihnen zugeordneten Funktionen in bezug
auf Nutzung, Gestalt und Technik nutzer- und nutzungsgerecht zu erfüllen, wurden in der
Projekt-Teilaufgabe 1.330: Objektzielkataloge zusammenstellen
sogenannte MUSS-, SOLL-, KANN- und WUNSCH- Ziele formuliert (Erläuterung: Zielarten),
( Erläuterung: Zielkatalog). Die Projektbearbeiter erhielten die Aufgabe für alle Räume des
Campingplatzes Zielkataloge zu erstellen (Link > Objekt-/Bearbeiterliste)
Verzeichnis: Zielkataloge
„Robinsonplatz“
„Gerätespielplatz“
„Sandspielplatz“
In der anschließenden
Projekt-Teilaufgabe 1.340: Objekt/Raumzuordnungsschema darstellen
wurden die in den entsprechenden Zielkatalogen enthaltenen Entwurfsziele in bezug auf die
Erschließung von Objekten/Räumen in einem Objekt/Raumzuordnungsschema zeichnerisch
dargestellt. (Erläuterung: Objekt/Raumzuordnungsschema) ( Objekt/Raumzuordnungsschema
„Kinderspielplätze“).
Projekt-Teilaufgabe 1.350: Objektblätter anfertigen
Verzeichnis: Objektblätter
„Gerätespielplatz“ (Link > Campingplatz links)
„Sandspielplatz“
„Robinsonplatz“
„Materialausgaberaum“
„Waschteil“
Projekt-Teilaufgabe 1.360: Objektprogramm aufstellen
( Objektprogramm)
Projekt-Teiltaufgabe 1.370: Objektblockschema entwickeln
(Link > Objektblockschema)
Teilphase 2.000 Vorplanungsergebnisse
2.200 Lösungsvarianten
Projekt-Teilaufgabe 2.210: mind. 2 Varianten M = 1 : 100 erarbeiten
Projekt-Teilaufgabe 2.220: Beurteilungsnachweis erbringen
2.300 Objektkonzept
Projekt-Teilaufgabe 2.310: Lagepläne zeichnerisch darstellen (farbig angelegt)
M = 1 : 500
Projekt-Teilaufgabe 2.320: Grundrisse zeichnerisch darstellen M = 1 : 50
Projekt-Teilaufgabe: 2.330: Schnitte zeichnerisch darstellen M = 1 : 50
Projekt-Teilaufgabe 2.340: Ansichten zeichnerisch darstellen (davon 1 farbig)
M = 1 : 50
Projekt-Teilaufgabe 2.350: Grundflächen und Rauminhalte nach DIN 277
berechnen
Projekt-Teilaufgabe 2.360: Erläuterungsbericht verfassen
Projekt-Teilaufgabe 2.370: Modell(e) bauen und abfotografieren
TEIL III
Informationsnachweis
ME-Projekt:
CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen
Teil-Ergebnis:
Informationsnachweis
Bearbeiter/in:
Michael Schaupp, H3
(1) Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA)
BDLA Schriftenreihe 21
Camping in der Landschaft
Verlag Callwey
München 1978
(2) VEB Verlag fürBauwesen
Freizeitanlagen
Berlin(-Ost) 1979
(3) Bertelsmann Lexikon
Band 9
Bertelsmann Verlag
Wien 1974
(4) Allgemeiner-Deutscher-Automobil-Club e.V. (ADAC), Hrsg.:
Der Campingplatz / Leitfaden
München 1970
(5) Normenausschuß Bauwesen (NABau)
DIN 18034,
Spielplätze für Wohnanlagen
Beuth Verlag GmbH
Berlin 1981
(6) Brockhaus Enzyklopädie
Band 16
Wiesbaden 1973
(7) Freie Forschungsstelle für Spielplatzplanung
Spielplätze 1985
In:
Deutsches Architektenblatt (DAB)
Heft 6, 1985, S. 805 – 807
(8) Normenausschuß Bauwesen (NABau)
DIN 7926, Teil 1,
Kinderspielgeräte, Begriffe, Anforderungen
Beuth Verlag GmbH
Berlin 1981
Informationsnachweis
02.12.85
(9) Normenausschuß Bauwesen (NABau)
DIN 7926, Teil 2
Kinderspielgeräte, Schaukeln
Beuth Verlag GmbH
Berlin 1981
(10) Normenausschuß für Bauwesen (NABau)
DIN 7926, Teil3
Kinderspielgeräte, Rutschen
Beuth Verlag GmbH
Berlin 1981
(11) Normenausschuß für Bauwesen (NABau)
DIN 18034
Freiflächen zum Spielen
Beuth Verlag GmbH
Berlin 1982
(12) Bundesinstitut für Sportwissenschaften
Bereichte B 2 / 76
Köln 1977
(13) Bundesinstitut für Sportwissenschaften
Berichte J1 / 74
Köln 1974
Berater u. Auskunftsstellen:
Deutscher Camping-Club e.V.
Hermann Grönert, Redakteur
Mandlstraße 28
8000 München 40
ADAC Verlag GmbH
Postach 700126
Am Westpark 8
8000 München 70
„ADAC Campingführer“ (Link > ADAC Campingführer)
Ergänzende Literaturnachweise:
Hebgen, Heinrich:
Bauen mit der Sonne
Sutter GmbH Verlag
Essen 1982
Wright, David:
Sonne, Natur Architektur
Verlag C:F. Müller
Karlruhe 1980
Kiraly, Josef:
Architektur mit der Sonne 1 & 2
Verlag C.F. Müller
Karlsruhe 1982
Götz/Hoor/Möhler/Natterer:
Holzbauatlas
Inst. F. intern. Architektur-Dokumentation GmbH
München 1980
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. (Hrsg.)
