UGE 1 ME-Projekt (Kleiner Entwurf) Campingplatz am Baldeneysee, Essen Prof. Ralph Johannes, Dipl.-Ing., Architekt HBK (Berlin); Prof. Dr. Peter Brahe VORBEREITUNGSSTUFE Im Rahmen eines interdisziplinären Projekts mit Studierenden des Studienganges Architektur, unter Betreuung von Prof. Dipl. - Ing., Architekt HBK Ralph Johannes (Architektur), und des Studienganges Landespflege, unter Betreuung von Prof. Dr. Peter Brahe (Landespflege), soll ein CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen entworfen werden1. Im Wintersemester 1973/74 wurde zum ersten Mal das ME-Projekt „Campingplatz“ angeboten und durchgeführt. Die Projektaufgabe lautete damals: 1 „Erarbeitung von Entwurfsgrundlagen und Vor-Entwürfen für einen C a m p i n g p l a t z. A. Aufgabenstellung Der Bauherr , die „Gemeinnützige Gesellschaft für Erholung, Freizeit und Sport“, beabsichtigt auf dem Gelände der stillgelegten Zeche ‚Pörtingsiepen’ in Essen-Werden, ein Nah-Erholungszentrum, bestehend aus Freibad, Familien-Ferienstätte, Campingplatz und verschiedenen Freizeitanlagen, zu errichten. Zunächst soll mit der Bauplanung des Campingplatzes und seiner erforderlichen Gebäude begonnen werden. Die Platzbelegung setzt sich aus folgenden Richtwerten zusammen: Es wird je Wohnwagen und Familienzelt im Durchschnitt mit 2,5 Personen, je Jugendzelt im Durchschnitt mit 1,5 Personen gerechnet, wobei der Anteil Männer und Frauen zu je 50 % angesetzt wird. Es sollen untergebracht werden: 240 Wohnwagen mal 2,5 = 600 Personen 80 Familienzelte mal 2,5 = 200 Personen 46 Jugendzelte mal 1,5 = 69 Personen = 869 Personen Insgesamt ergibt sich somit eine max. Platzbelegung von 869, aufgerundet 870 Personen. Aus Gründen der wirtschaftlichen Herstellung, Versorgung und Unterhaltung der baulichen Anlage sowie der besseren Aufsicht wegen, sollen die Baulichkeiten – ihren Funktionen entsprechend – sinnvoll zusammengefaßt werden. B. Raum- und Flächenprogramm (die eingeklammerten Nummern beziehen sich auf den Objekt-Strukturplan). (120 000) Grundstück (122 000) Größe Ist ca. 7,5 ha. Davon sollen ca. 6 ha für den Campingplatz genutzt werden. Die restlichen 1,5 ha sind für die geplanten Freizeitanlagen freizuhalten; der geeignete Bereich dafür ist frei zu wählen. (123 000) Erschließung (123 300) Für die Versorgungsanlagen ist 1 Hauptanschluß- und Verteilerraum vorzusehen. (340 000) Dienstleitungsanlagen (341 000) Kindergarten 1 Kindertagesstätte für ca. 25 –40 Kinder im Alter von3 – 56 Jahren und 2 Kindergärtnerinnen. (342 000) Verkaufsstelle 1 SB-Verkaufsraum von ca. 100 qm mit Schaufenster und Anlieferungsmöglichkeit von außen durch Lieferwagen. (350 000) Betriebsanlagen Die Projektdauer beträgt zwei Semester und beinhaltet folgende Leistungen: 1. Im SS 85 ermittelt die Projektgruppe Architektur in Einzel- bzw. Teamarbeit die Voraussetzungen zur baulichen Lösung der Aufgabe. 2. Im WS 85/86 untersucht die Projektgruppe Landespflege zunächst den Standort in bezug auf seine Eignung. 3. Anschließend soll in der 2. Wintersemesterhälfte in Teamarbeit von einem Architekturstudierenden mit einem Landespflegestudierenden, die e n t w u r f l i c h e Lösung der Projektaufgabe erfolgen. (351 000) Verwaltungsanlage 1 Anmeldungs- und Büroraum mit freiem Ausblick auf Platzzufahrt. (352 000) Wohnanlage 1 Verwalter-Wohnung von ca. 100 qm Wohnfläche und Garage. Der Campingplatz soll von der Wohnung aus überschaubar sein. (353 000) Sanitäranlagen Grundlage für die Ermittlung der Anzahl von sanitären Ausstattungsgegenständen und Raumgrößen sind die angegebenen Richtwerte unter: A. Aufgabenstellung und B. Unterlagen. (354 000) Ergänzungsanlagen 1 Kochraum mit Essplatzbereich im Freien für ca. 5 – 8 Tische mit Sitzgelegenheit. 1 Wäscheraum mit je 2 Wasch- und Trockenautomaten sowie Zusatzausstattung. 1 Sanitätsraum mit 2 Krankenbetten. (355 000) Instandhaltungsanlagen 1 Personal-Aufenthaltsraum von ca. 10 qm für Hilfskräfte. 1 Werkstattraum von ca. 8 – 10 qm. 1 Abstell- u. Geräteraum von ca. 5 – 7 qm. 1 Putzmittel- u. Reinigungsgeräteraum von ca. 5 – 7 qm. C. Unterlagen Folgende Planungs- und Entwurfsgrundlagen werden zur Verfügung gestellt: 1 Lageplan M = 1 = 1000 1 Objekt-Strukturplan 1 „Empfehlungen für das Campingwesen“, gemäß DFV, vom 1.12.1972 1 Musterentwurf „Verordnung über Camping- und Zeltplätze“ (Campingplatzverordnung –CPIVO-, Fassung 1973. Auszug. 1 Literaturverzeichnis zum Thema „Camping und Campingplätze“. ORGANISATIONSSTUFE Unterrichtsplanung für das Lehrfach ME Folgende Unterrichtsziele2 bestimmen grundsätzlich a l l e ME-Projekte: Die Studierenden sollen in Einzel- und Teamarbeit 1. fachspezifische Fähigkeiten und Kenntnisse erlernen, um 2. Probleme zu erkennen und k r e a t i v zu lösen versuchen. Um ein ME-Projekt optimal durchführen zu können, sind vom Lehrenden zunächst vielfältige Überlegungen anzustellen hinsichtlich: der Beschaffung von einschlägigen Informationen über das zu entwerfende Objekt3 der unterrichtlichen Handlungen den entwurflichen Tätigkeiten der zu erbringenden Leistungen und den damit verbundenen organisatorischen Problemen. Letztere entstehen auch durch die Tatsache, daß die Architekturstudierenden keinen Zeichenplatz an der Universität GH Essen hatten und zu Hause arbeiten und entwerfen müssen. Als „Pendler“ kommen sie zur Universität nur zu den Vorlesungen, Seminaren und Entwurfskorrekturen. Das bedeutet eine Erschwernis der entwurflichen Unterrichtsbetreuung. Die getroffenen Entscheidungen fanden ihren Niederschlag in dem Projektprogramm, das für das hier zu beschreibende ME-Projekt aus folgenden Teilen bestand: 1. Projektaufgabe 2. Projektdefinition a) P.-Ziele b) P.-Strukturplan c) P.-Objekt(e) 3. Projektrichtlinien 4. Projektprozeßplan 5. Projektleistungsbild 6. Projektzeitplan 7. Projektliteraturnachweise: Entwurfsobjekt u. Arbeitstechniken „Unterrichtsziel“ ist die konkrete Zielsetzung eines unterrichtlichen Geschehens. (vgl. Schüler-Duden „Die Pädagogik“ 1989, S. 384) 3 Da der Lehrende selbst noch nie einen Campingplatz entworfen geschweige gebaut hatte, mußte er sich vorab über dieses Objekt einschlägige Informationen, Veröffentlichungen, Ratschläge von Experten etc. besorgen. Z.B. wurden folgende Stellen kontaktiert und schickten Materialien: Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV), Frankfurt a. Main Studienkreis für Tourismus, Starnberg bei München Deutscher Camping-Club e.V., München Allgemeiner Deutscher Automobil Club e.V. (ADAC), München Bundesanstalt für Vegetationskunde, Naturschutz und Landschaftspflege Der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf Arbeitsgemeinschaft Deutscher Beauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege e.V., Bonn-Bad Godesberg Der Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit, Bonn-Bad Godesberg Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau, Stuttgart. IRB-Literaturauslesen „Campingplätze“ Fachnormenausschuß Sport- und Freizeitgerät (FNSport), Deutsches Institut für Normung e.V., Arbeitsausschuß für Campingplätze. Berlin. 2 DURCHFÜHRUNGSSTUFE Projektbearbeitung ARCHITEKTUR / Sommersemester 1985 Beginnend mit der Teilphase 1.100: Projektprogramm planen wurde den interessierten Architektur-Studierenden zu Semesterbeginn das Projektprogramm überreicht und erläutert: Die Projektdauer erstreckte sich über das Wintersemester und die anschließende vorlesungsfreie Zeit. Während des Semesters waren wöchentlich vier Stunden für die Lehrveranstaltung veranschlagt. Die Projektgruppe sollte sich regelmäßig an zwei Tagen in der Woche treffen. Daraufhin schrieben sich die an dem Projekt interessierten Studierenden in die Teilnehmerliste ein. Das ME-Projekt startete mit der Teilphase 1.200: Situationsunterlagen erstellen Auf der Basis der Objekt-/Bearbeiterliste wurden die zu bearbeitenden Objekte bzw. Objektteile strukturiert und dann als Arbeitspakete an Studierende verteilt, die in Einzel- bzw. Teamarbeit zu bearbeiten waren. Als Beispiel für die Durchführung und Bearbeitung des hier vorliegenden interdisziplinären ME-Projekts, wird der Projektbericht des Studierenden Michael Schaupp, Studienrichtung ARCHITEKTUR, nachfolgend wiedergegeben. Inhaltsverzeichnis des Projektberichtes ARCHITEKTUR Teil I Inhaltsverzeichnis Vorwort mit Zusatz Teil II 1.000 Grundlagenermittlung 1.100 1.130 1.140 1.150 1.160 1.170 Projektprogramm P.