Dopamin - a.h group

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Dopamin
Dopamin (DA, auch Prolaktostatin bzw. PIH von
Prolactin-Inhibiting Hormone) ist ein biogenes Amin
aus der Gruppe der Katecholamine und ein wichtiger
Neurotransmitter. Im Volksmund gilt es als Glückshormon. Die psychotrope Bedeutung des Dopamins wird allerdings hauptsächlich im Bereich der Antriebssteigerung
und Motivation vermutet.[6]
Dopamin wird auch als Arzneistoff, beispielsweise zur
Behandlung des Herz-Kreislauf-Schocks, verwendet.
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Neuroanatomisches
Vorkommen, funktionelle Zusammenhänge
Axon terminal
From
axon
DAT
phosphorylation
+PKA
+PKC
DAT
internalization
Trace amine or
Amphetamine (in)
Dopamine (out)
Diffuse
across
membrane
-PKA
-PKC
Dopamine
release
Reduced post-synaptic
receptor firing rate
Synaptic cleft
L-Phenylalanine
Dopamine
Legend
Competitive
reuptake
inhibition
Synaptic vesicle with
VMAT2 (right)
Amphetamine
Phenethylamine
Protein Kinase
Dopamine trafficking
Trace amine trafficking
Amphetamine trafficking
Protein kinase trafficking
Dopamine receptor
D2 short
Dopamine transporter
(DAT)
Phosphorylated
Dopamine transporter
Trace amine-associated
receptor 1 (TAAR1)
Wirkung eines TAAR1-(englisch trace amine-associated receptor
1) Agonisten auf ein Neuron
Biosynthese des Adrenalins.
Neuronen, in denen Dopamin vorkommt, werden dopaminerg genannt. Dopaminerge Neuronen befinden sich
im Zentralnervensystem und hier vor allem im Mittelhirn.
Vom Mittelhirn aus steigen wichtige dopaminerge Systeme ins Endhirn und ins Zwischenhirn auf. Die zugehörigen Neuronenpopulationen finden sich in der Substantia
nigra, in der Area tegmentalis ventralis und in den retro-
rubralen Regionen. Dopamin ist aber auch ein Neurotransmitter in einigen Systemen des vegetativen Nervensystems und reguliert hier die Durchblutung innerer Organe. Es wird für eine Vielzahl von lebensnotwendigen
Steuerungs- und Regelungsvorgängen benötigt.
1
2
3 MEDIZINISCHE VERWENDUNG
Unter anderem beeinflusst Dopamin die extrapyramidale
Motorik (hier besteht möglicherweise ein Zusammenhang mit der Parkinsonschen Erkrankung). Ebenso steht
der Dopaminhaushalt im Zusammenhang mit den neurobiologischen Aspekten von Psychosen und verschiedenen
Störungen. Auch in die Regulation des Hormonhaushaltes greifen dopaminerge Systeme ein. So hemmt Dopamin aus Neuronen, die entlang des 3. Hirnventrikels lokalisiert sind, an der Hypophyse die Ausschüttung des Hormones Prolaktin. Weiter regelt es die Durchblutung der
Bauchorgane, insbesondere ist Dopamin an der Steuerung der Nieren beteiligt.
Die Wirkung einer Dopaminausschüttung durch eine präsynaptische Endigung auf das postsynaptische Neuron
hängt vom Dopamin-Rezeptortyp in der Postsynapse ab.
Zur Zeit unterscheidet man fünf Dopamin-Rezeptoren
(D1 –D5 ). Bindet Dopamin an D1 oder D5 wird die nachgeschaltete Zelle depolarisiert (ein exzitatorisches postsynaptisches Potential entsteht). Eine Bindung an die
Rezeptoren D2 –D4 bewirkt eine Hyperpolarisierung der
Postsynapse (inhibitorisches postsynaptisches Potential).
