Erdbeben 1 ________________________________________________________________________________________________ Erdbeben – Teil 1 Seismologische Grundbegriffe Erdbebenskalen Zur Charakterisierung der Stärke eines Erdbebens dienen die Magnitudenskala und die Intensitätsskala. Magnitudenskala (Richterskala) Die Magnitude M ist ein Maß für die Herdenergie, d.h. ein Maß für die bei einem Erdbeben im Herd in Form elastischer Wellen abgestrahlte Energie. Es gilt die folgende empirische Beziehung zwischen Herdenergie E und Magnitude M : log E =11,8+1,5 M [erg] Bei der nach oben offenen Magnitudenskala, benannt nach C.F. Richter (1935), handelt es sich somit um eine logarithmische Skala. Ein Zuwachs um eine Einheit bedeutet somit eine Erhöhung Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer der Herdenergie um den Faktor 101,5 = 31,6 . Erdbeben 2 ________________________________________________________________________________________________ Es gibt im Wesentlichen drei verschiedene Definitionen der Magnitude: Ml Ms Mf Nahbeben-Magnitude = Lokalmagnitude ("local magnitude"): definiert von Richter, 1935, gilt bis zu Epizentraldistanzen ~ 500 km. Oberflächenwellen-Magnitude ("surface wave magnitude"): definiert von Gutenberg, 1945, wird aus den Maximalausschlägen von Oberflächenwellen ermittelt. Raumwellen-Magnitude ("body wave magnitude"): definiert von Gutenberg, 1945; wird aus den Maximalausschlägen der Raumwellen ermittelt (auch Fernbeben-Magnitude genannt). ________________________________________________________________________________________ Typische Zahlenwerte für die Maginitude M s : 1-2 ... gerade noch spürbares Beben 3-4 ... mittleres Beben ~ 7 ... stärkstes im Alpenraum zu erwartendes Beben ~ 9... stärkstes theoretisch mögliches Beben ________________________________________________________________________________________ Intensitätsskala Die Intensität I ist ein Maß für die Wahrnehmbarkeit und die lokale Zerstörungskraft eines Erdbebens. Die Intensitätsskala wird auch "makro-seismische Skala" genannt. Die lokale Zerstörungskraft und somit die Auswirkungen eines Erdbebens sind im Wesentlichen abhängig von den folgenden Parametern: - Magnitude - Frequenzgehalt an der Quelle (abhängig vom Herdmechanismus) - Herdtiefe - Herdentfernung vom Standort - Geologie / Topographie - Lokaler Untergrund / Baugrund - Frequenzgehalt am Standort - Dauer des Bebens am Standort Die Magnitude ist somit nur eine Größe (unter zahlreichen andern), welche die Auswirkungen eines Erdbebens beeinflussen. Die Intensität wird ermittelt durch Bewertung der Wahrnehmbarkeit und der lokalen Schäden. Es werden verschiedene Intensitätsskalen benützt, wobei zwischen den verschiedenen 12-teiligen Skalen keine großen Unterschiede bestehen. MSK-Skala (1964, benannt nach Medvedev-Sponheuer-Karnik) - vorwiegend