-Aufgabe Projektdefinition a) P.-Ziele b) P.-Strukturplan c) P.-Objekt(e) P.-Richtlinien P.-Prozeßplan P.-Leistungsbild P.-Zeitplan P.-Literaturnachweise: Entwurfsobjekt u. Arbeitstechniken 1.210 1.220 1.230 1.240 1.250 1.260 Situationsunterlagen Objektinformationskatalog „generell“ Objekt-/Bearbeiterliste Objektinformationskataloge „speziell“ Exkursionsberichte Nutzerbefragungen (mind. 2 Standplätze) Objektdefinitionen 1.310 1.320 1.330 1.340 1.350 1.360 1.370 Objektplan Collage „Campingplatz“ Funktions-/Objektmatrix Objektzielkataloge Objekt/Raumzuordnungsschema Objektblätter Objektprogramm Objektblockschema 1.110 1.120 1.200 1.300 2.000 Vorplanungsergebnisse 2.100 2.200 Beurteilungsunterlagen (entfällt) Lösungsvarianten Varianten „Materialgebäude“ M = 1:100 Varianten „Sanitärgebäude 1“ M = 1:100 2.210 2.220 2.300 2.310 2.320 2.330 2.340 2.350 2.360 2.370 2.380 Objektkonzept Lagepläne (farbig angelegt) Grundrisse M =1:50 Schnitte M = 1.50 Ansichten (davon eine farbig) M =1:50 Berechnung der Grundflächen und Rauminhalte nach DIN 277 Erläuterungsbericht Modell(e) Wochenendentwürfe Teil III Literaturnachweis Prospektsammlung Vorwort Als übergeordneter Anziehungspunkt galt für mich bei der Wahl des Faches, der Begriff der METHODIK. Da heutzutage durch die Vielzahl der Informationen kaum ein spontanes, aber dennoch brauchbares und durchdachtes Ergebnis erzielt werden kann, geht die Zukunft des Entwerfens von Gebäuden oder gleichartiger Projekte die Methodik voran. Methodik, in Sinne einer schrittweisen Entwicklung eines Projektes, von den Anfängen des Erfassens bis hin zu einer (eventuellen) Realisierung der Ergebnisse. Vergleichbar mit einem Computer-Programm, aufgebaut auf ein Erstellen und einfachen mathematischen Funktionen, bis hin zur komplizierten Vernetzung der einzelnen Programmschritte zu einem eindeutigen Ergebnis. Um nun aber den Bearbeiter einer methodischen Grundlage nicht mit der kalten, aneinanderreihenden Arbeitsweise eines Computers zu vergleichen und um an einem menschlichen Charakter festzuhalten, sollte man jedem Bearbeiter eine Fehlerquote einräumen. Diese Fehlerquote wird nun wiederum nicht durch die Methode, sondern durch den Menschen geprägt, liegt aber dennoch, schon aus der reinen Überlegung, weit unter derer, die spontanes Handeln erzielen würde. Für mich persönlich waren die Prozessschritte eine geistige Bereicherung, welche mich immer wieder dazu aufforderten, das bereits Getätigte, neu zu überdenken und aus einem weiteren Aspekt neu zu betrachten. Somit kann ich der Meinungsäußerung „Die Architekten lernen nicht denken ...“4 nur beipflichten. Die Fragen, die aus jedem Schritt an mich herantraten, brachten mich jederzeit dazu, neues Fachwissen anzusammeln, zu analysieren, altes aufzufrischen und zu koordinieren. Ich möchte mir in diesem Punkt nicht anmaßen, bis in jedes wissenschaftliche Detail vorgedrungen zusein; dennoch entwickelte sich eine andere Art des Verständnisses und der Überlegung, z.B. Verordnungen und Normen nicht einfach hinzunehmen, sondern Gründe und Ansatzpunkte zu erfassen und entsprechend zu handeln. Ein weiteres treibendes Moment war der Einsatz des Dozenten, der nicht direkt jeden Gedanken meinerseits zerstreute, sondern versuchte, das bereits Erarbeitete mit neuen (siehe: Schriftenreihe „Städtebauliche Forschung“ des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Interdisziplinäres Zusammenwirken bei der Ausbildung von Stadt-, Regional- und Landesplanern, Teil II , Rautenstrauch, L.: - Eine Untersuchung zur Entwicklung von Anforderungen und notwendigen Qualifikationen -, Bonn-Bad Godesberg 1974. S. 87 4 Denkanstößen zu steigern und mich zu motivieren. Dies löste in mir schließlich eine Faszination für Methodik aus. Zum weiteren Ablauf des Projektes möchte ich eigentlich nur noch zu der Kooperation mit den Landespflegern Stellung nehmen, welche von vornherein als wichtiges Glied, auch unter den Architekturstudierenden, vorangestellt wurde und für mich einen wesentlichen Bestandteil des Lehrfaches ausmachte. Im übergeordneten Sinne war die Anteilnahme an der Kooperation negativ. Glück hatte derjenige, der einen Partner aus der Gruppe der Landespflege fand, wie ich mit meiner Entwurfspartnerin Stephanie Göbel. Eigentlich ein trauriges Ergebnis, wenn man bedenkt, daß beide Disziplinen sich wesentlich mehr hätten geben können, als es der Schein tat, sei es zu Lasten der Studierenden der Architektur oder derer der Landespflege. Im großen und ganzen nehme ich Abstand von der Gesamtbeurteilung des Ablaufes, da die Einstellung zum Thema und Methodik, sowie die individuelle Arbeitsauffassung die Grundlage für die Gesamtleistung darstellen und deren Beurteilung dem jeweiligen Dozenten obliegt. Zusatz Aus begründetem Anlaß war es nicht mehr möglich den Projektzeitplan korrekt zu Ende zu führen. Nach Rücksprache vom 11.09.1986 bedurfte es, nach den letzten Eintragungen, nur noch der Eintragung des Abgabetermins. Weiterhin sind unter den Prozessschritten 2.300 – 2.340 sämtliche Varianten5 bearbeitet worden, um nachzuweisen, dass auch die Varianten und nicht nur die Favoriten durchgearbeitet wurden. Unter dem Prozeßschritt 2.380 wurden statt der gewünschten Wochenendentwürfe weiterführende Gedanken zu den Varianten in Zeichnungen erfasst und beigefügt. gez.: Michael Schaupp Teilphase: 1.100 Projektprogramm 1. Projektaufgabe Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts zwischen Studierenden der Studiengänge Architektur und Landespflege soll ein CAMPINGPLATZ südlich des Baldeneysees in Essen entworfen werden. Von folgender Campingplatz-Belegung ist auszugehen: 1. ca. 150 Standplätze für Wohnwagen, 2. Jugendzeltplätze für ca. 50 Campinggäste, Der Lageplan wird von der Projektgruppe Landespflege beschafft. 2. Projektdefintionen a) PROJEKT - ZIELE „Variante“ = Lösungsmöglichkeit nach gleichen oder nur geringfügig anderen Anforderungen. „Alternative“ = Lösungsmöglichkeit nach grundsätzlich verschiedenen Anforderungen. 5 OBJEKT - orientiert Es ist ein optimales Objektkonzept des CAMPINGPLATZES am Baldeneysee in Essen zu entwerfen. AUSBILDUNGS - orientiert I. Beherrschung von Arbeitstechniken 1. Kenntnis fachspezifischer Grundbegriffe 2. Beschaffung von Informationen (z.B. Gebrauch von Bibliotheken, Dokumentationsstellen, Wörterbücher, Lexika, Bauvorschriften, Befragung von Nutzern, Bauaufnahme, Exkursion). 3. Verarbeitung von Informationen (z.B. Anordnung u. Auswahl relevanten Informationen, 4. Technik der Informations- und Zielkatalogerstellung) 6. Weitergabe von Informationen (z.B. Zitieren, Kenntnis u. Gebrauch verschiedener Darstellungsformen u.a. Strukturpläne, Synopsen, Collagen, Zeichnungen, Berichte, Modelle) II. Vermittlung von Entwurfsstrategien 1. Entwicklung der Fähigkeit, eine Entwurfsaufgabe mit Hilfe des Unterrichtsmodells METHODISCHES ENTWERFEN (ME) zu lösen. 2. Kenntnis u. Gebrauch von ME-Verfahren, -Techniken u. -Hilfsmitteln, die im Rahmen des Unterrichtsmodells Anwendung finden. III. Entwicklung er Kooperationsfähigkeit 1. Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen. 2. Eigene Leistungen anderen verfügbar zu machen. IV. Fähigkeit zu kreativem Verhalten 1. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, beweglich u. vielseitig zu sein (z.B. assoziieren, Vorstellungen zu produzieren und variieren; Bekanntes in neuen Zusammenhängen anzuwenden). 2. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, aufgeschlossen für Problemsituationen zu sein (z.B. neugierig zu sein, Veränderungen gegenüber offen zu sein u. sie auf ihre Möglichkeiten überprüfen, Mut haben, Gewohntes u. Modisches in Frage zu stellen; Ideen anderer gegenüber aufgeschlossen sein). 