Die letzteren Rezeptortypen werden zusammengefasst
auch als D2 -Gruppe bezeichnet. Es gibt zudem Hinweise darauf, dass Dopaminrezeptoren des Typs D1 und
des Typs D2 sogenannte Heterodimere bilden können,
was zu einer Aktivierung des Phospholipase-Signalwegs
und schließlich einem Anstieg der intrazellulären CaKonzentration führt.[7] Die physiologische Bedeutung dazu ist jedoch noch unklar.
3. Das Mesocorticale System verläuft von der Area
tegmentalis ventralis zum Frontallappen. Nach derzeitigem Verständnis hat das Funktionieren dieser Bahn eine Bedeutung für die sogenannten
exekutiven Funktionen, sowie die Motivation. Im
Zusammenhang mit Psychosen des schizophrenen
Formenkreises wird hier eine Unteraktivität gesehen, die man mit den mit diesen Erkrankungen
oft einhergehenden kognitiven Störungen in Verbindung bringt.
4. Das tuberoinfundibuläre System, dessen Neuronen
vom Nucleus arcuatus zum Hypophysenvorderlappen ziehen und dort die Freisetzung von Prolactin
hemmen.
Dopamin
wird
eine
wichtige
Rolle
bei
Suchterkrankungen zugeschrieben. So kommt es
beim Gebrauch von verschiedenen Rauschdrogen zur
Wirkungsverstärkung von Dopamin, Serotonin und
Gamma-Aminobuttersäure. Hierbei ist die Störung im
Dopaminspiegel für einen Teil der Entzugssymptome
verantwortlich.
2 Biosynthese
Dopamin ist ein Zwischenprodukt in der Biosynthese von
Adrenalin ausgehend von der Aminosäure Tyrosin. Tyrosin wird durch Tyrosinhydroxylase in Levodopa umIm ZNS gibt es im Wesentlichen vier dopaminerge Ver- gewandelt und dieses wiederum durch Aromatische-Larbeitungspfade:
Aminosäure-Decarboxylase in Dopamin.
1. Das Mesostriatale System (auch Nigro-Striatale
System) nimmt seinen Ursprung in der Substantia
nigra im Mittelhirn und projiziert v.a. zu den Basalganglien, die eine wichtige Rolle bei der Bewegungssteuerung spielen. Diesem Pfad wird eine wesentliche Rolle bei den hypokinetischen Symptomen bei Morbus Parkinson sowie den häufig auftretenden extrapyramidalen Störungen als Nebenwirkung von Neuroleptika zugeschrieben.
2. Das mesolimbische System entspringt ebenfalls in
der Area tegmentalis ventralis und projiziert v. a.
zum limbischen System (Hippocampus, Amygdala,
Corpus mamillare, Fornix etc.). Dieser Pfad trägt
sehr wahrscheinlich wesentlich zu den sogenannten “positiven” Symptomen bei schizophrenen Störungen bei. Es gilt als das „Belohnungssystem“, bei
dessen Funktionsreduktion Patienten lust- und antriebslos werden (Anhedonie, oft bei Parkinsonpatienten). An diesem System setzt z. B. die intrakranielle Selbststimulation an, bei der Mäuse sich bis
zur völligen Erschöpfung über implantierte Elektroden selbst stimulieren. Auch bestimmte Drogen, wie
Kokain und Amphetamine, wirken auf dieses System.
3 Medizinische Verwendung
Die therapeutische Anwendung von Dopamin als
Katecholamin bei Schockzuständen, sehr niedrigem
Blutdruck oder Nierenversagen tritt zunehmend in
den Hintergrund, da es neben offensichtlichen unerwünschten Wirkungen wie Herzrhythmusstörungen zu
Immunsuppression und endokrinologischen Störungen
kommt, die gerade bei der Behandlung schwerstkranker
Patienten in der Intensivmedizin problematisch sind.