in Europa MM-Skala (1931, Version 1956, benannt als Modifizierte Mercalli-Skala) - vor allem in den USA, z.T. auch in Europa (z.B. Italien) MS-Skala (benannt nach Mercalli-Sieberg) - vor allem in Deutschland Es existieren empirisch gefundene Formeln, die den Zusammenhang zwischen der NahbebenMagnitude M l und der Epizentralintensität I0 wiedergeben (diese sind jedoch vom Standort abhängig). Z.B. gilt für das Gebiet Slovenien Baudynamik (VO), SS 2011 H [km] ... Herdtiefe Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer M l = 0,66 I0 + 1,7 log H − 1,1 Erdbeben 3 ________________________________________________________________________________________________ MSK-Skala: Erdbebenwellen Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Die Prozesse beim Bruchvorgang im Erdbebenherd bestimmen die Eigenschaften der abgestrahlten Wellen (z.B. Abstrahlcharakteristik, spektrale Zusammensetzung). Von der Quelle breiten sich die seismischen Wellen durch die Erde aus. Die Eigenschaften dieses Übertragungsmediums verändern in erheblichem Maß Amplitude und Frequenzgehalt der abgestrahlten Wellen. Die an einem bestimmten Standort registrierten Wellen enthalten deshalb sowohl Informationen über die Quelle (Erdbebenherd) als auch über das Übertragungsmedium, welches die Wellen durchlaufen haben. Erdbeben 4 ________________________________________________________________________________________________ Wellenarten Es wird zwischen zwei Haupttypen seismischer Wellen unterschieden: Raumwellen: Primärwellen (P - Wellen) und Sekundärwellen (S - Wellen) Oberflächenwellen: Lovewellen (L - Wellen) Rayleighwellen (R - Wellen) Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Raumwellen treten in der Erdkruste und zum Teil (P-Wellen) auch im Erdinneren auf. P-Wellen sind Kompressions-Dilatationswellen, d.h. Longitudinalwellen. Die Teilchen bewegen sich in Fortpflanzungsrichtung der Welle vorwärts und zurück, ähnlich wie bei Schallwellen. Dies geschieht im festen Gestein, im flüssigen Magma, im Wasser. An Oberflächen können Schallwellen abgestrahlt werden (Frequenz im hörbaren Bereich). P - Wellen treffen am Standort eines Beobachters stets vor den S-Wellen ein, da ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit größer ist. S-Wellen sind Scherwellen. d.h. Transversalwellen. Die Teilchen bewegen sich quer zur Fortpflanzungsrichtung der Welle hin und her, und zwar in einer Horizontalebene (SH-Welle) oder in einer Vertikalebene (SV-Welle) oder kombiniert. Dies geschieht nur im festen Gestein, nicht aber im flüssigen Magma oder im Wasser, da hier keine Schersteifigkeit vorhanden ist. Erdbeben 5 ________________________________________________________________________________________________ Oberflächenwellen treten nur an der Erdoberfläche auf, die Bewegung der Teilchen nimmt nach