3. Entwicklung der Bereitschaft u. Fähigkeit, eigene Ideen auszuarbeiten u. mitzuteilen (z.B. Mut zu originellen u. vom Üblichen abweichenden Lösungen haben, Einfälle konzentriert u. beharrlich weiterverfolgen u. verwirklichen). b) P.-Strukturplan Ein P: - Strukturplan zeigt in einer für das Projekt maßgeschneiderten logischen Gliederung alle Aufgaben und Teilaufgaben Arbeitspakete für Bearbeiter auf, die erforderlich sind, um das Projektziel (hier: „Campingplatz am Baldeneysee in Essen entwerfen“) zu erreichen. Dargestellt wird die Gliederung mittels einer dezimal nummerierten Baumstruktur. c) P.-Objekte Camping „Camping ist ein zum Zweck der Erholung im Freien geführtes Leben mit zeitweiligem Aufenthalt in einer transportablen und vom Besitzer selbst mitgeführten Unterkunft.“ (Ebert, Dieter: Das Campingwesen und die Anlage von Campingplätzen. Bad Godesberg 1962, S. 9) Campingplatz „Campingplätze sind Plätze, die zum Aufstellen und Bewohnen von mehr als drei Wohnwagen oder Zelten bestimmt sind und während des ganzen Jahres oder wiederkehrend während bestimmter Zeiten des Jahres betrieben werden.“ (Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV) Hrsg.: Empfehlungen für das Campingwesen. Frankfurt a.M. 1.12.1972, S. 3) 4. Projektrichtlinien Diese schreiben u.a. eine einheitliche Darstellung von textlichen und zeichnerischen Projektergebnissen vor. Die Darstellungsregelung dient der Vereinheitlichung, damit der Informationsaustausch zwischen den Projektbeteiligten als Gruppe erleichtert wird und die erbrachten Lernleistungen „objektiver“ beurteilt werden können. 5.Projektprozeßplan Dieser umfaßt den gesamten Entwurfsprozeß (von der Ermittlung der Grundlagen bis zur Erarbeitung des Entwurfs) sowie die Herstellung der Genehmigungsunterlagen. 6. Projektleistungsbild Dieses beinhaltet die für die Projektaufgabe „Campingplatz am Baldeneysee in Essen“ spezifisch zu lösenden Projekt-Teilaufgaben. 7. Projektzeitplan Dieser dient zur Termin- und Ablaufplanung der Lehr-/Lern- bzw. Entwurfsprozesse. Die an Termine gekoppelte Arbeitsweise erlaubt eine bessere Kontrolle, es gibt weniger ‘Überraschungen’, und man kann effizienter studieren, planen und entwerfen. 8. Literaturnachweise: Entwurfsobjekt und Arbeitstechniken Teilphase: 1.200 Situationsunterlagen Projekt-Teilaufgabe 1.210: Objektinformationskatalog „generell“ erstellen ME-Projekt: CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen Teil-Ergebnis: Objektinformationskatalog „generell“: Objektliste Heinz-Georg Dosedal, H3 Bearbeiter/in: 1130 1.210 Obj.-Info.- Katalog „generell“ Objektliste 30.04.85 14 Objekte Nummerung Sanitäranlagen SB-Ladeneinrichtung Schwimmbad, Jugendraum, Sport-, Kinderspiel- u. Robinsonplatz Speisemöglichkeit Unterhaltungs- u. Aufenthaltsräume für Camper Abortanlagen Abfallbeseitigung Bolzplätze 1120 1100 1210 1110 1210 1120 1150 1210 Mini-Golf u. Frei-Schach u. Flächen für Ballspiele Wohnung für Platzwart Anmeldung mit Auskunft Kochraum Platz für Fahrzeugpflege Wascheinrichtungen Haltespur mit Schranke Körperpfleganlagen Wäschewasch- u. Bügelraum Koch- u. Spülraum Abstell- u. Wirtschaftsräume (evtl. Werkstatt) Büroräume für Platzverwalter mit Sanitätsraum u. Postdienste Empfangsgebäude Öffentlicher Fernsprecher mit Briefkasten Kleine Einliegerwohnung für Verwalter, Platzwart, Gehilfe etc. Wasserübergabestation Kläranlage Trafostation Beheizungsanlagen Gasabfüllstation Bibliothek Campinghütten Freilichtkino Ausleihe von Sport- u. Campingausrüstung Video 1210 1130 1110 1140 1140 1120 1110 1120 1120 1140 1140 1140 1110 1140 1130 1150 1150 1150 1150 1150 1110 1130 1110 1110 1210 Literaturnachweis: (1) Deutscher Fremdenverkehrsverband (DFV) Hrsg.: Empfehlungen für das Campingwesen, Frankfurt a.M. 1.12.1972 (2) Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) Hrsg.: Camping in der Landschaft, Schriftenreihe BDLA 21, München 1978 (3) Rietdorf, W.; Baeseler, H.: Freizeitanlagen, Berlin-Ost 1979 Projekt-Teilaufgabe 1.220: Objekt-/ Bearbeiterliste anfertigen ME-Projekt: CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen Teil-Ergebnis: Objekt- / Bearbeiterliste- Bearbeiter/in: Prof. Ralph Johannes 1211 1.220 Obj.-Bearb.-Liste 1985/86 15 Der Projektbearbeiter Michael Schaupp wählte die Projektobjekte: „Kinderspielplatz“ und „Sanitäranlage 1“ (siehe Markierung in gelb). Projekt-Teilaufgabe 1.230: Objektinformationskataloge „speziell“ aufstellen Projekt-Teilaufgabe 1.240: Exkursionsbericht erstellen Es wurden rund 22 bestehende Campingplätze quer durch das Ruhrgebiet (u.a. Essen, Mülheim a.d. Ruhr, Duisburg, Oberhausen, Hamm, Wesel, Gelsenkirchen, Bottrop, Bochum) und den Niederlande besucht. Die gewonnenen Eindrücke wurden in Exkursionsberichten durch Beschreibungen und Abbildungen des jeweiligen Campingplatzes festgehalten. (Beispiel: Exkursionsbericht 2, Beschreibung des Campingplatzes) Projekt-Teilaufgabe1.250: Nutzerbefragungen durchführen Jeder Projektbearbeiter hatte mindestens zwei Standplatz-Benutzer zu interviewen, um anhand eines Fragebogens deren spezielle Bedürfnisse und Motive in Erfahrung zu bringen (Nutzerbefragungen). Obwohl die Aussagen der Befragten im wissenschaftlichen Sinne mangels Anzahl von Erhebungsbefunden nicht repräsentativ sind, brachten sie dennoch Interessantes und Konstruktives zutage. Teilphase 1.300: Objektplan Projekt-Teilaufgabe 1310: Collage „Campingplatz“ gestalten Wie kann man Architekturstudierende in bezug auf Ideengewinnung provozieren? Provokation im Wortsinn meint ursprünglich nichts anderes als das Hervorrufen von (emotionalen) Reaktionen und das in Frage stellen von Selbstverständlichem. Mit Provokationen kann man Denkblockaden aufweichen, in die wir uns alle von Zeit zu Zeit hinein manövrieren. Denkblockaden verhindern jedoch Kreativität und fuhren zu eingefahrenen Verhaltensreaktionen. Entwerfen erfordert Leute mit freiem und offenem Geist und flexiblem Verhalten. Wenn ich feststelle, daß Studierende feststecken, daß bei ihnen Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung auseinander klaffen, daß die Entwicklungs-möglichkeiten ihrer eigenen Persönlichkeit nicht nutzen und Herausforderungen meiden, daß sie Ziel- und Visionslosigkeit an den Tag legen, dann ist die Zeit für Provokationen gekommen. Im Rahmen des ME wurde seit Jahren folgendes provokatives Instrumente praktiziert, um Kreativitäts- und Denkblockaden aufzuweichen bzw. aufzubrechen und zwar das sogenannte A>B>C-Verfahren. ( Erläuterung: A-B-C- Verfahren) ME-Projekt: CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen Teil-Ergebnis: Collage: „Robinsonplatz“ Bearbeiter/in: Michael Schaupp, H2 1.211 1.310 Collage „Robinsonplatz“ 55 Collage „Robinsonplatz“ Weitere Collagen Projekt-Teilaufgabe 1.320: Nutzer-Funktions-Objektmatrix erstellen Die N.-F.-O.