Informationsdienst Holz
Infos ab Mai 1978
Düsseldorf
Edelhardt, F.:
Das Erdhaus
ORAC Verlag
Wien 1983
Bruyere/Inwood:
Bauen mit der Natur
Fricke Verlag
Frankfurt a.M. 1983
Hallmann/Rolm/Lingnau:
Bauen mit Holz in Park und Garten
Callwey Verlag
München 1984
Mathoy, Klaus:
Ökologisches Haus
Verlags-GmbH Müller
Köln/Braunfeld 1985
Ellison/Sterling:
Erbedeckte Häuser
Beton Verlag
Düsseldorf 1983
Abenteuerspielplätze
Econ Verlag
Düsseldorf 1972
ENDE
des ME-Projektberichts von Stud. Arch. Michael Schaupp:
„Campingplatz am Baldeneysee in Essen“
Projektbearbeitung LANDESPLEGE Wintersemester 1985/1986
Rüdiger Loose, H 5
UNIVERSITÄT ESSEN
Prof. Dr. P. Brahe
GESAMTHOCHSCHULE
Fach: Landschaftsplanung L3
FACHBEREICH 9
Aufgabe für das 3.Semester:
Standortfindung und Durchplanung eines Campingplatzes.
Aufgabenstellung:
Der vorgegebene Landschaftsausschnitt südlich des Baldeney-Sees (s. Kartenanlage) ist auf
seine Eignung für die Anlage eines Campingplatzes für l50 Caravans und 50 Zeltplätze hin zu
untersuchen. Dafür sind zunächst die Anforderungen, die von einem Campingplatz an die
Landschaft ausgehen; sowie die entsprechenden Gegebenheiten der Landschaft zu erfassen.
Mehrere grundsätzlich infrage kommende Geländeteile sind bezüglich ihrer Standorteignung
für einen Campingplatz zu vergleichen, um den bestgeeigneten Bereich zu bestimmen für die
Durchplanung.
Die Durchplanung - in der 2. Semesterhälfte - soll in Zusammenarbeit mit einem Architekturstudierenden erfolgen.
Zu erbringende Leistungen:
 Bestandsaufnahme 1 : 2500
 Standortfindung (Text und Schema-Skizzen)
 Campingplatzplanung 1 : 1000
 begründende Erläuterungen.
Ausgabe: 17.10.1985
Abgabe: 15.02.1986
gez. Brahe
Als Beispiel für die Durchführung und -bearbeitung des hier vorliegenden
interdisziplinären ME-Projekts, wird der Projektbericht der Studentin
Stefanie Göbels, Studienrichtung LANDESPFLEGE; nachfolgend
wiedergegeben.
Leistungsergebnis:
UNIVERSITÄT GHS ESSEN
Fachbereich 9 Landespflege
Fach: Landschaftsplanung
3. Semester
Dozent: Prof. Dr. P. Brahe
Bearbeiter: Stefanie Göbels (L3), Martina Neumann (L3)
STANDORTFINDUNG und DURCHPLANUNG eines
CAMPINGPLATZES
Bestandsaufnahme
1. Kartierung
a) Plan
b) Erläuterung des Planes
c) Erläuterung der Legende
2. Standortfindung
a) Tabelle
b) Erläuterung der Merkmale
c) Endgültige Standortfindung
Vergleich einiger in Frage kommender Flächen.
zu 1.
Kartierung des Nordufers des Baldeneysees
Die Topographie und die Nutzungsverteilung ist eindeutig aus der erstellten Karte zu
entnehmen. Daher beschäftigt sich dieser Unterpunkt ausschließlich mit Gegebenheiten, die
nicht aus der Karte zu entnehmen sind.
 Boden/Wasser
 Blickbeziehungen
 Klimatische Einflüsse
 Vegetation (aus der Karte nicht ablesbar).
Boden/Wasser
Am südlichen Ufer des Baldeysees findet sich in großer Mächtigkeit feinsandiger-sandiger aus
Löß entstandener Lehm über Kies und Sand in Tiefen um 1 m und mehr. Darunter (1,20 - 1,60
m Tiefe) trifft man auf Schieferton und Sandstein. Die hohe Mächtigkeit des Lößbodens führt
zu einer ausgeprägten landwirtschaftlichen Nutzung (siehe Karte).
In den verbleibenden Waldgebieten ist der Humusanteil im Boden natürlicherweise wesentlich
höher. Auf den Ackerflächen hat sich der natürliche Humusgehalt seit der Bewirtschaftung
nicht mehr erneuert6 und ist nahezu abgebaut.
In Abhängigkeit von der Topographie und der Bewirtschaftung ist das Gelände mehr oder
weniger stark von Erosion beeinflußt.7 Besonders auf den zeitweise nackten Ackerflächen
findet man Anzeichen für Erosion wie Abflußgräben, ausgewaschene feinste Bodenbestandteile
oder Geländeversprünge an der Grenze zwischen Wald und Acker.
Der Bodenwassergehalt verändert sich zunächst einmal in Abhängigkeit von der Höhe über
dem Baldeneysee. Am Ufer des Sees befinden sich in erster Linie Birken, Weiden und Erlen.
Außerdem sind alle Geländeeinschnitte ganzjährig feucht oder zumindest zeitweilig
wasserführend; Auswaschungen, Teiche oder Feuchtwiesen in der Mündung der Täler am
Baldeneysee, feuchtigkeitsanzeigende Pflanzen wie Athyrium, Moose, Binsen und die oben
genannten Gehölze.
Klimatische Einflüsse
Klimatische Einflüsse sind nur beim grober Betrachtung im gesamten Gelände gleich.
Kleinräumiger betrachtet entdeckt man in Abhängigkeit von Exposition, Vegetation und
Einstrahlung aber deutliche Unterschiede.
Großklimatische Einflüsse im Gelände sind:
 Großwindeinfluss aus Westen
 Nordexposition
 hohe Niederschläge.
Vegetation
Die Hauptvegetationsflächen sind aus der Karte zu entnehmen. Zusätzlich ist zu erwähnen, daß
kein Waldrand einen intakten, schützenden Waldmantel besitzt. Zum Acker hin findet man
6
7
Anmerkung des Dozenten: „nicht korrekt“
Anmerkung des Dozenten: „warum haben Sie diese nicht dargestellt, wenn Sie die für so wichtig halten?“
Reste von Waldsäumen mit stickstoffanzeigenden Kräutern, welche sich infolge der
Ackerdüngung angesiedelt haben.
Bei einer Campingplatzplanung wäre dieser Mangel durch eine standortgemäße
Gehölzanpflanzung abzuhelfen.
Erläuterung der Legende
Die Karte zur Bestandsaufnahme muß schwarz/weiß lesbar sein. Da die Karte nur für die
Campingpatznutzung benötigt wird, sollten die Grauwerte der einzelnen Flächen auf diese
Nutzung abgestimmt werden.

