1.4 Von der Peripherie ins Zentrum Durch die politischen Veränderungen in Europa ist Österreich ins geopolitische Zentrum des Kontinents gerückt. Dieser Umstand kann Österreich bei geschickter Diplomatie viele Vorteile bringen. Bei seinem Eintritt in die Europäische Union hat Österreich die traditionell guten Beziehungen zu seinen Nachbarländern mit eingebracht. Gerade die östlichen Nachbarstaaten hofften vor ihrem Beitritt auf engere wirtschaftliche und politische Bindungen zur EU durch ihre guten Beziehungen zu Österreich. Heute kann Österreich in grenzübergreifenden Projekten diese Beziehungen vertiefen und damit den kulturellen Austausch fördern. Abb. 12.1: Grenzüberschreitende Projekte in Mitteleuropa Auf der Internetseite der EU steht eine interaktive Karte zur Verfügung, die alle grenzübergreifenden Projekte der EU zeigt: http://ec.europa.eu/regionaLpolicy/interreg3/abc/voleta _middle_de.htm Operationelles Programm „Alpenraum" Programm im Rahmen des Ziels„Europäische territoriale Zusammenarbeit", kofinanziert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).Die Europäische Kommission genehmigte am 20. September 2007 ein transnationales Kooperationsprogramm für Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien (mit Beteiligung Liechtensteins und der Schweiz) für den Zeitraum 2007-2013. Das Programm „Alpenraum" wird im Rahmen des Ziels„Europäische territoriale Zusammenarbeit" durchgeführt und ist mit einem Gesamtetat von rund € 130 Mio. ausgestattet. Die gemeinschaftliche Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beläuft sich auf etwa € 98 Mio. und macht rund 1,1 % der gesamten EU-Fördermittel für das Ziel„Europäische territoriale Zusammenarbeit" im Rahmen der Kohäsionspolitik 2007-2013 aus. Abb. 12.2: Kooperationsraum des Program ms „Alpenraum" I.Zweck und Ziel des Programms Ziel des Pogramms ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Kooperationsraums durch die Entwicklung gemeinsamer Aktionen in Bereichen, in denen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit effizienter ist und benötigt wird, um Probleme nachhaltig zu lösen. Prioritäten Das operationeile Programm gliedert sich in folgende Prioritätsachsen: Prioritätsachse 1: Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Alpenraums [ca. 32,6 % der gesamten Fördermittel] Hauptziele: • Stärkung der Innovationsfähigkeiten von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und Schaffung von entsprechenden Entwicklungsvoraussetzungen, Förderung von dauerhaften Kooperationen zwischen FTE-Einrichtungen und KMU; • Förderung von Entwicklungsoptionen, die auf den traditionellen Sektoren und dem kulturellen Erbe basieren, und • Stärkung der Rolle der urbanen Regionen als Motoren für ein nachhaltiges Wachstum und Entwicklung der peripheren Gebiete. Prioritätsachse 2: Räumlicher Zugang und Vernetzungsqualität [ca. 27,9 % der gesamten Fördermittel] Hauptziele: • Förderung des angemessenen Zuganges zu öffentlichen Dienstleistungen,Transport, Informationen, Kommunikation und Wissens infrastruktur; • Verbesserung der Vernetzungsqualität als Grundlage für eine Wissens- und Informationsgesellschaft; • Förderung von nachhaltigen und innovativen Mobilitätsmodellen mit besonderer Berücksichtigung von Umwelt, Gesundheit und Gleichberechtigung und • Minderung der negativen Konsequenzen der Verkehrsflüsse durch die Alpen. Prioritätsachse 3: Umwelt und Risikoprävention [ca. 32,6 % der gesamten Fördermittel] Hauptziele: • • • • • Verstärkte Kooperation im Bereich des Umweltschutzes; Anregung zu integrierten Ansätzen zu Erhaltung, Planung und Management der natürlichen Ressourcen und Kulturlandschaften; Stärkung der Ressourceneffizienz in Bezug auf Wasser, Energie, Landnutzung, Rohstoffe und andere natürliche Ressourcen; Management der Auswirkungen des Klimawandels und Vorhersage, Abschätzung, Abmilderung und Management der Einwirkungen von natürlichen und technologischen Gefahren. Prioritätsachse 4:Technische Hilfe [ca. 6,9 % der gesamten Fördermittel] Diese Prioritätsachse bietet Unterstützung beim Management des Programms und deckt die Informations- und Kommunikationsmaßnahmen ab. Auszug aus dem Förderprogramm der EU Q Lexikon Als Kohäsionspolitik werden in der EU Maßnahmen bezeichnet, welche gemeinsame Anstrengungen der Regionen zur Stärkung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts bewirken sollen. Dabei wird die Verringerung von Entwicklungsunterschieden der Regionen angestrebt. Auch außerhalb der Förderprogramme entwickelten sich in vielen Grenzregionen grenzübergreifende Aktivitäten. So besuchen etwa slowenische Schülerinnen und Schüler in Bad Radkersburg das BORG (www.borg-radkersburg.stsnet.at), aber auch die HTL (www.ihtl.at). Abb.l 3.1: BORG Bad Radkersburg