-Matrix ist eine Zuordnungsmatrix, in der die wechselseitigen Beziehungen zwischen drei Komponenten 1. NUTZER, 2. FUNKTIONEN und 3. OBJEKTE/RÄUME dargestellt werden. ( Erläuterung: Nutzer-Funktions-Objektmatrix) (Nutzer-FunktionsObjektmatrix) Um sicher zu gehen, daß die Objekte/Räume für die zu entwerfenden „Kinderspielplätze“ richtig funktionieren, d.h., daß sie imstande sind, die ihnen zugeordneten Funktionen in bezug auf Nutzung, Gestalt und Technik nutzer- und nutzungsgerecht zu erfüllen, wurden in der Projekt-Teilaufgabe 1.330: Objektzielkataloge zusammenstellen sogenannte MUSS-, SOLL-, KANN- und WUNSCH- Ziele formuliert (Erläuterung: Zielarten), ( Erläuterung: Zielkatalog). Die Projektbearbeiter erhielten die Aufgabe für alle Räume des Campingplatzes Zielkataloge zu erstellen (Link > Objekt-/Bearbeiterliste) Verzeichnis: Zielkataloge „Robinsonplatz“ „Gerätespielplatz“ „Sandspielplatz“ In der anschließenden Projekt-Teilaufgabe 1.340: Objekt/Raumzuordnungsschema darstellen wurden die in den entsprechenden Zielkatalogen enthaltenen Entwurfsziele in bezug auf die Erschließung von Objekten/Räumen in einem Objekt/Raumzuordnungsschema zeichnerisch dargestellt. (Erläuterung: Objekt/Raumzuordnungsschema) ( Objekt/Raumzuordnungsschema „Kinderspielplätze“). Projekt-Teilaufgabe 1.350: Objektblätter anfertigen Verzeichnis: Objektblätter „Gerätespielplatz“ (Link > Campingplatz links) „Sandspielplatz“ „Robinsonplatz“ „Materialausgaberaum“ „Waschteil“ Projekt-Teilaufgabe 1.360: Objektprogramm aufstellen ( Objektprogramm) Projekt-Teiltaufgabe 1.370: Objektblockschema entwickeln (Link > Objektblockschema) Teilphase 2.000 Vorplanungsergebnisse 2.200 Lösungsvarianten Projekt-Teilaufgabe 2.210: mind. 2 Varianten M = 1 : 100 erarbeiten Projekt-Teilaufgabe 2.220: Beurteilungsnachweis erbringen 2.300 Objektkonzept Projekt-Teilaufgabe 2.310: Lagepläne zeichnerisch darstellen (farbig angelegt) M = 1 : 500 Projekt-Teilaufgabe 2.320: Grundrisse zeichnerisch darstellen M = 1 : 50 Projekt-Teilaufgabe: 2.330: Schnitte zeichnerisch darstellen M = 1 : 50 Projekt-Teilaufgabe 2.340: Ansichten zeichnerisch darstellen (davon 1 farbig) M = 1 : 50 Projekt-Teilaufgabe 2.350: Grundflächen und Rauminhalte nach DIN 277 berechnen Projekt-Teilaufgabe 2.360: Erläuterungsbericht verfassen Projekt-Teilaufgabe 2.370: Modell(e) bauen und abfotografieren TEIL III Informationsnachweis ME-Projekt: CAMPINGPLATZ am Baldeneysee in Essen Teil-Ergebnis: Informationsnachweis Bearbeiter/in: Michael Schaupp, H3 (1) Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) BDLA Schriftenreihe 21 Camping in der Landschaft Verlag Callwey München 1978 (2) VEB Verlag fürBauwesen Freizeitanlagen Berlin(-Ost) 1979 (3) Bertelsmann Lexikon Band 9 Bertelsmann Verlag Wien 1974 (4) Allgemeiner-Deutscher-Automobil-Club e.V. (ADAC), Hrsg.: Der Campingplatz / Leitfaden München 1970 (5) Normenausschuß Bauwesen (NABau) DIN 18034, Spielplätze für Wohnanlagen Beuth Verlag GmbH Berlin 1981 (6) Brockhaus Enzyklopädie Band 16 Wiesbaden 1973 (7) Freie Forschungsstelle für Spielplatzplanung Spielplätze 1985 In: Deutsches Architektenblatt (DAB) Heft 6, 1985, S. 805 – 807 (8) Normenausschuß Bauwesen (NABau) DIN 7926, Teil 1, Kinderspielgeräte, Begriffe, Anforderungen Beuth Verlag GmbH Berlin 1981 Informationsnachweis 02.12.85 (9) Normenausschuß Bauwesen (NABau) DIN 7926, Teil 2 Kinderspielgeräte, Schaukeln Beuth Verlag GmbH Berlin 1981 (10) Normenausschuß für Bauwesen (NABau) DIN 7926, Teil3 Kinderspielgeräte, Rutschen Beuth Verlag GmbH Berlin 1981 (11) Normenausschuß für Bauwesen (NABau) DIN 18034 Freiflächen zum Spielen Beuth Verlag GmbH Berlin 1982 (12) Bundesinstitut für Sportwissenschaften Bereichte B 2 / 76 Köln 1977 (13) Bundesinstitut für Sportwissenschaften Berichte J1 / 74 Köln 1974 Berater u. Auskunftsstellen: Deutscher Camping-Club e.V. Hermann Grönert, Redakteur Mandlstraße 28 8000 München 40 ADAC Verlag GmbH Postach 700126 Am Westpark 8 8000 München 70 „ADAC Campingführer“ (Link > ADAC Campingführer) Ergänzende Literaturnachweise: Hebgen, Heinrich: Bauen mit der Sonne Sutter GmbH Verlag Essen 1982 Wright, David: Sonne, Natur Architektur Verlag C:F. Müller Karlruhe 1980 Kiraly, Josef: Architektur mit der Sonne 1 & 2 Verlag C.F. Müller Karlsruhe 1982 Götz/Hoor/Möhler/Natterer: Holzbauatlas Inst. F. intern. Architektur-Dokumentation GmbH München 1980 Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. (Hrsg.) Informationsdienst Holz Infos ab Mai 1978 Düsseldorf Edelhardt, F.: Das Erdhaus ORAC Verlag Wien 1983 Bruyere/Inwood: Bauen mit der Natur Fricke Verlag Frankfurt a.M. 1983 Hallmann/Rolm/Lingnau: Bauen mit Holz in Park und Garten Callwey Verlag München 1984 Mathoy, Klaus: Ökologisches Haus Verlags-GmbH Müller Köln/Braunfeld 1985 Ellison/Sterling: Erbedeckte Häuser Beton Verlag Düsseldorf 1983 Abenteuerspielplätze Econ Verlag Düsseldorf 1972 ENDE des ME-Projektberichts von Stud. Arch. Michael Schaupp: „Campingplatz am Baldeneysee in Essen“ Projektbearbeitung LANDESPLEGE Wintersemester 1985/1986 Rüdiger Loose, H 5 UNIVERSITÄT ESSEN Prof. Dr. P. Brahe GESAMTHOCHSCHULE Fach: Landschaftsplanung L3 FACHBEREICH 9 Aufgabe für das 3.Semester: Standortfindung und Durchplanung eines Campingplatzes. Aufgabenstellung: Der vorgegebene Landschaftsausschnitt südlich des Baldeney-Sees (s. Kartenanlage) ist auf seine Eignung für die Anlage eines Campingplatzes für l50 Caravans und 50 Zeltplätze hin zu untersuchen. Dafür sind zunächst die Anforderungen, die von einem Campingplatz an die Landschaft ausgehen; sowie die entsprechenden Gegebenheiten der Landschaft zu erfassen. Mehrere grundsätzlich infrage kommende Geländeteile sind bezüglich ihrer Standorteignung für einen Campingplatz zu vergleichen, um den bestgeeigneten Bereich zu bestimmen für die Durchplanung. Die Durchplanung - in der 2. Semesterhälfte - soll in Zusammenarbeit mit einem Architekturstudierenden erfolgen. Zu erbringende Leistungen: Bestandsaufnahme 1 : 2500 Standortfindung (Text und Schema-Skizzen) Campingplatzplanung 1 : 1000 begründende Erläuterungen. Ausgabe: 17.10.1985 Abgabe: 15.02.1986 gez. Brahe Als Beispiel für die Durchführung und -bearbeitung des hier vorliegenden interdisziplinären ME-Projekts, wird der Projektbericht der Studentin Stefanie Göbels, Studienrichtung LANDESPFLEGE; nachfolgend wiedergegeben. Leistungsergebnis: UNIVERSITÄT GHS ESSEN Fachbereich 9 Landespflege Fach: Landschaftsplanung 3. Semester Dozent: Prof. Dr. P. Brahe Bearbeiter: Stefanie Göbels (L3), Martina Neumann (L3) STANDORTFINDUNG und DURCHPLANUNG eines CAMPINGPLATZES Bestandsaufnahme 1. Kartierung a) Plan b) Erläuterung des Planes c) Erläuterung der Legende 2. Standortfindung a) Tabelle b) Erläuterung der Merkmale c) Endgültige Standortfindung Vergleich einiger in Frage kommender Flächen. zu 1. Kartierung des Nordufers des Baldeneysees Die Topographie und die Nutzungsverteilung ist eindeutig aus der erstellten Karte zu entnehmen. Daher beschäftigt sich dieser Unterpunkt ausschließlich mit Gegebenheiten, die nicht aus der Karte zu entnehmen sind. Boden/Wasser Blickbeziehungen Klimatische Einflüsse Vegetation (aus der Karte nicht ablesbar). Boden/Wasser Am südlichen Ufer des Baldeysees findet sich in großer Mächtigkeit feinsandiger-sandiger aus Löß entstandener Lehm über Kies und Sand in Tiefen um 1 m und mehr. Darunter (1,20 - 1,60 m Tiefe) trifft man auf Schieferton und Sandstein. Die hohe Mächtigkeit des Lößbodens führt zu einer ausgeprägten landwirtschaftlichen Nutzung (siehe Karte). In den verbleibenden Waldgebieten ist der Humusanteil im Boden natürlicherweise wesentlich höher. Auf den Ackerflächen hat sich der natürliche Humusgehalt seit der Bewirtschaftung nicht mehr erneuert6 und ist nahezu abgebaut. In Abhängigkeit von der Topographie und der Bewirtschaftung ist das Gelände mehr oder weniger stark von Erosion beeinflußt.7 Besonders auf den zeitweise nackten Ackerflächen findet man Anzeichen für Erosion wie Abflußgräben, ausgewaschene feinste Bodenbestandteile oder Geländeversprünge an der Grenze zwischen Wald und Acker. Der Bodenwassergehalt verändert sich zunächst einmal in Abhängigkeit von der Höhe über dem Baldeneysee. Am Ufer des Sees befinden sich in erster Linie Birken, Weiden und Erlen. Außerdem sind alle Geländeeinschnitte ganzjährig feucht oder zumindest zeitweilig wasserführend; Auswaschungen, Teiche oder Feuchtwiesen in der Mündung der Täler am Baldeneysee, feuchtigkeitsanzeigende Pflanzen wie Athyrium, Moose, Binsen und die oben genannten Gehölze. Klimatische Einflüsse Klimatische Einflüsse sind nur beim grober Betrachtung im gesamten Gelände gleich. Kleinräumiger betrachtet entdeckt man in Abhängigkeit von Exposition, Vegetation und Einstrahlung aber deutliche Unterschiede. Großklimatische Einflüsse im Gelände sind: Großwindeinfluss aus Westen Nordexposition hohe Niederschläge. Vegetation Die Hauptvegetationsflächen sind aus der Karte zu entnehmen. Zusätzlich ist zu erwähnen, daß kein Waldrand einen intakten, schützenden Waldmantel besitzt. Zum Acker hin findet man 6 7 Anmerkung des Dozenten: „nicht korrekt“ Anmerkung des Dozenten: „warum haben Sie diese nicht dargestellt, wenn Sie die für so wichtig halten?