Wald
Wald als Ganzes ist infolge des optischen, ästhetischen und gestalterischen Reizes mit dem
höchsten Grauwert zu belegen.
Untergliederungen in Kultur/Dickung, Stangenholz und Baum/Altholz ergab sich für uns aus
dem unterschiedlichen optischen Reiz der einzelnen Entwicklungsstufen.
Stangenholz hat den niedrigsten Grauwert, da es optisch am wenigsten attraktiv wirkt.
Kultur und Dickung sind in ihrer optischen Wirkung sehr ähnlich und deshalb in einer Signatur
zusammengefaßt.
Der höhere Grauwert ergibt sich aus der - unserer Meinung nach - besseren Wirkung.
Den höchsten Grauwert bekommen Flächen mit Alt und Baumholzbeständen, da sie neben dem
hohen Erholungswert auch am reizvollsten sind.
Baumschulquartiere sind unter dem Oberbegriff Wald zusammengefaßt. Der niedrige Grauwert
ergibt sich aus dem geringen gestalterischen Wert.
 Böschungen und Hecken
Hohen gestalterischen Wert haben Hecken und Böschungen, die mi Gehölzen bewachsen sind.
Daher haben auch sie einen hohen Grauwert, der besonders dadurch hervortritt, daß sie
zwischen den niedrigen Grauwerten von Grünland und Acker liegen.
Grünlandböschungen stellen nur den Ansatz einer Gliederung räumlicher Begrenzung dar und
sind deshalb wesentlich heller.
 Grünland
Die Untergliederung von Grünland in Weide, Feuchtwiese und Obstwiese in Grauwerten
ergeben sich wie bei Wald aus den unterschiedlichen Reizen.
 Acker
Beim Acker haben wir die Flächen, die von der Geländeneigung her für einen Campingplatz
infragekommen, durch Verdichtung der Signete einen höheren Grauwert erhalten. Insgesamt ist
Acker bedeutungslos und hat daher den niedrigsten Grauwert.
 Bebaute Flächen
Bebaute Flächen nach ihrem Nutzungswert für die Campingplatzbewohner abgestuft.
Wohnbebauung hat keine Auswirkung8 auf die Campingplatzbenutzer; daher ein relativ
geringer Grauwert.
Bebauuung mit Freizeitwert - in unserem Gelände Fahrradverleih, Café/Restaurant und
Bootsverleih nähern sich dem Grauwert des Waldes an, da sie von großer Wichtigkeit gerade
für die Dauercamper sind.
Der Grauwert der Wege ergibt sich aus deren Breiten.
8
Anmerkung des Dozenten: „auch keine raumbildende gegen die offenen Flächen?“
2. Standortfindung
Zur Standortfindung haben wir 4 in Frage kommende Flächen9 anhand von Merkmalen, die für
eine Campingplatzplanung von Bedeutung sind, miteinander verglichen. (Flächenbewertung)
Diese Merkmale lassen sich in 3 Gruppen unterteilen:
Natürliche Gegebenheiten
 Geländeneigung
 Mächtigkeit der vegetationstragenden Bodenschicht
 Bodenschwund durch Erosion
 Bodenfeuchtigkeit
 Luftfeuchtigkeit
 Windbeeinflussung
 Kaltluftbeeinflussung
 Besonnung
 Nähe zu schützenswerten Landschaftselementen.
Gestalterisch ästhetische Gegebenheiten
 Einsehbarkeit
 Gliederung durch vorhandene Vegetation
 Aussicht der Camper
Infrastruktur
 Lage zu erholungswirksamen Landschaftselementen
 Erschließungsgrad durch befahrbare Wege
durch Versorgungseinrichtungen
durch Entsorgungseinrichtungen
durch Geschäfte.
Anbindung an Freizeitangebote in Essen-Werden
Freizeitangebote in der Umgebung
Nähe zu konkurrierenden Campingangeboten.
Erläuterung der Merkmale
1. Geländeneigung:
Bei einer Geländeneigung unterhalb von 5% (Durchschnitt) ist ein Ausgleich des Geländes
ohne Terrassierung möglich. Aufgrund der daraus resultierenden Arbeits- und Kostenersparnis
und aufgrund der Tatsache, daß eine Geländeneigung über 10-12% die Nutzung durch einen
Campingplatz unmöglich macht (besonders bei felsigem Untergrund), ergibt sich für uns eine
Wichtung von 10.
2. Stärke der vegetationstragenden Bodenschicht:
Von der Stärke der vegetationstragenden Bodenschicht ist zunächst abhängig, ob überhaupt
eine belastbare, geschlossene Grasnarbe möglich ist. Ferner erleichtert eine starke vegetationstragende Bodenschicht die Abpflanzung des Campingplatzes, besonders auf einem Gelände,
auf dem keine große Modellierung notwendig ist. Andererseits läßt sich eine fehlende
Oberbodenschicht auftragen, was jedoch, mit hohen Kosten verbunden ist. Daher eine
Wichtung von 4.
Die verglichenen Gelände weisen alle eine Mindestmächtigkeit von 50 cm auf.
Anmerkung des Dozenten: „wo liegen diese 4 Flächen? (Hinweis auf Karte!)
Nachträgliche Anmerkung des Dozenten Ralph Johannes: Eine Karte ist nicht mehr vorhanden!
9
3. Bodenschwund durch Erosion:
Bodenschwund durch Erosion ist abhängig von der Geländeneigung, läßt sich aber durch eine
bodendeckende Bepflanzung, wie sie auf einem Campingplatz sowieso notwendig ist, ohne
große Kosten elnschränken. Daher eine Wichtung von 2.
Bewertung der verglichenen Gelände aufgrund der unter Punkt 1 geschilderten Beobachtungen.
4. Luftfeuchtigkeit:
Eine hohe Luftfeuchtigkeit macht eine Campingnutzung zwar nicht unmöglich, verursacht aber
Nebel und Schwüle und kann insofern die Nutzung beeinträchtigen.