unten stark ab. Die Eindringtiefe entspricht etwa der Wellenlänge (frequenzabhängig). Oberflächenwellen treffen am Standort eines Beobachters stets nach den S-Wellen ein, da ihre Fortpflanzungsgeschwindigkeit etwas kleiner ist. L-Wellen sind ähnlich den SH - Wellen. Die Teilchen bewegen sich horizontal quer zur Fortpflanzungsrichtung, jedoch nach unten stark abnehmend. R-Wellen sind ähnlich den Wasserwellen. d.h. den Wellen an der Oberfläche eines Wasserspiegels nach Einschlag eines Steines. Die Teilchen bewegen sich in einer Vertikalebene elliptisch. d.h. kombiniert sowohl horizontal vorwärts und zurück als auch vertikal auf und ab. Wellengeschwindigkeiten In homogenen Medien ist die Wellengeschwindigkeit eine Funktion elastischer Parameter und der Materialdichte, d.h. abhängig von der chemisch-petrographischen Zusammensetzung, von Druck und Temperatur. vp = (1 − ν ) 2 (1 − ν − 2ν ) E , ρ vs = G , ρ v R ≈ 0,97 vs z.B.: ν = 0,25 (übliche Annahme für die Erdkruste): Baudynamik (VO), SS 2011 vs / v p = 1 / 3 = 0,58 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer G = E / 2(1 + ν ) = 0,4 E Erdbeben 6 ________________________________________________________________________________________________ Physikalische Kenngrößen für die Tragwerksbemessung Bodenverschiebung (ground displacement) d g (t) Bodengeschwindigkeit (ground velocity) vg (t) Bodenbeschleunigung (ground acceleration) ag (t) Größenordnung der Spitzenwerte bei einem mittelstarken Erdbeben (I0 ≈ VIII, M ≈ 6 ÷ 6,5) : d g, max = 0,1 ÷ 0,3 m vg, max = 0,1 ÷ 0,3 m / s ag, max = 1,5 ÷ 3,0 m / s2 = 0,15 ÷ 0,30 g Abschätzung für Alpengebiet (aus Friauler Erdbeben 1976 ermittelt): ag, max = 0,26 ⋅ I ( MSK ) − 1,81 ⎡ m / s2 ⎤ ⎣ ⎦ Vertikale Bodenbeschleunigung: ag, horiz ≈ 0,3 ÷ 1,0 ÖNORM B 1998-1 (Eurocode 8): Frequenzbereich der Bodenbewegung: Baudynamik (VO), SS 2011 ag,vert ag, horiz = 2 3 f = 0,1 ÷ 30 Hz Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer ag,vert Erdbeben 7 ________________________________________________________________________________________________ Die Methode der Antwortspektren für erdbebenerregte Strukturen Einmassenschwinger x + x ) + 2ζω ( g 0 x + ω 02 x = 0 Null − AB : x(t = 0) = 0 , = 0) = 0 x(t xt x + 2ζω 0 x + ω 02 x = − xg t x(t) = − 1 −ζω t − τ xg (τ ) e 0 ( ) sin ω D t − τ dτ ∫ ωD 0 t ( = − ∫ xg (τ ) e x(t) ( −ζω 0 t − τ ) ( ) ) cos ω D t − τ dτ − ζω 0 x(t) 0 ≈ −ω 02 x(t) für ζ << 1 xt (t) = −ω 02 x(t) − 2ζω 0 x(t) _______________________________________________________________________________ (Relativ-)Verschiebungsspektrum S d t S d (ω 0 ,ζ ) = x max = − 1 −ζω t − τ xg (τ ) e 0 ( ) sin ω D t − τ dτ ∫ ωD 0 ( ) ≈ max 1 ω0 t ∫ x (τ ) e g ( −ζω 0 t − τ ) ( ) sin ω 0 t − τ dτ 0 max Sv (ω0 ,ζ ) Sv … Pseudo(relativ)geschwindigkeitsspektrum Anmerkung: Sv (ω 0 ,ζ ) ≠ x max