“ Reste von Waldsäumen mit stickstoffanzeigenden Kräutern, welche sich infolge der Ackerdüngung angesiedelt haben. Bei einer Campingplatzplanung wäre dieser Mangel durch eine standortgemäße Gehölzanpflanzung abzuhelfen. Erläuterung der Legende Die Karte zur Bestandsaufnahme muß schwarz/weiß lesbar sein. Da die Karte nur für die Campingpatznutzung benötigt wird, sollten die Grauwerte der einzelnen Flächen auf diese Nutzung abgestimmt werden. Wald Wald als Ganzes ist infolge des optischen, ästhetischen und gestalterischen Reizes mit dem höchsten Grauwert zu belegen. Untergliederungen in Kultur/Dickung, Stangenholz und Baum/Altholz ergab sich für uns aus dem unterschiedlichen optischen Reiz der einzelnen Entwicklungsstufen. Stangenholz hat den niedrigsten Grauwert, da es optisch am wenigsten attraktiv wirkt. Kultur und Dickung sind in ihrer optischen Wirkung sehr ähnlich und deshalb in einer Signatur zusammengefaßt. Der höhere Grauwert ergibt sich aus der - unserer Meinung nach - besseren Wirkung. Den höchsten Grauwert bekommen Flächen mit Alt und Baumholzbeständen, da sie neben dem hohen Erholungswert auch am reizvollsten sind. Baumschulquartiere sind unter dem Oberbegriff Wald zusammengefaßt. Der niedrige Grauwert ergibt sich aus dem geringen gestalterischen Wert. Böschungen und Hecken Hohen gestalterischen Wert haben Hecken und Böschungen, die mi Gehölzen bewachsen sind. Daher haben auch sie einen hohen Grauwert, der besonders dadurch hervortritt, daß sie zwischen den niedrigen Grauwerten von Grünland und Acker liegen. Grünlandböschungen stellen nur den Ansatz einer Gliederung räumlicher Begrenzung dar und sind deshalb wesentlich heller. Grünland Die Untergliederung von Grünland in Weide, Feuchtwiese und Obstwiese in Grauwerten ergeben sich wie bei Wald aus den unterschiedlichen Reizen. Acker Beim Acker haben wir die Flächen, die von der Geländeneigung her für einen Campingplatz infragekommen, durch Verdichtung der Signete einen höheren Grauwert erhalten. Insgesamt ist Acker bedeutungslos und hat daher den niedrigsten Grauwert. Bebaute Flächen Bebaute Flächen nach ihrem Nutzungswert für die Campingplatzbewohner abgestuft. Wohnbebauung hat keine Auswirkung8 auf die Campingplatzbenutzer; daher ein relativ geringer Grauwert. Bebauuung mit Freizeitwert - in unserem Gelände Fahrradverleih, Café/Restaurant und Bootsverleih nähern sich dem Grauwert des Waldes an, da sie von großer Wichtigkeit gerade für die Dauercamper sind. Der Grauwert der Wege ergibt sich aus deren Breiten. 8 Anmerkung des Dozenten: „auch keine raumbildende gegen die offenen Flächen?“ 2. Standortfindung Zur Standortfindung haben wir 4 in Frage kommende Flächen9 anhand von Merkmalen, die für eine Campingplatzplanung von Bedeutung sind, miteinander verglichen. (Flächenbewertung) Diese Merkmale lassen sich in 3 Gruppen unterteilen: Natürliche Gegebenheiten Geländeneigung Mächtigkeit der vegetationstragenden Bodenschicht Bodenschwund durch Erosion Bodenfeuchtigkeit Luftfeuchtigkeit Windbeeinflussung Kaltluftbeeinflussung Besonnung Nähe zu schützenswerten Landschaftselementen. Gestalterisch ästhetische Gegebenheiten Einsehbarkeit Gliederung durch vorhandene Vegetation Aussicht der Camper Infrastruktur Lage zu erholungswirksamen Landschaftselementen Erschließungsgrad durch befahrbare Wege durch Versorgungseinrichtungen durch Entsorgungseinrichtungen durch Geschäfte. Anbindung an Freizeitangebote in Essen-Werden Freizeitangebote in der Umgebung Nähe zu konkurrierenden Campingangeboten. Erläuterung der Merkmale 1. Geländeneigung: Bei einer Geländeneigung unterhalb von 5% (Durchschnitt) ist ein Ausgleich des Geländes ohne Terrassierung möglich. Aufgrund der daraus resultierenden Arbeits- und Kostenersparnis und aufgrund der Tatsache, daß eine Geländeneigung über 10-12% die Nutzung durch einen Campingplatz unmöglich macht (besonders bei felsigem Untergrund), ergibt sich für uns eine Wichtung von 10. 2. Stärke der vegetationstragenden Bodenschicht: Von der Stärke der vegetationstragenden Bodenschicht ist zunächst abhängig, ob überhaupt eine belastbare, geschlossene Grasnarbe möglich ist. Ferner erleichtert eine starke vegetationstragende Bodenschicht die Abpflanzung des Campingplatzes, besonders auf einem Gelände, auf dem keine große Modellierung notwendig ist. Andererseits läßt sich eine fehlende Oberbodenschicht auftragen, was jedoch, mit hohen Kosten verbunden ist. Daher eine Wichtung von 4. Die verglichenen Gelände weisen alle eine Mindestmächtigkeit von 50 cm auf. Anmerkung des Dozenten: „wo liegen diese 4 Flächen? (Hinweis auf Karte!) Nachträgliche Anmerkung des Dozenten Ralph Johannes: Eine Karte ist nicht mehr vorhanden! 9 3. Bodenschwund durch Erosion: Bodenschwund durch Erosion ist abhängig von der Geländeneigung, läßt sich aber durch eine bodendeckende Bepflanzung, wie sie auf einem Campingplatz sowieso notwendig ist, ohne große Kosten elnschränken. Daher eine Wichtung von 2. Bewertung der verglichenen Gelände aufgrund der unter Punkt 1 geschilderten Beobachtungen. 4. Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit macht eine Campingnutzung zwar nicht unmöglich, verursacht aber Nebel und Schwüle und kann insofern die Nutzung beeinträchtigen. In unserem Gelände dürfte die Luftfeuchtigkeit mit der Nähe zur offenen Wasserfläche des Baldeneysees ansteigen. Gelände die stark von Wald eingefaßt sind, weisen ebenfalls eine höhere Luftfeuchtigkeit auf = Wichtung: 7 Gelände 1: dicht am See und stark bewaldet = Wichtung: 3 Gelände 2: infolge der Nähe zum See = Wichtung 2 Gelände 3: höhere Bodenfeuchtigkeit und dicht am See und stark bewaldet = Wichtung 3 Gelände 4: hoch über der Wasserfläche gelegen und wenig Wald in der Nähe = Wichtung 1 5. Bodenfeuchtigkeit: Eine bestimmte Bodenfeuchtigkeit macht die Nutzung durch einen Campingplatz nur durch einen hohen Entwässerungsaufwand möglich, der Folgen für den Wasserhaushalt der gesamten Umgebung haben kann. Diese Folgen sind in ihrem Ausmaß nicht voraussehbar. Dies führt zu der Wichtung 9. Da bis auf die Mergelkuhle aber alle Gelände auf Kuppen liegen und wir keine Anzeichen für besonders hohe Bodenfeuchtigkeit feststellen konnten, wie wir sie in allen Tälern gefunden haben , ist die Bodenfeuchtigkeit nirgendwo so hoch , daß eine Nutzung durch einen Campingplatz unmöglich gemacht würde. 6. Windbeeinflussung: Die Hauptwindrichtung ist Westen, und insofern auf allen Flächen gleich. Eine unterschiedliche Windbeeinflußung hängt von schützenden Pflanzungen westlich des jeweiligen Geländes ab. Da solche Pflanzungen relativ leicht anzulegen sind, ergibt sich eine Wichtung von 5. 