In unserem Gelände dürfte die Luftfeuchtigkeit mit der Nähe zur offenen Wasserfläche des
Baldeneysees ansteigen. Gelände die stark von Wald eingefaßt sind, weisen ebenfalls eine
höhere Luftfeuchtigkeit auf = Wichtung: 7
Gelände 1: dicht am See und stark bewaldet = Wichtung: 3
Gelände 2: infolge der Nähe zum See = Wichtung 2
Gelände 3: höhere Bodenfeuchtigkeit und dicht am See und stark bewaldet = Wichtung 3
Gelände 4: hoch über der Wasserfläche gelegen und wenig Wald in der Nähe = Wichtung 1
5. Bodenfeuchtigkeit:
Eine bestimmte Bodenfeuchtigkeit macht die Nutzung durch einen Campingplatz nur durch
einen hohen Entwässerungsaufwand möglich, der Folgen für den Wasserhaushalt der gesamten
Umgebung haben kann. Diese Folgen sind in ihrem Ausmaß nicht voraussehbar. Dies führt zu
der Wichtung 9.
Da bis auf die Mergelkuhle aber alle Gelände auf Kuppen liegen und wir keine Anzeichen für
besonders hohe Bodenfeuchtigkeit feststellen konnten, wie wir sie in allen Tälern gefunden
haben , ist die Bodenfeuchtigkeit nirgendwo so hoch , daß eine Nutzung durch einen
Campingplatz unmöglich gemacht würde.
6. Windbeeinflussung:
Die Hauptwindrichtung ist Westen, und insofern auf allen Flächen gleich. Eine
unterschiedliche Windbeeinflußung hängt von schützenden Pflanzungen westlich des
jeweiligen Geländes ab. Da solche Pflanzungen relativ leicht anzulegen sind, ergibt sich eine
Wichtung von 5.
7. Kaltluftbeeinflussung:
Kaltluftentstehung hängt von der Rückstrahlungsfähigkeit des Bodens und vom
Einstrahlungswinkel ab. Da es sich bei den zu vergleichenden Flächen durchweg um offene
Ackerböden handelt, ist die Rückstrahlungsfähigkeit auf allen Geländen gleich. Der
Einstrahlungswinkel hängt von der umgebenden Vegetation ab. Je offener ein Gelände ist,
desto mehr Kaltluft entsteht. Hohe Vegetation schützt die beschattete Fläche gegen
Kaltluftentstehung. Die Kaltluftströmung findet in Richtung des Gefälles statt, da Kaltluft
schwerer ist. Sie läßt sich allerdings leicht durch hohe Vegetation bzw. die darunter eingeschlossene Warmluft stauen und ableiten.
Gelände 1 geringe Entstehung, guter Abfluß. = 1
Gelände 2 es entsteht sowohl im Gelände selbst, als auch oberhalb viel
Kaltluft, die über das Gelände abfließt und sich vor dem Altbuchenbestand
staut. = 3
Gelände 3 im Gelände selbst entsteht wenig Kaltluft, da es durch hohe Vegetation geschützt
ist. Oberhalb entsteht mehr Kaltluft, die durch das Gelände mäßig gut abfließt, da
die Abflüsse schmal sind. = 2
Gelände 4 es entsteht viel Kaltluft, die aber zügig abfließt. = 2
8. Besonnung:
Es handelt sich bei allen Flächen um Nordhänge. Die beste Besonnung fällt also auf allen
Flächen gleichermaßen flach ein. Keine Fläche kann bei der Besonnung die erste
Bewertungsstufe erhalten.
Da das Gelände 2 nach Süden offen ist und auch von Westen und Osten Sonne bekommt,
außerdem aufgrund der geringen Geländeneigung einen relativ guten Einstrahlungswinkel hat,
bekommt es eine Wertung von = 2.
Das Gelände 1 ist leicht nach Osten exponiert und außerdem von Westen und Süden her stark
beschattet. = 3
Gelände 3 ist zwar nach Süden nicht beschattet, weist allerdings ein starkes Gefälle auf und hat
daher einen ungünstigen Einfallswinkel. Außerdem befinden sich im Osten und Westen
beschattende Waldstreifen. = 3
Gelände 4 liegt am höchsten und bekommt die meiste Südsonne. Nach Westen leicht beschattet
und nach Osten völlig offen erhält es ebenfalls die Wertung = 2.
Infolge der hohen Bedeutung der Besonnung für die Campingplatznutzung und infolge der
Tatsache, daß die Besonnung sich anthropogener Beeinflussung entzieht, erhält dieses Merkmal
die Wichtung = 8.
9. Nähe zu schützenswerten Landschaftselementen:
Bei der ersten Ortsbesichtigung fiel uns ein Weiher auf, der aufgrund der starken
Wasservegetation zumindest der Untersuchung wert schien, ob es sich um ein schützenswertes
Landschaftselement handelt. Als wir einige Wochen später ins Gelände kamen, war der Weiher
ausgebaggert - selbst für unsere ungeschulten Augen war eindeutig, daß hier von einem Biotop
keine Rede mehr sein konnte. Da es uns aufgrund noch mangelnder Kenntnis und Erfahrung
nicht möglich war ein weiteres schützenswertes Landschaftselement nachzuweisen haben wir
dieses Merkmal aus der Wertung herausgenommen.
10. Einsehbarkeit:
Da die Einsehbarkeit einen großen Einfluß auf die optische Einfügung eines Campingplatzes
hat haben wir sie hoch bewertet, zumal die Landschaft am Baldeneysee sehr wertvoll ist und
ein Campingplatz leicht als Störung empfunden wird.
Gelände 1: vom gegenüberliegenden und vom Hardenbergufer ungehindert einsehbar = 3
Gelände 2 : teilweise gegen Blicke von gegenüber durch Bäume geschützt aber von oben gut
einsehbar (Abpflanzung möglich). = 2
11. Gliederung durch vorhandene Vegetation:
Gemeint ist die raumbildende Wirkung von hoher Vegetation, die einen positiven Eindruck
macht. Da solche Pflanzungen leicht anzulegen sind haben wir keine hohe Wichtung
vorgenommen. = 4
12. Aussicht:
Eine gute Aussicht ist gerade für Dauercampingplätze wichtig. Leider steht dieses Merkmal der
Einsehbarkeit entgegen. Da wir die optische Einfügung für wichtiger halten, damit das
Landschaftsbild nicht gestört wird und da in so steilem Gelände Sichtschutzpflanzungen
schlecht möglich sind, haben wir uns für eine niedrigere Wichtung entschieden. = 7
13. Lage zu erholungswirksamen Landschaftselementen.
Im vorliegenden Gebiet kommen als erholungswirksame Landschaftselemente der See und
Waldflächen in Betracht, wobei Altholz höher zu bewerten ist als Stangenholz und Dickung.
