MEMO/08/316 Brüssel, 20 Mai 2008 Operationelles Programm „Mittelmeerprogramm“ für Zypern, Frankreich, Vereinigten Königreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Slowenien und Spanien (unter Beteiligung von Kroatien und Montenegro) 2007-2013 1. „Mittelmeerprogramm“ – Vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziertes operationelles Programm für die länderübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen des Ziels „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ 2. Überblick Am 20. Dezember 2007 billigte die Europäische Kommission ein Programm für die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen Zypern, Frankreich, Vereinigten Königreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Slowenien und Spanien (unter Beteiligung von Kroatien und Montenegro) für den Zeitraum 2007-2013. Das so genannte „Mittelmeerprogramm“ fällt unter das Ziel „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ und verfügt über einen Gesamtetat von rund 256 Mio. EUR. Die Gemeinschaft stellt aus dem EFRE rund 193 Mio. EUR bereit. Dies entspricht etwa 2,2 % der gesamten EU-Fördermittel, die im Rahmen der Kohäsionspolitik im Zeitraum 2007-2013 für das Ziel „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ vorgesehen sind. 3. Zweck und Ziel des Programms Ziel des Programms ist die Stärkung der Wirtschaft in der Region, um durch Wachstum und Beschäftigung die Lebensgrundlage künftiger Generationen zu sichern. Weitere Ziele sind die Förderung des territorialen Zusammenhalts und die Verbesserung des Umweltschutzes und der nachhaltigen Entwicklung in der Region. 4. Erwartete Wirkung der Investitionen Das operationelle Programm wird: innovative Technologien und Know-how verbreiten; die strategische Zusammenarbeit zwischen Behörden und Einrichtungen für die wirtschaftliche Entwicklung verstärken; die natürlichen Ressourcen und das natürliche Erbe schützen und bewahren; erneuerbare Energiequellen und die Energieeffizienz fördern; maritime Risiken verringern und die Sicherheit im Mittelmeer verbessern und die Zugänglichkeit der Seehäfen und der lokalen Häfen durch den Einsatz intermodaler Verkehrslösungen verbessern. Das Programm dient auch zur Finanzierung von Projekten zur Vermeidung und Bekämpfung von Naturkatastrophen. Außerdem werden Finanzmittel zur Förderung einer verbesserten Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in entlegenen Gebieten und zur Stärkung der kulturellen Beziehungen in der gesamten Region bereitgestellt. Darüber hinaus dürfte das Programm die Koordinierung der entwicklungspolitischen Maßnahmen und die territoriale Ordnungspolitik verbessern. 5. Prioritäten Das operationelle Programm gliedert sich in folgende Prioritätsachsen: Prioritätsachse 1: Verstärkung der Innovationskapazitäten [ca. 30 % der Gesamtförderung] Das technologische, wirtschaftliche und organisatorische Potenzial des Mittelmeerraums muss voll ausgeschöpft werden, um die Wettbewerbsfähigkeit, die Entwicklung und das Wachstum in den kommenden Jahren auf ein höheres Niveau zu heben. Kennzeichnend für die Wirtschaft sind große regionale Disparitäten und stark fragmentierte Wirtschaftsstrukturen. Daher zielt das Programm auf die Förderung des Technologie- und Know-how-Transfers ab, um vorhandene Synergien zu verstärken und in den Reihen der Wirtschaftsteilnehmer eine kritische Masse zu erreichen. Außerdem wird die Diversifizierung der Wirtschaftstätigkeit in den ärmeren Gebieten der Region unterstützt. Es wird erwartet, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Hilfe dieses Programms ihre internationalen Beziehungen ausbauen werden. Prioritätsachse 2: Umweltschutz und Förderung einer nachhaltigen territorialen Entwicklung [ca. 34 % der Gesamtförderung] Das Zielgebiet des Programms ist aufgrund seiner vielfältigen geografischen Besonderheiten zahlreichen Umweltbelastungen ausgesetzt, die seine biologische Vielfalt, seinen maritimen Lebensraum, seine Wasservorräte und sein kulturelles Erbe bedrohen. Die Hauptursache dafür sind menschliche Aktivitäten wie Überfischung und intensive Landwirtschaft. 