IP/02/699 Brüssel, den 13. Mai 2002 INTERREG-Programm: EU unterstützt Zusammenarbeit zwischen Belgien und den Niederlanden ("Grensregio Vlaanderen-Nederland") mit 84,2 Mio. Euro Der für Regionalpolitik zuständige EU-Kommissar Michel Barnier verkündete die Genehmigung eines im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative INTERREG III A1 finanzierten Programms zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Belgien und den Niederlanden ("Grensregio VlaanderenNederland"). Die Europäische Union unterstützt dieses Programm mit Fördermitteln in Höhe von 84,2 Mio. Euro. Hauptziele des Programms sind die wirtschaftliche Entwicklung beiderseits der Grenze und eine engere Zusammenarbeit. Zusätzlich zu den EU-Fördermitteln werden von der öffentlichen Hand und von der Privatwirtschaft Investitionen in Höhe von 67,9 Mio. Euro bzw. 22,6 Mio. Euro getätigt, so dass sich die Gesamtmittelausstattung des Programms auf 174,8 Mio. Euro beläuft. Bei der Bekanntgabe dieser Entscheidung sagte Herr Barnier: "Die Kommission erwartet, dass dieses Programm einen wesentlichen Beitrag zum weiteren Ausbau der grenzübergreifenden Zusammenarbeit leistet. Für mich ist es ein wichtiger Fortschritt, dass diese niederländischen und belgischen Euregionen, die bereits zusammengearbeitet haben, bevor die Initiative INTERREG überhaupt ins Leben gerufen wurde, nun beschlossen haben, ihre Zusammenarbeit im Rahmen eines INTERREG-Programms fortzusetzen. Ich erwarte, dass die erarbeiteten Projekte anderen INTERREG-Programmen als Beispiel für bewährte Verfahren dienen werden." Im Programmgebiet der "Grensregio Vlaanderen-Nederland" leben rund 9 Millionen Menschen, davon 75 % in den belgischen Provinzen Westflandern, Ostflandern, Antwerpen und Limburg und 25 % in den niederländischen Provinzen Seeland, Nord-Brabant und Limburg. Das Programm umfasst die Euregionen "Scheldemond" (2,7 Mio. Einwohner) und "Benelux Middengebied" (6,3 Mio. Einwohner). Wirtschaftlich ist das Gebiet von kleinen und mittleren Unternehmen geprägt; der Abbau der Hindernisse für eine grenzübergreifende wirtschaftliche Zusammenarbeit soll diesen Anreize geben, über eine rein nationale Zielsetzung hinauszugehen. Die beteiligten Länder haben fünf Schwerpunkte für die Förderung der Regionalentwicklung in den betreffenden Grenzregionen ausgewiesen. 1 INTERREG III A: Die Gemeinschaftsinitiative INTERREG III zielt ab auf die "transeuropäische Zusammenarbeit zur Förderung einer harmonischen und ausgewogenen Entwicklung des europäischen Raums". Ausrichtung A der Initiative betrifft die "grenzübergreifende Zusammenarbeit und die Förderung einer integrierten Regionalentwicklung in benachbarten Grenzgebieten". INTERREG III wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Das Programm sieht die folgenden Schwerpunkte vor: - Ausbau der Infrastruktur. Die Maßnahmen dienen im Wesentlichen der Förderung von grenzübergreifenden Industriegebieten, grenzübergreifender Raumplanung und grenzübergreifender Mobilität (Gemeinschaftsbeitrag: 17,3 Mio. Euro). - Wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt stehen die strategische Vernetzung kleiner und mittlerer Unternehmen, der Zugang zur Innovation und die wirtschaftliche Bedeutung des Fremdenverkehrs in dem Gebiet (Gemeinschaftsbeitrag: 23,6 Mio. Euro). - Verbesserung der Umweltsituation. Besonderes Augenmerk wird auf die Verringerung der Überschwemmungsgefahr und der Grundwasserverschmutzung gerichtet (Gemeinschaftsbeitrag: 20,4 Mio. Euro). - Berufliche Qualifikation und Arbeitsmarkt. Das Programm soll durch die Zusammenarbeit aller Arbeitsmarktbeteiligten (Sozialpartner, Behörden und Berufsbildungszentren) die Entstehung eines regionalen Arbeitsmarktes fördern (Gemeinschaftsbeitrag: 7,3 Mio. Euro). - Soziale Integration. Im Mittelpunkt stehen die soziale Einbindung vor allem von Jugendlichen und Behinderten, die Stimulierung einer regionalen kulturellen Identität sowie die Zusammenarbeit im Bereich des Gesundheitswesens und der öffentlichen Verwaltung (Gemeinschaftsbeitrag: 10,1 Mio. Euro). Ein weiterer Programmschwerpunkt ist die technische Hilfe bei der Programmverwaltung und -begleitung (Gemeinschaftsbeitrag: 4,4 Mio. Euro). Im Rahmen des Programms sollen rund 250 Organisationen und 300 Unternehmen etwa 100 soziokulturelle Aktionen mitgestalten. Wie alle INTERREG-Programme wird auch dieses aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unter der Zuständigkeit von Michel Barnier finanziert. Verwaltungsbehörde Als Verwaltungsbehörde für dieses Programm fungiert die Provinz Antwerpen. Die Programmdurchführung wird partnerschaftlich von Vertretern der nationalen, regionalen und lokalen Verwaltungen beider Länder wahrgenommen, wobei auch die Sozial- und Wirtschaftspartner sowie Nichtregierungsorganisationen in der Partnerschaft vertreten sind. Bei der laufenden Programmverwaltung wird die Verwaltungsbehörde von einem gemeinsamen technischen Sekretariat mit Sitz in Turnhout (Provinz Antwerpen) unterstützt. Koepelsecretariaat Grensregio Vlaanderen Nederland Secretaris Grensregio Vlaanderen – Nederland Frau Ita Joosten, Steenweg op Gierle 100 bus 660 B-2310 Turnhout Tel.: +32 14/71 11 40, Fax: +32 14/71 11 49 Ansprechpartner: [email protected] [email protected] Hintergrund Die für den Zeitraum 2000-2006 mit einem Gesamtbudget von 4 875 Mio. Euro ausgestattete Gemeinschaftsinitiative INTERREG III soll die transeuropäische Zusammenarbeit an den Binnen- und Außengrenzen der EU fördern. Sie wird aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. 2 Im Rahmen der INTERREG-III-Programme werden Projekte der grenzübergreifenden, transnationalen und interregionalen Zusammenarbeit finanziert, deren Ziel darin besteht, die Wirtschaft, die Infrastrukturen, die Beschäftigung und den Umweltschutz zu fördern. Die Europäische Kommission genehmigt bi- oder multilaterale Programme, die von den benannten nationalen oder regionalen Behörden vorgeschlagen werden müssen. Weitere Informationen Weitere Informationen zu INTERREG finden Sie im Dokument MEMO 01/280 vom 25. Juli 2001 und auf folgender Website der Kommission: http://www.europa.eu.int/comm/regional_policy/interreg3/index_de.htm 3