Gelände 1: See = 1
=1
Wald = 1
Gelände 2 : See = 1
=1
Wald = 1
Gelände 3: See = 2
=1
Wald = 1
Gelände 4: See = 2
=2
Wald = 2
wobei Gelände 1 eine hervorragende Stellung einnimmt, da es sich in unmittelbarer Nähe zu
einem Buchenhallenwald befindet, der einen besonders hohen Freizeitwert besitzt.
14. Erschließungsgrad durch befahrbare Wege.
Da sich Wege leicht verbreitern lassen, Neuanlagen allerdings teurer und
Landschaftsschädigend sind, eine Wichtung von = 3.
15. Erschließungsgrad durch Versorgungseinrichtungen:
Da uns keine weiteren Unterlagen zur Verfügung standen, gehen wir davon aus, daß die Verund Entsorgungseinrichtungen im Hardenbergufer liegen und messen die Entfernungen von der
Mitte des betreffenden Geländes bis zum Hardenbergufer oder bis zum nächsten Haus.
Gelände 1 bis Hardenbergufer
100 m = 1
Gelände 2 bis Hardenbergufer
100 m = 1
Gelände 3 bis zum nächsten Haus 100 m = 1
Gelände 4 bis zum nächsten Haus 100 m = 1.
16. Erschließungsgrad durch Entsorgungseinrichtungen: siehe 15
17. Erschließungsgrad durch Geschäfte:
Da sich diese nur im Zentrum von Essen-Werden befinden, sind wir von der Zumutbarkeit
eines Fußweges von 1 km ausgegangen. Aber auch bei so großzügiger Bemessung erreicht
keiner der Plätze diese Stufe. Ab 2 km ist damit zu rechnen, daß sich der Verkehr erhöht. Da
dem aber leicht durch die Einrichtung eines kleinen Geschäftes auf dem Campingplatz
begegnet werden kann, haben wir uns für eine Wichtung von = 1 entschieden.
18. Anbindung an Freizeitangebote in Essen-Werden: siehe 17.
Die stärkere Wichtung ergibt sich aus der Tatsache, daß die Angebote in Werden nicht durch
Angebote innerhalb des Campingplatzes ersetzt werden können.
19. Lage zu konkurrierenden Campingangeboten:
Da die maximale Entfernung zwischen einem vorhandenen Campingplatz und einem zu
beplanenden Gelände nur 2,5 km beträgt und das viel zu wenig ist, lassen wir dieses Merkmal
aus der Wertung heraus.
Endgültige Standortfindung
Auf Grund der Bewertung stellten wir fest, daß die Flächen 1 und 2 zu dicht beieinander liegen,
als daß eine Entscheidung auf der Basis der Zahlen möglich wäre10.
Fläche 1 hat wegen ihres hohen gestalterischen Wertes und der besten klimatischen Lage die
höchste Bewertung erreicht.
Fläche 2 bietet sich infolge der Geländeneigung und der geringen Einsehbarkeit an, ist aber
klimatisch sehr ungünstig.
Die Faktoren, die das Kleinklima beeinflussen, lassen sich relativ leicht verändern. Gelände 1
liegt außerdem im Gebiet mit der größten zusammenhängenden Waldfläche und hat infolge
dessen das schönste Landschaftsbild. Dies würde durch den Campingplatz sehr gestört, zumal
Fläche 1 sehr gut einsehbar ist.
Daher entscheiden wir uns für das Gelände 2: „Unterer Gülterberg“ 11
Anmerkung des Dozenten: „auch bei ferner liegenden Flächen kann doch eine sehr ähnliche Wertung
herauskommen!“
11
Anmerkung des Dozenten: „Diese sehr klare Diskussion beruht auf einer guten planungsbezogenen
Bestandsaufnahme!“
10
Universität GHS Essen
Fachbereich 9 Landespflege
Fach: Landschaftsplanung
Erläuterung zum Entwurfsplan
Campingplatz „Unterer Gülterberg“, am Baldeneysee in Essen
Stephanie Göbels, Matr.-Nr. 629122, Semester L 3
Essen, den 16. Mai 1986
EINLEITUNG
Nachdem die Bestandsaufnahme und die daraus resultierende Standortfindung den südlichen
Gülterberg als das für einen Campingplatz geeignetste Gelände ausweist, stellt sich nun im
ersten Planungsschritt die Frage nach dem Programm für den zu entwerfenden Campingplatz.
Als Zielgruppe kommen bei der Lage am Baldeneysee nur Dauercamper in Frage, da der Platz
zu weit von Reiserouten entfernt liegt, um für Durchgangscamper interessant zu sein, und im
Ruhrgebiet auch keine Urlaubscamper zu erwarten sind.
Unter den Dauercamper, die im Ruhrgebiet ihren Campingplatz als Gartenersatz und
Erholungsgrün nutzen, kommen zwei Zielgruppen in Betracht, die infolge ihrer konträren
Erholungs- und Freizeitansprüche, um Konflikte zu vermeiden, nicht auf einem Campingplatz
untergebracht werden sollten:
 Ältere Menschen, die in erster Linie Ruhe suchen und
 Familien mit kleinen Kindern, die Raum zum Spielen und Toben benötigen.
Da es bisher wenig Campingplätze gibt, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen
und mir die Gestaltung eines solchen Platzes sehr reizvoll erschien, habe ich mich für die
Zielgruppe „Familien“ entschieden.
Das führte zur Zusammenarbeit mit dem Architekturstudenten Michael Schaupp, der sich
u.a. auch für die Gestaltung eines Spielplatzes entschieden hatte.
Zusätzlich wollte ich im Zusammenhang mit diesem Spielangebot die Tierhaltung vorsehen,
um die Attraktivität des C.-platzes zu erhöhen.
Ein weiterer zentraler Aspekt bei der Anlage eines Campingplatzes ist - unabhängig von der
Zielgruppe - der ökologische Wert. Bei der Planung sollte darauf geachtet werden, daß im
Vergleich zur bisherigen Nutzung der ökologische Wert steigt. Bei der von uns gewählten
Fläche handelt es sich um eine Ackerfläche, deren ökologischer Wert relativ gering ist, da sie
ausgeräumt ist, keine ganzjährige Vegetation trägt und mit Pestiziden und Dünger behandelt
wird. Außerdem ist bei der Anlage des Ackers der den Wald schützende Waldmantel beseitigt
worden.