7. Kaltluftbeeinflussung: Kaltluftentstehung hängt von der Rückstrahlungsfähigkeit des Bodens und vom Einstrahlungswinkel ab. Da es sich bei den zu vergleichenden Flächen durchweg um offene Ackerböden handelt, ist die Rückstrahlungsfähigkeit auf allen Geländen gleich. Der Einstrahlungswinkel hängt von der umgebenden Vegetation ab. Je offener ein Gelände ist, desto mehr Kaltluft entsteht. Hohe Vegetation schützt die beschattete Fläche gegen Kaltluftentstehung. Die Kaltluftströmung findet in Richtung des Gefälles statt, da Kaltluft schwerer ist. Sie läßt sich allerdings leicht durch hohe Vegetation bzw. die darunter eingeschlossene Warmluft stauen und ableiten. Gelände 1 geringe Entstehung, guter Abfluß. = 1 Gelände 2 es entsteht sowohl im Gelände selbst, als auch oberhalb viel Kaltluft, die über das Gelände abfließt und sich vor dem Altbuchenbestand staut. = 3 Gelände 3 im Gelände selbst entsteht wenig Kaltluft, da es durch hohe Vegetation geschützt ist. Oberhalb entsteht mehr Kaltluft, die durch das Gelände mäßig gut abfließt, da die Abflüsse schmal sind. = 2 Gelände 4 es entsteht viel Kaltluft, die aber zügig abfließt. = 2 8. Besonnung: Es handelt sich bei allen Flächen um Nordhänge. Die beste Besonnung fällt also auf allen Flächen gleichermaßen flach ein. Keine Fläche kann bei der Besonnung die erste Bewertungsstufe erhalten. Da das Gelände 2 nach Süden offen ist und auch von Westen und Osten Sonne bekommt, außerdem aufgrund der geringen Geländeneigung einen relativ guten Einstrahlungswinkel hat, bekommt es eine Wertung von = 2. Das Gelände 1 ist leicht nach Osten exponiert und außerdem von Westen und Süden her stark beschattet. = 3 Gelände 3 ist zwar nach Süden nicht beschattet, weist allerdings ein starkes Gefälle auf und hat daher einen ungünstigen Einfallswinkel. Außerdem befinden sich im Osten und Westen beschattende Waldstreifen. = 3 Gelände 4 liegt am höchsten und bekommt die meiste Südsonne. Nach Westen leicht beschattet und nach Osten völlig offen erhält es ebenfalls die Wertung = 2. Infolge der hohen Bedeutung der Besonnung für die Campingplatznutzung und infolge der Tatsache, daß die Besonnung sich anthropogener Beeinflussung entzieht, erhält dieses Merkmal die Wichtung = 8. 9. Nähe zu schützenswerten Landschaftselementen: Bei der ersten Ortsbesichtigung fiel uns ein Weiher auf, der aufgrund der starken Wasservegetation zumindest der Untersuchung wert schien, ob es sich um ein schützenswertes Landschaftselement handelt. Als wir einige Wochen später ins Gelände kamen, war der Weiher ausgebaggert - selbst für unsere ungeschulten Augen war eindeutig, daß hier von einem Biotop keine Rede mehr sein konnte. Da es uns aufgrund noch mangelnder Kenntnis und Erfahrung nicht möglich war ein weiteres schützenswertes Landschaftselement nachzuweisen haben wir dieses Merkmal aus der Wertung herausgenommen. 10. Einsehbarkeit: Da die Einsehbarkeit einen großen Einfluß auf die optische Einfügung eines Campingplatzes hat haben wir sie hoch bewertet, zumal die Landschaft am Baldeneysee sehr wertvoll ist und ein Campingplatz leicht als Störung empfunden wird. Gelände 1: vom gegenüberliegenden und vom Hardenbergufer ungehindert einsehbar = 3 Gelände 2 : teilweise gegen Blicke von gegenüber durch Bäume geschützt aber von oben gut einsehbar (Abpflanzung möglich). = 2 11. Gliederung durch vorhandene Vegetation: Gemeint ist die raumbildende Wirkung von hoher Vegetation, die einen positiven Eindruck macht. Da solche Pflanzungen leicht anzulegen sind haben wir keine hohe Wichtung vorgenommen. = 4 12. Aussicht: Eine gute Aussicht ist gerade für Dauercampingplätze wichtig. Leider steht dieses Merkmal der Einsehbarkeit entgegen. Da wir die optische Einfügung für wichtiger halten, damit das Landschaftsbild nicht gestört wird und da in so steilem Gelände Sichtschutzpflanzungen schlecht möglich sind, haben wir uns für eine niedrigere Wichtung entschieden. = 7 13. Lage zu erholungswirksamen Landschaftselementen. Im vorliegenden Gebiet kommen als erholungswirksame Landschaftselemente der See und Waldflächen in Betracht, wobei Altholz höher zu bewerten ist als Stangenholz und Dickung. Gelände 1: See = 1 =1 Wald = 1 Gelände 2 : See = 1 =1 Wald = 1 Gelände 3: See = 2 =1 Wald = 1 Gelände 4: See = 2 =2 Wald = 2 wobei Gelände 1 eine hervorragende Stellung einnimmt, da es sich in unmittelbarer Nähe zu einem Buchenhallenwald befindet, der einen besonders hohen Freizeitwert besitzt. 14. Erschließungsgrad durch befahrbare Wege. Da sich Wege leicht verbreitern lassen, Neuanlagen allerdings teurer und Landschaftsschädigend sind, eine Wichtung von = 3. 15. Erschließungsgrad durch Versorgungseinrichtungen: Da uns keine weiteren Unterlagen zur Verfügung standen, gehen wir davon aus, daß die Verund Entsorgungseinrichtungen im Hardenbergufer liegen und messen die Entfernungen von der Mitte des betreffenden Geländes bis zum Hardenbergufer oder bis zum nächsten Haus. Gelände 1 bis Hardenbergufer 100 m = 1 Gelände 2 bis Hardenbergufer 100 m = 1 Gelände 3 bis zum nächsten Haus 100 m = 1 Gelände 4 bis zum nächsten Haus 100 m = 1. 16. Erschließungsgrad durch Entsorgungseinrichtungen: siehe 15 17. Erschließungsgrad durch Geschäfte: Da sich diese nur im Zentrum von Essen-Werden befinden, sind wir von der Zumutbarkeit eines Fußweges von 1 km ausgegangen. Aber auch bei so großzügiger Bemessung erreicht keiner der Plätze diese Stufe. Ab 2 km ist damit zu rechnen, daß sich der Verkehr erhöht. Da dem aber leicht durch die Einrichtung eines kleinen Geschäftes auf dem Campingplatz begegnet werden kann, haben wir uns für eine Wichtung von = 1 entschieden. 18. Anbindung an Freizeitangebote in Essen-Werden: siehe 17. Die stärkere Wichtung ergibt sich aus der Tatsache, daß die Angebote in Werden nicht durch Angebote innerhalb des Campingplatzes ersetzt werden können. 19. Lage zu konkurrierenden Campingangeboten: Da die maximale Entfernung zwischen einem vorhandenen Campingplatz und einem zu beplanenden Gelände nur 2,5 km beträgt und das viel zu wenig ist, lassen wir dieses Merkmal aus der Wertung heraus. Endgültige Standortfindung Auf Grund der Bewertung stellten wir fest, daß die Flächen 1 und 2 zu dicht beieinander liegen, als daß eine Entscheidung auf der Basis der Zahlen möglich wäre10. Fläche 1 hat wegen ihres hohen gestalterischen Wertes und der besten klimatischen Lage die höchste Bewertung erreicht. Fläche 2 bietet sich infolge der Geländeneigung und der geringen Einsehbarkeit an, ist aber klimatisch sehr ungünstig. Die Faktoren, die das Kleinklima beeinflussen, lassen sich relativ leicht verändern. Gelände 1 liegt außerdem im Gebiet mit der größten zusammenhängenden Waldfläche und hat infolge dessen das schönste Landschaftsbild. Dies würde durch den Campingplatz sehr gestört, zumal Fläche 1 sehr gut einsehbar ist. Daher entscheiden wir uns für das Gelände 2: „Unterer Gülterberg“ 11 Anmerkung des Dozenten: „auch bei ferner liegenden Flächen kann doch eine sehr ähnliche Wertung herauskommen!“ 11 Anmerkung des Dozenten: „Diese sehr klare Diskussion beruht auf einer guten planungsbezogenen Bestandsaufnahme!“ 10 Universität GHS Essen Fachbereich 9 Landespflege Fach: Landschaftsplanung Erläuterung zum Entwurfsplan Campingplatz „Unterer Gülterberg“, am Baldeneysee in Essen Stephanie Göbels, Matr.-Nr. 629122, Semester L 3 Essen, den 16. Mai 1986 EINLEITUNG Nachdem die Bestandsaufnahme und die daraus resultierende Standortfindung den südlichen Gülterberg als das für einen Campingplatz geeignetste Gelände ausweist, stellt sich nun im ersten Planungsschritt die Frage nach dem Programm für den zu entwerfenden Campingplatz. Als Zielgruppe kommen bei der Lage am Baldeneysee nur Dauercamper in Frage, da der Platz zu weit von Reiserouten entfernt liegt, um für Durchgangscamper interessant zu sein, und im Ruhrgebiet auch keine Urlaubscamper zu erwarten sind. Unter den Dauercamper, die im Ruhrgebiet ihren Campingplatz als Gartenersatz und Erholungsgrün nutzen, kommen zwei Zielgruppen in Betracht, die infolge ihrer konträren Erholungs- und Freizeitansprüche, um Konflikte zu vermeiden, nicht auf einem Campingplatz untergebracht werden sollten: Ältere Menschen, die in erster Linie Ruhe suchen und Familien mit kleinen Kindern, die Raum zum Spielen und Toben benötigen. Da es bisher wenig Campingplätze gibt, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern eingehen und mir die Gestaltung eines solchen Platzes sehr reizvoll erschien, habe ich mich für die Zielgruppe „Familien“ entschieden. Das führte zur Zusammenarbeit mit dem Architekturstudenten Michael Schaupp, der sich u.a. auch für die Gestaltung eines Spielplatzes entschieden hatte. Zusätzlich wollte ich im Zusammenhang mit diesem Spielangebot die Tierhaltung vorsehen, um die Attraktivität des C.