Pseudo(absolut)beschleunigungsspektrum S a S a (ω 0 ,ζ ) = xt max ≈ ω 02 S d (ω 0 ,ζ ) = ω 0 Sv (ω 0 ,ζ ) Oft werden die Spektren auch in Abhängigkeit der Grundschwingungsdauer T0 = 2π / ω 0 (anstelle Maximale Federkraft: f S max = k S d = mω 02 S d = mω 0 Sv = m S a Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer von ω 0 ) dargestellt. Erdbeben 8 ________________________________________________________________________________________________ Grenzwerte: T0 → 0 (hohe Steifigkeit): x ≈ 0 ⇒ xt ≈ xg , S a → ag ,max T0 → ∞ (geringe Steifigkeit): xt ≈ 0 ⇒ x ≈ − xg , S d → d g ,max Freihand-Entwurfsspektrum: S a ≈ 4 ag ,max , Sv ≈ 3vg ,max , S d ≈ 2 d g ,max Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Kombinierte Darstellung der Spektren S a , Sv , S d des Erdbebens von El Centro (CA), 1940 Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Erdbeben 9 ________________________________________________________________________________________________ Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Erdbeben 10 ________________________________________________________________________________________________ Erdbeben 11 ________________________________________________________________________________________________ Beispiel E1: m = 20000 kg , ω0 = k = 5,0 MN / m , ζ=2% k 500 = = 15,81 rad / s m 2 f = ω0 = 2,5 Hz 2π T= 2π 1 1 = = = 0,40 s ω 0 f 2,5 ( ) Sv T = 0,40 s, ζ = 2 % = 0,16 m / s 1 1 Sv = 0,16 = 0,01 m ω0 15,81 x Maximale Federkraft: f S max = mω 0 Sv = 20000 ⋅15,81⋅ 0,16 = 50592 N = 50,6 kN Baudynamik (VO), SS 2011 max Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer = Sd = Maximale Verschiebung: Erdbeben 12 ________________________________________________________________________________________________ Erdbeben – Teil 2 Allgemeiner Mehrmassenschwinger + C x(t) g (t) M x(t) + K x(t) = − M e w Modale Projektion: N x(t) = φ1 y1(t) + φ2 y2 (t) + ... + φ N y N (t) = ∑ φl yl (t) = Φ y l =1 Φ = ⎡⎣φ1 φ2 ... φ N ⎤⎦ ... Modalmatrix , y = ⎡ y1(t) ⎣ y2 (t) ... y N (t) ⎤ ⎦ T g (t) ΦT MΦ y + ΦT CΦ y + ΦT KΦ y = −ΦT M e w g (t) mk yk (t) + ck y k (t) + kk yk (t) = − Lk w (Voraussetzung: modale Dämpfung) mk = φ kT M φ k , kk = φ kT K φ k , ck = φ kT C φ k , Lk = φ kT M e Speziell gilt für orthonormierte Eigenvektoren: ⎡ ⎢ ΦT MΦ = I = ⎢ ⎢ ⎢ ⎣ 1 0 ... 0 0 1 ... 0 0 0 ... 0 0 0 ... 1 ⎤ ⎥ ⎥ bzw. φ T M φ = m = 1, k = 1,2,..., N k k k ⎥ ⎥ ⎦ g (t) yk (t) + 2ζ k ω k y k (t) + ω k2 yk (t) = −Γ k w mit Γ k = Lk / mk Maximale Antwort des dem k-ten Mode zugeordneten SDOFs: ) y (k max = Γ k S d(k ) = Γk Sv(k ) ωk = Γk S a(k ) ω k2 mit Si(k ) = Si (Tk ,ζ k ) Maximaler modaler Anteil des Deformationsvektors: Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Sv(k ) S a(k ) (k ) (k ) (k ) xmax = φ k y max = φ k Γ k S d = φ k Γ k = φk Γ k ωk ω k2 Erdbeben 13 ________________________________________________________________________________________________ Vektor der elastischen Rückstellkräfte: N N fs = K x = K ∑ φ k yk = ∑ fs(k ) k =1 k =1 fs(k ) = K φ k yk ⎫ ⎪ (k ) 2 ⎪ ⎬ ⇒ f s = M φ k ω k yk ⎡K − ω 2 M ⎤ φ = 0 ⇒ K φ = ω 2 M φ ⎪ k k k k⎪ ⎣ ⎦ k ⎭ Modale äquivalente (statische) Kräfte: Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer (k ) 2 ) (k ) (k ) (k ) fs,max = M φ k ω k2 y (k = M φ ω Γ S = M φ ω Γ S = M φ max k k k d k k k v k Γ k Sa Erdbeben 14 ________________________________________________________________________________________________ Mehrgeschoßige Hochbaukonstruktion: z.B. Schubrahmen Schwingerkette Bestimmung der Schubkraft im Auflager des untersten Geschoßes: Modale Anteile: Q0(k ) N =∑ i=1 fs(ki ) (k ) T 2 L2k 2 yk y 2 yk ⎡ ⎤ = ⎣ 1 1 ... 1 ⎦ fs = I M φ k ω k yk = Lk Γ k ω k = ωk = M k ω k2 k Γk m Γk Γk k Lk / mk Lk Die sog. effektive modale Massen M k = Lk Γ k = L2k / mk sind unabhängig von der Normierung der Eigenschwingungsformen; deren Summe entspricht der (dynamisch wirksamen) Gesamtmasse: N ∑ M k = mges k =1 ) Q0,(kmax = M k ω k2 S d(k ) = M k ω k Sv(k ) = M k S a(k ) Anregung gemäß Antwortspektrum: Bestimmung des Einspannmomentes: Modale Anteile: N M 0(k ) = ∑ hi fs(ki ) = ⎡ h1 (h1 + h2 ) ... (h1 + h2 + ...hN ) ⎤ fs(k ) = h T M φ k ω k2 yk ⎣ ⎦ i=1 Anregung gemäß Antwortspektrum: (k ) M 0,max = h T M φ k ω k2 Γ k S d(k ) = Λ k ω k Γ k Sv(k ) = Λ k Γ k S a(k ) Λk Modale Überlagerung für deterministische Anregung: N ∑ Q0(k ) k =1 Baudynamik (VO), SS 2011 M0 = N ∑ M 0(k ) k =1 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Q0 = Erdbeben 15 ________________________________________________________________________________________________ Regeln zur modalen Überlagerung für Erbebenanregung Square-root-of-sum-squares (SRSS) Methode zur modalen Überlagerung: N ∑ (EE k )2 Emax ≡ E E = k =1 E E … Maximalwert einer seismischen Beanspruchungsgröße (Kraft- bzw. Deformationsgröße) Anwendbar auf Systeme mit gut separierten Eigenfrequenzen Complete quadratic combination (CQC) Mehode: Diese Methode ist auch bei knapp benachbarten Eigenfrequenzen anwendbar. N N ∑ ∑ ρnm EE n EE m Emax ≡ E E = n=1 m=1 Korrelationskoeffizient (nach Der Kiureghian): ρnm = ( 2 1 − β nm ) ( 8 ζn ζm 2 3/ 2 )1/ 2 (ζ n + βnmζ m ) βnm ( 2 + 4ζ n ζ m β nm 1 + β nm ) + 4( ζ n2 + ζ m2 ) , 2 β nm β nm = ω n / ω m ρnm = ρmn kann Werte zwischen 0 (unkorreliert) und 1 (voll korreliert, z.B. für 2 Schwingungsformen mit denselben Eigenfrequenzen und Dämpfungskoeffizienten) annehmen. Für ζ n = ζ m = ζ vereinfacht sich der Ausdruck zu ρnm = ( ( ) 3/ 2 8ζ 2 1 + β nm β nm 2 1 − β nm ) 2 ( + 4ζ 2 β nm 1 + β nm ) 2 Baudynamik (VO), SS 2011 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer WICHTIG (!!): Modal überlagerte Größen sind Endergebnisse, mit denen nicht weitergerechnet