Allerdings ist der Acker als ökologisch wertvoller zu betrachten, als eine versiegelte Fläche,
wie sie auf einem Campingplatz in Form von Gebäuden und Erschließungsflächen
zwangsläufig auftritt. Solche versiegelten Flächen sind wasserundurchlässig und verändern das
Standortklima.
Auf jeden Fall bietet die Planung eines Campingplatzes die Chance einer ökologischen
Aufwertung des Geländes durch die Anlage von Hecken, Schutzpflanzungen (Waldmantel und
Erosionsschutz) externer Wiese und Einzelgehölzen, wenn die belastenden Faktoren, die vom
Campingplatz ausgehen, wie Versiegelung von Flächen und Autoverkehr, auf ein Minimum
reduziert werden.
Auch den optischen Reiz der Fläche kann man durch die verstärkte Anlage von
Vegetationsflächen außerhalb der eigentlichen Standplätze erhöhen, so daß der C.-platz in
einem so stark frequentierten Erholungsgebiet wie dem Ruhrtal nicht störend, sondern belebend
wirkt.
Um die Kommunikation zwischen den Campern zu fördern, ist es wichtig den Platz in
überschaubare Untereinheiten zu gliedern, in denen nach Möglichkeit ähnlich motivierte
Camper zusammengefaßt werden.
Konzept
Wichtigster Ort eines Campingplatzes sind sie Standplätze für die Camper. Bei der Zielgruppe
„Familien“ sollten sie möglichst groß sein.
Um den Bedürfnissen nach einem eigenen kleinen Grünbereich gerecht zu werden, erhält ein
Teil der Standplätze eine zusätzliche Fläche zur individuellen Nutzung, z.B. zur Anlage eines
kleinen Beetes oder zur Aufstellung eigner Spielgeräte. Dem unterschiedlichen
Kommunikationsbedürfnis trägt ein 50 cm breiter Streifen Rechnung, der der individuellen
Abpflanzung dienen kann, wobei diese mit dem Platzwart abgesprochen werden muß, damit
keine ungeeigneten Gehölze verwendet werden. Diese Absprache ist Bestandteil der Satzung.
Eine weitere Gliederung der Standplätze ergibt sich aus der Tatsache, daß es schwierig ist,
autofreie und damit entlastete Zonen im C.-platz durchzusetzen, da viele Menschen ihr Auto
gerne unter unmittelbarer Kontrolle haben wollen, besonders wenn spielende Kinder in der
Nähe sind.
Für die Erholung und Entlastung des Platzes von Abgasen und Autolärm ist es allerdings
wichtig, die Autos von den Standplätzen weg auf zentralen Parkplätzen abzustellen.
Beiden Gesichtspunkten wollte ich Rechnung tragen und so ergab sich eine Untergliederung
des C.-Platzes in 4 verschiedene Einheiten für Dauercamper:
1. Standplätze groß: 143 qm mit zusätzlicher Fläche zur individuellen Nutzung mit
Autostellplatz
2. Standplätze groß ohne Autostellplatz
3. Standplätze klein: 108 qm mit Autostellplatz
4. Standplätze klein ohne Autostellplatz.
Diese Gliederung bietet die Möglichkeit die Camper etwas zu „sortieren“, um Konflikte zu
vermeiden und die Kommunikation zu fördern.
Die Tatsache, daß die Standplätze ohne Autostellplatz jeweils genauso groß sind, wie die mit,
soll durch den Raumgewinn einen Anreiz bieten, auf den Autostellplatz zu verzichten.
Außerdem liegen Einheiten ohne Autostellplatz weiter weg vom Zentrum des Campingplatzes also ruhiger.
Da auf die Zelterflächen keine Autos mitgebracht werden sollen, ist es notwendig in
unmittelbarer Nähe zu diesen einen Sammelparkplatz anzulegen, der schnell fußläufig zu
erreichen ist. Da Zelter normalerweise nicht so ruhesuchend sind wie Dauercamper, ist es
möglich, sie direkt an die geräuschintensiven Bereiche im Zentrum des C.-platzes zu legen. Bei
der Belegung der Zeltflächen sollte darauf geachtet werden, daß der Teil nördlich der
Erschließungsstraße nur im Notfall belegt wird.
Jeweils zwei Einheiten zugehörig stehen zwei dezentral angeordnete Sanitärgebäude mit
Wickelraum. Die Dezentralisierung der Sanitären Anlagen ist sinnvoll, um - besonders für die
Kinder - die Wege zu verkürzen und um die soziale Kontrolle zu erhöhen.
Die Zelter können je nach Lage auch die Toiletten im Empfangsbereich benutzen. Eine
zusätzliche Toilette für Kinder befindet sich in der Hütte am Bauspielplatz.
Um den oben erwähnten ökologischen Belangen - bezogen auf die Versiegelung von Flächen
gerecht zu werden, ist es sinnvoll, so wenig Erschließungsflächen wie möglich zu
asphaltieren. Die asphaltierte Straße ist nur bis in den Eingangsbereich geplant, wo auch der
Zulieferfahrzeuge für Gaststätte und SB-Laden die Straße belasten. Alle weiteren
Erschließungsflächen sollen mit wassergebundener Decke befestigt werden.
Zur Entwässerung reicht ein Gefälle von 2-3%, das auf allen befestigten Flächen überschritten
wird.
Die Parkplätze werden mit Rasengittersteinen befestigt. Von der Anlage eines großen zentralen
Parkplatzes habe ich abgesehen, da eine so große stark frequentierte Fläche gestalterisch nicht
reizvoll und anonym ist.
Die fußläufigen Verbindungen sind so angelegt, daß sie direkte Durchgänge darstellen
zwischen den Standplätzen und den Parkplätzen, Sanitäranlagen, Spielflächen und dem
Eingangsbereich. Besonders wichtige Fußwege sind die Durchgänge zwischen der Zelterfläche
und dem Zelterparkplatz, da diese sehr häufig benutzt werden und deshalb zum Schutz der
Vegetationsflächen sehr dicht liegen.