-platzes zu erhöhen. Ein weiterer zentraler Aspekt bei der Anlage eines Campingplatzes ist - unabhängig von der Zielgruppe - der ökologische Wert. Bei der Planung sollte darauf geachtet werden, daß im Vergleich zur bisherigen Nutzung der ökologische Wert steigt. Bei der von uns gewählten Fläche handelt es sich um eine Ackerfläche, deren ökologischer Wert relativ gering ist, da sie ausgeräumt ist, keine ganzjährige Vegetation trägt und mit Pestiziden und Dünger behandelt wird. Außerdem ist bei der Anlage des Ackers der den Wald schützende Waldmantel beseitigt worden. Allerdings ist der Acker als ökologisch wertvoller zu betrachten, als eine versiegelte Fläche, wie sie auf einem Campingplatz in Form von Gebäuden und Erschließungsflächen zwangsläufig auftritt. Solche versiegelten Flächen sind wasserundurchlässig und verändern das Standortklima. Auf jeden Fall bietet die Planung eines Campingplatzes die Chance einer ökologischen Aufwertung des Geländes durch die Anlage von Hecken, Schutzpflanzungen (Waldmantel und Erosionsschutz) externer Wiese und Einzelgehölzen, wenn die belastenden Faktoren, die vom Campingplatz ausgehen, wie Versiegelung von Flächen und Autoverkehr, auf ein Minimum reduziert werden. Auch den optischen Reiz der Fläche kann man durch die verstärkte Anlage von Vegetationsflächen außerhalb der eigentlichen Standplätze erhöhen, so daß der C.-platz in einem so stark frequentierten Erholungsgebiet wie dem Ruhrtal nicht störend, sondern belebend wirkt. Um die Kommunikation zwischen den Campern zu fördern, ist es wichtig den Platz in überschaubare Untereinheiten zu gliedern, in denen nach Möglichkeit ähnlich motivierte Camper zusammengefaßt werden. Konzept Wichtigster Ort eines Campingplatzes sind sie Standplätze für die Camper. Bei der Zielgruppe „Familien“ sollten sie möglichst groß sein. Um den Bedürfnissen nach einem eigenen kleinen Grünbereich gerecht zu werden, erhält ein Teil der Standplätze eine zusätzliche Fläche zur individuellen Nutzung, z.B. zur Anlage eines kleinen Beetes oder zur Aufstellung eigner Spielgeräte. Dem unterschiedlichen Kommunikationsbedürfnis trägt ein 50 cm breiter Streifen Rechnung, der der individuellen Abpflanzung dienen kann, wobei diese mit dem Platzwart abgesprochen werden muß, damit keine ungeeigneten Gehölze verwendet werden. Diese Absprache ist Bestandteil der Satzung. Eine weitere Gliederung der Standplätze ergibt sich aus der Tatsache, daß es schwierig ist, autofreie und damit entlastete Zonen im C.-platz durchzusetzen, da viele Menschen ihr Auto gerne unter unmittelbarer Kontrolle haben wollen, besonders wenn spielende Kinder in der Nähe sind. Für die Erholung und Entlastung des Platzes von Abgasen und Autolärm ist es allerdings wichtig, die Autos von den Standplätzen weg auf zentralen Parkplätzen abzustellen. Beiden Gesichtspunkten wollte ich Rechnung tragen und so ergab sich eine Untergliederung des C.-Platzes in 4 verschiedene Einheiten für Dauercamper: 1. Standplätze groß: 143 qm mit zusätzlicher Fläche zur individuellen Nutzung mit Autostellplatz 2. Standplätze groß ohne Autostellplatz 3. Standplätze klein: 108 qm mit Autostellplatz 4. Standplätze klein ohne Autostellplatz. Diese Gliederung bietet die Möglichkeit die Camper etwas zu „sortieren“, um Konflikte zu vermeiden und die Kommunikation zu fördern. Die Tatsache, daß die Standplätze ohne Autostellplatz jeweils genauso groß sind, wie die mit, soll durch den Raumgewinn einen Anreiz bieten, auf den Autostellplatz zu verzichten. Außerdem liegen Einheiten ohne Autostellplatz weiter weg vom Zentrum des Campingplatzes also ruhiger. Da auf die Zelterflächen keine Autos mitgebracht werden sollen, ist es notwendig in unmittelbarer Nähe zu diesen einen Sammelparkplatz anzulegen, der schnell fußläufig zu erreichen ist. Da Zelter normalerweise nicht so ruhesuchend sind wie Dauercamper, ist es möglich, sie direkt an die geräuschintensiven Bereiche im Zentrum des C.-platzes zu legen. Bei der Belegung der Zeltflächen sollte darauf geachtet werden, daß der Teil nördlich der Erschließungsstraße nur im Notfall belegt wird. Jeweils zwei Einheiten zugehörig stehen zwei dezentral angeordnete Sanitärgebäude mit Wickelraum. Die Dezentralisierung der Sanitären Anlagen ist sinnvoll, um - besonders für die Kinder - die Wege zu verkürzen und um die soziale Kontrolle zu erhöhen. Die Zelter können je nach Lage auch die Toiletten im Empfangsbereich benutzen. Eine zusätzliche Toilette für Kinder befindet sich in der Hütte am Bauspielplatz. Um den oben erwähnten ökologischen Belangen - bezogen auf die Versiegelung von Flächen gerecht zu werden, ist es sinnvoll, so wenig Erschließungsflächen wie möglich zu asphaltieren. Die asphaltierte Straße ist nur bis in den Eingangsbereich geplant, wo auch der Zulieferfahrzeuge für Gaststätte und SB-Laden die Straße belasten. Alle weiteren Erschließungsflächen sollen mit wassergebundener Decke befestigt werden. Zur Entwässerung reicht ein Gefälle von 2-3%, das auf allen befestigten Flächen überschritten wird. Die Parkplätze werden mit Rasengittersteinen befestigt. Von der Anlage eines großen zentralen Parkplatzes habe ich abgesehen, da eine so große stark frequentierte Fläche gestalterisch nicht reizvoll und anonym ist. Die fußläufigen Verbindungen sind so angelegt, daß sie direkte Durchgänge darstellen zwischen den Standplätzen und den Parkplätzen, Sanitäranlagen, Spielflächen und dem Eingangsbereich. Besonders wichtige Fußwege sind die Durchgänge zwischen der Zelterfläche und dem Zelterparkplatz, da diese sehr häufig benutzt werden und deshalb zum Schutz der Vegetationsflächen sehr dicht liegen. Weiterhin habe ich einen direkten Zugang zum Baldeneysee vorgesehen, der in Form von 2 Fußwegen die kleine Senke in der Mitte des C.-platzes durchzieht. Diese Senke bietet sich zu einer derartigen Nutzung an, da sie zu steil für Standplätze ist und die anschließende Böschung dort am niedrigsten ist. Die Senke ist außerdem gestalterisch reizvoll. Dies wird durch die Anpflanzung von Gehölzen in Flächen und als Solitäre und die Vielfalt einer extensiven Wiese noch betont. Im Zentrum des Campingplatzes entsteht so ein durch Hecken gegliederter Freibereich, der sich aus Zelterfläche, Spielplatz und Extensivwiese zusammensetzt. Da der Camper auf dem Fußweg zum Baldeneysee das eingezäunte Gelände verläßt, ist - aus Gründen der Kontrolle und des Sicherheitsbedürfnisses - an dieser Stelle eine Drehtür notwendig, die nur von den Campern mittels einer Schlüsselkarte (wie im Schwimmbad) geöffnet werden kann. Über die Aufteilung der Spielfläche kann ich z.Zt. keine genauen Angaben machen, da die Entwurfsarbeit des Architekturstudenten M. Schaupp noch nicht abgeschlossen ist. Fest steht nur, daß sich die Spielfläche in die Tierhaltung, einen Ballspielplatz und den Spielplatz gliedert. Der Spielplatz wiederum unterteilt sich in einen Sand- und Gerätespielplatz, einen Indianerund einen Bauspielplatz. Der Sand- und Geräteteil wird, da er in erster Linie von kleineren Kindern genutzt wird, in die Nähe der Gaststättenterrasse gelegt, damit die Kinder unter Aufsicht sind. Nach Südwesten schließt sich der Indianerspielplatz an, der aus diversen Holzhütten und einer Feuerstelle - auch zum Grillen - besteht. Im äußersten Südwesten des C.-platzes liegt der geräuschintensive Bauspielplatz. Hier können sich die Kinder - unter Betreuung - selber Hütten bauen. Für den Betreuer und die Materialien und Werkzeuge ist ein Gebäude notwendig, zu dem eine schmale Zufahrt für Materiallieferungen führen muß. Diese Hütte, die auch noch Toiletten und einen Waschraum enthält, liegt teilweise in der Böschung, die durch die Aufschüttung der Ballspielfläche entsteht und soll ein von oben begehbares Grasdach erhalten. Im ebensten Teil der Spielflächen, auf dem Gerätespielplatz, soll ein Wasserbecken entstehen, das zur Bereicherung der Spielangebote wesentlich beiträgt. Die Tierhaltung im Spielbereich wertet diesen und damit den gesamten Campingplatz in bezug auf die Zielgruppe auf. Die Kinder machen sinnvolle Erfahrungen bezüglich des Lebenskreislaufes, übernehmen Verantwortung und entwickeln Zuverlässigkeit und ein Verhältnis zu Tieren, das in Ballungsräumen in der Form nicht mehr entstehen kann, da eine Tierhaltung wie im ländlichen Bereich dort nicht möglich ist. Es werden allerdings besondere Anforderungen bezüglich der Kenntnisse über die Tiere gestellt. Die zusätzliche Arbeitsleistung kann satzungsmäßig auf alle Camper mitverteilt werden, die den Bereich der Tierhaltung beanspruchen wollen, wobei die Verantwortung beim ständig anwesenden Platzwart liegt. Durch den Verkauf der Tiere aus eigener Zucht oder von deren Produkten, können die entstehenden Kosten teilweise beglichen und durch Spenden an Futter verringert werden. In jedem Fall empfiehlt sich eine Zusammenarbeit mit benachbarten Landwirten. Um die eingangs erwähnten ökologischen und gestalterischen Ansätze umzusetzen, sind die Vegetationsflächen von größter Bedeutung. Sie haben unterschiedliche Funktionen, die den Habitus und damit die Gesamtwirkung des C.