werden darf! Erdbeben 16 ________________________________________________________________________________________________ Berechnungsschritte: Eigenfrequenzen und Eigenvektoren: ω k , φk Modale Massen: mk = φ kT M φ k Partizipationsfaktoren: Lk = φ kT M e , Effektive modale Massen: Mk = Faktor zur Berechnung des Einspannmomentes: Λ k = h T M φk Spektralwerte aus AW-Spektrum: S d(k ) oder Sv(k ) oder S a(k ) Γk = Lk mk Lk2 mk Auswertung: S (k ) S (k ) (k ) xmax = Γ k φ k S d(k ) = Γ k φ k v = Γ k φ k a ωk ω k2 (k ) Q0,max = M k ω k2 S d(k ) = M k ω k Sv(k ) = M k S a(k ) (k ) M 0,max = Λ k Γ k ω k2 S d(k ) = Λ k Γ k ω k Sv(k ) = Λ k Γ k S a(k ) Überlagerung: z.B. (SRSS) Emax ≡ E E = Baudynamik (VO), SS 2011 N ∑ (EE k )2 k =1 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer E x, Q0 , M 0 : Erdbeben 17 ________________________________________________________________________________________________ Beispiel E2: Ebener Schubrahmen mit 3 Freiheitsgraden M1 = 20000 kg , M 2 = 15000 kg , M 3 = 10000 kg , h1 = h2 = h3 = 3,0 m k1 = 8,0 MN / m , k2 = 6,0 MN / m , k3 = 5,0 MN / m k =1 k=2 k=3 ω k [ rad / s ] 10,34 24,90 34,73 fk [ Hz ] 1,65 3,96 5,53 Tk [ s ] 0,61 0,25 0,18 Sv(k ) ⎡⎣ m / s ⎤⎦ 0,15 0,15 0,15 ⎛ 0,398⎞ ⎛ -0,901⎞ ⎛ 0,837 ⎞ ⎜ ⎜ ⎜ ⎟ ⎟ φ1 = 0,786 , φ2 = -0,240 , φ3 = -1,413⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜⎝ 1 ⎟⎠ ⎜⎝ 1 ⎟⎠ ⎜⎝ 1 ⎟⎠ ⎡ 20000 ⎤ ⎛ 0,398 ⎞ 0 0 ⎟ ⎢ ⎥⎜ m1 = ⎡ 0,398 0,786 1 ⎤ ⎢ 0 15000 0 ⎥ ⎜ 0,786 ⎟ = 22431,8 kg ⎣ ⎦ ⎢⎣ 0 0 10000 ⎥⎦ ⎜⎝ 1 ⎟⎠ ⎡ 20000 ⎤⎛ 1 ⎞ 0 0 ⎢ ⎥⎜ ⎟ L1 = ⎡ 0,398 0,786 1 ⎤ ⎢ 0 15000 0 ⎥ ⎜ 1 ⎟ = 29744,5 kg ⎣ ⎦ ⎢⎣ 0 0 10000 ⎥⎦ ⎝ 1 ⎠ L1 m1 = 29744,5 = 1,326 22431,8 Baudynamik (VO), SS 2011 M1 = L12 m1 = (29744,5)2 = 39441,2 kg 22431,8 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer Γ1 = Erdbeben 18 ________________________________________________________________________________________________ k =1 k=2 k=3 mk [ kg ] 22431,8 27113,0 53944,1 Lk [ kg ] 29744,5 -11628,7 5550,9 Γ k [−] 1,326 -0,429 0,103 39441,2 4987,6 571,2 244790,0 -6136,4 1346,4 M k ⎡⎣ kg ⎤⎦ h T M φ k Γ k = Λ k Γ k ⎡⎣ kgm ⎤⎦ 3 ∑ M k = 45000 kg k =1 ⎛ 0,00765 ⎛ ⎞ Sv(1) ⎜ 0,398 ⎟ 0,15 ⎜ (1) xmax = φ1Γ1 = 0,786 ⎟ 1,326⋅ = 0,01511 ω1 ⎜ 10,34 ⎜ ⎜⎝ ⎜⎝ 0,01923 1 ⎟⎠ ⎛ 0,00233 ⎞ (2) ⎜ ⎟ xmax = ⎜ 0,00062 ⎟ ⎡⎣ m ⎤⎦ , ⎜ -0,00258 ⎟ ⎝ ⎠ SRSS: xmax ⎞ ⎟ ⎟ ⎡⎣ m ⎤⎦ ⎟⎠ ⎛ 0,00037 ⎞ (3) ⎜ ⎟ xmax = ⎜ -0,00062 ⎟ ⎡⎣ m ⎤⎦ ⎜ 0,00044 ⎟ ⎝ ⎠ ⎛ 0,008 ⎞ ⎟ (k ) 2 ⎜ = ∑ ( xmax ) = ⎜ 0,015 ⎟ k =1 ⎜⎝ 0,019 ⎟⎠ N ⎡⎣ m ⎤⎦ (1) Q0,(1)max = M1 ω1 Sv(1) = 61184 N , M 0,max = h T M φ1 Γ1 ω1 Sv(1) = 183552 Nm Λ1 (k ) ⎡⎣ Nm ⎤⎦ M 0,max SRSS: Q0, max = N k=2 k=3 61188,8 18629,5 2975,8 379734,0 -22920,7 7014,6 ) )2 = 64,0 kN ∑ (Q0,(kmax k =1 Baudynamik (VO), SS 2011 M 0, max = N ) )2 = 380,5 kNm ∑ ( M 0,(kmax k =1 Forschungsbereich für Baumechanik und Baudynamik (TU-Wien) R. Heuer (k ) ⎡⎣ N ⎤⎦ Q0,max k =1