2 Als Antwort auf diese Umweltbelastungen wird das Programm Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Förderung nachhaltiger Entwicklungspraktiken finanzieren. Von den für regionale Entwicklung, Planung und verwandte Sektoren zuständigen Organisationen wird die Bereitschaft zur Zusammenarbeit erwartet, um sicherzustellen, dass die natürlichen Ressourcen und das natürliche Erbe des Mittelmeerraums verantwortungsvoll bewirtschaftet, bewahrt und entwickelt werden. Prioritätsachse 3: Verbesserung der Mobilität und Territorien [ca. 20 % der Gesamtförderung] des Zugangs der Ein weiteres Problem in einigen Teilen des Mittelmeerraums – insbesondere in besonders abgelegenen Gebieten, auf Inseln und in ländlichen Regionen – ist die schlechte Anbindung untereinander und zu den benachbarten Regionen. Gleichzeitig stellen die wirtschaftliche Entwicklung, der Tourismus und der gestiegene Waren- und Personenverkehr zusätzliche Belastungsfaktoren für die Küstenregionen, die städtischen Siedlungsgebiete und die Hauptverkehrsrouten im Mittelmeerraum dar. Diese Prioritätsachse ist auf Verbesserungen in den Verkehrsverbindungen ausgerichtet, um die Mobilität und die territoriale Zugänglichkeit zu erhöhen. Außerdem müssen die Informations- und Kommunikationstechnologien wirksamer eingesetzt werden, um entlegene Gebiete an die moderne Gesellschaft besser anzubinden. Die volle Ausschöpfung des Potenzials neuer Technologien wird auch die wirtschaftliche, finanzielle und administrative Leistungsfähigkeit der gesamten Region verbessern. Prioritätsachse 4: Förderung einer mehrzentrischen und integrierten Entwicklung des MED-Raums [ca. 10 % der Gesamtförderung] Viele unter dieses Programm fallende Ballungsräume bewegen sich im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf und die wissenschaftlichen Kapazitäten auf einem hohen Niveau. In diesen Ballungsräumen konzentrieren sich Wohlstand und Dienstleistungsniveaus, die im starken Kontrast zu vielen ländlichen Regionen im Hinterland stehen. Das Programm zielt auf die Stärkung der Beziehungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten und auf die Verbesserung der Struktur- und Ordnungspolitik in verschiedenen relevanten Entwicklungsfragen ab. Die entsprechenden Aktivitäten werden zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen und sicherstellen, dass die territorialen Disparitäten nicht noch größer werden. Das Programm fördert auch Initiativen zur Stärkung der Identität und Kultur des Mittelmeerraums angesichts der Herausforderungen der wirtschaftlichen Globalisierung und des internationalen Wettbewerbs. Prioritätsachse 5: Technische Hilfe [ca. 6 % der Gesamtförderung] Zur Umsetzung des Programms wird technische Hilfe geleistet. 3 6. Verwaltungsbehörde: Conseil régional Provence-Alpes-Côte d'Azur – Marseille, Frankreich Kontaktdaten: Gemeinsames Technisches Sekretariat des Mittelmeerprogramms Postanschrift: Hôtel de Région 27, place Jules Guesde 13481 Marseille Cedex 20 Frankreich Besucheradresse: 14, Rue Ste Barbe 13001 Marseille Frankreich Telefon: +33 4 91 57 52 96 Fax: +33 4 91 57 53 13 E-Mail: [email protected] Website: www.programmemed.eu 7. Titel: „Mittelmeerprogramm 2007-2013“ Art der Maßnahme: Operationelles Programm CCI-Nr.: 2007CB163PO045 Nr. der Entscheidung: K(2007) 6578 Datum der endgültigen Annahme: 20.12.2007 8. Aufschlüsselung der Finanzmittel nach Prioritätsachsen (in EUR) Prioritätsachse EU-Beitrag Nationaler öffentlicher Beitrag Öffentlicher Beitrag insgesamt 1. Verstärkung der Innovationskapazitäten 57 957 399 19 009 318 76 966 717 2. Umweltschutz und Förderung einer nachhaltigen territorialen Entwicklung 65 685 053 21 543 894 87 228 946 3. Verbesserung der Mobilität und des Zugangs der Territorien 38 638 266 12 672 879 51 311 145 4. Förderung einer mehrzentrischen und integrierten Entwicklung des MED-Raums 19 319 133 6 336 439 25 655 572 5. Technische Hilfe 11 591 480 3 863 827 15 455 306 193 191 331 63 426 357 256 617 688 INSGESAMT 4