Weiterhin habe ich einen direkten Zugang zum Baldeneysee vorgesehen, der in Form von 2
Fußwegen die kleine Senke in der Mitte des C.-platzes durchzieht. Diese Senke bietet sich zu
einer derartigen Nutzung an, da sie zu steil für Standplätze ist und die anschließende Böschung
dort am niedrigsten ist. Die Senke ist außerdem gestalterisch reizvoll. Dies wird durch die
Anpflanzung von Gehölzen in Flächen und als Solitäre und die Vielfalt einer extensiven Wiese
noch betont. Im Zentrum des Campingplatzes entsteht so ein durch Hecken gegliederter
Freibereich, der sich aus Zelterfläche, Spielplatz und Extensivwiese zusammensetzt.
Da der Camper auf dem Fußweg zum Baldeneysee das eingezäunte Gelände verläßt, ist - aus
Gründen der Kontrolle und des Sicherheitsbedürfnisses - an dieser Stelle eine Drehtür
notwendig, die nur von den Campern mittels einer Schlüsselkarte (wie im Schwimmbad)
geöffnet werden kann.
Über die Aufteilung der Spielfläche kann ich z.Zt. keine genauen Angaben machen, da die
Entwurfsarbeit des Architekturstudenten M. Schaupp noch nicht abgeschlossen ist. Fest steht
nur, daß sich die Spielfläche in die Tierhaltung, einen Ballspielplatz und den Spielplatz
gliedert.
Der Spielplatz wiederum unterteilt sich in einen Sand- und Gerätespielplatz, einen Indianerund einen Bauspielplatz. Der Sand- und Geräteteil wird, da er in erster Linie von kleineren
Kindern genutzt wird, in die Nähe der Gaststättenterrasse gelegt, damit die Kinder unter
Aufsicht sind. Nach Südwesten schließt sich der Indianerspielplatz an, der aus diversen
Holzhütten und einer Feuerstelle - auch zum Grillen - besteht.
Im äußersten Südwesten des C.-platzes liegt der geräuschintensive Bauspielplatz. Hier können
sich die Kinder - unter Betreuung - selber Hütten bauen. Für den Betreuer und die Materialien
und Werkzeuge ist ein Gebäude notwendig, zu dem eine schmale Zufahrt für Materiallieferungen führen muß.
Diese Hütte, die auch noch Toiletten und einen Waschraum enthält, liegt teilweise in der
Böschung, die durch die Aufschüttung der Ballspielfläche entsteht und soll ein von oben
begehbares Grasdach erhalten.
Im ebensten Teil der Spielflächen, auf dem Gerätespielplatz, soll ein Wasserbecken entstehen,
das zur Bereicherung der Spielangebote wesentlich beiträgt.
Die Tierhaltung im Spielbereich wertet diesen und damit den gesamten Campingplatz in bezug
auf die Zielgruppe auf. Die Kinder machen sinnvolle Erfahrungen bezüglich des
Lebenskreislaufes, übernehmen Verantwortung und entwickeln Zuverlässigkeit und ein
Verhältnis zu Tieren, das in Ballungsräumen in der Form nicht mehr entstehen kann, da eine
Tierhaltung wie im ländlichen Bereich dort nicht möglich ist.
Es werden allerdings besondere Anforderungen bezüglich der Kenntnisse über die Tiere
gestellt.
Die zusätzliche Arbeitsleistung kann satzungsmäßig auf alle Camper mitverteilt werden, die
den Bereich der Tierhaltung beanspruchen wollen, wobei die Verantwortung beim ständig
anwesenden Platzwart liegt. Durch den Verkauf der Tiere aus eigener Zucht oder von deren
Produkten, können die entstehenden Kosten teilweise beglichen und durch Spenden an Futter
verringert werden.
In jedem Fall empfiehlt sich eine Zusammenarbeit mit benachbarten Landwirten.
Um die eingangs erwähnten ökologischen und gestalterischen Ansätze umzusetzen, sind die
Vegetationsflächen von größter Bedeutung. Sie haben unterschiedliche Funktionen, die den
Habitus und damit die Gesamtwirkung des C.-platzes prägen.
Die Rasen- und Wiesenflächen dienen entweder als Spiel- und Freizeitfläche, als Zeltplatz, als
Weide oder in Form der extensiven Wiese als Lebensbereich für Kräuter und Insekten und als
Futterquelle für die Tierhaltung. Zusätzlich hat die vielfältige Wiese einen hohen ästhetischen
Wert und wirkt belebend.
Die Gehölzflächen gliedern sich durch ihre Funktionen. Der vorhandene Wald verhindert
Einblick vom jenseitigen Baldeneyseeufer und umfaßt den Campingplatz als Gesamteinheit
von Norden und Osten sehr gut. Im Süden erfüllt der Hang des Gölterberges diese Funktion.
Der zu pflanzende Waldmantel schützt den Wald vor den vom C.-platz ausgehenden Störungen
und Belastungen und bietet Insekten (bes. Bienen) und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Dies
setzt allerdings voraus, daß überwiegend (besser ausschließlich) einheimische Gehölze
verwendet werden. Es ist auch für die Einfügung des C.-platzes in die Landschaft wichtig, daß
die standortgemäßen Gehölze verwendet werden.
Beispiele für Waldmantelpflanzen:
 Prunus avium
 Acer campestre
 Ilex aquitolium
 Vibucnum lantana
 Vibucnum opulus
 Sorbus aucupacia
 Pennus padus.
Als Sicht- und Windschutzhecke dienen 5 - 7 Meter hohe Gehölze, die den C.-platz gegen
Westen auch räumlich fassen. Dort kann diese Hecke durch einzelne Bäume ergänzt werden, da
sie die gleiche Raumbildung erzielen sollen wie der Wald.
Innerhalb trennen sie optisch die Funktionen voneinander ab und umschließen die
Camperstandplätze. Sie stellen so die 2. Stufe der räumlichen Ordnung dar. Bei der
Abgrenzung der Spielfläche kommt dieser Hecke zusätzlich eine Lärmschutzfunktion zu. Bei
der Auswahl der Pflanzen für die Hecken, besonders an den Spielflächen, ergab sich das
Problem, daß viele heimische Gehölze giftig oder dornig und deshalb an Spielflächen
ungeeignet oder verboten sind. Auf die giftigen Gehölze muß ich im Spielbereich verzichten,
dornige müssen jedoch in der Abpflanzung bleiben, da sonst die Hecke zu einseitig würde.