-platzes prägen. Die Rasen- und Wiesenflächen dienen entweder als Spiel- und Freizeitfläche, als Zeltplatz, als Weide oder in Form der extensiven Wiese als Lebensbereich für Kräuter und Insekten und als Futterquelle für die Tierhaltung. Zusätzlich hat die vielfältige Wiese einen hohen ästhetischen Wert und wirkt belebend. Die Gehölzflächen gliedern sich durch ihre Funktionen. Der vorhandene Wald verhindert Einblick vom jenseitigen Baldeneyseeufer und umfaßt den Campingplatz als Gesamteinheit von Norden und Osten sehr gut. Im Süden erfüllt der Hang des Gölterberges diese Funktion. Der zu pflanzende Waldmantel schützt den Wald vor den vom C.-platz ausgehenden Störungen und Belastungen und bietet Insekten (bes. Bienen) und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Dies setzt allerdings voraus, daß überwiegend (besser ausschließlich) einheimische Gehölze verwendet werden. Es ist auch für die Einfügung des C.-platzes in die Landschaft wichtig, daß die standortgemäßen Gehölze verwendet werden. Beispiele für Waldmantelpflanzen: Prunus avium Acer campestre Ilex aquitolium Vibucnum lantana Vibucnum opulus Sorbus aucupacia Pennus padus. Als Sicht- und Windschutzhecke dienen 5 - 7 Meter hohe Gehölze, die den C.-platz gegen Westen auch räumlich fassen. Dort kann diese Hecke durch einzelne Bäume ergänzt werden, da sie die gleiche Raumbildung erzielen sollen wie der Wald. Innerhalb trennen sie optisch die Funktionen voneinander ab und umschließen die Camperstandplätze. Sie stellen so die 2. Stufe der räumlichen Ordnung dar. Bei der Abgrenzung der Spielfläche kommt dieser Hecke zusätzlich eine Lärmschutzfunktion zu. Bei der Auswahl der Pflanzen für die Hecken, besonders an den Spielflächen, ergab sich das Problem, daß viele heimische Gehölze giftig oder dornig und deshalb an Spielflächen ungeeignet oder verboten sind. Auf die giftigen Gehölze muß ich im Spielbereich verzichten, dornige müssen jedoch in der Abpflanzung bleiben, da sonst die Hecke zu einseitig würde. Beispiele für die 5 - 7 Meter hohe Hecke an den Spielflächen: Corylus aveilana (bes. gut geeignet) Ilex aquitolium Prunus spinosa Cornus mas Cornus sanguineum Sambucus cacemosas Crataegus monegyna Crataegus laevigata Maius silvestris Acer campestce Prunus avium. Auf dem Campingplatzgelände kann auf die Verwendung giftiger Gehölze nicht verzichtet werden, da sie von großer Bedeutung für Vögel sind. Außerdem ist es sinnvoller den Kindern zu vermitteln, daß es gesundheitsschädigende Pflanzen gibt und welche es sind, um sie vor Vergiftungen zu schützen. Beispiele für 5 -7 Meter hohe giftige Gehölze: Vibucnum opulus Vibucnum lantana Euonimus europäus. Die 3. Stufe von Abpflanzungen hat in erster Linie Sichtschutzfunktion. Sie ist dort vorgesehen, wo die hohen Hecken den Raum zu stark einengen würden, besonders im inneren Bereich zwischen den großen Freiflächen. Auch hier gilt für den Spielbereich das gleiche wie für die Windschutzhecken. Beispiele für bis zu 5 Meter hohe Gehölze an den Spielflächen: Rosa carnina Rosa arvensis Ulex europäus Rusus idaeus Rubus fruticosus. Diese dornigen Gehölze halten die Kinder auch davon ab, in die Hecken einzudringen und sie zu schädigen. Gehölze, die wegen ihres Giftgehaltes nicht am Spielplatz stehen dürfen, auf die aber wegen ihrer Bedeutung für Vögel und Insekten nicht verzichtet werden sollte: Ligustum volgare Lonicera xylosteum cytisus scoparius. Die 4. Stufe der räumlichen Gliederung bilden geschnittene, bis 2 Meter hohe Hecken aus Carpinis betulus, die die 4 Standplatzeinheiten in überschaubare Untereinheiten teilen und als Sichtschutz zwischen diesen fungieren. Stellenweise dienen sie auch der Parkplatzeingrünung. Der zusätzliche Arbeitsaufwand, der durch den Schnitt entsteht, sollte satzungsmäßig auf die Camper umgelegt werden, so daß abwechselnd die ihnen zugeordneten Hecken einmal im Jahr geschnitten werden. Die bis zu 1 Meter hohen bodendeckenden Gehölze grenzen den Spielplatz von der Zufahrt ab, haben eine wegbegleitende Funktion, beleben den Innenbereich und dienen als Unterpflanzung unter Bäumen, um diese gegen Verdichtung durch Begehung zu schützen. Beispiele für bodendeckende, ungiftige Pflanzen bis 1 Meter: Potentilla trulicosa Robus caesius. Beispiele für bodendeckende giftige Pflanzen: Hedera helix. Die auf dem Campingplatz verteilten Einzelbäume beleben den Innenbereich, leiten die Zufahrten, überdecken die Parkplätze und geben Schatten. Die standortgemäße Krautschicht wird sich von selbst ansiedeln. Die Gebäude liegen zentral möglichst dicht am Eingang, um die Lärmbelästigung durch Anlieferfahrzeuge gering zu halten und die lärmintensive Zone so weit von den Standplatzeinheiten zu entfernen, daß keine Störungen auftreten. Die Gebäudegrößen ergeben sich aus dem von der Projektgruppe Architektur ermittelten Bedarf und könnten auch kleiner sein. Durch die Zusammenarbeit mit dem Architekturstudenten M. Schaupp, die recht fruchtbar war, ergab sich die Notwendigkeit, diese Gebäudegrößen zu berücksichtigen. Die Platzwartwohnung ist dem Empfangsgebäude zugeordnet, um dem Platzwart einen unmittelbaren Zugang zu gewähren, ohne das Gebäude verlassen zu müssen. Die Einplanung von großen Spielflächen, großen Vegetationsflächen, großen Gebäudegrundrissflächen und relativ großen Standplätzen haben dazu geführt, daß der Campingplatz viel Fläche in Anspruch nimmt. Dies wird aber gerechtfertigt, durch den hohen Anteil an Vegetationsflächen und die daraus resultierenden gestalterischen und ökologischen Vorteile. Flächenspiegel: Gesamtfläche Standplatzeinheiten Dauercamping Zelterfläche Eingangsbereich ohne Parkplätze Spielfläche Parkplätze Verkehrsfläche ohne Fußwege Vegetationsfläche ca. 6,5 ha ca. 1.9 ha ca. 4000 qm ca. 2500 qm ca. 7200 qm ca. 1700 qm ca. 6800 qm ca. 2,4 ha Darstellung: Bei der Darstellung im Maßstab 1:1000 sollte die räumliche Ordnung durch immer niedrigere Pflanzungen in immer kleinere Einheiten, durch den Einsatz immer hellerer Grauwerte zum Ausdruck kommen. Außerdem sind im Maßstab 1:1000 Einzelgehölze und die Struktur von Gehölzflächen gut erkenn- und darstellbar. Auch dies sollte sich in der Karte widerspiegeln (nicht mehr vorhanden). Da allerdings die zunehmende Höhe und Größe der Einzelpflanzen und damit der zunehmende Radius der verwendeten Kreise, im Gegensatz zur Höhe des dadurch erzielten Grauwertes steht und dies auch nicht durch eine größere Strichstärke ausgeglichen werden kann, habe ich den Kontrast der Grauwerte von Wald und hoher Gehölzhecke durch Bleistiftanschummern erhöht. Mit der Verwendung von Schraffuren wäre eine Abstufung erleichtert worden, ohne aber der Struktur von Vegetationsflächen gerecht zu werden. gez. Stephanie Göbels Anmerkung des Dozenten: „Die ideenreiche, sehr logisch und folgerichtig entwickelte Arbeit zeigt gute Befähigung zum Planen. Der klaren Funktions- und räumlichen Grobgliederung stehen allerdings z.T. nicht so klar begrenzte Teilräume gegenüber.“ gez. Brahe, Essen: 27.02.1987 ENDE des ME-Projektberichts von Stud. Lpfl. Stephanie Göbels: „Campingplatz am Baldeneysee in Essen“