Zur Behandlung von Parkinson, bei der es wegen des
Unterganges der Zellen in der Substantia nigra zu einem
Mangel an Dopamin in den Basalganglien kommt, und
des Restless-Legs-Syndroms wird Levodopa (L-DOPA),
ein Prodrug des Dopamin, gegeben. Dopamin selbst
würde nicht ins Zentralnervensystem gelangen, da es die
Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. Aus L-DOPA
wird in den Basalganglien über Decarboxylierung
Dopamin gebildet (siehe Abbildung). Dies würde
auch schon vor dem Einfluten ins ZNS geschehen,
weshalb es notwendig ist, L-DOPA mit einer Substanz
zu kombinieren, die das Enzym hemmt, das für die
Decarboxylierung verantwortlich ist (AromatischeL-Aminosäure-Decarboxylase). Zumeist erfolgt eine
3
galenische Aufarbeitung des L-DOPA zu einem Kombinationspräparat mit einem Decarboxylasehemmer wie
Carbidopa oder Benserazid. Da weder Carbidopa noch
Benserazid im Gegensatz zu L-DOPA die Blut-HirnSchranke überwinden können, wird die Umwandlung zu
Dopamin im ZNS nicht blockiert.
4
[5] Datenblatt Dopamin bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Dezember 2010 (JavaScript erforderlich).
[6] UConn Researcher: Dopamine Not About Pleasure (Anymore) — UConn Today
[7] Dopamine D1 and D2 Receptor Co-activation Generates
a Novel Phospholipase C-mediated Calcium Signal
Dopaminhypothese der Schizo8 Weblinks
phrenie
Wiktionary: Dopamin – Bedeutungserklärungen,
Gemäß Dopaminhypothese wird ein übermäßig hoher
Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dopamin-Spiegel in bestimmten Hirnarealen mit den
Symptomen der Schizophrenie (Psychosen) in Verbindung gebracht. Der Gebrauch stark dopaminerger Sub• Verwirrung unter Gehirnbotenstoffen: “Bei der Verstanzen (Pramipexol, Amphetamin) kann sich auch bei
wendung von Antidepressiva gerät das GleichgeGesunden in entsprechenden Symptomen ausdrücken.
wicht zwischen Serotonin und Dopamin durcheinander.”
5
Darreichungsformen, Fertigarzneimittel
Arzneilich verwendet wird das wasserlösliche
Dopaminhydrochlorid. Es wird ausschließlich intravenös
angewendet.
Als Fertigarzneimittel ist Dopamin als Infusionslösungskonzentrat meist unter seinem generischen Namen im
Handel, in Österreich gibt es ferner ein Präparat namens
Giludop® oder Revivan ® in Italien.
6
Siehe auch
• Dopamin-Rezeptoren
• Dopaminhypothese
• Geschichte der Catecholaminforschung
• Serotonin
7
Einzelnachweise
[1] Dopamin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. November 2014.
[2] Eintrag zu Dopamin in der ChemIDplus-Datenbank der
United States National Library of Medicine (NLM).
[3] Datenblatt Dopamine hydrochloride bei Sigma-Aldrich,
abgerufen am 28. März 2011 (PDF).
[4] Seit dem 1. Dezember 2012 ist für Stoffe ausschließlich die GHS-Gefahrstoffkennzeichnung zulässig. Bis zum
1. Juni 2015 dürfen noch die R-Sätze dieses Stoffes für
die Einstufung von Gemischen herangezogen werden, anschließend ist die EU-Gefahrstoffkennzeichnung von rein
historischem Interesse.
• Dopamine Modulation.. In: Scholarpedia. (englisch,
inkl. Literaturangaben)
4
9 TEXT- UND BILDQUELLEN, AUTOREN UND LIZENZEN
9
Text- und Bildquellen, Autoren und Lizenzen
9.1
Text
• Dopamin Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin?oldid=135931727 Autoren: Nerd, Aka, Mikue, Mathias Schindler, Crux, Raymond, Freetoast, Fedi, Ralf Muschall, Zwobot, Ocrho, Wolfgang1018, HaeB, Rjh, Ninjamask, Stechlin, MarkusZi, Mike Krüger, Synapse,
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Bilder
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