Beispiele für die 5 - 7 Meter hohe Hecke an den Spielflächen:
 Corylus aveilana (bes. gut geeignet)
 Ilex aquitolium
 Prunus spinosa
 Cornus mas
 Cornus sanguineum
 Sambucus cacemosas

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


Crataegus monegyna
Crataegus laevigata
Maius silvestris
Acer campestce
Prunus avium.
Auf dem Campingplatzgelände kann auf die Verwendung giftiger Gehölze nicht verzichtet
werden, da sie von großer Bedeutung für Vögel sind.
Außerdem ist es sinnvoller den Kindern zu vermitteln, daß es gesundheitsschädigende Pflanzen
gibt und welche es sind, um sie vor Vergiftungen zu schützen.
Beispiele für 5 -7 Meter hohe giftige Gehölze:
 Vibucnum opulus
 Vibucnum lantana
 Euonimus europäus.
Die 3. Stufe von Abpflanzungen hat in erster Linie Sichtschutzfunktion.
Sie ist dort vorgesehen, wo die hohen Hecken den Raum zu stark einengen würden, besonders
im inneren Bereich zwischen den großen Freiflächen. Auch hier gilt für den Spielbereich das
gleiche wie für die Windschutzhecken.
Beispiele für bis zu 5 Meter hohe Gehölze an den Spielflächen:
 Rosa carnina
 Rosa arvensis
 Ulex europäus
 Rusus idaeus
 Rubus fruticosus.
Diese dornigen Gehölze halten die Kinder auch davon ab, in die Hecken einzudringen und sie
zu schädigen.
Gehölze, die wegen ihres Giftgehaltes nicht am Spielplatz stehen dürfen, auf die aber wegen
ihrer Bedeutung für Vögel und Insekten nicht verzichtet werden sollte:
 Ligustum volgare
 Lonicera xylosteum
 cytisus scoparius.
Die 4. Stufe der räumlichen Gliederung bilden geschnittene, bis 2 Meter hohe Hecken aus
Carpinis betulus, die die 4 Standplatzeinheiten in überschaubare Untereinheiten teilen und als
Sichtschutz zwischen diesen fungieren. Stellenweise dienen sie auch der Parkplatzeingrünung.
Der zusätzliche Arbeitsaufwand, der durch den Schnitt entsteht, sollte satzungsmäßig auf die
Camper umgelegt werden, so daß abwechselnd die ihnen zugeordneten Hecken einmal im Jahr
geschnitten werden.
Die bis zu 1 Meter hohen bodendeckenden Gehölze grenzen den Spielplatz von der Zufahrt ab,
haben eine wegbegleitende Funktion, beleben den Innenbereich und dienen als Unterpflanzung
unter Bäumen, um diese gegen Verdichtung durch Begehung zu schützen.
Beispiele für bodendeckende, ungiftige Pflanzen bis 1 Meter:
 Potentilla trulicosa
 Robus caesius.
Beispiele für bodendeckende giftige Pflanzen:
 Hedera helix.
Die auf dem Campingplatz verteilten Einzelbäume beleben den Innenbereich, leiten die
Zufahrten, überdecken die Parkplätze und geben Schatten.
Die standortgemäße Krautschicht wird sich von selbst ansiedeln.
Die Gebäude liegen zentral möglichst dicht am Eingang, um die Lärmbelästigung durch
Anlieferfahrzeuge gering zu halten und die lärmintensive Zone so weit von den
Standplatzeinheiten zu entfernen, daß keine Störungen auftreten. Die Gebäudegrößen ergeben
sich aus dem von der Projektgruppe Architektur ermittelten Bedarf und könnten auch kleiner
sein. Durch die Zusammenarbeit mit dem Architekturstudenten M. Schaupp, die recht
fruchtbar war, ergab sich die Notwendigkeit, diese Gebäudegrößen zu berücksichtigen.
Die Platzwartwohnung ist dem Empfangsgebäude zugeordnet, um dem Platzwart einen
unmittelbaren Zugang zu gewähren, ohne das Gebäude verlassen zu müssen.
Die Einplanung von großen Spielflächen, großen Vegetationsflächen, großen
Gebäudegrundrissflächen und relativ großen Standplätzen haben dazu geführt, daß der
Campingplatz viel Fläche in Anspruch nimmt. Dies wird aber gerechtfertigt, durch den hohen
Anteil an Vegetationsflächen und die daraus resultierenden gestalterischen und ökologischen
Vorteile.
Flächenspiegel:
 Gesamtfläche
 Standplatzeinheiten Dauercamping
 Zelterfläche
 Eingangsbereich ohne Parkplätze
 Spielfläche
 Parkplätze
 Verkehrsfläche ohne Fußwege
 Vegetationsfläche
ca. 6,5 ha
ca. 1.9 ha
ca. 4000 qm
ca. 2500 qm
ca. 7200 qm
ca. 1700 qm
ca. 6800 qm
ca. 2,4 ha
Darstellung:
Bei der Darstellung im Maßstab 1:1000 sollte die räumliche Ordnung durch immer niedrigere
Pflanzungen in immer kleinere Einheiten, durch den Einsatz immer hellerer Grauwerte zum
Ausdruck kommen.
Außerdem sind im Maßstab 1:1000 Einzelgehölze und die Struktur von Gehölzflächen gut
erkenn- und darstellbar.
Auch dies sollte sich in der Karte widerspiegeln (nicht mehr vorhanden).
Da allerdings die zunehmende Höhe und Größe der Einzelpflanzen und damit der zunehmende
Radius der verwendeten Kreise, im Gegensatz zur Höhe des dadurch erzielten Grauwertes steht
und dies auch nicht durch eine größere Strichstärke ausgeglichen werden kann, habe ich den
Kontrast der Grauwerte von Wald und hoher Gehölzhecke durch Bleistiftanschummern erhöht.
Mit der Verwendung von Schraffuren wäre eine Abstufung erleichtert worden, ohne aber der
Struktur von Vegetationsflächen gerecht zu werden.
gez. Stephanie Göbels
Anmerkung des Dozenten:
„Die ideenreiche, sehr logisch und folgerichtig entwickelte Arbeit zeigt gute Befähigung zum
Planen. Der klaren Funktions- und räumlichen Grobgliederung stehen allerdings z.T. nicht so
klar begrenzte Teilräume gegenüber.“
gez. Brahe, Essen: 27.02.1987
ENDE des ME-Projektberichts von Stud. Lpfl. Stephanie Göbels:
„Campingplatz am Baldeneysee in Essen“
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